Universitäts- und Landesbibliothek Tirol - Innsbrucker Nachrichten. 1854-1945 1930

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Universitäts- und Landesbibliothek Tirol

   Innsbrucker Nachrichten. 1854-1945
                  1930

                20.12.1930
Universitäts- und Landesbibliothek Tirol - Innsbrucker Nachrichten. 1854-1945 1930
HsMs Beilage „XimMt MadiowoGe"

                     Mit      SrmMnMlitl                     .Musste         Zeitung                                            unö    Ser   il!llstr
                                                                                                                                                   .MnstMriIt ZerglanS'
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       Nummer 292                                                   Samstag ,            | SMU .UzM                                20. Dezember 1930                                77. Jahrgang
       Wochenkalender
                  : Diontag, 15      Gälian . Dienstag , 16 Adelheis .   Mittwoch . 17. Qual .. Lazarus   Donnerstag , 18      Sratlanus Freilag, 19. Nemestus
                                                                                                                                                             . Samstag, 29, Liberalus Sonntag, 21. Thomas.

                                           Bankkrachin                              Graz.                                                               Sine sehr notwendige                Resorm.
                                                                                                                                                                               Innsbruck , 20. Dezember.
                                                                                                                                                   Die Planlosigkeit, mit der in Oesterreich das schwierige
                     Die Süddeutsche Bank Wietzt ihre Schalter und meldet Konkurs                                     an.                       Problem der Arbeitslosenkrise behandelt wird, dürfte, wie
                                                                                                                                                berichtet, demnächst dazu führen, daß den Unternehmern,
                             Graz, 20. Dezember. (Priv .)                Würde noch vor den Wahlen zuritckgelegt und es wurde                   aber auch jedem versicherten Arbeiter und Angestellten
   Leit gestern sind die Schalter der Süddeutschen                       dann Medizinalrat Dr . I u st als Obmann gewählt.                      neue erhebliche Lasten aufgebürdet werden. Eine Mehr¬
 Bank in der Radetzkystraße geschlossen. Auf Grund                            Die Direktion der Bank teilt mit, daß nach der Dnrch-             belastung von rund 54 Millionen           Schilling   be¬
 eines Beschlusses des Berivaltungsrates wurde beim Han¬                   rechnnng der Aktiv- und Passivstände der Bank dnrch                  deutet für die zumeist notleidenden Unternehmungen
 delsgericht der Konkurs      beantragt . Es werden aber                                                                                        weitere Einschränkungen und Sparmaßnahmen , die
                                                                           jene Finanzstellc in Wien» mit der Verhandlungen                     zwangsläufig im verderblichen Kreislauf zu einem Ab¬
 weiter Verhandlungen mit einem Wiener Finanzinstitut
 geführt, um allenfalls eine ordnungsmäßige stille Li¬                      wegen Sanierung angeknüpft wurden, die Passiven                     bau von Arbeitern und vielfach überhaupt zur Schließung
 quidation der Bank zu ermöglichen.                                        1.6 Millionen Schilling betragen und mit einem Betrag                von Betrieben und damit zu einem Steuerausfall führen
   Die Süddeutsche Bank war im Jahre 1922 aus einer                                                                                             müßten.
                                                                           von 1.8 Millionen Schilling die Situation der Bank zu
 Fusion der Sttdmärkischen Volksbank und der Heim¬                         retten wäre. Die Bank gibt an, daß Werte im Betrage                     Angesichts dieser Zwangslage, in die die österreichische
 stättenbank entstanden. Sie stand viel mit Heimat¬                                                                                             Wirtschaft in einer Zeit der schwersten Krise gebracht
 wehrkreisen        in Verbindung und hat sich auch beim                   von zirka 900.000 Schilling in Jugoslawien nicht zu                  wird, ist wohl die Frage berechtigt, ob die geplante Er¬
 deutschenS t e d l u n g s w e s e n in der Süöstetermark                 realisieren find.                                                    höhung der Beiträge für die ordentliche und außer¬
 betätigt. Die Bank befand sich schon seit längerer Zeit in                Das Aktienkapital der Bank beträgt 600.0008- im Jahre                ordentliche Arbeitslosenfürsorge wirklich erforder¬
 Schwierigkeiten . Durch den in den letzten Wochen erfolg¬               1925 wurde eine Dividende von 80 g, 1927 und 1928 eine                 lich ist . Die Frage ist zu verneinen.       Alle beabsich¬
 tenAn stu r m der Gläubiger           wurde die Lage der                solche von je 75 g bezahlt, während das Jahr 1928 divi-                tigten Belastungen ließen sich vermeiden, wenn die höchst
 Bank unhaltbar . Auch die Grazer       Universität     hat              deudenlos blieb. Die Bilanz vom 31. Dezember 1928                      notwendige        Reform      der Arbeitslosenver¬
 80.0u08 bet der Bank liegen, die in Gefahr sind. Prüst-                 wies einen Reingewinn        von rund 35.000 8 aus . Das               sicherung schon durchgeführt wäre. Die Gesichtspunkte,
 dent des Verwaltungsrates war der Obmann der gro߬                      Institut nahm mit Unterstützung reichsöeutscher Stellen                nach denen die Regierung Schober diese Reform vor¬
 deutschen Landesparteileitung für Steiermark Universi¬                  im Jahre 1928 hauptsächlich die Besiedlungstätigkeit als               nehmen wollte, sind bekannt: in aller Erinnerung ist auch
 tätsprofessor Dr . Robert Hesse. Prof . Hesse hat diese                 Geschäftszweig auf.                                                    noch der heftige Widerstand,       der besonders von der
                                                                                                                                                Sozialdemokratie, aber auch von ntchtmarxisttschen Arbeit¬
                                                                                                                                                nehmervertretungen dieser Reform, die einen allgemeinen
                                                                                                                                                Abbau der schier unerträglichen sozialen Lasten brächte,
            Arbeitsnot und       Vergnügungssucht.             wegen der seinerzeitigen Waffenfunde           angeklagt
                                                               waren, und zwar gegen den Landesleiter des Republi¬                              entgegengesetzt wurde. Die Negierung Schober hätte aber
         Ein Mahnwort der österreichische  « Bischöfe.         kanischen Schutzbundes, den zweiten Stellvertrerer und                           trotz dieses Widerstandes die Voraussetzungen für eine
                                                               zwei  Schutzbmldmitglieöer . Der Landesleiter des Repu¬                          parlamentarische Erledigung der Neformanträge geschaf¬
; KB. Wien, 19. Dez. Auf einer von den österreichischen                                                                                         fen: Schober hätte in Erkenntnis der wirtschaftlichen
' Bischöfen abgchaltenen Konferenz wurde die Veröffent¬ blikanischen Schutzbundes wurde wegen Uebertretung des                                  Notwendigkeiten die zweifellos unpopuläre Reform auf
  lichung eines Aufrufes beschlossen, in dem es u. a. heißt: Waffenpaten-tes zu 300 8 verurteilt , wegen Uebertretung                           sich genommen. Herr B a n g o i n und sein Anhang hat¬
  Mit großer Sorge mutz man der kommenden Zeit ent-            nach 8 431 jedoch freigesprochen.      Der zweite Stell¬                         ten aber Wichtigeres im Sinne . Sie stürzten die Regie¬
  gegcnsehen . Allen Anzeichen nach wird die Arbeits¬          vertreter des Landesleiters des Republikanischen Schutz¬                         rung Schober und so steht jetzt Bundeskanzler Dr . En¬
  losigkeit immer mehr zunehmen und die allge¬                 bundes wurde freigesprochen und die beiden anderen                               de r vor einer viel schmierigeren Lage, aus der nun als
  meine Not des Volkes verschärft werden . Des¬ Mitglieder des Schutzbundes zu je 30 8 Geldstrafe ver¬                                          allerdings höchst bedenklicher und schlechter Ausweg die
  halb mahnen wir Bischöfe dringend alle Kreise der Be¬ urteilt. Es wurde die B es chl a g n a h me von 26 Walter¬                              beabsichtigte Erhöhung der Beiträge um 35 bis 45 Pro¬
  völkerung , im kommenden Fasching von den lärmen¬            gewehren ausgesprochen und die Entscheidung über die                             zent gesucht wird.
  den und kostspieligen       Unterhaltungen           abzu¬ beschlagnahmten Gegenstände der politischen Behörde ab-
  sehen, die zur allgemeinen Not im schreienden Gegensatz getreien.                                                                             und es ist wahrscheinlich  , daß diese Zahl im Laufe des
  stehen würden und die Darbenden noch mehr verbittern           Landeshauptmann Dr. S chl e g e l hat, wie schon seiner¬
  müßten.                                                      zeit gemeldet, gegen den „Starhembergjäger" die Klage                            Winters noch steigen wird. N i e m a n d in Oesterreich ist
     Wir Bischöfe mahnen ferner die Gläubigen, die P f l i ch- eingebracht, da dieses Blatt eine Notiz gebracht hatte, die                      dafür, daß die Arbeitslosenfürsorge ganz eingestellt wird:
  ten der Barmherzigkeit           eifrigst zu erfüllen. Wer den Landeshaupmann des Verrates            der bevorstehen¬                        sie muß, solange am Arbeitsmarkt krisenhafte Zustände
  Arbeitsgelegenheit zu schaffen vermag, leistet noch mehr den Waffensuche in den Räumlichkeiten der sozialöemo-                                herrschen, was noch eine gute Weile der Fall sein wird,
  Alse. Der wahren Wohltätigkeit entspricht es weit mehr, kratischen Partei und ihr nahestehenden Häuser zur Zeit,                              fortbestehen. Was aber möglich und durchführbar ist, ist
  Almosen unmittelbar       den Bedürftigen zukommen zu als Starhemberg Innenminister war, bezichtigte            . Der                         eine vernünftige        Einschränkung       der jetzt ziem¬
  lassen, als Woh ltäti gk eits vor stellun g en zu            verantwortliche Redakteur des „Ttarhemüergjäger",                                lich wahllos gewährten Arbeitslosenunterstützung. Vor
  veranstalten . Zum Schluß werden Gebete um Hilfe in          Engel, der zugab, die Notiz gelesen und zum Druck be¬                            allem: die Zahl der Arbeitslosen ließe sich gleich um un¬
  der sozialen      Not angeordnet.                            fördert zu haben, wurde in der heute durchgeführten Ver¬                         gefähr 10.000 Männer im besten Alter verringern , wenn
                                                               handlung für schuldig befunden und zu 50 8 G el dstrase                          unser Bund es Heer auf den höchst zulässigen Stand
     Verlängerung des Berrvalkungsersparungs- verurteilt.                                                                                       von 30.000 Mann gebracht werden würbe. Herr Vaugoin
                                                                                                                                                hält bekanntlich schon seit Jahren die Wehrmacht tief
                             gesehes.                                                                                                           unter dem Maximalstand: dadurch erwachsen nicht nur
   Wien, 20. Dez. Eine Vorlage der Bundesregierung siebt                                                                                        der Landesverteidigung schwere Gefahren, sondern es ent¬
                                                                           Eine Phankasiemeldung und ihr angeblicher                            stehen auch, wie das Arbeitslosenproblem zeigt, fühlbare
 dieVerlängerung des Verwaltungsersparungsgesetzes bis
 rum 31. Dezember 1932 vor. Das hat zur Folge, daß                                                  Urheber.                                    volkswirtschaftliche Schäden. Der Hinweis auf die man¬
 Aufnahmen in den Bundesdienst             nur mit Zu¬                                                                                          gelnden budgetären Mittel ist nicht stichhältig. Einmal
 stimmung des Bundesministers für Finanzen möglich
                                                                           KB. Wien, 19. Dez. Das „Neue Wiener Journal " brachte                könnte vielleicht für die Zeit der Krise der jetzt ziemlich
                                                                         am 18. ö. M. die inzwischen bereits dementierte Meldung,               reichliche Sold der Wehrleute etwas heruntergesetzt
 Md, und weiter, daß die Beamten verpflichtet sind, auch                 daß eine Kürzung der Beamtengehälter durch die Regie¬
  n einem anderen Dienstzweig eines anderen Verwal-                                                                                             werden, ohne daß dies die Existenzbedingungen der
 lungsbereiches den Dienst zu übernehmen.                                rung Ender - Schober geplant sei. Die heutigen                         Wehrleute beeinträchtigen würde. Ein weiterer Aus¬
                                                                         „Wiener Neuesten Nachrichten" knüpfen daran die Ver¬                   gleich könnte auch in den höheren Chargen erzielt
                                                                         mutung, daß die Mitteilung des „N. W. I ." auf eine In¬                werden. Oesterreich braucht wirklich nicht fünfzig
            Die Bauern und die Heimakwehr.                               formation dieses Blattes durch den Bundesminister für                  Generäle und Mtlitärbeamte im Generalsrang . Auch
                                                                         Heerwesen, Vaugoin, zurückzuführen sei, was aller¬                     durch eine Einschränkung der Operetten        Manöver
   KB. Wien, 19. Dez. Der Bundesausschutz des n i e d e r-               dings „amtlich dementiert" wird.
 österreichischen Bauernbundes hat in seiner heuti-                                                                                             ließen sich Ersparungen herbciführen, ohne daß die Aus¬
 gen Sitzung einstimmig beschlossen, aus dem Heimatschutz¬                                                                                      bildung zu leiden brauchte. Mehrtägige Uebungen des
 verband Niederösterreich(Führung AI be r t i) auszu-                                                                                           Tiroler Alpenjägerregiments im Grenzgebiet gegen
 11et eit und fordert seine Mitglieder auf, den Beitritt                              Salzburg sucht ein Darlehen.                              Süden sind für die Truppen wertvoller und weniger kost¬
 °u der niederösterreichischen Heimatwehr (Führung Jn-                     KB. Salzburg , 19. Dez. Nach einer eingehenden De¬                   spielig, als Brigaöeübungen im Wein- und Waldgebtet
                                                                                                                                                von Niederösterreich.
 senieur Raab) anzumelden . In der Begründung dieses                     batte, an der sich Vertreter aller Parteien beteiligten, ge¬
 Entschlusses heißt es, daß sich Männer in den Vorder-                   nehmigte der Landtag den Voranschlag            für 1931,                Im Nattonalrat wurde vmr dem Abg. Dr . Deutsch
 Srund der .Heimatschutzbewegung gedrängt hätten, denen                  der mit einem ungedeckten Abgang von 1,824.267 8 im                    m diesem Zusammenhänge noch auf einen Uebelstand
 mne österreichische freie Bauernbewegung nicht das                      ordentlichen und 3,502.168 8 im außerordentlichen Er¬                  verwiesen. Bei den Werbungen          für das Bundesheer
 vertrauen       schenken könne.                                         fordernis abschlietzt
                                                                                             . Zur Deckung des Abganges der                     werden in erster Linie junge Leute vom Land ge-
                                                                         ordentlichen Gebarung ist in erster Linie der Mehr¬                    sucht. So werden jährlich 3000 Menschen der bäuerlichen
            Die Waffenbeschlagnahme in Linz.                             et n gang aus       der bevorstehenden Abgabcnteilung                  Jr &ett entzogen. Wenn sie in das Heer eintreten, wer¬
                                                                         heranzuziehen. Der ungedeckte Teil des außerordentlichen               den wieder 3000 Wehrmänner abgerüstet, die zum grüß,
                   Gerichtliches Nachspiel.                                                                                                     ten Teil auf den Arbeitsmarkt der Städte geworfen wer¬
                                                                         Erfordernisses ist durch Aufnahme eines langfristi¬
 Jpp-     Linz
            ,19
              . Dez
                 . Heute       fand die Verhandlung            gegen     gen Darlehens        von drei Millionen Schilling und                  den. Wenn man also ernstlich die Arbeitslosigkeit üe.
                                                                                                                                                kämpfen wolle, so müsse man das System der Werbun¬
 -otltglleder des Republikanischen Schutzbundes statt, die               durch Ersparungen zu decken.                                           gen andern.
Universitäts- und Landesbibliothek Tirol - Innsbrucker Nachrichten. 1854-1945 1930
Seite 2. Nr . 292.                                                      ^Innsbrucker         Nachrichten*                                         Samstag , den 20. Dezember 1980.

  Ein schon viel gerügter Uebelstand zeigt sich auch bei                                                                  > Linken begeistert applaudierten. Da der Lärm weiter an¬
der Arbeitslosenunterstützung für gewisse Kategorien von                                                                    dauerte, unterbrach der Präsident die Sitzung. Einige
                                                                  Bei Kopfschmerzen  , Schwindel, Ohrensausen, gestörtem Deputierte gerieten in Streit und es kam zu heftigen
Saisonarbeitern.          Es ist bekannt, daß Bauern¬           Schlaf, schlechter Laune, gereizter Stimmung greife man Szeneir, so daß die Saaldiener etnschreiten mutzten.
burschen, obwohl sie an ihrem Elternhof zur Land¬               sogleich zu dem altbewährten „Franz -Josef"-Bitterwasser.     Nach Wiederaufnahme der Sitzung der Kammer pro¬
wirtschaft dringend benötigt werden, über den Sommer                                                              -!- 120a testierten mehrere Deputierte gegen die plötzliche
und Herbst lieber eine andere Arbeit annehmen, sei es                                                                       Schließung der Tagung . Schließlich konnte der Präsident
bet Straßenbauten oder Flutzregulierungen, um die Vor¬          behalte zuzustimmen, daß der seinerzeit eingebrachte An¬ über das Protokoll betreffend die Schließung der Session
bedingungen für den Bezug der Arbeitslosenunterstützung         trag aus Erhöhung sämtlicher Diütenansätze weiter absttmmen, es wurde mit 278 gegen 277 Stimmen an¬
über den ganzen Winter hindurch zu erlangen. Gewiß,             verfolgt wird.                                              genommen.
bei manchen Kleinbauern          im Oberland ist der Hof
so klein und die Not so groß, daß nicht die ganze Familie
von der kärglichen Nutzung leben kann; die Söhne und
Töchter vieler Kleinbauern müssen ans Taglohn -auswärts                Reue    Filmkrawalle
                                                                                       mDeutschland.                                  Wechsel im Präsidium der Sowjeks.
arbeiten gehen. In solchen Fällen wird aber eine in¬              Berlin , 20. Dez. (Priv .) Krawalle bei Tonfilmen                Moskau, 20. Dez. (Priv .) Der Zentralvollzugsausschuß
dividuelle Würdigung des Anspruches auf Unterstützung           scheinen große Mode zu sein. Bei der gestrigen Ur¬               der Sowjetunion hat den Vorsitzenden des Rates der
durch die Arbeitsämter und industriellen Vezirkskommis-         aufführung des Tonfilmes „Das Flötenkonzert von                  Volkskommissare , Rykow, auf dessen Wunsch von seiner
sionen immer möglich sein. Die Tatsache, daß sie auf            Sanssouci", wobei wieder Otto Gebühr Friedrich den               Stelle enthoben. Zn seinem Nachfolger wurde Mollo-
keine Arbeitslosenunterstützung Anspruch erheben kön¬           Großen öarstellte, kam es im Ufapalast am Zoo zu                 t o w ernannt.
nen, würde übrigens viele gut verdienende Saisonarbeiter        Skandalszenen. Die Vorstellung des Filmes mutzte                    Mollotow wurde im Jahre 1890 als Sohn eines Ver¬
und Angestellte mehr zum Sparen anhalten , als es               unterbrochen werden. Wieder wurden Stinkbomben                   käufers geboren. 1908 trat er ist die Bolschewistenpartei
jetzt vielfach der Fall ist, wo alles Geld gleich vertan        geworfen, diesmal offenbar von Kommunisten und Re¬               ein und war sechs Mal im Gefängnis und zwei Mal in
wird, weil die staatliche Versorgung über die arbeitslose       publikanern, die sich gegen eine m o n a r chi st i sche         der Verbannung. Nach der Oktoberrevolution nahm er
Winterszeit ohnehin gesichert ist.                              Propaganda         wenden wollten. Die Polizei verfügte,         eine Reihe hervorragender Sowjetposten ein. Sei IW
   Nicht zu verstehen ist auch der oft allzu bereitwillig ge¬   daß der Film bei halbem Licht weiter gezeigt werden              war er Sekretär des Zentralkomitees der kommunistischen
währte Zuspruch der Unterstützung für Jugendliche.              solle, damit die Ruhestörer sofort sestgestellt werden           Partei der Sowjetunion und gegenwärtig Mitglied des
Kaum ausgeschult, wird irgend eine Hilfsarbeit ange¬            könnten. Nun konnte der Film , von einigen Zwischen¬             politischen Büros und des Präsidiums der Zentral¬
nommen und sobald die Bedingungen für den Bezug der             rufen abgesehen, ruhig zn Ende vorgeführt werden.                exekutive.
„Arbeitslosen" gegeben sind, wird gefeiert. Solche Fälle          Dresden, 20. Dez. (Priv .) Im Ufatheater kam es
sollen bestimmt nicht verallgemeinert werden; es sei zu¬        gestern bei der Erstaufführung des Filmes „Ein                           Em russksch
                                                                                                                                                  -Mpamschsr Konflikt.
gegeben, daß bei den heutigen wirtschaftlichen Verhält¬         Burschenlied aus Heidelberg" zu stürmischen Auftritten.
nissen viele Jugendliche willkommene und notwendige             Die Dresdener Studentenschaft hatte die Leitung des           Tokio, 20. Dez. Die Sowjetbehörden in Wladiwostok
M i t v e r d i en e r in der Familie sind. Nicht zu selten     Kinos ersucht, die Vorführung des Filmes zu unter¬          haben die dortige Filiale der japanisch-koreanischen Baitk
werden aber leider auch Jugendliche durch das gegen¬            lassen, da die Studentenschaft in dem Film eine             geschlossen, den Kassenbestand und alle Bücher beschlag¬
wärtige System der Arbeitslosenfürsorge zur Faul¬               irreführende         Darstellung       des heute so schwer  nahmt sowie den Direktor und mehrere Angestellte der
heit geradezu angespornt. Für einen Familienerhalter            um seinen Beruf ringenden Studententums erblicke. Bei       Bank verhaftet.       Der Bank wurde eine Geldstrafe von
mag die Unterstützung sehr karg bemessen sein; für einen        der gestrigen Aufführung des Films erhob die Studenten¬     260.000 Pfund auserlegt, da sie sich bet ihren Geschästen
Jugendlichen ist sie oft eine ganz auskömmliche und be¬         schaft der technischen Hochschule, die außerordentlich zahl¬nicht arr den amtlichen russischen Wechselkurs gehalten
queme Zulage.                                                   reich zu dem Film erschienen war, bei einigen Szenen,       haben soll.
    Eine Reform dieser und anderer bekannter Uebelstünde        durch die sich das Siudeutentum beleidigt wähnte, lebhaf¬      In japanischen Regiernngskreisen bat die Nachricht von
muß erfolgen, sonst wird schließlich  , trotz aller Erhöhun¬    ten Protest, so daß die Vorstellung e i n i g eM al e nn t er¬
                                                                                                                            diesenr Schritt der Sowjetbehöröen große Erregung
gen, automatisch das eintreten, was der Sozialminister          brochen und schließlich Polizei herbeigeholt werden         hervorgernserr. Der japanische Außenminister, Baron
am Dienstag im Nationalrat angekündigt hat: „Eines               mußte. Diese räumte das Theater mit Gummiknütteln.         Schidehara, hielt eine längere Konferenz mit de«
 Tages werden die Kassen leer sein und niemand                                                                              Ftnanzminister itnd dem Präsidenten der Bank von Korea
 wird mehr eine Unterstützung bekommen." Dieser Tag             Deutscher Erzbistumsbesih von den Tschechen ab. Danach ivurde eine Verlautbarung des Außenmini¬
 ist vermutlich nicht mehr allzu ferne . . .                                             enteignet.                         steriums bekanntgegeben, die besagt, die japanische Re¬
                                *                                                                                           gierung sei entschlossen  , energische Schritte zu unter¬
                                                                  TU. Trsypau , 20. Dez. Im Zuge der tschechischen nehmen, falls es sich Herausstellen sollte, daß durch di!
    Eine Reform des Arbeitslosenwesens darf sich natür¬ Länderverstaatlichung, Bodenreform genannt, ist nun das russischen Maßnahmen die vertraglich garantierte»
lich nicht allein auf die Kreise der Arbeitnehmer beschrän¬ Erzbistum             Breslau     an der Reihe. Das Bistum japanischen Fischereirechte beeinträchtigt und daß japa¬
ken und einseitig zu ihren Lasten gehen. Sache der Gesetz¬ hat dem tschechischen Bodenamt zwei Reviere, nämlich nische Handelsangestellte verhaftet oder bestraft wurde                 »,
gebung wird es u. a. sein müssen, zu prüfen und zu ent¬ Niederlindcwiese und Unterthomasdors, in dem an den ohne daß illegale Handlungen der Bank Vorlagen. (Dic
scheiden  , ob die Stillegung          von Betrieben      in    tschechischen Staat gefallenen Teil Schlesiens im Aus¬ japanisch-koreanische Bank, deren Wladiwostoker Filiale
jedem Falle gerechtfertigt ist. Eine künstliche          Ar¬ maße von 4000 Hektar freiwillig als Ausgleich angeboten, jetzt von den Maßnahmen der russischen Behörden be¬
beitslosigkeit        wird z. B. dadurch erzeugt, daß in doch ist das tschechische Bodenamt, das mindestens einen troffen wurde, ist eines der bedeutendsten japanische»
einem Kartellverband zur Ausschaltung der Konkurrenz doppelt so großen Grund enteignen will, damit nicht zu¬ Bankinstitute, dessen Sitz sich in Söul befindet. Sie ging
dieser oder jener Betrieb stillgelegt wird und Arbeiter und frieden. Das Bodenamt trifft jetzt Vorbereitungen, um aus der früheren Bank von Korea hervor und hat ihre
Angestellte brotlos werden, während vom Kartell aus ohne weitere Verhandlungen sich die schönsten Teile                      HanPtinteressensphäre in der Mandschurei.)
den Berwaltungsräten und Direktoren des ausgeschal¬ des Besitzes der Breslauer Erzdiözese auszusuchen.
teten Betriebes Prämien          dafür gewährt werden, daß Sämtliche Berwaltungs - und Forstbeamten des Erz¬
sie nicht arbeiten lassen. Ein solcher Vorgang ist bei¬ bistums Breslau in dem gefährdeten Gebiet, das rein Aus der Tätigkeit der sreiwiüigen Feuerwehm
spielsweise im Brauereikartell            zu verzeichnen. So deutsch bevölkert ist, haben bereits die Nachricht er dal ton,
wurden ja auch in Tirol Brauereien geschlossen       , damit daß ihr Dienstverhältnis              im Laufe des nächsten        Es wird uns geschrieben: Die Ausrüstung der Feuer¬
andere Brauereien einen besseren Absatz haben. Mit Jahres aufgelöst werden wird, da die Enteignung bis wehren mit modernen Geräten bedingt auch eine aus¬
Rationalisierung            lassen sich Stillegungen solcher längstens Ende Dezember 1931 durchgeführt sein müsse. reichende Schulung der Wehrmänner, insbesondere der
Art, die einem Teil Arbeitslosigkeit, dem anderen Teil Dadurch kommen abermals viele Hunderte                        deut¬  Bedienungsmannschaft der Motorspritzen. Diese Schulung
 ein arbeitsloses Einkommen bringen, nicht begründen; scher Beamten                    um ihren Arbeitsplatz,         abge¬ darf nicht nur die Bedienung und Behandlung des Gerä¬
 sie sind für die Volkswirtschaft schädlich und daher sollte sehen davon, daß die politische und nationale Bedeutung tes, sondern auch dessen Ausrüstungsmöglichkeit enthal¬
 auch eine gesetzliche Hemmung dieser Auswüchse des der Enteignung dieses reichsdeutschen Besitzes zugunsten ten. Landesverbandsobmann Franz Jnnerhofer                               hm
 Kartellwesens erfolgen.                                         des tschechischen Staates nicht unterschätzt werden darf.   der Umwandlung im Feuerwehrwesen in richtiger Er¬
                                                                                                                             kenntnis Rechnung getragen und für alle Wehren Tirol«,
                                                                                                                             die motorische Geräte besitzen, Ausbildungskurst
     Der Winterzuschutz und die Reisediaten der                     Stürmische Schlußsitzung der französischen geschaffen               . So haben in den letzten zwei Jahren in Tirol
                 BundesbahnangesteMen.                                                    Kammer.                            insgesamt 20 je dreitägige Kurse stattgesunden. Die an öik
                                                                                                                             Kurse anschließende Prüfung haben 488 WcHrmänmer be¬
                                                                   KB. Paris , 19. Dez. Um 5 Uhr nachmittags verlas standen. Es trifft somit für die in ganz Tirol derzeit vor¬
     Wien, 19. Dez. In der letzten Zentralausschutzsttzung Ministerpräsident Steeg in der Kammer ein Dekret,
 der Bundesbahnbediensteten wurde Mitgeteilt, daß die wodurch die Kammer geschlossen wird . Nach Ver¬ handenen               drei
                                                                                                                                         148M o t o r sp r i tze st je Gerät dnrchschrnM
                                                                                                                                   ansgebildete   mtö geprüfte Maschinisten. Alle dies!
 Generaldirektion der Bundesbahnen auf eine von dienst¬ lesung des Dekrets, die unter großem Lärm vor sich ging, Kurse ivurden vorn                  technischen Beirat des FeucrwM
 licher Seite ausgegangene Anfrage bekanntgegeben habe, äußerten die Deputierten des Zentrums und der Rechten
 daß Heuer keine Winterzuschläge                zu gewähren ihre lebhafte Entrüstung , während die Deputierten der Landesverbandes
                                                                                                                                In Innsbruck
                                                                                                                                                 für Tirol , Ing . Baron Grass, geleiw
                                                                                                                                                    haben in den letzter! Monaten vm
 ^Bei der Wechselrede hierüber wurde darauf hinge-                                                                           solcher Kurse stattgefnnden, und zwar zwei für die Feuck
 wtesen, daß schon in den vergangenen Jahren die Bun¬                                                                        rvehren des politischen Bezirkes Innsbruck und zweiM
 desbahnverwaltung die Winterzulage nicht mehr ge¬                                                                           die freisvillige Feuerwehr der Stadt Innsbruck . Währe«
 währen wollte und daß es jedesmal längerer Verhand¬                                                                         für die 6. Kompagnie der freiwilligen Feuerwehr .MM
 lungen bedurfte, um sie von diesem Vorhaben abzubrin-                                                                       bruck  bereits im Sommer ein Kurs rnit zwölf Teilneh¬
 gen. Auch gelegentlich des heurigen Urlaubserlasses habe                                                                    mern abgehalten wurde, fand kürzlich ein solcher mitn
 die Verwaltung erklärt, die Winterzuschläge, die nirgends                                                                   Teilnehmern für die 1. und 2. Kompagnie der freimilllge»
 rechtlich begründet seien, nicht mehr bewilligen zu können.                                                                 Feuerwehr Innsbruck statt, an dem auch Mitgliedera»-
 Die Verwaltung habe hiebei auch darauf verwiesen, die                                                                       derer Kornpagnicn teilgenommen haben.                    ... .
 Urlaubsabwicklung werde derart möglich sein, daß                                                                               Am Montag, den 12. d. M-, fand im GroßgaM
 Urlaube in den Wintermonaten nicht notwendig                                                                                „Grauer Bär " eine kleine Abschlußfeier               für oi
 sein werden. Dies habe sich aber nicht erfüllt, denn tat¬                                                                   Teilnehmer am letzten Kitrs als Anerkennung für »»
 sächlich gebe es zahlreiche Bundesbahnbedienstete, die                                                                      aufgewandte Mühe statt. Beztrksobmann Scher »"
 ihren Urlaub in den Sommermonaten nicht ausnützen                                                                           konnte außer den Kursteilnehsnern auch die Mitguckc
  konnten. Jeder Bedienstete, der seinen Urlaub erst jetzt,                                                                  der Innsbrucker Kommandantschaft mit Branddirei«
  im Dezember, ausnützen kann, erhebe begreiflicherweise                                                                     Jnnerhofer        und dessen Stellvertreter Sailer
  Anspruch auf die Winterzulage.                  _     tJ.                                                                  grüßen. Branddirektor Jnnerhofer vetellte die Ämsw-
     Der Zentralausschuß beschloß daher, die Entscheidung                                                                    nehsner mit dern Prüfungsergebnis mtb gab seiner FrM
  der Verwaltungskommission einzuholen und, falls diese                                                                      Ausdruck, daß sich so viele Kameraden nach der 2#
  zu ungunsten des Personals aussallen sollte, den An¬                                                                       arbeit noch der Mühe unterziehen, die Neuerungen
  spruch auf den Winterzuschlag gerichtlich geltend zu                                                                        Wehrwesens durch Schulung sich anzueignen. Er eM«
  machen.                            Ä ,, r           B                                                                       alle Anwesenden, in diesem Sinne zum Wvhle der
     Im Zentralausschutz hatte die Deutsche Verkehrsgewerk¬                                                                   mein heit im Wehrwesen weiterznarbeiten und asrs
  schaft schon vor längerer Zeit den Antrag auf Er¬                                                                          politischem       Boden das Wehrwesen und die LK--
  höhung der Reisedtäten             eingebracht. Nun hat die                                                                 zur Heimat hoch zu halten.                          _      .
  Bundesbahnverwaltung dem Zentralausschutz einen Größtes Spezialgeschäft für Teppiche                                          Landesverbandsobmann-Stellvertreter Joses Saiu
   Entwurf über neue Reisedtätenansätze             zur Stel¬                                    und Innendekorationen        beglückwünschte die Wehrkameraden zu den abgeleg^
   lungnahme vorgelegt. Nach diesem Entwürfe erfahren                                                                         Prüfungen und teilte mit, daß im kommendenI Ml "«
   nur vier Gehaltsgruppen eine kleine Erhöhung der                                                                           Kurse für Wehrführer             abgehalten werden,
   Reisediäten, während alle anderen Ansätze im bisherigen                                                                    Kenntnisse des Wehrmanncs zu verallgemeinern.
   Ausmaß verbleiben.                                       . .                                                                 Hanptmann P i t s chc i d e r der 1. Kompagnie der F;
     Die Verwaltung rechtfertigte ihren Entwurf damit, daß                                                                    willigen Feuerwehr Innsbruck sprach im Namen "-
   sie mit demselben eine Angleichung an die Diätenansätze                                                                    Kursteilnehmer dein Kürsleiter Ing . Grass den T«»
   der Bundesangestellten durchgeführt habe. Demgegen¬                                                                        für seine Mühewaltung aus und übergab ihm als Ä
   über wies die Deutsche Verkehrsgewerkschaft darauf hin,                                                                    des Dankes ein von sämtlichen Teilnehmern gespend       «-
    daß bei den Auslandsdiäten sogar Verschlechterungen                                                                       Angebinde.                                               ,
    gegenüber dem bisherigen Zustand erfolgten. Um jenen                  Innsbruck                                              Nach einer Aussprache über die Fortführung der Le»
    Bediensteten, dir durch den Entwurf der Bundesbahnver¬                                                                    kurse und über die Ausbildung des Einhettswev,
    waltung eine Erhöhung der Reisediaten erlangen, diese                                                                     mann es ivurde rtoch beschlossen      , die HanfschlauchM
    Erhöhung nicht zu verzögern, beschloß der Zentralaus¬                                                                     in Telss zu besichtigen.
    schutz
         , der Herausgabe der Dienstanweisung mit dem Vor-
Universitäts- und Landesbibliothek Tirol - Innsbrucker Nachrichten. 1854-1945 1930
EwnSta-g, den 20. De- emder 1980.                                         »SnnSdrvcker     Nachrichten^                                                               Nr. SSL Veite 3.

                                    Weltwirtschaftskrise.                                                                       „Jedesmal wieder
                                                                                                                                bin ich erstaunt und entzückt“
                                            Bon Professor Adolf Günther.
                             L                                schon viel;    bei einer vielleicht unvermittelt einsetzenben                      sagt Chaliapine
   98 ist nnS oft genug gesagt worben, baß wir inmitten Besserung der Konjunktur wirb man, ohne stch zu über¬
 -er sogenannten »Weltwirtschaft" leben, baß unsere eilen, doch jedenfalls nicht im Hintertreffen stehen wollen.
 „Volkswirtschaft            , aber auch viele „Einzelwirt, Sollte es sich aber gar Herausstellen, daß zur Teilnahme
                  " als solche
 schäften" in irgend einem Sinne durch Wirkungen, die oft an allenfallsigen Aufwärtsbestrebungen langwierige Vor¬
 aus weiter Ferne komuien, beeinflußt werden; die Volks¬ arbeit zu leisten ist, dann muß die Frage : wo stehen
 wirtschaft im besonderen beruhe nicht mehr ausschließlich wir, tunlichst prägnant beantwortet werden. Im Rah¬
 auf sich und ihren eigenen Kräften, sei vielmehr, teilweise men eines Zeitungsaufsatzes kann solche Antwort freilich
 wenigstens, „autzenbedingt" tA. Fischer); entweder seien nur unvollständig und mit Vorbehalt erteilt werden.
 eS fremde Rohmaterialien oder fremde Absatzmärkte     , auf    Deshalb verbietet es stch, an dieser Stelle auf die man¬
Sie wir angewiesen seien. Und dieser Vorgang, der unsere      nigfachen Theorien einzugehen, welche von der Wirtschafts¬
Existenz an andere und oft günstiger gestellte Länder und wissenschaft zur Erklärung des sie ganz besonders interes¬
Völker bindet, fei eher in der Zunahme als in der Ab¬ sierenden Tatbestandes der „Wirtschaftskrise" aufgestellt
nahme begriffen. Dabei seien wir aber in Oesterreich, dank wurden. Meines Erachtens schließen viele dieser Theorien
seines stark bäuerlichen Einschlages, immer noch weniger sich weder logisch aus , noch können die tatsächlich beobach¬
abhängig von der Weltwirtschaft wie die reichsdeutsche teten Krisen ausschließlich im Sinn nur einer Theorie
Produktion und Konsumtion, die überdies in den Repa¬ gedeutet werdem Die heute meist als „Unterkonsum-
rationen noch andere und besonders drückende, weil ein» tionskrise"            erklärte alte „Ueberproduktions-
festige Verknüpfungen mit der Weltwirtschaft aufweist. — kr i se" bewahrheitet sich in der Gegenwart in dem Sinne,
Ist dem so, ist die Weltwirtschaft unser Schicksal   , dann daß bei fast beliebiger Steigerungsfähigkeit der Produktion
können wir auch nicht zweifeln, daß eine dort auftretende die Bedürfnisbefriedigung infolge mangelnder Kaufkraft
,M r ts cha st S kri s e" in irgendwelcher Weise auch auf zurückbleibt; wer nun aber Gegenwirkungen einfach in
unS übergreifen mußte.                                        Gestalt von Lohnerhöhungen fordern würde, würde mit
   Es verlohnt, diesem Zusammenhang, den — etwa in Recht      merksam
                                                                     — von bestimmten Sonderfällen abgesehen— auf¬
                                                                        gemacht werden, daß er aus der Inflation , in der
Preisen, welche die Erzeugung völlig unrentabel machen
— der letzte Gebirgsbauernhvf empfinden wird, nachzu¬ jene Gegenwirkungen das Feld beherrschten, nichts ge¬
gehen. Indem wir das Wesen der Weltwirtschaftskrise lernt     des
                                                                     habe. Lohnerhöhung, d. h. Steigerung der Kaufkraft
                                                                   Lohnes,   des sogenannten R e a l l o h n e s, ist heute
zergliedern, dürfen wir auch am ehesten hoffen, Punkte
ausfindig zu machen, ivo uns , wenn nicht aktive Abwehr, vor allem auf den Weg angewiesen, den ?>er gegenwärtige               „Wann immer ich „His Master ’s Voice “-Grammo-
so doch etwas wie passiver Widerstand möglich wird. Min¬
                                                              deutsche Reichskanzler unbeirrt verfolgt: Steigerung des
                                                                                                                               phon-Musik höre, seien es Aufnahmen meiner
destens werden wir unsere eigene Lage richtiger einschätzen inneren Geldwertes, die durch gleichzeitigen Lohn- und
lernen. Kann, wie die moderne Konjunkturtheorie an¬ erfolgt.  Preisabbau und durch Senkung der Produktionskosten               Freunde oder von mir selbst , jedesmal wieder bin
                                                                       — Aber auch jene andere Krisentheorie findet sich
nimmt, die Krise selbst bereits ein Anfang zur Besserung heute teilweise                                                       ich erstaunt und entzückt , daß es möglich ist, die
sein- was auch mit dem medizinischen Krtsenbegriff über- dispositionen            bestätigt, welche unrichtige Kapital¬
                                                                                   seitens der Unternehmer als Ursache         Musik, die ich so gut kenne und liebe , so voll¬
einstimmen dürste —, dann ist Bereitschaft        offenbar erkennt: an solch kapitalvergeudender       Fehlspekulation hat     kommen und wahrheitsgetreu wiederzugeben .“
                                                             es in den letzten Jahren gewiß nicht gefehlt; und es be¬                                                  Feodor Chaliapine.
                                                             deutet keineswegs Geringschätzung der „Rationalisierung"
                                                             und des mit ihr einhergehenden Kapitaleinsatzes. wenn             Preise der Apparate von Die           berühmtesten   Künstler.
                                                             man für manche Fälle auch hier von verfehlter Kapital¬            S 250 '— aufwärts.
                                                              disposition, von „Immobilisierung " des Kapitals spricht.
                                                             Wobei wir freilich auch dies beachten: zwischen dem tech¬
                                                             nisch bedingten Zeitpunkt des Rationalisierungsabschlus-          Verlangen Sie Verzeichnisse und
                                                             ses und dem wirtschaftlich          bedingten Zeitpunkt, von      unverbindliche Vorführung in je-
                                                             dem an die Früchte der Rationalisierung erst geerntet             dembesserenFachgeschäftundbei      Vollendetste Aufnahmen.
                                                             werden können, besteht oft eine Spanne , während deren
                                                             anderwärts entstandene kritische Umstände sich besonders
                                                             verhängnisvoll auswirken müssen.                                   „HIS MASTER ’S VOICE“
                                                               Wir misten: die Weltwirtschaft war zu Beginn des                            Das immer schenkende Geschenk
                                                             großen Sieges noch durchaus nicht „fertig"; es fehlte im                       Wien I., Kärntnerstraße 30
                                                             allgemeinen an Organisation, die freilich durch selbsttätige
                                                             Kräfte bis zu einem hohen Grad ersetzt werden konnte. Der
                                                             Weltkrieg zerriß nun die weltwirtsckmstlichen Beziehungen
                                                             durchaus nicht allgemein: ausgeschaltet wurden nur die
                                                                                                                                               Verkaufsstelle
                                                             Mittelmächte,        die vorher, zumal durch die deutsche
                                                             Wirtschaftsleistung, ein integrierender Bestandteil des
                                                             Ganzen gewesen waren. Die früheren Feindstaaten dage¬
                                                                                                                                   Musikhaus                      Feichtinger
           JULIUS MEINL                                      gen verknüpften ihre Wirtschaft noch weit enger als vor¬                     HaximSlianstraße 1.                               .
                                                             dem, daS gemeinsame Bedürfnis zwang zu äußersten An¬
                             *                               strengungen, zur Auffüllung des durch Wegfall der Mit¬
                                                             telmächte entstandenen Vakuums. Ein Teil der daumls              fall kamen. Aber nicht nur diese geographische Erscheinung
                 Schenken Sie Meinl-                         neugeknüpften Beziehungen erhielt sich bis zur Gegen¬            trägt krisenhafte Züge, mehr noch bedeutet uns die Ein¬
                                                             wart ; nur zögernd gewährte man den Gegnern wieder               buße an „weltwirtschaftlicher                Gesinnung      ",
             WEINKÖRBE                                       Raum an der weltwirtschaftlichen Sonne. Andere aber
                                                             schieden von dieser: so vor allem Rußland,      dessen gegen-
                                                                                                                              die wir heute feststellen, trotz Völkerbund und Inter¬
                                                                                                                              nationalem Arbeitsamt, trotz zwischenstaatlichen Kartel¬
                               *                             wärstger, auf unerhörtem Dumping beruhender Export               len und Gewerkschaftsinternattonalen, trotz der oft osten¬
            Beratung in jeder Meinl-Filiale                  mit Weltwirtschaft gar nichts, mit Gegnerschaft gegen die        tativ gerade bei uns gepflegten weltbttrgerlich-pazifistischen
                                                             Weltwirtschaft alles zu tun hat. So praktisch China, das         Auffassung! Wir gehen soweit, in dieser Einbuße geradezu
                                                             als Produzent und Konsument einstweilen noch größten¬            ein „moralisches      K r i s en e l e m en t" zu sehen.
                                                             teils ausfällt . Sicher ist die Einbuße an „weltwirtschaft¬        Wir denken aber in diesem Zusammenhang noch an so
                                                             lichem Raum " ein Teilmoment der Krise; dies vor allem,          manche andere Erscheinungen, die gefühlsbetont und
                                                             weil Märkte, nicht so sehr weil Produkstonen in Weg-             irgendwie „moralisch" zu bewerten sind; so an das so
                                                             der Wind in ihren Köpfen, Christbäume! Eine leichte quält sie und läßt sie fiebern, noch einmal stöhnen sie aus,
                  Mick erst aus dich—                        Trunkenheit erfaßt sie. „Uns hab'n s' b'halten!" rauscht es knistert in ihren Zweigen wie leises Meinem In der
                  Dann richte mich.                          es durch den Wald. Nur die ganz alten Bäume ragen Waldheimat, in der Waldheimat, da giüt's kein Wieder-
                                                             kühl über den Rekrutenrummel, stehen dem allgemeinen seh'n! Langsam vergast sie die städtische Stickluft, ein
                                                             Stellungstaumel morsch gegenüber.                             qualvoller Gifttod . . .
         tzeereszug der          Christbäume.                   Kurz vor dem Weihnachtsfest erfolgt die Einberufung.          Die Leichen der Bäume liegen allerorten herum und
                                                                In langen Kolonnen rollen sie heran, die freien Söhne werden dann kurzerhand verbrannt . Ein Häuflein Asche
                   Von Heinz Scharpf.                        des Waldes. Hoch zu Wagen ziehen sie in die Stadt, bleibt von jedem zurück und da und dort ein Zweiglein,
  Die Assentierung der Tauglichen findet bereits tm          summend begleitet von dem alten Tannenbaumlied : „Wie erinnernd an einen gefallenen Tannenbaum , der irgend¬
Herbste statt.                                               grün sind deine Blätter !"                                    wo in einem Walde eine kleine Lücke zurückgelassen hat,
  Eines Tages erscheint die Assentkommission   , bestehend      Auf offenem Paradefeld stehen sie dann in Reih und die bald wieder ein anderer ausfüllen wird.
aus irgend einem ergrauten General-Vertreter, einem          Glied, in Bataillone formiert, voran die größten und             Alljährlich lassen Millionen von solchen jungen, viel¬
Oberförster, der aussieht wie ein pensionierter Ober¬        schönsten , wie die führenden Offiziere. Der heimatlichen versprechenden Tannen ihr Leben für den Zauber einer
stabsarzt, und einem Stab von Holzfällern.                   Scholle entwurzelt, stecken sie jetzt bereits in den drücken¬ Weltanschauung. Geknickt in der Blüte der Jahre sterben
  Vom frühen Morgen bis zum späten Abend wird                den Stiefeln kommißharter Christbaumbretter.                  sie dahin für eine Idee , die schonungslos ihre Opfer fordert.
amtiert, unter freiem Himmel, ob schön, ob Regen.               Nach erfolgter Aufstellung findet die Besichtigung statt.     Manche Leute sagen, es wäre schade um die schönen
  Der Oberförster mustert jeden einzelnen Baum, bet          Das Publikum schreitet die Front ab und mustert mit Bäume, es wären gerade immer die besten, die dran
manchem hebt er einen Ast, als höbe er eine Hand, prüft      entzückten Augen die frischen grünen Jungen . Jeder sucht glauben müssen, aber wer getraute sich an ihrer Stelle
er einen Zweig, als ließe er sich die Zunge zeigen, da       sich den schönsten zu erobern. Der Kampf um die Bäume         einmal verkrüppelte oder entartete auf den Markt der
und dort läßt er einen als minder tauglich durchrutschen,    beginnt. Am Abend sind ihre Reihen gelichtet, alle vor¬ gangbaren Gefühlswerte zu schicken          ? Die Axt an blühen¬
stellt ihn auf nächstes Jahr zurück. Nach seinem bär¬        handenen Reserven werden eingesetzt.                          des Leben anzulegen, ist eines der unverständlichsten Vor¬
beißigen: „Tauglich, ohne Gebrechen!" erhält jeder eine         Lautlos beziehen die einzelnen Bäume ihre Stellungen, rechte der waltenden Natur . Der Ruf : „Nie wieder Christ¬
Kerbe, den bezirksamtlichenUntersuchungsstempel.             Kavernen, wo Menschen hausen, aber kein Baum atmen baum!" fände keinen Widerhall in weihnachtlich gestimm¬
  Biele Tausende mustert die Kommission an einem Tage.       kann. Hier legen sie heimlich Parade an. Jeder ihrer ten Herzen.
Der Präses läßt seine Augen über die Assentierten blitzen,   Zweige gleicht einem sternbesäten Achselstück      . Ueber-      Die Kinder verlangen ihre Bäume, die kleinen und die
daß es ihnen durch Mark und Rinde fährt, sein sprühen¬       menschltch tragen sie an der Last ihrer Ausrüstung . So       großen, sie sind ihnen von altersher lieb, aus Tausenden
der Soldatenbltck sagt:                                      zogen früher die Grenadiere in den Krieg, bepackt, daß es von Augen blickt es selig zu ihnen empor. Was ist der
  »Sttllgestanden! — Waldbäume! Ihr seid von jetzt ab        sie fast zu Boden drückte.                                    schweigende  , webende Wald gegen das bunte Heer dieser
leine gewöhnlichen Bäume mehr. Ihr seid Christbäume!            Am Abend des 24. Dezember stehen sie dann plötzlich glitzernden Lichtträger. Der Baum stirbt, aber der Traum
Jeder von euch wird bald den Stern von Bethlehem auf         im Feuer . Aufrecht bieten sie sich den Anstürmenden dar, lebt. Die letzte Tanne wird als Christbaum zur Welt
seinem Wipfel tragen und reich dekoriert sein. Eure glor¬    wie strahlende Helden, ihr Duft ist blutiger Schweiß, der hinaus ziehen. —
reiche Bestimmung ist es, auf dem Felde der Chrtsten-        aus allen Poren bricht. Geruch, an dem sich der Mensch
ehre das Leben hinzugeben. Rührt euch!" —                    berauscht. Manchmal macht einer schlapp und sinkt nach
  Die Bäume stehen erstarrt, wie mit den Händen an der
Hosennaht. Benommen von der hohen Auszeichnung, die
                                                             hinten um, aber knochige Hände richten ihn rasch wieder
                                                             auf. Die meisten wissen jedoch in Schönheit zu sterben,           Die„verhauenen
                                                                                                                                          "                kaiserlichen        Prinzen.
Men winkt, wagen sie mit keiner Nadel zu protestieren,       sie halten durch bis zum letzten, im menschenversöhnen¬ Diese lustige Geschichte klingt um so lustiger, als sie sich
«te nehmen das Bevorstehende als naturgegeben hin und        den Ringen. Um sie her tönt das jubelnde: „Friede den im Lande des lautersten Patriotismus und der treuesten
^cken sich stolz. Wo ein eisernes Muß herrscht, suggeriert   Menschen auf Erden !", ein brausender Schlachtgesang.         Kaisertreue, in Tirol, zugetragen hat.
Um die gepreßte Kreatur gern freiwillige Gefolgschaft.          Dann wird es dunkel um sie. Nach Einstellung des              Den Wirren des Jahres 1848 zu entrinnen , war die
^>er Weg zum blinden Draufgängertum führt vielfach an        mörderischen Feuers tropft ihr Lebeusharz versickernd zu Erzherzogin Sophie mit ihren Söhnen nach Inns¬
verrammelten Lritenpfaden vorbei, Christbäume! raunt         Boden; des Todes schlimmster Stachel, der große Durst bruck geflüchtet. Die kaiserliche Familie machte aus-
Universitäts- und Landesbibliothek Tirol - Innsbrucker Nachrichten. 1854-1945 1930
Sette 4. Nr. 292.                                                                »Innsbrucker         Nachrichten*                                              EamStag. den 20. Dezember IM.

                                                                                                                                             licher Entwicklung, aber sehr viel Eignung, einen Krtegr-
          SCHENKET UN                       RE BEWÄHRTEN WEIHNACHTS- PAKETE                                                                  schatz richtig anzuwenden, gezeigt hat.
                                                                                                                                                Die erwähnte Preissenkung bei den wichtigsten Roh.
                                                             FÜ5J OIE DAME s                                                                 stoffen ist zunächst in die Augen springendes Symptom
                                                        1 PAAR LACK SPANGENSCHUHE
                                                                                                                                             der Krise: sie ist darüber hinaus selbst Element einer
                                                                                                                                             solchen und hat als solche immer gegolten. Man hat zu.
                                                 UNO 1 PA AS      SCHNEESCHUHE,                                                              gespitzt gesagt, heute sei Besitz an Rohstoffen für ein Jan«
                                                                  8RAUN oder SCHWARZ                                                         alles andere wie ein Vorteil. Das kann natürlich nur
                                                 UNO 1 PAAR       PRIMA HAUSSCHUHE
                                                                                                                                             so gemeint sein, daß da. wo die Produktionskosten dem
                                                 ober 1 PAAR      PRIMA WASCHSEIDEN                                                          Sinken der Rohstoff- (und Halbzeug-)Preise nicht folßett,
                                                                  STRUMPFE                                                                   prtvalmtrtschaftliche Schwierigkeiten entstehen müssen.
                                                                                                                                             Warum aber folgen die Kosten den Preisen nicht? Hier
                                                                                                                                             schlägt ein Teil der modernen Arbeitsgesetzgebung ein,
                                                 ZUSAHNEN              NURs                                                                  die. durch gewerkschaftlichen Druck unterstützt, die Marki-
                                                                                                                                             gesetz« für den Lohn vielfach eingeschränkt hat. Der Lohn
                                                                                                                                             patzt sich heute der gesenkten Nachfrage nach Arbeilskrast

                               UMANIC                                                                                                        nur zögernd und bedingt an. viel eher kommt es zur Ver¬
                                                                                                                                             drängung der Arbeitskraft aus der Produktion schtechi-
                                                                                                                                             htn, indem sie durch die Maschine ersetzt wird (Rationa-
                                                                                                                                             lisierung!), indem arbeitsparende Methoden eingeführi
        FÜR DEN HERRN - i paar Lackschuhe                                                                       -                            werden. Wir sprechen von der Krise auf dem Arbeitß-
        UND       1 PAAR     MODESOCKEN             , oder    1 PAAR        MODETÜCHGAMASCKEN                   2                            markt, der Arbeitslosigkeit,        später noch besonders,
                                                                                                                                        ns   merken aber den — jedenfalls möglichen, oft tatsächlich
                                                                                                                                             bestehenden - Zusammenhang zwischen Lohnhöhe unb
wenig   gelöste   Führungsproblem             auf     so gut wie       sation und Initiative gebunden ist, und diese nicht so¬               Arbeitslosigkeit schon jetzt an.
allen Gebieten des gesellschaftlichenund politischen Lebens,           sehr preisgegeben ats in einem gewissen Sinne veredelt                   Zu alledem, was als Störung zu gelten hat. hat nuu
an den gegenüber früher gesteigerten Gegensatz der Gene¬               werden müßte. Die wachsenden„fixen" Kosten der Unter¬                 eine Zeit, die über wirtschaftliche Zwangsläufigkeit?»
 rationen und wohl auch der Geschlechter          , an das allge¬      nehmung im Sinn der Marxschen Formel als steigende                    herzlich wenig nachgedacht zu haben scheint, ein weiteres
 meine Vorwiegen auflösender vor verbindenden Tenden¬                  „konstante" Produktionselemente zu deuten, wie Schwa¬                 gesellt: die deutschen Reparationszahlungen.
zen. War die Weltwirtschaft ursprünglich, als sie den                  lenbach versuchte, dürfte schon an der Inkongruenz der
                                                                       Worte „fix" und „konstant" scheitern.                                 Erzwungene Tribute haben schon manche Wirtschaft beein¬
Kreislauf der einzelnen nationalen Wirtschaftskörper un¬                                                                                     trächtigt (Gründerzeit tm Reich nach dem 79er Kriege!),
terbrach, selbst ein vorwiegend auflösendes Moment, so                   Zu den Bedingungen, unter denen eine „Weltwirt¬                     aber man hat doch wenigstens in den meisten Fällen den i
erfährt sie heute, nachdem sie sich mühsam zu konsolidieren            schaftskrise " entstehen konnte, gehört aber noch weiteres:           Tributschuldnern gestattet, tn der für sie allein möglichen!
bemüht war, stärkste Stotze seitens einer Gesellschaft         , der   Wir zählen hierher das Streben vieler Wirtschaften (zu¬               Weise, tn exportierten Waren, zu zahlen. Heute aber
alte Mittelpunkte und Kraftzentren genommen, neue noch                 mal der österreichischen Nachfolgestaaten   , außer Deutsch¬          sträuben sich bekanntlich die Gläubiger, das anzunehmen,
 zu wenig gegeben sind. Zu diesen Erscheinungen, die fast              österreich), sich selbst zu genügen: solch künstliche                 was sie tn Siegerpsychose diktierten und meist noch z»
sämtlich vorwiegend „dynamisch" zu begreifen sind und                  Autarkie       ist weltmirtschaftsfeindlich
                                                                                                                 , beengt den „welt¬         wenig fanden! Das Sträuben ist verständlich und
einen Einbruch in die „Statik" der Gesellschaft und Wirt¬              wirtschaftlichen Raum " nicht weniger als die erwähnte
                                                                       Aussperrung grober Gebiete. Geht, was meist und gerade                berechtigt, denn die deutschen Reparationen schmälern die
schaft bedeuten, kommt ein Umstand von fast revolutio¬                                                                                       Aufnahmefähigkeit für Produkte eigener Erzeugung         . ,
närer Bedeutung: die neuzeitliche              Technik.                heute zutrifft, „Autarktsmus " mit Neo-Merkantilismus.
                                                                       Imperialismus und Militarismus Hand in Hand, dann                     Eine Technik, die die Kapazität der eigenen Produktiv»
   Was würde man wohl für Antworten erhalten, wenn                     schweigen  , lntsr arma, nicht nur die Musen, sondern auch            unausgesetzt mehren möchte, verträgt sich eben nicht mit
man heute die matzgebenden Führer innerhalb der Welt¬                  die Wirtschaftsbeziehungenverkümmern. Die ungeheure                   einer Technik, die in völlig veralteter Weise das „vae
wirtschaft befragen wollte, ob sie mit einem „technischen              Anhäufung von Gold in           den Kellern der Bank von              victis “ ans wirtschaftlichem Weg zu realisieren bemüht ist.
Ruhejahr" einverstanden wären ? Einem Jahre also ohne                                                                                        Zunächst hat man sich noch dazu verstanden, die Tribute
umwälzende Neuerungen, ohne den Zwang, immer auf                       Frankreich kann nie weltwirtschaftlich  , nur imperialistisch-
                                                                       militaristisch gemeint sein; sie hat ihren Anteil an der              aus Krediten, die man dem Schuldner gewährte, bezahle»
dem Lausenden zu sein, Umstellungen vorzunehmen und                    Pretsrevolution , die wir zumal bei den Rohstoffen erleben            zu lassen: heute ruft man Kredite ab und fordert, nach¬
aufs Ungewisse hin Produktionskosten zu häufen; mit der                und zwingt zu der bangen Frage , ob man eigentlich heute              dem man schon gelegentlich der deutschen Inflation tun¬
Gewitzheit auf der andern Seite, die Amortisation der An¬              einen großen Krieg liquidiert oder aber für einen noch                lichst viel von der deutschen Wirtsckzaftssubstanz an sich,
lagen und Maschinen nicht unterbrochen zu sehen, Pläne                 größeren Krieg rüstet. Selbstverständlichgewinnt alles                gezogen hat, von derselben Wirtschaft, datz sie auch noch!
ausreifen lassen, sich der Bearbeitung des Marktes in Ruhe             und jedes, was über Krise gesagt werden kann, ein ande¬               das Betriebskapital ausliefcre. Bei alledem haben die j
widmen zu können. Ich habe gar keinen Zweifel, datz die                res Bild, je nachdem wir Krieg oder Frieden vor uns                   Macher der „Fricdcnsverträge ", der sozialen Forderung ei» !
weitaus meisten Antworten für eine solche Atempause                    sehen. Und es scheint wenig Zweck zu haben, über Mittel,              Zugeständnis gewähren wollen oder müssen, indem sie die j
lauten würden. So wenig dieser Gedankengang realisier¬                 die Weltwirtschaftskrisezu beheben, nachzudcnken      , wenn          Lebenshaltung des deutschen Volkes gewährleisteten und ;
bar ist, so werden wir doch die Spannung zwischen Wirt¬                das Gold, anstatt gleichmäßig und ausschließlich nach wirt¬           damit die Lohnansprüche des deutschen Arbeiters — der
schaft und Technik als eine Krisenerscheinunganzu¬                     schaftlichen Bedürfnissen durch den Kontinent hin verteilt            zu mehr als %das deutsche Volk repräsentiert — an¬
erkennen haben. Die gewissermaßen„maximale" Aufgabe,                   zu sein, einem einzigen Lande zur Verfügung steht, das                erkannten. Ein fehlerhafter Zirkel! Würde der deutsche
die der Techniker sich stellt, verträgt sich mit der „opti¬            durch die längste Zeit wenig Neigung zu weltwirtschaft-               Unternehmer diesen Aussprüchen entgegentreten, so würde
malen" Forderung des Wirtschafters nicht immer: Ver¬                                                                                         das als „soziales Dumping" nicht nur gegen ihn, son¬
gleich von Zweck und Mittel, Erfolg und Aufwand ist                                                                                          dern wiederum gegen das deutsche Volk ausgespielt mel¬
wirtschaftliche Angelegenheit (was nicht ausschlietzt, datz                   Praktisches       Weihnachtsgeschenk
in vielen Fällen gelernte Techniker diese Aufgabe zu                                                                                         den! Schließt er aber, unter vielfachem Druck, seine Be¬
lösen haben: sie sind dann eben im selben Matze Wirt¬                                        Preiswerte                                      triebe. dann ist er erst recht vor der ganzen Welt als „un¬
                                                                                                                                             sozial" gebrandmarktl
schafter: nicht um die Personen, sondern um die Sache geht
der Streit ). — Es bedarf wohl keiner Ausführung , daß
Technik da, wo sie völlig         neue Wege weist — wie                  SWOBOPA                              - OFEN                           Nehmen wir die Zerstörung der organischen Wirt¬
                                                                                                                                             schaftseinheiten hinzu, die auf Konto der „Friedensver¬
z. B. in der Energiewirtschaft —, ganz anders zu beur¬                                                                                       träge" zu setzen ist: denken wir Oesterreicher an den vcr- j
teilen ist.                                                                                                                                  stümmelten Lebensraum unseres Volkes, an den Leerlauf,
                                                                                   „Hufomaf “ und„Tantal“                                    der sich im Wirtschaftsverkehr zwischen einem vor¬
   Die Technik hat es auch erreicht, daß das „Malthussche                                                                                    wiegenden Bauernvolk wie dem alpenlündischcn und einer
Bevölkerungsgesetz" heute ein neues Gesicht angenommen
hat: die technische Fähigkeit der Produktion, auch den Be¬                 Gas- und Kohlenherde                                              Weltkapitale vom Rang Wiens ergeben mutz. Lber-
                                                                                                                                             schlesien, Saargebiet, Korridor, Rheinbesetzung, Ruhr- |
dürfnissen einer sehr stark steigenden Bolkszahl Genüge zu                        zu äußerst    günstigen    Konditionen
tun , steht heute außer Zweifel: Not leidet nur die Kauf¬                                                                                    abenteuer, — die Reihe wirtschaftlicher Versündigungenz
                                                                         Technische Ratschläge. Orfeite und Ingenieurbesuch kostenlos        — um von den politischen zu schweigen— ist noch längs     ! I
kraft, indem der technische Prozetz weniger Menschen als
vordem benötigt. Manche glauben ln dieser Wandlung die
Marxsche Voraussage erfüllt zu sehen, wonach Arbeiter¬
verelendung mit Kapitalzunahme zusammenfalle. Wir
glauben nicht, datz dies so sein muß — wenn es auch im
                                                                         ALOIS           SW0B0DA
                                                                                              &Co.                                           nicht abgeschlossen. Südtirvls Wirtschaft siecht dahin. Wo 1
                                                                                                                                             früher Menschenüberschutz sich Kolonien erschloß, ent- I
                                                                                                                                             behren nach der heutigen Lage weite Kolonialgebictcl
                                                                                                                                             jedes wirtschaftlichen Zwecks. Farbige Soldaten freilich]
Einzelfall zutrifft —, glauben vielmehr, datz der technische                Innsbruck , Weisersasse                         7a.              werden sie für den Kampf der Europäer bereitstelle       ».
Fortschritt an die p r i v a t w i r t scha f t l i che O r g a n t-           _         _                                        -mp        Diese politischen      Erscheinungen innerhalb der West-

giebigen Gebrauch von der Ruhe und den landschaftlichen daß der Schober Franzl zwei kaiserliche Prinzen ge¬ der Franzosen über den Alplberg           sind mit Name»
Schönheiten Tirols und unternahm in der Umgebung prügelt habe. Der Franzl stand damals im 13. Lebens¬ bekannt. Zum Beweise dieser Behauptung ivill ich weiterk
                                                                                      , starkes Bürschlein, trug ausholen und mich dabei hauptsächlich an die „Chronil
ihrer neuen Residenzstadt Spazierfahrten nach allen Rich¬ jahr, er war ein aufgewecktes
tungen, am öftesten über die Dörfer nach dem berühmten eine lange Huifeder am Hut und schaute munter und keck des Marktes Mittemoald" von A. Bader halten.
Wallfahrtsort Absam. Die Herrschaften fuhren in vier¬ in die Welt. Er besuchte das Innsbrucker Gymnasium,          Marschall Ney stürmte vergebens mit seinen Truppe»
spännigen prächtigen Hofwagen. Die unweit des Fahr¬                    denn das Bauernanwefen war seinem älteren Bruder,               gegen die Sperre S cha r n i tz. Neys Truppen erlitte»
weges auf den Feldern arbeitenden Bauern kamen näher                   als dem Erstgeborenen, Vorbehalten. Der Vater sagte,            durch die tapferen Verteidiger dieser wichtigen Pforte
und bestaunten die herrlichen Gefährte und deren In¬                   der Franzl habe einen offenen Kopf und so könne er              Tirols ungeheure Verluste. Die Grüben vor der Festung
sassen, besonders der von Gold strotzende Kutscher zog                 leichter und besser mit dem Kopf sich sein Brot verdienen       sollen voll toter Franzosen gewesen sein. In der Narkil
ihre Blicke auf sich. Ein solches Schauspiel bot sich damals           als mit den Händen.                                             schafften sie ihre Toten nach rückivürts in die dort stehen¬
den Feldarbeitern nicht selten dar.                                       Ein Todesfall in der Familie machte aber nach einigen        den Heustädel und zündeten sie an.
   Zuweilen durften die erzherzoglichen Knaben, frei von               Jahren diesen Zuknnftsplan zunichte. Der ältere Sohn              General Loison, der die Truppen gegen Leutaslh
höfischem Zwang, sich auf eigene Weise vergnügen. So                   starb mit 23 Jahren . Da gab der Franzl , wenn auch             befehligte, dort aber einen Frontalangriff nicht für zweck- i
machten sie an schönen Frühlingstagen mit den Söhnen                   ungern, im sechsten Kurs Gymnasium das Studieren auf            mäßig hielt, bekam nun Hilfe von anderer Seite. Die ,
des Grafen Enzenberg oft einen Ausflug nach dem Arzler                 und wurde Bauer . Die eigene Scholle zu bebauen, machte         Brüder Anion und Zölestin W u r m e r, beide Forstleute
Kalvarienberg. Da konnten die Kinder der Verlockung                    ihm doch Freude und nach Verlauf eines Lustrums über¬           von M i t t e n w a l d, Franz Sprenge      r, Wegmacher,
nicht widerstehen, zum Gaudium der zuschauenden Dorf¬                  nahm er auf Wunsch des Vaters das schöne, schulden¬             und Jhhann T r i e s b e r g e r, Jäger von Krün »,
jugend, über den steilen Wiesenhang hinunterzurutschen,                freie Heimatgut, nahm sich bald ein Weib, das ihm zwei          stellten sich dem General Loison zur Verfügung um
datz die kleinen schwarzen Fräcke in die Höhe flogen und               Buben und zwei Mädeln schenkte    . Franz Schober starb         führten die 3009 Mann starke Brigade Loison über de»
die blühweitzen Hosen grasgrün wurden. Zur Strafe                      1916, achtzig Jahre alt. Noch im hohen Alter erzählte           Alplberg in die Lentasch. Würmer und seine Genosie»
mußten die Kinder am nächsten Tag mit der Mutter nach                  er gerne von seinem Abenteuer mit den kaiserlichen              wurden, wie man allgemein glaubt, vom Postmeister
Absam wallfahrten und vor dem Gnadenbild der Mutter-                   Prinzen und von ihrer lustigen Rutschpartie: daran              Schorn in Mittenmald           gedungen uno den Fra»-
goties eine Viertelstunde länger knien. Nach verrichteter              dachten vielleicht manchmal auch die Brüder des Kaisers         zofen als Wegweiser mitgegeben. Bader bemerkt lMU'
Andacht kehrte die kaiserliche Familie beim Bognerwirt                 Franz Josef, die Erzherzoge Ludwig Viktor und Karl              „Uebrigens haben es die Bewohner von Leutasch diese      »'
ein. Auch Adolf Pichler erzählt in seinen Tagebüchern,                 Ludwig, besonders diesem mag die alte Erinnerung                Postmeister Schorn zu verdanken, datz General Loison und
Seite 109. datz die Erzherzogin Sophie oft Absam besucht               aufgetaucht sein, so oft er nach Arzl gefahren oder ge¬         seine Leute mit ihnen sehr glimpflich umgingen, den»
und an dem klugen, hübschen Wirtstöchterlein, dem Bogner               wandert ist, als er in Innsbruck Statthalter war. D.            Schorn hatte bei Loison um möglichste Schonung der
Bnrgele, der bekannten Ritornelldichterin, Gefallen fand.                                                                              Leutascher angehalten."
   Bei einer solchen Ausfahrt besuchte einmal die Erz¬                                                                                   Der Verfasser der zitierten Erzählung wirft die Fraö"
herzogin im Vorübergehen die sreiherrliche Familie
Sternbach in Mühlau . mährend ihre zwei jüngeren Söhne
                                                                                        Der    Franzosensteig.                         aus: „Major Kraus flüchtete schleunigst mit einer
                                                                                                                                       Kanone nach Oberleutasch, von dort floh er weiter nach
langsam ein kleines Stück weiter gegen Arzt zu Fuß                                   Unser Feuilleton in der Nr . vom 6 d. M. hat      Seefeld und Klagenfuri, später nach Bayern . War er ein
                                                                                   einen unserer Leser zu folgender ergänzenden inter¬ Verräter ? Oder war er nur unfähig, und der Ephialn»
gingen. Da kam des Weges ein Arzler Bub , der die zwei                             essanten Darstellung veranlaßt:
„herrischen" Buben keck anschaute und nicht grüßte, was                                                                                von Leutasch tn Wahrheit ein Lentascher Bauernbursche-
einen kurzen Wortwechsel nach sich zog. der damit endete,                 Im Feuilletonteil vom 6. d. M. brachten Sie eine der Loison den Weg gezeigt und sich dann ins BayeriM
datz die Herrlein die Faust des rauflustigen Bauernbubrn               äußerst interessante„Erzählung aus der Zeit des Tiroler geflüchtet hat?"
zu spüren bekamen. Da tauchte plötzlich der Obersthof¬                 Freiheitskampfes vor 125 Jahren ". Die Vorgänge vom               Die zweite Frage ist eindeutig beantwortet, und zw»"
meister. der seinen Schützlingen nachgegangen war, auf                 3., 4. und 5. November 1805 sind anziehend und richtig verneinend. Die erste Frage, ob Major Kraus ein Be?
und der kleine Nobler ergriff eiligst die Flucht.                      geschildert. In der Mutmaßung , wer die Franzosen räter war, kann wohl nie mit Sicherheit beantwort
   Erst als die kaiserliche Familie wieder nach Wien zu-               über den Alplberg geführt hat, befindet sich der Verfasser werden. Man ist versucht, dies mit Ja zu tun. wenn man
 rückgeketzrt war, wurde in Arzl und Umgebung bekannt.                 genannter Erzählung jedoch tm Irrtum . Die Führer nachstehendes bedenkt: Als Major Kraus vom -Heran-
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