Untergrundvorbereitung - Holz
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Untergrundvorbereitung – Holz Überblick Holz ist der einzige Naturstoff der heute im Bootsbau verwendet wird. Vielleicht ist dies der Grund dafür, dass Holz so ästhetisch schön anzusehen ist, und warum Holzverkleidungen, Relingen insbesondere, so oft bei Superyachten verwendet werden. Da Holzarten sehr verschieden sind, soll dieser Artikel nicht zu sehr ins Detail gehen. Sollten Sie Fragen haben, so setzen Sie sich bitte mit Ihrem technischen Ansprechpartner bei International für Empfehlungen zur Untergrundvorbereitung in Verbindung. Allerdings wollen wir hier Basishinweise für diejenigen geben, die sich diesem Werkstoff zum ersten Mal nähern. Alle Bootsbaumaterialien haben Vor- und Nachteile und Holz stellt hierbei keine Ausnahme dar. Zunächst ist Holz anfällig für Fäule, auch wenn bei der Bootskonstruktion nur solche Hölzer verwendet werden, die eine hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber Fäule haben. Hierbei handelt es sich um Hölzer mit einem hohen natürlichen Gehalt an Ölen; Afrormosia, Burma-Teak und Sipo Mahagoni gehören zu den üblichsten Sorten. Ausserdem dehnt sich Holz bei Wasseraufnahme aus und schrumpft beim Austrocknen und die dadurch entstehende Bewegung ist größer als bei anderen Baumaterialien. Aufgrund moderner Farbtechnologien ist es möglich, eine fast undurchdringliche Membran (Schutzhaut) über einen Holzrumpf zu ziehen. Holz/Epoxid Komposite sind typsiche Beispiele hierfür. Allerdings gilt es zu bedenken … ältere Boote, die häufig größere Refits benötigen, müssen eine gewisse Menge Feuchtigkeit aufnehmen, damit die Planken anschwellen und die Fugen dicht bleiben. Das bedeutet, dass die Konstruktionsweise die Art des Anstrichsystems bestimmt. Klassische Boote traditioneller Bauweise benutzen eine Kombination von harten und weichen (weicheren) Hölzern. Unterschiedliche Holzarten verlangen unterschiedliche Farben. Sollten Sie Fragen bezüglich der zu verwendenden Farbe für die Konstruktionsweise des sich Ihnen präsentierenden Bootes haben, sollten Sie Ihren technischen Ansprechpartner bei International konsultieren. • Altes, unbeschichtetes Holz sollte auf Nassfäule, Holzbohrasseln oder Teredo-Wurm- Befall überprüft werden, außerdem auf erste Anzeichen der Reaktion mit Metallen, Rissbildung oder Durchbiegen überprüfen, welche die Wasserundurchlässigkeit beeinträchtigen. Nassfäule tritt gewöhlich dort auf, wo die Feuchtigkeit des Holzes 30% übersteigt und ein mikroskopisch großer Pilz angreift. Befallenes Holz erscheint dunkler, gibt im nassen Zustand auf Druck nach und ist im trockenen Zustand bröckelig. Salzwasser verlangsamt Nassfäule, da aber die meisten Boote in Häfen vertäut sind, in denen Schichten von Frischwasser existieren, ist dies ein nicht zu verachtendes Risiko. Hohlbohrasseln sind 3 mm lange Schalentiere. Sie leben in Salzwasser und bohren sich in Hölzer und verwandeln diese unter Umständen in eine bröckelige Masse. Sie können sich allerdings nicht durch gutgestrichene Oberflächen bohren. Das gleiche gilt für den Teredo-Wurm. Dieser kleine Wurm dringt durch Schäden im Anstrich in das Holz ein und frisst sich nach und nach entlang der Holzfasern. Ein perfekter Anstrich verhindert diesen Befall. 1 of 5
• Risse und Spalten bei Hölzern müssen genau untersucht werden, um ihre Ursache und Auswirkung festzustellen, bevor mit dem Anstrich begonnen werden kann. Im folgenden finden Sie einige Basisinformationen zur Inspektion von Holzbooten und welche Vorbereitungen getroffen werden sollten. • Es kann sich herausstellen, dass es notwendig ist, alte Anstrichsysteme zu entfernen. Eine übliche Vorgehensweise hierzu wäre es diese abzubrennen. Dies ist eine sehr effektive Methode, aber es gilt gewisse Punkte zu beachten. Abbrennen von Farben sollte im Freien geschehen oder in gut belüfteten Räumen. Auch wenn moderne Gasbrenner leichter zu kontrollieren sind als traditionelle Gaslampen, so muss man doch aufpassen, dass man nicht unachtsam das Holz verbrennt Ausserdem ist auf herunterfallendes abgebranntes Material zu achten, welches weiterbrennen kann. Der Untergrund unterhalb des Arbeitsbereichs ist von brennbaren Materialien frei zu halten. Abbrennen und Trockenschleifen eignen sich nicht für Antifouling da Staub und Abfallprodukte in jedem Fall reizend und im schlimmsten Fall giftig sind. Vor dem Abbrennen ist das Farbdatenblatt des Herstellers zu konsultieren. Modernere Methoden des Farbabtrags auf Holz umschließen die Bestrahlung mit mikroskopisch kleinen Kügelchen bei niedrigem Druck. Wasserstrahlreinigen wird auch eingesetzt. • Alle unbeschichteten Hölzer sollten geschliffen werden, entweder per Hand oder maschinell. Es sollte immer entlang der Maserung geschliffen werden, um Farbüberreste aus der Maserung zu entfernen. Entgegen der Maserung schleifen führt zu Kratzern, welche selbst bei Neukonstruktionen als unschöne Fehler zu sehen werden, besonders wenn die Stelle lackiert wird. Alle Reste von Schleifabrieb müssen entfernt werden, da diese die Haftung beeinträchtigen und sichtbare Partikel im Finish hinterlassen. Bei ölhaltigen Hölzern wie z.B. Teak, sollte die Oberfläche mit International Degreaser (ITA080) abgewischt, mit einem flusenfreien Tuch abgerieben und anschließend geschliffen werden. Dieser Vorgang entfernt Ölrückstände, die ansonsten die Haftung der aufgetragenen Farbe oder des Lacks beenträchtigen könnten. Schleifpapier- Üblicher Gebrauch Körnung P80 -120 Wenn zum Schleifen von Holz verwendet, sollte dies entlang der Maserung geschehen, um Farbüberreste aus der Maserung zu entfernen. Das Holz weist nach dem Schleifen viele Kratzer auf. Wird verwendet, um harte Füllstoffe zu ebnen oder um zahlreiche Schichten alter Farbe abzutragen. P180 - 220 Wird vor allem bei neuem Holz verwendet oder auf Holz, das abgebrannt wurde. Sollte nicht für Holz verwendet werden, dass lackiert werden soll, da die Körnung zu grob ist. Allgemein verwendet zum Schleifen von Füllstoffen und Oberflächenbelägen, Primer etc. P240 Körnung vor allem verwendet zum Ausreiben. Abschließendes Schleifen von Primern ist üblich, aber auch das Ausbreiben von altem Lack vor Neulackierung mit Basisanstrich oder Schlussanstrich. P280 - 320 Wird verwendet zum Schleifen von Holz vor dem Lackieren und zum Ausreiben von gerade aufgetragener Vorsteichfarbe vor dem Auftragen des Lacks. P320 Ausreiben, Basisanstriche, Lacke P400 Zum Ausreiben gerade aufgetragenen Lacks P400,500 Hauptsächlich gebraucht, um Makel in Farbfilmen auszuebnen bevor der oder 600 Schlussanstrich oder die Glasurschicht aufgetragen wird. P800 und Hauptsächlich gebraucht zum Brunieren und Polieren. höher 2 of 5
Streichen und Lackieren von Hölzern Die Verwendung von lackierten Hölzern verleiht jedem Boot Charme und Charakter. Allerdings bedeutet dies auch Probleme und zusätzliche Arbeit, wenn dies die Erscheinung des Bootes heben soll. Holz muss mit den Einflüssen von Sonne und Meer kämpfen und oft auch mit agressiven Chemikalien wie z.B. Teakdeck- Behandlungen, die über lackierte Oberflächen laufen oder spritzen. Abplatzener Lack, schwarze oder verfärbte Hölzer sind Probleme, die wir alle gesehen haben, aber sorgfätige Vorbereitung und genaue Anstrichpraxis können diese Erscheinungen überwinden, besonders mit den heute erhältlichen hoch entwickelten Farben und Lacken. • Für Lackierarbeiten sollte zunächst aller Staub entfernt werden und dann die erste Schicht Lack, üblicherweise zu 4:1 verdünnt, aufgetragen werden (die genaue Spezifikation ist der jeweiligen Anleitung zu entnehmen). Diese Schicht dient der Versiegelung des Holzes. Bei einigen Holzarten sind mehrere verdünnte Schichten aufzutragen, bevor unverdünnter Lack aufgetragen werden kann. • Für Farbanstriche gilt prinzipiell dasselbe. Verdünnte Schichten einer Vorstreichfarbe helfen bei der Penetration des Holzes und der Haftung nachfolgender Anstrichsysteme. Farbspezifikationen gelten als Richtlinien und beim Streichen einiger Hölzer kann es sein, dass zusätzliche Schichten Primer notwendig sind, sollte das Holz poröser sein. • Bestimmte Hölzer, jene die weniger ölhaltig sind, müssen vor der Grundierung mit einem Holzschutz vorbehandelt werden. Sollten Sie Fragen haben, sollten Sie Ihren technischen Ansprechpartner bei International konsultieren. • Beim Nassschleifen von Primer sollte darauf geachtet werden, dass nicht auf das blanke Holz durchgeschliffen wird. Nassschleifen sollte nur dann erfolgen, wenn der Primer eine angemessene Schichtdicke erreicht hat. Hölzer für den Bootsbau – einige typische Eigenschaften Holzart Hart/ Haupt- Farbe Dichte Fäule- Eigenschaften Weich ursprungs- pro Resistenz land Kubikfu ß Lärche Weich Europa gelb/ 20 - 23 Gut Hart dauerhaft, allerdings harzreich. braun Ausgezeichnet geeignet für Planken. Nicht schwer zu streichen. Parana- Weich Südamerika beige/ 14-16 Schlecht Harte, ebenmäßige Struktur aber kiefer braun verzieht leicht. Absorbiert Farbe und braucht normalerweise einen Holzschutz – Intertox. Pitch Pine Weich Honduras rot/ 22-24 Gut Harzreich, brennbar aber sehr braun dauerhaft. Ausgezeichnet für Planken. Manchmal schwierig Farbe zu verteilen, die erste Schicht sollte verdünnt aufgetragen werden, um Holzpenetration zu erreichen. Baltisches Weich Russland/ gelb/ rot- 11-12 Gut Neigt zum Schrumpfen. Knoten Rotholz Vereinigtes braun können austrocknen und Königreich / herausfallen. Dunkelt im Alter nach. Skandinavien Eignet sich nicht zum Lackieren aufgrund des natürlichen Farbverlustes des Holzes. Leicht zu Grundieren. Fichte Weich Europa gelb/ 20-22 Gut Dauerhaft, widerstandsfähig aber braun harzreich. Vor allem verwendet für Masten und Holme und manchmal für den Bau von kleinen Klinkerbooten. Leicht zu grundieren und zu lackieren. 3 of 5
Holzart Hart/ Haupt- Farbe Dichte Fäule- Eigenschaften Weich ursprungs- pro Resistenz land Kubikfu ß Rotzeder Weich Kanada gelb 10-11 Sehr gut Geradfaserig. Leicht zu streichen bräunlic und zu lackieren. Neigt zur h Absorption. Afrormosia Hart Afrika braun 18-24 Sehr gut Hart, feinfaserig, oft verwendet als Teakersatz. Besonders für Decks und Aufbauten. Streichen und Lackieren wie bei Teak. Esche Hart Japan beige- 15-16 Gut Geradfaserig wird für Rahmen Europa weiß verwendet. Geben Sie acht beim Auftragen von Primer. Mahagonie Hart Südamerika rötlich 14-15 Gut Unterschiedliche Arten, vor allem Afrika braun verwendet zum Innenausbau, für Planken, Bugschott etc. Keine Probleme beim Streichen oder Lackieren. Eiche Hart Vereinigtes gelb 20-23 Gut Vor allem verwendet für Rahmen Königreich/ hellbrau und Innenausbau. Sehr USA Japan n säurehaltiges Holz, verfärbt Stahlbeschläge. Schwierig bei der Farbverteilung beim Streichen und Lackieren. Erste Schichten neigen zur „Kraterbildung“. (Fettaugen) Abachi Hart Afrika hellgelb 9-11 Schlecht Verwendet für kostengünstige Kabineneinrichtungen. Schwierig zu streichen oder zu lackieren, Absorbiert unebenmäßig. Ramin Hart Malaysia strohfarb 18-19 Gut Neigt zum Ausreißen- Nicht en schwierig zu streichen oder zu lackieren. Teak Hart Indien braun 20-24 Sehr gut Äußerst dauerhaft und stabil. Burma Schwierig zu streichen und zu lackieren, kann Spezialprodukte erfordern. Kann für fast jeden Bereich der Yachtkonstruktion verwendet werden. Sipo Hart Zentralafrika rötlich 15-18 Sehr gut Vor allem verwendet für Sperrholz Mahagoni braun und Marinefunier sowie für Kabineneinrichtungen. Leicht zu streichen und zu lackieren. Iroko Hart Afrika braun 20-24 Sehr gut Nicht verwandt mit Teak aber fast so gut. Wird wie Teak verwendet, ist aber nicht so attraktiv, wenn lackiert. Allgemeine Hinweise • Allgemein gesprochen enthält ein “trockenes” Stück Holz in Nordeuropa ca. 10 -12% Feuchtigkeit, in der Trockenkammer getrocknet kann dies auf bis zu 5% gesenkt werden. Jede große Abweichung von diesen Werten bedeutet Probleme. Zu hohe Feuchtigkeit im Holz kann Kleberleistung schwächen, Metallhalterungen korrodieren und zu Verwerfungen führen. • Reaktion mit Metallen. Säurehaltige Hölzer können Metallhalterungen besonders in älteren Booten beeinträchtigen. Ein typisches Beispiel hierfür wären Mahagonie auf Eiche mit Stahl/Eisen-Befestigung, bei denen die Isolierung beschädigt ist. Dies ist an einer blau/schwarz Färbung zu erkennen. • Beim Streichen von Sperrholz ist zu beachten, dass besonders bei gebogenen Panelen, die äußere Funierschicht gedehnt ist, und dies später zu Spannungsrissen führen kann, welche für Risse in der Farbschicht sorgen und nachfolgend Wasserpenetration ermöglichen. Bitte vor dem Streichen sorgfältig prüfen. 4 of 5
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