Usability & User Experience: Websites, die begeistern

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Usability & User Experience: Websites, die begeistern
Usability & User Experience: Websites, die begeistern

Je weniger der User bei der Website-Nutzung nachdenken muss, desto
benutzerfreundlicher ist der Online-Auftritt. Der amerikanische Usability-Experte Steve
Krug hat das mit vier Worten auf den Punkt gebracht: „Don’t make me think“ – bring mich
nicht zum Grübeln.

Vorausgesetzt, die Inhalte interessieren Sie gleichermaßen: Haben Sie sich einmal gefragt,
warum Sie auf manchen Websites angenehmer surfen als auf anderen? Oberflächlich
betrachtet denken manche an das Design oder die Bilderauswahl. Aber das sind nur
Teilaspekte. Entscheidend ist die Benutzerfreundlichkeit (Usability) einer Website.

„Don’t make me think“ – Bring mich nicht zum Grübeln. Wenn Sie sich nur ein einziges
Usability-Gesetz merken wollen, sollte es dieses von Steve Krug sein. Für Ihre Website heißt
das:
    • Je leichter sich dem User erschließt, was er auf Ihrer Site machen kann, desto besser.
        Je mehr er nachdenken muss, je öfter er ausgebremst wird, desto schlechter.
    • Gestalten Sie Ihre Website selbsterklärend.
    • Testen Sie, wie gut oder schlecht Personen mit Ihrer Website zurechtkommen, die
        diese und Ihr Unternehmen bislang nicht kannten.
    • Schließen Sie nicht von sich auf andere: Der Köder muss dem Fisch schmecken,
        nicht dem Angler. Ob Ihre Website benutzerfreundlich ist, entscheiden nicht Sie,
        sondern Ihre User.
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• Bedenken Sie: Im Internet ist der User mit einem Klick von Ihrer Website
        verschwunden. User lesen nicht, sie scannen Internet-Seiten. Die
        Frustrationstoleranz ist gering.

Website-Usability – eine Checkliste

1. Klare Bezeichnungen: Wählen Sie eindeutige und geläufige Titel für Ihre
Navigationspunkte und Links.
    • Beispiel: Was ein Newsletter ist, wissen die allermeisten User. Vermeiden Sie
        unbekannte Alternativtitel wie „Newsflash“ oder „Breaking News“.

2. Klare Navigationshierarchien: Wichtige Navigationspunkte der Website sind größer
als weniger wichtige. Folgen Sie der Dreischritt-Logik
    • groß (zum Beispiel „Unser Angebot“)
    •    mittel
    • klein (zum Beispiel „Impressum“).

3. Visuelle Ruhe: Manche Websites erschlagen ihre User mit visuellen Geräuschen –
blinkende Banner, monströse Flash-Animationen, durch das Bild jagende Pfeile. Verzichten
Sie darauf, bieten Sie Ihren Besuchern visuelle Ruhe und Übersichtlichkeit.

4. Knackige Texte: Vermeiden Sie zu lange Texte und strukturieren Sie Ihren Text. Online
scannen User mehr, als dass sie lesen. Lange Texte ohne Absätze und
Zwischenüberschriften frustrieren. Auch die Schriftgröße und die Zeilenabstände sollten
groß genug sein.

5. Breadcrumb-Navigation: „Breadcrumbs“ ist die englische Bezeichnung für Brotkrümel.
Was die mit Websites zu tun haben, erklärt das Märchen „Hänsel und Gretel“ sehr schön:

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Damit die beiden den Weg nach Hause finden konnten, streuten sie Brotkrumen hinter
sich. Nichts anderes machen Breadcrumbs im Online-Bereich: Sie zeigen dem User, wo
innerhalb der gesamten Website er sich gerade befindet und woher er kam.
    • Ein Beispiel:

6. Die Tagline: Eine Tagline ist ein kurzer Text direkt unter Ihrem Website-Logo. Dieses
Logo befindet sich meist links oben und erscheint auf jeder einzelnen Seite des gesamten
Auftritts. Eine Tagline erklärt dem neuen Besucher kurz, um was es auf dieser Website geht.
Kommt ein User über eine Google-Suche auf eine Ihrer Unterseiten, hat er im ersten
Moment keine Orientierung: Er weiß nicht, wo er ist und um was es auf Ihrer Website geht.
Die Tagline holt ihn ab. Nur sehr bekannte Websites können auf eine Tagline verzichten.

    • Ein Beispiel: Die Tagline auf bytecontent.de

7. Klartext auf der Startseite/Homepage: Erklären Sie Ihren Besuchern auf Ihrer
Startseite/Homepage in wenigen Sätzen, wer Sie sind und um was es auf Ihrer Website
geht.

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• Ein Beispiel: Der Begrüßungstext auf bytecontent.de

8. Kein Adobe Flash: Flash ist eine Plattform für multimediale und interaktive Inhalte.
iPads und iPhones können kein Flash darstellen. Außerdem verursacht Flash hohe
Ladezeiten auf der Website. Und: Suchmaschinen können Flash-Inhalte nicht lesen.

9. Mobile Optimierung: Immer mehr Nutzer surfen mit Smartphone und Tablet-PCs im
Internet. Stellen Sie sicher, dass Ihre Website auf allen Endgeräten (Desktop-PCs, Laptops,
Tablet-PCs, Smartphones) gleich gut aussehen. Nutzen Sie responsive Webdesign.

10. Link-Check: Testen Sie regelmäßig, ob alle Verlinkungen auf Ihrer Website
funktionieren. Verlinkungen auf andere Websites sollten prinzipiell in einem neuen
Browser-Fenster oder -Tab aufgehen, nicht in demselben Fenster.

11. Usability-Tests: Lassen Sie Ihre Website von Personen testen, die Ihr Unternehmen
und Ihren Online-Auftritt bislang nicht kannten. Achten Sie darauf, wo Probleme bei der
Nutzung entstehen.

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12. Web-Controlling: Mittels Web-Controlling (auch Web-Analytics genannt) messen Sie,
wie viele User Ihre Website besuchen und was diese dort machen. Deshalb ist ein Web-
Controlling-Tool für Ihre Usability-Optimierung ein Muss. Bekannte kostenlose Lösungen
sind Google Analytics oder Piwik.

Das Big Picture: Was ist die User Experience (UX)?

Es gibt Websites, die eine sehr gute Usability haben (sehr benutzerfreundlich sind), aber
nicht begeistern. Das zeigt: Usability allein macht eine Website gut, aber nicht
außergewöhnlich. Hier kommt die User Experience (UX) ins Spiel.

UX umfasst neben der Usability zusätzlich den Spaßfaktor (Joy of Use) und die Gestaltung
einer Website. Hinzu kommen:
    • Die bisherigen Erfahrungen des Users mit Ihrem Unternehmen (Produkte,
        Kundenservice, etc.)
    • Der Ruf Ihres Unternehmens
    • Die Nutzungssituation der Website (Ort, Stimmung etc.)

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• Die Erwartung des Website-Besuchers

Usability & User Experience: Es lohnt sich

Ist die Usability Ihrer Website gut, denkt sich der User: „Praktische Website!“
Ist die gesamte UX Ihrer Website gut, denkt sich der User: „Tolle Website!“

In diesem Sinne: Begeistern Sie die Besucher Ihrer Website!

Quellen und Lesetipps:
Bücher:
    • Jens Jacobsen: Website-Konzeption
    •     Steve Krug: Don't Make Me Think, Revisited: A Common Sense Approach to Web
          Usability
    • Jakob Nielsen: Web Usability

Online:
    • Kostenloser Usability-Leitfaden [PDF]

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