Verkehrsunfallstatistik im Jahr 2020 - Polizeiinspektion Wörth - Polizei.Rlp.de
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Verkehrsunfallstatistik im Jahr 2020 Polizeiinspektion Wörth
Seite 2 von 33 Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis .................................................................................................................. 2 Abbildungsverzeichnis ........................................................................................................... 4 Tabellenverzeichnis ............................................................................................................... 5 Allgemeine Begriffsbestimmungen ........................................................................................ 6 1. Einleitung / Kernaussagen ......................................................................................... 7 2. Auswertung Verkehrsunfalldaten ............................................................................... 8 2.1 Entwicklung Gesamtzahl Verkehrsunfälle .............................................................. 8 2.2 Monatsübersicht 2020 ............................................................................................ 9 2.3 Verkehrsunfälle mit Personenschaden ................................................................... 9 2.4 Verkehrsunfälle mit Flucht .....................................................................................11 2.5 Verkehrsunfälle unter dem Einfluss berauschender Mittel .....................................12 2.6 Wildunfälle ............................................................................................................13 3. Beteiligungen ............................................................................................................14 3.1 Fahrzeugbezogene Beteiligungen .........................................................................14 3.1.1 Beteiligung Lkw ...............................................................................................14 3.1.2 Sonstige Beteiligungen (Fußgänger, Radfahrer, motorisierte Zweiräder) ........15 3.2 Risikogruppen .......................................................................................................17 4. Häufige Unfallursachen .............................................................................................20 4.1 Abstand ................................................................................................................20 4.2 Wenden-Rückwärtsfahren .....................................................................................20 4.3 Sonstige Ursachen, u.a. Wildunfall........................................................................21 4.4 Geschwindigkeit ....................................................................................................21 4.5 Vorfahrt-Vorrang ...................................................................................................21 5. Unfallhäufungsstellen / -linien ...................................................................................22 6. Straßenspezifische Auswertung ................................................................................23 6.1 Bundesautobahn 65 ..............................................................................................23 6.2 Bundesstraße 9.....................................................................................................23 6.3 Bundesstraße 10...................................................................................................24 6.4 Straßenspezifische Auswertung Wildunfälle ..........................................................25 7. Regionale Auswertung ..............................................................................................26 7.1 Stadtverwaltung Wörth .........................................................................................27 Verkehrsunfallstatistik im Jahr 2020 – Polizeiinspektion Wörth am Rhein
Seite 3 von 33 7.2 Verbandsgemeinde Kandel ...................................................................................27 7.3 Verbandsgemeinde Jockgrim ................................................................................28 7.4 Verbandsgemeinde Hagenbach ............................................................................28 8. Verkehrsunfallbekämpfung .......................................................................................29 9. Verkehrsprävention ...................................................................................................31 10. Quellen .....................................................................................................................32 Impressum ...........................................................................................................................33 Verkehrsunfallstatistik im Jahr 2020 – Polizeiinspektion Wörth am Rhein
Seite 4 von 33 Abbildungsverzeichnis Abbildung 1. Gesamtzahl der Verkehrsunfälle in den letzten zehn Jahren ............................ 8 Abbildung 2. Monatsübersicht der Verkehrsunfälle im Jahr 2020 .......................................... 9 Abbildung 3. Verkehrsunfälle mit Personenschaden in den letzten fünf Jahren ..................... 9 Abbildung 4. Anzahl der Verletzten bei einem Verkehrsunfall in den letzten fünf Jahren ......10 Abbildung 5. Verkehrsunfälle mit Flucht in den letzten zehn Jahren .....................................11 Abbildung 6. Verkehrsunfälle unter dem Einfluss berauschender Mittel ................................12 Abbildung 7. Wildunfälle der Polizeiinspektion Wörth in den letzten fünf Jahren ..................13 Abbildung 8. Beteiligung Lkw bei Verkehrsunfällen & Unfallverursacher in den letzten fünf Jahren ..................................................................................................................................14 Abbildung 9. Sonstige Beteiligungen (Fußgänger, Radfahrer, motorisierte Zweiräder) an Verkehrsunfällen in den letzten fünf Jahren ..........................................................................15 Abbildung 10. Beteiligung Risikogruppe "Kind" an einem Verkehrsunfall in den letzten fünf Jahren ..................................................................................................................................17 Abbildung 11. Beteiligung Risikogruppe "Junge Fahrer" an einem Verkehrsunfall in den letzten fünf Jahren ................................................................................................................18 Abbildung 12. Beteiligung Risikogruppe "Senioren" an einem Verkehrsunfall in den letzten fünf Jahren ...........................................................................................................................19 Abbildung 13. Häufigsten Unfallursachen im Vergleichszeitraum 2020 der PI Wörth ...........20 Abbildung 14. Verkehrsunfälle auf der Bundesautobahn 65 in den letzten zehn Jahren .......23 Abbildung 15. Verkehrsunfälle auf der Bundesstraße 9 "Bienwald" in den letzten zehn Jahren .............................................................................................................................................24 Abbildung 16. Verkehrsunfälle auf der Bundesstraße 9 "Nord" in den letzten zehn Jahren ..24 Abbildung 17. Verkehrsunfälle auf der Bundesstraße 10 "Wörther Trog" in den letzten zehn Jahren ..................................................................................................................................25 Abbildung 18. Wildunfälle im Bereich ausgewählter Straßen in den letzten acht Jahren ......25 Abbildung 19. Verkehrsunfälle i.g.O. im Dienstbezirk der PI Wörth ......................................26 Abbildung 20. Getroffene Maßnahmen Alkohol und Drogen im Jahr 2020 ...........................30 Verkehrsunfallstatistik im Jahr 2020 – Polizeiinspektion Wörth am Rhein
Seite 5 von 33 Tabellenverzeichnis Tabelle 1. Aufklärungsquote der Verkehrsunfälle mit Flucht in den letzten zehn Jahren .......11 Tabelle 2. Verkehrsunfälle i.g.O. der Stadtverwaltung Wörth ...............................................27 Tabelle 3. Verkehrsunfälle i.g.O. der Verbandsgemeinde Kandel .........................................27 Tabelle 4. Verkehrsunfälle i.g.O. der Verbandsgemeinde Jockgrim ......................................28 Tabelle 5. Verkehrsunfälle i.g.O. der Verbandsgemeinde Hagenbach ..................................28 Tabelle 6. Eigenveranlasste Verfolgungsmaßnahmen der PI Wörth im Jahr 2020...............29 Tabelle 7. Laser- und Geschwindigkeitskontrollen der PI Wörth im Jahr 2020 .....................29 Verkehrsunfallstatistik im Jahr 2020 – Polizeiinspektion Wörth am Rhein
Seite 6 von 33 Allgemeine Begriffsbestimmungen Ein Verkehrsunfall im Sinne der polizeilichen Unfallaufnahmerichtlinie ist jedes mit dem öf- fentlichen Straßenverkehr und seinen typischen Gefahren ursächlich zusammenhängendes plötzliches Ereignis, bei dem Personen- oder Sachschaden entstanden ist. Unfälle im Zusammenhang mit dem Fahrverkehr außerhalb des öffentlichen Verkehrsraumes werden von diesen Richtlinien nicht erfasst. Sie können jedoch als Arbeits-, Betriebs- oder sonstige Unfälle von rechtlicher Bedeutung sein (z.B. fahrlässige Körperverletzung gem. § 229 Strafgesetzbuch). Daraus ergibt sich, dass die Fälle, in denen Fußgänger ohne Fremdeinwirkung verunglü- cken, zwar Unfälle, aber keine Verkehrsunfälle im statistischen Sinne sind, da es in diesen Fällen keinen Zusammenhang mit dem Fahrverkehr gibt. Die Verkehrsunfallstatistik stellt ein Instrumentarium dar, welches eine Überprüfung ermög- licht, inwiefern getroffene Maßnahmen wirken. Zu diesen Kriterien gehören: • Unfallursachen Die polizeilich festgestellten unmittelbaren Ursachen und Umstände, die zu einem Unfall führten, werden als Unfallursachen bezeichnet. • Unfallfolgen Ein Verkehrsunfall mit Todesfolge (Kategorie P 1) wird dann erfasst, wenn ein Mensch in- nerhalb von 30 Tagen infolge der erlittenen Unfallverletzungen verstirbt. Ein Verkehrsunfall mit Schwerverletzten (Kategorie P 2) wird dann erfasst, wenn durch den Verkehrsunfall ein Mensch eine Verletzung erlitten hat, die einen stationären Krankenhaus- aufenthalt von wenigstens 24 Stunden erforderlich machte. Beide Kategorien bezeichnet man als Verkehrsunfälle mit schwerem Personenschaden. Eine weitere Kategorie ist die Kategorie Leichtverletzte (P 3). Ein Verkehrsunfall mit Leichtverletzten (Kategorie P 3) wird dann erfasst, wenn durch den Verkehrsunfall ein Mensch eine Verletzung erlitten hat, die einen stationären Krankenhaus- aufenthalt von weniger als 24 Stunden erforderlich machte. Weitere Kategorien sind, je nach Schwere der entstandenen Sachschäden, die Kategorien S 4 bis S 5 sowie S 6 „Sonstiger Sachschadensunfall unter Alkoholeinwirkung“. Daneben werden die z. B. Fälle von unerlaubtem Entfernen vom Unfallort (§ 142 Strafge- setzbuch - Unerlaubtes Entfernen vom Unfallort), sowie Verkehrsunfälle mit Kinderbeteili- gung gesondert erfasst. Als solche Verkehrsunfälle mit Kinderbeteiligung werden alle Verkehrsunfälle erfasst, bei denen ein Kind im Alter bis einschließlich 14 Jahre aktiv beteiligt war oder passiv verletzt wurde. Verkehrsunfallstatistik im Jahr 2020 – Polizeiinspektion Wörth am Rhein
Seite 7 von 33 1. Einleitung / Kernaussagen Im Folgenden wird hier die Verkehrsunfallstatistik für das Jahr 2020 im Bereich der Poli- zeiinspektion in Wörth dargestellt. Die Dienststelle ist an die Polizeidirektion Landau angegliedert, welche wiederrum ein Teil des Polizeipräsidiums Rheinpfalz ist. Der Dienstbezirk der Polizeiinspektion Wörth umfasst im südlichen Teil des Landkreises Germersheim die Verbandgemeinden Kandel, Jockgrim und Hagenbach, sowie die Stadt Wörth selbst. Zudem grenzt der Dienstbezirk im Süden an Frankreich (Grenzlänge ca. 13 Kilometer) und im Osten an Baden-Württemberg. Im Gesamten ist die Polizei Wörth für rund 65.300 Einwohner auf einer Fläche von etwa 278 Quadratkilometern zuständig, was rein flächenmäßig eines der größten Dienstgebiete im Bereich des Polizeipräsidiums Rheinpfalz darstellt. Der Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Wörth umfasst u.a. auch verkehrstechnisch sehr wichtige Hauptverkehrsadern, nämlich die BAB65, die B9 und die B10 mit der Rhein- brücke nach Karlsruhe. Diese werden insbesondere sowohl durch den Pendlerverkehr, als auch den Schwerverkehr als Transitstrecken genutzt. Im zugrundeliegenden Berichtszeitraum 2020 wurden von Kolleginnen und Kollegen der Po- lizeiinspektion Wörth insgesamt 1730 Verkehrsunfälle aufgenommen. Dies stellt einen Rückgang von 582 Verkehrsunfällen (-25%) im Vergleich zum Vorjahr dar. Weitere Kernaussagen: Keine Verkehrsunfälle mit Todesfolge im Jahr 2020. Rückgang der Verkehrsunfälle mit Personenschaden auf 208 (-10% zum Vorjahr). Im Bereich der beteiligen Lkw bei Verkehrsunfällen ist das Niveau zum Vorjahr um 45% gesunken und stellt damit einen Tiefstwert der letzten fünf Jahre dar. Im Bereich der beteiligten Radfahrer bei Verkehrsunfällen ist das Niveau im Vergleich zum Vorjahr um 24% gestiegen / 92 Personen wurden dabei verletzt / Zunahme der beteiligten Pedelecs bei einem Verkehrsunfall stieg im Vergleich zum Vorjahr um 13. Verkehrsunfälle unter Beteiligung von „Kindern“ sind um 48% zurückgegangen. Verkehrsunfälle unter Beteiligung von „Jungen Fahrern“ sind auf 343 und damit um 20% zurückgegangen. Verkehrsunfälle unter Beteiligung von „Senioren“ sind auf 325 und damit um 28% zu- rückgegangen. 256 Wildunfälle (-24% zum Vorjahr) 417 Verkehrsunfallfluchten (-19,8%) / Aufklärungsquote von 39,1% Verkehrsunfallstatistik im Jahr 2020 – Polizeiinspektion Wörth am Rhein
Seite 8 von 33 2. Auswertung Verkehrsunfalldaten 2.1 Entwicklung Gesamtzahl Verkehrsunfälle 2312 2137 2157 2104 1998 1998 2002 1968 2029 1730 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 Abbildung 1. Gesamtzahl der Verkehrsunfälle in den letzten zehn Jahren Nach dem enormen Anstieg der Verkehrsunfallzahlen im Vorjahr kann im Jahr 2020 ein deutlicher Rückgang der Gesamtzahl an Verkehrsunfällen verzeichnet werden (-582). Dies stellt mit Abstand den niedrigsten Wert in Betrachtung der letzten zehn Jahre dar. Auch liegt die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle deutlich unter dem Durchschnitt von 2044 Verkehrsun- fällen. Im Vergleich zu dem absoluten Höchstwert aus dem Vorjahr 2019 liegt der diesjährige Wert von 1730 Verkehrsunfällen um 25% tiefer und unterschreitet zudem die bisherigen Tiefst- werte aus den Jahren 2011, 2013 und 2015 um über 200 Verkehrsunfälle. Erklärbar ist der enorme Rückgang der Verkehrsunfälle u.a. durch den Einfluss der Corona- Pandemie „COVID-19“ und den damit einhergehenden Lockdowns, sowie der Beendigung der wegen der Ertüchtigung der Rheinbrücke und der Fahrbahnerneuerung auf der B10 ein- gerichteten Baustellen. Bezogen auf die Gesamtunfallzahl von Rheinland-Pfalz (124.014) liegt der Anteil der Polizei- inspektion Wörth bei etwa 1,4%. In Rheinland-Pfalz (-14,9%) und im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Rheinpfalz (-14,9%) sind, wie im Bereich der Polizeiinspektion Wörth, ebenfalls enorme Rückgänge der Verkehrsunfallzahlen zu erkennen. Auf dem Gebiet des Polizeipräsidiums Rheinpfalz wurden 27164 und im Bereich der Polizei- direktion Landau. 8972 Verkehrsunfälle registriert. Der Anteil der Verkehrsunfälle im Bereich der Polizeiinspektion Wörth beträgt 6,4% von den im Gebiet des Polizeipräsidiums Rheinpfalz erfassten Verkehrsunfällen. 19,3 % der Ver- kehrsunfälle der Polizeidirektion Landau. ereigneten sich im Zuständigkeitsbereich der Poli- zeiinspektion Wörth Verkehrsunfallstatistik im Jahr 2020 – Polizeiinspektion Wörth am Rhein
Seite 9 von 33 2.2 Monatsübersicht 2020 169 154 157 155 155 159 142 134 136 129 123 117 Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Abbildung 2. Monatsübersicht der Verkehrsunfälle im Jahr 2020 In der aufgezeigten Monatsübersicht der Verkehrsunfälle im Jahr 2020 ist zu erkennen, dass im Monat März die wenigsten und im Monat Juni die meisten Verkehrsunfälle aufgenommen wurden. Somit ereigneten sich etwa 144 Verkehrsunfälle pro Monat, was statistisch gesehen etwa fünf Verkehrsunfällen pro Tag entspricht. Insbesondere zu den Zeiten der coronabedingten Lockdowns ab den Monaten März und November sind Rückgänge der Verkehrsunfälle festzustellen. 2.3 Verkehrsunfälle mit Personenschaden 232 251 231 215 208 2016 2017 2018 2019 2020 Abbildung 3. Verkehrsunfälle mit Personenschaden in den letzten fünf Jahren Parallel zu den sinkenden Verkehrsunfallzahlen ist auch hier im Vergleich zu den letzten fünf Jahren ein absoluter Tiefstwert an Verkehrsunfällen mit Personenschaden zu verzeichnen. Verkehrsunfallstatistik im Jahr 2020 – Polizeiinspektion Wörth am Rhein
Seite 10 von 33 Es wurden im Jahr 2020 im Bereich der Polizeiinspektion Wörth 208 derartige Verkehrsun- fälle (-10% zum Vorjahr) aufgenommen. Dies bedeutet statistisch gesehen, dass bei fast jedem achten Verkehrsunfall Personen verletzt wurden. Von den im Jahr 2020 erfassten 208 Verkehrsunfällen mit Personenschaden wurde kein Verkehrsunfall der Kategorie P1 (tödlich verletzt), aber 40 Unfälle der Kategorie P2 (schwer verletzt) und 168 Unfälle der Kategorie P3 (leicht verletzt) erfasst. Insgesamt verunglückten bei Verkehrsunfällen im Bereich der Polizeiinspektion Wörth 248 Personen bzw. wurden bei entsprechenden Verkehrsunfällen verletzt. Die Gesamtzahl der Verletzten sank damit im Vergleich zum Vorjahr um 30 Personen (ca. 11%). 260 238 227 212 204 58 64 55 49 44 3 5 1 2 0 2016 2017 2018 2019 2020 Leichtverletzte Schwerverletzte tödlich Verletzte Abbildung 4. Anzahl der Verletzten bei einem Verkehrsunfall in den letzten fünf Jahren Im Vergleich zu dem Vorjahr ist in jeder Kategorie ein Rückgang zu erkennen. In der Kategorie „Leichtverletzte“ ist eine Abnahme von 10% und in der Kategorie „Schwer- verletzte“ ist eine Abnahme von 10% zu erkennen. Alle drei Kategorien stellen im Jahr 2020 den Tiefstwert des Betrachtungszeitraums der letz- ten fünf Jahre dar. Im Berichtszeitraum 2020 wurde, wie eingangs bereits erwähnt, keine Person tödlich verletzt. Verkehrsunfallstatistik im Jahr 2020 – Polizeiinspektion Wörth am Rhein
Seite 11 von 33 2.4 Verkehrsunfälle mit Flucht 513 518 461 484 475 460 449 426 434 417 193 205 201 184 191 217 167 178 177 163 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 Gesamt Geklärt Abbildung 5. Verkehrsunfälle mit Flucht in den letzten zehn Jahren Jahr 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 Aufklärungsquote 41,9% 42,4% 37,2% 42,3% 41,8% 40,8% 40,0% 37,2% 41,9% 39,1% Tabelle 1. Aufklärungsquote der Verkehrsunfälle mit Flucht in den letzten zehn Jahren Umgangssprachlich wird hier von der „Unfallflucht“ gesprochen. Dies stellt eine Straftat ge- mäß § 142 Strafgesetzbuch (StGB) dar. Eine Verkehrsunfallflucht begeht, wer sich als Verkehrsunfallbeteiligter unerlaubt von der Unfallstelle entfernt, ohne gegenüber anderen Beteiligten eine Personalienfeststellung zur Sicherung der zivilrechtlichen Ansprüche ermöglicht zu haben. Im Jahr 2020 wurden im Dienstgebiet 417 Verkehrsunfälle dieser Kategorie registriert. Dem Trend der sinkenden Verkehrsunfallzahlen, verzeichnet die Zahl der Verkehrsunfälle mit Flucht ebenfalls einen Rückgang um 101 Fälle (-19,5% zum Vorjahr). Im Auswertungszeitraum bedeutet dies einen absoluten Tiefstwert und verzeichnet nach einem kontinuierlichen und stetigen vierjährigen Anstieg der Verkehrsunfallzahlen mit Flucht nun wieder einen Rückgang dieser Verkehrsunfälle. Bei fast jedem vierten Verkehrsunfall liegt somit eine Verkehrsunfallflucht vor. Der Anteil dieser Verkehrsunfälle beträgt in Bezug auf das Gesamtunfallgeschehen etwa 24% und ist trotz rückgängiger Verkehrsunfallzahlen und Verkehrsunfälle mit Flucht im Ver- gleich zum Vorjahr um 2% gestiegen. In 163 Fällen konnte ein beschuldigter Fahrer ermittelt werden, was einer Aufklärungsquote von 39,1% entspricht. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Aufklärungsquote bei der Polizeiinspektion Wörth im Bereich der Verkehrsunfälle mit Flucht geringfügig gesunken und liegt nun etwas unterhalb der durchschnittlichen Aufklärungsquote von 40% im Vergleichszeitraum der letzten zehn Jahre. Verkehrsunfallstatistik im Jahr 2020 – Polizeiinspektion Wörth am Rhein
Seite 12 von 33 2.5 Verkehrsunfälle unter dem Einfluss berauschender Mittel 47 43 37 35 36 33 31 33 29 25 4 6 4 6 3 3 1 3 3 2 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 Alkohol Drogen Abbildung 6. Verkehrsunfälle unter dem Einfluss berauschender Mittel Erfasst sind 27 Verkehrsunfälle1, bei denen zumindest ein am Unfall beteiligter Fahrer unter Alkoholeinfluss bzw. unter Drogeneinfluss stand. Im Vergleich zum Vorjahr stellt dies ein Rückgang von fünf Verkehrsunfällen dar. In 89% der Fälle (bei 24 Verkehrsunfällen) wurde der unter dem Einfluss der berauschenden Mittel stehende Fahrer als Unfallverursacher geführt. Insgesamt wurden bei 16 Verkehrsunfällen 20 Personen verletzt (im Vorjahr 14 Personen). Der Anteil der Verkehrsunfälle unter dem Einfluss berauschender Mittel – gemessen an der Gesamtunfallzahl des Jahres 2020 bei der Polizeiinspektion Wörth – liegt, wie bereits im Vorjahr, unter 2%. Hier dürften sich die polizeilichen Kontroll- und Präventionsmaßnahmen positiv ausgewirkt haben. Die Verkehrsunfälle unter dem Einfluss berauschender Mittel gingen nicht nur bei der Polizei- inspektion Wörth zurück. Auch auf Landes- bzw. Präsidialebene ist dieser Trend zu erken- nen. Bezüglich der detaillierten Kontrollzahlen wird auf Punkt 8 – Verkehrsunfallbekämpfung – verwiesen. 1 Bei einem Mischkonsum von Alkohol und Drogen wurden die Unfälle statistisch unter Alkohol erfasst. Verkehrsunfallstatistik im Jahr 2020 – Polizeiinspektion Wörth am Rhein
Seite 13 von 33 2.6 Wildunfälle 338 321 264 255 256 2016 2017 2018 2019 2020 Abbildung 7. Wildunfälle der Polizeiinspektion Wörth in den letzten fünf Jahren Aufgrund der geografischen Lage des Dienstgebietes (etwa 120 km² Bienwald) kommt es erfahrungsgemäß und speziell im Vergleich mit anderen Dienststellen häufiger zu sogenann- ten Wildunfällen. Als Wildunfall bezeichnet man einen Verkehrsunfall mit einem Wildtier. Hierbei kann es ent- weder zu einer Kollision eines Fahrzeuges mit einem Wildtier kommen oder es entsteht ein Schaden infolge eines durch das Tier bedingten Ausweichmanövers. Im Jahr 2020 hat sich hier ein starker Rückgang (-82) im Vergleich zum Vorjahr ergeben und die Gesamtzahl liegt damit wieder fast bei einem Tiefstwert, welcher im Jahr 2018 zu ver- zeichnen war. Die Zahl der Wildunfälle liegt im Betrachtungszeitraum bei 256 erfassten Verkehrsunfällen, was einer prozentualen Veränderung von ca. -24% im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Bezogen auf das Gesamtunfallgeschehen 2020 liegt der Anteil der Wildunfälle bei ca. 14,8%. Die straßenspezifische Auswertung der Wildunfälle im Dienstbezirk der Polizeiinspektion Wörth, auf welchen das Unfallaufkommen am deutlichsten zu registrieren war, wird in Punkt 6.4 dargestellt. Verkehrsunfallstatistik im Jahr 2020 – Polizeiinspektion Wörth am Rhein
Seite 14 von 33 3. Beteiligungen 3.1 Fahrzeugbezogene Beteiligungen In Betrachtung der Gesamtzahl aller Verkehrsunfälle werden nun die Unfallbeteiligungen ausgewählter Verkehrsmittel dargestellt. Da rückgängige Verkehrsunfallzahlen vorliegen, ist auch hinsichtlich der einzelnen Ver- kehrsmittel eine niedrigere Zahl zu verzeichnen. Bei dem Verkehrsmittel „Fahrrad“ ist im Ge- gensatz zu den anderen ausgewählten Verkehrsmitteln jedoch eine deutliche Steigerung, gerade in Hinblick auf Pedelecs (umgangssprachlich „E-Bikes“) im Vergleich zum Vorjahr zu erkennen. 3.1.1 Beteiligung Lkw 600 500 500 392 400 347 354 300 363 275 296 294 200 257 228 100 0 2016 2017 2018 2019 2020 Beteiligung Unfallverursacher ON 01 Abbildung 8. Beteiligung Lkw bei Verkehrsunfällen & Unfallverursacher in den letzten fünf Jahren Im Bereich der beteiligten Lkw bei Verkehrsunfällen ist das Niveau um 45% zum Vorjahr gesunken und stellt damit im Vergleichszeitraum der letzten fünf Jahren einen absoluten Tiefstwert dar. Dies dürfte zum einen mit dem generellen niedrigeren Fahrzeugaufkommen auf Grund der Corona Pandemie und der Beendigung der eingerichteten Baustelle auf der B10 wegen der Ertüchtigung der Rheinbrücke, sowie der Fahrbahnerneuerung auf der B10 - woraus im Jahr 2019 viele Verkehrsunfälle im Baustellenbereich und auf Grund des Rückstaus im Bereich des Wörther Trogs resultierten - zurückzuführen sein. Die Ertüchtigungsarbeiten der Rhein- brücke und die Fahrbahnerneuerung auf der B10 wurde Ende Dezember 2019 abgeschlos- sen. Im Betrachtungszeitraum 2019 kam es gerade im Bereich des „Wörther Trogs“ auf der B10 vermehrt zu Fahrstreifenwechselunfällen und Verkehrsunfällen beim Einfahren in den durch- gehenden Verkehr, an denen häufig Lkw beteiligt waren. Verkehrsunfallstatistik im Jahr 2020 – Polizeiinspektion Wörth am Rhein
Seite 15 von 33 Als Unfallverursacher wurden Lkw-Fahrer in 228 Fällen (81% von Gesamtunfällen mit Lkw Beteiligung) geführt. Im Vergleich zum Vorjahr wurden damit im Verhältnis zu den Gesamtunfällen mit Lkw Betei- ligung ca. 11% mehr Lkw-Fahrer als Unfallverursacher geführt. Verletzt wurden bei Verkehrsunfällen mit Lkw Beteiligung insgesamt 21 Personen. Die An- zahl der Verletzten ging im Vergleich zum Vorjahr um 38% zurück, nachdem sie sich im Vor- jahr im Vergleich zum Jahr 2018 mehr als verdoppelt hatte. 3.1.2 Sonstige Beteiligungen (Fußgänger, Radfahrer, motorisierte Zweiräder) 110 101 102 88 89 60 55 57 49 46 19 23 19 23 12 2016 2017 2018 2019 2020 Fußgänger Radfahrer Motor. Zweirad Abbildung 9. Sonstige Beteiligungen (Fußgänger, Radfahrer, motorisierte Zweiräder) an Ver- kehrsunfällen in den letzten fünf Jahren Fußgänger Im Betrachtungszeitraum 2020 waren insgesamt 12 Fußgänger an Verkehrsunfällen betei- ligt. Der Wert stellt im o.g. Betrachtungszeitraum einen absoluten Tiefstwert dar, nachdem sich dieser in den letzten vier Jahren auf einem konstanten Niveau zwischen 19 und 23 bewegt hatte. Ein Verkehrsunfall mit Personenschaden musste in neun Fällen erfasst werden. Radfahrer Nach dem deutlichen Rückgang der beteiligten Radfahrer bei einem Verkehrsunfall in den letzten beiden Jahren, ist dieser Wert wieder merklich angestiegen und stellt hier einen deutlichen Höchstwert in dem Betrachtungszeitraum der letzten fünf Jahre dar. Auch im Bereich der Polizeidirektion Landau. ist im Jahr 2020 der ansteigende Trend der beteiligten Radfahrer bei einem Verkehrsunfall zu erkennen. Verkehrsunfallstatistik im Jahr 2020 – Polizeiinspektion Wörth am Rhein
Seite 16 von 33 Erklärung hierfür dürften die Lockdowns (Schließung der Freizeiteinrichtungen wie bspw. Fitnessstudios etc.), „Home Office“ und der nicht mehr stattfindende Vereinssport sein, was zu einem vermehrten, freizeitorientierten Ausflugsverkehr und mehr Individualsport auf dem Fahrrad geführt haben dürfte. Im Vergleich zum Vorjahr waren 21 Radfahrer mehr an einem Verkehrsunfall beteiligt (ca. 24%). Der Anteil der Radfahrer an der Gesamtunfallzahl beträgt etwa 6,4% und ist im Vergleich zum Vorjahr um 2,4% gestiegen. Ca. 74% der Verkehrsunfälle wurden durch die Radfahrer verursacht. Verletzt wurden bei den ausgewerteten Verkehrsunfällen insgesamt 92 Personen und damit 15 mehr als im Jahr zuvor. In 17 der 110 Fälle (ca. 15,5%) handelte es sich bei dem Fahrrad um ein Pedelec. Im Ver- gleich zum Vorjahr haben die beteiligten Pedelecs bei einem Verkehrsunfall um 13 (Vorjahr 4) zugenommen. Motorisierte Zweiräder Bei den beteiligten motorisierten Zweirädern bei einem Verkehrsunfall ist die Zahl im Ver- gleich zum Vorjahr um 11 gesunken und beträgt 46. Die 46 Verkehrsunfallbeteiligungen stellen einen Anteil von etwa 2,6% an der Gesamtunfall- zahl dar. In 26 Fällen (56%) wurden die motorisierten Zweiräder als Verkehrsunfallverursacher ge- führt. Die Zahl der motorisierten Zweiräder als Verkehrsunfallverursacher ging damit im Jahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 11% zurück. 36 Personen wurden bei einem Verkehrsunfall mit Beteiligung eines motorisierten Zweirades verletzt. Dies sind zwei mehr als im Jahr zuvor. In Relation zu dem Betrachtungszeitraum 2019 gesehen, sind im Jahr 2020, trotz weniger Beteiligungen von motorisierten Zweirädern an Verkehrsunfällen, im Schnitt mehr Verkehrs- unfälle mit Personenschaden erfasst worden. Verkehrsunfallstatistik im Jahr 2020 – Polizeiinspektion Wörth am Rhein
Seite 17 von 33 3.2 Risikogruppen Kinder Aufgeführt sind Kinder bis Vollendung des 14. Lebensjahres. 25 20 21 20 19 18 16 15 13 14 11 12 11 9 8 2016 2017 2018 2019 2020 Gesamtbeteiligung davon ON 01 VU-P Abbildung 10. Beteiligung Risikogruppe "Kind" an einem Verkehrsunfall in den letzten fünf Jahren Im Jahr 2020 sank die Zahl der beteiligten Kinder bei einem Verkehrsunfall im Vergleich zum Vorjahr um fast 48% auf elf Verkehrsunfälle (21 im Vorjahr) mit Kinderbeteiligung. Dies stellt im o.g. Vergleichszeitraum der letzten fünf Jahre den Tiefstwert dar. Insgesamt wurden bei den elf Verkehrsunfällen mit Personenschaden 13 Kinder verletzt. Bei sechs der insgesamt elf Verkehrsunfälle mit der Risikogruppe „Kind“ war ein Kind als Fahrradfahrer beteiligt. Schulwegunfälle Um einen Schulwegunfall handelt es sich, wenn sich dieser Unfall während der Schulzeit oder auf dem Hin- oder Rückweg zur Schule ereignet. Die Anzahl der Schulwegunfälle blieb im Jahr 2019 wie bereits im Vorjahr bei null. Verkehrsunfallstatistik im Jahr 2020 – Polizeiinspektion Wörth am Rhein
Seite 18 von 33 Junge Fahrer In der genannten Kategorie fallen Personen im Alter von 18 Jahren bis einschließlich 24 Jah- ren. 440 421 430 405 343 276 264 266 279 232 64 63 66 58 56 2016 2017 2018 2019 2020 Gesamtbeteiligung davon ON 01 VU-P Abbildung 11. Beteiligung Risikogruppe "Junge Fahrer" an einem Verkehrsunfall in den letz- ten fünf Jahren Im Vergleich zum Vorjahr ist bei der Gesamtbeteiligung der Risikogruppe „Junge Fahrer“ ein Rückgang von 20% zu verzeichnen und es wurde ein Tiefstwert von 343 erreicht. Nachdem die Gesamtbeteiligung der o.g. Risikogruppe seit 2017 stetig zugenommen hatte und im Jahr 2019 fast der Höchstwert aus dem Jahr 2016 erreicht wurde, ist nun erstmals in dem o.g. Betrachtungszeitraum von fünf Jahren ein negativer Trend zu erkennen. Der Rückgang dürfte - wie eingangs dieser Verkehrsjahresstatistik erwähnt - hauptsächlich mit der Corona Pandemie und den einhergehenden Lockdowns erklären zu sein. Die Unfallverursachungen (67% im Jahr 2020) durch junge Fahrer sind im Vergleich zum Vorjahr, trotz rückläufiger Zahlen bei der Gesamtunfallbeteiligung, um 3% gestiegen. Hier ist in den letzten Jahren nun ein leichter Anstieg zu erkennen. Insgesamt wurden im Vergleichszeitraum 2020 75 Personen (Vorjahr 69 Personen) verletzt. Dies stellt im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg von fast 9% dar, jedoch wurde der Höchstwert von 91 Personen aus dem Jahr 2018 bei weitem nicht erreicht. Am Gesamtunfallgeschehen liegt die Beteiligung bei 19,8% und ist im Vergleich zum Vorjahr um 1,3% gestiegen. Verkehrsunfallstatistik im Jahr 2020 – Polizeiinspektion Wörth am Rhein
Seite 19 von 33 Senioren In diese Gruppe fallen Verkehrsteilnehmer ab 65 Jahren. 451 375 372 346 314 325 247 255 220 231 65 66 61 57 47 2016 2017 2018 2019 2020 Gesamtbeteiligung davon ON 01 VU-P Abbildung 12. Beteiligung Risikogruppe "Senioren" an einem Verkehrsunfall in den letzten fünf Jahren In den zurückliegenden Jahren war bei dieser Personengruppe eine kontinuierliche Steige- rung festzustellen, die mit dem demografischen Wandel und der länger andauernden Mobili- tät erklärbar sein dürfte. Jedoch war bei der Gesamtbeteiligung der Risikogruppe „Senioren“ - wie bei den anderen „Risikogruppen“ - im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls ein Rückgang von fast 28% zu ver- zeichnen (-126 Verkehrsunfälle). Die 325 erfassten Verkehrsunfälle mit der Risikogruppe „Senioren“ stellt einen Tiefstwert im o.g. Betrachtungszeitraum dar. Fast drei Viertel der erfassten Verkehrsunfälle mit der Beteiligung Risikogruppe „Senioren“ wurde durch diese als Hauptverursacher auch ausgelöst (71 % der Fälle, wie im Vorjahr). Bei 57 erfassten Verkehrsunfällen mit Personenschaden mit Beteiligung der Risikogruppe „Senioren“ wurden insgesamt 65 Personen verletzt, wobei 47 davon der Risikogruppe „Seni- oren“ angehörten. Am Gesamtunfallgeschehen liegt die Beteiligung der o.g. Risikogruppe bei etwa 18,8% und ist damit im Vergleich zum Vorjahr minimal um 0,7% gesunken. Verkehrsunfallstatistik im Jahr 2020 – Polizeiinspektion Wörth am Rhein
Seite 20 von 33 4. Häufige Unfallursachen Wenden / Rückwärtsfahren Sonstiges 22% Abbiegen Vorbei- / 18% 3% Nebeneinander fahrend 6% Abstand Straßenbenutzung 26% 4% Geschwindigkeit 13% Vorfahrt 8% Abbildung 13. Häufigste Unfallursachen im Vergleichszeitraum 2020 der PI Wörth 4.1 Abstand (26% der erfassten Verkehrsunfälle) Hierunter werden Verkehrsunfälle mit der Ursache Nichteinhalten des Sicherheitsabstandes zum vorausfahrenden Fahrzeug erfasst. Hierunter fällt auch der Seitenabstand zu einem am Straßenrand geparkten Fahrzeug (häufig Unfälle beim Vorbeifahren). Die Zahl dieser Verkehrsunfälle sank 2020 von 638 auf 418. Das bedeutet einen Rückgang von 35% und stellt einen deutlichen Tiefstwert der letzten Jahre dar. Dies dürfte zum einen mit dem generellen niedrigeren Fahrzeugaufkommen auf Grund der Corona Pandemie und der Beendigung der eingerichteten Baustelle auf der B10 wegen der Ertüchtigung der Rheinbrücke, sowie der Fahrbahnerneuerung auf der B10 - woraus im Jahr 2019 viele Verkehrsunfälle im Baustellenbereich und auf Grund des Rückstaus im Bereich des Wörther Trogs resultierten - zurückzuführen sein. Dennoch stellt die Ursache „Abstand“, wie bereits im Vorjahr, mit 26% den größten Anteil der Unfallursachen dar. 4.2 Wenden-Rückwärtsfahren (22% der erfassten Verkehrsunfälle) Im vergangenen Jahr stellten die „Fehler beim Wenden – Rückwärtsfahren“ mit 350 Ver- kehrsunfällen den zweitgrößten Anteil (22%) der Verkehrsunfallursachen dar. Die meisten dieser Verkehrsunfälle ereigneten sich hierbei auf Parkplätzen, insbesondere im Bereich größerer Einkaufsmärkte. Gegenüber dem Vorjahr, mit 399 derartigen Verkehrsunfällen, bedeutet dies einen Rückgang von 49 Unfällen (12,3%). Verkehrsunfallstatistik im Jahr 2020 – Polizeiinspektion Wörth am Rhein
Seite 21 von 33 4.3 Sonstige Ursachen, u.a. Wildunfall (18% der erfassten Verkehrsunfälle) Bei dieser Ursachenrubrik handelt es sich um Ursachen, die nicht direkt mit dem Fahrverhal- ten des Fahrzeugführers, sondern mit äußeren Umständen in Verbindung stehen. Einen Großteil dieser Unfälle stellen die Wildunfälle dar. Des Weiteren fallen beispielsweise auch der Zustand der Straße, sowie Mängel am Fahrzeug unter diese Rubrik der Unfallursa- chen. Im Jahr 2020 ist die Anzahl dieser Verkehrsunfälle um 71 gesunken (19,5%). 4.4 Geschwindigkeit (13% der erfassten Verkehrsunfälle) Die Anzahl der Verkehrsunfälle mit der Ursache „Geschwindigkeit“ sank im Jahr 2020 um 53 Unfälle 271 auf 218. Die Ursache „Geschwindigkeit“ entspricht einem Anteil von 13% an den Gesamtunfällen. Der prozentuelle Anteil an den Gesamtunfällen blieb im Vergleich zu dem Vorjahr 2019 unverän- dert. Insgesamt war die nicht angepasste Geschwindigkeit die Ursache für 67 Verkehrsunfälle mit der Kategorie VUP. Es wurden hierbei 58 Personen leicht- und 19 Personen schwerverletzt. Bei Verkehrsunfällen mit schweren Folgen ist überhöhte Geschwindigkeit Unfallursache Nummer eins. 4.5 Vorfahrt-Vorrang (8% der erfassten Verkehrsunfälle) Beim Vorfahrtsfehlverhalten ging die Anzahl der Verkehrsunfälle im Vergleich zum Vorjahr um fast 36% zurück (190 aus dem Vorjahr im Vergleich zu 122 im Jahr 2020). Insgesamt war dies die Unfallursache bei 30 Verkehrsunfällen mit leichtverletzten Personen und fünf Verkehrsunfällen mit schwerverletzten Personen. Die Anzahl der Verkehrsunfälle mit Personenschaden ging im Vergleich zum Vorjahr um zehn zurück. Die hohe Anzahl an Verkehrsunfällen infolge eines Vorfahrtsfehlverhaltens unterstreicht die Gefährlichkeit dieser Verkehrsvorgänge. Verkehrsunfallstatistik im Jahr 2020 – Polizeiinspektion Wörth am Rhein
Seite 22 von 33 5. Unfallhäufungsstellen / -linien Unfallhäufungsstellen (UHS) sind Bereiche im Straßennetz mit geringer räumlicher Ausdeh- nung, an denen ein definierter Grenzwert an Unfällen erreicht bzw. überschritten wird. Als Unfallhäufungslinien (UHL) sind Bereiche mit einer linienhaften Ausdehnung definiert, innerhalb derer ebenfalls die gesetzten Grenzwerte erreicht und überschritten werden. Bei der Betrachtung werden ausschließlich Unfälle mit Personenschaden herangezogen. Im Jahr 2020 wurden, wie schon im Jahr zuvor, keine Unfallhäufungsstellen oder Unfallhäu- fungslinien innerhalb geschlossener Ortschaften festgestellt. Die in den vergangenen Jahren durch die Verkehrsunfallkommission festgelegten UHS und UHL der PI Wörth im außerörtlichen Bereich stehen jedoch weiter unter besonderer Be- obachtung. Zu nennen sind hier die folgenden Örtlichkeiten: 1) Gemeindebezirk (GBZ) Kandel, Kreisel L549 / K10, „Hatzenbühler Kreisel“; 2) GBZ Erlenbach, Einmündung L542 / L554; 3) GBZ Jockgrim, Übergang L540 / K10 (Vorfahrtsstraße), Ortsumgehung Wilhelmsruhe; 4) GBZ Kandel, AS Kandel Mitte, Einmündung B427; Im medial häufig thematisierten und stark befahrenen Kreuzungsbereich am Langenberg (Kreuzungsbereich B9 / K15 / K19) wurden im vergangenen Jahr drei Verkehrsunfälle aufge- nommen. Im Vorjahr waren es ebenfalls drei Verkehrsunfälle. Auch auf der B10 im „Wörther Trog“ (Bereich AK Wörth – Zusammentreffen L540 / B9 / BAB65) ist trotz der verbuchten 36 Unfälle im Berichtszeitraum keine aktive UHL zu sehen. Hier sank die Zahl im Vergleich zum Vorjahr (86) um 58%. Verkehrsunfallstatistik im Jahr 2020 – Polizeiinspektion Wörth am Rhein
Seite 23 von 33 6. Straßenspezifische Auswertung 6.1 Bundesautobahn 65 Im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Wörth ereigneten sich auf der Bundesautob- ahn 65 im Jahr 2020 insgesamt 117 Verkehrsunfälle. Dies stellt einen Rückgang von 64 Fäl- len (35%) im Vergleich zum Vorjahr dar und ist damit der Tiefstwert im aufgeführten Ver- gleichszeitraum. Die zur Veranschaulichung separat aufgeführten Wildunfälle sind in die Gesamtzahl mit ein- gerechnet. Bei den insgesamt 14 Verkehrsunfällen mit Personenschaden wurden insgesamt 18 Perso- nen verletzt. Im Vergleich zum Vorjahr wurden damit vier Personen weniger verletzt. Ein rückläufiger Trend ist hier seit den Höchstwerten aus dem Jahr 2017 nun zu erkennen. Unfälle BAB 65 - 2011 bis 2020 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 VU gesamt 143 175 122 153 168 167 148 166 181 117 VU P1 0 1 0 0 0 1 0 0 0 0 VU P2 1 3 2 5 2 1 2 2 5 1 VU P3 17 11 10 9 14 14 18 15 10 13 VU mit bet. Lkw 69 74 44 48 50 55 50 50 75 31 Lkw ON 01 n.n. n.n. n.n. 39 34 34 30 33 39 20 Wildunfälle n.n. n.n. n.n. 22 28 19 20 26 21 17 Abbildung 14. Verkehrsunfälle auf der Bundesautobahn 65 in den letzten zehn Jahren 6.2 Bundesstraße 9 Bei der Bundesstraße 9 wird im Bereich der PI Wörth unterschieden zwischen der sogenann- ten „Bienwald B9“ und der „B9-Nord“ als Verkehrsachse von Germersheim in Richtung Karls- ruhe. Mit der „Bienwald B9“ ist der Bereich vom Autobahnanschluss Kandel Süd bis hin zum Grenzübergang nach Frankreich bezeichnet. Dieser Abschnitt stellt eine stark befahrene Transitstrecke dar. Der nördliche Teil der B9 bezieht sich im Zuständigkeitsbereich hiesiger Dienststelle auf den Abschnitt von der Anschlussstelle Neupotz / Rheinzabern bis hin zum „Wörther Kreuz“ / Übergang B10. Auf der „Bienwald B9“ wurden im Auswertungszeitraum 35 Verkehrsunfälle registriert. Dies bedeutet einen deutlichen Rückgang um 28 Verkehrsunfälle (44%) im Vergleich zum Vorjahr und stellt im Vergleichszeitraum der letzten zehn Jahre den zweit niedrigsten Wert dar. Auch hier wurden die Wildunfälle mit in die Gesamtzahl einbezogen. Verkehrsunfallstatistik im Jahr 2020 – Polizeiinspektion Wörth am Rhein
Seite 24 von 33 Unfälle „Bienwald – B9“ - 2011 bis 2020 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 VU gesamt 38 58 43 32 43 49 56 36 63 35 VU P1 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 VU P2 1 2 0 6 3 0 2 1 0 1 VU P3 7 5 8 6 5 4 10 1 8 5 VU mit bet. Lkw 13 25 8 5 12 11 15 14 21 11 Lkw ON 01 n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. 10 12 15 8 Wildunfälle 14 26 15 11 18 18 15 12 23 5 Abbildung 15. Verkehrsunfälle auf der Bundesstraße 9 "Bienwald" in den letzten zehn Jahren Auf dem nördlichen Teilstück ist eine sinkende Gesamtzahl der Verkehrsunfälle erkennbar und stellt einen Tiefstwert im Betrachtungszeitraum der letzten zehn Jahre dar. Die Zahl von 81 Verkehrsunfällen (inkl. Wildunfälle) bedeutet einen Rückgang um 14 Ver- kehrsunfälle (14,8%). Unfälle B9 - Nord - 2011 bis 2020 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 VU gesamt 110 116 110 102 107 103 144 118 95 81 VU P1 0 1 0 0 1 1 0 1 1 0 VU P2 3 5 1 7 2 2 5 1 3 3 VU P3 15 22 7 13 6 8 11 11 4 4 VU mit bet. Lkw 31 40 43 23 35 26 47 30 38 18 Lkw ON 01 n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. 23 23 23 17 Wildunfälle 33 27 31 32 24 21 30 22 32 27 Abbildung 16. Verkehrsunfälle auf der Bundesstraße 9 "Nord" in den letzten zehn Jahren 6.3 Bundesstraße 10 Im vorliegend betrachteten Straßenabschnitt trifft die B10 im sog. „Wörther Trog“ mit der L540, der B9 und der BAB65 zusammen. Da die B10 hier die einzige straßengebundene Verkehrsader nach Baden-Württemberg ist, ist in diesem Bereich stets ein sehr hohes Verkehrsaufkommen zu beobachten, besonders zu den Stoßzeiten im Berufsverkehr. Mit einer Gesamtzahl von 69 Verkehrsunfällen im Jahr 2020 ist ein Rückgang von 156 Ver- kehrsunfällen im Vergleich zum Vorjahr festzustellen. Nach dem erreichten Spitzenwert von 225 Verkehrsunfällen aus dem Vorjahr und damit ein- hergehenden Höchstwert in den letzten zehn Jahren, stellt die Gesamtzahl der Verkehrsun- fälle im Jahr 2020 nun den Tiefstwert in den letzten zehn Jahren dar. Die extrem angestiegene Gesamtzahl an Verkehrsunfällen im Jahr 2019 ist – wie in der letz- ten Verkehrsjahresstatistik bereits erläutert - mit der ganzjährig eingerichteten Baustelle auf der Rheinbrücke (Ertüchtigung der Brücke) in beide Fahrtrichtungen und der Fahrbahner- neuerung der B10 (Wörther Trog) zu erklären. Hierdurch kam es im Vergleich zu den Vorjahren fast täglich und über einen längeren Zeit- raum hinweg zu kilometerlangen Rückstaus auf der BAB65, B9 und L540 und damit einher- Verkehrsunfallstatistik im Jahr 2020 – Polizeiinspektion Wörth am Rhein
Seite 25 von 33 gehend vermehrt zu Fahrstreifenwechselunfällen und Unfälle beim Einfahren in den durch- gehenden Verkehr. Auf Grund der ganzjährig eingerichteten Baustelle auf der Rheinbrücke, inkl. Fahrbahnver- engung, kam es hierbei schließlich auch verstärkt zu Zusammenstößen beim Nebeneinan- derfahren, Vorbeifahren, Überholen und Fahrstreifenwechsel. Da die Arbeiten an der Rheinbrücke im Dezember 2019 abgeschlossen wurden, dürfte dies einer der Hauptgründe für den Rückgang der Verkehrsunfälle im Bereich der B10 „Wörther Trog“ darstellen. Ein weiterer Erklärungsansatz für den enormen Rückgang der Verkehrsunfälle dürfte zudem die Corona Pandemie sein. Zu Zeiten der Lockdowns haben viele Arbeitnehmer im „Home- Office“ ihre Arbeit verrichtet, was letztendlich auch einen enormen Rückgang des Berufsver- kehrs bedeutet. In Folge dessen wurde die B10 als Verkehrsader nach Baden-Württemberg deutlich weniger als sonst befahren und es kam zu den eigentlichen Stoßzeiten des Berufsverkehrs auch zu wenigen Verzögerungen bzw. Staus. Unfälle B10 - 2011 bis 2020 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 Fahrtrichtung Karlsruhe 47 110 55 68 77 81 93 65 165 58 Fahrtrichtung Landau 27 21 16 15 18 10 13 21 60 11 Abbildung 17. Verkehrsunfälle auf der B10 "Wörther Trog" in den letzten zehn Jahren 6.4 Straßenspezifische Auswertung Wildunfälle Die Gesamtzahl der Wildunfälle wurde zuvor bereits vorgestellt und entsprechend erläutert. In der nun gezeigten Tabelle werden die Wildunfälle im Bereich ausgewählter Straßen ge- zeigt, auf welchen das Unfallaufkommen am deutlichsten zu registrieren war. Wildunfälle Straße Strecke 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 Schaidt - K 15 Langenberg 34 44 34 27 37 27 25 36 Grenze - L 540 Hagenbach 37 27 21 27 35 25 34 21 B9 Bienw ald B9 11 11 18 19 15 12 23 5 Neupotz - AK B9 Wörth 29 32 24 20 30 22 32 27 Kandel - L 554 Steinw eiler 13 9 8 19 11 5 15 15 Kandel - L 549 Neupotz 29 26 33 17 22 19 35 15 AS Rohrbach - BAB 65 AK Wörth 18 22 28 19 20 26 21 17 Sonstige 199 140 142 116 151 119 153 120 Summe 317 311 308 264 321 255 338 256 Abbildung 18. Wildunfälle im Bereich ausgewählter Straßen in den letzten acht Jahren Verkehrsunfallstatistik im Jahr 2020 – Polizeiinspektion Wörth am Rhein
Seite 26 von 33 7. Regionale Auswertung Anhand der Unfalldaten aus dem Jahr 2020 lässt sich das Unfallgeschehen in den einzelnen Verwaltungsbezirken veranschaulicht darstellen. Um einen Überblick zu verschaffen, wie viele Verkehrsunfälle sich in den Städten / Ortschaf- ten ereigneten, sind in den gezeigten Tabellen ausschließlich die Verkehrsunfälle „innerhalb geschlossener Ortschaft“ aufgeführt. 1350 1300 1250 1200 1254 1150 1199 1100 1163 1050 1082 1000 950 1012 900 2016 2017 2018 2019 2020 VU i.g.O Abbildung 19. Verkehrsunfälle i.g.O. im Dienstbezirk der PI Wörth Im Betrachtungszeitraum 2020 wurden insgesamt 1012 Verkehrsunfälle innerhalb geschlos- sener Ortschaften erfasst. Im Vergleich zum Vorjahr ereigneten sich im Dienstbezirk der Polizeiinspektion Wörth inner- halb geschlossener Ortschaften 187 Verkehrsunfälle weniger. Dies stellt einen Rückgang von 17% dar. Bei der bereits zu Beginn dargestellten Gesamtunfallzahl von 1730 entspricht der gezeigte Wert einem Anteil von 58,5% aller Verkehrsunfälle im Jahr 2020. Verkehrsunfallstatistik im Jahr 2020 – Polizeiinspektion Wörth am Rhein
Seite 27 von 33 Auf die einzelnen Verwaltungsbezirke Wörth (43%), Kandel (27%), Jockgrim (18%) und Ha- genbach (12%) verteilen sich die Verkehrsunfälle wie folgt: 7.1 Stadtverwaltung Wörth 2019 2020 % Verkehrsunfälle 549 435 - 20 VU-P 50 45 - 10 Tote 0 0 0 Schwerverletzte 4 11 + 175 Leichtverletzte 55 36 - 35 VU mit Flucht 163 142 - 13 geklärte § 142 StGB 52 53 +2 VU mit ber. Mittel 6 7 + 17 Tabelle 2. Verkehrsunfälle i.g.O. der Stadtverwaltung Wörth 7.2 Verbandsgemeinde Kandel 2019 2020 % Verkehrsunfälle 316 270 - 15 VU-P 32 26 - 19 Tote 0 0 0 Schwerverletzte 7 5 - 29 Leichtverletzte 31 34 + 10 VU mit Flucht 83 79 -5 geklärte § 142 StGB 38 37 -3 VU mit ber. Mittel 4 2 - 50 Tabelle 3. Verkehrsunfälle i.g.O. der Verbandsgemeinde Kandel Verkehrsunfallstatistik im Jahr 2020 – Polizeiinspektion Wörth am Rhein
Seite 28 von 33 7.3 Verbandsgemeinde Jockgrim 2019 2020 % Verkehrsunfälle 196 181 -8 VU-P 26 17 - 35 Tote 0 0 0 Schwerverletzte 4 0 - 100 Leichtverletzte 16 19 + 19 VU mit Flucht 56 53 -5 geklärte § 142 StGB 25 25 0 VU mit ber. Mittel 3 2 - 33 Tabelle 4. Verkehrsunfälle i.g.O. der Verbandsgemeinde Jockgrim 7.4 Verbandsgemeinde Hagenbach 2019 2020 % Verkehrsunfälle 152 123 - 19 VU-P 15 18 + 20 Tote 0 0 0 Schwerverletzte 5 5 0 Leichtverletzte 12 15 + 25 VU mit Flucht 44 30 - 32 geklärte § 142 StGB 13 14 +8 VU mit ber. Mittel 1 4 + 300 Tabelle 5. Verkehrsunfälle i.g.O. der Verbandsgemeinde Hagenbach Verkehrsunfallstatistik im Jahr 2020 – Polizeiinspektion Wörth am Rhein
Seite 29 von 33 8. Verkehrsunfallbekämpfung Es ist ein Anliegen aller Polizeibeamten/-innen der Polizeiinspektion in Wörth Verkehrsunfäl- le durch eigenveranlasste polizeiliche Verfolgungsmaßnahmen so gut es geht zu verhindern bzw. deren Anzahl zu reduzieren. Dabei wird seit Jahren mit dem sog. Verfolgungsindex gearbeitet, welcher das Verhältnis von Verkehrsunfällen zu den getroffenen Verfolgungsmaßnahmen angibt. Verkehrsunfälle werden bekämpft, indem die jeweiligen Unfallursachen unter Anwendung unterschiedlicher Index-Werte stärker verfolgt und sanktioniert werden. Eine Übersicht ergibt sich aus der folgenden Tabelle. Strafanzeigen Owi-Anzeigen Verwarnungen Präventivmaßnahmen Mängelberichte 260 669 3017 68 2231 Gesamtmaßnahmen 2020 6245 Monatsschnitt 520 Tabelle 6. Eigenveranlasste Verfolgungsmaßnahmen der PI Wörth im Jahr 2020 Mit eingerechnet sind bereits die selbstständig durchgeführten Geschwindigkeitskontrollen mittels „Laser-Pistole“ (siehe folgende Tabelle). Die Zahlen aus dem Vorjahr von insgesamt 1327 Maßnahmen im Bereich der Geschwindig- keitsmessungen, konnte auf Grund der Corona Pandemie nicht erreicht werden. Verwarnungen Ordnungswidrigkeiten Maßnahmen gesamt i.g.O. 219 18 237 a.g.O. 434 125 559 Gesamt 653 143 796 Tabelle 7. Laser- und Geschwindigkeitskontrollen der PI Wörth im Jahr 2020 Zusätzlich wurde Anfang des Jahres 2017 eine fest eingerichtete Geschwindigkeitsmessan- lage im Bereich des „Wörther Kreuz“ installiert und es werden seitens der zentralen Ver- kehrsdirektion mobile Geschwindigkeitskontrollen, teilweise mit dem sog. Enforcement- Trailer, durchgeführt. Da die Auswertung der Zahlen allerdings auch durch die zentrale Verkehrsdirektion vorge- nommen wird, liegen die Zahlen hier nicht vor. Verkehrsunfallstatistik im Jahr 2020 – Polizeiinspektion Wörth am Rhein
Seite 30 von 33 Bei den Alkohol- und Drogenkontrollen wurden die in der Tabelle aufgeführten Ergebnisse erzielt. In der zuvor dargestellten Tabelle der Gesamtmaßnahmen sind diese Zahlen bereits mit in- begriffen. 68 54 33 29 19 §316 / 315c StGB §24a StVG verhinderte Trunkenheitsfahrt Alkohol Drogen Abbildung 20. Getroffene Maßnahmen Alkohol und Drogen im Jahr 2020 Im Auswertungszeitraum ergab sich eine Gesamtzahl von 203 getroffenen Maßnahmen. Entsprechende Straf-/Ordnungswidrigkeitenanzeigen wurden gefertigt. Somit ergaben sich im Auswertungszeitraum 135 vollendete und geahndete Fahrten unter dem Einfluss berauschender Mittel. Im Vergleich zum Vorjahr wurden somit 24 solcher Fahr- ten mehr vollendet und geahndet. In Relation zu den in diesem Bereich erfassten 27 Verkehrsunfällen gesehen bedeutet dies, dass es bei gut 20% solcher Fahrten zu einem Verkehrsunfall gekommen ist. Als verhinderte Trunkenheitsfahrten werden Sachverhalte gelistet, bei welchen ein nicht fahr- tauglicher Fahrzeugführer unmittelbar vor Fahrtantritt bzw. mit dieser Absicht kontrolliert werden kann. Diesem wird die Fahrt untersagt und so präventiv für Verkehrssicherheit ge- sorgt. Strafrechtliche Folgen sind nicht zu befürchten. Im Jahr 2020 wurden insgesamt 68 Trunkenheitsfahrten verhindert. Verkehrsunfallstatistik im Jahr 2020 – Polizeiinspektion Wörth am Rhein
Seite 31 von 33 9. Verkehrsprävention Die Prävention besteht hauptsächlich aus Verkehrserziehung und Beratung. Zusätzlich werden präventive Verkehrskontrollen durchgeführt. Regelmäßig wird die Polizei beratend in die Planung der Straßenverkehrsbehörden mit ein- gebunden. Des Weiteren gibt es bei der Polizeiinspektion in Wörth einen eigenen Verkehrssicherheits- berater, der im Rahmen der Jugendverkehrsschule umfangreiche Aufgaben, bestehend aus Schulung, Aus- und Fortbildung, wahrnimmt. So wurden im Jahr 2020 – vor den Lockdowns im Rahmen der Corona Pandemie – in der praktischen Radfahrausbildung 531 Kinder beschult, was einer Gesamtstundenzahl von 516 Stunden entspricht. Dazu kommen die Verkehrspräventionsveranstaltungen bei Vorschulkindern und jungen Grundschülern mit einer Gesamtstundenanzahl von 199 Stunden. Auch besteht weiterhin ein Team aus Kolleginnen und Kollegen hiesiger Dienststelle, die sich auf den Bereich Drogen- und Alkoholprävention spezialisiert haben. Durch dieses Team wurden im Jahr 2020 jedoch Corona bedingt keine Vorträge an Schulen sowie an Ausbildungsstätten junger Menschen gehalten. Da die Resonanz bei diesen Veranstaltungen in der Vergangenheit durchweg positiv war, werden diese Veranstaltungen, sofern dies in naher Zukunft möglich ist und die Schulen wieder geöffnet sind, weitergeführt. Zu nennen sind in diesem Bereich zudem die Vorträge der Bezirksbeamten der Polizeiin- spektion Wörth in den unterschiedlichen Gemeinden. So wurden auch verschiedenen Veranstaltungen speziell für Senioren und der Grundschutz- beratung angeboten. Aber auch hier konnten Corona bedingt nur wenige Vorträge im Jahr 2020 gehalten werden. Verkehrsunfallstatistik im Jahr 2020 – Polizeiinspektion Wörth am Rhein
Seite 32 von 33 10. Quellen Sämtliche Unfallzahlen sind der Automatisierten Verkehrs Unfall Statistik (AVUS), dem Geo- grafischen Polizeilichen Informations System - Verkehr (GEOPOLISV) des Landes Rhein- land-Pfalz, sowie dem Grafischen Verkehrsunfallsicherheitslagebild (GRAVUS) entnommen. (Stand: 18.02.2021) Die Zahlen der polizeilichen Verkehrsüberwachung und Verfolgungsmaßnahmen basieren auf dem Operativen Controlling - Index der PD Landau und interner Datenerfassung. Die Einwohnerzahlen wurden der Internetseite des Statistischen Landesamtes Rheinland- Pfalz entnommen und beinhalten lediglich den Erstwohnsitz, Nebenwohnsitze bleiben hierbei unberücksichtigt. (letzter Stand vom 31.12.2020) Die runden Klammern ( ) verweisen, sofern nichts anderes aufgeführt wurde, auf die Zahlen des Jahres 2019. Verkehrsunfallstatistik im Jahr 2020 – Polizeiinspektion Wörth am Rhein
Seite 33 von 33 Impressum Herausgeber: Polizeiinspektion Wörth Hanns-Martin-Schleyer-Straße 2 76744 Wörth Telefon: 07271/9221-0 Telefax: 07271/9221-23 E-Mail: piwoerth@polizei.rlp.de Genehmigt: Thomas Lederer Polizeiinspektionsleiter Erster Polizeihauptkommissar Ansprechpartner: Oliver Link Sachbearbeiter Verkehr Polizeihauptkommissar Konzeption und Realisierung: Nicolai Kern Sachbearbeiter im Wechselschichtdienst Polizeikommissar Verkehrsunfallstatistik im Jahr 2020 – Polizeiinspektion Wörth am Rhein
Sie können auch lesen