Aquileia Teil I: Geschichtlicher Hintergrund
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1 Aquileia Teil I: Geschichtlicher Hintergrund Aquileia zählte einst zu den bedeutendsten Städten der Apenninhalbinsel, wo über Jahrhunderte auf der Kathedra des Doms zunächst der Bischof, später der Patriarch von Aquileia saß, der zu den wichtigsten Würdenträgern der katholischen Kirche zählte. Jedoch fiel die Stadt in der Völker- wanderungszeit sowohl kriegerischen Auseinandersetzungen als auch Naturkatastrophen zum Opfer, sodass die Bevölkerung abwanderte und das ehemals bedeutende Aquileia an Einfluss verlor. Dennoch ist in der ältesten römischen Stadt des Friaul das frühe Christentum so präsent wie in kaum einer anderen. Namensgebung: Entgegen der Volksetymologie hat der Name dieser Stadt nichts mit aquila = Adler zu tun. Vermutlich trug der Fluss, an dem Aquileia liegt, früher den keltischen Namen Aquilis (heute: Natisone), nach dem die Stadt benannt wurde. Gründung, Wachstum und Niedergang: Nach dem 2. Punischen Krieg hatte Rom das Bestreben, sein Herrschaftsgebiet nach Norden und Osten auszuweiten. In diesem Zusammenhang steht auch die Gründung Aquileias im Jahre 181 v. Chr: Einerseits sollte die Stadt Bollwerk gegen die Kelten sein, andererseits strategische Ausgangsbasis für die Erweiterung der Herrschaft. Da von Aquileia aus Feldzüge unternommen werden sollten, waren die Kolonisten aktive Krieger. An Bedeutung gewann Aquileia durch seine günstige Lage am Wasser. Es entwickelte sich zu einer Handels- und Hafenstadt, der Flusshafen zählte bald zu den wichtigsten des römischen Reichs: Aquileia lag an der Mündung des Torre in den Natisone. Beide Flüsse veränderten im 4. Jahrhun- dert n. Chr. ihren Lauf und münden daher heute in den Isonzo. Geblieben ist nur ein dritter Wasser- lauf, der jetzt das Flussbett des Natisone einnimmt, aber aufgrund der geringen Wasserführung nicht schiffbar ist. Unter Kaiser Augustus wurde Aquileia zur Hauptstadt der Region Venetia et Histria, die einen großen Verwaltungsbezirk umfasste (heutiges Veneto, Friaul, Teile der Lombardei, Sloweniens und Istriens). Infolge der Lage Aquileias am Fluss und nahe dem adriatischen Meer gelangten viele Kaufleute und Sklaven aus dem Orient dorthin. So dürfte auch das Christentum nach Aquileia gekommen sein, da diese Einwanderer neben ihren Sprachen auch ihre Religionen mitbrachten.1 Aus der Größe der frühchristlichen Kirchen, ihrer ständigen Erweiterung und der Errichtung weiterer religiöser Bauten lässt sich die wachsende Bedeutung Aquileias erschließen: Bald errang die Stadt eine kirchenpolitische Sonderstellung und konnte ihr religiöses Verwaltungsgebiet schließlich im Osten 1 Der Legende zufolge soll Petrus den Hl. Markus zur Mission nach Aquileia entsandt haben. Dieser soll den heiligen Hermagoras zum Bischof erwählt und durch Petrus weihen lassen. Belegt ist das Christentum aber erst 314 durch Erwähnung des Bischofs Theodorus als Teilnehmer der Synode von Arles.
2 bis zum Mincio, im Norden bis zur Iller und Donau und im Nordosten bis zum Plattensee aus- weiten. Seit dem 3. Jahrhundert jedoch verlor Aquileia durch ungünstige Vorkommnisse an wirtschaftlicher Bedeutung: Pestepidemien, Veränderung der Flussläufe (der Flusshafen war dadurch für größere Schiffe nicht mehr zugänglich), Bedrohung durch kriegerische Einfälle etc. Besonders letztere bereiteten schließlich der ehemals bedeutenden Stadt ein Ende: Ihre Lage in der Ebene, nahe der leicht zu überschreitenden Julischen Alpen, erleichterte Invasoren den Vormarsch – Aquileia war stets das erste Ziel für Angreifer aus dem Nordosten. Die schlimmsten Zerstörungen kamen durch die Hunnen, die im Jahre 452 die Stadt plünderten und in Brand steckten. Der damalige Bischof Secundus floh daraufhin nach Grado, kehrte nach dem Einfall jedoch wieder nach Aquileia zurück. So sollte es noch öfters geschehen, wenn Feinde in die Stadt einmarschierten.2 Obwohl die Langobarden sich in Aquileia niederließen, wählten sie nicht die ehemalige Handels- stadt als Sitz ihrer Verwaltung, sondern das etwas höhergelegene Cividale, und auch der zweite Patriarch residierte ebendort. Somit verlor Aquileia endgültig seine politische, wirtschaftliche und religiöse Bedeutung. Karl der Große jedoch ließ dem Patriarchen Maxentius die notwendigen Mittel zum Wiederaufbau der Kirche zukommen. Im 11. Jahrhundert bemühte sich der bedeutende Patriarch Poppo, Aquileia wieder ein Stück seines alten Glanzes zurückzugeben: Er ließ den Dom wiederaufbauen und einen neuen Bischofspalast errichten, wo er auch zeitweise residierte. Doch all seine Bemühungen konnten die ehemalige Bedeutung nicht mehr zurückbringen: Seine Nachfolger zogen Cividale vor, später residierten sie in Udine. 1751 wurde schließlich auch das Patriarchat aufgehoben, und Aquileia verlor auch noch seine nominelle Bedeutung. 2 So ereignete es sich auch 489 im Falle der Goten unter Theoderich. Die Langobarden ließen sich schließlich auf Dauer in Aquileia nieder und der Patriarch kehrte nicht mehr aus Grado zurück, wo er unter dem Schutz von Byzanz stand.
3 Römisches Forum Das bisher nur zum Teil ausgegrabene Forum (Ausmaß 130x70 m) lag – wie es in römischen Kolonialstädten üblich war – an der Kreuzung der beiden Hauptverkehrsstraßen (Decumanus maximus und Cardo maximus). Bis heute wird es deswegen von der Hauptstraße durchschnitten. Seine architektonische Ausgestaltung stammt aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. Gesäumt wird es an Abbildung 1 allen 4 Seiten von Portiken, die etwas erhöht zum Bodenniveau gebaut waren. In ihnen befanden sich Läden, Tavernen und öffentliche Gebäude, wovon lediglich Reste der Basilika erhalten sind. Die Tatsache, dass die Portikus-Säulen alle in dieselbe Richtung umgefallen waren, lässt auf ein Erdbeben schließen. Im Süden des Forums wurde 1956 aus Fragmenten verschiedener Grabbauten das 17m hohe Römische Mausoleum rekonstruiert, wobei die einzelnen Teile nicht in Aquileia, sondern einige Kilome- ter weiter östlich gefunden wurden (eine Rekonstruktion aus Origi- nalteilen war aufgrund des Mangels an Funden nicht möglich, weswegen u. a. auch der Aufbau und die Proportion des Bauwerks umstritten sind). Abbildung 2
4 Museo Paleocristiano Das Museo Paleocristiano, also das früh- christliche Museum, befindet sich im Ortsteil Monastero, der seinen Namen von einem seit 811 bezeugten Benediktinerkloster erhielt. Das Museum befindet sich in den Speichern eines landwirtschaftlichen Gebäudes aus dem 18. Jahrhundert über der ehemaligen Abteikirche, Abbildung 3 welche wiederum an der Stelle einer frühchrist- lichen Kirche vom Ende des 4. Jahrhunderts erbaut wurde. Der Anlass, an diesem Ort ein Museum zu errichten, ergab sich, als 1949/50 das große Bodenmosaik ebendieser Kirche ausgegraben wurde. Erdgeschoss: Im vorderen Bereich dieses Saals sind Bodenmosaiken aus anderen frühchristlichen Kirchen und Häusern ausgestellt. Das größte mit ausschließlich geometrischen Mustern fand man zusammen mit einer Altarmensa nördlich des Friedhofs: Die mensa hat jedoch nicht die übliche rechteckige, sondern eine halbovale Form Æ diesen Typus, der vorwiegend im Orient verbreitet war, bezeichnet man als koptische Mensa oder auch mensa a sigma. Die Wandmosaike, die kleinräumige, dicht gedrängte Motive aufweisen, dürften durch ihre tep- pichförmige Aneinanderreihung Vorbild für die begehrten Perserteppiche gewesen sein. Abbildung 4 Links und rechts der Apsis befanden sich Gräber von Märtyrern, wodurch sich erschließen lässt, dass sie später der christlichen Gemeinde als Begräbnisstätte diente. In der Hoffnung, am Jüngsten Gericht als Christ nicht „übersehen“ zu werden, ließ man sich in der Nähe der Kirche bzw. der Reliquien Heiliger begraben (auch heute noch befinden sich v. a. in ländlichen Gebieten Friedhöfe unweit der Kirche). Im hinteren Teil des Erdgeschosses sieht man das freigelegte frühchristliche Bodenmosaik, das jeglicher figürlichen Darstellungen entbehrt. Teile des Mosaiks wurden ergänzt, die man durch ihre hellere Farbe vom Original unterscheiden kann. Außerdem enthält das Mosaik zahlreiche Stifter- inschriften.
5 Erstes Obergeschoss: • Dieser Stock wird hauptsächlich von zwei großen, 1894 entdeckten Bodenmosaiken einge- nommen, die sich im Bereich der Apsis einer größeren frühchristlichen Kirche südlich von Aquileia befanden. Die Mosaike zeigen figurale Darstellungen, die von ornamentalen Dekora- tionsmotiven umrahmt werden. Weiters finden sich veschlungene Weinranken, die aus Akanthuskelchen wachsen. Weinranken waren bereits in römisch-heidnischer Kunst ein beliebtes Mittel zur Zierde, an dieser Stelle lassen sie sich jedoch mit folgenden Worten Jesu in Zusammenhang bringen: „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben“ (Joh. 15,5). Zwischen den Weinranken befinden sich neben Vogelmotiven und einem Pfau (Symbol für Unsterb- lichkeit) Schafe, die in der Obhut des pastor bonus stehen (Jesus als guter Hirte, der seine Schafe hütet). Es stellt sich nun die Frage, ob die Schafe für die Apostel stehen Æ wenn es 12 waren, scheint es glaubwürdig zu sein, darin die Apostel zu sehen. • Relief, das einen Streit der Apostel Petrus und Paulus darstellt. In der Diskussion um den Umgang mit Heiden (sollen jüdische Gesetze, u. a. Speisegebote und Beschneidung, übernommen werden?) nehmen die Apostel gegensätzliche Positionen ein: Paulus, der sich der Missionierung unter Heiden widmet, nimmt eine liberale Haltung ein und lehnt demnach deren Übernahme ab, denn alleine durch den Glauben an die Rettungstat Christi (und nicht durch die Abbildung 5 Einhaltung von Gesetzen) werde der Mensch erlöst. Petrus wiederum hielt an den Speise- und Reinheitsgeboten der Tora fest und befürwortete demzufolge deren Übernahme. Diese Auseinan- dersetzung führte zu einem Apostelkonzil, Paulus’ Position setzte sich durch. Der Legende nach versöhnten sich die beiden (sie trafen in Rom aufeinander) und erlitten gemeinsam das Martyrium. • Reflief, das einen frühchristlichen Taufritus zeigt: Zwischen dem Taufenden mit Nimbus und dem Paten wird ein Mensch in einer Wanne dargestellt. Idealiter wird die Taufe von einem Heiligen vorgenommen. Vom Himmel herab fließt Wasser auf die hier begrabene Person und sie wird sogleich von ihren Sünden befreit. Abbildung 6
6 • Mosaik mit Phoenix: Der Phoenix ist ein mythischer Vogel, der im Persischen Bereich zu Hause ist. Bemerkt er, dass sein Ende naht, kehrt er nach Heliopolis zurück, wo er verbrennt („er vereinigt sich mit der Sonne“). Aus seiner Asche entsteht ein neuer Phoenix. Demnach ist der Vogel Symbol für die Auferstehung.3 Abbildung 7 • Relief mit Tierkampf Adler – Hase aus dem 13. Jahrhundert: Rein dekoratives Motiv oder christ- licher Hintergrund (Adler = Luftwesen, erhabenes Tier, das vom Himmel herabkommt; Hase = Erdwesen, unrein Æ Kampf zwischen Gut und Böse)? Zweites Obergeschoss: Auf der Galerie finden sich zahlreiche Grabinschriften (sogenannte tituli), die in ihrer Orthographie typische Merkmale des Lateinischen/ Griechischen der Spätantike auf- weisen. Wichtig aufzuzeigen sind folgende Besonderheiten: • Orantenhaltung: auf den tituli sind häufig Betende mit zum Gebet ausgestreckten Armen zu finden Abbildung 8 • Übernahme von Bestandteilen heidnischer Grabinschrif- ten, wie z. B. Dis Manibus/ DM. Abbildung 9 • Grundzug der spätantiken Kunst: Personen werden meist mit schmalem Gesicht, großen Augen (= Wachsamkeit) und langen Armen und Händen (Æ segnende Hände Æ Möglichkeit zum Segnen) dargestellt. 3 Nähere Informationen: vgl. Artikel „Tierdarstellungen auf Mosaiken“.
7 Flusshafen Der Flusshafen, der entweder von den römischen Häusern oder von der Via Sacra aus erreicht wer- den kann, diente der Versorgung der Stadt. Entlang der von Zypressen gesäumten Via Sacra sind einige Gedenksteine und Baufragmente ausge- stellt, u. a. ein Marmorgebälk aus der Zeit Kaiser Trajans. Angelegt wurde der Flusshafen vermutlich schon bald nach der Stadtgründung 181 v. Chr., unter Kaiser Claudius (41-54 n. Chr.) wurde er ausge- baut und später mehrmals verändert. Die Kais wurden aus dem wasserresistenten istrischen Gestein (vgl. Venedig) erbaut. Im 3. Jahrhundert, Abbildung 10 als 238 ein Einfall von Maximinus Thrax drohte, musste eine neue Stadtmauer errichtet werden, die auch die Lagerhäuser des Hafens umschloss. Dadurch wurde auch die Hafenanlage wesentlich verändert. Bereits im 4. Jahrhundert dürfte der Flusshafen wenig benützt worden sein oder sogar aufgegeben worden sein, da er seine wichtige Bedeutung bereits verloren hatte. So sind heute Reste vom Unterbau der Stadtmauer und der Türme zu sehen, die die Treppen- anlagen, die zur Wasseroberfläche führten, flankierten.
8 Museo Archeologico Nazionale Das archäologische Nationalmuseum von Aquileia, gegründet vom österreichischen Staat 1882, bietet ein umfassendes Inventar von Skulpturen, Mosaiken, Erzeugnissen aus Glas, Kameen und Gemmen und gewährt dem Besucher einen Einblick in die Entwicklung des lokalen Kunst- handwerks des antiken Aquileia. Das Museum umfasst Exponate des Zeitraums vom 2. Jahrhundert v. Chr. bis zum 5. Jahrhundert n. Chr. Erdgeschoss Saal 1: Im 1. Saal des Museums sind römische Porträts aus spätrepublikanischer Zeit bis ins 5. Jahrhundert ausgestellt. Im Gegensatz zu den idealistischen hellenistischen Abbildungen sind die römischen Porträts äußerst wahrheits- getreu, also naturalistisch ausgearbeitet. Beachtenswert ist vor allem das Marmor- relief, das eine römische Stadtgründung, vermutlich die Aquileias, darstellt: Och- sen ziehen einen Pflug. Dabei bezeichnet die aufgeworfene Erde den Verlauf der Abbildung 11 künftigen Stadtmauern. Saal 2: Im 2. Saal sind Porträtstatuen ausgestellt, die verschiedene Repräsentanten der Kaiserzeit darstellen, wie z. B.: eine Statue des Kaisers Claudius als Triumphator in militärischem Gewand, der Kopf des jungen Octavian etc. Saal 3: Der 3. Saal bietet den Besuchern des Museums einen umfangreichen Einblick in den Totenkult jener Zeit. Zu sehen sind Grabmonumente und Stelen, die die jeweiligen Berufe der Verstorbenen, wie z. B.: Metzger, Feldvermesser, Schmied etc., oder deren handwerkliche Geräte darstellen. Abbildung 12 Auch diese Ausstellungsstücke zeugen von dem Streben nach möglichst naturalistischer Gestaltung Abbildung 13 römischer Reliefs.4 4 Nähere Informationen: vgl. Artikel „Darstellungen und Inschriften auf Sarkophagen“, S. 5 „Darstellungen von berufli- chen Tätigkeiten“.
9 Saal 4: Dieser Saal stellt griechisch-römische, orientalische und lokale Gottheiten dar. Unter anderem sind folgende Götter auf großen Medaillons (die aus einem öffentlichen Gebäude stammen dürften) abgebildet: Merkur, Jupiter, Mars, Roma etc. Bemerkenswert ist die Darstellung des personifizier- ten Winters auf einer Metope: Die Personifikation trägt ein Wild- schwein, Hasen und eine Wildente. Weiters zeigt ein Relief den Genius von Aquileia mit dem Flussgott Natisone: Der Flussgott lehnt Abbildung 14 an einer Urne, aus der Wasser strömt. Am Kopf trägt er Krebsscheren (ebenso wird auch der Fluss Jordan dargestellt). Das wohl bedeutsamste Ausstellungsstück dieses Saals ist das Mithras-Relief: Mithras bezwingt darauf den Urstier – aus sei- nem Blut soll neues Leben entstehen (so ist Mithras ein lebens- spendender Gott). Ein Skorpion beißt den Stier in seine Geschlechtsteile, um den Samen zu verderben Æ dieser wird jedoch in die Mondsphäre erhoben und gereinigt. Mithras wird links von Cautopates (steht für die untergehende Sonne; Tod), Abbildung 15 rechts von Cautes (steht für die aufgehende Sonne; Leben) flan- kiert. Dabei handelt es sich um einen wesentlichen Bestandteil des Mithras-Kultes. Interessant ist, dass das Besprengen von Menschen mit Blut als eine Art Taufe gedeutet werden kann, weswegen der Mithraismus als eine Art Vorläufer für das Christentum gelten kann. 1. Obergeschoss Saal 5: Im 5. Saal des Museums kann man unterschiedlichste römische Grabbeigaben wie z. B.: Schmuck, Geschirr und andere Alltagsgegenstände bewundern. Auffallend sind die zahlreichen Erzeugnisse aus Bernstein. Da Aquileia an der Bernsteinstraße lag, zählte es zu den Zentren der Bernsteinbearbeitung.
10 Saal 6: Saal 6 besticht mit einem Sensationsfund aus der zweiten Hälfte des 4. Jahrhunderts: Zu sehen ist ein großer Bronzeleuchter, der die Verbindungshalle zwischen posttheodorianischer Kirche und Bischofspalast beleuchtete. Ein Reifen bildet die Basis für die Arme des Leuchters, darauf sind verschiedenste Symbole, u. a. ein Hahn (weckt Assoziationen an Petrus: die Stunde der Wahrheit bricht an; der Hahn weckt uns vom Schlaf; Christus- monogramme), abgebildet. In der obersten Reihe sind Delphine eingearbeitet, die in der christlichen Kunst durchaus positiv betrachtet Abbildung 16 werden, da sie als Säugetiere (und somit als „Nicht-Fische“) im Wasser überleben können. Saal 7: Im 7. Saal kann man Terrakotten, Öllampen, Geschirr, Urnen, Schreibgeräte etc. betrachten. Saal 8: Saal 8 bietet Bronzearbeiten wie Spiegel, Lampen, Fibeln etc. Saal 9: Dieser Saal stellt eine reiche Sammlung römischen Glases aus, die als Grabbeigaben gefunden worden waren. Aquileia dürfte schon bald zu einer wich- tigen Produktionsstätte von Glas geworden sein – später Abbildung 17 ging diese Aufgabe an Venedig und Murano über. 2. Obergeschoss Saal 10: Im 10. Saal des Museo Nazionale sind neue Funde vom Römischen Forum in Aquileia ausgestellt. Saal 11: Der 11. Saal zeigt Kleidung und Waffen römischer Krieger und der Langobarden. Außerdem ist ein vergoldeter Bronzekopf ausgestellt, der wahrscheinlich einen Kaiser (Maximinus Thrax?) darstellt, der in Aquileia ermordet wurde. Weiters sind Schmuck- und Kleidungsstücke der Frau in spätantiker, gotischer und langobardischer Zeit zu sehen. Abbildung 18 Saal 12: Münzsammlung
11 Lapidarium Im Garten des Museums befindet sich das Lapidarium, wo sich Fragmente von Bauwerken und zahlreiche Inschriften befinden. Nennenswert sind folgende Aus- stellungsstücke: - Mosaik, das Europa oder eine Nereide auf einem Stier zeigt (1.Jh. n. Chr.) Abbildung 19 - Mosaik aus einem triclinium, das einen ungefegten Fußboden zeigt (sog. asaroton). Darauf zu sehen sind die Abfälle eines Mahls in einem vornehmen Haus: Weinblätter, Fischköpfe, Gräten, Obst, Eierschalen etc. Abbildung 20
12 Quellenverzeichnis ZIMMERMANNS, K., THEIL, A., ULMER, C., Friaul und Triest. Unter Markuslöwe und Doppeladler – Eine Kulturlandschaft Oberitaliens, Dumont: Ostfildern 52011, 71-108. Abbildungsverzeichnis - ABBILDUNG 2: http://t3.gstatic.com/images?q=tbn:ANd9GcQNi- mFqROPgnkfamkeRvrC2ksMxlq40t9b7YsbvtxGWP5zqzRa3g, 17.06.2011. - ABBILDUNG 3: http://t3.gstatic.com/images?q=tbn:ANd9GcRKsw- 25j8TtltB_jOo59HGX2Ttr3RtGPSSu6EolgpftnlGZfiC, 17.06.2011. - ABBILDUNG 4: http://farm5.static.flickr.com/4131/5038486839_247949689c_m.jpg, 17.06.2011. - ABBILDUNG 5: http://www.museoarcheo-aquileia.it/museo_paleo/terra/pix/pietro_paolo.gif, 17.06.2011. - ABBILDUNG 6: http://www.museoarcheo-aquileia.it/museo_paleo/pop/pix/iscrizionecristiana.gif, 17.06.2011. - ABBILDUNG 7: http://www.museoarcheo-aquileia.it/museo_paleo/pop/pix/arabafen.jpg, 17.06.2011. - ABBILDUNG 8: http://www.museoarcheo-aquileia.it/museo_paleo/pop/pix/lastrarsff.jpg, 17.06.2011. - ABBILDUNG 9: http://www.museoarcheo-aquileia.it/museo_paleo/pop/pix/vincenz.gif, 17.06.2011. - ABBILDUNG 11: http://www.museoarcheo- aquileia.it/museo_archeo/piano_terra/pop/pix1/sulcus.gif, 17.06.2011. - ABBILDUNG 12: http://www.museoarcheo- aquileia.it/museo_archeo/piano_terra/pop/pix2/imp_claudio.gif, 17.06.2011. - ABBILDUNG 13: http://www.museoarcheo- aquileia.it/museo_archeo/piano_terra/pop/pix3/fabbro.gif, 17.06.2011. - ABBILDUNG 14: http://www.museoarcheo- aquileia.it/museo_archeo/piano_terra/pop/pix4/giove.gif, 17.06.2011. - ABBILDUNG 15: http://www.museoarcheo- aquileia.it/museo_archeo/piano_terra/pop/pix4/mirta.gif, 17.06.2011. - ABBILDUNG 16: http://www.museoarcheo- aquileia.it/museo_archeo/primo_piano/pix/lampadario.gif, 17.06.2011.
13 - ABBILDUNG 17: http://www.museoarcheo- aquileia.it/museo_archeo/primo_piano/pop/pix9/balsamari.jpg, 17.06.2011. - ABBILDUNG 18: http://www.museoarcheo- aquileia.it/museo_archeo/secondo_piano/pop/pix11/visione.jpg, 17.06.2011. - ABBILDUNG 19: http://www.museoarcheo- aquileia.it/museo_archeo/gallerie/pop/pix_pop/europa.jpg, 17.06.2011. - ABBILDUNG 20: http://www.museoarcheo- aquileia.it/museo_archeo/gallerie/pop/pix_pop/asaroton.jpg, 17.06.2011. Anja Hoch, Catherine Langgartner
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