WASSERINFRASTRUKTUR BRAUCHT KLARHEIT

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WASSERINFRASTRUKTUR BRAUCHT KLARHEIT
WASSERINFRASTRUKTUR
                                 BRAUCHT KLARHEIT
                                 WELCHE GEMEINDE HAT IHRE WASSERINFRASTRUKTUR
                                 RECHTLICH UND WIRTSCHAFTLICH WIRKLICH IM GRIFF?

BERATEN. FÖRDERN. UMWELT SCHÜTZEN.
Kommunalkredit Public Consulting

Zukünftiger Investitionsbedarf in der österreichischen
Siedlungswasserwirtschaft
Ergebnisse einer Studie in Kooperation mit dem IHS
DI Dr. Johannes Laber
WASSERINFRASTRUKTUR BRAUCHT KLARHEIT
Wasserversorgung und Abwasserentsorgung

                          Bilanz der bisherigen Investitionstätigkeit

                          Methodik zur Ermittlung des Investitionsbedarfs

                          Infrastrukturbedarf bis 2030

                          Einordnung der angenommenen Investitionssummen

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Status Quo geschaffene Anlagenwerte

Seit 1959 öffentliche Anlagen im Wert von ca. 62 Mrd. Euro geschaffen

Abwasser:
•     93.000 Kilometer öffentliche Kanalleitungen
•     Knapp 2.000 kommunale Kläranlagen
•     25.000 Abwasserpumpwerke
•     >2.000 Regenüberlaufbecken bzw. 3 Mill. Kubikmeter Rückhaltevolumen

Trinkwasser:
•     78.800 Kilometer Wasserleitungsnetz
•     3.100 Brunnen bzw. 9.000 Quellen
•     7.200 Wasserspeicher bzw. 4,2 Mill. Kubikmeter Speichervolumen
•     >3.700 Drucksteigerungsanlagen

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WASSERINFRASTRUKTUR BRAUCHT KLARHEIT
Herausforderungen

Herausforderungen – Finanzierungsbedarf:

• Erstversorgung noch nicht abgeschlossen
• Neubau von Anlagen aufgrund demografischen Wandels nie zu Ende (wachsende
  Speckgürtel)
• Anlagen in die Jahre gekommen – Herausforderung Sanierung / Werterhalt

• Neue Ziele im Sinne einer Kreislaufwirtschaft (Energie und Inhaltstoffe (N, P) aus
  Klärschlamm)
• Allfällige neue Herausforderungen in Form von neuen Überwachungsparametern
  (Spurenstoffe etc.)
• Anpassungsmaßnahmen an die Folgen des Klimawandels

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Herausforderung Demografischer Wandel

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WASSERINFRASTRUKTUR BRAUCHT KLARHEIT
Herausforderung Klimawandel

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Herausforderung Klimawandel

Zunahme der Hitzetage in Österreich für den Zeitraum 2071–2100 im Vergleich
zur Referenzperiode 1971–2000.
Je heller rot, desto geringer der Anstieg, je dunkler, desto höher der Anstieg.

  Quelle: https://www.addendum.org/klima/klimawandel‐gemeinden/

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Wasserversorgung und Abwasserentsorgung

                                           Bilanz der bisherigen Investitionstätigkeit

                                           Methodik zur Ermittlung des Investitionsbedarfs

                                           Infrastrukturbedarf bis 2030

                                           Einordnung der angenommenen Investitionssummen

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Plausibilisierung und Aktualisierung des
zukünftigen Investitionskostenbedarfs

Investitionskosten der Jahre 2013‐2016:
• Daten zu Bauabschnitten auf Bundeslandebene und nach Jahren
• Daten von noch nicht zugesicherten Vorhaben auf Basis aktueller Bekanntgabe der
  Länder (Prioritätenlisten)
• Nicht geförderte Vorhaben anteilsmäßig berücksichtigt
                                                                    Trinkwasserversorgung
                                     250

                                     200
                 in Millionen Euro

                                                                                            Investitionen nicht gefördert
                                     150

                                     100
                                                                                            Investitionen zur Förderung
                                                                                            beantragt

                                     50                                                     Investitionen gefördert

                                      0
                                               2013      2014               2015   2016
                                                                Baubeginn

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Plausibilisierung und Aktualisierung des
zukünftigen Investitionskostenbedarfs

Vergleich tatsächliche Investitionskosten mit den Investitionskosten laut
Investitionskostenerhebung 2012:
                                             Trinkwasserversorgung
                  450

                  400

                  350

                  300

                  250
           Euro

                                                                       Investitionen gesamt
                  200                                                  Investitionsbedarf laut IK Erh.

                  150

                  100

                   50

                    0
                         2013         2014         2015         2016

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Plausibilisierung und Aktualisierung des
zukünftigen Investitionskostenbedarfs
Ermittlung der Investitionskosten 2017‐2021:
• Bundesländerweise lineare Trendfortschreibung der tatsächlichen Investitionskosten
• Mindestgrenze: entspricht Investitionen bei Ausschöpfung des zur Verfügung
  stehenden Förderungsvolumens (jährlich 80 Mio. Euro bis 2021)
• Maximalgrenze: Investitionskosten laut Investitionskostenerhebung

                                         Abwasser ‐ Niederösterreich
180.000.000
160.000.000                                                            Inv. IK‐Erhebung
140.000.000
120.000.000                                                            Inv. Historisch & Trend

100.000.000                                                            Inv. Prognose
 80.000.000
 60.000.000                                                            Inv. Mindestgrenze

 40.000.000                                                            Linear (Inv. IK‐Erhebung)
 20.000.000
          0                                                            Linear (Inv. Historisch & Trend)
                   2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021
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WASSERINFRASTRUKTUR BRAUCHT KLARHEIT
Prognose des zukünftigen Investitionsbedarfs
nach 2021

Kategorienbezogene Annahmen zur Kostenentwicklung 2021 bis 2030

Beispiel Abwasserentsorgung:

 • Kläranlage‐Neu: Investitionskostenniveau bleibt ab 2021 konstant
 • Kläranlage‐Sanierung: Investitionskosten 2022 entsprechen Mittelwert der
   Investitionskosten 2019‐2021; danach steigen Investitionskosten um 10 % pro Jahr
 • Leitungsinformationssystem: Investitionskosten bleiben bis 2025 mit Mittelwert der
   Investitionskosten 2019‐2021 konstant
 • Kanal‐Neu: Investitionskostenniveau bleibt ab 2021 konstant
 • Kanal‐Sanierung: siehe Szenario A bzw. Szenario B

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Prognose des zukünftigen Investitionsbedarfs
nach 2021

Szenario A (Funktionserhalt) entspricht den erforderlichen Investitionskosten, um den
funktionierenden Betrieb der Kanalisations‐ bzw. Wasserleitungsnetze aufrechterhalten
zu können.

 • Grundlage zur Ermittlung des Gesamt‐Kanalzustandes nach Zustandsklassen (gemäß
   ÖWAV Rbl. 22) bilden die Daten zu endabgerechneten
   Leitungsinformationssystemen.
 • Kanäle der Zustandsklasse 5 (Sofortige Maßnahmen erforderlich) und
   Zustandsklasse 4 (Kurzfristiger Handlungsbedarf) werden vollständig bis 2021
   saniert.
 • Kanäle der Zustandsklasse 3 (Mittelfristiger Handlungsbedarf) werden ab 2022
   saniert.
 • Durchschnittliche Investitionskosten 250 Euro pro Laufmeter sanierter Kanal.

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WASSERINFRASTRUKTUR BRAUCHT KLARHEIT
Prognose des zukünftigen Investitionsbedarfs
nach 2021

Szenario B (Werterhalt) entspricht den erforderlichen Investitionskosten, um den
wertmäßigen Erhalt des Anlagenbestandes unter Zugrundelegung einer 50 jährigen
Nutzungsdauer gewährleisten zu können.

 • Zur Ermittlung des Ausmaßes der zu sanierenden Kanäle bzw. Wasserleitungen
   wurden die Daten zur Altersverteilung der Investitionskostenerhebung 2012
   herangezogen.
 • Durchschnittliche Investitionskosten 250 Euro pro Laufmeter sanierter Kanal.

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Wasserversorgung und Abwasserentsorgung

                       Bilanz der bisherigen Investitionstätigkeit

                       Methodik zur Ermittlung des Investitionskostenbedarfs

                       Infrastrukturbedarf bis 2030

                       Einordnung der angenommenen Investitionssummen

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WASSERINFRASTRUKTUR BRAUCHT KLARHEIT
Infrastrukturbedarf bis 2030 im Bereich
Abwasserentsorgung
                                                 Szenario A

                                                                    Planung
                                           400
                                           350                      Kanal-Neu

                       in Millionen Euro
                                           300                      Kanal-Sanierung
                                           250                      Kläranlage-Neu
                                           200
                                           150                      Kläranlage-Sanierung
                                           100                      Sonstiges-Neu
                                            50
                                                                    Sonstiges-Sanierung
                                            -
                                                                    LIS

                                                 Szenario B
                                           600

                                           500                      Planung
                       in Millionen Euro

                                                                    Kanal-Neu
                                           400
                                                                    Kanal-Sanierung
                                           300                      Kläranlage-Neu
                                                                    Kläranlage-Sanierung
                                           200
                                                                    Sonstiges-Neu
                                           100                      Sonstiges-Sanierung

                                            -                       LIS

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Infrastrukturbedarf bis 2030 im Bereich
Trinkwasserversorgung
                                                 Szenario A

                                           350
                                           300
                     in Millionen Euro

                                                              Planung
                                           250
                                                              Wasserleitung-Neu
                                           200
                                                              Wasserleitung-Sanierung
                                           150
                                           100                Sonstiges-Neu
                                            50                Sonstiges-Sanierung
                                            -                 LIS

                                                 Szenario B
                                           700

                                           600
                       in Millionen Euro

                                           500                Planung

                                           400                Wasserleitung-Neu
                                                              Wasserleitung-Sanierung
                                           300
                                                              Sonstiges-Neu
                                           200
                                                              Sonstiges-Sanierung
                                           100                LIS
                                            -

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WASSERINFRASTRUKTUR BRAUCHT KLARHEIT
Einordnung der angenommenen
Investitionssummen

Hohe Belastungen für die österreichischen Gemeinden zu erwarten:
• Gesamter Investitionskostenbedarf Funktionserhalt (2020‐2030) → 6,0 Mrd. Euro
• Gesamter Investitionskostenbedarf Werterhalt (2020‐2030) → 8,5 Mrd. Euro

Nicht berücksichtigte Investitionskosten:
• Für Maßnahmen, die aufgrund von neuen rechtlichen Anforderungen (beispielsweise
   Notwendigkeit der Entfernung von Spurenstoffen) zukünftig eventuell erforderlich
   sind.
• Für Maßnahmen die aus den Folgen des Klimawandels entstehen (z.B.: Dürreperioden,
   Anstieg von Starkniederschlägen).
• Für Maßnahmen aus Zielen der Kreislaufwirtschaft (z.B. P‐Recycling)

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 Kommunalkredit Public Consulting
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Wasserversorgung und Abwasserentsorgung

                       Bilanz der bisherigen Investitionstätigkeit

                       Methodik zur Ermittlung des Investitionskostenbedarfs

                       Infrastrukturbedarf bis 2030
                       Einordnung der angenommenen Investitionssummen

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Einordnung der angenommenen
Investitionssummen

Szenarienberechnung der wirtschaftlichen Auswirkungen für die Betreiber von
Abwasseranlagen (Deutschland, 2014):

Szenario 1 ‐ Stabile Mittel‐ & Großstädte
Szenario 2 ‐ Klein‐ & Mittelstädte mit sinkender Bevölkerungs‐ und Gewerbeentwicklung
Szenario 3 ‐ Strukturschwache ländliche Räume mit sinkender Bevölkerungs‐ und
          Gewerbeentwicklung

berücksichtigte Trends:
• Steigende Sanierungsrate
• Steigende Anforderungen an die Abwasserreinigung (Spurenstoffe)
• Steigende Anforderungen an die Nährstoffrückgewinnung
• Überproportionale Energiekostensteigerung
• (Erhöhung der Abwasserabgabe)

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Einordnung der angenommenen
Investitionssummen

Szenarienberechnung der wirtschaftlichen Auswirkungen für die Betreiber von
Abwasseranlagen (Deutschland, 2014):

Szenario 1 ‐ Stabile Mittel‐ & Großstädte
Szenario 2 ‐ Klein‐ & Mittelstädte mit sinkender Bevölkerungs‐ und Gewerbeentwicklung
Szenario 3 ‐ Strukturschwache ländliche Räume mit sinkender Bevölkerungs‐ und
          Gewerbeentwicklung

Ergebnis – Kostensteigerung der Jahreskosten (Kapital‐ & Betriebskosten) im Vergleich
zum IST‐Zustand:
Szenario 1 +31%
Szenario 2 +75%
Szenario 3 +55%

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Investitionstätigkeit im Vergleich zu Deutschland

                                   Verteilung Kanalalter [%]
                    100

                     90

                     80

                     70
                                                                         bis 1960
                     60
                                                                         1960 bis 1973
                     50

                     40                                                  1974 bis 1983

                     30                                                  1984 bis 1993
                     20
                                                                         1994 und
                     10                                                  jünger

                      0
                            Österreich           Deutschland
                           (Stand 2011)          (Stand 2013)
                     Quelle: Österreich - BMLFUW - Investitionskostenerhebung 2012;
                     Deutschland - Statistisches Bundesamt Wiesbaden 2015 - Umwelt

                                                                                         23

Investitionstätigkeit im Vergleich zu Deutschland

                                                                                         24
Investitionstätigkeit im Vergleich zu Deutschland

                                                         25

Funktions‐ und Werterhalt als große Herausforderung

 Aktuelle Sanierungsrate in Österreich:

 Wasserleitungen: 0,29% pro Jahr
 wir bräuchten also eine Lebensdauer von 350 Jahren…..

 Kanäle: 0,14%
 hier bräuchten wir schon 700 Jahre…..

 Mittelfristig brauchen wir Sanierungsraten >1,5%
 Deutschland aktuell 1,1%, Bayern sogar 1,9% (Kanal)

                                                         26
Funktions‐ und Werterhalt als große Herausforderung

 „Jüngeres Kanalnetz in Österreich“

 Stimmt, aber:
 • 30% der Kanäle >40 Jahre –> 27.900km
 • Selbst bei Nutzungsdauer von 80 Jahren müssten wir in den
    kommenden 40 Jahren ca. 700km/Jahr sanieren
 • Real gefördert: 2016 – 140km, 2017 – 130km, 2018 – 122km

 Fazit: Schlagzahl muss verfünffacht werden

                                                                              27

WIE ???

              Förderung von Sanierungen, von LIS, von Benchmarking, von
              Forschungsprojekten, von……

          Förderung + Auflagen (z.B. Reinvestitionsplan, Verpflichtung LIS)

           Regelblätter, Arbeitsbehelfe, Aufklärungskampagne,
             Leuchtturmprojekte, Seminare, schöne Folder, …

 Wird das reichen? Wird das schnell genug wirken??

                                                                              28
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Kommunalkredit Public Consulting

Kommunalkredit Public Consulting GmbH
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Telefon: +43 (0)1/31 6 31‐0
Fax: +43 (0)1/31 6 31‐104
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                                 WASSERINFRASTRUKTUR
                                 BRAUCHT KLARHEIT
                                 WELCHE GEMEINDE HAT IHRE WASSERINFRASTRUKTUR
                                 RECHTLICH UND WIRTSCHAFTLICH WIRKLICH IM GRIFF?
Wasserinfrastruktur in der Steiermark

                             Dipl.‐Ing. Peter Rauchlatner
           Abteilung 14 ‐ Wasserwirtschaft, Ressourcen und Nachhaltigkeit
                          Referat Siedlungswasserwirtschaft

 Abteilung 14 – Wasserwirtschaft, Ressourcen und Nachhaltigkeit

                                „Wasserinfrastruktur braucht Klarheit“ Flughafen Graz, 3. Oktober 2019

Wasserinfrastruktur in der Steiermark

Organisationen: Gemeinden (z.T. mit gemeindeeigenen Betrieben), Verbände,
                Genossenschaften und Private
              Wasserversorgung                                                  Abwasserentsorgung
           kommunal       genossenschaftlich    privat                         kommunal    genossenschaftlich   privat

                                                                                   2%      3%
                           8%
                    8%

                                      84%                                                            95%

        Öffentliche Wasserversorgung 92%                                  Öffentliche Abwasserentsorgung 97%
        535 Wassergenossenschaften                                        137 Wassergenossenschaften
        335 Wassergemeinschaften
 Abteilung 14 – Wasserwirtschaft, Ressourcen und Nachhaltigkeit

                                „Wasserinfrastruktur braucht Klarheit“ Flughafen Graz, 3. Oktober 2019                   32
Wasserinfrastruktur in der Steiermark

                Wasserversorgung                                                  Abwasserentsorgung

                              1,0 Mrd.                                                           3,6 Mrd.
                              (v. 1972‐2018)                                                     (v. 1972‐2018)

                ‐ rd. 16.000 km Leitungen                                 ‐   rd. 19.000 km Kanalleitungen
                ‐ rd. 2.700 Behälter                                          (zusätzlich rd. 10.000 km Hausanschlussleitungen)

                ‐ rd. 620 Brunnen                                         ‐   rd. 600 Kläranlagen (>50EW)
                ‐ rd. 4.000 Quellen

                Vergleich: Umfang Äquator … rd. 40.000 km

         Abteilung 14 – Wasserwirtschaft, Ressourcen und Nachhaltigkeit

                                       „Wasserinfrastruktur braucht Klarheit“ Flughafen Graz, 3. Oktober 2019          33

Wasserinfrastruktur in der Steiermark
Investitionen
  in € 1.000

         Abteilung 14 – Wasserwirtschaft, Ressourcen und Nachhaltigkeit

                                       „Wasserinfrastruktur braucht Klarheit“ Flughafen Graz, 3. Oktober 2019          34
Wasserinfrastruktur in der Steiermark
                       Zusicherung der UFG‐Förderung
                   für Maßnahmen der Wasserversorgung
                             Zusicherung WVA Bundesland Steiermark                                    Abschätzung
                          ohne Pauschalen und Benchmarking (ohne Stornos)                        16.000 km x 100 €/lfm
                                      Aufteilung der Investkosten Gesamt                                 1.600.000.000
        Jahr                LIS                   Neu            Anpassung       Sanierung             Sanierungsrate %
        2012                  795.385            16.699.588                  0      8.095.503                         0,51
        2013                1.621.890             4.586.438                  0      1.401.684                         0,09
        2014                1.958.537             7.540.199                  0      2.727.245                         0,17
        2015                1.961.050            10.241.667                  0     15.480.018                         0,97
        2016                  964.520           17.613.346                   0     13.968.506                         0,87
        2017                  907.780           11.292.806                   0      7.173.790                         0,45
        2018                1.385.500           11.177.380                   0      2.656.018                         0,17
       Summe                9.594.662           79.151.424                   0     51.502.764                         0,46

     ad Sanierungsrate Abschätzung:
     zu hohe Kosten aufgrund anderer Anlagenteile als Leitungen
     zu niedrige Kosten aufgrund nicht förderfähiger Anlagenteile

Abteilung 14 – Wasserwirtschaft, Ressourcen und Nachhaltigkeit

                              „Wasserinfrastruktur braucht Klarheit“ Flughafen Graz, 3. Oktober 2019                         35

Wasserinfrastruktur in der Steiermark
                     Zusicherung der UFG‐Förderung
                für Maßnahmen der Abwasserentsorgung
                            Zusicherung ABA Bundesland Steiermark                                     Abschätzung
                         ohne Pauschalen und Benchmarking (ohne Stornos)                         19.000 km x 150 €/lfm
                                     Aufteilung der Investkosten Gesamt                                  2.850.000.000
        Jahr               LIS                   Neu             Anpassung       Sanierung             Sanierungsrate %
        2012               1.288.177            31.193.441             80.000         241.170                         0,01
        2013               4.991.306            26.596.430            458.344       4.160.292                         0,15
        2014               2.930.377            18.583.425                  0       3.225.404                         0,11
        2015               3.171.292            32.032.269          1.049.000       4.106.406                         0,14
        2016               4.980.944            25.901.045          1.750.000      11.037.914                         0,39
        2017               4.624.947            37.856.815          1.534.712       4.910.670                         0,17
        2018               2.233.530            29.044.722            850.000       3.811.068                         0,13
       Summe              24.220.573           201.208.146          5.722.056      31.492.925                         0,16

     ad Sanierungsrate Abschätzung:
     zu hohe Kosten aufgrund anderer Anlagenteile als Leitungen
     zu niedrige Kosten aufgrund nicht förderfähiger Anlagenteile

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                              „Wasserinfrastruktur braucht Klarheit“ Flughafen Graz, 3. Oktober 2019                         36
Wasserinfrastruktur in der Steiermark

     Maßnahmen zum Schutz der Wasservorkommen
     1.       Verbesserung der Datengrundlagen zum GW‐Schutz
     2.       Fortsetzung / Intensivierung der wasserwirtschaftlichen Planung
     3.       Optimierung von behördlichen Kontrollen zum GW‐Schutz
     4.       Grundwasserschutzberatung und Förderung
     Maßnahmen für eine sichere Trinkwasserversorgung
     5.       Weiterführung des Wassernetzwerkes Steiermark
     6.       Vorsorge für Störfalle, Notfälle und Krisen
     7.       Sicherung der zukünftigen Versorgungsleistung
     Maßnahmen zur Funktions‐ und Werterhaltung
     8.       Werterhaltung
     9.       Funktionserhaltung
     Maßnahmen für Organisation und Betriebsführung
     10. Optimierungen von Organisation und Betriebsführung

Abteilung 14 – Wasserwirtschaft, Ressourcen und Nachhaltigkeit

                              „Wasserinfrastruktur braucht Klarheit“ Flughafen Graz, 3. Oktober 2019                    37

Wasserinfrastruktur in der Steiermark
     Abwasserwirtschaftsplan Steiermark 2020
     Sicherer und leistbarer Zugang zu Leistungen der Daseinsvorsorge
     •     Funktionserhaltung, Werterhaltung
     •     Hauskanal
     •     Leistbare Abwassergebühren                                               Sicherer
                                                                                  und leistbarer
                                                                                                       Zufriedenstellender
     Zufriedenstellender Gewässerzustand                                           Zugang zur
                                                                                 Daseinsvorsorge        Gewässerzustand
                                                                                                       und Gewässerschutz
     •     Weitergehende Abwasserreinigung
     Ressourceneffizienz
     •     Innovative Abwasserwirtschaft
                                                                                         Ressourcen
     •     Klärschlamm                                                                    effizienz
                                                                                                         Schutz vor
     Schutz vor der Naturgefahr Wasser                                                                  Naturgefahren

     •     Regenwasserbewirtschaftung

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                              „Wasserinfrastruktur braucht Klarheit“ Flughafen Graz, 3. Oktober 2019                    38
Wasserinfrastruktur in der Steiermark

                            Variantenuntersuchung
                            Leitungsinformationssystem
                            Sanierungsplanung, Reinvestitionsplan
                            Regenwasserbewirtschaftung
                            Gebühren
                            Interkommunale Zusammenarbeit
                            Förderung
                            Vorsorgeberatung

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                              „Wasserinfrastruktur braucht Klarheit“ Flughafen Graz, 3. Oktober 2019   39

Wasserinfrastruktur in der Steiermark

   Beispiel für eine anstehende Sanierung einer Kläranlage

   Variante 1: Ableitung zur Verbandskläranlage
   Variante 2: Sanierung ARA

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                              „Wasserinfrastruktur braucht Klarheit“ Flughafen Graz, 3. Oktober 2019   40
Wasserinfrastruktur in der Steiermark

                                              Erfassung des gesamten Netzes
                                                      bis 31.12.2025

 Hinweis:
 Hausanschlüsse sind kaum erfasst
 Regenwasserkanäle sind kaum erfasst
                        www.gis.steiermark.at
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Wasserinfrastruktur in der Steiermark
  Leitungsinformationssysteme ‐ Abwasser

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                              „Wasserinfrastruktur braucht Klarheit“ Flughafen Graz, 3. Oktober 2019   42
Wasserinfrastruktur in der Steiermark

                                                                 ÖWAV RB 22 „Betrieb von Kanalisationsanlagen“, 2015

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                              „Wasserinfrastruktur braucht Klarheit“ Flughafen Graz, 3. Oktober 2019              43

Wasserinfrastruktur in der Steiermark

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                              „Wasserinfrastruktur braucht Klarheit“ Flughafen Graz, 3. Oktober 2019              44
Wasserinfrastruktur in der Steiermark

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                              „Wasserinfrastruktur braucht Klarheit“ Flughafen Graz, 3. Oktober 2019   45

Wasserinfrastruktur in der Steiermark

     Förderanträge für Wasserleitungskataster
     •     Gesamt (2006 – 2019) rd. 385 Anträge mit rd. € 44 Mio. Investitionskosten
     •     Davon in Bearbeitung:
              – rd. 150 Anträge mit rd. € 13 Mio. Investitionskosten
              – entspricht rd. 3.300 km Wasserleitungen

     GIS ‐ Steiermark
     •     Im GIS‐Steiermark erfasst:
              – rd. 8.150 km Wasserleitung
              – rd. 70 % (rd. 11.450 km) der bestehenden Wasserleitungen (rd. 16.000 km)
                sind erfasst bzw. in Bearbeitung
              – rd. 1.000 km Wasserleitung älter als 50 Jahre

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                              „Wasserinfrastruktur braucht Klarheit“ Flughafen Graz, 3. Oktober 2019   46
Wasserinfrastruktur in der Steiermark

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Wasserinfrastruktur in der Steiermark
  Leitungsinformationssysteme ‐ Abwasser
     Förderanträge für Kanalkataster
     •     Gesamt (2006 ‐ 2019) rd. 480 Anträge mit rd. € 49 Mio. Investitionskosten
     •     Davon in Bearbeitung:
               rd. 240 Anträge mit rd. € 29 Mio. Investitionskosten
               entspricht rd. 3.600 km Kanäle

     GIS ‐ Steiermark
     •     Im GIS‐Steiermark erfasst:
               rd. 8.420 km Kanäle
               rd. 65 % (12.020 km) der bestehenden Kanäle mit rd. 19.000 km sind
                erfasst bzw. in Bearbeitung
               rd. 500 km Kanäle älter als 50 Jahre

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                              „Wasserinfrastruktur braucht Klarheit“ Flughafen Graz, 3. Oktober 2019   48
Wasserinfrastruktur in der Steiermark

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                              „Wasserinfrastruktur braucht Klarheit“ Flughafen Graz, 3. Oktober 2019   49

Wasserinfrastruktur in der Steiermark
  Leitungsinformationssysteme ‐ GIS Auswertungen
     Abwasserkanäle mit einer Zustandsbewertung
     ca. 4.100 km
     • Zustand 1 … 58%
     • Zustand 2 … 21%
     • Zustand 3 … 14%
     • Zustand 4 … 5%
     • Zustand 5 … 2%

     Abwasserkanäle ‐ Errichtungsjahr                              Trinkwasserleitungen ‐ Errichtungsjahr
     o     vor 1967 ..….… 5 %                                      o     vor 1967 ..….… 10 %
     o     1967 ‐ 1973 .… 4 %                                      o     1967 ‐ 1973 .… 8 %
     o     1974 ‐ 1983 .… 8 %                                      o     1974 ‐ 1983 .… 19 %
     o     1984 ‐ 1993 .… 21 %                                     o     1984 ‐ 1993 .… 24 %
     o     1994 ‐ heute … 62 %                                     o     1994 ‐ heute … 39 %

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                              „Wasserinfrastruktur braucht Klarheit“ Flughafen Graz, 3. Oktober 2019   50
Wasserinfrastruktur in der Steiermark

Private Hausanschlüsse bilden mit dem öffentlichen Kanal ein gemeinsames System
Hausanschlüsse sind im LIS nur eingeschränkt erfasst
Private Hausanschlüsse sind im Kanalgesetz geregelt
       verstärkte Kontrolle (z.B. Zustand, Fehlanschlüsse) durch die Baubehörde
       Rückstausicherungen vorschreiben bzw. darüber informieren

Auszug aus dem Stmk. Kanalgesetz:
§7(1) Hauskanalanlagen sind von den beteiligten Grundstückseigentümern
(Bauwerkseigentümern) instand zu halten und regelmäßig zu reinigen.
§7(3) Die Grundstückseigentümer (Bauwerkseigentümer) tragen die Kosten einer
außerordentlichen Räumungs‐ oder Reinigungsarbeit der Gemeinde an der Kanalanlage,
wenn diese Arbeiten durch eine Unterlassung der nötigen Instandhaltung oder durch einen
bestimmungswidrigen Gebrauch der Hauskanalanlage verursacht wurden.

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                               „Wasserinfrastruktur braucht Klarheit“ Flughafen Graz, 3. Oktober 2019           51

Wasserinfrastruktur in der Steiermark

                                                                                     Ziel ist eine generelle
                                                                                      Sanierungsplanung der
                                                                                      gesamten Anlagenteile
                                                                                     Mindestanforderung dafür ist
                                                                                      der Reinvestitionsplan gemäß
                                                                                      Förderungsrichtlinien
                                                                                     Sanierungen sollen auf Basis
                                                                                      einer generellen
                                                                                      Sanierungsplanung und
                                                                                      nicht nur anlassbezogen
                                                                                      erfolgen

       Hinweis, dass Wasserberechtigte gemäß Wasserrechtsgesetz verpflichtet sind,
               ihre Anlagen in dem der Bewilligung entsprechenden Zustand
                               zu erhalten und zu betreiben.
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                               „Wasserinfrastruktur braucht Klarheit“ Flughafen Graz, 3. Oktober 2019           52
Wasserinfrastruktur in der Steiermark

                                                                     Ein                                  im
                                                                     Sinne der Förderungsrichtlinien 2016 ist
                                                                     eine zusammenfassende Darstellung der
                                                                     in den nächsten 10 Jahren geplanten
                                                                     Maßnahmen zur Reinvestition für die
                                                                     gesamte
                                                                     • Wasserversorgungs‐ oder
                                                                     • Abwasserableitungs‐ oder
                                                                     • Abwasserreinigungs‐ und
                                                                       Schlammbehandlungsanlage
                                                                     des Förderungswerbers
                                                                     unter Verwendung der Informationen
                                                                     aus dem
                                                                     digitalen Leitungsinformationssystem.

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                              „Wasserinfrastruktur braucht Klarheit“ Flughafen Graz, 3. Oktober 2019         53

Wasserinfrastruktur in der Steiermark

Ein Reinvestitionsplan enthält zumindest:

1. die Angabe der notwendigen Reinvestitionsmaßnahmen;

2. einen Zeitplan für die Reinvestitionsmaßnahmen der nächsten 10 Jahre auf
    Basis einer begründeten Priorisierung;

3. eine Kostenschätzung;

4. einen Finanzierungsplan für die nächsten 10 Jahre unter Berücksichtigung
    der prognostizierten Gebühren und geplanten Rücklagen;

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                              „Wasserinfrastruktur braucht Klarheit“ Flughafen Graz, 3. Oktober 2019         54
Wasserinfrastruktur in der Steiermark

 MINDESTANFORDERUNG REINVESTITIONSPLAN
 1. ÜBERBLICK
 1.1. BESTEHENDE GEBÜHRENGEBIETE
 Angabe sämtlicher bestehender Gebührengebiete in der Gemeinde. In weiterer Folge können sich
 die Ausführungen auf das konkret betroffene Gebührengebiet beschränken.

 1.2. BESTEHENDE ANLAGEN IM GEBÜHRENGEBIET
 Je nach geplanter Sanierungsmaßnahme ist hier eine überblicksmäßige Beschreibung mit Angabe
 des Errichtungszeitraumes vorzunehmen. Bei Trinkwasserleitungen und Kanälen ist soweit
 bekannt das verwendete Material und die jeweilige Länge anzugeben.

 1.3. LEITUNGSINFORMATIONSSYSTEM (LIS)
 Angabe zum Zeitplan für die Fertigstellung des LIS, wobei das gesamte Netz bis spätestens
 31.12.2025 erfasst sein muss.

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                               „Wasserinfrastruktur braucht Klarheit“ Flughafen Graz, 3. Oktober 2019   55

Wasserinfrastruktur in der Steiermark
Beispiel
für die Darstellung von
bestehenden Wasserleitungen
• zeitliche Entwicklung
• Verteilung Rohrmaterial

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                               „Wasserinfrastruktur braucht Klarheit“ Flughafen Graz, 3. Oktober 2019   56
Wasserinfrastruktur in der Steiermark

2. NOTWENDIGE REINVESTITIONSMASSNAHMEN
2.1. ALLGEMEINE DARSTELLUNG
Hier sind zunächst die notwendigen Reinvestitionsmaßnahmen der nächsten 10 Jahre –
ohne Berücksichtigung von Förderungsvoraussetzungen ‐ allgemein darzustellen.
Für Reinvestitionsmaßnahmen bei Trinkwasserleitungen und Kanälen sind die vorliegenden
Ergebnisse aus dem LIS anzuführen. (z.B. Länge der jeweiligen Zustandsklassen,
Überblicksplan).
Sofern noch kein LIS vorliegt, sind Aussagen zur Art und Häufigkeit der bereits in der
Vergangenheit aufgetretenen Schäden zu treffen und Abschätzungen über die statistisch zu
erwartenden Reinvestitionsmaßnahmen, z.B. unter Anwendung des VORSORGECHECK
(http://vorsorgecheck.wasseraktiv.at), darzustellen.
Bei Reinvestitionsmaßnahmen von Trinkwasserleitungen und Kanälen sind zudem Aussagen zum
aktuellen hydraulischen Zustand des Netzes zu tätigen und problematische Bereiche zu
beschreiben.

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Wasserinfrastruktur in der Steiermark

2.2. PRIORISIERUNG
In der Folge sind die notwendigen Reinvestitionsmaßnahmen der nächsten 10 Jahre nach ihrer
Dringlichkeit den einzelnen Prioritäten zu zuordnen und zu begründen. Die Erstellung des
Leitungsinformationssystems (LIS) ist jedenfalls als oberste Priorität für die Entscheidungsfindung
zu werten.
2.2.0. LIS
2.2.1. PRIORITÄT 1 ‐ Beschreibung der Maßnahmen

2.3. GROBKOSTENSCHÄTZUNG
Hier sind die geschätzten Grobkosten der einzelnen Maßnahmen innerhalb der Prioritätenreihung
darzustellen.
2.3.0. LIS ‐ noch nicht im LIS erfasste Leitungen: lfm * X Euro Summe
2.3.1. GROBKOSTENSCHÄTZUNG PRIORITÄT 1
Maßnahmen: z.B. Angabe der zu sanierenden lfm * X Euro Summe

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Wasserinfrastruktur in der Steiermark

Beispiel für die Ermittlung der Reinvestitionskosten auf Basis:
•       Leitungsinformationssysteme mit Bewertung der Anlagenteile
•       Anlagenverzeichnis mit Alter der Anlagenteile (z.B. in der Kosten‐ und Leistungsrechnung)
•       Vorsorgecheck
•       Schadensstatistik
        und Umlegung auf das Rohrnetz
•       Synergien mit anderen Leitungsträgern
•       Hydraulische Netzanpassungen
•       Pumpstationen, Behälter, etc.
•       Budget
•       Etc.

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Wasserinfrastruktur in der Steiermark

2.4 TABELLE REINVESTITIONSPLAN
Anschließend sind sämtliche in den nächsten 10 Jahren absehbaren Reinvestitionsvorhaben unter
Angabe des voraussichtlichen Zeitpunktes und der voraussichtlichen Kosten tabellarisch
darzustellen und diese der zu erwartenden Finanzierung gegenüberzustellen.

3. ÜBERSICHTSPLAN
Planliche Übersichtsdarstellung der absehbaren Reinvestitionsvorhaben in den nächsten 10 Jahren

4. ANHANG ZUM REINVESTITIONSPLAN
z.B. detailliertere LIS‐Auswertungen, Lageplan mit farbiger Darstellung der Schadensklassen,
Ergebnisse von hydraulischen Netz‐Überrechnungen, Ausdruck aus VORSORGECHECK, etc.

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Wasserinfrastruktur in der Steiermark

 https://www.umweltfoerderung.at/fileadmin/user_upload/media/umweltfoerderung/Dokumente_Betriebe/
 Wasser_Betriebe/Alle_Dokumente/Spezialthemen_zur_FRL_SWW_2016_Version_2_2016.pdf

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     www.wasseraktiv.at/vorsorgen/

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Wasserinfrastruktur in der Steiermark
                                                   Vergleich VORSORGE CHECK mit LIS
                                                                                                       LIS ‐ Auswertung
                                                                                                       Zustand   m (GIS)
                                                                                                            1    16.073
                                                                                                            2       582
                                                                                                            3     5.565
                                                                                                            4       923
                                                                                                            5       406
                                                                                                          k.A.   58.875

                                                                                                            o rd. 7.000 m

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Wasserinfrastruktur in der Steiermark

                   Erhebung der bestehenden öffentlichen (privaten)
                    Regenwasserentsorgung
                   Sanierungsplanung bei bestehenden öffentlichen Systemen
                   Konzept für die Errichtung neuer bzw. Erweiterung bestehender
                    öffentlicher Systeme
                   Prüfung der Möglichkeiten von Versickerungs‐ und
                    Rückhaltemaßnahmen aufgrund der geologischen bzw.
                    topographischen Verhältnisse
                   Berücksichtigung der Hangwasserproblematik und Ausweisung
                    von maßgebenden Abfluss‐ und Rückhaltebereichen

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                                  „Wasserinfrastruktur braucht Klarheit“ Flughafen Graz, 3. Oktober 2019   65

  Wasserinfrastruktur in der Steiermark

Ziel sind kostendeckende Gebühren unter Berücksichtigung von zukünftigen Sanierungskosten

     Gemeinden können Gebühren von bis zu 200% des Jahreserfordernisses für die
      Erhaltung, den Betrieb der Einrichtung sowie für die Verzinsung und die Tilgung
      der Darlehen für Errichtungskosten festsetzen
     Als sozial verträglich wird eine Gebühr von etwa € 4‐5/m3 an Trink‐ und Abwasser
      angesehen. (Handbuch der kommunalen Finanzwirtschaft, 1996)
     Gebührenanpassung (Modell und Höhe) soll auf Basis einer Kosten‐ und
      Leistungsrechnung erfolgen
     Berücksichtigung der Regenwasserentsorgung bei Abwassergebühren
     Eventuell zukünftige einmalige Sanierungsbeiträge (Gesetzesänderung)

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                                  „Wasserinfrastruktur braucht Klarheit“ Flughafen Graz, 3. Oktober 2019   66
Wasserinfrastruktur in der Steiermark

      Effizienzsteigerung durch Änderung der Betriebs‐ bzw. Organisationsstruktur
             z.B. mobile Schlammentwässerung, Fernwirkanlagen (Förderungsrichtlinien)

      Optimierung des Betriebs
             o Fremdwasser in Abwasserkanälen reduzieren
             o Wasserverluste bei Trinkwasserleitungen reduzieren
             o Weiterbildung und Erfahrungsaustausch des Betriebspersonals
             o Benchmarking „Lernen vom Besten“
      Übergreifender Betrieb und Wartung
             o Pumpstationen, Kanalspülungen, Bereitschaftsdienste, etc.
      Übergreifende Sanierungen
             o Verband – Gemeinde ‐ Genossenschaften
             o Gemeinde – Private (Hausanschlusskanäle)
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                              „Wasserinfrastruktur braucht Klarheit“ Flughafen Graz, 3. Oktober 2019                    67

Wasserinfrastruktur in der Steiermark

         •     Ab 01.01.2016 (Bewilligung in der Kommissionssitzung)
         •     Förderungshöhe für WVA von 10% bis 25%
               Förderungshöhe für ABA von 10% bis 40%
         •     Fördersätze auf Homepage KPC jährlich aktualisiert
         •     Förderung für LIS : 2€ pro lfm, max. 50% der Firmenrechnungen

                 – Kosten‐ und Leistungsrechnung
                 – Mindestgebühr WVA: 1,00 €/m³ inkl. Ust.
                 – Mindestgebühr ABA: 2,00 €/m³ inkl. Ust.
                                                                                                          2017 – 2021
                 – Sanierungen – Baubeginn vor 40 Jahren                                               jährlich € 80 Mio.
                 – Reinvestitionsplan

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Wasserinfrastruktur in der Steiermark

         •     Ab 01.07.2016 (Antragseingang in der A14)
         •     Förderungshöhe 7% , 10% , 12%
         •     Fördersätze auf Homepage A14 jährlich aktualisiert
         •     Zusätzliche Steigerungsbeträge von bis zu 10%
               für Projekte im besonderen Landesinteresse
         •     Förderung für LIS : 10%
                 – Vollständiger Antrag vor Baubeginn
                 – Kosten‐ und Leistungsrechnung (max. Kostendeckungsgrad)
                 – Mindestgebühr WVA: 1,40 €/m³ excl. Ust.
                 – Mindestgebühr ABA: 2,10 €/m³ excl. Ust.

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Wasserinfrastruktur in der Steiermark

         •     Vertreter der A14, BBL´s, Wasserverbände, Stadt Graz
               Projektleiter: DI Alexander Salamon, A14
         •     Beratungen zur Funktions‐ und Werterhaltung
                 – Vorsorgecheck
                 – Leitungsinformationssysteme
                 – Reinvestitionsplan
                 – Betrieb und Wartung
                 – Störfallplanung
                 – Förderung
                 – Etc.

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                              „Wasserinfrastruktur braucht Klarheit“ Flughafen Graz, 3. Oktober 2019   70
Wasserinfrastruktur in der Steiermark

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                              „Wasserinfrastruktur braucht Klarheit“ Flughafen Graz, 3. Oktober 2019

                                      WASSERINFRASTRUKTUR
                                      BRAUCHT KLARHEIT
                                      WELCHE GEMEINDE HAT IHRE WASSERINFRASTRUKTUR
                                      RECHTLICH UND WIRTSCHAFTLICH WIRKLICH IM GRIFF?
N:\ZT‐Forum\Wasserinfrastruktur_2019\ppt
                                        Wasserinfrastruktur braucht Klarheit

                  Wasserinfrastruktur braucht Klarheit
             Umfassende Sanierung der Wasserinfrastruktur
                          der Stadt Fehring

                     Historie und aktuelle Situation

                                                        Dipl.-Ing. Gerhard Eibl
                                                              (gerhard.eibl@tdc-zt.at)

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                              Wasserinfrastruktur braucht Klarheit

                  Stadt Fehring
    Geschichte       Bis 1962 Marktgemeinde
                         5,8 km², 1.500 Einwohner
                     Seit 1962 Stadtgemeinde
    Status           Seit 1965 Eingemeindung von
    Abwasser               + Höflach
                           + Petzelsdorf-Burgfeld
    Status                 + Schiefer
    Wasser                 29,8 km², 3.100 Einwohner
                     Seit 2015 ...
                      Gemeindestrukturreform
    DLK
                           Hatzendorf
                           Hohenbrugg-Weinberg
                           Johnsdorf-Brunn
    Sanierung
                           Pertlstein
                           87 km², 7.250 Einwohner

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Wasserinfrastruktur braucht Klarheit

    Geschichte    Abwasserbeseitigungsanlage Fehring
                  1958/59:    Errichtung offener Entwässerungsgraben
                              Bauherr: WG Fehring
    Status
    Abwasser      1959:       Befristete Bewilligung für Einleitung von SW inkl. RW
                              ohne Vorreinigung in der Vorfluter (100 Liegenschaften,
                              700 EW)
    Status
    Wasser        ab 1963:    1. Ausbaustufe: 3600 m SWK, Kläranlage für 3.100 EW
                              (Rechen, Sandfang, Oxidationsgraben)
                              2. Ausbaustufe: 2.700 m SWK in Fehring
    DLK           1970-1975: Ortsnetz Brunn, Teil 1, ca. 4.000 lfm SWK
                  1978:       Erweiterung Kläranlage auf 4.020 EW
                  ab 1987/88: Start Kanalisation in den restlichen Ortsteilen
    Sanierung
                  seit 2015: Flächendeckende Abwasserentsorgung für das gesamte
                              Gemeindegebiet umgesetzt

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                              Wasserinfrastruktur braucht Klarheit

                 Wasserversorgungsanlage Fehring
    Geschichte
                 1958/59: Kasernenbrunnen  Versorgung Kaserne
                 1963:       Badbrunnen  Versorgung Schwimmbad
    Status
    Abwasser     ab 1972: WVA Fehring (3 x BR, Aufbereitung, 1 x HB, Leitungen)
                 ab 1975: WVA Hatzendorf (1 x BR, 4 x HB, Leitungen)
    Status       ab 1985: WVA Johnsdorf-Brunn und Pertlstein  WVB Vulkanland
    Wasser
                 ab 1993: WVA Hohenbrugg-Weinberg  WVB Vulkanland
                 Ab 1995: flächendeckender Netzausbau
    DLK
                 2015:       Fertigstellung Netzausbau
                 2016/18: Fernwirkanlage, Brunnenmonitoring
    Sanierung

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Wasserinfrastruktur braucht Klarheit

                       1960                             2019
    Geschichte

    Status
    Abwasser

    Status
    Wasser

    DLK

    Sanierung

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                              Wasserinfrastruktur braucht Klarheit

                 Infrastruktur Abwasser
    Geschichte      230 km SWK, 2.050 Anschlüsse
                    151 Stk. Pumpwerke
    Status          Kläranlage Fehring 11.000 EW (NB 1997/98)
    Abwasser        Kläranlage Hatzendorf 2.700 EW (2008)
                    ??? km RWK
    Status          ca. 1.000 EW 
    Wasser           AWV Bezirk Jennersdorf
                    ca. 800 EW 
                     AWV Feldbach-Mittleres Raabtal
    DLK
                    Übernahme der Abwässer von:
                        Riegersburg: ca. 1.000 EW
    Sanierung           Kapfenstein: ca. 1.000 EW

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Wasserinfrastruktur braucht Klarheit

                 Altersstruktur Kanal
    Geschichte

    Status
    Abwasser

    Status
    Wasser

    DLK

    Sanierung

04.10.2019                                                     79

                             Wasserinfrastruktur braucht Klarheit

                 Infrastruktur Wasser
    Geschichte
                      180 km WL, 1.950 Anschlüsse
                      4 Brunnen
    Status            1 Wasserwerk mit Aufbereitung
    Abwasser
                      6 Hochbehälter
                      1 Tiefbehälter
    Status
                      6 DST
    Wasser
                      4 DRS
                      4 ÜGS vom WVB Vulkanland
    DLK               Flächendeckende Versorgung
                      Einige Ortsteile werden von
                       Kapfenstein und Neuhaus
    Sanierung          versorgt

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Wasserinfrastruktur braucht Klarheit

    Geschichte
                 Altersstruktur WVA
                                                                                                                                 80.000

                                                                                                 [ZELLBEZ]                       70.000
    Status
    Abwasser                                                                                                                     60.000
                                                                                [ZELLBEZ]
                                                                                                                                 50.000
    Status
                                                                                                                                 40.000
    Wasser
                                       [ZELLBEZ]
                                                                                                                                 30.000

                                                                                                                                 20.000
    DLK                                                      [ZELLBEZ]                                               9%

                                                                                                                                 10.000
                           -
                                                                                                                                 -
    Sanierung         1960-1969         1970-1979            1980-1989          1990-1999        2000-2009       2010-2019
                        50 - 59           40 - 49              30 - 39           20 - 29          10 - 19           0-9

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                                     Wasserinfrastruktur braucht Klarheit

                     Organigramm Personalstruktur
    Geschichte
                                                                     Bauhofleiter
                                                                     Koordination aller                       Verwaltung
    Status                                                         Außendienstbereiche
                                                                                                    Verwaltungstechnische Unterstützung
                                                             sowie Einteilung und Organisation
    Abwasser                                                  der durchzuführenden Arbeiten

    Status                                               Kläranlage
                       Wasserwerk
    Wasser            Wassermeister 1:
                                                          Klärwärter 1:             Müllentsorgung                  Bauhof
                                                    Koordination der Arbeiten
                       Organisation der              in den Kläranlagen und
                  durchzuführenden Arbeiten               im Kanalnetz

    DLK
                          Wassermeister 2                      Klärwärter 2
                          Wassermeister 3                      Klärwärter 3
    Sanierung

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Wasserinfrastruktur braucht Klarheit

                 Schema WVA Fehring
    Geschichte

    Status
    Abwasser

    Status
    Wasser

    DLK

    Sanierung

04.10.2019                                                                                        83

                             Wasserinfrastruktur braucht Klarheit

    Geschichte   Status Leitungskataster

    Status                Anzahl
                                       abgeschlossen    in Arbeit   ausständig
                                                                                   Gesamt – lfm
                       Bauabschnitte                                               Gesamtkosten
    Abwasser
                 ABA   45              65,0 km         95,0 km      70,0 km      230 km
    Status                                                                       € 850.000,00

    Wasser       WVA   27              45,0km          120,0 km     15,0 km      180 km
                                                                                 € 500.000,00

    DLK
                 Johnsdorf-Brunn und Pertlstein – fertig
                 Hatzendorf und Fehring - in Bearbeitung
    Sanierung

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Wasserinfrastruktur braucht Klarheit

                 TV-Inspektion
    Geschichte
                 Klassifizierung
    Status
    Abwasser

    Status
    Wasser

    DLK

    Sanierung

04.10.2019                                                                      85

                               Wasserinfrastruktur braucht Klarheit

                   Sanierung Abwasser
    Geschichte      Grundlage DLK
                    1. Sanierungsmaßnahmen bereits 1995/98 (Part-, bzw.
                       Inliner – Sinzingergasse und Belvederstraße)
    Status
    Abwasser        Leitungstausch Hauptplatz Fehring  2011/12
                    Sanierung / Neubau Radkersburgerstraße  2019
    Status
    Wasser          Sanierung / Neubau Jakob-Wendler-Gasse  2020
                    Sanierung Pumpwerke  bedarfsorientiert
    DLK             Mittelfristig: Stilllegung ARA Hatzendorf /Ableitung zur
                                    ARA Fehring (Vorsorgeleitung bereits mit
                                    Umfahrung L207 mitverlegt)
    Sanierung       Weitere Sanierungen bzw. Erneuerungen in
                     Koordination mit anderen Bauvorhaben

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Wasserinfrastruktur braucht Klarheit

                 Sanierung Wasser
    Geschichte
                  Fernwirkanlage              
    Status
    Abwasser
                  Netzerneuerung  seit 2012
                      (Nutzung von Synergien mit anderen Leitungsträgern,
                      Straßenneubau, etc.)
    Status
    Wasser        Netzverstärkung Hatzendorf  ab 2020
                  Neubau Kasernenbrunnen  2020
    DLK
                  Sanierung HB Bohnerberg  2020
    Sanierung

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                             Wasserinfrastruktur braucht Klarheit

    Geschichte

    Status
    Abwasser

    Status       Beispiel umfassende Sanierung
    Wasser       Radkersburgerstraße 2018/19:
                    SWK- Sanierung
                    RWK – Neubau
    DLK             WVA – Neubau
                    LWL-Verlegung
                    Erneuerung Ortsbeleuchtung
                    Stromtankstelle
    Sanierung       Errichtung Kreisverkehre / Parkplätze
                    Fernwärme – Neubau
                    Kabelbau E-Steiermark

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Wasserinfrastruktur
   braucht Klarheit
   Umfassende Sanierung der Wasserinfrastruktur
   Stadtgemeinde Rottenmann

   Thomas Mach                           Graz, 03.Oktober
                                                     2019

Die Stadtgemeinde Rottenmann

 927 erstmals urkundlich erwähnt
 1279 Erhebung zur Stadtgemeinde
 Eingemeindungen:
 1850 St. Georgen und Strechau,
 1943 Villmannsdorf und Büschendorf
 1974 Gem. Palten, Bärndorf, Edlach und Singsdorf
 2015 Fusionierung mit der Gemeinde Oppenberg

5.217 Einwohner | Fläche ca. 205 km², davon 11%
Siedlungsraum

                                                            90
Die Wasserversorgung
  1495 Stadtbrunnen erstmals urkundlich erwähnt
  1896-98 erster Hochbehälter 60m³,
  Austausch der Holzleitungen gegen Gussrohre
  1934 -38 HB Stadtwald und Neureithquelle
  ab 1986 Ausbau Quellen, Behälter, Leitungsnetz
derzeit:
6 Quellen mit einer Gesamtschüttung von ca. 33 l/s
5 Hochbehälter mit einem Fassungsvermögen von ca.
1.400 m³
Leitungsnetz rund 61km, Material: GGG,PVC, AZ, ST und
PE
Wasserbedarf rund 509.000 m³/a
                                                       91

Die Abwasserentsorgung
  ortsteilbezogene Entsorgungsanlagen
  seit den 1950er Jahren
  planmäßiger Kanalbau seit 1972
  Zentralkläranlage seit 1980
  3 Mischwasserbereiche, Grundwassereinfluss
Derzeit:
Einleitung in die ARA AWV Paltental 11.000EW
Leitungsnetz: ca. 71 km SW, ca. 32 km RW,
Materialien: PVC, B, STZ, AZ, PPM, GFK
Abwasseranfall rund 1.193.000 m³/a (2018), bewilligt
2.007.500 m³/a
                                                       92
Das Projekt – Stadtwald
/Burgtorsiedlung
Erneuerung der Infrastruktur
  Auftrennung Mischkanalisation
  Erneuerung und Ringschlüsse Wasserleitung
  alte Leitungen gänzlich aufgelassen –
  Neuordnung des Straßenraumes
  Mitverlegung diverser Kabel
  Komplettsanierung der Straßen und
  Anpassung der Entwässerungsverhältnisse

                                              93

Sanierung Wasserversorgung - BA05

  rund 3.225 lfm Erneuerung/Ringschlüsse
  Rohrmaterial PE 100, PN10
  Dimensionen DA63, DA90 und DA110
  Erneuerung Hausanschlüsse:
 117 Stück, 750 lfm PE DA32

                                              94
Sanierung Abwasserentsorgung -
BA11
  Auftrennung best. Mischwasserkanalisation
  alter Kanal aus Betonrohren nicht mehr nutzbar
  3.270lfm SW-Kanal DN 150
  umschließen 117 Hausanschlüsse, ca. 470 lfm
  2.680 lfm RW-Kanal DN150 bis DN400
  Rohrmaterial SW und RW:
  PP Mehrschichtrohre SN8 und SN12

                                                   95

Sanierung und Erweiterung sonstige
Infrastruktur
  Mitverlegung Energiekabel
  Mitverlegung LWL-Leerverrohrung
  insgesamt rund 5.600 lfm

  Erneuerung der gesamten Straßenanlage:
    Unterbau
    Asphaltdecke
    Gehsteige
    Entwässerung

                                                   96
Wie geht es weiter?
 bis 2028 noch folgende Bauabschnitte geplant

          2020-2022 | 2023-2025 | 2026-2028
  WVA [€]  360.000     470.000     640.000
  AWE [€]       1.100.000          820.000

                                                97

Finanzierung Sanierung
Wasserversorgung
  Kosten rund € 670.000,--
  Finanzierung:
     Landesförderung:          20%
     Bundesförderung:          10%
     Fremdfinanzierung:        70%

                                                98
Finanzierung Sanierung
Abwasserentsorgung
  Kosten rund € 1.420.000,--
  Finanzierung:
     Landesförderung:           14%
     Bundesförderung:           12%
     Fremdfinanzierung:         74%

                                               99

Finanzierung Sanierung sonstige
Infrastruktur
  Kosten rund € 350.000,--
  Finanzierung:
     Mitverlegung durch die Leitungsträger
     Straße anteilig Leitungsträger/Gemeinde

                                               100
WASSERINFRASTRUKTUR
               BRAUCHT KLARHEIT
               WELCHE GEMEINDE HAT IHRE WASSERINFRASTRUKTUR
               RECHTLICH UND WIRTSCHAFTLICH WIRKLICH IM GRIFF?

Wie überprüfe ich als Gemeinde die rechtliche
Basis meiner Wasserver-
/Abwasserentsorgung?

Dr. Gerhard Braumüller,
Rechtsanwalt

Wasserinfrastruktur braucht Klarheit

ZIVILTECHNIKER-FORUM für Ausbildung und Berufsförderung
Graz – Flughafen Thalerhof, 03.10.2019
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        Überblick

        •   Wasserbenutzungsrecht – Erstprüfung Wasserbuch
        •   Wasserbenutzungsrecht – vertiefte Prüfung
        •   Anlagen
        •   Leitungs- und Anlagenrechte
        •   Kundenbeziehungen
        •   Förderungen, Finanzierung

Rechtliche Basis – Wasserver-/Abwasserentsorgung - Dr. Gerhard Braumüller, 03.10.2019

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        Wasserbenutzungsrecht – Erstprüfung
        Wasserbuch

         Gem § 124 WRG hat der Landeshauptmann für jeden Verwaltungsbezirk ein
         Wasserbuch als öffentliches Register zu führen.

         Den Eintragungen im Wasserbuch kommt bloß deklaratorischen Wirkung zu.

         Beispiel: Wasserbuchauszug PZ 16/331 BH Voitsberg Stadtgemeinde Köflach

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        Wasserbenutzungsrecht – Erstprüfung
        Wasserbuch

        Fragen

        •   Stimmen alle Daten im Wasserbuchauszug, vor allem die persönlichen Daten
            des Wasserberechtigten?
        •   Verfügen Sie über alle Bescheide, die im Wasserbuch angeführt sind?
        •   Verfügen Sie über wasserrechtliche Bescheide, die im Wasserbuch nicht
            genannt sind?
        •   Ist aus dem Wasserbuch ersichtlich, ob Ihr Wasserbenutzungsrecht befristet
            ist, wenn ja bis wann?

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        Wasserbenutzungsrecht – Erstprüfung
        Wasserbuch

        Fragen

        •   Ist aus dem Wasserbuch ersichtlich, ob das Wasserbenutzungsrecht dinglich
            an eine Liegenschaft (ein Grundstück) oder an eine bestimmte
            (sonderrechtsfähige) Anlage gebunden ist?
        •   Sind alle Anlagenteile, die zu Ihrer Anlage gehören, aus dem Wasserbuch
            ersichtlich?
        •   Verweisen die geografischen Verknüpfungen auf die richtigen Stellen in der
            Karte im GIS?

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        Wasserbenutzungsrecht – vertiefte Prüfung

        § 9 Abs 2 WRG – bewilligungspflichtig ist die Benutzung privater
        Gewässer

        § 10 Abs 2 und Abs 3 WRG – bewilligungspflichtig ist die Erschließung
        oder Benutzung des Grundwassers

        § 32 WRG – bewilligungspflichtig sind Einwirkungen auf Gewässer

        UND jeweils die dafür nötigen Anlagen und Anlagenänderungen!

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        Wasserbenutzungsrecht – vertiefte Prüfung

        Diese Bewilligungstatbestände (§§ 9 und 10 WRG, § 32 WRG verweist
        darauf) sind von den wesentlichen Bestimmungen zu Wasserbenutzungen
        „umrahmt“, nämlich insbesondere

        •   § 5 WRG über Benutzungsrechte an öffentlichen und privaten Gewässern,
        •   § 8 WRG über den Gemeingebrauch,
        •   § 11 WRG über Bewilligungsgrundsätze,
        •   § 12 WRG über die Berücksichtigung öffentlicher Interessen und fremder
            Rechte,
        •   § 13 über das Maß der Wasserbenutzung,
        •   § 15 WRG über die Fischerei und … .

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        Wasserbenutzungsrecht – vertiefte Prüfung

         Fragen

         •    Verfügen Sie über einen Bescheidspiegel, aus dem die wesentlichen Inhalte
              aller Bescheide übersichtlich dargestellt ablesbar sind?
         •    Ist eindeutig bestimmt, aus welcher Quelle, aus welchen Quellen, aus
              welchem Brunnen oder aus welchen Brunnen Sie Wasser in welcher Menge
              (pro Sekunde, pro Minute, pro Tag, pro Jahr) entnehmen dürfen?
         •    Ist eindeutig bestimmt, welche Menge an Abwasser, welcher Qualität sie wo in
              welchen Vorfluter, einleiten dürfen?

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        Wasserbenutzungsrecht – vertiefte Prüfung

         Fragen

         •    Was ergibt sich (Spruch und Begründung samt Projekt) aus den
              wasserrechtlichen Bescheiden dazu, ob das/die Wasserbenutzungsrecht(e) mit
              einem Grundstück oder mit einer sonderrechtsfähigen Anlage dinglich
              verbunden ist/sind, handelt es sich davon ausgehend tatsächlich um ein
              Wasserbenutzungsrecht des (vermutlichen) Wasserberechtigten, weil er auch
              Eigentümer des fraglichen Grundstückes (lt Grundbuch) oder der fraglichen
              Anlage ist?
         •    Ergibt sich aus den wasserrechtlichen Bewilligungsbescheiden eindeutig, bis
              wann das Wasserbenutzungsrecht befristet ist, wenn zutreffend?

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        Wasserbenutzungsrecht – vertiefte Prüfung

         Fragen

         •    Sollten Sie keine Befristung feststellen können, wissen Sie bestimmt, dass Ihr
              Wasserbenutzungsrecht unbefristet erteilt wurde oder ist dafür (subsidiär) die
              90-jährige Befristung nach § 21 Abs 1 WRG idF ab der Novelle 1990
              maßgeblich?
         •    Haben Sie sichergestellt, dass rechtzeitig (frühestens fünf Jahre vor Ablauf
              der Frist, spätestens sechs Monate vor Ablauf der Frist) um Wiederverleihung
              des Wasserbenutzungsrechtes anzusuchen ist?

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                                                                                               112

        Anlagen

        Bewilligung
        § 11. (1) Bei Erteilung einer nach § 9 oder § 10 Abs. 2 erforderlichen Bewilligung
        sind jedenfalls der Ort, das Maß und die Art der Wasserbenutzung zu bestimmen.
        (2) … .

        Grundsätze für die Bewilligung hinsichtlich öffentlicher Interessen und
        fremder Rechte.

        § 12. (1) Das Maß und die Art der zu bewilligenden Wasserbenutzung ist derart
        zu bestimmen, daß das öffentliche Interesse (§ 105) nicht beeinträchtigt und
        bestehende Rechte nicht verletzt werden.

Rechtliche Basis – Wasserver-/Abwasserentsorgung - Dr. Gerhard Braumüller, 03.10.2019
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