"Wie kommen Kinder, Jugendliche und deren Familien gut aus der Pandemie?" Status Quo und Ausblick - Die Veranstaltung beginnt in Kürze.

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"Wie kommen Kinder, Jugendliche und deren Familien gut aus der Pandemie?" Status Quo und Ausblick - Die Veranstaltung beginnt in Kürze.
„Wie kommen Kinder, Jugendliche
             und deren Familien gut aus der Pandemie?“
                      Status Quo und Ausblick

                 Die Veranstaltung beginnt in Kürze.
                Hotline bei technischen Herausforderungen: 05574 511 3901060

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"Wie kommen Kinder, Jugendliche und deren Familien gut aus der Pandemie?" Status Quo und Ausblick - Die Veranstaltung beginnt in Kürze.
„Wie kommen Kinder, Jugendliche
             und deren Familien gut aus der Pandemie?“
                      Status Quo und Ausblick

               Land Vorarlberg in Kooperation mit Marke Vorarlberg

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„Wie kommen Kinder, Jugendliche und deren Familien gut aus der Pandemie?“

                        Begrüßung

             Landeshauptmann Markus Wallner

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„Wie kommen Kinder, Jugendliche und deren Familien gut aus der Pandemie?“

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     1.      Warum beschäftigen wir uns mit dem Thema?                       4.   Ausblick aus Sicht des Landes Vorarlberg
             Kinder- und Jugendanwalt Michael Rauch
                                                                             5.   Abschluss und Dank
     2.      Corona – haben wir für die Kinder nichts gemacht?                    Landeshauptmann Markus Wallner
             Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Mazal

     3.      Wie kommen Kinder, Jugendliche und deren Familien gut aus
             der Pandemie?                                                        Moderation:
              –   Eva Häfele | Sozialwissenschaftlerin                            Annemarie Felder & Dominik Drljo
              –   Birgit Werle | Regio im Walgau
              –   Andreas Kappaurer | Bildungsdirektion Vorarlberg
              –   Bernhard Bereuter | AMS Vorarlberg
              –   Alexandra Wucher | Vorarlberger Kinderdorf
              –   Romea Hämmerle | Schülerin, BG Lustenau

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„Wie kommen Kinder, Jugendliche und deren Familien gut aus der Pandemie?“

             Warum beschäftigen wir uns mit dem Thema?

                       Kinder- und Jugendanwalt
                            Michael Rauch

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„Wie kommen Kinder, Jugendliche und deren Familien gut aus der Pandemie?“

             Corona – haben wir für die Kinder nichts gemacht?

                                  Wolfgang Mazal,
                    Institut für Arbeits- und Sozialrecht sowie
                  Österreichisches Institut für Familienforschung
                              an der Universität Wien

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„Wie kommen Kinder, Jugendliche und deren Familien gut aus der Pandemie?“

                    Präsentation der Ergebnisse der Erhebungen
                                  und Interviews
                 Regionale, nationale und internationale Erhebungen und Forschungsprojekte –
                                     die sozialwissenschaftliche Perspektive

   Erkenntnisse aus den Fachgesprächen und durchgeführte Maßnahmen mit Interviewpartner:innen:
       – Birgit Werle | Regio im Walgau
       – Andreas Kappaurer | Bildungsdirektion Vorarlberg
       – Bernhard Bereuter | AMS Vorarlberg
       – Alexandra Wucher | Vorarlberger Kinderdorf
       – Romea Hämmerle | Schülerin, BG Lustenau

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„Wie kommen Kinder, Jugendliche und deren Familien gut aus der Pandemie?“

                                                                Methodik
       •     Erfassung nationaler und internationaler Studien zur Situation von Familien, Kindern und Jugendlichen während der COVID-19-
             Pandemie

       •     Erfassung von Studien und Erhebungen sowie grauer Literatur aus Vorarlberg

       •     Fachgespräche mit 41 Expert:innen aus den Bereichen Freizeit, Bildung, Übergang Schule-Beruf, Lehrausbildung, psychische und
             physische Gesundheit sowie Beteiligung

       •     Zwei Fokusgruppen mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen zwischen
             12 und 19 Jahren

       •     Erfassung von durchgeführten und geplanten Maßnahmen 2020 bis 2021

       •     Darstellung des Handlungsbedarfs und der Handlungsfelder

       •     Zeitraum der Recherchen, Fachgespräche und Fokusgruppen April und Mai 2021

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„Wie kommen Kinder, Jugendliche und deren Familien gut aus der Pandemie?“

                           Zusammenfassung
             von regionalen, nationalen und internationalen
                  Erhebungen und Forschungsprojekten

                        Die sozialwissenschaftliche Perspektive

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„Wie kommen Kinder, Jugendliche und deren Familien gut aus der Pandemie?“

                               Worüber wurde seit März 2020 national und
                                       international geforscht?
     •       Allgemeine Situationsanalysen sowie soziale Aspekte der COVID-19-Pandemie und deren Auswirkungen auf Kinder, Jugendliche und
             deren Familien: Mediennutzung, Kinder- und Jugendarmut etc.
     •       Austrian Corona Panel Project der Universität Wien – eine laufende und sehr umfassende Erhebung zu unterschiedlichen
             Themenbereichen der COVID-19-Pandemie mit Blog und Dossiers
     •       Universität Salzburg: Corona Kids Austria
     •       Psychosoziale Gesundheit: Medizinische Universität Innsbruck, Donauuniversität Krems, COPSY-Studie Deutschland, Universität Zürich,
             OECD in Kooperation mit Forschungseinrichtungen uvm.
     •       Bildungsbereich: Universität Wien, Bildungspsychologie; Universität Wien, Erziehungswissenschaften; Arbeiterkammer, OECD Paris, IFO
             Berlin u.v.m.
     •       Arbeitsmarkt und Ausbildung: Austrian Corona Panel Project, AMS, Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur
             für Arbeit
     •       Freizeit und außerschulische Aktivitäten: Bundesjugendvertretung, Institut für Jugendkulturforschung,
             Ö3 „Generation Corona“

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„Wie kommen Kinder, Jugendliche und deren Familien gut aus der Pandemie?“

                                                  Vorarlberg:
                                      Forschung, Erhebung, Jahresberichte
      •      Koordinationsbüro für Offene Jugendarbeit und Entwicklung: „Wir werden gemeinsam mit unseren Träumen eingesperrt.“
             Ergebnisse der Umfrage Jugend & Corona (November 2020)
      •      Vorarlberger Kinderdorf: Erhebung der Ist-Situation in betreuten Familien des Vorarlberger Kinderdorfs im Zuge der Corona- Krise
             (2020)
      •      Erhebungen der Bildungsdirektion
      •      Institut für Sozialdienste - Wissenschaft und Forschung: AGV Situationserfassung der Angebote für Kinder und Jugendliche während
             der COVID-19-Pandemie. Ergebnis einer Online-Umfrage (Januar 2021)
      •      Stadt Feldkirch, Sozialplanung: Corona – und ich? Ergebnisse der Online Befragung für Kinder von 7 bis 12 Jahren (2021)
      •      aks Gesundheit GmbH im Auftrag der Abteilung Wissenschaft und Weiterbildung: „Wie geht es den Familien in Vorarlberg mit der
             Corona-Krise?“ – Eine Fragebogenstudie zu den Chancen und Herausforderungen von belasteten Familien in der Corona Krise
             (Januar 2021)
      •      Jahresberichte: Kinder- und Jugendanwaltschaft, Vorarlberger Kinderdorf

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„Wie kommen Kinder, Jugendliche und deren Familien gut aus der Pandemie?“

                                   Die fünf Themenbereiche
                                 aus der Forschungsperspektive

        Darstellung anhand von Zitaten und Auszügen aus nationalen und internationalen Forschungsberichten
                                  sowie aus Vorarlberger Studien und Erhebungen

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„Wie kommen Kinder, Jugendliche und deren Familien gut aus der Pandemie?“

                                                Kinder, Jugendliche
                                            und deren Familien im Fokus

        •    Kinder und Jugendliche stehen nicht im Zentrum der          •   …. dass sich in Familien die sozialen Folgen der Regulationen der
             Corona-Pandemie, doch sie laufen Gefahr, zu ihren größten       Pandemie bündeln.
             Opfern zu zählen.                                                – Familien erweisen sich als eine Art Seismograph, der
                                                                                  anzeigt, worin die gesellschaftlichen Probleme derzeit
        •    Die Auswirkungen der indirekten Folgen der Pandemie                  bestehen. … Wer also wissen will, welche sozialen Folgen die
             werden in Zukunft unverhältnismäßig stark auf den                    Pandemie hat, muss auf die Haushalte blicken. Sie sind mehr
             Schultern der heutigen Kinder und Jugendlichen lasten.               als vorher zum Ort der Aushandlung sozialer Zufriedenheit
              – Dennoch wird ihren Bedürfnissen nur relativ wenig                 und der Bewältigung der sozialen Ungleichheiten in der
                  Aufmerksamkeit geschenkt.“ (ifs Wissenschaft und                Pandemie geworden.“
                  Forschung 2021)                                                 (Andresen / Lips / Möller et al. 2021)

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„Wie kommen Kinder, Jugendliche und deren Familien gut aus der Pandemie?“

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    •    Bei Eltern oder Elternteilen, die im Homeoffice tätig sind, wirkt das Homeschooling und die dauerhafte Anwesenheit der Kinder als
         zusätzliche Belastung.
             –   Selbst existenziell und finanziell gut abgesicherte Familien mit leistungsfähigen Erziehungsstrukturen sind inzwischen an ihre Grenzen gelangt. Diese
                 Belastungen treffen Frauen und vor allem alleinerziehende Frauen in einem weit höheren Ausmaß als Männer; dies belegen bereits zahlreiche Erhebungen
                 (Corona Panel der Universität Wien 2020 und 2021).

    •    Seit dem ersten Lockdown entfiel wachsende Verantwortung auf Familien mit Kindern. Ihre materiellen und psychischen Ressourcen sind
         inzwischen bei vielen aufgebraucht.
             –   Die zusätzlich erforderliche Obsorge und Bildungsbetreuung schulpflichtiger Kinder im selben Haushalt hat zu einer verstärkten Belastung der Eltern mit
                 erhöhten Depressions- und Angstwerten sowie mit einer erhöhten Suizidalität im Vergleich zu Familien ohne schulpflichtige Kinder geführt, wie eine
                 Mehrphasen-Untersuchung bereits im Mai 2020 festgestellt hat (Niederkrotenthaler 2020).

    •    Eine Untersuchung in Deutschland zu Eltern mit Kindern mit Einschränkungen zeigt, dass die Familien sich in der COVID-19-Pandemie
         alleingelassen fühlen. Nicht nur die Beschulung fällt für betroffene Familien weg, sondern auch Therapie- und Pflegeangebote für deren
         Kinder (Kugelmeier / Schmolze-Krahn 2020).

    •    Die Familie wurde durch die COVID-19-Pandemie zum zentralen Bezugsraum im Alltag der Kinder und Jugendlichen, diese „familiäre
         Verinselung“ ließ ihnen wenig kompensatorischen Freiraum (Reichert / Berner 2021).

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„Wie kommen Kinder, Jugendliche und deren Familien gut aus der Pandemie?“

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   •    Junge Menschen verbringen einen Großteil ihrer Zeit in Organisationen, die außerhalb der schulischen Bildung liegen – wie Sportvereine,
        Jugendverbände oder Jugendzentren, sie engagieren sich in Vereinen, und haben Freundschaftsnetzwerke. Dieses ist von jetzt auf gleich zum
        größten Teil weggebrochen, oftmals kann eine Umorganisation in digitale Formate nicht stattfinden oder wird als nicht ausreichend
        wahrgenommen.“ (Andresen / Lips / Möller, Renate et al. 2020)

   •    Das Freizeitverhalten im Kinder- und Jugendalter ist zum Teil sehr stark geschlechtsspezifisch ausgeformt: Gaming ist eine vorwiegend
        männliche Domäne, Lesen und Shopping hingegen werden eher von Mädchen gepflegt. Auch Events und Veranstaltungsbesuche sind für
        Mädchen „cooler“ als für Jungen. Medienaktivitäten und soziale Medien bestimmen den Freizeitalltag der Altersgruppe der 11- bis 17-
        Jährigen sehr stark. Non-mediale Formen der Freizeitgestaltung sind im Kontext der Lockdown-Erfahrung inzwischen auch für Kinder und
        Jugendliche „cooler“ geworden (Institut für Jugendkulturforschung 2021).

   •    Die Stadt Feldkirch führte im Februar und März 2021 eine online-Erhebung unter Kindern von 7 bis 12 Jahren durch. Als Herausforderungen
        beim zuhause bleiben nannten die Kinder am häufigsten die fehlenden Möglichkeiten andere Kinder zu treffen gefolgt von dem Mangel an
        Freizeitaktivitäten, „zuhause lernen“ und „nicht reisen können“ folgten an dritter Stelle. Nur wenige Kinder nannten Einsamkeit während
        ihrer Zeit zuhause (Feldkirch, Sozialplanung 2021).

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„Wie kommen Kinder, Jugendliche und deren Familien gut aus der Pandemie?“

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       •     Eine internationale Studie der OECD kam zu dem Schluss, dass soziale Ungleichheiten im Zusammenhang mit Homeschooling und
             Distance Learning noch deutlicher geworden sind.
              –   Auf Grund von Lernrückständen zeigten sich Schwierigkeiten, neuen Lernstoff zu erfassen. Leistungsschwächere Schüler:innen, die zu Hause weder
                  den nötigen Raum noch die Unterstützung durch Familienmitglieder vorfinden, hatten im Distanzunterricht die größten Probleme. Dadurch drohen
                  sich Bildungsungleichheiten weiter zu vertiefen. Auch die bereits mangelhafte Bildungsmobilität in Österreich wird dadurch verschärft (Schleicher
                  [OECD] 2021).

       •     Die Erhebungen unter Schüler:innen, die von Susanne Schwab zu den Belastungsempfindungen und den Herausforderungen
             durchgeführt wurden, zeigten folgende Ergebnisse:
              –   79 % gaben an, ihre Klassenkamerad:innen zu vermissen,
              –   58,9 % vermissten ihre Lehrpersonen,
              –   rund zwei Dritteln fehlte die Schule an sich;
              –   18,3 % gaben an, dass sie die Schule überhaupt nicht vermissen (Schwab / Lindner 2020: 56).

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„Wie kommen Kinder, Jugendliche und deren Familien gut aus der Pandemie?“

                                           Psychische und physische Gesundheit
   Die koje-Erhebung unter Vorarlberger Jugendlichen nannte folgende psychische Auswirkungen:
   •    Lustlosigkeit, Freudlosigkeit, Schlafstörungen, häufige Müdigkeit und geringer Selbstwert; Mädchen und junge Frauen äußern eine
        höhere Betroffenheit; Jugendliche ab 16 Jahren sind ebenfalls stärker belastet.
   •    Die Zukunftsvorstellungen volljähriger Jugendlicher waren besonders düster; Kinder und Jugendliche in urbanen Gebieten erleben eine
        leicht höhere Belastung im Vergleich zum ländlichen Raum, der aber in sich recht heterogen ist (Koordinationsbüro Offene Jugendarbeit
        2020: 8-15).

   Die Ergebnisse der Tiroler COVID-19-Kinderstudie zeigen, dass
   •    die Gruppe vulnerabler Kinder immer mehr abrutscht und die Gefahr besteht, dass die Kinder spätestens bei der nächsten
        Schulschließung in den klinischen Bereich geraten. Die Autorinnen sehen bei den Jugendlichen diesen „Turning Point“ bereits
        überschritten (Sevecke / Exenberger /Taferner / Wenter 2020-2021).
   •    In der Erhebung der koje gaben
             –   70 % der Jugendlichen zwischen 12 und 15 Jahren an, dass sie zumindest gelegentlich Sport betreiben, sie sind sportlicher als die über 16-Jährigen.
             –   30 % sind durch Corona in der Sportausübung stark eingeschränkt.
             –   20 % der Mädchen betreiben überhaupt keinen Sport, hier stechen die Gruppe der 16- bis 19-jährigen Mädchen und junge Frauen hervor
                 (Koordinationsbüro Offene Jugendarbeit 2020: 16-19).

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                                                                                                                                                                       17
„Wie kommen Kinder, Jugendliche und deren Familien gut aus der Pandemie?“

                                    Lebensweltliche und politische Beteiligung

    •    Junge Menschen beklagen, von der Politik nicht gehört zu                      •   Die ersten Ergebnisse zeigen, dass junge Menschen sich in den
         werden und auf ihre Rolle als Lernende – Schüler:innen,                           politischen Entscheidungen nicht gesehen und gehört fühlen.
         Student:innen oder Auszubildende – reduziert zu werden.
                                                                                            –   Die Politik konzentriere sich auf wirtschaftliche Themen oder den
             –   Daraus folge, dass Kindheit und Jugend ganzheitlicher in den Blick             Profisport. Die alltäglichen Lebenswelten der jungen Menschen und
                 genommen werde - nicht immer der Bildungsbereich oder die                      deren Normalisierung interessiere die Politik generell nicht. Die
                 Berufsausbildung – sondern Beteiligung, Kontakte zu Gleichaltrigen,            Mitbestimmung und die Teilhabe ist für die jungen Menschen
                 Jugendkultur oder Sport sind von elementarer Bedeutung. Wichtig                wichtiger geworden; aktuell sehen sie ihre Anliegen jedoch nicht
                 wäre es daher, flächendeckend junge Menschen stärker zu                        berücksichtigt. Digitale Formate der Beteiligung haben ihre Grenzen
                 befragen und zu beteiligen, ihre Ideen aufzunehmen, die sie                    gezeigt (Forschungsverbund „Kindheit – Jugend – Familie in der
                 einbringen (OECD Webinar (20.05.2021) Psychische Gesundheit in                 Corona Zeit“) .
                 der Pandemie – Junge Menschen unter Druck").

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„Wie kommen Kinder, Jugendliche und deren Familien gut aus der Pandemie?“

             Erkenntnisse aus den Fachgesprächen und durchgeführte
                  Maßnahmen in den vergangenen 15 Monaten

                      Im Dialog mit interviewten Fachpersonen (fünf Bereiche)

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„Wie kommen Kinder, Jugendliche und deren Familien gut aus der Pandemie?“

                      Freizeit / Familien

                            Dialogpartnerin:
             Birgit Werle, Geschäftsführerin, Regio im Walgau

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„Wie kommen Kinder, Jugendliche und deren Familien gut aus der Pandemie?“

     •   Der öffentliche Raum als Begegnungsraum
          – Betretungs- und Besuchsverbote
          – Fehlende Sport- und Bewegungsmöglichkeiten
          – Belastende Situation in kleinen Wohnungen oder Wohnungen ohne Außenräume und Freiflächen oder technische Infrastruktur
              (WLAN)

     •   Wegfall dritter Orte als Kommunikations- und Begegnungsräume für Kinder und Jugendliche.

     •   Mobilität und Alltagsverkehr der Kinder- und Jugendlichen steigt: Fahrrad, Scooter, Skateboard - Sicherheit im Straßenverkehr.

     •   Sportvereine: Kontaktsportarten und Mannschaftssport waren stärker eingeschränkt in ihren Aktivitäten.

     •   Musikschulen und musische Jugendvereine (Chöre, Blasmusik) waren sehr eingeschränkt in ihren Tätigkeiten.

     •   Die Situation der Jugendorganisationen: viele digitale Angebote, jedoch Wegfall der meisten Gruppenangebote

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„Wie kommen Kinder, Jugendliche und deren Familien gut aus der Pandemie?“

                      Freizeit / Familien

                            Dialogpartnerin:
             Birgit Werle, Geschäftsführerin, Regio im Walgau

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„Wie kommen Kinder, Jugendliche und deren Familien gut aus der Pandemie?“

                           Schulen / Bildungsbereich

                                        Dialogpartner:
             Andreas Kappaurer, Pädagogischer Leiter, Bildungsdirektion Vorarlberg

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„Wie kommen Kinder, Jugendliche und deren Familien gut aus der Pandemie?“

    •    Coronabezogene Themen im Bildungsbereich (Masken, Testen, widersprüchliche Daten)

    •    Die Schule als Lernraum und als Lebens- und Begegnungsraum

    •    Bildungsungleichheiten und Lernrückstände werden sichtbar und verstärken sich -
         negative Auswirkungen auf die Bildungsmobilität

    •    Absentismus, Abbrüche und Schulverweigerung

    •    Lernsituation, Lernmotivation und schulische Belastungen während des zweiten Lockdowns

    •    Steigende Leistungsanforderungen und Leistungsdruck

    •    Online-Zeiten und passive Tätigkeiten haben zugenommen.

    •    Übergang in eine berufsbildende mittlere oder höhere Schule: kein persönliches Kennenlernen der weiterführenden
         Bildungseinrichtungen

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„Wie kommen Kinder, Jugendliche und deren Familien gut aus der Pandemie?“

                           Schulen / Bildungsbereich

                                        Dialogpartner:
             Andreas Kappaurer, Pädagogischer Leiter, Bildungsdirektion Vorarlberg

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„Wie kommen Kinder, Jugendliche und deren Familien gut aus der Pandemie?“

             Übergang Schule-Beruf und Lehrausbildung

                                  Dialogpartner:
                 Bernhard Bereuter, Geschäftsführer AMS Vorarlberg

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„Wie kommen Kinder, Jugendliche und deren Familien gut aus der Pandemie?“

    •    Übergang in eine berufliche Ausbildung: kein Schnuppern in Betrieben möglich, kein Kennenlernen beruflicher Möglichkeiten in den
         Berufsinformationszentren des AMS

    •    Reduzierter BO-Unterricht an den Schulen

    •    Wegfall von Praktika, Ferialjobs und Student:innenjobs auch mit ökonomischen Auswirkungen

    •    Herausforderungen für das Jugendcoaching: Zutritt zu den Bildungseinrichtungen und Vermittlung von Lehrstellen

    •    Hervorragende Kooperation zwischen Jugendcoaching und Lehrlingscoaching der WKV sowie AMS

    •    Persönliche Kontakte mit arbeitssuchenden Jugendlichen im AMS und dadurch Vertrauensaufbau derzeit kaum möglich

    •    2020 starkes Minus bei den Lehranfängen vor allem in den betroffenen Branchen Tourismus, Gastronomie und Handel – Niveau von 2019
         wurde im Frühsommer 2021 wieder erreicht

    •    Herausforderungen für die Jugendlichen:
          – Jugendliche treffen eine falsche Berufs- und Schulwahl,
          – viele Beratungstermine und Informationsveranstaltungen sind ausgefallen,
          – Online-Berufsmessen statt direkten Kennenlern-Kontakten,
          – keine Schulungen.
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„Wie kommen Kinder, Jugendliche und deren Familien gut aus der Pandemie?“

             Übergang Schule-Beruf und Lehrausbildung

                                  Dialogpartner:
                 Bernhard Bereuter, Geschäftsführer AMS Vorarlberg

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„Wie kommen Kinder, Jugendliche und deren Familien gut aus der Pandemie?“

                        Psychische und physische Gesundheit

                                             Dialogpartnerin:
             Alexandra Wucher, stellvertretende Geschäftsführerin des Vorarlberger Kinderdorfs

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„Wie kommen Kinder, Jugendliche und deren Familien gut aus der Pandemie?“

    •    Kinder und Jugendliche können nicht ohne ihre Familien betrachtet werden – Familie wurde zum zentralen Bezugsraum während der
         COVID-19-Pandemie.

    •    Herausfordernde Situationen für Familien mit Kindern:
             –   Gleichzeitig Homeschooling und Homeoffice.
             –   Wechselnde Betreuungsstrukturen und –formate.

    •    Bewältigung von Lernrückständen und Lernunterstützung sind von den Ressourcen der Familien abhängig:
             –   Wie gut können Eltern ihren Kindern beim Lernen helfen?
             –   Technische Infrastruktur: WLAN, Hard- und Software, vorhandener Wohnraum.
             –   Immaterielle Ressourcen: eigene Bildungsressourcen, technisches / digitales Knowhow

    •    Verschärfung bei sozial schwachen und einkommensarmen Familien.

    •    Auswirkungen auf das Erziehungsverhalten der Eltern (beispielsweise Gewalt in der Erziehung – Kampagne des Landes Vorarlberg)

    •    Wachsende Nachfrage nach unterstützenden Angeboten und Ressourcen ist feststellbar.

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„Wie kommen Kinder, Jugendliche und deren Familien gut aus der Pandemie?“

    •    Kinder und Jugendliche fühlen sich generell vermehrt unsicher, ängstlich, isoliert; sie leiden häufiger unter einer depressiven
         Grundhaltung, Schlafstörungen, Albträumen, Essstörungen, Unruhe, Lethargie, fehlender Motivation, Überforderung, Unaufmerksamkeit
         und trennungsbedingten Angstzuständen.

    •    Weil viele Kinder und Jugendliche neben Fernsehen und Essen keine Bewegungs- oder Ausweichmöglichkeiten hatten, kam es zu einer
         Zunahme von Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen insbesondere bei sozial benachteiligten Familien und Familien in prekären
         Lebenssituationen.

    •    „Alles, was wir in den letzten Jahren erreicht haben, ist größtenteils zunichte gemacht worden“, so Harald Geiger, ärztlicher Leiter Kinder
         und Jugendgesundheit, aks Gesundheit GmbH.

    •    Die generellen Einschränkungen, die Reduktion der sozialen Kontakte, fehlende Ausgleichsventile wie Sport und Bewegung machen sich
         immer stärker bemerkbar. Sie äußern sich in Form von Rückzug, In-Sich-Kehren, die Situation „stoisch“ und passiv annehmen.

    •    In den Fachgesprächen wurde darauf hingewiesen, dass die starke Belastung der Jugendlichen sich auch in einem steigenden Griff nach
         Suchtmitteln, Aufputschmittel oder dämpfenden Drogen wie Cannabis zeige, die als Ausweg aus belastenden Situationen genommen
         werden.

    •    Das Ausmaß und die Art der Auswirkungen werden von weiteren Faktoren wie Entwicklungsalter, aktuellem Bildungsstand, besonderen
         Bedürfnissen oder psychischen Krankheiten beeinflusst. Die vielfach belastende Situation der Eltern wirkt sich nicht nur auf deren
         psychische Gesundheit aus, sondern auch unmittelbar auf die der Kinder.

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„Wie kommen Kinder, Jugendliche und deren Familien gut aus der Pandemie?“

                        Psychische und physische Gesundheit

                                             Dialogpartnerin:
             Alexandra Wucher, stellvertretende Geschäftsführerin des Vorarlberger Kinderdorfs

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„Wie kommen Kinder, Jugendliche und deren Familien gut aus der Pandemie?“

                               Lebensweltliche und politische Beteiligung

    •    Fehlendes Interesse für den Alltag, die Lebenswelt, die Bedürfnisse und Wünsche von Kindern und Jugendlichen

    •    Kinder und Jugendliche sind nicht nur Schüler:innen oder Auszubildende, ein gesamthafter Blick unter Einbezug der Jugendlichen und
         Aufnahme ihrer Ideen ist nötig.

    •    Wachsende Beteiligung bei online-Formaten, längerfristige Motivation und Erreichen der Jugendlichen ist jedoch herausfordernd

    •    Beteiligung baut auf transparente und klare Information auf.

    •    Angebote für Versäumtes und ein großes Dankeschön an alle Kinder und Jugendlichen wären wünschenswert und wichtig.

    •    Vorarlberg kann auf hervorragende Beteiligungsstrukturen aufbauen.

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„Wie kommen Kinder, Jugendliche und deren Familien gut aus der Pandemie?“

              Lebenswelten aus Sicht der Jugend

                               Dialogpartnerin:
             Romea Hämmerle, Schülerin, Bundesgymnasium Lustenau

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„Wie kommen Kinder, Jugendliche und deren Familien gut aus der Pandemie?“

             Schlussfolgerungen und Ausblick
             aus Sicht des Landes Vorarlberg

              Landeshauptmann Markus Wallner

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Vielen Dank für Ihr Interesse
              und Ihre Aufmerksamkeit!

             Die PowerPoint Präsentation ist unter
             www.vorarlberg.at/jugend abrufbar.

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