"Wie kommen Kinder, Jugendliche und deren Familien gut aus der Pandemie?" Status Quo und Ausblick - Die Veranstaltung beginnt in Kürze.
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„Wie kommen Kinder, Jugendliche und deren Familien gut aus der Pandemie?“ Status Quo und Ausblick Die Veranstaltung beginnt in Kürze. Hotline bei technischen Herausforderungen: 05574 511 3901060 25.06.2021 1
„Wie kommen Kinder, Jugendliche und deren Familien gut aus der Pandemie?“ Status Quo und Ausblick Land Vorarlberg in Kooperation mit Marke Vorarlberg 25.06.2021 2
„Wie kommen Kinder, Jugendliche und deren Familien gut aus der Pandemie?“ Begrüßung Landeshauptmann Markus Wallner 25.06.2021 3
„Wie kommen Kinder, Jugendliche und deren Familien gut aus der Pandemie?“ Ablauf 1. Warum beschäftigen wir uns mit dem Thema? 4. Ausblick aus Sicht des Landes Vorarlberg Kinder- und Jugendanwalt Michael Rauch 5. Abschluss und Dank 2. Corona – haben wir für die Kinder nichts gemacht? Landeshauptmann Markus Wallner Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Mazal 3. Wie kommen Kinder, Jugendliche und deren Familien gut aus der Pandemie? Moderation: – Eva Häfele | Sozialwissenschaftlerin Annemarie Felder & Dominik Drljo – Birgit Werle | Regio im Walgau – Andreas Kappaurer | Bildungsdirektion Vorarlberg – Bernhard Bereuter | AMS Vorarlberg – Alexandra Wucher | Vorarlberger Kinderdorf – Romea Hämmerle | Schülerin, BG Lustenau 25.06.2021 4
„Wie kommen Kinder, Jugendliche und deren Familien gut aus der Pandemie?“ Warum beschäftigen wir uns mit dem Thema? Kinder- und Jugendanwalt Michael Rauch 25.06.2021 5
„Wie kommen Kinder, Jugendliche und deren Familien gut aus der Pandemie?“ Corona – haben wir für die Kinder nichts gemacht? Wolfgang Mazal, Institut für Arbeits- und Sozialrecht sowie Österreichisches Institut für Familienforschung an der Universität Wien 25.06.2021 6
„Wie kommen Kinder, Jugendliche und deren Familien gut aus der Pandemie?“ Präsentation der Ergebnisse der Erhebungen und Interviews Regionale, nationale und internationale Erhebungen und Forschungsprojekte – die sozialwissenschaftliche Perspektive Erkenntnisse aus den Fachgesprächen und durchgeführte Maßnahmen mit Interviewpartner:innen: – Birgit Werle | Regio im Walgau – Andreas Kappaurer | Bildungsdirektion Vorarlberg – Bernhard Bereuter | AMS Vorarlberg – Alexandra Wucher | Vorarlberger Kinderdorf – Romea Hämmerle | Schülerin, BG Lustenau 25.06.2021 7
„Wie kommen Kinder, Jugendliche und deren Familien gut aus der Pandemie?“ Methodik • Erfassung nationaler und internationaler Studien zur Situation von Familien, Kindern und Jugendlichen während der COVID-19- Pandemie • Erfassung von Studien und Erhebungen sowie grauer Literatur aus Vorarlberg • Fachgespräche mit 41 Expert:innen aus den Bereichen Freizeit, Bildung, Übergang Schule-Beruf, Lehrausbildung, psychische und physische Gesundheit sowie Beteiligung • Zwei Fokusgruppen mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen zwischen 12 und 19 Jahren • Erfassung von durchgeführten und geplanten Maßnahmen 2020 bis 2021 • Darstellung des Handlungsbedarfs und der Handlungsfelder • Zeitraum der Recherchen, Fachgespräche und Fokusgruppen April und Mai 2021 25.06.2021 8
„Wie kommen Kinder, Jugendliche und deren Familien gut aus der Pandemie?“ Zusammenfassung von regionalen, nationalen und internationalen Erhebungen und Forschungsprojekten Die sozialwissenschaftliche Perspektive 25.06.2021 9
„Wie kommen Kinder, Jugendliche und deren Familien gut aus der Pandemie?“ Worüber wurde seit März 2020 national und international geforscht? • Allgemeine Situationsanalysen sowie soziale Aspekte der COVID-19-Pandemie und deren Auswirkungen auf Kinder, Jugendliche und deren Familien: Mediennutzung, Kinder- und Jugendarmut etc. • Austrian Corona Panel Project der Universität Wien – eine laufende und sehr umfassende Erhebung zu unterschiedlichen Themenbereichen der COVID-19-Pandemie mit Blog und Dossiers • Universität Salzburg: Corona Kids Austria • Psychosoziale Gesundheit: Medizinische Universität Innsbruck, Donauuniversität Krems, COPSY-Studie Deutschland, Universität Zürich, OECD in Kooperation mit Forschungseinrichtungen uvm. • Bildungsbereich: Universität Wien, Bildungspsychologie; Universität Wien, Erziehungswissenschaften; Arbeiterkammer, OECD Paris, IFO Berlin u.v.m. • Arbeitsmarkt und Ausbildung: Austrian Corona Panel Project, AMS, Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit • Freizeit und außerschulische Aktivitäten: Bundesjugendvertretung, Institut für Jugendkulturforschung, Ö3 „Generation Corona“ 25.06.2021 10
„Wie kommen Kinder, Jugendliche und deren Familien gut aus der Pandemie?“ Vorarlberg: Forschung, Erhebung, Jahresberichte • Koordinationsbüro für Offene Jugendarbeit und Entwicklung: „Wir werden gemeinsam mit unseren Träumen eingesperrt.“ Ergebnisse der Umfrage Jugend & Corona (November 2020) • Vorarlberger Kinderdorf: Erhebung der Ist-Situation in betreuten Familien des Vorarlberger Kinderdorfs im Zuge der Corona- Krise (2020) • Erhebungen der Bildungsdirektion • Institut für Sozialdienste - Wissenschaft und Forschung: AGV Situationserfassung der Angebote für Kinder und Jugendliche während der COVID-19-Pandemie. Ergebnis einer Online-Umfrage (Januar 2021) • Stadt Feldkirch, Sozialplanung: Corona – und ich? Ergebnisse der Online Befragung für Kinder von 7 bis 12 Jahren (2021) • aks Gesundheit GmbH im Auftrag der Abteilung Wissenschaft und Weiterbildung: „Wie geht es den Familien in Vorarlberg mit der Corona-Krise?“ – Eine Fragebogenstudie zu den Chancen und Herausforderungen von belasteten Familien in der Corona Krise (Januar 2021) • Jahresberichte: Kinder- und Jugendanwaltschaft, Vorarlberger Kinderdorf 25.06.2021 11
„Wie kommen Kinder, Jugendliche und deren Familien gut aus der Pandemie?“ Die fünf Themenbereiche aus der Forschungsperspektive Darstellung anhand von Zitaten und Auszügen aus nationalen und internationalen Forschungsberichten sowie aus Vorarlberger Studien und Erhebungen 25.06.2021 12
„Wie kommen Kinder, Jugendliche und deren Familien gut aus der Pandemie?“ Kinder, Jugendliche und deren Familien im Fokus • Kinder und Jugendliche stehen nicht im Zentrum der • …. dass sich in Familien die sozialen Folgen der Regulationen der Corona-Pandemie, doch sie laufen Gefahr, zu ihren größten Pandemie bündeln. Opfern zu zählen. – Familien erweisen sich als eine Art Seismograph, der anzeigt, worin die gesellschaftlichen Probleme derzeit • Die Auswirkungen der indirekten Folgen der Pandemie bestehen. … Wer also wissen will, welche sozialen Folgen die werden in Zukunft unverhältnismäßig stark auf den Pandemie hat, muss auf die Haushalte blicken. Sie sind mehr Schultern der heutigen Kinder und Jugendlichen lasten. als vorher zum Ort der Aushandlung sozialer Zufriedenheit – Dennoch wird ihren Bedürfnissen nur relativ wenig und der Bewältigung der sozialen Ungleichheiten in der Aufmerksamkeit geschenkt.“ (ifs Wissenschaft und Pandemie geworden.“ Forschung 2021) (Andresen / Lips / Möller et al. 2021) 25.06.2021 13
„Wie kommen Kinder, Jugendliche und deren Familien gut aus der Pandemie?“ Familien • Bei Eltern oder Elternteilen, die im Homeoffice tätig sind, wirkt das Homeschooling und die dauerhafte Anwesenheit der Kinder als zusätzliche Belastung. – Selbst existenziell und finanziell gut abgesicherte Familien mit leistungsfähigen Erziehungsstrukturen sind inzwischen an ihre Grenzen gelangt. Diese Belastungen treffen Frauen und vor allem alleinerziehende Frauen in einem weit höheren Ausmaß als Männer; dies belegen bereits zahlreiche Erhebungen (Corona Panel der Universität Wien 2020 und 2021). • Seit dem ersten Lockdown entfiel wachsende Verantwortung auf Familien mit Kindern. Ihre materiellen und psychischen Ressourcen sind inzwischen bei vielen aufgebraucht. – Die zusätzlich erforderliche Obsorge und Bildungsbetreuung schulpflichtiger Kinder im selben Haushalt hat zu einer verstärkten Belastung der Eltern mit erhöhten Depressions- und Angstwerten sowie mit einer erhöhten Suizidalität im Vergleich zu Familien ohne schulpflichtige Kinder geführt, wie eine Mehrphasen-Untersuchung bereits im Mai 2020 festgestellt hat (Niederkrotenthaler 2020). • Eine Untersuchung in Deutschland zu Eltern mit Kindern mit Einschränkungen zeigt, dass die Familien sich in der COVID-19-Pandemie alleingelassen fühlen. Nicht nur die Beschulung fällt für betroffene Familien weg, sondern auch Therapie- und Pflegeangebote für deren Kinder (Kugelmeier / Schmolze-Krahn 2020). • Die Familie wurde durch die COVID-19-Pandemie zum zentralen Bezugsraum im Alltag der Kinder und Jugendlichen, diese „familiäre Verinselung“ ließ ihnen wenig kompensatorischen Freiraum (Reichert / Berner 2021). 25.06.2021 14
„Wie kommen Kinder, Jugendliche und deren Familien gut aus der Pandemie?“ Freizeit • Junge Menschen verbringen einen Großteil ihrer Zeit in Organisationen, die außerhalb der schulischen Bildung liegen – wie Sportvereine, Jugendverbände oder Jugendzentren, sie engagieren sich in Vereinen, und haben Freundschaftsnetzwerke. Dieses ist von jetzt auf gleich zum größten Teil weggebrochen, oftmals kann eine Umorganisation in digitale Formate nicht stattfinden oder wird als nicht ausreichend wahrgenommen.“ (Andresen / Lips / Möller, Renate et al. 2020) • Das Freizeitverhalten im Kinder- und Jugendalter ist zum Teil sehr stark geschlechtsspezifisch ausgeformt: Gaming ist eine vorwiegend männliche Domäne, Lesen und Shopping hingegen werden eher von Mädchen gepflegt. Auch Events und Veranstaltungsbesuche sind für Mädchen „cooler“ als für Jungen. Medienaktivitäten und soziale Medien bestimmen den Freizeitalltag der Altersgruppe der 11- bis 17- Jährigen sehr stark. Non-mediale Formen der Freizeitgestaltung sind im Kontext der Lockdown-Erfahrung inzwischen auch für Kinder und Jugendliche „cooler“ geworden (Institut für Jugendkulturforschung 2021). • Die Stadt Feldkirch führte im Februar und März 2021 eine online-Erhebung unter Kindern von 7 bis 12 Jahren durch. Als Herausforderungen beim zuhause bleiben nannten die Kinder am häufigsten die fehlenden Möglichkeiten andere Kinder zu treffen gefolgt von dem Mangel an Freizeitaktivitäten, „zuhause lernen“ und „nicht reisen können“ folgten an dritter Stelle. Nur wenige Kinder nannten Einsamkeit während ihrer Zeit zuhause (Feldkirch, Sozialplanung 2021). 25.06.2021 15
„Wie kommen Kinder, Jugendliche und deren Familien gut aus der Pandemie?“ Schule / Ausbildung • Eine internationale Studie der OECD kam zu dem Schluss, dass soziale Ungleichheiten im Zusammenhang mit Homeschooling und Distance Learning noch deutlicher geworden sind. – Auf Grund von Lernrückständen zeigten sich Schwierigkeiten, neuen Lernstoff zu erfassen. Leistungsschwächere Schüler:innen, die zu Hause weder den nötigen Raum noch die Unterstützung durch Familienmitglieder vorfinden, hatten im Distanzunterricht die größten Probleme. Dadurch drohen sich Bildungsungleichheiten weiter zu vertiefen. Auch die bereits mangelhafte Bildungsmobilität in Österreich wird dadurch verschärft (Schleicher [OECD] 2021). • Die Erhebungen unter Schüler:innen, die von Susanne Schwab zu den Belastungsempfindungen und den Herausforderungen durchgeführt wurden, zeigten folgende Ergebnisse: – 79 % gaben an, ihre Klassenkamerad:innen zu vermissen, – 58,9 % vermissten ihre Lehrpersonen, – rund zwei Dritteln fehlte die Schule an sich; – 18,3 % gaben an, dass sie die Schule überhaupt nicht vermissen (Schwab / Lindner 2020: 56). 25.06.2021 16
„Wie kommen Kinder, Jugendliche und deren Familien gut aus der Pandemie?“ Psychische und physische Gesundheit Die koje-Erhebung unter Vorarlberger Jugendlichen nannte folgende psychische Auswirkungen: • Lustlosigkeit, Freudlosigkeit, Schlafstörungen, häufige Müdigkeit und geringer Selbstwert; Mädchen und junge Frauen äußern eine höhere Betroffenheit; Jugendliche ab 16 Jahren sind ebenfalls stärker belastet. • Die Zukunftsvorstellungen volljähriger Jugendlicher waren besonders düster; Kinder und Jugendliche in urbanen Gebieten erleben eine leicht höhere Belastung im Vergleich zum ländlichen Raum, der aber in sich recht heterogen ist (Koordinationsbüro Offene Jugendarbeit 2020: 8-15). Die Ergebnisse der Tiroler COVID-19-Kinderstudie zeigen, dass • die Gruppe vulnerabler Kinder immer mehr abrutscht und die Gefahr besteht, dass die Kinder spätestens bei der nächsten Schulschließung in den klinischen Bereich geraten. Die Autorinnen sehen bei den Jugendlichen diesen „Turning Point“ bereits überschritten (Sevecke / Exenberger /Taferner / Wenter 2020-2021). • In der Erhebung der koje gaben – 70 % der Jugendlichen zwischen 12 und 15 Jahren an, dass sie zumindest gelegentlich Sport betreiben, sie sind sportlicher als die über 16-Jährigen. – 30 % sind durch Corona in der Sportausübung stark eingeschränkt. – 20 % der Mädchen betreiben überhaupt keinen Sport, hier stechen die Gruppe der 16- bis 19-jährigen Mädchen und junge Frauen hervor (Koordinationsbüro Offene Jugendarbeit 2020: 16-19). 25.06.2021 17
„Wie kommen Kinder, Jugendliche und deren Familien gut aus der Pandemie?“ Lebensweltliche und politische Beteiligung • Junge Menschen beklagen, von der Politik nicht gehört zu • Die ersten Ergebnisse zeigen, dass junge Menschen sich in den werden und auf ihre Rolle als Lernende – Schüler:innen, politischen Entscheidungen nicht gesehen und gehört fühlen. Student:innen oder Auszubildende – reduziert zu werden. – Die Politik konzentriere sich auf wirtschaftliche Themen oder den – Daraus folge, dass Kindheit und Jugend ganzheitlicher in den Blick Profisport. Die alltäglichen Lebenswelten der jungen Menschen und genommen werde - nicht immer der Bildungsbereich oder die deren Normalisierung interessiere die Politik generell nicht. Die Berufsausbildung – sondern Beteiligung, Kontakte zu Gleichaltrigen, Mitbestimmung und die Teilhabe ist für die jungen Menschen Jugendkultur oder Sport sind von elementarer Bedeutung. Wichtig wichtiger geworden; aktuell sehen sie ihre Anliegen jedoch nicht wäre es daher, flächendeckend junge Menschen stärker zu berücksichtigt. Digitale Formate der Beteiligung haben ihre Grenzen befragen und zu beteiligen, ihre Ideen aufzunehmen, die sie gezeigt (Forschungsverbund „Kindheit – Jugend – Familie in der einbringen (OECD Webinar (20.05.2021) Psychische Gesundheit in Corona Zeit“) . der Pandemie – Junge Menschen unter Druck"). 25.06.2021 18
„Wie kommen Kinder, Jugendliche und deren Familien gut aus der Pandemie?“ Erkenntnisse aus den Fachgesprächen und durchgeführte Maßnahmen in den vergangenen 15 Monaten Im Dialog mit interviewten Fachpersonen (fünf Bereiche) 25.06.2021 19
„Wie kommen Kinder, Jugendliche und deren Familien gut aus der Pandemie?“ Freizeit / Familien Dialogpartnerin: Birgit Werle, Geschäftsführerin, Regio im Walgau 25.06.2021 20
„Wie kommen Kinder, Jugendliche und deren Familien gut aus der Pandemie?“ • Der öffentliche Raum als Begegnungsraum – Betretungs- und Besuchsverbote – Fehlende Sport- und Bewegungsmöglichkeiten – Belastende Situation in kleinen Wohnungen oder Wohnungen ohne Außenräume und Freiflächen oder technische Infrastruktur (WLAN) • Wegfall dritter Orte als Kommunikations- und Begegnungsräume für Kinder und Jugendliche. • Mobilität und Alltagsverkehr der Kinder- und Jugendlichen steigt: Fahrrad, Scooter, Skateboard - Sicherheit im Straßenverkehr. • Sportvereine: Kontaktsportarten und Mannschaftssport waren stärker eingeschränkt in ihren Aktivitäten. • Musikschulen und musische Jugendvereine (Chöre, Blasmusik) waren sehr eingeschränkt in ihren Tätigkeiten. • Die Situation der Jugendorganisationen: viele digitale Angebote, jedoch Wegfall der meisten Gruppenangebote 25.06.2021 21
„Wie kommen Kinder, Jugendliche und deren Familien gut aus der Pandemie?“ Freizeit / Familien Dialogpartnerin: Birgit Werle, Geschäftsführerin, Regio im Walgau 25.06.2021 22
„Wie kommen Kinder, Jugendliche und deren Familien gut aus der Pandemie?“ Schulen / Bildungsbereich Dialogpartner: Andreas Kappaurer, Pädagogischer Leiter, Bildungsdirektion Vorarlberg 25.06.2021 23
„Wie kommen Kinder, Jugendliche und deren Familien gut aus der Pandemie?“ • Coronabezogene Themen im Bildungsbereich (Masken, Testen, widersprüchliche Daten) • Die Schule als Lernraum und als Lebens- und Begegnungsraum • Bildungsungleichheiten und Lernrückstände werden sichtbar und verstärken sich - negative Auswirkungen auf die Bildungsmobilität • Absentismus, Abbrüche und Schulverweigerung • Lernsituation, Lernmotivation und schulische Belastungen während des zweiten Lockdowns • Steigende Leistungsanforderungen und Leistungsdruck • Online-Zeiten und passive Tätigkeiten haben zugenommen. • Übergang in eine berufsbildende mittlere oder höhere Schule: kein persönliches Kennenlernen der weiterführenden Bildungseinrichtungen 25.06.2021 24
„Wie kommen Kinder, Jugendliche und deren Familien gut aus der Pandemie?“ Schulen / Bildungsbereich Dialogpartner: Andreas Kappaurer, Pädagogischer Leiter, Bildungsdirektion Vorarlberg 25.06.2021 25
„Wie kommen Kinder, Jugendliche und deren Familien gut aus der Pandemie?“ Übergang Schule-Beruf und Lehrausbildung Dialogpartner: Bernhard Bereuter, Geschäftsführer AMS Vorarlberg 25.06.2021 26
„Wie kommen Kinder, Jugendliche und deren Familien gut aus der Pandemie?“ • Übergang in eine berufliche Ausbildung: kein Schnuppern in Betrieben möglich, kein Kennenlernen beruflicher Möglichkeiten in den Berufsinformationszentren des AMS • Reduzierter BO-Unterricht an den Schulen • Wegfall von Praktika, Ferialjobs und Student:innenjobs auch mit ökonomischen Auswirkungen • Herausforderungen für das Jugendcoaching: Zutritt zu den Bildungseinrichtungen und Vermittlung von Lehrstellen • Hervorragende Kooperation zwischen Jugendcoaching und Lehrlingscoaching der WKV sowie AMS • Persönliche Kontakte mit arbeitssuchenden Jugendlichen im AMS und dadurch Vertrauensaufbau derzeit kaum möglich • 2020 starkes Minus bei den Lehranfängen vor allem in den betroffenen Branchen Tourismus, Gastronomie und Handel – Niveau von 2019 wurde im Frühsommer 2021 wieder erreicht • Herausforderungen für die Jugendlichen: – Jugendliche treffen eine falsche Berufs- und Schulwahl, – viele Beratungstermine und Informationsveranstaltungen sind ausgefallen, – Online-Berufsmessen statt direkten Kennenlern-Kontakten, – keine Schulungen. 25.06.2021 27
„Wie kommen Kinder, Jugendliche und deren Familien gut aus der Pandemie?“ Übergang Schule-Beruf und Lehrausbildung Dialogpartner: Bernhard Bereuter, Geschäftsführer AMS Vorarlberg 25.06.2021 28
„Wie kommen Kinder, Jugendliche und deren Familien gut aus der Pandemie?“ Psychische und physische Gesundheit Dialogpartnerin: Alexandra Wucher, stellvertretende Geschäftsführerin des Vorarlberger Kinderdorfs 25.06.2021 29
„Wie kommen Kinder, Jugendliche und deren Familien gut aus der Pandemie?“ • Kinder und Jugendliche können nicht ohne ihre Familien betrachtet werden – Familie wurde zum zentralen Bezugsraum während der COVID-19-Pandemie. • Herausfordernde Situationen für Familien mit Kindern: – Gleichzeitig Homeschooling und Homeoffice. – Wechselnde Betreuungsstrukturen und –formate. • Bewältigung von Lernrückständen und Lernunterstützung sind von den Ressourcen der Familien abhängig: – Wie gut können Eltern ihren Kindern beim Lernen helfen? – Technische Infrastruktur: WLAN, Hard- und Software, vorhandener Wohnraum. – Immaterielle Ressourcen: eigene Bildungsressourcen, technisches / digitales Knowhow • Verschärfung bei sozial schwachen und einkommensarmen Familien. • Auswirkungen auf das Erziehungsverhalten der Eltern (beispielsweise Gewalt in der Erziehung – Kampagne des Landes Vorarlberg) • Wachsende Nachfrage nach unterstützenden Angeboten und Ressourcen ist feststellbar. 25.06.2021 30
„Wie kommen Kinder, Jugendliche und deren Familien gut aus der Pandemie?“ • Kinder und Jugendliche fühlen sich generell vermehrt unsicher, ängstlich, isoliert; sie leiden häufiger unter einer depressiven Grundhaltung, Schlafstörungen, Albträumen, Essstörungen, Unruhe, Lethargie, fehlender Motivation, Überforderung, Unaufmerksamkeit und trennungsbedingten Angstzuständen. • Weil viele Kinder und Jugendliche neben Fernsehen und Essen keine Bewegungs- oder Ausweichmöglichkeiten hatten, kam es zu einer Zunahme von Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen insbesondere bei sozial benachteiligten Familien und Familien in prekären Lebenssituationen. • „Alles, was wir in den letzten Jahren erreicht haben, ist größtenteils zunichte gemacht worden“, so Harald Geiger, ärztlicher Leiter Kinder und Jugendgesundheit, aks Gesundheit GmbH. • Die generellen Einschränkungen, die Reduktion der sozialen Kontakte, fehlende Ausgleichsventile wie Sport und Bewegung machen sich immer stärker bemerkbar. Sie äußern sich in Form von Rückzug, In-Sich-Kehren, die Situation „stoisch“ und passiv annehmen. • In den Fachgesprächen wurde darauf hingewiesen, dass die starke Belastung der Jugendlichen sich auch in einem steigenden Griff nach Suchtmitteln, Aufputschmittel oder dämpfenden Drogen wie Cannabis zeige, die als Ausweg aus belastenden Situationen genommen werden. • Das Ausmaß und die Art der Auswirkungen werden von weiteren Faktoren wie Entwicklungsalter, aktuellem Bildungsstand, besonderen Bedürfnissen oder psychischen Krankheiten beeinflusst. Die vielfach belastende Situation der Eltern wirkt sich nicht nur auf deren psychische Gesundheit aus, sondern auch unmittelbar auf die der Kinder. 25.06.2021 31
„Wie kommen Kinder, Jugendliche und deren Familien gut aus der Pandemie?“ Psychische und physische Gesundheit Dialogpartnerin: Alexandra Wucher, stellvertretende Geschäftsführerin des Vorarlberger Kinderdorfs 25.06.2021 32
„Wie kommen Kinder, Jugendliche und deren Familien gut aus der Pandemie?“ Lebensweltliche und politische Beteiligung • Fehlendes Interesse für den Alltag, die Lebenswelt, die Bedürfnisse und Wünsche von Kindern und Jugendlichen • Kinder und Jugendliche sind nicht nur Schüler:innen oder Auszubildende, ein gesamthafter Blick unter Einbezug der Jugendlichen und Aufnahme ihrer Ideen ist nötig. • Wachsende Beteiligung bei online-Formaten, längerfristige Motivation und Erreichen der Jugendlichen ist jedoch herausfordernd • Beteiligung baut auf transparente und klare Information auf. • Angebote für Versäumtes und ein großes Dankeschön an alle Kinder und Jugendlichen wären wünschenswert und wichtig. • Vorarlberg kann auf hervorragende Beteiligungsstrukturen aufbauen. 25.06.2021 33
„Wie kommen Kinder, Jugendliche und deren Familien gut aus der Pandemie?“ Lebenswelten aus Sicht der Jugend Dialogpartnerin: Romea Hämmerle, Schülerin, Bundesgymnasium Lustenau 25.06.2021 34
„Wie kommen Kinder, Jugendliche und deren Familien gut aus der Pandemie?“ Schlussfolgerungen und Ausblick aus Sicht des Landes Vorarlberg Landeshauptmann Markus Wallner 25.06.2021 35
Vielen Dank für Ihr Interesse und Ihre Aufmerksamkeit! Die PowerPoint Präsentation ist unter www.vorarlberg.at/jugend abrufbar. 25.06.2021 36
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