Wissenschaftliche Anforderung an schriftliche Ausarbeitungen in den Studiengängen Gesundheitspädagogik und Kriterien ihrer Beurteilung

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Wissenschaftliche Anforderung an schriftliche Ausarbeitungen
              in den Studiengängen Gesundheitspädagogik
                    und Kriterien ihrer Beurteilung

                    2. vollständig überarbeitete Fassung

Autorinnen:          Eva-Maria Bitzer
                     Karin Drixler
                     Simone Flaig
                     Mareike Lederle
                     Sandra Schütter
                     Andrea Warnke

Stand:               24.09.2018
Version:             2.0
Inhaltsverzeichnis
1     Einführung ......................................................................................................................................4

2     Wissenschaftliche Arbeiten .............................................................................................................7

      2.1         Empirische Arbeiten ...........................................................................................................7

      2.2         Konzeptionelle Arbeiten .....................................................................................................7

      2.3         Literaturarbeiten .................................................................................................................8

      2.4         Der Aufbau einer schriftlichen Ausarbeitung.......................................................................9
                  2.4.1       Zusammenfassung/Abstract ..................................................................................9
                  2.4.2       Inhaltsverzeichnis ................................................................................................10
                  2.4.3       ggf. Abbildungs-, Tabellen- und Abkürzungsverzeichnis .....................................10
                  2.4.4       Einleitung ............................................................................................................10
                  2.4.5       Hauptteil ..............................................................................................................11
                  2.4.6       Diskussion ...........................................................................................................11
3     Literatur.........................................................................................................................................12

      3.1         Literaturrecherche ............................................................................................................12

      3.2         Literaturverwaltung...........................................................................................................13

      3.3         Zitation .............................................................................................................................14
                  3.3.1       Literaturangaben im Text.....................................................................................15
                  3.3.2       Zitate und Zitieren ...............................................................................................15
                  3.3.3       Angaben im Literaturverzeichnis .........................................................................18
4     Formale Gestaltungskriterien ........................................................................................................21

      4.1         Allgemeine Formalien ......................................................................................................21

      4.2         Spezielle Formalien..........................................................................................................22
                  4.2.1       Tabellen und Abbildungen ...................................................................................22
                  4.2.2       Literaturverzeichnis .............................................................................................23
                  4.2.3       Sprache, Orthografie, Interpunktion und Grammatik............................................23
                  4.2.4       Eigenschaften einer wissenschaftlichen Arbeit ....................................................24
5     Inhaltliche und formale Bewertung ................................................................................................25

      5.1         Checkliste für die Kontrolle von schriftliche Ausarbeitungen .............................................25

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5.2       Prüfung durch Gutachter und Gutachterinnen / Prüfer und Prüferinnen ...........................26
                5.2.1      Formale Prüfung der Bestandteile der schriftlichen Ausarbeitung........................26
                5.2.2      Checkliste der Bewertungskriterien .....................................................................27
Anhang A        Muster Deckblatt Hausarbeit ............................................................................................31

Anhang B        Muster für die Titelseite der B.Sc.- und M.Sc. Arbeit ........................................................32

Anhang C        Muster für die ehrenwörtliche Erklärung ...........................................................................33

Anhang D        Beispiel für Formulierungen .............................................................................................34

Anhang E        Beispiel für ein Inhaltsverzeichnis Hausarbeit ..................................................................37

Anhang F        Inhaltliche Gliederung und Struktur empirischer Abschlussarbeiten .................................38

                5.2.3      Titelblatt ..............................................................................................................38
                5.2.4      Inhaltsverzeichnis ................................................................................................38
                5.2.5      Tabellenverzeichnis.............................................................................................38
                5.2.6      Abbildungsverzeichnis.........................................................................................38
                5.2.7      4 Methodisches Vorgehen ...................................................................................39
Anhang G        Gliederung für eine konzeptionelle (Abschluss-)Arbeit .....................................................41

Anhang H        Gliederungsvorschlag für das Exposé der Bachelor- bzw. Masterarbeit ...........................43

Anhang I        Verfahrensablauf bei Verdacht auf Plagiat .......................................................................45

                5.2.8      1 Zuständigkeit ....................................................................................................45
                5.2.9      2 Verfahren .........................................................................................................45

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1 Einführung
        „Wissenschaftliches Arbeiten zeigt sich in einer systematischen und methodisch
        kontrollierten Verbindung eigenständiger und kreativer Gedanken mit bereits
        vorliegenden wissenschaftlichen Befunden. Das Vorgehen ist sorgfältig,
        begriffsklärend und fach- bzw. disziplinbezogen“ (Bohl, 2018, S. 13).

Die schriftliche Ausarbeitung wissenschaftlichen Arbeitens dient der Dokumentation des
systematischen     und     methodisch      kontrollierten   Vorgehens   und   gewährleistet   die
Nachvollziehbarkeit und Transparenz gegenüber Dritten, z. B. anderen Wissenschaftlern oder den
Dozierenden.     Das     Arbeiten   nach     wissenschaftlichen   Standards   im   Studium    der
Gesundheitspädagogik zielt (in Anlehnung an May, 2014, S. 12) auf den Erwerb folgender
Fähigkeiten und Fertigkeiten ab:

    •    selbstständiges Erarbeiten einer Thematik, Übersicht über einen Forschungsbereich und
         die Forschungslage
    •    systematische und zielorientierte Informationssuche, Erfahrungen im Ordnen und
         Strukturieren von Wissen
    •    Kompetenzen auf sprachlicher, formaler, kommunikativer und organisatorischer Ebene
    •    wissenschaftliche Prinzipien, Techniken und formale Standards
    •    fachspezifische Arbeitsmethoden und Methodenkritik
    •    theoretische Reflexions- und Urteilsfähigkeit
    •    kritischer Umgang mit wissenschaftlichen Ergebnissen
    •    Neugierde über die Grenzen eines Fachs hinaus
    •    Fähigkeit zur sprachlich angemessenen Präsentation wissenschaftlicher Erkenntnisse

Dieses Manual bietet eine Orientierung und Einführung in die Anforderungen an eine
wissenschaftliche Arbeit, die den wissenschaftlichen Standards in Form und Sprache genügt. Ziel
dieses Manuals ist es, die formale Gestaltung und den Aufbau von schriftlichen Ausarbeitungen
für die Bachelor- und Masterstudiengänge Gesundheitspädagogik zu erleichtern. Wichtig zu
wissen ist, dass es unterschiedliche Traditionen in der Darstellung wissenschaftlichen Arbeitens
gibt, beispielsweise unterscheiden sich Literatur- und Quellenverweise manchmal selbst innerhalb
einer Fachdisziplin. Aber immer gilt: eine einmal gewählte Darstellungsform (z. B. Zitierweise)
muss einheitlich konsequent und korrekt verwendet werden.

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Bitte beachten Sie: Dieses Manual dient der Orientierung. Hieraus kann kein
Rechtsanspruch abgeleitet werden. Rechtlich maßgeblich ist ausschließlich die jeweils
geltende Prüfungsordnung.

Arbeitsschritte
Im Folgenden haben wir stichpunktartig die einzelnen Schritte zusammengefasst, die eine
fundierte schriftliche Ausarbeitung beinhaltet.

Themenfindung

    •   Formulierung des Themas und Absprache mit den Dozierenden
    •   Präzisierung des Themas anhand von:
           o Interesse, Forschungsschwerpunkt
           o geleisteter Vorarbeit
           o Verfügbarkeit der Literatur
           o Skizzierung einer eigenen Fragestellung
Materialsichtung und -beschaffung

    •   Recherche in Bibliothekskatalogen, überregionalen Datenbanken und Archiven nach
        passender Literatur
    •   Auswahl relevanter Texte durch Zuhilfenahme von Bibliographien, Handbüchern etc.

Strukturierung und Gliederung

    •   Entwicklung einer eigenen Fragestellung
    •   inhaltliche Schwerpunktsetzung
    •   mögliche Gliederung
    •   Umfang oder besondere Inhalte des Literaturverzeichnisses

Auswahl und Auswertung der Quellen

    •   Sondierung und Auswahl der Quellen
    •   Exzerpieren von Texten
    •   kritische Auseinandersetzung mit den Quellen:
             o theoretische Einbettung
             o Aufbau einer Argumentationsstruktur
             o Zusammenfügen der Bestandteile
    •   Quellen müssen logisch und nachvollziehbar mit den eigenen Thesen verknüpft werden

Überarbeitung/ Schlussredaktion
Die Überarbeitungsphase einer wissenschaftlichen Arbeit beinhaltet den Blick sowohl auf die
inhaltliche als auch auf die formale Ebene. Die Schlussredaktion bzw. Überarbeitung gibt einer
Arbeit den letzten Schliff. Lesen Sie selbst die Arbeit mit „diesem anderen Blick“ und bitten Sie

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mindestens eine weitere Person Ihren Text Korrektur zu lesen in Bezug auf Verständlichkeit sowie
Orthografie, Grammatik und Interpunktion.

    1. Inhaltliche Ebene
    • Argumentation:
           o Prüfung auf Schlüssigkeit der Argumentation: Gibt es Lücken oder Sprünge im
                 Text? Können die Leser/ die Leserinnen der Argumentation folgen?
           o Prüfung der Übergänge zwischen den Kapiteln sowie den einzelnen Abschnitten
                 eines Kapitels: Findet eine Überleitung zwischen Abschnitten und Kapiteln statt?
    • Objektive und schlüssige Bewertung des zu behandelnden Gegenstands:
           o Wurden Argumentationsketten entwickelt, die fundiert begründet und schlüssig
                 sind?
           o Sind diese frei von Behauptungen, Mutmaßungen und Widersprüchen?
    • Sprache:
           o Angemessen: Ist die Sprache angemessen für eine wissenschaftliche Arbeit?
           o Präzise: Wurde präzise formuliert: Wurden Schachtelsätze aufgelöst? Sind die
                 Satzbezüge eindeutig? Wurden vermeidbare Wiederholungen gestrichen?
                 Wurden zentrale Begriffe definiert und durchgängig verwendet?

    2. Formale Ebene
    • Orthografie, Grammatik und Interpunktion: Sind alle Tippfehler korrigiert? Wurde bei
       Unsicherheit nochmal im Duden nachgeschlagen? Stimmt die Grammatik? Ist die
       Interpunktion korrekt, schlüssig und leseleitend?
    • Qualität von Abbildungen und Tabellen: Sind Abbildungen und Tabellen technisch sauber
       ausgeführt, lesbar und mit Quellenangabe versehen?
    • Zitation: Entspricht die Zitation den vorgegebenen Regeln und ist einheitlich?
    • Literaturverzeichnis und Quellenangaben im Fließtext: Sind diese einheitlich und
       entsprechend der abgestimmten Vorgaben? Wurden alle Quellenangaben im
       Literaturverzeichnis aufgenommen?
    • Formatierung/Layout: Sind die Vorgaben in Bezug auf Schriftart und -größe, Seitenlayout
       etc. eingehalten?

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2 Wissenschaftliche Arbeiten
In den Studiengängen der Gesundheitspädagogik werden unterschiedliche Formen von
schriftlichen Ausarbeitungen gefordert - Hausarbeiten, Projektberichte, Bearbeitung von
Fallbeispielen und Abschlussarbeiten. Der Gegenstand der Ausarbeitungen lässt sich häufig, nicht
immer, einem bestimmten Typ von wissenschaftlicher Arbeit zuordnen: empirisch, konzeptionell
oder literaturbasiert (siehe Tabelle 1).

Tabelle 1: Arten von wissenschaftlichen Arbeiten
Empirische Arbeit            Bearbeitung einer wissenschaftlichen Problem-/ Fragestellung auf der Basis einer
                             Feldstudie, Fallstudie, Befragung, Evaluationsstudie, etc.

Konzeptionelle Arbeit        Ausgehend von einer wissenschaftlichen Problem-/ Fragestellung Entwicklung und
                             Reflexion eines Vorschlags, einer Intervention, Maßnahme

Literaturarbeit              Bearbeitung einer wissenschaftlichen Problem-/ Fragestellung auf der Basis
                             wissenschaftlicher Quellen

2.1 Empirische Arbeiten

Empirische Arbeiten beschäftigen sich primär mit der Beobachtung der Realität. Sie können
sowohl umfangreichere Erhebungen umfassen (z. B. Befragungen) als auch Einzelbeobachtungen
(z. B. Gruppendiskussionen, Leitfadeninterviews).

Bei empirischen Arbeiten steht die Datengewinnung bzw. Beobachtung im Vordergrund. Die
Literatur in der empirischen Arbeit dient in erster Linie zur Herleitung der Forschungsfrage, von
Befragungs- oder Beobachtungskriterien sowie zur Interpretation der Ergebnisse. Die
wissenschaftliche Leistung besteht in der Datengewinnung und deren Auswertung („Analyse“)
anhand Ihrer Fragestellung. Sie sollten auch hier einen eigenen Standpunkt entwickeln (z. B. in
einem Punkt „Konsequenzen“, „Alternativen“).

Eine weitere Orientierung können Ihnen Leitlinien zur Berichterstattung von medizinischen
Forschungsergebnissen (Reporting Guidelines) bieten. Für quantitative Daten z B. das CONSORT
Statement (Consolidated Standards of Reporting Trials) für Studien zur Wirksamkeit, für qualitative
Daten: COREQ (Consolidated criteria for reporting qualitative research).

Diese und weitere Reporting Guidelines finden Sie unter: Equator-Network

2.2 Konzeptionelle Arbeiten

Bei konzeptionellen Arbeiten werden neue Interventionen, Projekte, Programme usw. entworfen,

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so z. B. die Entwicklung einer gesundheitspädagogischen Maßnahme. Diese Arbeiten haben in
der Regel den Charakter von „anwendungsorientierter Forschung und Entwicklung“. Modelle und
Konzepte bauen auf einer vorhandenen Wissensbasis (etwa vorhandene Umfragen, gesetzliche
Vorgaben, bisherige Praxis) auf. Konzepte und Programme werden über logische Folgerungen
erreicht und sind widerspruchsfrei zu konstruieren. Bedeutend ist auch die klare Begründung,
warum welche Programmelemente eingesetzt werden (zur Orientierung das Template for
Intervention Description and Replication (TIDieR)).

2.3 Literaturarbeiten

Bei Literaturarbeiten wird ein Thema bzw. eine Fragestellung auf der Basis vorhandener
wissenschaftlicher Literatur erarbeitet. Die Literaturarbeit kann entweder ein neues Thema aus
vorhandener Literatur bearbeiten oder das in der Literatur bereits behandelte Thema
wiedergeben. Im ersten Fall kommt es darauf an, die Literaturstellen geeignet auszuwählen und
zusammenzusetzen. Im zweiten Fall, wenn also Themen schon behandelt sind, besteht die
Aufgabe in einer differenzierenden Gegenüberstellung mehrerer Literaturarbeiten (Autor 1 wählt
folgenden Ansatz, Autorin 2 dagegen...) oder in einer wertenden Auseinandersetzung.
Die Literaturarbeit als eine Form der Abschlussarbeit besteht in der Regel aus einer Darstellung
von und der kritischen Auseinandersetzung mit Theorien bzw. Konzepten und Ergebnissen der
Forschung. Im Rahmen einer Literaturarbeit setzen Sie sich argumentativ mit verschiedenen
Positionen, Theorien oder Konzepten auseinander und/oder diskutieren diese in Bezug auf eine
bestimmte Fragestellung (z. B. deren Brauchbarkeit/Anwendbarkeit zur Analyse praktischer
Probleme).
Eine Literaturarbeit enthält somit – anders als eine empirische Abschlussarbeit – keine eigenen
empirischen Erhebungen. Stattdessen werden systematisch zu einem Thema empirische Arbeiten
gesucht und bewertet. Dabei sollen Sie verschiedene Theorien, Konzepte und/oder empirische
Ergebnisse sachlich darstellen, vergleichen und schließlich bewerten.
Als Orientierung kann das PRISMA Statement dienen:

Zu finden unter: Equator-Network

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2.4 Der Aufbau einer schriftlichen Ausarbeitung

Allgemeine Formalia               Siehe Kapitel 4.1

Zusammenfassung/Abstract          Max. eine DIN-A4-Seite
                                  Knappe Inhaltsangabe (deutsch/englisch im Rahmen der Abschlussarbeit

Inhaltsverzeichnis                Alle in der Arbeit verwendeten Kapitelüberschriften mit entsprechenden
                                  Seitenangaben.
                                  Seitenzahlen rechtsbündig

ggf. Abbildungs-, Tabellen- und   Haben keine Kapitelnummerierung und stehen nach dem Inhaltsverzeichnis,
Abkürzungsverzeichnis             tauchen jedoch nicht im Inhaltsverzeichnis auf.

Einleitung                        Bezug zur bestehenden Forschungsliteratur
                                  Relevanz der Arbeit/des Themas
                                  These/Fragestellung/Zielsetzung
                                  Übersicht über die Kapitelfolge

Hauptteil                         Auseinandersetzung mit dem Thema der Arbeit

Diskussion                        Kurze Zusammenfassung der Fragestellung
                                  Thesenartige Zusammenfassung der gewonnenen Ergebnisse
                                  Diskussion der Ergebnisse vor dem Hintergrund des aktuellen
                                  Forschungsstands
                                  Darstellung der Schwächen und Stärken der Arbeit
                                  Ausblick/offene Fragen

Literaturverzeichnis              Hat keine Kapitelnummerierung, taucht im Inhaltsverzeichnis auf

Der Aufbau einer Bachelor- oder Masterarbeit entspricht in den wesentlichen Teilen jener einer
schriftlichen Ausarbeitung. Besonderheiten zeigen sich darin, dass nach dem Titelblatt ggf. eine
Danksagung und eine Zusammenfassung/Abstract folgt. Bitte beachten Sie auch die in dem
Anhang F (S. 38) und Anhang G (S. 41) dargestellten unterschiedlichen Inhalte einer
Literaturarbeit, einer empirischen Arbeit und sowie einer konzeptionellen Arbeit (Schleider, 2008).
Für eine Bachelor- oder Masterarbeit ist es notwendig zunächst ein Exposé anzufertigen und dies
mit der Betreuungsperson zu besprechen. Eine Gliederung für das Exposé finden Sie in Anhang H
(S. 43).

2.4.1       Zusammenfassung/Abstract

Die Zusammenfassung bzw. der Abstract ist ein Bestandteil der Abschlussarbeit. Sie ist eine
knappe Inhaltsangabe Ihrer Arbeit. Sie erleichtert den Lesenden einen schnellen Einblick in Ihr
Thema. Mehr als eine DIN-A4-Seite sollten Sie nicht schreiben. Sie können Formulierungen aus
Ihrem Haupttext übernehmen. Zitiert wird in der Zusammenfassung ausnahmsweise nicht. Die
Zusammenfassung bzw. der Abstract wird wie die Bachelorarbeit insgesamt strukturiert. Beginnen

GP-Manual 2.0                                                                                               9
Sie mit einer kurzen Zusammenfassung des theoretischen Hintergrunds, dann beschreiben Sie
zusammenfassend Methoden, Ergebnisse und Diskussion. Erstellen Sie anschließend eine
adäquate englische Übersetzung der Zusammenfassung.

2.4.2   Inhaltsverzeichnis

Das Inhaltsverzeichnis enthält alle in der Arbeit verwendeten Kapitelüberschriften einschließlich
der Nummerierung und mit den entsprechenden Seitenzahlen, die rechtsbündig angegeben
werden. Das Inhaltsverzeichnis ermöglicht einen ersten Überblick über die inhaltliche Gliederung
der Arbeit. Je nach Thema kann sich ein unterschiedlicher Aufbau der schriftlichen Ausarbeitung
anbieten. Das Inhaltsverzeichnis sollte alle Gliederungsebenen bis zur dritten oder vierten Ebene
enthalten. Die meisten Textprogramme können ein automatisches Inhaltsverzeichnis erstellen,
wenn die Überschriften in der Formatvorlage als solche gekennzeichnet wurden.

2.4.3   ggf. Abbildungs-, Tabellen- und Abkürzungsverzeichnis

Themen- und fachspezifische Abkürzungen gehören in einem Abkürzungsverzeichnis erfasst und
ausgeschrieben. Abkürzungen, die im Duden stehen (z. B., d. h., etc.), gehören nicht in das
Abkürzungsverzeichnis. Abbildungs-, Tabellen- und Abkürzungsverzeichnis stehen nach dem
Inhaltsverzeichnis und werden nicht nummeriert.

2.4.4   Einleitung

Einleitungen haben immer zwei Funktionen: Einführung in das Thema der Arbeit und Präsentation
eines Überblicks über die gesamte Arbeit. Als Lesende kommen dabei nicht nur Lehrende in
Frage; man sollte auch an andere Studierende mit vergleichbarem Ausbildungsniveau denken. In
jedem Fall muss aus der Einleitung hervorgehen, für was bzw. in welchem Kontext der Inhalt der
Arbeit wichtig ist und der Aufbau dargestellt werden. So können Leserinnen und Leser die
einzelnen Abschnitte besser aufeinander beziehen und einordnen, Ihre Arbeit flüssiger lesen und
besser verstehen. Neben der Einführung in das Thema fungiert die Einleitung also als Bindeglied
zwischen allen weiteren Kapiteln der Arbeit, stellt sie aus einer übergeordneten Perspektive vor.

Die Einleitung besteht aus folgenden Elementen:

    •   Bezug zur bestehenden Forschungsliteratur
    •   Relevanz der Arbeit/ Thema
    •   These/ Fragestellung/ Zielsetzung
    •   Übersicht über die Kapitelfolge

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Wichtig: Wenn Sie Ihre Arbeit im Rahmen eines größeren Projektes schreiben!
Sie können in der Einleitung angeben, wenn Sie in einem Projekt arbeiten, was genau Ihr Anteil
daran war. Zum Beispiel: Haben Sie schon vorhandene Daten erhalten und diese ausgewertet?
Haben Sie an der Entwicklung des Versuchsplanes mitgewirkt? Waren Sie an der Auswahl der
Versuchspersonen beteiligt?

2.4.5   Hauptteil

Der Hauptteil stellt das Kernstück einer schriftlichen Ausarbeitung dar. Es erfolgt eine kritische und
genaue Auseinandersetzung mit der These/Fragestellung unter Berücksichtigung der
verwendeten Quellen. Dabei sollte immer auf die logische Verknüpfung und einen kohärenten
Aufbau geachtet werden. Für eine sinnvolle Gliederung der Gedankengänge sind weitere
Unterteilungen nötig. Die Bezeichnung „Hauptteil“‘ umfasst für Abschlussarbeiten die Kapitel
„Theoretischer Hintergrund“, „Methodisches Vorgehen“, „Ergebnisse“, in anderen schriftlichen
Ausarbeitungen wie die Bearbeitung von Fallbeispielen ist der Hauptteil individuell gestaltet.

2.4.6   Diskussion

Die Diskussion greift die zu Beginn formulierten Fragestellungen/Leitfragen/Hypothesen auf
beantwortet sie soweit möglich. Dabei soll die Zusammenfassung der gewonnenen Resultate im
Schlussteil keine Wiederholung sein, sondern thesenartig, in wenigen Punkten die
Hauptergebnisse formulieren. Der Fokus der Diskussion liegt auf der Einordnung der Befunde in
den aktuellen Forschungsstand, beispielsweise dem Vergleich mit aktuellen wissenschaftlichen
Quellen, und der Bewertung. Dabei gilt es auch, die Limitationen sowie Stärken der eigenen Arbeit
auszuführen. Der Diskussion der Ergebnisse folgt ein Ausblick oder Hinweis zu offenen
Fragestellungen oder Konsequenzen.

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3 Literatur

3.1 Literaturrecherche

Eine gute wissenschaftliche Arbeit enthält nicht nur eigene Gedanken, sondern berücksichtigt vor
allem den aktuellen wissenschaftlichen Forschungsstand. Schriftliche Ausarbeitungen berichten
daher auch über relevante wissenschaftliche Forschungsbeiträge.

Was zählt als relevanter Forschungsbeitrag?
Den größten und wichtigsten Teil dieser wissenschaftlichen Quellen bilden wissenschaftliche
   Zeitschriftenartikel (englisch „paper“) aus wissenschaftlichen Fachzeitschriften (englisch
   „journals“). Eine Veröffentlichung in einer wissenschaftlichen Fachzeitschrift unterliegt strengen
   Begutachtungsrichtlinien und wird häufig von Forschenden kritisch geprüft (sog. Peer-Review-
   Verfahren), was die Qualität wesentlich erhöht. Daneben gibt es Bücher (Monographien und
   Herausgeberwerke) zum Thema, Aufsatzsammlungen, Dissertationen, Habilitationen, Diplom-,
   Bachelor-, Masterarbeiten, evtl. auch Pressemitteilungen und andere amtliche Publikationen.
Im Internet können Sie nach speziellen Informationen oder Artikeln suchen. Jedoch ist die Suche
   in wissenschaftlichen Datenbanken (z. B. PubMed oder Livivo) der Internetsuche vorzuziehen,
   da sie zu qualitativ hochwertigeren und damit besser nutzbaren Ergebnissen (in meist kürzerer
   Zeit) führt. Quellen im Internet können durchaus der ersten Orientierung dienen, müssen aber
   in der Ausarbeitung durch wissenschaftlich geprüfte Quellen ersetzt werden.

Wie findet man relevante Forschungsbeiträge?
Nicht mit Hilfe von Google oder durch das Abschreiten von Bibliotheksregalen, sondern durch
   systematisches Recherchieren, z. B. in den Datenbanken, MEDLINE via PubMed, Psychinfo,
   Cochrane Library, Psyndex, FIS Bildung Literaturdatenbank oder ERIC Datenbank für die
   Erziehungswissenschaften im angloamerikanischen Raum.

Zur Orientierung empfehlen wir Ihnen das Manual zur Literaturrecherche in Fachdatenbanken.
RefHunter der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (2018).

Oder auch die Homepage der Bibliothek PH Freiburg - Literaturrecherche.

Sie finden dort die wesentlichen Schritte einer Literaturrecherche beschrieben, sowie eine
Übersicht relevanter medizinischer Fachdatenbanken (Vorsicht: nicht auf alle haben Sie über die
Bibliothek der PH Freiburg Zugriff).

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Einen weiteren Ausgangspunkt für eine Literaturrecherche bietet eine wissenschaftliche Quelle
selbst (also einen wissenschaftlichen Zeitschriftenartikel, eine einschlägige Monographie etc.). In
der Regel finden Sie hier nicht nur weitere Schlüsselwörter, die Ihre Recherche erweitern, sondern
auch weitere Quellen zum Thema.

Neben der Benutzung der Lehr- und Fachbuchsammlung der PH Freiburg können Sie auf den
umfangreichen Bestand an der Universitätsbibliothek (UB) Freiburg zurückgreifen. Zudem besteht
die Möglichkeit, wissenschaftliche Artikel aus Fachzeitschriften teilweise kostenfrei über die
Bibliotheken herunterzuladen. Zu diesem Zweck haben die PH und die UB Lizenzen einiger
Journals erworben, so dass Sie innerhalb des PH-internen Netzwerks auf die entsprechenden
Datenbanken zugreifen können. An der UB sind spezielle Terminals für den Zugriff von
Studierenden der PH eingerichtet. Suchen Sie nach einem speziellen Artikel in einer Zeitschrift
empfiehlt es sich, die EZB (Elektronische Zeitschriften Bibliothek) zu nutzen. Die Verfügbarkeit der
Literaturquellen wird über ein Ampelsystem angezeigt. Die EZB ist verfügbar unter:

EZB Uni Regensburg

Warum bei der Suche nach wissenschaftlicher Fachliteratur vom eigenen Rechner den
VPN-Client der PH Freiburg benutzen?
Viele wissenschaftliche Dokumente sind im Internet NICHT freiverfügbar. Wenn Sie im Internet
kostenpflichtige Datenbankbestände abrufen, prüft der Anbieter (z.B. der Verlag) Ihre
Berechtigung. Sind Sie mit ihrem privaten Rechner über den VPN-Client der PH-Freiburg im
Internet, erkennen die Verlage an der IP-Adresse, dass sie zur PH Freiburg gehören und
gestatten Ihnen, wenn die PH-Freiburg eine Lizenzvereinbarung geschlossen hat, den Zugriff.

Was in der Bibliothek der PH fehlt, ist über die UB Freiburg per Fernleihe oder z. B. über den
Dokumentenlieferdienst „subito“ (unter https://www.subito-doc.de/) erreichbar.

3.2 Literaturverwaltung

Im Studium lernen Sie, fachspezifische Probleme und Fragestellungen zu verstehen, eigene
Untersuchungen durchzuführen, die im Fach erarbeiteten Hilfsmittel kritisch zu nutzen und
gewonnene Einsichten und Ergebnisse in gegliederter, argumentativer Form darzulegen. Bei all
diesen Aktivitäten kann Ihnen das Programm Citavi die Arbeit erleichtern. Es erlaubt Ihnen Daten

GP-Manual 2.0                                                                                          13
und verschriftlichte Aussagen so zu speichern, dass sie jederzeit exakt reproduziert und mit
anderen Daten und Aussagen kombiniert werden können. Citavi entlastet Sie also bei der
Sammlung, Aufbewahrung und Verwertung von Quellen und Zitaten. So unterstützt Citavi Sie von
den ersten Recherchen bis zur Anfertigung einer schriftlichen Ausarbeitung, in der Sie die
Ergebnisse Ihrer Bemühungen veröffentlichen. Citavi steht Studierenden kostenlos in der
Vollversion zur Verfügung.

Hinweis: Nutzen Sie die Information „Wissenschaftlich Arbeiten mit Citavi“ und besuchen Sie einen
Einführungskurs an der Bibliothek der PH Freiburg. Auf der Homepage finde Sie eine erste
Einführung zu Citavi/Anleitung:

Literaturverwaltung mit Citavi

Für schriftliche Ausarbeitungen in den Studiengängen der Gesundheitspädagogik empfehlen wir
die Literaturverwaltung mit Citavi. Das jeweilige Citavi-Projekt ist in der Regel - nach Absprache
mit den Betreuenden - zusammen mit der schriftlichen Ausarbeitung als elektronischer Anhang mit
abzugegeben.

Wie erhalten Sie Citavi?
    1. Laden Sie zunächst die kostenlose Version „Citavi Free“ herunter:
        http://www.citavi.com/download
    2. Bestellen Sie anschließend Ihren persönlichen Lizenz-Schlüssel für die Vollversion mit
        dem entsprechenden Bestellformular (für Personal bzw. Studierende):
        http://www.citavi.com/ph-freiburg
Sie erhalten einen Lizenzschlüssel für die Citavi Team-Version und ihre Free-Version wird in die
Vollversion umgewandelt. Für die Authentifizierung als Mitglied der PH Freiburg, geben Sie Ihre E-
Mail-Adresse der PH an. Mit dem Lizenzschlüssel erhalten Sie das Recht, Citavi auf zwei
Rechnern, z. B. zu Hause und am Arbeitsplatz oder auf einem Rechner und einem USB-Stick zu
nutzen.

3.3 Zitation

Um mit Citavi die richtige Zitationsweise und ein stimmiges Literaturverzeichnis zu bekommen,
laden Sie sich den aktuellen Zitationsstil der Deutschen Gesellschaft für Psychologie herunter und
wählen Sie diesen als Zitationsstil aus.

Deutsche Gesellschaft für Psychologie (DGP)

Quellen, die als fundiert und wissenschaftlich gelten, sind grundsätzlich:

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•    wissenschaftliche Fach- oder Lehrbücher
    •    wissenschaftliche Veröffentlichungen in Zeitschriften, Aufsatzsammlungen oder
         Konferenzbänden
    •    Forschungsberichte, Geschäftsberichte
    •    valide (gültige) Internetquellen
    •    eingeschränkt andere Bachelor-, Master-, Doktorarbeiten

Als nicht zitierfähig gelten:

    •    Populärliteratur
    •    Boulevardzeitungen und -zeitschriften
    •    Vorlesungsskripte
    •    private Webpräsenzen
    •    Wikipedia

3.3.1    Literaturangaben im Text

Jede fremde Ansicht und jede Ansicht des Verfassers oder der Verfasserin, die in einer anderen
als der vorliegenden Arbeit schon einmal geäußert worden ist, muss zitiert werden. Die Herkunft
aller Gedanken, Ergebnisse und Zitate, die aus anderen Werken übernommen wurden, müssen
eindeutig belegt und im Text kenntlich gemacht werden. Die Belege/Nachweise können sich auf
ein Wort, einen Satz, einen Absatz oder einen ganzen Abschnitt beziehen.

Jedes Zitat (direkt und indirekt) muss einheitlich zitiert werden.

3.3.2    Zitate und Zitieren

Ein ganz zentrales formales Qualitätsmerkmal von schriftlichen Ausarbeitungen ist das korrekte
Zitieren. Jeder Rückgriff auf fremdes Wissen, egal ob als direktes Zitat oder als sinngemäße
Wiedergabe, muss markiert werden. Sonst handelt es sich um Plagiat und die schriftliche
Ausarbeitung kann dann nicht anerkannt werden.

Folgende Regeln bestehen:

1. Alle Quellenangaben im Text müssen auch im Literaturverzeichnis enthalten sein (siehe
    hierzu auch Kapitel 4.2.2 Literaturverzeichnis, S.23).

2. Umgekehrt dürfen Im Literaturverzeichnis keine Bücher oder Artikel stehen, die im Text nicht
    zitiert wurden.

Es empfiehlt sich, die Übereinstimmung der zitierten Quellen im Text mit den Angaben im

GP-Manual 2.0                                                                                     15
Literaturverzeichnis zu kontrollieren, wenn die Textüberarbeitung abgeschlossen ist.
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen direkten und indirekten Zitaten.

Im Folgenden wird zunächst auf spezielle Regeln für direkte sowie für indirekte Zitate
eingegangen und anschließend auf Regeln, die für alle Zitate gelten.

Direkte Zitate
Direkte Zitate sind zwischen Anführungszeichen zu setzen. Die Fundstelle des Zitats muss exakt
angegeben werden. Beispiel: Personen mit Migrationshintergrund nennen „sprach- und
informationsbezogene Hindernisse […] als Gründe für die Nicht-Inanspruchnahme von Gesund-
heitsmaßnahmen“ (Bermejo, Hölzel, Kriston & Härter, 2012, S. 950)

Bei einem direkten bzw. wörtlichen Zitat übernimmt man eine Quelle Wort für Wort und prinzipiell
mit allen eventuellen Fehlern. Gravierende Fehler, die das Verständnis des Textes erschweren
würden, dürfen verbessert werden. Ferner gibt es weitere Änderungen, die man vornehmen darf,
um das Zitat dem eigenen Satz anzupassen:

Man darf den ersten Buchstaben des Zitats je nach Bedarf groß oder klein schreiben und das
abschließende Satzzeichen angleichen. Wenn man einzelne Wörter oder Satzteile weglassen
möchte, muss dies durch drei Punkte in eckigen Klammern gekennzeichnet werden. Eigene
Ergänzungen stehen ebenfalls in eckigen Klammern.

Um den Lesenden der Arbeit zu ermöglichen, das wörtliche Zitat im Original nachzulesen, müssen
Autorinnen und Autoren, Erscheinungsjahr und Seitenzahlen des Originals angegeben werden.
Zitate, die sich im Original über zwei bzw. mehr als zwei Seiten erstrecken, werden mit f. bzw. ff.
gekennzeichnet (z. B. S. 8 f. bzw. S. 8ff.). Der Autor und das Jahr können sowohl vor als auch
nach dem Zitat vermerkt werden, die Seitenzahl steht immer nach dem Zitat: Kürzere Zitate, die
sich über weniger als zwei Zeilen erstrecken, werden – mit Anführungszeichen gekennzeichnet –
in den normalen Text eingebaut. Längere Zitate stehen dagegen eingerückt, im einfachen
Zeilenabstand und mit Anführungszeichen versehen. Um die Zitate deutlicher abzusetzen, können
diese auch kursiv gesetzt werden.

Beispiele für wörtliche Zitate:

      „Wer die Literatur durchstöbert, lernt mit der Zeit die grundlegenden Werke kennen.
      Es sind diejenigen, welche alle anderen auch kennen, die sich mit dem Thema
      befasst haben, oder diejenigen, die in jedem Literaturverzeichnis vorkommen.

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Manchmal gibt es aber einen schnelleren Weg, auf diese Bücher zu stoßen: Fragen
      Sie eine Fachperson“ (Hunziker, 2010, S. 53).

Müller (2012, S. 8) weist daraufhin, dass „die Unterscheidung der Begriffe Prävention und
Gesundheitsförderung sich als schwierig gestaltet“.

Indirekte Zitate
Bei indirekten Zitaten werden die Aussagen oder Argumente einer anderen Autorin inhaltsgemäß,
aber nicht wörtlich, wiedergegeben. Dabei muss ebenfalls der Autor und die Jahreszahl der Quelle
angegeben werden. Auch bei indirekten Zitaten können Autorinnen und Jahreszahl vor oder nach
dem Zitat stehen: Nach Müller und Meyer (2017) [...] oder [...] (Müller & Meyer, 2017).
Bei indirekten Zitaten aus wissenschaftlichen Fachartikeln oder Buchbeiträgen müssen Sie keine
Seitenzahlen angeben. Bei diesen Texttypen kann man aufgrund ihres geringeren Seitenumfangs
davon ausgehen, dass man das Zitat dort auch ohne Seitenangaben findet. Anders bei indirekten
Zitaten aus Monographien: hier muss eine Seitenzahl angegeben werden, um das Wiederfinden
der Textstelle im Original zu erleichtern. Es ist auch möglich, die Argumente eines Abschnitts mit
mehreren Quellen zu belegen. In diesem Fall werden alle Autorinnen und Autoren in
alphabetischer Reihenfolge aufgeführt und durch ein Semikolon abgegrenzt. Mehrere Quellen
einer Person werden ebenfalls durch ein Semikolon abgegrenzt (Beispiel: Meyer, 2016; 2017;
Meyer & Schmidt, 2015; Müller, 2018).

Wie man bereits an den bisherigen Beispielen sieht, wird sowohl bei direkten als auch bei
indirekten Zitaten das „und“ zwischen den Autoren im Text ausgeschrieben und in Klammern mit
„&“ abgekürzt. Bei fünf Autoren darf und sollte beim zweiten Zitieren der Quelle mit „et al.“
abgekürzt werden - z. B. (Müller et al., 2017) statt (Müller, Schmidt, Schulze, Maier und Meyer,
2017). Ab sechs Autoren darf sogar beim ersten Nennen der Quelle mit „et al.“ abgekürzt werden,
im Literaturverzeichnis werden jedoch alle Autoren aufgeführt. Bei einer Institution als Autorin wird
beim ersten Zitieren die Abkürzung der Institution eingeführt, damit bei weiteren Zitaten nur die
Abkürzung angegeben werden muss. Falls in der schriftlichen Ausarbeitung mehrere Bücher oder
Artikel einer Person bzw. einer Autorinnengruppe mit dem gleichen Erscheinungsjahr zitiert
werden sollen, müssen diese durch das Anhängen von a, b, c etc. an das Erscheinungsjahr
unterschieden werden (Beispiel: Müller, 2000a und Müller, 2000b).

GP-Manual 2.0                                                                                           17
Wichtig dabei ist, dass die Vergabe der Buchstaben nicht gemäß der Reihenfolge der Artikel im
Text, sondern im Literaturverzeichnis erfolgt.

Zusammenfassend gilt:

    •   Bei zwei Autoren eines Textes werden beide Autoren zitiert.
    •   Bei fünf Autoren eines Textes werden alle Autoren beim ersten Mal zitiert, danach wird
        nur mehr der erste Autor vermerkt und die Abkürzung „et al.“ hinzugefügt. Beispiel: (Maier
        et al., 2018)
    •   Bei mehr als 6 Autoren eines Textes wird generell immer nur der erste Autor zitiert und
        die restlichen mit „et al.“ abgekürzt.
    •   Bei mehreren Quellen werden die verschiedenen Quellen durch ein Komma getrennt.
        Beispiel: Mehrere Studien (Böcheret al., 2017; Schmidt, 2013) belegen, dass...

3.3.3   Angaben im Literaturverzeichnis

Im Literaturverzeichnis sind alle gelesenen und explizit verwendeten Materialien (und nur diese!)
nach Autorennamen alphabetisch geordnet anzuführen. Ab der zweiten Zeile einer
Literaturangabe sind die Zeilen einzurücken (siehe auch Kapitel 4.2 Spezielle Formalia und als
Beispiel, das Literaturverzeichnis in diesem Manual, S. 29).

Das Literaturverzeichnis wird nicht nach Art der Quellen gegliedert. Allerdings erfordern
unterschiedliche Quellen unterschiedliche Angaben im Literaturverzeichnis. Citavi unterstützt Sie
hierbei (siehe Kapitel 3.2, S. 13). Nachfolgend sind die häufigsten Quellenarten mit Beispielen zur
Erfassung der Quellen im Literaturverzeichnis erfasst. Achten Sie auf die kursiv verfassten Teile in
den Literaturangaben.

GP-Manual 2.0                                                                                          18
Tabelle 2: Wichtigste Quellenarten im Literaturverzeichnis mit Beispielen
Quellenart                 Beispiel
Monographie (Buch)
                           Autor, A. & Autorin, B. (Jahreszahl). Titel des Werkes. Ort: Verlag.

                           Bortz, J. & Döring, N. (2006). Forschungsmethoden und Evaluation. Für Human-
                           und Sozialwissenschaftler (4., überarbeitete Aufl). Heidelberg: Springer.
Sammelwerk (Buch)
                           Autorin, A., Autor, B. & Autorin, C. (Hrsg). (Jahreszahl). Titel (Auflage). Ort: Verlag.

                           Lauterbach, K., Stock, S. & Brenner, H. (Hrsg.). (2013). Gesundheitsökonomie.
                           Lehrbuch für Mediziner und andere Gesundheitsberufe (3., vollst. überarb. Aufl).
                           Bern: Huber.
Beitrag in einem
                           Autor, A. & Autorin, B. (Jahreszahl). Titel des Kapitels. In B. Autor (Hrsg.), Titel des
Sammelwerk
                           Werks (Ausgabe, Seitenzahl). Ort: Verlag.

                           Gerber-Grote, A. & Lauterbach, K. (2013). Grundlegende ethische Theorien im
                           Bereich des Gesundheitswesens. In K. Lauterbach, S. Stock & H. Brenner (Hrsg.),
                           Gesundheitsökonomie. Lehrbuch für Mediziner und andere Gesundheitsberufe (3.,
                           vollst. überarb. Aufl, S. 57–62). Bern: Huber.
Zeitschriftenaufsatz
                           Autor, A., Autorin, B. & Autor, C. (Jahreszahl). Titel des Artikels. Titel der Zeitschrift,
                           Jahrgang (Heftnummer), Seitenzahlen.

                           Bermejo, I., Hölzel, L. P., Kriston, L. & Härter, M. (2012). Subjektiv erlebte Barrieren
                           von Personen mit Migrationshintergrund bei der Inanspruchnahme von
                           Gesundheitsmaßnahmen. Bundesgesundheitsblatt, Gesundheitsforschung,
                           Gesundheitsschutz, 55 (8), 944–953.

                           Zusätzliches Beispiel: Cochrane Review

                           Zwerink, M., Brusse-Keizer, M., van der Valk, P. D. L. P. M., Zielhuis, G. A.,
                           Monninkhof, E. M., van der Palen, J. et al. (2014). Self management for patients
                           with chronic obstructive pulmonary disease. The Cochrane database of systematic
                           reviews (3).
Internetdokument
                           Autorin, A. & Autor, B. (Jahr). Titel. Zugriff am XX.XX.XXXX. Verfügbar unter
                           https://www.internetseite.de.html

                           Swiss Academic Software GmbH. (2013). citavimanual4. Dokumententypen in
                           Citavi. Zugriff am 19.06.2018. Verfügbar unter
                           https://www1.citavi.com/sub/manual4/de/index.html?referencetypeselectiondialog.ht
                           ml

                           Zusätzliches Beispiel: Leitlinie

                           Deutsche Diabetes Gesellschaft. (2018). S3-Leitlinie Therapie des Typ-1-Diabetes
                           (2. Auflage). AWMF-Registernummer: 057-013. Zugriff am 25.07.2018. Verfügbar
                           unter https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/057-013l_S3-Therapie-Typ-1-
                           Diabetes_2018-04.pdf
Achtung: Nicht alles, was man im Internet findet, ist ein Internetdokument.

    •    Alle Dokumente mit einer ISBN-Nummer sind Bücher (entweder Monographien oder
         Sammelwerke)
    •    Alle Artikel auf einer Website mit ISSN-Nummer sind Zeitschriftenartikel.

GP-Manual 2.0                                                                                                            19
Tabelle 3: Besondere Quellenangaben im Literaturverzeichnis
Besonderheiten                Bitte beachten
Mehrere Werke des gleichen    Absteigend nach dem Erscheinungsjahr auflisten
Autors
Mehrere Werke des gleichen    Werden mehrere Werke des gleichen Autors im gleichen Jahr zitiert, ergänzen Sie
Autors im gleichen Jahr       das Jahr um Kleinbuchstaben (a, b, c)
Quelle noch nicht             dann wird „in Druck“ oder „unveröffentlichtes Dokument“ an Stelle des Datums
veröffentlicht                hinzugefügt.
Kein Veröffentlichungsjahr    Dann steht an Stelle der Jahreszahl: „o. J.“ (als Abkürzung für „ohne Jahr“)
angegeben
Mehrere Verlagsorte sind      So wird immer nur ein Ort genannt und zwar der erste in der Aufzählung
angegeben
Autorennamen wie z. B. „van   Werden als Nachnamen aufgeführt und dem entsprechend unter „V“ einsortiert
de“
Institution als Hrsg.         Als Beispiel dient hier eine Quelle des Robert-Koch-Instituts. Diese kann als
(Verfasser/Verfasserinnen     Monographie (sie finden im Dokument vorne oder hinten eine ISBN Nummer)
stehen ganz vorne oder        aufgeführt werden:
hinten, meist sind das eine
                              Institution. (Jahr). Titel (ggfs. Reihentitel). Verlagsort: Verlag.
Vielzahl an
Autorinnen/Autoren)           Robert Koch-Institut. (2015). Gesundheit in Deutschland
                              (Gesundheitsberichterstattung des Bundes). Berlin: Robert Koch-Institut.
Auskünfte, Mitteilungen       Persönliche erhaltene Mitteilungen und Auskünfte (telefonisch, schriftlich, mündlich)
                              (z. B. von der Leiterin einer Senioreneinrichtung oder vom Leiter einer Schule)
                              Name, A. (Jahreszahl). Position/Stellung. Art der Auskunft (mündlich, telefonisch,
                              schriftlich) mit Datum.
                              Müller, S. (2018): Leiterin des Betrieblichen Gesundheitsmanagement der Firma
                              XYZ. Schriftliche Auskunft vom 21.07.2018.
Gesetzestexte, Verordnungen   Gesetzestexte müssen nicht im Literaturverzeichnis aufgenommen werden. Es
                              reicht die Kenntlichmachung im Fließtext.
                              z. B.
                              Die gesetzlichen Krankenkassen sollen mit ihren Aktivitäten zur Prävention zur
                              Reduktion gesundheitlicher Ungleichheit beitragen (SGB V § 20, Satz 1).

GP-Manual 2.0                                                                                                         20
4 Formale Gestaltungskriterien

4.1 Allgemeine Formalien

In Tabelle 4 sind allgemeine Formalien für schriftliche Ausarbeitungen zusammengefasst.

Tabelle 4: Allgemeine Formalien für den gesamten Text
Schriftart und -größe                              Times New Roman, 12 Punkt
                                                   Arial oder Arial Narrow, 11 Punkt
                                                   In Tabellen: ggfs. 10 Punkt

Zeilenabstand                                      1,5 Zeilen

Seitenränder, oben und untern                      2,5 cm

Seitenränder, links und rechts                     3 cm

Absätze                                            Neue Absätze können bei neuen Gedanken, Argumenten
                                                   bzw. Inhalten begonnen werden

Absatzformat                                       Blocksatz (auf die Trennung achten)

Absatzformat in Tabellen                           Linksbündig

Fußnoten, Schriftgröße                             10 Punkt

Paginierung/Seitennummerierung                     Alle Seiten unten rechts, außer Titelblatt und Anhang
                                                   (Titelseite wird jedoch bei der Nummerierung mitgezählt)

Kapitelüberschriften                               Werden nummeriert (arabischen Ziffern)
(inkl. Literaturverzeichnis)                       Ebenen: 1 (16 pt), 1.1 (14 pt), 1.1.1 (12 pt)
                                                   Fett, linksbündig und mit ausreichend Abstand zum Text

Überschriften: Inhalts-, Abbildungs-, Tabellen-,   Keine Nummerierung, linksbündig
Abkürzungsverzeichnis und Abstract

Inhaltsverzeichnis                                 Alle Kapitel erscheinen, Inhalts-, Abbildungs-, Tabellen-,
                                                   Abkürzungsverzeichnis und Abstract, werden nicht aufgelistet

Abkürzungen                                        müssen vor der ersten Nennung im Text eingeführt werden

Druck                                              Ein- oder doppelseitiger Druck
                                                   Bei doppelseitigem Druck kommt eine leere Seite nach dem
                                                   Titelblatt.

Bindung                                            Schriftliche Ausarbeitung: Heftklammer auf der linken Seite
                                                   oben
                                                   Abschlussarbeit: Klebebindung (Umschlag vorne Folie und
                                                   hinten kartoniert)

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Äußere Form einer Hausarbeit
Verzichten Sie auf Schnellhefter oder ähnliches. Bitte heften Sie die Hausarbeit lediglich mit einer
Heftklammer auf der linken Seite oben. Für Arbeiten mit mehreren Seiten gibt es extra große
Heftklammern und Hefter – Fragen Sie im Copy Shop.

Äußere Form einer Bachelor- oder Masterarbeit
Der formale Rahmen orientiert sich an den Vorgaben für eine schriftliche Ausarbeitung. Eine
Bachelor- oder Masterarbeit muss jedoch gebunden abgegeben werden. Bitte denken Sie daran,
dass eine Spiralbindung nicht zulässig ist. Der Umschlag (meist vorne Folie und hinten kartoniert)
ist nicht die Titelseite. Die Titelseite kommt als erste Seite nach dem Umschlag. Dann folgen ggfs.
Danksagung (oder bei doppelseitigem Druck eine leere Seite), Inhaltsverzeichnis,
Abbildungsverzeichnis, Tabellenverzeichnis, Zusammenfassung und Abstract und dann die
Einleitung etc.

4.2 Spezielle Formalien

4.2.1    Tabellen und Abbildungen

Tabelle 5: Formalien für Tabellen und Abbildungen
Nummerierung Tabellen und         Fortlaufende Nummerierung
Abbildungen

Tabellen und Abbildungen          Müssen diese explizit erwähnt werden - es auch später immer wieder auf
Verankerung im Text               die Tabelle oder Abbildung verwiesen werden.

Verweis auf Tabelle oder          Begriff wird ausgeschrieben
Abbildung im Text
                                  z. B. siehe Tabelle 1 oder siehe Abbildung 1

Verweis auf Tabelle oder          Begriff wird abgekürzt
Abbildung in einer Klammer
                                  z. B. (siehe Tab. 1 oder siehe Abb. 2)

Überschrift Tabelle/Abbildungen   Muss vorhanden sein, linksbündig
                                  Nach der Nummerierung folgt eine kurze Beschreibung was die Tabelle
                                  bzw. Abbildung enthält

Überschrift Tabelle               Über der Tabelle

Überschrift Abbildung             Unter der Abbildung

Große Anzahl an Tabellen oder     Verzeichnis zu Beginn der schriftlichen Ausarbeitung (Gewährleistung einer
Abbildungen                       besseren Übersichtlichkeit)

Tabellen-/Abbildungsverzeichnis   Die Verzeichnisse enthalten alle nummerierten Tabellen- und
                                  Abbildungsüberschriften gemäß ihrer Reihenfolge im Text und die
                                  entsprechenden Seitenzahlen.

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Spezielle Formalien sind in Tabelle 5 zusammengefasst dargestellt. Alle Tabellen und
Abbildungen müssen im Text verankert sein. Im entsprechenden Textabschnitt vor oder nach der
Tabelle bzw. Abbildung müssen diese explizit erwähnt werden – es kann selbstverständlich auch
später in der schriftlichen Ausarbeitung immer wieder auf die Tabelle oder Abbildung verwiesen
werden. Wenn direkt im Text auf die Tabelle oder Abbildung verwiesen wird, werden die Begriffe
ausgeschrieben, z. B. siehe Tabelle 1. Wird die Tabelle bzw. Abbildung dagegen in Klammern
erwähnt, werden die Begriffe abgekürzt (z. B. siehe Tab. 1; siehe Abb. 1).

4.2.2   Literaturverzeichnis

Das Literaturverzeichnis enthält alle direkt und indirekt zitierten Quellen der schriftlichen
Ausarbeitung. Das Literaturverzeichnis ist nicht im Blocksatz zu formatieren, sondern linksbündig,
mit 1,5 cm Zeilenabstand und 6 pt Abstand zu formatieren. Wichtig ist v. a., dass die zweite und
alle weiteren Zeilen hängend - um 1,5 cm eingerückt - sein sollten, damit die einzelnen
Literaturangaben deutlich voneinander abgegrenzt werden. Um unschöne Umbrüche zu
vermeiden sollte keine Silbentrennung vorgenommen werden. Im Kapitel 3.3.3 (S.18) finden Sie
ausführliche Informationen zur Zitation von Literaturangaben im Literaturverzeichnis.

Arbeiten zu zweit
Abschlussarbeiten können auch von zwei Studierenden gemeinsam durchgeführt werden. Falls
Sie dies planen, sollten Sie frühzeitig mit den jeweiligen Betreuenden in Kontakt treten; bei
solchen Gemeinschaftsarbeiten muss die Verantwortlichkeit (oder: die Autorenschaft) für jedes
Kapitel der Arbeit einzeln ausgewiesen werden.

4.2.3   Sprache, Orthografie, Interpunktion und Grammatik

Der Sprache einer wissenschaftlichen Arbeit unterscheidet sich von journalistischen oder
belletristischen Schreibstilen und ist gekennzeichnet durch eine verständliche und präzise
Sprache. Der wissenschaftliche Anspruch artikuliert sich aber auch nicht durch die häufige
Verwendung von Fremdwörtern oder kompliziert konstruierten Sätzen, sondern durch den
sicheren Gebrauch der Fachsprache und klare, prägnante Formulierungen. Selbstverständlich
sollte der Text eine korrekte Orthografie, Interpunktion und Grammatik aufweisen und auf
umgangssprachliche Formulierungen verzichten.

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In wissenschaftlichen Arbeiten sollte auf gendersensible Sprache geachtet werden. Weitere
Informationen hierzu bietet die Homepage der PH Freiburg:

PH Freiburg - Geschlechtersensible Sprache)

Sowie das Genderwörterbuch „GESCHICKT GENDERN“:

Geschickt Gendern

4.2.4   Eigenschaften einer wissenschaftlichen Arbeit

    •   sachlich und wertfrei: bitte keine unbelegten Autorinnenurteile. Aber: Transferdenken bzw.
        die eigene Interpretation ist natürlich wichtig und gewünscht!
    •   präzise und nicht interpretationsbedürftig: falsch: „Der Bedarf stieg gewaltig an.“ Richtig:
        „Der Bedarf stieg von 1999 bis 2001 um 20 Prozent an.“
    •   frei von Redundanz: im Text selber sind Wiederholungen zu vermeiden
    •   achten Sie auf eine einheitliche Verwendung der Zeitformen (meist Gegenwartsform)
    •   keine emotionalen, emphatischen Darstellungen (z. B. nicht: „die Menschheit sollte
        endlich aufwachen...!“)
    •   keine „Umgangs- oder Alltagssprache“ (z. B. nicht „Natürlich ist es so...“)
    •   keine Floskel „Eine ausführlichere Behandlung der Fragestellung würde den Rahmen der
        vorliegenden Arbeit sprengen“ …
    •   komplexe, verschachtelte Sätze: „Bei der Maßnahme, die in dieser Arbeit betrachtet wird,
        handelt es sich um einzelne Interventionen...“ vermeiden. Besser: „Diese Arbeit betrachtet
        einzelne Interventionen.“
    •   Sätze, deren Bedeutung schleierhaft ist vermeiden: „Um letztendlich eine Vereinfachung
        zu bieten, liegt dem Bausteinkasten ein hohes Maß an Komplexität zugrunde.“

Die schriftlichen Ausarbeitungen sind nach den Regeln der neuen deutschen Rechtschreibung zu
verfassen. Weitere Formulierungshinweise finden sich im Anhang.

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5 Inhaltliche und formale Bewertung1
Dieser Abschnitt beschreibt ein Verfahren zur Objektivierung des Bewertens von
wissenschaftlichen Arbeiten. Es kann nicht nur den Prüfenden nützlich sein, sondern auch den
Verfassenden, die zur Kontrolle ihr Werk mit den Augen der späteren Prüfenden kritisch
durchsehen und dabei vielleicht noch einige Mängel entdecken können. Bei schriftlichen
Ausarbeitungen sind die Prüfenden zugleich die Betreuenden während des gesamten
Entstehungsprozesses. Als solche dürften sie rechtzeitig auf systematische und methodische
Schwächen hinweisen. Aus den nachfolgend beschriebenen Kriterien ist kein Rechtsanspruch
abzuleiten. Prüfende sind in ihrer Bewertung frei.

Tabelle 6: Übersicht über Bewertungskriterien
Inhaltliche Bewertung                                      Formale Bewertung
Aufgabenstellung                                           Sprachlicher Ausdruck
Thematische Präzisierung, Abgrenzung                       Klarheit, Prägnanz
Literatur-, Quellen-, Materialauswertung                   Fachsprache
Lösungsweg, Gliederung                                     Präsentation, äußere Form
Lösungsansatz, Methodik                                    Visualisierung
Selbstständigkeit
Qualität der Ergebnisse

5.1 Checkliste für die Kontrolle von schriftliche Ausarbeitungen

Zur Überprüfung der schriftlichen Ausarbeitung:

     •    Wurde die einschlägige Fachliteratur ausreichend einbezogen?
     •    Ist die Originalliteratur ausreichend konsultiert und so wenig wie möglich Sekundärliteratur
          zusammengefasst worden?
     •    Sind die ausgewählten Ansätze in die Tiefe gehend behandelt worden?
     •    Sind die verschiedenen Konzepte/ Studien/ Argumente kritisch verglichen, diskutiert oder
          gegeneinander abgegrenzt worden?
     •    Werden die Lesenden durch den Text geführt und ist es möglich die Logik
          nachzuvollziehen?
     •    Sind die Positionen und Schlussfolgerungen „auf den Punkt“ gebracht?
     •    Sind die formalen Kriterien eingehalten?
     •    Sind alle Arbeitsschritte transparent und nachvollziehbar dargestellt?

1 nach: Lorenzen, K. F. (2002). Wissenschaftliche Anforderungen an Diplomarbeiten und Kriterien ihrer Beurteilung 3.,
völl. neu bearb. Ausg. 10.2.2002. Online Ressource: http://www.bui.haw-
hamburg.de/pers/klaus.lorenzen/ASP/wisskrit.pdf [20.7.2012]

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