Bankenbrief Bankenbrief - Ausgabe 2020-106 - Das Thema OECD bestätigt Konjunktureinbruch der Weltwirtschaft - Bundesverband deutscher ...

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Bankenbrief

Bankenbrief - Ausgabe 2020-106

 Das Thema

 OECD bestätigt Konjunktureinbruch der Weltwirtschaft
 Die neue Konjunkturprognose der Organisation für wirtschaftliche Zusammen‐
 arbeit und Entwicklung (OECD) hat infolge der Corona-Pandemie ein pessimis‐
 tisches Bild der Weltwirtschaft gezeichnet und rechnet für viele Länder mit
 einem Einbruch des Bruttoinlandsprodukts. "Dieser Schock trifft jeden in
 jedem Land der Welt", sagte OECD-Chefvolkswirtin Laurence Boone heute in
 Paris anlässlich der Veröffentlichung der Prognose. Berechnet auf das
 Gesamtjahr bis Ende 2020 werde die Weltwirtschaft um 6 Prozent und damit
 so stark wie nie in Friedenszeiten seit mehr als 100 Jahren schrumpfen, hieß
 es. Dabei setzt die OECD voraus, dass es zu keiner zweiten Corona-Infektions‐
 welle im Herbst kommt. Sollte sie eintreten, prognostizieren die Experten
 einen weltweiten Wirtschaftseinbruch um 7,6 Prozent. "Eine zweite Welle
 würde die Vorteile einer frühen und gut organisierten Lockerung unter‐
 graben", warnte die OECD. Die Wirtschaftsleistung in Deutschland werde 2020
 im besseren Szenario um 6,6 Prozent, im schlechteren um 8,8 Prozent
 schrumpfen. Für das Folgejahr rechnen die Experten mit einem Anstieg des
 BIP in der Bundesrepublik um 5,8 Prozent, bei einer erneuten Infektionswelle
 um lediglich 1,7 Prozent. Andere Industriestaaten müssten größere Einbrüche
 hinnehmen: Großbritannien, Frankreich, Spanien und Italien verlieren im
 optimistischeren Szenario 11 Prozent, im pessimistischeren 14 Prozent an
 Wirtschaftsleistung, die USA 7,3 Prozent bis 8,5 Prozent. "In dieser Krise sehen
 wir keine Lokomotiven-Wirtschaft, die die Welt aus der Rezession ziehen
 könnte", erklärte Boone. Daher sei es wichtig, dass die Industrieländer eng
 zusammenarbeiten. Nach breit angelegten Hilfsprogrammen sei es im
 nächsten Schritt notwendig, gezielte Konjunkturhilfen aufzusetzen. "Nur mit
 mehr Vertrauen wird die Erholung Fahrt aufnehmen – und Voraussetzung für
 dieses Mehr an Vertrauen ist globale Zusammenarbeit", sagte Boone.

 [handelsblatt.com]
 [boerse-online.de]
 [de.reuters.com]
 [deutschlandfunk.de]

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 [sueddeutsche.de]

 Meldungen

 Deutsche Bank erwartet weiter steigende
 Risikovorsorge
 Die Risikovorsorge für drohende Kreditausfälle wird sich bei der Deutschen
 Bank voraussichtlich weiter erhöhen. Im laufenden zweiten Quartal werde das
 Geldinstitut hierfür voraussichtlich 800 Millionen Euro zur Seite legen,
 berichtete Finanzchef James von Moltke heute. Damit soll der Höhepunkt in
 diesem Jahr jedoch erreicht sein. Von der Entwicklung des Geldhauses in den
 letzten Wochen sei er positiv überrascht, sagte von Moltke. Im Vorquartal war
 die Risikovorsorge des Geldhauses auf rund 500 Millionen Euro gestiegen. Der
 aktuelle Anstieg hänge mit der finanziellen Situation in der Corona-Krise
 zusammen, hieß es. Nach Angaben des Finanzchefs kommt die Bank bei
 ihrem Umbau voran. Es sollen weltweit rund 18.000 Stellen und Kosten in Milli‐
 ardenhöhe eingespart werden. "Wenn wir durch diese Krise durch sind,
 werden wir zeigen, dass wir nicht von unserem strategischen Weg
 abgekommen sind", sagte von Moltke.

 [finanzen.net]

 Commerzbank-Investor Cerberus fordert Sitze im
 Aufsichtsrat
 Der Finanzinvestor Cerberus, der etwa 5 Prozent an der Commerzbank hält,
 fordert von dem Frankfurter Geldhaus ein Umdenken. "Die prekäre Situation
 der Commerzbank erfordert jetzt schnelles und entschlossenes Handeln",
 schrieb Cerberus heute in einem offenen Brief an den Aufsichtsrat. Man sei
 beunruhigt über die Weigerung des Vorstands und der Aufsichtsräte, den
 Ernst der Lage zur Kenntnis zu nehmen, hieß es in dem Brief. Neue Ideen und
 Energien müssten eingebracht werden, um in eine bessere Zukunft gehen zu
 können. Dafür verlangt der zweitgrößte Investor der Commerzbank unter
 anderem zwei Sitze im Aufsichtsrat des Instituts. Die Bank reagierte bereits
 auf den offenen Brief: "Meinungsäußerungen von Aktionären – auch kritischer
 Art – nimmt die Bank sorgfältig auf und wird diese auch künftig in interne
 Erörterungen und in den Dialog mit ihren Eigentümern einfließen lassen."

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 [boerse.ard.de]
 [finanzen.net]

 Insider: EZB treibt Pläne für "Bad Bank" voran
 Im Kampf gegen die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise plant die
 Europäische Zentralbank (EZB) eine Sammelstelle, in der Milliarden Euro an
 ausfallgefährdeten Krediten landen könnten. Für eine sogenannte "Bad Bank"
 soll bereits eine eigene Projektgruppe einberufen worden sein, wie Insider
 heute gegenüber Medien berichteten. Damit würde sich die EZB auf Kredite
 einstellen, die aufgrund der Wirtschaftsmisere und erhöhter Arbeitslosen‐
 zahlen möglicherweise in größerem Maße ausfallgefährdet sind, hieß es.
 Bereits jetzt könnten Kredite von mehr als einer halben Billion Euro
 wahrscheinlich niemals völlig zurückgezahlt werden. Die EZB befürchte, dass
 sich diese Summe auf 1 Billion Euro ausweiten könnte, erklärten die Insider.
 Die Idee einer "Bad Bank" ist bislang noch nicht spruchreif, unter der Führung
 von EZB-Präsidentin Christine Lagarde sei das Thema in den vergangenen
 Wochen jedoch wieder aufgegriffen worden.

 [handelsblatt.com]

 Schweizer Privatbank Julius Bär erneut im Fokus der
 Finanzmarktaufsicht
 Die Schweizer Finanzmarktaufsicht (Finma) ermittelt erneut gegen die
 Schweizer Privatbank Julius Bär. Untersucht werde, ob sie bei der Betreuung
 eines Kunden in Argentinien Vorgaben zur Bekämpfung der Geldwäscher
 verletzt hat, berichteten Medien heute. Ein Sprecher der Bank bestätigte die
 Finma-Untersuchung. Im Februar hatte die Finma den Berichten zufolge den
 Vermögensverwalter Julius Bär wegen schwerer Mängel bei der Geldwäsche-
 Bekämpfung angewiesen, wirkungsvolle Maßnahmen zur Durchsetzung seiner
 gesetzlichen Pflichten zu ergreifen.

 [nzz.ch]

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 EZB: Kein potenzielles EU-Beitrittsland erfüllt die
 Kriterien
 Keiner der möglichen Kandidaten für einen Eintritt in die europäische
 Währungsunion erfüllt momentan die Beitrittskriterien. Das geht aus einem
 heute veröffentlichten Bericht der EZB hervor. In ihrem sogenannten Konver‐
 genzbericht untersuchte die Zentralbank sieben EU-Länder: Bulgarien,
 Kroatien, Polen, Rumänien, Schweden, die Tschechische Republik und Ungarn.
 "In keinem der untersuchten Länder entspricht der Rechtsrahmen bereits in
 vollem Umfang den Anforderungen für die Einführung des Euro", schreibt die
 EZB. Beim Abbau von Haushaltsungleichgewichten hätten sich die meisten
 Länder jedoch verbessert, hieß es.

 [finanznachrichten.de]

 Europäische Unternehmen in China vor ungewisser
 Zukunft
 Mit dem Abschwung durch die Corona-Krise und dem Handelskrieg der USA
 steuern europäische Unternehmen in China in eine unsichere Zukunft. Die
 Ungewissheit sei so groß "wie seit Generationen nicht mehr", sagte die
 Vizepräsidentin der EU-Handelskammer, Charlotte Roule, heute in Peking.
 "Lieferketten sind unterbrochen, die Nachfrage bricht ein und die Aussichten
 sind düster." Zudem stütze sich die Regierung in der Krise vor allem auf chine‐
 sische Staatsunternehmen, die damit noch stärker als zuvor wieder auf dem
 Vormarsch seien und ausländische und private Firmen verdrängten. China
 verzeichnete im ersten Quartal einen Wachstumseinbruch von 6,8 Prozent.

 [welt.de]

 Studie: Wirtschaftliche Folgen der Corona-Krise
 bedrohen den Frieden
 Die ökonomischen Folgen der Virus-Pandemie könnten sich negativ auf den
 Frieden in vielen Ländern auswirken. Das geht aus dem heute in London
 veröffentlichten Global Peace Index des Institute for Economics and Peace
 (IEP) hervor. "Das IEP identifiziert die wirtschaftlichen Auswirkungen von
 Lockdowns als erhebliche Bedrohung für den Frieden", schreiben die Experten
 in dem Bericht. Insgesamt seien die friedlichen Verhältnisse in neun der

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 vergangenen zwölf Jahre weltweit zurückgegangen, so auch 2019.
 Deutschland verbesserte sich 2019 um sechs Plätze und steht nun an 16.
 Stelle der friedlichsten Länder weltweit. Auf Platz 1 befindet sich Island. Für
 den Index bewertet das IEP mehr als 160 Länder der Welt.

 [boerse-online.de]

 Die Köpfe

 Ashok Aram verlässt Deutsche Bank
 Der Leiter der Regionen Europa, Naher Osten und Afrika der Deutschen Bank,
 Ashok Aram, wird das Geldhaus aus persönlichen Gründen verlassen. Das
 wurde heute unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen
 berichtet. Aram möchte mehr Zeit mit seiner Familie verbringen und plant
 momentan nicht, eine andere Anstellung anzunehmen, hieß es. Bereits seit
 1995 war Aram bei der Deutschen Bank angestellt und verantwortete zuletzt
 auch das internationale Privat- und Firmenkundengeschäft. Die Deutsche
 Bank hat sich bislang zu der Angelegenheit nicht geäußert.

 [nzz.ch]

 Credit Suisse-Chef Gottstein: Geschäftsbedingungen
 verbessern sich
 Das Umfeld für die Schweizer Großbank Credit Suisse hat sich wieder stabili‐
 siert. "Die ersten Anzeichen, die wir in den vergangenen Wochen gesehen
 haben, waren eigentlich recht vielversprechend und gehen in die richtige
 Richtung", sagte Credit Suisse-Chef Thomas Gottstein heute auf einer
 Anlegerkonferenz. Nach einem turbulenten März habe sich die Lage im April
 wieder beruhigt und sei auch im Mai und Juni weiterhin robust gewesen,
 erklärte Gottstein. Vorsichtig optimistisch würden ihn zudem die Rückmel‐
 dungen aus dem Investmentbanking und Firmenkundengeschäft stimmen,
 hieß es.

 [finanzen.ch]
 [uk.reuters.com]

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 Schulte wechselt von Anti-Geldwäscheeinheit zum
 Datenschutz
 Der Chef der Anti-Geldwäscheeinheit Financial Intelligence Unit (FIU), Christof
 Schulte, soll einem Medienbericht zufolge seinen Posten räumen und künftig
 eine neue Abteilung beim Bundesbeauftragten für den Datenschutz leiten.
 Die FIU, die Geldwäsche-Verdachtsmeldungen von Banken, Händlern und
 anderen Verpflichteten überprüft und an die Strafverfolgungsbehörden
 weiterleitet, ist dem Zoll unterstellt. Sie soll seit Jahresbeginn immer weniger
 Geldwäscheverdachtsfälle an die Strafermittler weiterleitet haben, wie eine
 Abfrage des Norddeutschen Rundfunks (NDR) bei den Landeskriminalämtern
 ergab. Ein Sprecher der Generalzolldirektion wollte sich zu der Personalie
 nicht äußern.

 [tagesschau.de]

 Spanische Wirtschaftsministerin als Eurogruppen-
 Chefin im Gespräch
 Sollte Spaniens Wirtschaftsministerin Nadia Calviño Nachfolgerin des schei‐
 denden Vorsitzenden der Eurogruppe, Mário Centeno, werden, "wäre das eine
 großartige Nachricht", sagte Sozialminister José Luis Escrivá heute. Die 51-
 Jährige wäre die erste Frau in dieser Spitzenposition. Centeno hatte Anfang
 der Woche seinen Rücktritt als portugiesischer Finanzminister sowie als Chef
 der Eurogruppe bekanntgegeben. Der Eurogruppen-Chef führt die monat‐
 lichen Beratungen der Euro-Finanzminister. Über die Nachfolge für das
 zweieinhalb Jahre währende Amt soll am 9. Juli entschieden werden.

 [de.reuters.com]

 Der Tweet des Tages

 In der holländischen Stadt Spijkenisse sind die vormals fiktiven Brücken auf
 unseren Euroscheinen nachgebaut worden und für alle begehbar. Die Hinter‐
 gründe gibt es hier: http://go.bdb.de/T18RR

 [twitter.com]

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 Am Vortag meistgeklickt

 Checkliste für Beförderungen
 Personalentscheidungen fallen vielen Chefs schwer. Ein Prinzip der Navy
 Seals, der Elite-Truppe der US-Armee, kann dabei helfen, genau die Mitar‐
 beiter zu befördern, die dem Unternehmen gut tun. Wie US-Unternehmensbe‐
 rater und Autor Simon Sinek erklärt, sollten Entscheider statt High-Performern
 lieber Menschen befördern, die weniger Leistung zeigen und denen Sie voll
 vertrauen. Bei den Navy Seals sei Vertrauen wichtiger als alles andere. Im
 Unternehmensumfeld könne eine falsche Personalwahl ebenfalls verhee‐
 rende Auswirkungen haben. Weitere Tipps für erfolgreiche Personalentschei‐
 dungen lesen Sie hier:

 [impulse.de]

 Was morgen wichtig wird

 Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) stellt in Berlin seine
 Konjunkturprognose 2020/21 vor. – Die Tradegate AG Wertpapierhandelsbank
 mit Sitz in Berlin veranstaltet online ihre Hauptversammlung. – Auch bei der
 Berliner Effektengesellschaft sind die Aktionäre zur Online-Hauptver‐
 sammlung eingeladen. – Bundeskanzlerin Angela Merkel kommt in einer
 Videokonferenz mit dem chinesischen Ministerpräsidenten Li Keqiang
 zusammen. – Die Finanzminister der 19 Euro-Länder beraten über den Ausbau
 der Bankenunion sowie die wirtschaftlichen Entwicklungen in Zypern, Spanien
 und Griechenland nach den Rettungsmaßnahmen in der Eurokrise vor zehn
 Jahren. Anschließend wollen alle 27 EU-Staaten gemeinsam über Maßnahmen
 zum Wiederaufbau nach der Coronavirus-Pandemie beraten. – In den USA
 werden die Erzeugerpreise für Mai sowie die wöchentlichen Erstanträge auf
 Arbeitslosenhilfe veröffentlicht.

 Der Nachschlag

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 Rätsel: Ein Bild und zwei Nägel
 Die Topologie ist ein Begriff aus der Mathematik und beinhaltet unter
 anderem die Knotentheorie – oder knifflige Rätsel wie dieses: Stellen Sie sich
 vor, Sie haben ein Bild mit einer Schnur an zwei Nägeln an der Wand aufge‐
 hängt. Die Schnur schwingt sich so um die Nägel, dass das Bild herunterfällt,
 sobald einer der beiden Nägel aus der Wand gezogen wird. Wie ist das
 möglich? Die Lösung lesen Sie hier:

 [spiegel.de]

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