200 Jahre Friedrich Wilhelm Raiffeisen: Geburtstags-Pressepaket

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Berlin, 23. März 2018

200 Jahre Friedrich Wilhelm Raiffeisen:
Geburtstags-Pressepaket
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen,

am 30. März feiern wir Friedrich Wilhelm Raiffeisens 200. Geburtstag. Wer war dieser
Mensch, der im 19. Jahrhundert im Westerwald die Genossenschaftsidee auf den Weg
brachte? Was hat ihn angetrieben und warum ist sein Erbe heute aktueller denn je?
Unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier feiert das
Raiffeisen-Jahr 2018 den Vater der Genossenschaftsidee. Wir möchten Sie einladen, den
Menschen Raiffeisen kennenzulernen, der sich zeitlebens für das Wohl der Gemeinschaft
eingesetzt hat. Sein Name steht für eine Wirtschafts- und Gesellschaftsform, die auf
Selbsthilfe, Selbstverwaltung und Selbstverantwortung basiert. Und die immer mehr
Menschen für sich entdecken: Mehr als 22 Millionen Deutsche sind Mitglied in einer
Genossenschaft, weltweit sind es eine Milliarde. Tendenz steigend. Die
Genossenschaftsidee wurde sogar 2016 von der UNESCO in die Liste des immateriellen
Kulturerbes der Menschheit aufgenommen.
Zum Jubiläum haben wir ein Geburtstagspaket mit spannendem Material für Sie
zusammengestellt. Wir freuen uns, wenn Sie das Thema in Ihrer Berichterstattung
aufgreifen. Im Pressebereich unserer Website stellen wir Ihnen unter
www.raiffeisen2018.de/presse umfangreiches Bildmaterial sowie weitere
Hintergrundinformationen zur Verfügung.

Das Geburtstags-Pressepaket enthält:
    Porträt Raiffeisen: „Mensch Raiffeisen. Starke Idee!“ (Langfassung und
      Kurzfassung)
    Infografiken zur aktuellen forsa-Meinungsumfrage zu Genossenschaften
      Faktenblatt Genossenschaften: Zahlen und Fakten zu Genossenschaften, ihrer
       Funktionsweise, Branchen und Mitgliedern
      Zitatsammlung: „Genossenschaften vernetzen Menschen in Wirtschaft und
       Gesellschaft“
      Porträtbild von Friedrich Wilhelm Raiffeisen
      Logo des Raiffeisen-Jahres 2018

Für Rückfragen stehen wir Ihnen gern zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
Christine Rutke

                                                                                            Seite 1
Das Raiffeisen-Jahr 2018 – das Jubiläum für den Vater der Genossenschaftsidee: Friedrich Wilhelm
Raiffeisen. Am 30. März 2018 jährt sich der Geburtstag des Reformers zum 200. Mal. Seine Idee bewegt
weiterhin Menschen und Märkte. Die Genossenschaftsidee wurde 2016 von der UNESCO in die
Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen. Mehr als 22 Millionen
Menschen in Deutschland sind Mitglied einer Genossenschaft, und immer mehr Menschen entdecken diese
Form des gemeinschaftlichen Wirtschaftens – ob auf der Suche nach fairen Finanzprodukten, nachhaltiger
Landwirtschaft, unabhängiger Energieversorgung oder bezahlbarem Wohnraum: Hier zählt das Wohl aller,
nicht der Profit weniger. 2018 heißt es deshalb unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Frank-
Walter Steinmeier: „Mensch Raiffeisen. Starke Idee!“ Mehr erfahren Sie unter www.raiffeisen2018.de.

Pressekontakt:
RAIFFEISEN 2018 Organisationsbüro
Christine Rutke
030/30 88 11 - 70
medien@raiffeisen2018.de

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PRESSEINFORMATION RAIFFEISEN-JAHR 2018

Mensch Raiffeisen. Starke Idee!
In der Mitte des 19. Jahrhunderts entwarf Friedrich Wilhelm Raiffeisen aus einer Notsituation
heraus das Konzept eines genossenschaftlichen Vereins. Dieser sollte die Chancen der
hungernden Bauern in seiner Gemeinde auf ein würdiges Leben verbessern. In der Folge
entwickelte der Reformer seine Idee weiter und wurde so zu einem der Väter des
Genossenschaftswesens in Deutschland und weltweit.

Sein berühmtestes Zitat lautet: „Was einer allein nicht schafft, das schaffen viele.“

Junge Jahre
Friedrich Wilhelm Raiffeisen wurde am 30. März 1818 in Hamm an der Sieg im heutigen
Rheinland-Pfalz geboren. Die tief religiöse Mutter und sein Patenonkel, der Pfarrer Seippel,
prägten seine Erziehung.

Geburt der Genossenschaftsidee
Die soziale Situation der Familie verhinderte eine höhere Schulbildung des begabten Friedrich
Wilhelm Raiffeisen. Sein Patenonkel förderte ihn aber weit über das normale Schulwissen der Zeit
hinaus. Als 17-Jähriger verpflichtete sich Raiffeisen beim Militär. Nach fünf Jahren musste er
wegen eines Augenleidens aus dem militärischen Dienst, in dem er es bis zum Oberfeuerwerker
gebracht hatte, ausscheiden.
Nach kurzer Tätigkeit in der preußischen Verwaltung im Oberpräsidium Koblenz wurde er in die
Kreisverwaltung Mayen in der Eifel versetzt. Seine Vorgesetzten erkannten die Begabung
Raiffeisens und schickten ihn bereits 1845 als Bürgermeister nach Weyerbusch im Westerwald.
Der junge Bürgermeister Friedrich Wilhelm Raiffeisen wurde schon kurz nach seinem Amtsantritt
vor große Herausforderungen gestellt: Das Schulgebäude war in einem desolaten Zustand und
eine Hungersnot drohte auch in seiner Gemeinde, dem kleinen Ort Weyerbusch unweit von
Koblenz. Viele Bauern waren verarmt und konnten sich nicht mehr das Mehl leisten, um Brot zu
backen. In dieser Situation erhielt Raiffeisen eine Kornlieferung von der Regierung, die er an die
Armen verkaufen sollte. Wie sollten die Bauern das Korn bezahlen?
Raiffeisen, der überzeugte Christ, traf eine mutige Entscheidung und gab das Getreide gegen
Schuldscheine an die Bauern aus, obwohl er dadurch sein Amt riskierte. „Wehe, es entsteht
Schaden für die Regierung“, hatte der Landrat gedroht.

Solidarisches Wirken
Raiffeisen gründete den sogenannten „Brodverein“ und war erfolgreich. Er überzeugte
wohlhabende Bürger, dem Brodverein finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen. Damit konnte
der Bürgermeister zunächst das Korn bezahlen. Mehr noch: Er kaufte für das Geld Kartoffeln und
Saatgut und baute ein Backhaus, in dem günstig Brot gebacken werden konnte. Seine Strategie

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zahlte sich aus. Als im nächsten Jahr die Ernte wieder besser war, konnten die Bauern ihre
Schulden bezahlen.
1848 wurde Raiffeisen auf eigenen Wunsch ins benachbarte Flammersfeld versetzt. Dort setzte er
sich intensiv mit den Geldverleihern, die Wucherzinsen verlangten, auseinander. Um ihnen das
Handwerk zu legen und um die Menschen vor ihnen zu schützen, gründete er den „Hülfsverein für
die unbemittelten Landwirthe“. Es gelang ihm, 60 Familien dafür zu gewinnen, Mittel in diesen
Hülfsverein einzubezahlen, um den vom Wucher und Hunger bedrohten Familien zu helfen. Noch
waren nur die Geldgeber Mitglied im Hülfsverein – nicht die Mittelempfänger. Erst im
Darlehnskassen-Verein von Anhausen und Heddesdorf (hier wurde Raiffeisen 1852
Bürgermeister) mussten die Kreditnehmer Mitglied des Vereins werden – ein wichtiger
Entwicklungsschritt wurde hier vollzogen. Die Grundlagen für die Raiffeisenschen
Genossenschaften waren endgültig gelegt.

Idee wird zum Erfolgsmodell
Mit 47 Jahren musste Raiffeisen 1865 aus gesundheitlichen Gründen sein Bürgermeisteramt
aufgeben. Trotz seines Augenleidens widmete er sich mit all seiner Kraft der Weiterentwicklung
des Genossenschaftswesens. So veröffentlichte er 1866 sein Buch „Die Darlehnskassenvereine als
Mittel zur Abhülfe der Noth der ländlichen Bevölkerung sowie auch der städtischen Handwerker
und Arbeiter“. Das Buch, das zu Raiffeisens Lebzeiten fünf Auflagen hatte, zeigte die Leitlinie
seines Wirkens und wurde die Handlungsanleitung zur Gründung der Genossenschaften. Immer
mehr wurde die Genossenschaftsidee zum Erfolgsmodell im ländlichen Raum.

Würdigung
Raiffeisens Schaffen fand bereits zu seinen Lebzeiten große Beachtung und Anerkennung. So
verlieh ihm Kaiser Wilhelm 1884 den Roten Adlerorden. 1888 wurde für Raiffeisen die
Ehrendoktorwürde von der philosophischen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-
Universität Bonn beantragt. Doch er verstarb, bevor die Beschlussfassung stattgefunden hatte, an
den Spätfolgen einer Lungenentzündung. Die Raiffeisenfamilie feiert in diesem Jahr den 200.
Geburtstag des großen Genossenschaftsgründers und Sozialreformers und sagt mit Dankbarkeit
und großer Anerkennung: „Mensch Raiffeisen. Starke Idee!“

Das Raiffeisen-Jahr 2018 – das Jubiläum für den Vater der Genossenschaftsidee: Friedrich Wilhelm
Raiffeisen. Am 30. März 2018 jährt sich der Geburtstag des Reformers zum 200. Mal. Seine Idee bewegt
weiterhin Menschen und Märkte. Die Genossenschaftsidee wurde 2016 von der UNESCO in die
Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen. Mehr als 22 Millionen
Menschen in Deutschland sind Mitglied einer Genossenschaft, und immer mehr Menschen entdecken diese
Form des gemeinschaftlichen Wirtschaftens – ob auf der Suche nach fairen Finanzprodukten, nachhaltiger
Landwirtschaft, unabhängiger Energieversorgung oder bezahlbarem Wohnraum: Hier zählt das Wohl aller,
nicht der Profit weniger. 2018 heißt es deshalb unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Frank-
Walter Steinmeier: „Mensch Raiffeisen. Starke Idee!“ Mehr erfahren Sie unter www.raiffeisen2018.de.

Pressekontakt:
RAIFFEISEN 2018 Organisationsbüro
Christine Rutke
030/30 88 11 - 70
medien@raiffeisen2018.de

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PRESSEINFORMATION RAIFFEISEN-JAHR 2018

„Was einer allein nicht schafft, das schaffen viele“
In der Mitte des 19. Jahrhunderts entwarf Friedrich Wilhelm Raiffeisen das Konzept für
Genossenschaften. Anlass war eine drohende Hungersnot.

Friedrich Wilhelm Raiffeisen wollte das Leben der hungernden Bauern verbessern. Deshalb
entwickelte der Reformer seine Idee und wurde zu einem der Väter des Genossenschaftswesens
in Deutschland und weltweit. Was war er für ein Mensch?
Am 30. März 1818 in Hamm an der Sieg geboren, prägten die tief religiöse Mutter und sein
Patenonkel, Pfarrer Seippel, Raiffeisens Erziehung. Die Armut der Familie verhinderte eine höhere
Schulbildung des begabten Jungen: Sein Patenonkel förderte ihn aber weit über das Schulwissen
der Zeit hinaus. Als 17-Jähriger verpflichtete sich Raiffeisen beim Militär. Nach fünf Jahren musste
er wegen eines Augenleidens aus dem Militärdienst ausscheiden.
Nach kurzer Tätigkeit in der preußischen Verwaltung im Oberpräsidium Koblenz wurde er in die
Kreisverwaltung Mayen in der Eifel versetzt. Seine Vorgesetzten erkannten die Begabung
Raiffeisens und schickten ihn bereits 1845 als Bürgermeister nach Weyerbusch im Westerwald.
Der junge Bürgermeister wurde schon kurz nach seinem Amtsantritt vor große
Herausforderungen gestellt: Eine Hungersnot drohte in seiner Gemeinde. Viele Bauern waren
verarmt und konnten sich nicht mehr das Mehl leisten, um Brot zu backen. In dieser Situation
erhielt Raiffeisen eine Kornlieferung von der Regierung, die er an die Armen verkaufen sollte. Wie
sollten die Bauern das Korn bezahlen? Raiffeisen, der überzeugte Christ, traf eine mutige
Entscheidung und gab das Getreide gegen Schuldscheine an die Bauern aus, obwohl er dadurch
sein Amt riskierte.
Raiffeisen gründete den sogenannten „Brodverein“ und war erfolgreich. Er überzeugte
wohlhabende Bürger, finanzielle Mittel dafür zur Verfügung zu stellen. Damit konnte der
Bürgermeister zunächst das Korn bezahlen. Mehr noch: Er kaufte Kartoffeln und Saatgut und
baute ein Backhaus, in dem günstig Brot gebacken werden konnte. Seine Strategie zahlte sich aus.
Als im nächsten Jahr die Ernte wieder besser war, konnten die Bauern ihre Schulden bezahlen.
1848 wurde Raiffeisen ins benachbarte Flammersfeld versetzt. Dort setzte er sich intensiv mit den
Geldverleihern, die Wucherzinsen verlangten, auseinander. Um ihnen das Handwerk zu legen und
um die Menschen vor ihnen zu schützen, gründete er den „Hülfsverein für die unbemittelten
Landwirthe“. Es gelang ihm, 60 Familien dafür zu gewinnen, Mittel in diesen Hülfsverein
einzubezahlen, um den vom Wucher und Hunger bedrohten Familien zu helfen. Noch waren nur
die Geldgeber Mitglied im Hülfsverein – nicht die Mittelempfänger. Erst im Darlehnskassen-Verein
von Anhausen und Heddesdorf (hier wurde Raiffeisen 1852 Bürgermeister) mussten die
Kreditnehmer Mitglied des Vereins werden – ein wichtiger Entwicklungsschritt wurde hier
vollzogen. Die Grundlagen für die Raiffeisenschen Genossenschaften waren endgültig gelegt.

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ASSOZIATIONEN ZU „RAIFFEISEN“
         Quelle: Raiffeisen-Jahr 2018, forsa Umfrage im Dezember 2017

                                                                              nur      4%
                                                                              verknüpfen „Raiffeisen“
                                                                              mit einer Person oder
                                                                              kennen ihn als Gründervater
                                                                              der Genossenschaften

         ASSOZIATIONEN ZU „GENOSSENSCHAFTEN“
         Quelle: Raiffeisen-Jahr 2018, forsa Umfrage im Dezember 2017

                                          79%                    BANKEN

                                          76%               LANDWIRTSCHAFT

                                          73%                   WOHNUNG

                                          17%                    ENERGIE

                                                       SOZIALE, KULTURELLE UND
                                          12%           FREIZEIT-EINRICHTUNGEN

          0%               20%                  40%                     60%                 80%                 100%

RAIFFEISEN 2018       Pappelallee 78/79    Fon 030 - 30 88 11 - 0       info@raiffeisen2018.de    Pressekontakt:    Fon 030 - 30 88 11 - 70
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BEREITSCHAFT EINER GENOSSENSCHAFT BEIZUTRETEN IN STADT UND LAND
         Quelle: Raiffeisen-Jahr 2018, forsa Umfrage im Dezember 2017

        100%                                                                                                                       SOZIAL/
                                                                                                                                   WIRTSCHAFT

         80%                                                                                                                       ENERGIE

         60%                                                                                                                       WOHNUNG

         40%                                                                                                                       KULTUR

         20%                                                                                                                       INTERNET

           0%
                                                                                                                            Ortsgröße
                       unter                 5000–              20.000–                100.000–             über            (Einwohnerzahl)
                       5000                 20.000              100.000                200.000             100.000

         EINSTELLUNG ZU GENOSSENSCHAFTEN
         Quelle: Raiffeisen-Jahr 2018, forsa Umfrage im Dezember 2017

                    64%      SIND DER MEINUNG,
                    GENOSSENSCHAFTEN MACHEN
                                                                     66%    FINDEN DIE
                                                                  GENOSSENSCHAFTS­IDEE
                                                                                                                74%       HALTEN
                                                                                                               GENOSSEN­SCHAFTEN
                       DIE WELT GERECHTER.                      PERSÖNLICH ANSPRECHEND.                         FÜR ZEITGEMÄSS.

RAIFFEISEN 2018       Pappelallee 78/79    Fon 030 - 30 88 11 - 0       info@raiffeisen2018.de    Pressekontakt:     Fon 030 - 30 88 11 - 70
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„Was einer allein nicht schafft, das schaffen viele.“
                                                                                    Friedrich Wilhelm Raiffeisen (1818 – 1888)

                                                                                                                                                                        22,6 Millionen
                                   Was ist eine Genossenschaft?                                            In welchen Branchen gibt es
FAKTENBLATT GENOSSENSCHA FTEN

                                   Eine Genossenschaft ist ein Zusammenschluss von
                                                                                                           Genossenschaften?
                                   Personen, die ein gemeinsames Interesse mithilfe eines                  In den vergangenen 160 Jahren haben sich Genossen-
                                   gemeinsamen Geschäftsbetrieb verfolgen. Der Ver-                        schaften in vielen Bereichen etabliert.
                                   einigung können wirtschaftliche, soziale oder kulturelle                                                                             Menschen in Deutschland sind Mitglied
                                   Ziele zugrunde liegen. Verbraucher schließen sich in                                                                                 einer Genossenschaft.
                                   Genossenschaften zusammen, um sich z. B. Wohnraum,
                                   Kredite oder Energie zu beschaffen. Aber auch Hand-                                  Wohnungsbaugenossenschaften

                                                                                                                                                                                                   8.000
                                   werker oder Landwirte gründen Genossenschaften und                                   Bau und Unterhalt von Wohnraum, häufig
                                   kaufen Rohstoffe gemeinsam günstiger ein. Der Kern: In
                                   Genossenschaften sind Kunden zugleich Mitglieder und
                                                                                                                        in Wohnsiedlungen
                                                                                                                                                                                  Rund
                                   Miteigentümer und haben Anteile am Unternehmen.                                                                                             genossenschaftliche Unternehmen gibt es
                                                                                                                        Energiegenossenschaften
                                                                                                                        Erzeugung ökologischer, dezentraler Energie,                                    in Deutschland.

                                                                                                                                                                           2,2
                                                                                                                        z. B. in lokalen Windkraftanlagen

                                   Selbstversorgung                                                                     Kreditgenossenschaften
                                                                                                                        Versorgung mit fairen Finanzprodukten
                                                                                                                                                                        Rund
                                   Als Genossenschaft gemeinsame
                                   Bedürfnisse stillen.
                                                                                                                        wie Krediten, Geldanlagen etc.
                                                                                                                                                                        Millionen
                                                                                                                                                                        Genossenschaftswohnungen in ganz
                                                                                                                        Sozialgenossenschaften                          Deutschland bieten Menschen ein Zuhause.
                                                                                                                        Betrieb von sozialen Einrichtungen wie Senio-
                                                                                                                        renheimen oder integrativen Werkstätten

                                                    Selbstverwaltung                                                                                                                 60 % aller Handwerker
                                                                                                                        Schülergenossenschaften
                                                                                                                                                                                     90 % aller Bäcker
                                                                       Jedes Mitglied hat
                                                                  das gleiche Stimmrecht.                               Organisation von Schülerzeitungen, Schul-
                                                                                                                        essen oder Schülernachhilfe
                                                                                                                                                                                     99 % aller Landwirte
                                                                                                                        Dienstleistungsgenossenschaften                              sind Genossenschaftsmitglieder.
                                   Selbstverantwortung                                                                  Einkauf und Vermarktung von Waren,
                                                                                                                        bekannte Beispiele sind REWE oder EDEKA

                                                                                                                                                                        1 Mrd.
                                   Jeder haftet mit
                                   seinen Geschäftsanteilen.
                                                                                                                        Landwirtschaftliche Genossenschaften
                                                                                                                        Einkauf und gemeinsame Verarbeitung
                                                                                                                                                                               Menschen sind weltweit in einer
                                                                                                                        von Agrarprodukten
                                                                                                                                                                               Genossenschaft organisiert.

                                RAIFFEISEN 2018      Pappelallee 78/79   Fon 030 - 30 88 11 - 0    info@raiffeisen2018.de                                                                Pressekontakt:    Fon 030 - 30 88 11 - 70
                                Organisationsbüro    10437 Berlin        Fax 030 - 30 88 11 - 11   www.raiffeisen2018.de                                                                 Christine Rutke   medien@raiffeisen2018.de
„Was einer allein nicht schafft, das schaffen viele.“
                                                                                    Friedrich Wilhelm Raiffeisen (1818 – 1888)

                                   Wie funktioniert eine Genossenschaft?
FAKTENBLATT GENOSSENSCHA FTEN

                                   Eine eingetragene Genossenschaft (eG) ist eine juristische
                                   Person, die von mindestens drei natürlichen oder juris-
                                   tischen Personen gegründet werden kann. Ihre Rechte
                                   und Pflichten werden durch das Genossenschaftsgesetz
                                   (GenG) bestimmt.                                                                                                                                   AUFSICHTSRAT
                                                                                                                                                                             Der Aufsichtsrat besteht in der Regel aus min-
                                                                                                                                                                             destens drei Personen, die ebenfalls Mitglied
                                                                                                                                                                             der Genossenschaft sein müssen. Er über-
                                                                                                                                                                 berichtet
                                                                                                                                                                             wacht und kontrolliert den Vorstand und er-
                                                                                                                                                                             stattet der Generalversammlung Bericht.
                                                      MITGLIEDER                                                              GENERAL-                           wählt
                                          Jedes Mitglied erwirbt einen Geschäftsanteil und                                  VERSAMMLUNG
                                          leistet damit einen Beitrag zum Eigenkapital der                                                                                                    kontrolliert
                                                                                                                  Jedes Mitglied hat in der Generalversammlung
                                          Genossenschaft. Jedes Mitglied ist berechtigt,
                                                                                                                  in der Regel das gleiche Stimmrecht. Die Ge-
                                          die Leistungen der Genossenschaft in Anspruch
                                                                                                                  neralversammlung wählt Vorstand und Auf-
                                          zu nehmen und über die Generalversammlung
                                                                                                                  sichtsrat und bestimmt unter anderem über
                                          auf Entscheidungen Einfluss zu nehmen. Die
                                                                                                                  die Verteilung von Gewinn und Verlust. Mit-
                                                                                                                                                                                         VORSTAND
                                          Mitglieder sind im Gegenzug verpflichtet, Waren
                                                                                                                  glieder einer Wohnungsbaugenossenschaft                    Der Vorstand besteht in der Regel aus mindes-
                                          bzw. Leistungen zu bezahlen (zum Beispiel mo-
                                                                                                                  können mitentscheiden, ob sie mit dem Ge-      wählt       tens zwei Personen und leitet die Geschäfte.
                                          natliche Miete bei Wohnungsbaugenossenschaf-
                                                                                                                  winn die Mieten senken oder in Häuser inves-               Da die Mitglieder des Vorstands auch Mitglie-
                                          ten) und die Satzung einzuhalten.
                                                                                                                  tieren wollen.                                             der der Genossenschaft sein müssen, haben
                                                                                                                                                                             sie ein ureigenes Interesse am Wohl der Mit-
                                          Mitglieder/Kunden: Nicht in allen Genos-
                                          senschaften müssen die Kunden Mitglieder
                                                                                               bilden oder bestimmen
                                          werden, wie zum Beispiel bei Volksbanken                                                                                                                leitet
                                                                                               Vertreter (bei größeren
                                          und Raiffeisenbanken.                                Genossenschaften)

                                                                                                                                                                                       MITARBEITER
                                                                                                                                                                             Die Mitarbeiter der Genossenschaft erbringen
                                                                                                                                                                             die von den Mitgliedern gewünschten Leistun-
                                                                                                                                                                             gen. Sie kümmern sich zum Beispiel um die In-
                                                                                                                                                                             standhaltung der Wohnanlage oder die Wartung
                                                                                                                                                                             des genossenschaftlichen Blockheizkraftwerks.

                                RAIFFEISEN 2018      Pappelallee 78/79   Fon 030 - 30 88 11 - 0    info@raiffeisen2018.de                                                                   Pressekontakt:    Fon 030 - 30 88 11 - 70
                                Organisationsbüro    10437 Berlin        Fax 030 - 30 88 11 - 11   www.raiffeisen2018.de                                                                    Christine Rutke   medien@raiffeisen2018.de
PRESSEINFORMATION RAIFFEISEN-JAHR 2018

„Genossenschaften vernetzen Menschen in Wirtschaft und
Gesellschaft“
Genossenschaften bewegen Menschen überall: in allen Regionen, auf allen politischen Ebenen
und in allen gesellschaftlichen Bereichen. Hier finden Sie Zitate von Vertreterinnen und
Vertretern wichtiger Institutionen. Sie äußern sich zu Friedrich Wilhelm Raiffeisen, zum
Raiffeisen-Jahr 2018 und zu Genossenschaften. Die Zitate sind autorisiert und stehen zur
Verwendung frei.

Friedrich Wilhelm Raiffeisen: „Was einer allein nicht schafft, das schaffen viele.“

Werner Böhnke, Vorsitzender der Deutschen Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Gesellschaft:
„Raiffeisens Idee bestärkt die Menschen darin, sich selbst die Veränderung zuzutrauen. Die
Möglichkeiten des gemeinschaftlichen Wirkens begeistern immer mehr. In unseren politisch
turbulenten Zeiten verbindet diese Idee die Menschen – regional, national, europäisch und auch
global – und sie ist aktueller denn je.

„Die Mitgliedschaft in einer Genossenschaft bringt allen, die bereit sind, Verantwortung zu
übernehmen, klare Vorteile: Sicherheit, Gemeinschaft und wirtschaftlichen Erfolg.“

„Für die meisten jungen Menschen sind heute Konsum, Besitz oder Profit kein Lebenselixier mehr.
Sie wollen sich ideell verwirklichen – zu einer nachhaltigeren und gerechteren Gesellschaft
beitragen. Die Genossenschaftsidee passt zum Lebensgefühl dieser Generation.“

Josef Zolk, stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-
Gesellschaft: „Das Motto ‚Mensch Raiffeisen, starke Idee!‘ macht deutlich, dass hinter dieser Idee
eine Person steht. Diese Idee war stark und ist stark. Selbstverantwortung, Selbsthilfe,
Selbstverwaltung – das können die Genossenschaften, das müssen sie erhalten und stärken und
zwar in unseren eigenen Reihen ebenso wie gegenüber der deutschen, aber vor allem auch der
europäischen Politik.“

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier: „In einer Zeit tiefgreifender wirtschaftlicher und
gesellschaftlicher Umbrüche hat Friedrich Wilhelm Raiffeisen für seine Mitmenschen
Verantwortung übernommen und gezeigt, was das Engagement des Einzelnen und die Solidarität
vieler gerade in schwierigen Zeiten bewirken können. Das macht für mich seine Idee und sein
Wirken so modern.“

Prof. Dr. Maria Böhmer, Staatsministerin im Auswärtigen Amt: „Ich finde, dass die
Genossenschaftsidee eine große Tradition hat, aber sie hat auch eine große Zukunft, und das ist
für mich das entscheidende.“

                                                                                                     Seite 1
Malu Dreyer, Ministerpräsidentin Rheinland-Pfalz: „Was einer allein nicht schafft, das schaffen
viele – das ist die Grundidee von Raiffeisen, dem Mitbegründer der Genossenschaftsidee. Im
Vordergrund stand immer das Gemeinwesen, das Gemeinwohl, und nicht der Profit.
Nichtsdestotrotz gibt es heutzutage viele Beispiele, die zeigen, dass die Genossenschaftsidee nicht
nur für die Menschen sehr ertragreich ist, sondern auch im wirtschaftlichen Sinne.“

Dr. Volker Wissing, rheinland-pfälzischer Landesminister für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft
und Weinbau sowie stellvertretender Ministerpräsident: „Junge Menschen wissen, dass sie
gemeinsam stärker sind. Deswegen bin ich ganz sicher, dass der Genossenschaftsgedanke
zeitgemäßer ist denn je.“

Dr. Eckhard Ott, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Genossenschafts- und Raiffeisenverbands
(DGRV): „Wir Genossenschaften sind stolz auf unsere Geschichte. Den damit verbundenen
gesellschaftspolitischen Auftrag nehmen wir gerne an. Er bedeutet für uns neben Selbsthilfe,
Eigenverantwortung und Selbstverwaltung auch Solidarität und Achtung vor der Würde des
anderen.“

Franz-Josef Holzenkamp, Präsident des Deutschen Raiffeisenverbands (DRV): „Die Ideen von
Raiffeisen sind einfach und einzigartig zugleich. Sie sind zeitlos und modern. Und besonders in
Zeiten von Globalisierung und Digitalisierung merkt man, wie die Menschen geradezu danach
lechzen wieder zu Wirtschaftsformen zu finden, die sich stärker in den Dienst der Menschen
stellen. Dafür ist die Genossenschaft die beste Rechtsform und wir nehmen zur Kenntnis, dass das
Genossenschaftswesen in vielen Bereichen eine Art Renaissance erfährt.“

Manfred Nüssel, Ehrenpräsident des Deutschen Raiffeisenverbands (DRV): „Gemeinsam können
wir mehr erreichen. Das ist die überaus erfolgreiche Grundidee kooperativen Handelns Friedrich
Wilhelm Raiffeisens. In diesem Sinne bündeln wir die Interessen unserer Mitglieder, beraten sie
und vertreten ihre Interessen in der ganzen Gesellschaft.“

Marija Kolak, Präsidentin des Bundesverbands der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken
(BVR): „Friedrich Wilhelm Raiffeisen, dessen 200sten Geburtstag wir feiern, erfand – gemeinsam
mit anderen – die Idee einer großen, füreinander einstehenden Gemeinschaft. Einer
Gemeinschaft, die schaut, was zu tun ist und das dann auch gleich umsetzt. Einer Gemeinschaft,
die niemanden zurücklässt, aber alle fordert. Alle für einen, einer für alle – das ist die Idee der
Genossenschaft. Das gefällt mir.“

Wolfgang Kirsch, Vorstandsvorsitzender der DZ BANK: „Wirtschaftliche und gesellschaftliche
Probleme gemeinsam lösen – darauf beruht der Gedanke der Genossenschaftsidee. In dieser
Tradition sieht sich die DZ BANK als Spitzeninstitut der Genossenschaftsbanken dem
verantwortlichen Handeln, der Nachhaltigkeit und der Verantwortung für die Gemeinschaft
verpflichtet.“

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Johannes Freundlieb, Verbandsdirektor Genossenschaftsverband Weser-Ems e.V., Oldenburg:
„Selbsthilfe, Selbstverantwortung und Selbstverwaltung - nach diesen Grundsätzen lebte und
wirkte Friedrich Wilhelm Raiffeisen, der große Vordenker und Gestalter unserer
Genossenschaftsidee. Ausgehend von diesen Ideen Raiffeisens werden Genossenschaften auch in
Zukunft ein wirksames Instrument sein, mit dem konkrete Probleme vor Ort in den Städten und
Gemeinden lösbar umgesetzt werden können. Dies macht unsere Genossenschaften zu einer
Rechtsform, über die wichtige gesellschaftliche Projekte mitgetragen und mitgestaltet werden
können. Unser Verband wird daher auch das besondere „Raiffeisen-Jahr 2018“ mit vielen
Veranstaltungen und attraktiven Maßnahmen in der Region Weser-Ems gebührend begleiten.“

Dr. Christian Degenhardt, Verbandsvorstand Raiffeisenverband Westfalen-Lippe e.V. (RVWL):
„Die genossenschaftliche Idee ist für die Menschen im ländlichen Raum damals wie heute
wegweisend, um die eigenen Interessen nach vorne zu bringen. Menschen und Regionen sind
durch die gemeinsamen Aktivitäten, durch die Selbstverantwortung und Selbständigkeit geprägt.“

Dr. Roman Glaser, Präsident des Baden-Württembergischen Genossenschaftsverbands (BWGV):
„Das Raiffeisen-Jahr bietet uns eine hervorragende Gelegenheit, den Genossenschaftspionier
Friedrich Wilhelm Raiffeisen zu ehren und zugleich für die ebenso traditionsreiche wie moderne
Genossenschaftsidee zu werben. Diese hat in all den Jahren nichts von ihrer Faszination verloren.
Genossenschaften sind ausgesprochen vielfältig und erfolgreich, sie verbinden in idealer Weise
wirtschaftlichen Erfolg mit sozialer Verantwortung, und sie eignen sich ausgesprochen gut für die
Bewältigung ganz aktueller Zukunftsherausforderungen – eine wahrlich bahnbrechende Idee.“

Prof. Dr. Stefan Paul, Universität Bochum: „Ein wichtiges Argument wird sein, in Zeiten
zunehmender Unsicherheit, die wir alle erleben, Sicherheit anzubieten.“

Das Raiffeisen-Jahr 2018 – das Jubiläum für den Vater der Genossenschaftsidee: Friedrich Wilhelm
Raiffeisen. Am 30. März 2018 jährt sich der Geburtstag des Reformers zum 200. Mal. Seine Idee bewegt
weiterhin Menschen und Märkte. Die Genossenschaftsidee wurde 2016 von der UNESCO in die
Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen. Mehr als 22 Millionen
Menschen in Deutschland sind Mitglied einer Genossenschaft, und immer mehr Menschen entdecken diese
Form des gemeinschaftlichen Wirtschaftens – ob auf der Suche nach fairen Finanzprodukten, nachhaltiger
Landwirtschaft, unabhängiger Energieversorgung oder bezahlbarem Wohnraum: Hier zählt das Wohl aller,
nicht der Profit weniger. 2018 heißt es deshalb unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Frank-
Walter Steinmeier: „Mensch Raiffeisen. Starke Idee!“ Mehr erfahren Sie unter www.raiffeisen2018.de.

Pressekontakt:
RAIFFEISEN 2018 Organisationsbüro
Christine Rutke
030/30 88 11 - 70
medien@raiffeisen2018.de

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