Alle IWC-Neuheiten 2006 Fliegeruhren: New Look Hightech in Schwarz

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Alle IWC-Neuheiten 2006 Fliegeruhren: New Look Hightech in Schwarz
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                                                                                                                                 Neuheiten 2006
                                                                                                                             Fliegeruhren: New Look
                                                                                                                              Hightech in Schwarz:
                                                                                                                                     Keramikuhr
                                                                                                                            Die Zeit der grossen Piloten
                                                                                                                                 Cate Blanchett:
 +44 (0)20 7590 5120|iwc@netjets.com|www.netjetseurope.com                                                                          Das Interview
NetJets Management Ltd. is the marketing agent of NetJets Transportes Aéreos S.A., an EU Air Carrier.
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Technologie • Keramik

                         Die Uhr aus
Keramik gehört zu den ältesten Werkstoffen der Menschheit und ist
gleichzeitig eine der genialsten Erfindungen. Längst stellt man daraus nicht
mehr bloss Geschirr her. Die heutige Hightech-Keramik findet sich im
Flugzeugbau, in der Chirurgie – und in Uhrengehäusen.
VO N T I M M D E L F S

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Technologie • Keramik

dem Backofen
                                            itte lassen Sie den Fotoappa-

                                  B         rat im Büro“, sagt Thomas
                                            Hübscher, Projektleiter der
                                  Metoxit AG in Thayngen, gleich zu
                                  Beginn unserer Visite der Firma.
                                  Thayngen liegt wenige Kilometer
                                  nordöstlich von Schaffhausen. Me-
                                  toxit ist ein Spezialist auf dem Gebiet
                                  der Keramik, genauer gesagt der
                                  Hightech-Keramik. Dieses super-
                                  harte Material verfügt über Eigen-
                                  schaften, die es zu einem Rohstoff
                                  mit grosser Zukunft werden lassen.
                                  Da es extrem hitzebeständig, aber
                                  auch leicht ist, kommt es immer
                                  häufiger auch im Flugzeugbau und
                                  in der Raumfahrt zum Einsatz. Und
                                  dank seiner grossen Festigkeit und
                                  der Körperverträglichkeit macht es
                                  manchem Metall Konkurrenz und
                                  wird in der Medizin für künstliche
                                  Gelenke, Zahnimplantate sowie ex-
                                  trem scharfe Skalpelle verwendet.
                                  Ein guter Grund für die IWC, daraus
                                  ein Gehäuse für den Fliegerchrono-
                                  graphen mit Schleppzeiger bauen zu
                                  lassen.
                                  Weil bislang nur wenige die Verar-
                                  beitung von Hightech-Keramik be-
                                  herrschen und Metoxit sich ihr
                                  Know-how selbst angeeignet hat,
                                  wird auf Diskretion Wert gelegt –
                                  wie in der Uhrenindustrie.Thomas
      Keramikgehäuse werden
                                  Hübscher führt uns durch Räume,
      gefertigt: In einem nur     wo computergesteuerte Fräsma-
      dafür verwendeten Ofen      schinen, mit Diamantwerkzeugen
      werden die so genannten     bestückt, den Rohlingen die end-
      Grünlinge gesintert, die
      Gehäuse werden              gültige Form geben.Vorbei an gros-
      geschliffen, Computer-      sen Drehbänken, an denen Rund-
      gesteuerte Maschinen        teile ihre Form erhalten, geht es
      fräsen die Hörner aus,
                                  weiter durch einen Raum mit einem
                                                                            Photos: Eveline Perroud

      und mit Diamantbohrern
      werden die nötigen Öff-     riesigen Ofen, in dem die zum Sin-
      nungen erstellt. Jedes      tern der Keramik notwendigen Tem-
      Gehäuse wird einzeln von    peraturen von über 1000 Grad Cel-
      Hand geprüft, und nur die
      makellosen Exemplare        sius erreicht werden. Schliesslich
      werden weiter verwendet.    gelangen wir zu einem abseits ste-
                                  henden, kleineren Ofen. „Hier

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Breite Produktepalette
                         Die Metoxit AG in Thayngen im schweizerischer Kanton                           rial ganz neue Einsatzmöglichkeiten
                         Schaffhausen ist ein mittelständisches Unternehmen mit 55                      eröffneten. Kein Wunder, spielte die
                         Mitarbeitern. Sie gehört zur AGZ-Holding, die ihren Namen                      IWC dabei eine Pionierrolle. Die so
                         der Mutterfirma AG Ziegelwerke Horw-Gettnau verdankt.                          genannte Hightech-Keramik ist ein
                         Die Firma Metoxit bietet eine breite Palette von Produkten                     hoch verdichteter anorganischer
                         aus Hochleistungskeramik an, die im Allgemeinen nach der                       Werkstoff, der sich durch eine äus-
                         Spezifikation der Kunden entwickelt und gefertigt werden.                      serst grosse Härte und Hitzebestän-
                         Mehr Informationen: www.metoxit.com                                            digkeit auszeichnet. Er ist säure-
                                                                                                        resistent, biokompatibel und weist
                                                                                                        günstige tribologische Eigenschaf-
                       backen wir die IWC-Gehäuse. Der         te, die vom Rohstoff zum fertigen        ten auf, sprich geringe Reibungs-
                       Ofen ist ausschliesslich diesem         Produkt führen, treiben dessen Wert      koeffizienten. Für die Produktion
                       Zweck gewidmet, denn das                in die Höhe. Belohnt wird die Mühe       eines Uhrengehäuses sind dies ei-
                       schwarze Pigment, das wir für die       mit einem Material, das edel aussieht    gentlich ideale Eigenschaften, wäre
                       Uhrengehäuse brauchen, würde            und auch ganz ungewöhnliche Ei-          Hightech-Keramik nicht in ihrer
                       uns unweigerlich die weisse Kera-       genschaften aufweist.                    Grundzusammensetzung weisslich
                       mik, die wir für alles andere ver-      Die erste Schwierigkeit in der Ge-       und durchschimmernd. Das steht
                       wenden, verunreinigen.“                 winnung des Rohstoffs besteht dar-       wahrlich nicht jeder Uhr gut.
                       Es gibt kaum ein anderes Material,      in, ihn in der gewünschten Reinheit      Die Suche nach einem schwarzen
                       das im Laufe seiner Verarbeitung        zu finden. Bei Porzellan beispiels-      Gehäuse war einer der Gründe, war-
                       eine derartige Wertschöpfung vor-       weise ist man auf Kaolin angewie-        um die IWC auf Keramik kam. Denn
                       weisen kann. So bestehen die mei-       sen, ein Sediment, das sich im Lau-      Metall lässt sich nicht ausreichend
                       sten Keramikarten aus Silikaten, wie    fe der Jahrmillionen auf dem Mee-        und dauerhaft schwärzen.
                       sie beispielsweise in normalem Sand     resgrund gebildet hat. Man nennt es      1986 war es in Schaffhausen erst-
                       vorkommen; Zutaten, die also ei-        einen Primärton, weil er nach seiner     mals soweit: Die IWC präsentierte      Der 44 Millimeter
                       gentlich in rauen Mengen vorhan-        Entstehung nie mehr von Wind oder        das Modell Da Vinci im vornehm         grosse Flieger-
                       den sind. Erst die unzähligen Schrit-   Wasser umgeschichtet wurde. Kao-         schwarzen Kleid aus Keramik. Ge-       Doppelchrono-
                                                               linvorkommen sind darum geogra-          meinsam mit dem Keramikspezialis-      graph mit dem
                                                                                                                                               mattschwarzen
                                                               fisch begrenzt und selten. Der Name      ten Metoxit im benachbarten Thayn-     Keramikgehäuse
                                                               kommt von der chinesischen Ort-          gen hatte man die Rezeptur für den     (links) gehört zu
                                                               schaft Gaoling, wo der Rohstoff für      Farbton gefunden, der den Schaff-      den spektaku-
                                                                                                                                               lärsten Neuheiten
                                                                   das chinesische Porzellan ge-        hausern vorschwebte. 1994 folgte       der IWC in diesem
                                                                      funden wurde.                     eine Sonderedition des Flieger-        Jahr. Schon 1986
                                                                        Keramik und deren Her-          chronographen in schwarzer Kera-       gab es eine
                                                                          stellung haben im indus-      mik, und nun der mattschwarze          Da Vinci in elegan-
                                                                                                                                               tem schwarzem
                                                                            triellen Zeitalter grosse   44 Millimeter grosse Flieger-Dop-      Keramikkleid
                                                                                  Entwic klungen        pelchronograph. „Unsere Gehäuse        (oben rechts) und
                                                                                   durchgemacht,        heben sich schon rein äusserlich       1994 eine Sonder-
                                                                                   die dem einst für    von denjenigen der Konkurrenz ab,      edition des
                                                                                                                                               Fliegerchrono-
                                                                                  Geschirr prädesti-    indem sie matt sind. Andere Her-       graphen (oben
                                                                                      nierten Mate-     steller arbeiten im Spritzgussver-     links).

                                                                                       Fliegeruhr Doppelchronograph
                                                                                  Ref. 3786
                                                                                   Automatikwerk Cal. 79230
                                                                                      Halbschwingungen Unruh: 28 800/h (4 Hz)
                                                                                     Mechanisches Chronographenwerk, Schleppzeiger für
                                                                                    Zwischenzeitmessung, Datums- und Wochentagsanzeige, kleine Sekunde
                                                                                 mit Stoppvorrichtung
                                                                           Gangreserve: 44 h
                                                                          Gehäusedurchmesser : 44 mm
                                                                          Höhe: 17,1 mm
Photo: Felix Streuli

                                                                          Wasserdicht bis 60 m
                                                                          Beidseitig entspiegeltes und bombiertes Saphirglas, widersteht Druckabfall
                                                                          Weicheisen-Innengehäuse zur Magnetfeldabschirmung
                                                                          Nachtleuchtende Zeiger und Indizes
                                                                          Keramikgehäuse mit Titandrückern, schwarzes Softband
                                                                          Limitierte Auflage von 1000 Stück
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Technologie • Keramik

                                                                 beschichtet, der im       hen Berührungspunkte, die sich un-
                                                                 ersten Formungs-          ter der Hitze nahe dem Schmelz-
                                                                 prozess eine wichti-      punkt vergrössern und zwischen
                                                                 ge Rolle spielt. In       den Kügelchen Hälse entstehen las-
                                                                 einem Wassertank          sen. Während diese wachsen, ver-
                                                                 wird das Pulver erst-     dichtet sich das Material immer
                                                                 mals unter hohem          mehr, bis keine Porositäten mehr
                                                                 Druck in eine Form        übrig sind.Anders als Brot, das beim
                                                                 gepresst, die bei der     Backen aufgeht, geht das kerami-
                                                                 weiteren Verarbei-        sche Werkstück beim Sintern bis zu
                                                                 tung den Material-        30 Prozent ein. Dieser so genannte
                                                                 verlust möglichst ge-     Schwund muss berücksichtigt wer-
                                                                 ring hält, im Falle des   den, um nicht ein zu kleines Werk-
                                                                 Gehäuses eine kern-       stück zu erhalten.
                                                                 lose Wurst. Dazu          Die weitere Bearbeitung des Werk-
                                                                 wird das Pulver in        stücks, das nun seine Mohs-End-
                                                                 einen elastischen         härte von 8 (Diamant 10, Saphir 9)
                                                                 Strumpf aus Silikon       erreicht hat, kann nur noch mit dia-
                                                                 gefüllt, in dessen        mantbeschichteten Werkzeugen be-
       fahren, das grössere Mengen mit           Mitte sich ein Dorn aus Stahl befin-      werkstelligt werden. Wenn alle Ra-
       weniger Nacharbeit ermöglicht. Da-        det. Das den Strumpf umgebende            dien stimmen, fräsen computerge-
       mit erreicht man aber niemals die-        Wasser sorgt dafür, dass der Druck        steuerte Maschinen die Zwischen-
       selbe Festigkeit und Materialgüte         von rund 2000 Bar gleichmässig            räume zwischen den Hörnern und
       wie mit dem von Metoxit ange-             von allen Seiten auf das Pulver wirkt,    sämtliche Öffnungen ins Gehäuse.
       wendeten Verfahren“, erläutert Mar-       was isostatisches Pressen genannt         Der Gehäuseboden wird auf diesel-
       kus Strobl, der das Projekt seitens der   wird.                                     be Weise hergestellt. Selbstverständ-
       IWC leitet.                               Das Pulver mit dem organischen            lich bekommt die Fliegeruhr ein
       Die Produktion der auf 1000 Stück         Binder wird dabei so zusammenge-          Innengehäuse aus Weicheisen, denn
       limitierten Gehäuse für die IWC           quetscht, dass der Körper, der nun        Keramik ist zwar amagnetisch, hat
       findet in einem separaten Raum            Grünling heisst, genügend Festigkeit      aber keinerlei abschirmende Wir-
       statt. „Wir haben die Herausforde-        aufweist, um bearbeitet zu werden.        kung gegen Magnetismus.
       rung angenommen, weil wir unser           Er wird in Scheiben gesägt und ent-       Abgesehen vom besonderen Aus-
       Know-how damit vergrössern und            sprechend der späteren Form an-           sehen und der exklusiven Qualität
       eine Zusammenarbeit mit einem             geschrägt. Dann folgt das, was im         – keine andere Uhrenmarke ver-
       so bekannten Partner natürlich auch       Fall von Ton Brennen heisst, bei          wendet die gleiche Keramik wie
       für uns prestigeträchtig ist“, sagt       Hightech-Keramik aber Sintern ge-         die IWC – hat das schwarze Gehäu-
       Hübscher.                                 nannt wird. Bei Brenntemperaturen         se für den Träger weitere Vorzüge:
       Für das Gehäuse wird Zirkonoxid           um 1500 Grad Celsius verdampft            Keramik ist hautverträglicher als
       verwendet, das als feines Pulver an-      zunächst der organische Binder, was       Stahl, und das Keramikgehäuse ist
       geliefert wird. Jedes Körnchen ist        die einzelnen Pulverkörner näher          etwa 30 Prozent leichter als eines
       dünn mit einem organischen Binder         zusammenrücken lässt. Es entste-          aus Stahl.                       IWC

                                                                                    Aus Sand entsteht ein edles Uhrengehäuse:
                                                                                      Am Anfang steht Zirkonoxid, aus dem so
                                                                                        genannte Grünlinge hergestellt werden.
                                                                                     Diese werden bei 1500 Grad gesintert und
                                                                                               danach geschliffen und gefräst.

“   Erst der Produktions-
prozess treibt den Wert von
Keramik in die Höhe.
                                        ”                                                   WATCH INTERNATIONAL 1_06 71
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