Pressedienst _ - Landeshauptstadt Düsseldorf

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08. September 2021

Hetjens - Deutsches Keramikmuseum

"Im Tau des Morgens – Highlights japanischer
Keramik aus 160 Jahren"

Das Museum präsentiert vom 9. September 2021 bis 6.
Februar 2022 seine neue Sonderausstellung zur japanischen
Keramikkunst

Das Hetjens - Deutsches Keramikmuseum präsentiert vom 9. September bis
zum 6. Februar die neue Sonderausstellung "Im Tau des Morgens – Highlights
japanischer Keramik aus 160 Jahren". Die Herstellung von Keramik wird in
Japan besonders hoch angesehen. Anlässlich des 160-jährigen Jubiläums der
deutsch-japanischen Freundschaft und im Rahmen der diesjährigen Japan-
Tage am 11./12. September zeigt das Hetjens ausgewählte Exponate
japanischer Keramikkunst aus drei Jahrhunderten, darunter Gefäßkeramiken
aus der Sammlung Prof. Helmut Hentrichs. Die Ausstellung findet in
Kooperation mit dem EKŌ-Haus, Düsseldorf statt. Die Schirmherrschaft hat
das Japanische Generalkonsulat übernommen.

Die Entwicklung der japanischen Keramikkunst
1853 erzwang eine Flotte der Amerikaner unter dem Kommando des
Seeoffiziers Matthew C. Perry die Öffnung Nippons für ausländische Märkte.
Die Wiederaufnahme der Handelsbeziehung mit dem Westen, nach über 200
Jahren, ebnete auch den Weg für einen bis dato nicht gekannten kulturellen
Austausch, in dessen Zuge japanische Kunstgegenstände große Beliebtheit
erlangten. Vor allem die elfenbeinfarbenen Satsuma-Keramiken mit ihren
prächtigen Malereien erregten auf den Weltausstellungen in Wien (1873) und
Philadelphia (1876) großes Aufsehen und entwickelten sich zu wahren
Exportschlagern.

Im 20. Jahrhundert dienten die Schöpfungen japanischer Studiokeramiker
zahlreichen westlichen Kollegen als Inspiration. Hier gilt Kanjirō Kawai als
einer der wegweisenden Töpfer Japans, die während der "mingei"-Bewegung

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"Im Tau des Morgens – Highlights japanischer Keramik aus 160 Jahren"
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(wörtl. "Kunst des Volkes") die traditionelle Volkskunst zu einer neuen Blüte
getrieben hatten. Nach seinem Keramikstudium in Tokio war er für das Kyoto
Ceramic Testing Institute tätig, an dem er den einflussreichen Keramiker
Hamada Shōji kennenlernte. Dieser erlangte in Europa vor allem durch seine
enge Zusammenarbeit in den frühen 1920er-Jahren mit dem britischen Töpfer
Bernard Leach Bekanntheit. Europäische Studiokeramiker orientierten sich in
den kommenden Jahrzehnten an der japanischen Ästhetik und den
traditionsreichen Herstellungstechniken wie dem Raku-Brand.

Zeitgenössische Keramikkünstler bringen die plastische Qualität des Tons bis
an die Grenzen des Materials für bildhauerische Schöpfungen, die vor allem
natürliche Formen zum Vorbild haben. Beeindruckend durch ihre Größe und
ihre biomorphe Gestalt sind die Plastiken des Keramikkünstlers Harumi
Nakashima, der in seiner Werkstatt unweit Nagoyas die charakteristischen
blauen Punkte auf der Objektoberfläche anbringt. Auch die lange Tradition der
Glasurtechnik wird von heutigen Künstlern weitergeführt: So greift Hideaki
Miyamura mit seinen Lüsterglasuren eine Technik auf, die im 9. Jahrhundert
in Mesopotamien aufkam und im Europa des Jugendstils eine Renaissance
erlebte. Die Exponate belegen nicht nur die hohe technische Fertigkeit der
Kunstschaffenden, sondern zeigen auch, wie lebendig und vielseitig die
Keramikkunst bis heute in Japan ist.

Umfassendes Rahmenprogramm
Ein umfassendes Rahmenprogramm zeigt die vielseitigen Aspekte japanischer
Kultur und Keramikkunst: Passend zu den Japan-Tagen am 11. und 12.
September bietet das Hetjens Kurzführungen durch die Ausstellung sowie
eine Präsentation zu japanischer Tusche-Malerei mit der Künstlerin und
Meisterschülerin der Düsseldorfer Kunstakademie, Naomi Akimoto, an.

Am Mittwoch, 20. Oktober, berichtet Ruth Jäschke in dem Vortrag "Vom
kurzen Bahnhofshalt zum Japan-Zentrum in Deutschland: 160 Jahre
Düsseldorf-Japan" über die Entwicklung der freundschaftlichen Beziehungen.
Als die Takeuchi-Mission 1862 das Rheinland besuchte, hielt sie sich, von
Einheimischen neugierig bestaunt, nur rund zwei Stunden zum Einnehmen
einer Mahlzeit am Bahnhof Düsseldorf auf, ehe sie nach Köln weiterreiste.

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"Im Tau des Morgens – Highlights japanischer Keramik aus 160 Jahren"
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Erst rund 100 Jahre später entstand in Düsseldorf – inzwischen
Landeshauptstadt Nordrhein-Westfalens – allmählich eine umfangreiche
japanische Infrastruktur und die bis heute größte japanische Gemeinde in
Deutschland. Der Vortrag beleuchtet bekannte und weniger bekannte
Stationen dieser Entwicklung anhand zahlreicher Bildmaterialien sowie
anderer Zeitzeugnisse und vermittelt einen Einblick in die deutsch-
japanischen Beziehungen in und um Düsseldorf.

Am Mittwoch, 24. November, lädt das Hetjens zu einer Podiumsdiskussion in
Kooperation mit dem EKŌ-Haus ein. Welche Rolle spielte gerade der Zen-
Buddhismus für die Entstehung von Kunstformen wie Teezeremonie und
Ikebana (Blumensteck-Kunst), die heutzutage das westliche Bild von Japan
entscheidend prägen? Der Direktor des EKŌ-Hauses, Prof. Hisao Matsumaru,
gibt Antworten auf diese Fragen. Seit über vier Jahrzehnten mit Zen vertraut,
absolvierte er während seiner Zeit an der Kyōto-Universität mehrere Jahre
intensiv Zazen-Übungen (Sitzmeditation) und pflegt noch heute engen
Kontakt zu Zen-Praktizierenden wie dem zur Kyōto-Schule zählenden
Philosophen Ryōsuke Ōhashi. Ergänzend zu Matsumarus Erläuterungen stellt
die Kuratorin der Ausstellung, Dr. Christina Kallieris, ausgewählte Beispiele
japanischer Teekeramik aus den Beständen des Hetjens vor.

Das Rahmenprogramm in der Übersicht:

Bitte beachten: Sowohl für die Veranstaltungen an den Japantagen als auch
für das weitere Rahmenprogramm gilt für die Teilnahme die "3G-Regel": Für
die Teilnahme ist somit ein Nachweis über eine vollständig abgeschlossene
Impfung gegen COVID-19, über eine Genesung oder über ein negatives
Testergebnis (nicht älter als 48 Stunden) erforderlich.

Mittwoch, 8. September, 19 Uhr
Eröffnung der Ausstellung. Hinweis: Aufgrund der begrenzten
Teilnehmendenzahl und der großen Nachfrage sind bereits alle Plätze
vergeben.

Samstag, 11. September, und Sonntag, 12. September. jeweils um 13 und 14

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"Im Tau des Morgens – Highlights japanischer Keramik aus 160 Jahren"
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Uhr
Japan-Tage im Hetjens - Kurzführungen mit Kuratorin Dr. Christina Kallieris

Sonntag, 12. September, 15 Uhr
Japan-Tage im Hetjens - Chrysantheme, Bambus und Kiefer: Präsentation
japanischer Tusche-Malerei (Sumi-e) mit der Künstlerin Naomi Akimoto

Samstag, 9. Oktober, 15 Uhr
Künstlergespräch: Das Unsichtbare sichtbar machen – Die Kuratorin Dr.
Christina Kallieris im Gespräch mit der Malerin und Bildhauerin Naomi
Akimoto, Meisterschülerin der Kunstakademie, Düsseldorf

Mittwoch, 20. Oktober, 18.30 Uhr
"Vom kurzen Bahnhofshalt zum Japan-Zentrum in Deutschland: 160 Jahre
Düsseldorf-Japan" – Vortrag von Ruth Jäschke, Wiss. Mitarbeiterin am EKŌ-
Haus der Japanischen Kultur, Düsseldorf

Mittwoch, 1. Dezember, 18.30 Uhr
"Zen & Kunst" – Podiumsdiskussion mit Professor Dr. Hisao Matsumaru,
Direktor des EKŌ-Hauses der Japanischen Kultur, Düsseldorf, und Präsentation
japanischer Teekeramik mit Dr. Christina Kallieris, Kuratorin

Mittwoch, 2. Februar 2022, 18.30 Uhr
"Zwischen Tradition und Moderne: Die Keramikproduktion in Shigaraki" –
Vortrag mit der Künstlerin Naomi Akimoto, Artist in Residence Shigaraki
Ceramic Culture Park Nov. 2021 – Jan. 2022

Weitere Termine für Führunge: Immer mittwochs um 18 Uhr, 27. Oktober,
17.November, 8. Dezember, 12. Januar 2022.

Zu Ihrer redaktionellen Verwendung stellen wir Ihnen folgendes Material zum
Download zur Verfügung:

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"Im Tau des Morgens – Highlights japanischer Keramik aus 160 Jahren"
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Stellten die neue Sonderausstellung vor: (v. r.) die Leiterin des Hetjens, Dr.
Daniela Antonin, die Künstlerin Naomi Akimoto sowie die Kuratorin der
Ausstellung, Dr. Christina Kallieris, ©Landeshauptstadt Düsseldorf/Melanie
Zanin
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Die Künstlerin und Meisterschülerin der Kunstakademie Naomi Akimoto ist mit
einer großformatigen Wandinstallation in der Ausstellung vertreten und wird
im Rahmenprogramm der Ausstellung an zwei Abenden von ihrer
Arbeitsweise berichten, ©Landeshauptstadt Düsseldorf/Melanie Zanin
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Die Künstlerin und Meisterschülerin der Kunstakademie Naomi Akimoto ist mit

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"Im Tau des Morgens – Highlights japanischer Keramik aus 160 Jahren"
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einer großformatigen Wandinstallation in der Ausstellung vertreten ,
©Landeshauptstadt Düsseldorf/Melanie Zanin
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Blick in die neue Sonderausstellung "Im Tau des Morgens – Highlights
japanischer Keramik aus 160 Jahren", ©Landeshauptstadt Düsseldorf/Melanie
Zanin
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Blick in die neue Sonderausstellung "Im Tau des Morgens – Highlights
japanischer Keramik aus 160 Jahren", ©Landeshauptstadt Düsseldorf/Melanie
Zanin
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"Im Tau des Morgens – Highlights japanischer Keramik aus 160 Jahren"
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Beutelförmige Vase mit Irisdekor, Porzellan, Kinkōzan Sōbei VII. (1867-1927),
Kyoto, Japan, Ende 19. Jh., ©Hetjens-Deutsches Keramikmuseum; Laura
Lidzbarski
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Mizusashi (Gefäß für Frischwasser), Steinzeug, Japan, 19. Jh. , ©Hetjens-
Deutsches Keramikmuseum; Horst Kolberg, Neuss
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Gießgefäß, Steinzeug, Japan, Anfang 20. Jh. , ©Hetjens-Deutsches
Keramikmuseum; Horst Kolberg, Neuss
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"Im Tau des Morgens – Highlights japanischer Keramik aus 160 Jahren"
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Vase abstrakter Bemalung, Steinzeug, Kanjirō Kawai (1890-1966), Kyoto,
Japan, 1960, ©Hetjens-Deutsches Keramikmuseum; Horst Kolberg, Neuss
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Plastik "Forms Inverse & Multiply-0704", Porzellan, glasiert, Harumi
Nakashima (geb. 1950), Japan, 2007, ©Hetjens-Deutsches Keramikmuseum;
Horst Kolberg, Neuss
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Plastik "Nest am Meer", glasiertes Steingut, Naomi Akimoto, 2015, ©Hetjens-
Deutsches Keramikmuseum; Horst Kolberg, Neuss
http://www.duesseldorf.de/fileadmin/Amt13/pressebilder/2109/210908japan6.
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Plastik "Stimmloser Chor", glasiertes Steingut, Naomi Akimoto, 2015,
©Hetjens-Deutsches Keramikmuseum; Horst Kolberg, Neuss
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"Im Tau des Morgens – Highlights japanischer Keramik aus 160 Jahren"
Seite 10

Vase "Bottle with Peacock Glaze", Porzellan, glasiert, Hideaki Miyamura (geb.
1955), New Hampshire, USA, 2019, ©Hetjens-Deutsches Keramikmuseum,
Pauline Guimarães
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JPG

Textversion:
http://www.duesseldorf.de/fileadmin/Amt13/pld/txt/20210908-203_23.txt

Kontakt: Ilgenstein, Valentina
presse@duesseldorf.de, Telefon +49.211.89-93131

Herausgegeben von der
                                    Medienkanäle
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                                    www.duesseldorf.de/medienportal
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