AM GRÜNDONNERSTAG 2020 - HAUSGOTTESDIENST - St. Andreas ...

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AM GRÜNDONNERSTAG 2020 - HAUSGOTTESDIENST - St. Andreas ...
HAUSGOTTESDIENST
AM GRÜNDONNERSTAG 2020
AM GRÜNDONNERSTAG 2020 - HAUSGOTTESDIENST - St. Andreas ...
Vorbemerkungen   Bereiten Sie den Hausgottesdienst vor, indem Sie eine Kerze, ein
                 Christusbild und/oder Blumen aufstellen; verteilen Sie ggf. Lesungen auf
                 die Anwesenden. Abk.: Lt = Leitung, L = Vorleser/in (Lektor), A = Alle;
                 kursiv stehen Hinweise zum Ablauf. Wenn Sie den Gottesdienst alleine
                 feiern, passen Sie jeweils die Textvorschläge von der Wir- in die Ich-
                 Form an. – Beginnen Sie den Gottesdienst nach einer Zeit der Sammlung
                 mit dem Entzünden der Kerze. Nach dem Gottesdienst bietet es sich an,
                 eine Agape zu halten und zusammen zu essen.
ERÖFFNUNG
Eröffnungslied
GL 750

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Kreuzzeichen      Lt   Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
und               A    Amen.
liturgische       Lt   Wir kommen heute als „Hauskirche“ zusammen. Die Einschränkungen
Eröffnung              zur Eindämmung der Corona-Epidemie sind schmerzlich. Zugleich lässt
                       uns diese Krise erkennen, dass wir Halt finden können, wenn wir
                       gemeinsam auf Jesus Christus schauen. Im Gebet verbunden mit vielen
                       anderen Christen weltweit beginnen wir mit diesem Gottesdienst die
                       drei österlichen Tage vom Leiden, vom Tod und von der Auferstehung
                       des Herrn. – Begrüßen wir Christus in unserer Mitte mit dem Kyrie:
Christusrufe      Lt   Herr Jesus, du Priester des neuen Bundes.
GL 155            A    Kyrie eleison.
                  Lt   Du schenkst uns durch den Tod das Leben.
                  A    Christe eleison.
                  Lt   Du bist der Diener aller.

Eröffnungsgebet   Lt   Lasst uns in einer Zeit der Stille zu Gott beten.
der Messfeier          – Stille –
vom letzten            Allmächtiger, ewiger Gott,
Abendmahl              am Abend vor seinem Leiden hat dein geliebter Sohn der Kirche das
                       Opfer des Neuen und Ewigen Bundes anvertraut und das Gastmahl
                       seiner Liebe gestiftet.
                       Gib, dass wir aus diesem Geheimnis die Fülle des Lebens und der Liebe
                       empfangen.
                       Darum bitten wir durch Jesus Christus, der in der Einheit des Heiligen
                       Geistes, mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.
                  A    Amen.

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VERKÜNDIGUNG DES WORTES GOTTES

Lesung            L   Lesung aus dem Buch Exodus
Ex 12,1-8.11-14

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L
                 A

                     Wort des lebendigen Gottes.
                     Dank sei Gott.

Antwortpsalm     A
Vv. aus Ps 116
GL 60,1 als KV

                     – Der KV wird nach jedem Doppelvers und am Schluss wiederholt. –

Ruf vor dem
Evangelium       A

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Evangelium    L   Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.
Joh 13,1-15   A   Ehre sei dir, o Herr.
                  – Alle bezeichnen sich mit dem Kreuzzeichen auf Stirn, Mund u. Brust. –

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L   Evangelium unseres Herrn Jesus Christus.
                     A   Lob sei dir, Christus.
                         – Hier kann der Ruf wiederholt werden od. eine Stille gehalten werden. –
Lesepredigt        L
von Monika Windörfer, Gemeindereferentin
Liebe Schwestern und Brüder im Herrn!
Als vor fast vier Wochen - am 13. März - vom Bischöflichen Ordinariat Mainz die Anweisung kam,
dass ab sofort keine Gottesdienste mehr gefeiert werden sollen, bekam ich von Bekannten dieses
WhatsApp-Foto auf mein Handy geschickt:

Es zeigt eines der berühmtesten Gemälde der Welt: „Das letzte Abendmahl“ von Leonardo Da
Vinci. Im Original ist es als Wandgemälde im Speisesaal des Dominikanerklosters Santa Maria
delle Grazie in Mailand zu sehen. Auch ich hatte schon das Glück, bei einem Urlaub mit meiner
Familie in Italien dieses großartige Werk mit eigenen Augen anschauen zu dürfen. Aber etwas ist
anders! Und Sie merken es auch gleich: es sind die Menschen, die auf diesem WhatsApp-Foto
fehlen! Ein leerer Abendmahlssaal, ein verlassener Tisch, gedeckt zum gemeinsamen Essen,
jedoch ohne Jesus und seine zwölf Apostel! Stattdessen lesen wir in fettgedruckten Buchstaben:
„cancelled“ = „abgesagt“! Wie erschreckend passend, so dachte ich anfangs. Je mehr ich jedoch
darüber nachsann, kam ich zur Erkenntnis, dass ich das aber gar nicht so haben will: alles soll
abgesagt werden!?
In unserem öffentlichen Leben finde ich es lebens-notwendig, anlässlich der Corona-Pandemie
Versammlungen generell nicht mehr zuzulassen, zum Schutz der Menschen und zur Verringerung
der Zahl der Infizierten. Aber unsere Glaubensgemeinschaft mit Jesus – absagen? Ist das
überhaupt möglich? Das Wichtigste nicht mehr miteinander feiern zu können – wie sollen wir das
denn überhaupt durch- und aushalten? Wir Christen, die wir auf die „Kommunion“ – das
lateinische „communio“ meint nichts anderes als Gemeinschaft - angewiesen sind, auf die

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Mahlgemeinschaft mit Jesus Christus im Heiligen Brot, seinem Leib und seinem Blut? Heute
Abend jedoch feiern wir diese Gemeinschaft – nur an diesem Gründonnerstag ganz anders, als wir
uns das je haben träumen lassen. Wir feiern in der Familie, in der Hausgemeinschaft, allein – und
das Wunderbare ist: Jesus ist mitten unter uns! Er hat einen Platz an unserem Tisch. Im Matthäus-
Evangelium heißt es: „Wo zwei oder drei (oder auch weniger als zwei!) in meinem Namen
versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.“ (Mt 18,20).     Wer in Jesu Namen Mahl halten
will, der muss sich heute Abend ganz klein machen. Die Fußwaschung und das Abendmahl
gehören zusammen. Das geht nicht von oben herab – Mut zum Dienen gehört dazu – einander
nach Jesu Beispiel „dien-lich“ sein. Wer Jesus an seinem Tisch begegnen will, der bekommt etwas
in die Hand: Brot und Wein, Lebenszeichen Jesu, Zeichen für Nahrung, Kraft und Freude zum
Leben. Wer hierher kommt, der bekommt aber auch etwas anderes an die Hand: Menschen, die
unsere Liebe brauchen und Aufgaben, die uns fordern. Nicht nur als eine fixe Idee, sondern ganz
konkret: „Ich habe euch ein Beispiel gegeben, damit auch ihr so handelt, wie ich an euch
gehandelt habe.“ (Joh 13,15). Jesus erklärt nicht und argumentiert nicht, er tut, was zu tun ist,
und lädt ein, seinem Beispiel zu folgen.
Unsere jüdischen Schwestern und Brüder feiern in diesen Tagen das Paschamahl und erinnern
sich dabei an ihre Befreiung aus der Sklaverei; sie bekennen, dass Jahwe bis heute rettet, befreit
und seinem Volk nahe ist auf dem Weg durch die Zeit.
Mit diesem Gottesdienst heute Abend treten wir Christen ein in die Gedenkfeier der letzten
Stunden Jesu, seines Todes und seiner Auferstehung. Das, was uns im Evangelium in Erinnerung
gerufen wird, ist, so wie das Paschamahl, ebenfalls keine Geschichte längst vergangener Tage.
Was Jesus getan und gesagt hat, das vollzieht sich heute an uns. Heute löst er die Riemen der
Verstrickungen in uns selbst, die Fesseln der Machtkämpfe und Rechthabereien. Heute nimmt er
all das in seine Hände, was in uns müde, verstaubt, verkrustet und verletzt ist. Heute sagt er zu
uns: „Fürchtet euch nicht!“ (Ex 14,13). Heute tut er uns Gutes an Leib und Seele. Heute lädt er uns
an seinen Tisch. Heute bittet er uns, seinem Beispiel zu folgen. „Denn am Abend, an dem er
ausgeliefert wurde und sich aus freiem Willen dem Leiden unterwarf, - das ist heute -, nahm er
das Brot und sagte Dank…“ . Deshalb feiert Jesus auch nicht allein und das Mahl ist auch nicht
„cancelled“ – nicht abgesagt!

So, wie er damals mit seinen Freunden zusammen gegessen und getrunken hat, tut er das auch
hier und heute mit uns - mit Ihnen, mit Euch, mit Dir und mit mir!
Auf dem Gemälde von Leonardo Da Vinci sind alle Apostel um den Tisch versammelt – suchen Sie
sich aus, welche der Freunde Jesu für Sie steht, wer stellvertretend für Sie im Abendmahlsaal
dabei ist und mit Jesus sein Abschiedsmahl und sein Gedächtnis feiert. Heute erneuern wir
unseren Auftrag „Tut dies zu meinem Gedächtnis“ (Lk 22,19 und 1Kor 11,24).
Deshalb ist Gründonnerstag auch nicht abgesagt, sondern angesagt!

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ANTWORT DER HAUSGEMEINDE
Wechselgebet       Lt   „Denn am Abend, an dem er ausgeliefert wurde und sich aus freiem
                        Willen dem Leiden unterwarf, – das ist heute –, nahm er das Brot und
                        sagte Dank …“ So können heute nur wenige in der Messe vom letzten
                        Abendmahl beten. Gerne würden wir heute mit unserer Gemeinde dies
                        feiern: Tischgenossinnen und Tischgenossen Jesu sein, uns stärken
                        lassen, um seinem Beispiel zu folgen. – Im Vertrauen darauf, dass
                        Christus unter uns ist, wenn wir hier Gemeinschaft haben, miteinander
                        singen und aus der Heiligen Schrift hören, beten wir:
                        – im Wechsel mit den Anwesenden; dazwischen der Liedruf. –

GL 305,4 + 677,6   A

                   Lt
                   A
                   Lt

                   A    Dies ist mein Gebot …
                   Lt

                   A    Dies ist mein Gebot …
                   Lt

                   A    Dies ist mein Gebot …

Fürbitten          Lt   Lasst uns nun Fürbitte halten und unsere Anliegen vor Gott tragen:

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L    Lasst uns beten für alle, die aufgrund der Corona-Epidemie nicht bei
                    ihren Familien und Freunden sein können. – Stille – Liebender Gott:
               A    Wir bitten dich, erhöre uns.
               L    Lasst uns beten für alle, die Tag und Nacht Kranke versorgen und Alte
                    pflegen. – Stille – Liebender Gott:
               A    Wir bitten dich, erhöre uns.
               L    Lasst uns beten für alle, die Unrecht und Gewalt erfahren. – Stille –
                    Liebender Gott:
               A    Wir bitten dich, erhöre uns.
               L    Lasst uns beten für alle, die einsam und verzweifelt sind. – Stille –
                    Liebender Gott:
               A    Wir bitten dich, erhöre uns.
               L    Lasst uns beten für die Einheit der Kirche. – Stille – Liebender Gott:
               A    Wir bitten dich, erhöre uns.
                    – Weitere Fürbitten können eingefügt werden. –
               Lt   Alle unsere Bitten fassen wir zusammen in dem Gebet, das Jesus uns zu
                    beten gelehrt hat:
Vaterunser     A    Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name.
                    Dein Reich komme.
                    Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden.
                    Unser tägliches Brot gib uns heute.
                    Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern
                    Schuldigern.
                    Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
                    Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
                    Amen.

ABSCHLUSS
Segensbitte    Lt   Der Friede Gottes, der alles Verstehen übersteigt, bewahre unsere
GL 671,3            Herzen und Gedanken in der Gemeinschaft mit Christus Jesus.
                    Und so segne uns der allmächtige Gott, der Vater und der Sohn und der
                    Heilige Geist.
               A    Amen.
Kreuzzeichen   Lt   Gelobt sei Jesus Christus.
               A    In Ewigkeit. Amen.
               A    – Vielerorts ist es üblich, nach dem Gottesdienst des Gründonnerstags
                    eine Zeit der Nachtwache zu halten: Jesus betet im Garten Getsemani. –

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Schlusslied
GL 805

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Hörbeispiele      zu den Liedern und Rufen finden Sie bei Bedarf im Internet unter:
                  https://dli.institute/wp/aufnahmen-der-lieder-aus-dem-gotteslob-
                  stammteil
Quellennachweis   für Gebete, Schriftlesungen und Lieder:
                  - Messbuch, Für die Bistümer des dt. Sprachgebietes, Authentische
                      Ausgabe für den liturgischen Gebrauch, 2. Aufl. 1988, © staeko.net
                  - Messlektionar, Für die Bistümer des dt. Sprachgebietes,
                      Authentische Ausgabe für den liturgischen Gebrauch 1982ff., Bd. 1:
                      Die Sonntage und Festtage im Lesejahr A, © 2018 staeko.net
                  Die Ständige Kommission für die Herausgabe der gemeinsamen
                  Liturgischen Bücher im dt. Sprachgebiet erteilte für die aus diesen
                  Büchern entnommenen Texte die Abdruckerlaubnis.
                  Gotteslob, Kath. Gebet- und Gesangbuch, Ausgabe Bistum Mainz, Hrsg.
                  von den (Erz-)Bischöfen Deutschlands und Österreichs und vom Bischof
                  von Bozen-Brixen, © 2013 Kath. Bibelanstalt GmbH
                  (Stammteil)/Matthias Grünewald Verlag (Eigenteil)
Herausgeber       Bischöfliches Ordinariat Mainz, Dez. Seelsorge, Dezernent Hans Jürgen
                  Dörr; Vorlage zur Nutzung in den Pfarreien des Bistums Mainz für den
                  Ostersonntag 2020; Redaktion: Mechthild Bitsch-Molitor, Tobias
                  Dulisch, E-Mail: liturgie@bistum-mainz.de; weitere liturgische Hilfen
                  und Materialien unter: www.bistummainz.de/liturgie

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