Auslegungspraxis von Stromspeichern in Gebäudeenergiesystemen - Zenodo

Die Seite wird erstellt Louis-Stefan Franke
 
WEITER LESEN
Auslegungspraxis von Stromspeichern in Gebäudeenergiesystemen - Zenodo
Projekt PIEG-Strom | Umfrageergebnisse                            DOI: https://doi.org/10.5281/zenodo.4515661

                              Zusammenfassende Auswertung der Umfrage

             Auslegungspraxis von Stromspeichern in
                    Gebäudeenergiesystemen
                                            aus dem Projekt

                          Planung und Integration von
                  Energiespeichern in Gebäudeenergiesystemen
                    Schwerpunkt: Elektrische Stromspeicher
                                         Akronym: PIEG-Strom
                                            FKZ: 03TN0004

                                         Version vom 09.02.2021

                  Projektlaufzeit:                    01.07.2020 bis 30.06.2022

                  Autoren :
                 Tjarko Tjaden, Johannes Rolink       Hochschule Emden/Leer

                 Lukas Langenberg, Peter Stenzel,     Forschungszentrum Jülich GmbH
                 Leander Kotzur, Detlef Stolten

                 Christian Borm                       Verein Deutscher Ingenieure e.V.

                 Christian Brennig                    Bundesverband Energiespeicher e.V.

                 Dietmar Geckeler                     denersol – Strategie- und Technologieberatung

                  Verbundkoordinator:                 Hochschule Emden/Leer
                                                      Constantiaplatz 4
                                                      26723 Emden

                  Ansprechpartner:                    Prof. Dr.-Ing. Johannes Rolink
                                                      Tel.: 04921 807-1811, Fax: 04921 807-1843
                                                      Email: Johannes.Rolink@hs-emden-leer.de

                                                                                                       1/11
Auslegungspraxis von Stromspeichern in Gebäudeenergiesystemen - Zenodo
Projekt PIEG-Strom | Umfrageergebnisse                                         DOI: https://doi.org/10.5281/zenodo.4515661

Auswertung der Umfrage zum Anwendungsfall Erhöhung der Eigenversorgung..............................4
Auswertung der Umfrage zum Anwendungsfall Peak Shaving der Netzeinspeisung........................7
Auswertung der Umfrage zum Anwendungsfall Peak Shaving des Netzbezugs...............................9
Nutzung von Auslegungstools und Faustformeln...........................................................................10

Im Rahmen des Projektes wurde eine Online-Umfrage zur Planungspraxis von Energiespeichern in
Gebäuden erarbeitet und durchgeführt. Die Umfrage lief vom 23.09.2020 bis zum 15.10.2020. Ziel der
Umfrage war der Abgleich und die Diskussion der Ergebnisse der Recherchen mit relevanten Stakeholdern.
Ziel der Umfrage war es ein breites Spektrum an Akteuren in Bezug auf die (geplante) Planung und/oder
Nutzung von Stromspeichern zu erreichen. So wurden 50 Speicherhersteller, 3 Großhändler und 4 Akteure
der Wohnungswirtschaft direkt per Email auf die Umfrage aufmerksam gemacht. Vor allem durch die
Verbreitung über Fachmagazin-Newsletter und Foren (Photovoltaikforum, BHKW Forum) sollten Installateure
und Endkunden zur Teilnahme angeregt werden. Über die Mitgliederlisten des BVES sowie den Newsletter
des VDI konnte darüber hinaus eine Vielzahl von Firmen aus dem Bereich Projektierung / Planung /
Beratung erreicht werden. Von den 399 vollständigen Rückmeldungen stammt der Großteil von
Privatpersonen die an Stromspeichern interessiert sind, bzw. Stromspeicher betreiben, vgl. Abbildung 1 Da
innerhalb dieses Projekts eine VDI-Richtlinie sowie ein Auslegungstool entsteht, ist es erfreulich, dass
insgesamt 89 Projektierer / Planer / Berater und Installateure mit Ihren Einschätzungen beigetragen haben.
Als eher weniger repräsentativ sollten jedoch die Auswertungen von gewerblichen Firmen verstanden
werden, da hier nur 20 Datensätze vorliegen. Für die nachfolgenden quantitativen Auswertungen gilt
gleichermaßen, dass die Antworten der Akteure aus Wissenschaft, Wohnungswirtschaft und Kommunen
nicht berücksichtigt wurden, da es aus Sicht der Autoren zu wenig Rückmeldungen gab. Die Durchführung
der Umfrage erfolgte durch die Hochschule Emden/Leer mit der Open Source Software Limesurvey. Der
zugrundeliegende Fragenkatalog, die anonymisierten Rohdaten der Antworten und ein erweitertet Datensatz
der nachfolgenden Abbildungen können bei Bedarf unter diesem Link runtergeladen werden.

                         Anzahl der Umfrageteilnehmer nach Akteursgruppe
      INTERESSE AN STROMSPEICHERN (PRIVAT)                                                               122
                          BETREIBER (PRIVAT)                                                      108
             PROJEKTIERER / PLANER / BERATER                               62
                        SPEICHERHERSTELLER                       35
                               INSTALLATEUR                 27
 INTERESSE AN STROMSPEICHERN (GEWERBLICH)              13
                              GROßHÄNDLER          8
                     BETREIBER (GEWERBLICH)        7
        VERMARKTER (EVU, CONTRACTOR, ETC.)         6
                              WISSENSCHAFT         6
                     WOHNUNGSWIRTSCHAFT            2
                                  KOMMUNE          1

 © Hochschule Emden/Leer | PIEG-Strom          0            20        40    60          80       100       120       140

Abbildung 1: Auswertung der Frage „Welche Akteurs-Rolle repräsentiert Ihren Bezug zum Thema
Stromspeicher am ehesten?“
Zur Auswahl detaillierter Fragebögen zu den verschiedenen Anwendungsfällen von Stromspeichern wurden
die Umfrageteilnehmer zunächst gebeten die verschiedenen Anwendungsfälle nach ihrer subjektiven
Relevanz zu sortieren.Abbildung 2 fasst die Ergebnisse für alle Akteure und getrennt nach Akteursgruppen
zusammen. Um der Relevanz eine quantitative Bewertung zu geben, wurde der Rang 1 mit drei Punkten,
Rang 2 mit zwei Punkten und Rang 3 mit einem Punkt gewichtet. Über alle Akteursgruppen hinweg stellt die
Erhöhung der Eigenversorgung (40-51%) den wichtigsten Anwendungsfall mit Stromspeichern dar. Darauf
folgt vor allem bei Speicherherstellern, Großhändlern, Installateuren, Projektierern und Vermarktern sowie
Gewerbetreibende der Anwendungsfall zum Peak-Shaving des Netzbezugs (20-26%). Bei den Privat-
personen steht der Anwendungsfall USV/Notstrom/Ersatzstrom mit 24% an zweiter Stelle des Interesses.

                                                                                                                     2/11
Projekt PIEG-Strom | Umfrageergebnisse                                  DOI: https://doi.org/10.5281/zenodo.4515661

                                                                                 Erhöhung der Eigenversorgung
  Relevanz verschiedener Anwendungsfälle
  Rang 1 = 3 Punkte |Rang 2 = 2 Punkte | Rang 3 = 1 Punkt                        USV/Notstrom/Ersatzstrom
  Darstellung: relative Summen der Punkte                                        Peak-Shaving (Netzbezug)
                                                                                 Peak-Shaving (Netzeinspeisung)
                                                                                 Saisonale Speicherung
                             ALLE AKTEURE (N=222)              48%                    22%             15%         8%     7%

     GEWERBLICHE BETREIBER / INTERESSIERTE (N=13)            40%              14%           20%             16%        10%

         PRIVATE BETREIBER / INTERESSIERTE (N=107)             51%                          24%        6% 10%           9%

 INSTALLATEURE / PROJEKTIERER / VERMARKTER (N=68)             46%                     22%              21%         6% 5%

     SPEICHERHERSTELLER UND GROßHÄNDLER (N=34)                46%                   17%               26%              7% 4%

                                                                                © Hochschule Emden/Leer | PIEG-Strom

Abbildung 2: Auswertung der Frage „Bitte sortieren Sie die oben genannten Anwendungsfälle nach
ihrer subjektiven Relevanz.“
Jeder der abgefragten Anwendungsfälle kann theoretisch für sich alleine einen Grund darstellen einen
Stromspeicher zu betreiben. Es liegt jedoch auf der Hand, dass die Möglichkeit der Kombination von
Anwendungsfällen einen ökonomischen Vorteil bieten kann. Daher wurde gefragt, inwieweit die befragten
Akteure einen sogenannten Multi-Use Betrieb für relevant halten. Abbildung 3 zeigt auf, dass fast drei Viertel
aller Akteure eine Kombination von mindestens zwei Anwendungsfällen für relevant halten. Idealerweise
sollten Auslegungsrichtlinien und Tools daher in der Lage sein, auch mehrere Anwendungsfälle bei der
Dimensionierung von Stromspeichern zu berücksichtigen.

  Auswertung überalle Akteure (n=207)                                                  eigenständig         kombiniert

     ERHÖHUNG DER EIGENVERSORGUNG                29%                                71%

            PEAK-SHAVING (NETZBEZUG)            27%                                 73%

      PEAK-SHAVING (NETZEINSPEISUNG)          21%                               79%

               SAISONALE SPEICHERUNG            26%                                 74%

         USV/NOTSTROM/ERSATZSTROM                28%                                72%

 © Hochschule Emden/Leer | PIEG-Strom 0%               20%         40%          60%               80%                   100%
Abbildung 3: Auswertung der Frage „Spielt die Kombination von Anwendungsfällen für Sie eine
Rolle (Multi-Use), oder betrachten Sie den jeweiligen Anwendungsfall lediglich eigenständig?“
Gerade ein Auslegungstool kann schnell an Bedienerfreundlichkeit verlieren, wenn es gilt viele
Einstellmöglichkeiten und Anwendungsfälle abzudecken. Daher wurde im Bereich der allgemeinen Fragen
an die Umfrageteilnehmer noch gefragt, ob sich die entsprechende Person überhaupt selber mit der
Auslegung von Stromspeichern inhaltlich beschäftigt. Abbildung 4 zeigt dabei auf, dass ein Tool sowohl
gewerbetreibende als auch Privatpersonen ansprechen sollte, da mehr als 50% dieser Akteursgruppe sich
inhaltlich mit der Dimensionierung beschäftigt hat. Dies spricht für die Entwicklung eines mehrstufigen
Auslegungstools, dass zunächst ohne Fachkenntnisse bedienbar ist und erst im zweiten Schritt der
Fachfirma eine detaillierte Eingabe des konkreten Anwendungsfalls ermöglicht.

                                                                                                                         3/11
Projekt PIEG-Strom | Umfrageergebnisse                                                                     DOI: https://doi.org/10.5281/zenodo.4515661

  Beschäftigung mit Auslegung von Stromspeichern                                                                                                           ja       nein

                                         GROßHÄNDLER                                                            100%

                                         INSTALLATEUR                                                        93%

               PROJEKTIERER / PLANER / BERATER                                                            84%

                                 SPEICHERHERSTELLER                                                       83%

         VERMARKTER (EVU, CONTRACTOR, ETC.)                                                  67%

                          BETREIBER (GEWERBLICH)                                         57%

                                   BETREIBER (PRIVAT)                                  53%

       INTERESSE AN STROMSPEICHERN (PRIVAT)                               32%

 INTERESSE AN STROMSPEICHERN (GEWERBLICH)                             23%

 © Hochschule Emden/Leer | PIEG-Strom                        0%                20%                    40%                    60%                80%                  100%

Abbildung 4: Auswertung der Frage „Beschäftigen Sie sich persönlich bzw. Ihr Unternehmen mit der
Auslegung von Stromspeichern?“
Um die Antworten der nachfolgend vorgestellten Detailfragebögen zu den verschiedenen Anwendungsfällen
besser einordnen zu können, wurden die Umfrageteilnehmer abschließend gebeten die für sie relevanten
Speicherkapazitäten für ihre Anwendungsfälle anzugeben. Abbildung 5 zeigt dabei auf, dass bei der
Umfrage vor allem Installateure teilgenommen haben, die sich mit Speicherkapazitäten kleiner 30 kWh
beschäftigen und daher im Wesentlichen im Bereich der privaten und gewerblichen Kleinanlagen tätig sind.
Die Antworten der Projektierer / Planer / Berater und Speicherhersteller zeigen erfreulicherweise, dass auch
zahlreiche Rückmeldungen zu Anwendungsfällen vorliegen, bei denen Speicherkapazitäten größer 30 kWh
vorhanden sind.

                              Anzahl der Nennungen: Relevante Speicherkapazitäten nach Akteuren
                              1 bis 10 kWh   10 bis 30 kWh    30 bis 100 kWh        100 bis 250 kWh        250 bis 500 kWh    größer 500 kWh

                                                              10                1
                                                                                1                                                         17                    2

                                                                                                                                                                           © Hochschule Emden/Leer | PIEG-Strom
                          7                  9                                                        1                 1
                                                              8
        15
                                                              6                 4
                                                                                                                                          13
                         28                                   15                                                                                                3
                                             18                                                       1                 1
                                                                                                                                          13
                                                                                6
                                                              19
                                                                                                                                          13                    2
                                                                                                      1                 1
        28
                                                                                                                                          16
                         31                  21
                                                              34                6
                                                                                                      1                 1                                       3
                                                                                                                                          14

    Interesse an Betreiber (privat)     Installateur    Projektierer /    Großhändler          Interesse an          Betreiber     Speicherhersteller Vermarkter (EVU,
  Stromspeichern                                       Planer / Berater                      Stromspeichern        (gewerblich)                       Contractor, etc.)
       (privat)                                                                                (gewerblich)

Abbildung 5: Auswertung der Frage „In welchem Bereich liegt die Kapazität der Stromspeicher, mit
denen Sie sich beschäftigen?“
Nach Vorstellung der Zusammensetzung der befragten Akteure und deren Einschätzung zur Relevanz der
verschiedenen Anwendungsfälle, folgt nun die Auswertung der Detailfragen.

Auswertung der Umfrage zum Anwendungsfall Erhöhung der Eigenversorgung
Als Grundlage für die Entscheidung, welche Auslegungstabellen und -diagramme die zu erstellende
Richtlinie bzw. welche Ergebnisgrafiken das zu erstellende Auslegungstool vorweisen soll, wurde abgefragt,
wie relevant einzelne technische und von der Dimensionierung abhängige Kennzahlen sind. Abbildung 6
zeigt dabei auf, dass neben Autarkiegrad und Eigenverbrauchsanteil auch die Lebensdauer gewünscht wird.

                                                                                                                                                                     4/11
Projekt PIEG-Strom | Umfrageergebnisse                           DOI: https://doi.org/10.5281/zenodo.4515661

                                                                                     Autarkiegrad
  Relevanz technischer Auslegungskennzahlen
  Rang 1 = 3 Punkte |Rang 2 = 2 Punkte | Rang 3 = 1 Punkt                            Eigenverbrauchsanteil
  Darstellung: relative Summen der Punkte                                            Lebensdauer
                                                                                     Vollladezyklen
                                                                                     Sonstiges
                             ALLE AKTEURE (N=304)          37%              34%                       21%          7%

     GEWERBLICHE BETREIBER / INTERESSIERTE (N=12)    26%           27%                    30%                 17%

         PRIVATE BETREIBER / INTERESSIERTE (N=180)         36%              35%                        23%          5%

 INSTALLATEURE / PROJEKTIERER / VERMARKTER (N=76)           40%               33%                      18%        8%

     SPEICHERHERSTELLER UND GROßHÄNDLER (N=36)             39%              30%                  16%         13%

                                                                          © Hochschule Emden/Leer | PIEG-Strom
Abbildung 6: Auswertung der Frage „Auf welche technischen und von der Dimensionierung
abhängigen Kennzahlen achten Sie beim Einsatz und wie relevant sind diese im Vergleich?“
Neben technischen Kennzahlen sollen vor allem ökonomische Kennzahlen bei der Auslegung ermittelt
werden können. Daher wurde in Anlehnung an die vorhergehende Frage auch abgefragt, welche
ökonomischen Kennzahlen als relevant angesehen werden. Abbildung 7 zeigt erfreulicherweise auf, dass
über die Akteuersgruppen hinweg die verschiedenen Kennzahlen ähnlich relevant sind. Jedoch gibt es
anscheinend keinen eindeutigen Favoriten. Die Speicherkosten pro kWh, Amortisation in Jahren und die
eingesparten Strombezugskosten stellen die meistgenannten Kennzahlen dar. Die letztgenannte Kennzahl
ist jedoch im Anwendungsfall der Erhöhung der Eigenversorgung problematisch, da ein Stromspeicher zwar
Strombezugskosten einspart, jedoch auch die Erlöse aus einer Einspeisevergütung bzw. anderweitigen
Stromvermarktung reduziert.
                                                                          Speicherkosten pro kWh
  Relevanz ökonomischer Auslegungskennzahlen                              Amortisation in Jahren
  Rang 1 = 3 Punkte |Rang 2 = 2 Punkte | Rang 3 = 1 Punkt                 Eingesparte Strombezugskosten
  Darstellung: relative Summen der Punkte                                 Gesamtkosten pro kWh
                                                                          Kapitalrendite
                                                                          Sonstiges
                             ALLE AKTEURE (N=333)    26%          24%             24%                  16%        6%

     GEWERBLICHE BETREIBER / INTERESSIERTE (N=14)    28%            27%           10%           20%           14%

         PRIVATE BETREIBER / INTERESSIERTE (N=203)   25%          24%               27%                16%        5%

 INSTALLATEURE / PROJEKTIERER / VERMARKTER (N=79)    29%            24%             22%                16%        5%

     SPEICHERHERSTELLER UND GROßHÄNDLER (N=37)       25%          24%         16%               17%         10%    7%

                                                                          © Hochschule Emden/Leer | PIEG-Strom
Abbildung 7: Auswertung der Frage „Auf welche ökonomischen und von der Dimensionierung
abhängigen Kennzahlen achten Sie beim Einsatz und wie relevant sind diese im Vergleich?“
Während manche Auslegungsfragestellungen zunächst nur technisch erfolgen (z.B. Leistung und Kapazität
für eine USV) und anschließend monetär bewertet werden, liegt die Vermutung nahe, dass Stromspeicher
zur Erhöhung der Eigenversorgung ausschließlich ökonomisch ausgelegt werden. Schließlich sind die
Hauptgründe für den Betrieb einer Stromerzeugungsanlage auch wirtschaftlicher Natur. Abbildung 8 zeigt
jedoch auf, dass 2/3 aller Akteure bei der Auslegung von Stromspeichern sowohl technische als auch
ökonomische Kennzahlen gleichberechtigt im Blick halten.

                                                                                                                    5/11
Projekt PIEG-Strom | Umfrageergebnisse                                        DOI: https://doi.org/10.5281/zenodo.4515661

                  Leitprinzip bei der Auslegung(Erhöhung der Eigenversorgung)
         nur technisch   eher technisch   gleichberechtigt technisch und ökonomisch     eher ökonomisch         nur ökonomisch

                             ALLE AKTEURE (N=189)       15%                            65%                                16%

                                                                                                                                      © Hochschule Emden/Leer | PIEG-Strom
     GEWERBLICHE BETREIBER / INTERESSIERTE (N=4)                     50%                            25%                25%

         PRIVATE BETREIBER / INTERESSIERTE (N=84)        14%                          61%                              17%       5%

INSTALLATEURE / PROJEKTIERER / VERMARKTER (N=71)        17%                             69%                                13%

    SPEICHERHERSTELLER UND GROßHÄNDLER (N=29)          14%                            69%                                  17%

Abbildung 8: Auswertung der Frage „Wenn Sie das Leitprinzip Ihrer Vorgehensweise bei der
Auslegung ganz kurz zusammenfassen müssten, so ist Ihre Planung ...“
Das Leitprinzip bei der Auslegung spiegelt sich nicht im selben Maße in den Antworten auf die Frage wieder,
welche Eingangsinformationen üblicherweise für die Dimensionierung des Stromspeichers verwendet
werden. Je nach Akteursgruppe dominieren mit 67-83% die technischen Angaben zum
Jahresstromverbrauch, der installierten Stromerzeugerleistung und dem Lastprofil als Zeitreihe, vgl.
Abbildung 9. Die ökonomischen Eingangsinformationen wie der Strombezugspreis oder das Budget für die
Speicherinvestition wurden nur nachrangig genannt. Dies deutet zumindest darauf hin, dass Beratung und
Verkauf von Stromspeichern, zumindest bisher, stärker über technische als über ökonomische Kennzahlen
stattfindet.

                                                                                              Jahresstromverbrauch
  Wichtigste Eingangs-Informationen zur Auslegung                                             Installierte Leistung (PV, KWK)
  Rang 1 = 3 Punkte |Rang 2 = 2 Punkte | Rang 3 = 1 Punkt                                     Lastprofil als Zeitreihe
  Darstellung: relative Summen der Punkte                                                     Budget in €
                                                                                              Strompreis in €/kWh
                                                                                              Sonstiges
                              ALLE AKTEURE (N=191)             33%                     29%                 16%       7% 6% 7%

      GEWERBLICHE BETREIBER / INTERESSIERTE (N=5)               37%               13%              17%    3%     17%            13%

           PRIVATE BETREIBER / INTERESSIERTE (N=84)           29%                     31%                 17%        8%    6% 8%

 INSTALLATEURE / PROJEKTIERER / VERMARKTER (N=71)               37%                          30%               13%     7% 6% 7%

     SPEICHERHERSTELLER UND GROßHÄNDLER (N=31)                  36%                     27%                    20%        6% 7% 4%

                                                                                            © Hochschule Emden/Leer | PIEG-Strom
Abbildung 9: Auswertung der Frage „Welche Eingangs-Informationen nutzen Sie üblicherweise zur
Auslegung und Dimensionierung des Stromspeichers?“
Diese Annahme wird gestützt durch die Antworten auf die Frage, welche Methoden und Werkzeuge zur
Auslegung von Stromspeichern genutzt werden. Wie Abbildung 10 zeigt, dominieren hier kostenfreie
Auslegungstools sowie Erfahrungswerte & Faustformeln. Eine Analyse der kostenfreien Auslegungstools
und Faustformeln, vgl. Seite 10, ergab dabei, dass diese in fast allen Fällen keine Angaben zur
Wirtschaftlichkeit des Stromspeichers berücksichtigen bzw. ausgeben. Ziel des in diesem Projekt
entwickelten Tools ist es daher die ökonomische Planung und Dimensionierung von Stromspeichern stärker
als die bestehenden Tools zu berücksichtigen.

                                                                                                                                  6/11
Projekt PIEG-Strom | Umfrageergebnisse                                    DOI: https://doi.org/10.5281/zenodo.4515661

                                                                                    Kostenfreie Auslegungstools
  Methoden und Werkzeuge zur Auslegung
                                                                                    Erfahrungswerte & Faustformeln
  Rang 1 = 3 Punkte |Rang 2 = 2 Punkte | Rang 3 = 1 Punkt
  Darstellung: relative Summen der Punkte                                           Eigenes Tool
                                                                                    Literatur / Tabellen / Grafiken
                                                                                    Kommerzielle Auslegungstools
                             ALLE AKTEURE (N=182)        37%                            34%                14%      9%        6%

      GEWERBLICHE BETREIBER / INTERESSIERTE (N=5)     27%                   27%                     31%                 15%

          PRIVATE BETREIBER / INTERESSIERTE (N=76)          38%                          34%               9%       16%

 INSTALLATEURE / PROJEKTIERER / VERMARKTER (N=71)       36%                             35%                14%     5% 11%

     SPEICHERHERSTELLER UND GROßHÄNDLER (N=30)           38%                            32%                  23%              6%

                                                                                   © Hochschule Emden/Leer | PIEG-Strom
Abbildung 10: Auswertung der Frage „Welche Methoden bzw. Werkzeuge nutzen Sie bei der
Auslegung und Dimensionierung von Stromspeichern?“

Auswertung der Umfrage zum Anwendungsfall Peak Shaving der Netzeinspeisung
Für den betrachteten Anwendungsfall ergab die Umfrage die in Abbildung 11 abgebildete Gewichtung der
technischen Auslegungskennzahlen. Hierbei zeigt sich, dass die Vermeidung von Abregelungsverlusten für
alle Befragten die mit Abstand größte Bedeutung hat. Da der Anwendungsfall gleichzeitig auch den
Anwendungsfall zur Erhöhung der Eigenversorgung beinhaltet, sind der Eigenverbrauchsanteil als auch der
Autarkiegrad ebenfalls relevant. Während der Nutzungsgrad für Hersteller und Händler kaum von Bedeutung
ist, steht diese Kennzahl bei allen weiteren Befragten an dritter Position. Für Betreiber und Interessierte ist
die Lebensdauer des Stromspeichers bei dessen Auslegung von mindestens gleicher Bedeutung wie der
Nutzungsgrad.

                                                                        Vermiedene Abregelungsverluste
  Relevanz technischer Auslegungskennzahlen                             Eigenverbrauchsanteil
  Rang 1 = 3 Punkte | Rang 2 = 2 Punkte | Rang 3 = 1 Punkt              Autarkiegrad / Selbstversorgungsgrad
  Darstellung: relative Summen der Punkte                               Nutzungsgrad / Wirkungsgrad / Effizienz
                                                                        Lebensdauer
                                                                        Sonstiges
                              ALLE AKTEURE (N=38)           42%                    17%         13%         10%     9%     9%

      GEWERBLICHE BETREIBER / INTERESSIERTE (N=4)                 50%                          13%         13%          17%

          PRIVATE BETREIBER / INTERESSIERTE (N=16)      37%                       22%          8%    12%         14%          7%

  INSTALLATEURE / PROJEKTIERER / VERMARKTER (N=7)                 50%                   10%          23%           13%        5%

     SPEICHERHERSTELLER UND GROßHÄNDLER (N=11)              42%                    18%              18%                 15%

                                                                                   © Hochschule Emden/Leer | PIEG-Strom
Abbildung 11: Auswertung der Frage: „Auf welche technischen und von der Dimensionierung
abhängigen Kennzahlen achten Sie beim Einsatz und wie relevant sind diese im Vergleich?“
Auf die Frage nach der Gewichtung ökonomischer Auslegungskennzahlen (Abbildung 12) zeigt sich, dass
die eingesparten Strombezugskosten für alle Befragten von größter Bedeutung sind, mit Ausnahme der
Speicherhersteller und Großhändler. Diese bewerten stattdessen die Speicherkosten pro kWh am höchsten,
obwohl diese Kennzahl bei den anderen Befragten erst an dritter Stelle steht. Die Relevanz der Amortisation
in Jahren sehen alle Befragten ähnlich hoch an wie die eingesparten Strombezugskosten. Einzig bei den
Herstellern und Händlern fällt die Gewichtung der eingesparten Strombezugskosten deutlich höher aus. Die
Kapitalrendite ist als ökonomische Auslegungskennzahl für private Betreiber und Interessierte sowie für die
                                                                                                                              7/11
Projekt PIEG-Strom | Umfrageergebnisse                                  DOI: https://doi.org/10.5281/zenodo.4515661

Gruppe der Installateure, Projektierer und Vermarkter mit 12 bzw. 17 % von leicht untergeordneter
Bedeutung. Die weiteren Befragten bewerten die Relevanz dieser Kennzahl mit 5 bzw. 7 % sehr gering.

                                                                            Amortisation in Jahren
  Relevanz ökonomischer Auslegungskennzahlen
                                                                            Speicherkosten pro kWh
  Rang 1 = 3 Punkte |Rang 2 = 2 Punkte | Rang 3 = 1 Punkt
  Darstellung: relative Summen der Punkte                                   Eingesparte Strombezugskosten
                                                                            Kapitalrendite
                                                                            Sonstiges
                              ALLE AKTEURE (N=34)          31%             23%                    34%                  8%

      GEWERBLICHE BETREIBER / INTERESSIERTE (N=3)           37%                21%                    37%               5% 5%

          PRIVATE BETREIBER / INTERESSIERTE (N=14)     34%         18%               36%          12%             31%

  INSTALLATEURE / PROJEKTIERER / VERMARKTER (N=7)      35%         11%               35%              17%          24%

     SPEICHERHERSTELLER UND GROßHÄNDLER (N=11)       18%                 38%                      25%             7%     8%

                                                                                 © Hochschule Emden/Leer | PIEG-Strom
Abbildung 12: Auswertung der Frage: „Auf welche ökonomischen und von der Dimensionierung
abhängigen Kennzahlen achten Sie beim Einsatz und wie relevant sind diese im Vergleich?“
Geht es um die Frage welche Eingangsinformationen üblicherweise für die Dimensionierung des
Stromspeichers verwendet werden, dominieren Angaben zum Stromverbrauch als Jahresstromverbrauch
oder Zeitreihe, vgl. Abbildung 13. Darüber hinaus wird die installierte Erzeugerleistung verwendet. Mit nur 9-
13% sind Vorgaben des Netzbetreibers selten genannt und deuten darauf hin, dass das Thema des
begrenzten Netzzugangs aktuell kein sonderlich dringendes Thema ist.

                                                                                 Installierte Leistung (PV, KWK)
  Wichtigste Eingangs-Informationen zur Auslegung                                Lastprofil als Zeitreihe
  Rang 1 = 3 Punkte |Rang 2 = 2 Punkte | Rang 3 = 1 Punkt                        Jahresstromverbrauch
  Darstellung: relative Summen der Punkte                                        Einspeisevergütung in €/kWh
                                                                                 Vorgaben des Netzetreibers
                                                                                 Sonstiges
                              ALLE AKTEURE (N=24)      27%               23%               20%          11%       11%       7%

           PRIVATE BETREIBER / INTERESSIERTE (N=8)   18%          24%                22%         9%         9%      18%

  INSTALLATEURE / PROJEKTIERER / VERMARKTER (N=6)     25%          17%                     36%               6%   11%       6%

     SPEICHERHERSTELLER UND GROßHÄNDLER (N=10)              36%                  27%             9%         16%         13%

                                                                                 © Hochschule Emden/Leer | PIEG-Strom
Abbildung 13: Auswertung der Frage „Welche Eingangs-Informationen nutzen Sie üblicherweise zur
Auslegung und Dimensionierung des Stromspeichers?“
Da der Anwendungsfall zum Peak Shaving der Netzeinspeisung automatisch auch den Anwendungsfall zur
Erhöhung der Eigenversorgung bedingt, bietet sich bei der Frage nach den verwendeten Methoden und
Werkzeugen zur Auslegung ein ähnliches Bild wie zuvor schon aufgezeigt. Abbildung 14 zeigt vergleichend
zu Abbildung 10 aber auf, dass eigene Tools relativ gesehen häufiger zum Einsatz kommen. Dies lässt sich
vor allem dadurch begründen, dass keines der kostenfreien Auslegungstools (vgl. Seite 10) eine Aussage
darüber trifft, wie stark die Abregelungsverluste ausfallen bzw. durch den Speicher reduziert werden können.

                                                                                                                            8/11
Projekt PIEG-Strom | Umfrageergebnisse                                 DOI: https://doi.org/10.5281/zenodo.4515661

                                                                              Kostenfreie Auslegungstools
  Methoden und Werkzeuge zur Auslegung
                                                                              Erfahrungswerte & Faustformeln
  Rang 1 = 3 Punkte |Rang 2 = 2 Punkte | Rang 3 = 1 Punkt
  Darstellung: relative Summen der Punkte                                     Eigenes Tool
                                                                              Literatur / Tabellen / Grafiken
                                                                              Kommerzielle Auslegungstools

                              ALLE AKTEURE (N=24)          31%               33%                 23%          6% 6%

           PRIVATE BETREIBER / INTERESSIERTE (N=8)          36%                30%               18%          15%

  INSTALLATEURE / PROJEKTIERER / VERMARKTER (N=6)    19%               37%                 19%               22%

     SPEICHERHERSTELLER UND GROßHÄNDLER (N=10)              36%                 33%                     31%

                                                                               © Hochschule Emden/Leer | PIEG-Strom
Abbildung 14: Auswertung der Frage: „Welche Methoden bzw. Werkzeuge nutzen Sie bei der
Auslegung und Dimensionierung von Stromspeichern? “

Auswertung der Umfrage zum Anwendungsfall Peak Shaving des Netzbezugs
Für die Relevanz der technischen Kennzahlen für die Auslegung von Stromspeichern im Anwendungsfall
Peak Shaving des Netzbezugs ergab die Umfrage die in Abbildung 15 dargestellten Ergebnisse. Hieraus
lässt sich eine hohe Bedeutung der durch temporäre Lastreduktion erzielten Atypischen Netznutzung sowie
der dauerhaften Lastreduktion ableiten. Letzteres ist nach Angaben der befragten Betreiber und
Interessenten von höherer Bedeutung als dies von den weiteren Befragten bewertet wird. Die Einhaltung der
sogenannten 7000 h-Regel ist von den betrachteten Varianten des Anwendungsfalls die am wenigsten
relevante. Dies kann mit der geringen Teilnehmerzahl der Großverbraucher bei der Umfrage begründet
werden. Die Vollladezyklen des Speichers sind für keine der befragten Gruppen von besonderer Bedeutung.

                                                                             Temporäre Lastreduktion in kW
  Relevanz technischer Auslegungskennzahlen
  Rang 1 = 3 Punkte |Rang 2 = 2 Punkte | Rang 3 = 1 Punkt                    Dauerhafte Lastreduktion in kW
  Darstellung: relative Summen der Punkte                                    Einhaltung der "7000 h-Regel"
                                                                             Vollladezyklen
                                                                             Sonstiges

                              ALLE AKTEURE (N=43)            41%                     33%               17%         7%

      GEWERBLICHE BETREIBER / INTERESSIERTE (N=7)                43%                       47%                      7%

 INSTALLATEURE / PROJEKTIERER / VERMARKTER (N=19)            41%                   26%            21%          10%

     SPEICHERHERSTELLER UND GROßHÄNDLER (N=17)               39%                     36%                18%

                                                                               © Hochschule Emden/Leer | PIEG-Strom
Abbildung 15: Auswertung der Frage: „Auf welche technischen und von der Dimensionierung
abhängigen Kennzahlen achten Sie beim Einsatz und wie relevant sind diese im Vergleich?“
Bei der Frage nach ökonomischen Kennzahlen ergibt sich die in Abbildung 16 dargestellte Gewichtung.
Ähnlich wie schon bei der Erhöhung der Eigenversorgung gibt es keine eindeutig favorisierte Kennzahl.
Während bei Installateuren, Projektieren, Vermarktern die Kapitalrendite mit 31% auf Platz 1 landet, kommt
sie bei Speicherherstellern und Großhändlern sowie Gewerbetreibenden nur auf 16 bzw. 14% und damit auf
Platz 4. Dies deutet folglich darauf hin, dass ein Auslegungstool hinsichtlich der Darstellung ökonomischer
Ergebnisse seitens der Nutzer möglichst frei konfigurierbar sein sollte.

                                                                                                                    9/11
Projekt PIEG-Strom | Umfrageergebnisse                                DOI: https://doi.org/10.5281/zenodo.4515661

                                                                            Amortisation in Jahren
  Relevanz ökonomischer Auslegungskennzahlen
  Rang 1 = 3 Punkte |Rang 2 = 2 Punkte | Rang 3 = 1 Punkt                   Speicherkosten pro kWh
  Darstellung: relative Summen der Punkte                                   Eingesparte Strombezugskosten
                                                                            Kapitalrendite
                                                                            Sonstiges

                              ALLE AKTEURE (N=43)    26%              20%            26%                23%

      GEWERBLICHE BETREIBER / INTERESSIERTE (N=7)     30%               24%                 32%               14%

 INSTALLATEURE / PROJEKTIERER / VERMARKTER (N=19)   19%         15%           27%                 31%           7%

     SPEICHERHERSTELLER UND GROßHÄNDLER (N=17)            33%                26%            23%           16%

                                                                               © Hochschule Emden/Leer | PIEG-Strom
Abbildung 16: Auswertung der Frage: „Auf welche ökonomioschen und von der Dimensionierung
abhängigen Kennzahlen achten Sie beim Einsatz und wie relevant sind diese im Vergleich?“

Nutzung von Auslegungstools und Faustformeln
Ein weiterer Fokus der Umfrage lag in der Abfrage der am häufigsten verwendeten Auslegungstools und den
Verbesserungswünschen der befragten Akteure. Für die Peak Shaving Anwendungsfälle existieren bisher
kaum Tools und daher auch nur einzelne Rückmeldungen. Daher erfolgt die nachfolgende Auswertung auf
Basis der Ergebnisse zum Anwendungsfall der Erhöhung der Eigenversorgung.
Auf die Frage, welche Tools bevorzugt verwendet werden, gab es 77 Rückmeldungen. Abbildung 17 (links)
stellt die Tool-Namen gewichtet nach der Anzahl der Nennungen dar. Tabelle 1 beinhaltet die Links auf die
entsprechenden Webseiten. Unter den Top 10 Nennungen befindet sich mit der Software PV*SOL der
Valentin Software GmbH hierbei nur ein kommerzielles Tool, während die weiteren größtenteils kostenfreie
Online-Tools sind. Hierbei dominieren die verschiedenen Speicher- bzw. Speicherwechselrichter-Hersteller
mit Ausnahme des Tools der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin die Antworten. Abbildung 17
(rechts) stellt die Auswertung auf die Frage dar, an welchen Stellen die genannten Tools
verbesserungswürdig sind. Neben der Herstellerunabhängigkeit und Bedienerfreundlichkeit wird seitens der
Akteure vor allem erwartet, dass die Tools um die Möglichkeiten der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung und der
Vorgabe verschiedener Lastprofile verbessert würden.

Abbildung 17: Auswertung der Fragen: links: „Was sind Ihre bevorzugten Tools?“ (n=77) und rechts:
„Wo sehen Sie ganz spezifische Verbesserungsmöglichkeiten bei den von Ihnen verwendeten
Tools?“ (n=48)

                                                                                                                10/11
Projekt PIEG-Strom | Umfrageergebnisse                                           DOI: https://doi.org/10.5281/zenodo.4515661

Tabelle 1: Verlinkungen auf die genannten Auslegungstools aus Abbildung 17
PV-Sol                  BayWa               RCT                  EnViSys                Optisizer                 PVSyst
SMA                     IBC-Solar           SolarEdge            Fenecon                Polysun                   Solarwatt
HTW-Berlin              Kostal              Tesvolt              Homer                  pv@now                    TenneT
E3DC                    Fronius             Brodsoft             Q.Cells                PV-fin                    Tetraeder
Varta                   PV.Rechner

Da viele Akteure „Erfahrungswerte und Faustformeln“ als Antwort ihrer Methodik zur Speicherauslegung
genannt haben, wurde noch abgefragt, wie diese Faustformeln lauten. Abbildung 18 (links) fasst die
Ergebnisse zusammen. So wird die Speicherkapazität vor allem anhand des Stromverbrauchs und seltener
anhand der Erzeugerleistung abgeschätzt. Auf die Frage, ob ob die betreffenden Akteure zukünftig bereit
wären ein neues Auslegungstool zu nutzen, antworten die Meisten Akteure mit ja, wenn das Tool kostenfrei
zur Verfügung stünde, vgl. Abbildung 18 (rechts). Mindestens 8 Akteure benötigen keine Tools.

 Faustformeln zur Auslegung                                       Bisher ohne Auslegungstool-
 von Stromspeichern                                               zukünftig mit?
 Darstellung: Anzahl der Nennungen                                Darstellung: Anzahl der Nennungen
                                                                    Ja, auch wenn es kostenpflichtig ist.
   kWh Speicher = 1 bis 1,5 * MWh Jahresverbrauch
                                                                    Ja, wenn es kostenfrei zur Verfügung steht.
   kWh Speicher = 0,5 bis 1 * durchschn. Tagesverbrauch
                                                                    Kann ich aktuell nicht beurteilen.
   kWh Speicher = kWp PV                                            Nein, den Einsatz eines Tools halte ich für nicht erforderlich.

    ALLE                                                             ALLE
                    8                7         5                              2          18                 12        8
  AKTEURE                                                          AKTEURE

                          © Hochschule Emden/Leer | PIEG-Strom                                © Hochschule Emden/Leer | PIEG-Strom

Abbildung 18: Auswertung der Fragen: Links: „Welche Erfahrungswerte bzw. Faustformeln nutzen
Sie bei der Auslegung von Stromspeichern?“ und Rechts: „Würden Sie zukünftig ein Auslegungstool
zur Auslegung einsetzen?“

                                                                                                                               11/11
Sie können auch lesen