Beteiligungsprozess "Digitales Gesundheitswesen Rheinland-Pfalz 2030" - Patientensicht - Sabine Strüder, Fachbereichleiterin Gesundheit und Pflege ...

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Beteiligungsprozess "Digitales Gesundheitswesen Rheinland-Pfalz 2030" - Patientensicht - Sabine Strüder, Fachbereichleiterin Gesundheit und Pflege ...
Beteiligungsprozess
„Digitales Gesundheitswesen
Rheinland-Pfalz 2030“ - Patientensicht
Sabine Strüder, Fachbereichleiterin Gesundheit und Pflege Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz
                                                                                                15.01.2021
Beteiligungsprozess "Digitales Gesundheitswesen Rheinland-Pfalz 2030" - Patientensicht - Sabine Strüder, Fachbereichleiterin Gesundheit und Pflege ...
Fitnessband               Telemonitoring – E.He.R.

                  Digitales
              Gesundheitswesen
                                                           Wearable

                             Elektronische Patientenakte
Beteiligungsprozess "Digitales Gesundheitswesen Rheinland-Pfalz 2030" - Patientensicht - Sabine Strüder, Fachbereichleiterin Gesundheit und Pflege ...
Digitalisierung aus Sicht der Bevölkerung

  43 Prozent
  befürworten die                                 61 Prozent
  Lockerung des
                                                  schätzen den
  Fernbehandlungs-
                                                  Stand neuer
  verbots.
                                                  Technologien als
                       43 Prozent                 (sehr) gut ein.

                       können sich                                   74 Prozent
                       vorstellen, zukünftig                         wünschen sich den
                       Wearables zu                                  Ausbau von
                       nutzen.                                       Beratungsangeboten
                                                                     im Internet.

Future Health 2018 (PWC) – Telemedizin auf dem Vormarsch
Bevölkerungsumfrage zur Digitalisierung und Technologisierung                      (n=1.000)
im Gesundheitswesen
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Repräsentative forsa-Umfrage im
Auftrag des vzbv, April 2015
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Bestandsaufnahme Kommunikation

                                                                            Das Gros der
                                                                            Zielgruppe der über
                                                                            80-jährigen ist nicht in
                                                                            der Lage, alleine die
                                                                            digitale Anmeldung
                                                                            zur Impfung
                                                                            vorzunehmen.

Ausschnitt aus dem Formular „Terminanmeldung Impfzentren Rheinland-Pfalz“
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Bestandsaufnahme Kommunikation

Markus M. Lerch, neuer Ärztlicher Direktor des
LMU-Klinikums in München:

„In Deutschland leben wir mit der Medizin in
einer digitalen Wüste. […] Das wichtigste
Kommunikationsinstrument zwischen
Versorger und Leistungserbringer ist immer
noch die Faxmaschine, […]“
SZ vom 05./06.01.2021
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Bestandsaufnahme
                           Frühjahr 2020: Angebot Videosprechstunden (n=2128)
                    Kurzfristig geplant/vorstellbar
                                 10%

                                                          Angebot von           2017: 2 Prozent
                                                      Videosprechstunden
                                     Kein Angebot            52%
                                         38%

eHealth Monitor 2020 – Zentrale Ergebnisse
Digitales Angebot
Beteiligungsprozess "Digitales Gesundheitswesen Rheinland-Pfalz 2030" - Patientensicht - Sabine Strüder, Fachbereichleiterin Gesundheit und Pflege ...
Spätestens die Corona-Pandemie hat gezeigt:
Beteiligungsprozess "Digitales Gesundheitswesen Rheinland-Pfalz 2030" - Patientensicht - Sabine Strüder, Fachbereichleiterin Gesundheit und Pflege ...
Spätestens die Corona-Pandemie hat gezeigt:

 Telemedizinische Beratungs- und Behandlungsangebote sind in der
 Regelversorgung gut denkbar und einsetzbar.

 Fernbehandlungen über Telefon, Video- oder Online-Sprechstunde können
 bei bestimmten Indikationen zur Sicherstellung und Verbesserung einer
 flächendeckenden medizinischen Versorgung beitragen.

       Dienstleister http://www.au-schein.de/ bietet die Erteilung einer
       ärztlichen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung gegen Entgelt, digital
       und ohne das Erfordernis der persönlichen Untersuchung an.
Beteiligungsprozess "Digitales Gesundheitswesen Rheinland-Pfalz 2030" - Patientensicht - Sabine Strüder, Fachbereichleiterin Gesundheit und Pflege ...
Chancen aus Patient*innensicht

Vor allem chronisch Kranke, multimorbid Erkrankte oder Menschen mit seltenen
Erkrankungen könnten von Anwendungen profitieren, die …

  … die Kommunikation mit den Ärzt*innen verbessert,

  … Daten für eine partizipative Entscheidungsfindung bereitstellt,

  … Erinnerungsfunktionen für die Medikamenteneinnahme oder andere
    nützliche Elemente enthält und

  … die sie mit verständlich aufbereiteten Informationen versorgt,

  …die Doppeluntersuchungen verhindern.
Chancen aus Patient*innensicht

    Empowerment und Shared Decision Making können mit Hilfe
 digitaler Unterstützungssysteme weiter entwickelt und mit Konzepten
        zu mehr Sicherheit für Patient*innen verknüpft werden.
Anforderungen

 Die Patient*innenorientierung muss im Mittelpunkt des Ausbaus digitaler
 Strategien im Gesundheitswesen stehen.

 Sowohl die Gesundheitskompetenz (health literacy) als auch die
 Digitalkompetenz (digital literacy) von Patient*innen müssen erhöht werden.

 Der Zugang zu der Technologie sollte außerdem diskriminierungsfrei für
 alle Bevölkerungsgruppen (die es wünschen) gleichermaßen möglich sein.
 Das ist aufgrund unterschiedlicher gesundheitlicher und digitaler
 Kompetenzen verschiedener Gruppen allerdings aktuell nicht zu erwarten.
Anforderungen

 Hier müssten Bildungsprogramme aufgelegt werden,
 die jedoch erst mittelfristig wirksam werden können.

 Auch die Barrierefreiheit spielt für den
 gleichberechtigten Zugang zur Gesundheitstechnologie
 eine Rolle. Gerade für Menschen mit Behinderungen
 und Funktionseinschränkungen schaffen Apps und
 andere technische Anwendungen Möglichkeiten für
 eine selbstständigere Lebensführung.
Elektronische Patientenakte
3-Phasen-Modell
So startet die ePA in 2021

                                •   Alle Versicherten können von ihrer Krankenkasse eine
  Start der Einführungs-            elektronische Patientenakte erhalten und verwalten
  und Testphase am              •   Vernetzung der ePA wird in ausgewählten Regionen in Berlin
  01.01.2021                        und Westfalen-Lippe erprobt.

        Start der Rollout-      •   Die ePA wird mit ca. 200.000 niedergelassenen
        Phase im 2. Quartal         Ärzt*innen, Zahnärzt*innen, Apotheken sowie
        2021                        Krankenhäusern verbunden.

              Flächendeckende   •   Zum 01.07. sind alle Ärzt*innen sowie
              Vernetzung zum        Zahnärzt*innen gesetzmäßig verpflichtet, sich an
              01.07.2021            die ePA anzubinden.
Elektronische Patientenakte
• Patient*innen können künftig bei der Verwaltung ihrer personenbezogenen
  Gesundheitsdaten eine Schlüsselrolle haben.

• Zahlreiche weitere Anwendungen wie E-Rezept, E-Medikamentenplan,
  Impfausweis, Mutterpass, Untersuchungsheft für Kinder, Zahnbonusheft

• Verfeinertes Berechtigungskonzept (Erteilung gezielter Zugriffsberechtigungen
  auf einzelne Dokumente und Dokumentengruppen) erfolgt erst später

                                              Multimorbide
                     Digital
                                              pflegebedürftige
                     Affine                   Patient*innen
Datenschutz
 Die Datenhoheit muss bei den Patient*innen und
 Versicherten liegen.

 Daten dürfen nur mit freiwilliger Zustimmung
 erhoben, gespeichert, genutzt und weitergeleitet werden.

 Versicherte entscheiden darüber, welche Information gespeichert und welche
 Informationen wem zugänglich gemacht werden.

 Versicherte entscheiden darüber, welche Daten wieder gelöscht werden.

 Versicherte haben Leserechte für die über sie gespeicherten Daten.

 Versicherte müssen die Möglichkeit zur Ablehnung von Anwendungen haben,
 ohne dass ihnen Nachteile entstehen.
Gesundheits-Apps: medizinische Anwendungen auf Rezept

 Seit Anfang Oktober 2020 sind medizinische Apps
 verfügbar, die in einem offiziellen Verfahren vom
 BfArM nach §139e SGB V geprüft wurden und nun
  auf Rezept erhältlich sind.

 Ärzt*innen können solche "DiGA" (Digitale
 Gesundheits-anwendungen) verschreiben, die
 Krankenkassen übernehmen die Kosten.

                                                     Foto: Verbraucherzentrale
Gesundheits-Apps: medizinische Anwendungen auf Rezept
Schätzfrage-Frage: Wie viele DiGAs sind derzeit (Januar 2021) im
DiGA-Verzeichnis gelistet?
  • 10
  • 100
  • 1000
Verbraucher*innen offen für Digitalisierung der Pflege

 Mehr als die Hälfte der Bevölkerung begrüßt es, wenn digitale
 Anwendungen verstärkt in der Pflege eingesetzt werden.

 85 Prozent der Bevölkerung ist für den Einsatz von Robotern in
 der Pflege.

 Im Alter zu Hause gepflegt zu werden, wünschen sich 90 Prozent
 der Verbraucher*innen. Ebenso viele sind bereit, dafür digitale
 Anwendungen zu nutzen.
Verbraucher*innen offen für Digitalisierung der Pflege
 Besonders viel Zustimmung gibt es etwa für:
    Systeme zur Sturzerkennung (83 %),

    Erinnerungshilfen für die Ernährung und Medikamenteneinnahme
    (76 %)

    oder Rauchmelder mit integrierter Herdsteuerung (93 %).

    Genau diese Technologien scheinen aber nicht von der
    Erstattungsfähigkeit des § 40a SGB XI nach dem (Digitale
    Versorgung und Pflege – Modernisierungsgesetz – DVPMG)
    umfasst zu sein.
Das Nationale Gesundheitsportal des BMG

 Ziel: objektive, verständliche und verlässliche Gesundheitsinformationen

 Nicht zuletzt die Corona-Pandemie zeigt,
 wie wichtig qualitätsgesicherte Gesundheitsinformationen sind.
Das Nationale Gesundheitsportal des BMG
Doch auch wenn es jetzt eine weitere, öffentliche Alternative zu „Dr.
Google“ gibt:
      Das Nationale Gesundheitsportal ist noch unbekannt und hat
      starke und etablierte Konkurrenz.

      Deshalb braucht das Portal einen Mehrwert gegenüber anderen
      Angeboten, wie

      • umfangreichere Möglichkeiten zur Arztsuche

      • oder zum Vergleich von Krankenkassen.

      • Einbindung der Arzt- und Krankenhaussuche der Weissen Liste
        ist ein Anfang
Wie weiter?
Digital-Health-Index 2018

     Die digitale Transformation im Gesundheitswesen ist keine Aufgabe, die in
     einem einzelnen Bundesland gelöst werden kann, sondern mindestens auf
     nationaler Ebene.

     Seit 2018 und nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie ist ein
     Digitalisierungsschub erfolgt. Dieser muss fortgesetzt werden – immer mit dem
     Fokus der Patientenorientierung
Das digitale Krankenhaus
Das digitale Krankenhaus
 gestaltet den digitalen Wandel gemeinsam mit den Patient*innen
 (Partizipation).
 berücksichtigt, dass nicht alle Patient*innen gleichermaßen
 digitale Angebote wahr-nehmen werden bzw.
 können(Patientensouveränität).
 erkennt die Bedürfnisse der Patient*innen und greift Erwartungen
 der Patient*innen in Bezug auf digitale Angebote auf.
 stellt Patient*innen digitale Dienste zur Verfügung, um sie aktiv
 am Versorgungsprozess zu beteiligen und ihnen Transparenz
 über die eigenen Daten zu ermöglichen.
 fördert durch digitale Angebote die Gesundheitskompetenz der
 Einzelnen.
Was die Verbraucherzentralen zum Thema Digitalisierung im
Gesundheitswesen tun?
Was die Verbraucherzentralen zum Thema Digitalisierung im
Gesundheitswesen tun?
 Stellungnahmen zu Gesetzen auf Bundes- und Landesebene
 Verlässliche Informationen im Internetauftritt der
 Verbraucherzentralen
 Rechtliche Beratung
 Interessenvertretung in Gremien
 Kollektiver Rechtsschutz
 Enge Kooperation mit dem Datenschutz
 Wir bringen uns gerne konstruktiv in die weitere Diskussion zum
 Thema Digitalisierung im Gesundheitswesen ein.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

Impressum:
Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz e.V.
Seppel-Glückert-Passage 10
55116 Mainz
info@vz-rlp.de • www.vz-rlp.de
Quellenangaben
•   Pwc (2018): Future Health 2018 – Telemedizin auf dem Vormarsch. Bevölkerungsumfrage zur Digitalisierung und
    Technologisierung im Gesundheitswesen, https://www.pwc.de/de/gesundheitswesen-und-pharma/future-health-2018.html
    [13.01.21]
•   Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. (2015): Große Sorgen um Gesundheitsdaten,
    https://www.vzbv.de/infografik/infografik-grosse-sorgen-um-gesundheitsdaten [13.01.21]
•   The Noun Project (2021): Fax by Mediacurrent, https://thenounproject.com/search/?q=fax&i=2063438 [13.01.21]
•   McKinsey & Company (2020): eHealth Monitor 2020,
    https://www.mckinsey.de/~/media/mckinsey/locations/europe%20and%20middle%20east/deutschland/news/presse/2020/2020-
    11-12%20ehealth%20monitor/ehealth%20monitor%202020.pdf [13.01.21]
•   Janson-Karrikatur (2018): Video-Sprechstunde, https://janson-karikatur.de/video-sprechstunde/ [13.01.21]
•   The Noun Project (2021): Empowered by Nithinan Tatah, https://thenounproject.com/search/?q=+empowerment&i=3030826
    [13.01.21]
•   The Noun Project (2021): Accessibility by Jamison Wieser, https://thenounproject.com/search/?q=+accessibility&i=3023428
    [13.01.21]
•   Bundesgesundheitsministerium (2020): Die elektronische Patientenakte (ePA),
    https://www.bundesgesundheitsministerium.de/elektronische-patientenakte.html [13.01.21]
•   Christian Dierks (2019): Brauchen wir mehr Patientenvertretung in Deutschland?, Bundesgesundheitsblatt 2019, 62:1113–1119,
    https://www.dierks.company/publication/brauchen-wir-mehr-patientenvertretung-in-deutschland [13.01.21]
•   The Noun Project (2021): Data privacy policy by Juraj Sedlák, https://thenounproject.com/search/?q=data+privacy&i=1772659
    [13.01.21]
•   Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte (2021): DiGA-Verzeichnis, https://diga.bfarm.de/de/verzeichnis [13.01.21]
Quellenangaben
•   The Noun Project (2021): Nurse by Smalllike, https://thenounproject.com/search/?q=+nurse&i=1883181 [13.01.21]
•   Bitcom Research (2018): Digitalisierung in der Pflege, www.bitkom.org/Presse/Presseinformation/Grosse-Offenheit-fuer-
    digitale-Helfer-in-der-Pflege [13.01.21]
•   Forsa im Auftrag des vzbv (2017): Meinungen zur Digitalisierung der Pflege,
    www.vzbv.de/sites/default/files/downloads/2017/11/24/17-11-ergebnisse_forsa_digitalisierung_in_der_pflege.pdf [13.01.21]
•   Institut für Gesundheitsökonomie und Versorgungsforschung (2017): Aktuelle Ergebnisse der Gesundheitsforschung,
    www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/wie-mochten-die-deutschen-im-alter-gepflegt-werden-ein-interview-7003.php
    [13.01.21]
•   Zentrum für Qualität in der Pflege (2018): ZQP-Analyse, www.zqp.de/wp-
    content/uploads/ZQP_Analyse_PflegeDigitalisierung.pdf [13.01.21]
•   Gesund.bund.de (2021): Startseite, https://gesund.bund.de [13.01.21]
•   Bertelsmann Stiftung (o.J.): Digital-Health-Index: So funktioniert der Index, https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/unsere-
    projekte/der-digitale-patient/projektthemen/smarthealthsystems/digital-health-index [13.01.2021]
•   Burmann, Anja; Brinkkötter, Nico; Fischer, Burkhard; Meister, Sven (2019): Das digitale Kranken-haus: Online-Erhebung,
    Handlungsbedarf, Roadmap. Düsseldorf: Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen e.V. Online verfügbar unter www.das-
    digitale-krankenhaus.nrw [13.01.21]
•   Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. (2021): Faktencheck-gesundheitswerbung.de, https://www.faktencheck-
    gesundheitswerbung.de/ [13.01.21]
•   Foto Titelseite: Dreaming Andy/Fotolia
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