Das ist unser Haus SONNTAG, 17. JANUAR - Ein Tatort aus Stuttgart 20:15 Uhr - SWR
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
TATORT – DAS IST UNSER HAUS Vor vier Wochen sind die Mitglieder der Baugemeinschaft Oase Ostfildern in ihr Gebäude eingezogen und schon muss wegen eines Abdichtungsproblems das Fun- dament wieder aufgebaggert werden. Zum Vorschein kommt ein noch größeres Problem: eine nicht identifizierbare weibliche Leiche. Thorsten Lannert und Sebas- tian Bootz versuchen, sich zwischen Gruppensitzungen und Gefühlsäußerungen der Bewohner*innen ihren Weg zu bahnen, um Hinweise auf die Identität der To- ten zu erhalten. Sie begegnen dabei dem idealistischen Traum vom gemeinschaft- lichen Wohnen wie auch den Konflikten, die zwischen den Wohnungsbesitzern aufscheinen, als denen bewusst wird, dass es jemand von ihnen womöglich zum Täter wurde. Zumal es sich bei der Toten um eine ehemalige Bewerberin handeln könnte, die irgendwann spurlos verschwand. Ein Teil der Gruppe macht einen ei- genen Verdächtigen außerhalb des Hauses aus und damit sich selbst das Leben leichter. Die Kommissare allerdings sind nicht bereit, sich von Aura und Bauchge- fühl beeinflussen zu lassen. Ihnen gibt vielmehr zu denken, dass ausgerechnet die vermisste Beverly unter einigen der Bewohner für Aufregung gesorgt hatte ... Dietrich Brüggemann und Daniel Bickermann, die für das Stuttgarter Kommissarsteam bereits den »Tatort – Stau« schrieben, knüpfen auch mit diesem Drehbuch im Alltag an: Wohnbau ist gerade im Raum Stuttgart ein drängendes Thema. Wobei es den Häuslebauer*innen im »Tatort – Das ist unser Haus« nicht nur um das eigene Dach überm Kopf, sondern vor allem um den Traum vom gemeinschaftlichen Leben geht. Ein Ideal, das sich nach der langwierigen Entwicklungsphase ihres Projekts nun in der Realität beweisen muss und zusätzlich durch die Auseinandersetzung mit den Kommissaren auf die Probe gestellt wird. Und auch für Lannert und Bootz ist die Er- mittlung in einem Milieu, in dem ganz eigene Denkweisen unterwegs sind, eine Pro- be, wenn auch vor allem eine für die Geduld. Dietrich Brüggemann inszenierte mit liebevoll-schonungslosem Blick für das Milieu seiner Figuren wie für ihre Selbsttäu- schungen und Absurditäten und lässt seinem großen Ensemble auch außerhalb des Wohnprojekts Raum für einprägsame Miniaturen. Getragen von der Dialogkunst des Drehbuchs ist »Tatort – Das ist unser Haus« witzig, entlarvend und menschlich-allzu menschlich. TATORT – SONNTAG – 17. JANUAR – 20:15 UHR DAS IST UNSER HAUS
THORSTEN LANNERT RICHY MÜLLER SEBASTIAN BOOTZ FELIX KLARE DR. VOGT JÜRGEN HARTMANN ULRIKE CHRISTIANE RÖSINGER WENDELIN OLIVER GEHRS KERSTIN NADINE DUBOIS UDO EIKE JON AHRENS MARTINA ANNA BRÜGGEMANN KARSTEN MICHAEL KRANZ VIKTORIA LANA COOPER BIRGIT DÉSIRÉE KLAEUKENS FINN KILIAN JÜRGENS FRAU C. ISOLDE BARTH HERR MENDEL HEINER HARDT HERR HEUER HEINZ RUDOLF KUNZE FRAU BINDER HEDE BECK KIRA LINDA ELSER BAUARBEITER BERTHOLD BIESINGER HERR A. OLIVER JUNG VORARBEITER DARIO KROSELY HÄBERLE DONATO SVEZIA / EURE MÜTTER STEFFEN ANDREAS KRAUS / EURE MÜTTER PFLEIDERER MATTHIAS WEINMANN / EURE MÜTTER REGIE DIETRICH BRÜGGEMANN DREHBUCH DANIEL BICKERMANN UND DIETRICH BRÜGGEMANN KAMERA ANDREAS SCHÄFAUER SCHNITT BARBARA BRÜCKNER MUSIK DIETRICH BRÜGGEMANN SZENENBILD COSIMA VELLENZER KOSTÜMBILD JULIANE MAIER, SARAH RAIBLE PRODUKTION FRANZISKA SPECHT REDAKTION BRIGITTE DITHARD EINE PRODUKTION DES SÜDWESTRUNDFUNKS GEDREHT JANUAR / FEBRUAR 2020 IN KARLSRUHE UND UMGEBUNG SOWIE STUTTGART TATORT – SONNTAG – 17. JANUAR – 20:15 UHR DAS IST UNSER HAUS
INTERVIEW MIT RICHY MÜLLER UND FELIX KLARE Der »Tatort – Das ist unser Haus« war nach »Stau« der zweite Stuttgarter Tatort mit Dietrich Brüggemann. Was sind denn die größten Herausforderungen bei seinen Tatorten? RICHY MÜ LLER Es gibt sie nicht wirklich. Zuhören und Ruhe bewahren sind Dinge, die Dietrich sehr schätzt und das fällt mir leicht. FELIX KL ARE Die Drehbücher von Dietrich Brüggemann lesen sich in einem Guss, das ist schon mal sehr schön! Bei der Ar- beit war es auch diesmal oft sehr lustig, wegen der guten Dialoge und Situationen. Das Herausfordernste für mich waren zum einen die vielen Schau- spieler*innen mit ihren Rollen- und Situationsverständnissen und zum anderen, sich mit den Vorstellungen des Regisseurs, der ja TATORT – SONNTAG – 17. JANUAR – 20:15 UHR auch das Buch geschrieben hat und sicher vieles schon im Kopf hatte, auseinander zu setzen. Als Basti Bootz kenn ich meine Rolle DAS IST UNSER HAUS ja auch schon 13 Jahre …
Die Bewohner*innen des Hauses haben ja ihre ganz eigene Sicht- Gesetzt den Fall, Du würdest eine neue Wohnform suchen – käme so weise auf die Dinge und auf die Polizeiarbeit, verdächtigen mal ein Wohnprojekt für Dich in Frage? jemand wegen seiner Aura oder werfen den Kommissaren vor, Verdächtige zu pathologisieren. Welche Reaktionen löst das in RICHY MÜLLER Thorsten Lannert aus? Ich weiß nicht. Gemeinschaft ist ja etwas das einem Kraft geben kann. Also wenn die Konstellation stimmen würde!? FELIX KL ARE Eindeutige Haltungen der Kommissare gegenüber den z. T. sehr FELIX KL ARE speziellen Bewohner*innen waren nicht geschrieben. Ich konnte Als ich jünger war habe ich mich tatsächlich auch damit beschäf- das besser verstehen, als ich den Film fertig geschnitten gesehen tigt. Ich konnte mir schon vorstellen mit vielen guten und weni- habe. Da ist mir aufgefallen, dass die Zuschauer sich schon sehr mit ger guten Freunden in einer Gemeinschaft zu leben. Weitestge- uns Kommissaren verbinden und somit unsere Meinung viel be- hend übereinstimmende Werte und vieles andere, wie Toleranz deutet. Hätten wir in unseren Figuren Bootz und Lannert beispiels- etc., ist da besonders wichtig und auch die finanzielle Situation weise die Bewohner eher negativ bewertet, hätten sie in der Regel ist zu mehreren jungen Menschen leichter zu bewerkstelligen. vor den Zuschauern keine wirkliche Sympathie bekommen. Klar habe ich in WGs gelebt, aber zu mehreren zu bauen oder zu kaufen, das hat sich letztendlich einfach nicht ergeben. RICHY MÜ LLER Jetzt mit meinen Kindern ist es gefühlt ganz gut so – wir sind ja Keine besonderen, vielleicht ein leichtes Schmunzeln. Nach so vie- eh zu sechst (!) das ist schon ne ganze Menge Mensch mit vielen len Jahren der Ermittlung ist man auf alles gefasst. Und es sind ja unterschiedlichen Bedürfnissen. Und dann kommen noch Katzen, in diesem Fall auch wirklich keine bösen Menschen. Hühner und Hasen dazu, also ich denke, das reicht. Im Alter kann ich mir eine WG dann wieder sehr gut vorstellen. Die Schlagworte dazu, wie Einsamkeit, Altersarmut, Toleranz fallen im Film – da hört sich WG für mich sehr sinnvoll und lustig an.
CHRISTIANE RÖSINGER ULRIKE Was hat Ihre Figur am Wohnprojekt Oase fasziniert? Christiane Rösinger als Ulrike: Ich wohne in der Oase, weil mir ein Leben in der Gemein- schaft wichtig ist. Ich glaube nicht an die Kleinfamilie. Ich will mit anderen zusammenwohnen, auch wenn es TATORT – SONNTAG – 17. JANUAR – 20:15 UHR schwieirig ist. DAS IST UNSER HAUS
ANNA BRÜGGEMANN MARTINA Was hat Ihre Figur am Wohnprojekt Oase fasziniert? Anna Brüggemann als Martina und Michael Kranz als Karsten: Wir haben einen Aushang in einem Bioladen gesehen und uns sofort beworben. Und haben uns immer sehr einge- TATORT – SONNTAG – 17. JANUAR – 20:15 UHR bracht, auch als wir noch im Kandidatenpool waren. – Zu- DAS IST UNSER HAUS sammen gebacken, Ausflüge gemacht. – Und dann war schnell klar, dass wir dabei sind.
MICHAEL KRANZ KARSTEN Was hat Ihre Figur am Wohnprojekt Oase fasziniert? Anna Brüggemann als Martina und Michael Kranz als Karsten: Wir haben einen Aushang in einem Bioladen gesehen und uns sofort beworben. Und haben uns immer sehr einge- TATORT – SONNTAG – 17. JANUAR – 20:15 UHR bracht, auch als wir noch im Kandidatenpool waren. – Zu- DAS IST UNSER HAUS sammen gebacken, Ausflüge gemacht. – Und dann war schnell klar, dass wir dabei sind.
JOSEPH BUNDSCHUH MARCO Was hat Ihre Figur am Wohnprojekt Oase fasziniert? Joseph Bundschuh als Marco: Marco würde sagen das, was jeder von einem Leben in einer Oase erwartet: Ruhe, Geborgenheit und Frieden … Marco ist genervt von dem schnellen Leben in der 'normalen' Ge- sellschaft und sehnt sich nach einem ruhigen Ort, an dem Werte wie Gemeinschaft, ein gesundes Miteinander und TATORT – SONNTAG – 17. JANUAR – 20:15 UHR offene Kommunikation nicht nur diskutiert, sondern gelebt werden. Er ist so mutig, sich auf dieses Experiment einzulas- DAS IST UNSER HAUS sen und gewillt, seinen Teil dazu beizutragen.
LANA COOPER VIKTORIS Was hat Ihre Figur am Wohnprojekt Oase fasziniert? Lana Cooper als Viktoria: Ich bin eine gestandene Frau würd ich sagen. Weiß was ich will und brauche und nicht brauche. Endlich bin ich nun soweit es mir in einem Umfeld meiner Wahl mit Menschen TATORT – SONNTAG – 17. JANUAR – 20:15 UHR meiner Wahl gemütlich zu machen und zwar mit meiner DAS IST UNSER HAUS großen Liebe Birgit. Ich kann mir sogar vorstellen mit ihr eine Familie zu gründen obwohl ich Kinder nicht besonders mag.
NADINE DUBOIS KERSTIN Was hat Ihre Figur am Wohnprojekt Oase fasziniert? Nadine Dubois als Kerstin: Was ich mir von der Oase erwarte? Harmonie und Gemein- schaft. Ich will nicht neben Fremden wohnen. Ich will mit Freunden leben. Ich will hier – mit der Gruppe - Wurzeln schlagen. Was ich nicht will: Dass wir uns gegenseitig TATORT – SONNTAG – 17. JANUAR – 20:15 UHR schlagen. Und damit das nicht passiert, bin ich da. Ich bin da, um die Energie der Gruppe im grünen Bereich zu hal- DAS IST UNSER HAUS ten. Mit meinen Räucherstäbchen. Oder ohne.
OLIVER GEHRS UDO Was hat Ihre Figur am Wohnprojekt Oase fasziniert? Oliver Gehrs als Udo: Als politischer Mensch sorgt Udo für den ideologischen Überbau des Wohnprojekts Er sucht in der Oase Empathie – bei den anderen und TATORT – SONNTAG – 17. JANUAR – 20:15 UHR bei sich. DAS IST UNSER HAUS
EIKE JON AHRENS WENDELIN Was hat Ihre Figur am Wohnprojekt Oase fasziniert? Eike Jon Ahren als Wendelin: Ich bin stolz auf uns, dass wir die Oase jetzt wirklich realisiert haben. Was ich mir vom Leben in der Oase erhoffe? In aller erster Linie Gemeinschaft, Austausch auf allen Ebenen und dass wir einander bereichern. Die Kleinfamilie ist letztend- lich als Sozialform gescheitert. Heterogene Gemeinschaften sind die Zukunft. Für Kinder, Erwachsene, Frauen, Männer, für Alleinstehende und Verpartnerte. Auch ökonomisch und TATORT – SONNTAG – 17. JANUAR – 20:15 UHR ökologisch. Als reflektierter Mensch im Hier und Jetzt gibt es meiner Meinung nach gar keine Alternative zu unserem DAS IST UNSER HAUS Entwurf der ungezwungenen Gemeinschaft.
DESIREE KLAEUKENS BIRGIT TATORT – SONNTAG – 17. JANUAR – 20:15 UHR DAS IST UNSER HAUS
TATORT – SONNTAG – 17. JANUAR – 20:15 UHR DAS IST UNSER HAUS
Impressum Herausgeber Südwestrundfunk Presse und Public Affairs Redaktion Annette Gilcher Bildredaktion Thorsten Hein Fotos Benoît Linder Grafik-Design SWR Design 2020 ⁄ Jutta Haderer Pressekontakt Südwestrundfunk Annette Gilcher Tel. 07221 929 24016 annette.gilcher@SWR.de DasErste.de www.ard-foto.de
Sie können auch lesen