Das Wichtigste über die östrogenfreie Pille - Gut zu wissen: Für Ihre JUBRELE Anwenderinnen
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Gut zu wissen: Das Wichtigste über die östrogenfreie Pille Informationen zur Empfängnisverhütung mit der östrogenfreien Pille Für Ihre JUBRELE® Anwenderinnen
Inhaltsverzeichnis Pille ist nicht gleich Pille Seite 4 – 5 Die östrogenfreie Pille JUBRELE® – zuverlässige Empfängnisverhütung Seite 6 – 7 Die östrogenfreie Pille – flexibel in der Einnahme Seite 8 – 9 Die östrogenfreie Pille – geeignet für viele Frauen Seite 10 –11 Verhütung und Stillzeit – was ist zu beachten? Seite 12 –13 Die Pille und zyklusabhängige Kopfschmerzen Seite 14 –15 Verhütung und Übergewicht – worauf kommt es an? Seite 16 –18 Rauchen und Verhütung – was ist wichtig? Seite 19 Der Pearl-Index – ein entscheidender Faktor Seite 20 – 21 Der weibliche Zyklus – Grundlage der Fruchtbarkeit Seite 22 – 23 Die Monatsblutung – so entsteht sie Seite 24 – 25 Ein verändertes Blutungsmuster Seite 26 – 27 Häufig gestellte Fragen zum Thema östrogenfreie Pille Seite 28 – 32 Glossar von A bis Z Seite 34 – 35 2
Groß, klein, dick, dünn, blond, rot oder brünett, temperamentvoll oder gelassen – so unterschiedlich wir Frauen auch sind, ein Thema verbindet uns alle: Verhütung. Liebe Leserin, Ihr Arzt hat Ihnen die östrogenfreie Pille JUBRELE® verschrieben. Auf den nächsten Seiten erfahren Sie mehr zur Verhütung mit der östrogenfreien Pille. Wir freuen uns über Ihr Interesse an MSD SHARP & DOHME GMBH und beantworten Ihnen gerne alle Fragen, die in unmittelbarem Zusammenhang mit unserem Unternehmen, unseren Arzneimitteln oder unseren Services stehen. Sie erreichen das MSD Infocenter Montag bis Donnerstag von 8.00 bis 18.00 und Freitag von 8.00 bis 17.00 Uhr unter der gebührenfreien Service-Nummer 0800 / 673 673 673. Oder Sie senden uns eine E-Mail an infocenter@msd.de. Wir wünschen Ihnen eine angenehme Lektüre – und alles Gute für Sie! 3
Pille ist nicht gleich Pille Herkömmliche Pillen (Kombinationspräparat) Herkömmliche Pillen wirken auf Basis der Kombination von zweierlei Hormonen, der Östrogene und der Gestagene. Aus diesem Grund nennt man sie auch Kombinationspräparate. Sie bieten eine hohe Verhütungssicherheit und garantieren einen stabilen Zyklus. Sie gehen jedoch mit einem erhöhten Risiko für Bildung von Blutgerinnseln einher und sind daher nicht für jede Frau geeignet. Manche Frauen vertragen diese Pillen nicht aufgrund von östrogenbedingten Nebenwirkungen. Sie können auf ein Präparat, das nur Gestagen, aber kein Östrogen enthält wie die Minipille oder im Besonderen die östrogenfreie Pille, wechseln. Minipillen Die Minipille ist eine gute Alternative zu den herkömmlichen Kombi- nationspräparaten für alle Frauen, die eine hormonelle Verhütung bevorzugen. Minipillen enthalten kein Östrogen. Ihre Wirkung beruht vorwiegend auf einer Verdickung des Gebärmutterhalsschleimes, was die Wanderung der Spermien aus der Scheide in die Gebärmutter und Eileiter verhindert. Da sie den Eisprung nicht zuverlässig hemmt, muss sie immer exakt zum gleichen Zeitpunkt eingenommen werden (in der Regel +/– 3 Stunden). Und das setzt einen sehr regelmäßigen Lebensstil voraus. 4
Die östrogenfreie Pille JUBRELE® Die östrogenfreie Pille sorgt für eine Verdickung des Gebärmutterhals- schleimes und hemmt den Eisprung. Somit bietet die östrogenfreie Pille eine vergleichbar hohe Verhütungssicherheit wie herkömmliche Kombi- nationspräparate. Da sie keine Östrogene enthält, ist nicht mit östro- genbedingten Nebenwirkungen zu rechnen. Und wenn die Einnahme einmal vergessen wird, kann sie innerhalb von 12 Stunden nachgeholt werden. Das leisten die verschiedenen Pillen: Herkömmliche Pille Herkömmliche Östrogenfreie (Kombinationspräparat) Minipille Pille JUBRELE® Verhindert den Eisprung Ja Nein Ja (Ovulationshemmung) Verdichtet den Schleim Ja Ja Ja (Zervixschleimverdichtung) bietet das Ja Nein Ja 12-h-Einnahmefenster 5
Die östrogenfreie Pille JUBRELE® – zuverlässige Empfängnisverhütung Es gibt Frauen, die östrogenhaltige Pillen nicht ver tra- gen oder nicht einnehmen möchten. Die östrogenfreie Pille kann in solchen Fällen eine Alternative sein. 6
Null Östrogen – zuverlässiger Verhütungsschutz Der wichtigste Mechanismus für eine zuverlässige Empfängnisverhü- tung ist die Hemmung des Eisprungs. Die östrogenfreie Pille JUBRELE® leistet dies und sorgt zusätzlich dafür, dass sich der Schleim am Gebärmutterhals verdickt und somit für Spermien undurchlässig ist. Als reines Gestagenpräparat bietet diese östrogenfreie Pille eine zuver- lässige und im Allgemeinen gut verträgliche Empfängnisverhütung. 1 x täglich – ohne Pillenpause Die Einnahme beginnt mit dem ersten Tag der Monatsblutung und sollte dann täglich etwa zum gleichen Zeitpunkt erfolgen. Die östro- genfreie Pille JUBRELE® wird durchgängig 28 Tage eingenommen. Das heißt: Nach der letzten Pille wird am nächsten Tag gleich mit dem nächsten Pillenstreifen begonnen ohne Pillenpause. Das kann für viele Frauen vorteilhaft sein: Aufgrund der kontinuierlichen Einnahme können zyklusabhängige Beschwerden nachlassen. 7
Die östrogenfreie Pille JUBRELE® – flexibel in der Einnahme Hin und wieder gibt es Situationen im Leben, die es einem schwer machen, den Einnahmezeitpunkt für die Minipille einzuhalten. Die östrogenfreie Pille bietet 12 Stunden Flexibilität. 8
12 Stunden Zeit zur Einnahme bei gleicher Zuverlässig- keit Wird die östrogenfreie Pille einmal vergessen, ist das nicht weiter schlimm. Die Einnahme kann – anders als bei Minipillen – innerhalb von 12 Stunden nach dem eigentlichen Einnahmetermin nachgeholt werden. Die Wirksamkeit ist nicht eingeschränkt. Zusätzliche empfäng- nisverhütende Methoden müssen nur dann angewendet werden, wenn die Einnahme mehr als 12 Stunden verspätet erfolgt. Darum empfiehlt es sich, auch die östrogenfreie Pille am besten immer zu einem festen Zeitpunkt einzunehmen. So fällt es leichter, an die tägliche Einnahme zu denken und einem Vergessen vorzubeugen. Das gilt übrigens auch für die Folgetabletten, wenn eine vergessene Pilleneinnahme innerhalb von 12 Stunden nachgeholt wurde. Zurück zur Fruchtbarkeit Bei Kinderwunsch kann die östrogenfreie Pille jederzeit abgesetzt werden. Bei den meisten Frauen pendelt sich der normale Zyklus dann rasch ein und eine Schwangerschaft ist wieder möglich. 9
Die östrogenfreie Pille – geeignet für viele Frauen Frauen mit Östrogenunverträglichkeit wollen oder sollen auf die Einnahme von Östrogenen verzichten, um östrogenbedingte Nebenwirkungen zu vermeiden. 10
Die östrogenfreie Pille ist eine zuverlässige und im Allgemeinen gut verträgliche hormonelle Verhütungsmethode für Frauen jeden Alters, insbesondere für Frauen: • die keine Östrogene nehmen sollen, weil sie beispielsweise stillen, rauchen oder übergewichtig sind – oder ihr Körper Östrogen- präparate nicht verträgt. • mit zyklusbedingten Kopfschmerzen, Migräne oder anderen Regel- beschwerden. • die keine Östrogene wollen, weil sie ihrem Körper möglichst nur ein Hormon zuführen möchten. Für wen ist die östrogenfreie Pille nicht geeignet? • Die östrogenfreie Pille ist nicht geeignet für Frauen mit einer Thrombose (Venenverschluss), für Frauen mit schwerer Leber- erkrankung, bei bestimmten bösartigen Krebserkrankungen und bei nicht abgeklärten Blutungen aus der Scheide. • Die östrogenfreie Pille enthält – wie viele andere Tabletten – den Milchzucker Lactose. Der Lactosegehalt ist gering. Dennoch sollten Frauen mit ausgeprägten, insbesondere erb- lichen Formen der Lactoseunverträglichkeit die östrogenfreie Pille nicht anwenden. 11
Verhütung und Stillzeit – was ist zu beachten? Früher galt das Stillen als zuverlässige Verhütungs- methode. Heute weiß man, dass Frauen selbst in der Stillzeit nicht hundertprozentig vor einer neuen Schwangerschaft geschützt sind. 12
In der Stillzeit gilt besondere Vorsicht Für Frauen in der Stillzeit ist nicht jede Art der Verhütung geeignet. Kombinierte Pillen, die Östrogene und Gestagene enthalten, sollten während der Stillzeit nicht eingenommen werden. Denn östrogen- haltige Pillen können die Zusammensetzung der Muttermilch beeinflus- sen und die Milchmenge reduzieren. Wachstum und Entwicklung des Babys können beeinträchtigt werden. Östrogenfrei durch die Stillzeit Die östrogenfreie Pille kann 6 Wochen nach der Geburt auch während der Stillzeit angewendet werden, da sie nur ein Gestagen enthält. Die Menge und die Zusammensetzung der Muttermilch bleiben davon unbeeinflusst. Es wurden keinerlei Auswirkungen auf das Wachstum und Entwicklung des gestillten Kindes durch die Einnahme der östrogenfreien Pille beobachtet. Auch nach der Stillzeit kann mit der östrogenfreien Pille zuverlässig weiter verhütet werden, sofern nichts dagegen spricht. 13
Die Pille und zyklusabhängige Kopfschmerzen Regelmäßige Kopfwehattacken – für viele Frauen sehr belastend Bei Einnahme einer herkömmlichen Pille kommt es zu der monatlich wiederkehrenden Pillenpause, in der die Monatsblutung erfolgt. Dabei kann es zu zyklusbedingten Kopfschmerzen und Migräne kommen. Vor allem mit Einsetzen der Regelblutung berichten die Betroffenen von wiederkehrenden Kopf wehattacken. Die Schmerzen können pochend oder pulsierend und meistens einseitig sein – und das über mehrere Stunden oder sogar Tage hinweg. Hinzu kommen oft Übelkeit, Erbrechen sowie Licht- und Lärmempfindlichkeit, was auf eine Migräne hinweisen kann. 14
Die östrogenfreie Alternative Wenn es aufgrund der Pilleneinnahme zu Hormonschwankungen kommt, die zu zyklusbedingten Kopfschmerzen, Migräne und anderen Regelbeschwerden führen, kann die östrogenfreie Pille eine Alternative sein. Da sie kontinuierlich, ohne Pillenpause eingenommen wird, bleibt der Hormonspiegel konstant, was für viele Frauen eine Besserung der zyklusbedingten Kopfschmerzen und Migräne bedeuten kann. Die WHO* Leitlinie Ein medizinisches Auswahlkriterium für die Verwendung von Verhütungsmitteln Herkömmliche Pille Minipille/ (Kombinationspräparat) Östrogenfreie Pille endung: Was tun, wenn vor Beginn der Anw 1 1 Kopfschmerzen (keine Migräne) 2 1 Jahre) Migräne ohne Aura (Alter unter 35 3 1 Jahre) Migräne ohne Aura (Alter ab 35 4 2 Migräne mit Aura (jedes Alter) endung: Was tun, wenn während der Anw 2 1 Kopfschmerzen (keine Migräne) 3 2 Jahre) Migräne ohne Aura (Alter unter 35 4 2 Jahre) Migräne ohne Aura (Alter ab 35 4 3 Migräne mit Aura (jedes Alter) dbar; 2 Methode im Allgemeinen anwen ilung: 1 Methode immer anwendbar; Kategorien nach klinischer Beurte darf nicht angewendet werden empfe hlensw ert; 4 Metho de 3 Methode nicht * World Health Organisation 15
Verhütung und Übergewicht – worauf kommt es an? Übergewicht und Verhütung – ein Thema, das viele Frauen beschäftigt. Denn bei der Wahl des Verhütungs- mittels kann auch das Gewicht eine Rolle spielen. Wenn eins zum anderen kommt Natürlich können auch übergewichtige Frauen die Pille nehmen. Vorsicht ist allerdings geboten, wenn mehrere Risikofaktoren gleichzei- tig auftreten – beispielsweise: Übergewicht, Rauchen und ein Alter über 35 Jahre. Denn hier steigt das Risiko von Schlaganfällen, Thrombosen und Herzinfarkt mit der Einnahme einer herkömmlichen Pille. Deshalb wird in solchen Fällen von östrogenhaltigen Kombi- nationspräparaten eher abgeraten. Östrogenfreie Präparate hingegen stellen eine gute Therapieoption dar – laut Gynäkologen und WHO. Leitlinie der WHO – ein medizinisches Auswahlkriterium für die Verwendung von Verhütungsmitteln Herkömmliche Pille Minipille/ (Kombinationspräparat) Östrogenfreie Pille Übergewicht/Adipositas 2 1 BMI höher als 30 2 1 Jahren Ab der 1. Regelblutung, unter 18 und einem BMI ab 30 dbar 2 Methode im Allgemeinen anwen ilung: 1 Methode immer anwendbar; Kategorien nach klinischer Beurte 16
Der BMI als Maß für Über- und Untergewicht Um das Gewicht eines Erwachsenen in Bezug auf Über- oder Unter- gewicht einschätzen zu können, wird es ins Verhältnis mit der Körper- größe gebracht. Als Standard kennt man den so genannten Body- Mass-Index (BMI), der wie folgt berechnet wird: Körpergewicht (in Kilogramm) geteilt durch das Quadrat der Körpergröße (in Metern). Übergewicht ist bei einem BMI von 25 – 29 definiert, von Adipositas (Fettleibigkeit) spricht man ab einem BMI von 30. Der BMI ist für Leistungssportler, Bodybuilder, Schwangere, stillende Mütter und Kinder nicht anwendbar. 17
Weniger Angst vor zusätzlichen Pfunden Einige Frauen befürchten, dass sie bei Einnahme der Pille zunehmen. Diese Angst basiert auf Erfahrungen mit Antibabypillen der ersten Generation. Die damals verwendeten Gestagene wirkten appetitanre- gend, so dass die Frauen mehr aßen und deshalb zunahmen. Dazu kamen oft auch Wassereinlagerung im Gewebe, meist verursacht durch den hohen Östrogenanteil. Auf die heutigen modernen Arznei- mittel sind diese Erfahrungen nicht mehr ohne Weiteres übertragbar, da der Östrogenanteil wesentlich niedriger ist. Die meisten Frauen nehmen nicht zu. 18
Rauchen und Verhütung – was ist wichtig? Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt die Verwendung von Gestagenpräparaten anstelle von kombinierten Pillen für viele verschiedene Frauen – auch für Frauen, die rauchen. Leitlinie der WHO – ein medizinisches Auswahlkriterium für die Verwendung von Verhütungsmitteln Herkömmliche Pille Minipille/ (Kombinationspräparat) Östrogenfreie Pille Raucherinnen Alter unter 35 2 1 Alter ab 35 3 1 Weniger als 15 Zigaretten/Tag Alter ab 35 4 1 15 Zigaretten oder mehr/Tag Kategorien nach klinischer Beurteilung: 1 Methode immer anwendbar; 2 Methode im Allgemeinen anwendbar; 3 Methode nicht empfehlenswert; 4 Methode darf nicht angewendet werden 19
Der Pearl-Index – ein entscheidender Faktor Wenn es um die Wahl der geeigneten Verhütungsme- thode geht, spielt die Zuverlässigkeit eine wichtige Rolle. Aber wie kann man Zuverlässigkeit messen? Kleiner Pearl-Index, große Verhütungssicherheit Die Zuverlässigkeit einer Verhütungsmethode wird mit dem so genann- ten Pearl-Index angegeben. Dieser bezieht sich jeweils auf 100 Frauen, die eine bestimmte Verhütungsmethode anwenden. Ein Index von 1 bedeutet, dass pro Jahr von diesen 100 Frauen eine trotzdem schwanger wird. Ohne zusätzliche Verhütung beträgt der Pearl-Index bei Frauen zwischen 20 und 30 Jahren ungefähr 80. Das heißt, ca. 80 % der Frauen zwischen 20 und 30 Jahren, die nicht verhüten, werden in einem Jahr schwanger. Fazit: Je kleiner der Pearl-Index, desto zuverlässiger die Verhütungsmethode. 20
Zur Zuverlässigkeit der östrogenfreien Pille JUBRELE®: Als Ovulationshemmer verhindert die östrogenfreie Pille den Eisprung. Zusätzlich verdichtet sie den Schleim im Gebärmutterhals (Zervix- schleim) und macht ihn für Spermien nahezu undurchlässig. Sie verhindert auch den vollständigen Aufbau der Gebärmutterschleim- haut, so dass sich keine befruchtete Eizelle einnisten kann. Somit bietet die östrogenfreie Pille eine hohe Verhütungssicherheit, die mit einem Pearl-Index weniger als 1 bewertet wird. Pearl-Index (PI) Verhütungsmethode endung bei korrekter Anw
Der weibliche Zyklus – Grundlage der Fruchtbarkeit Ein Zyklus dauert im Allgemeinen zwischen 26 und 32 Tagen. Er beginnt am ersten Tag der Monatsblutung und endet am Tag vor der nächsten Blutung. Der Zyklus lässt sich in 2 Phasen einteilen: • Phase 1 – vom ersten Tag der Periode bis zum Eisprung. Während dieser Zeit reift die Eizelle in den Follikeln (so genannte Follikelphase) heran und die Gebärmutterschleimhaut wird unter dem Einfluss des weiblichen Hormons Östrogen aufgebaut. • Phase 2 – nach dem Eisprung bis zum Eintreten der nächsten Monatsblutung. Jetzt ist die Gebärmutter auf das Einnisten der befruchteten Eizelle vorbereitet. Nur während der Tage um den Eisprung herum kann die Frau schwan- ger werden. Findet keine Befruchtung statt, wird die Gebärmutter- schleimhaut abgebaut, die Reste werden in der Regelblutung (Menstru- ation) abgestoßen. 22
Hypothalamus Hypophyse Hypothalamus Das Hormon GnRH aus dem GnRH Hypothalamus bewirkt, dass die Die östrogenfreie Pille ver- Hypophyse FSH und LH aus- hindert die Freisetzung schüttet. FSH ist wichtig für die des Hormons GnRH und Eizellreifung und LH dient der damit auch die Freiset- Auslösung des Eisprungs. zung von FSH und LH. Der Eisprung findet nicht statt. Hypophyse LH FSH Östrogene und Gestagene, die im Eierstock gebildet werden, bereiten die Schleimhaut der Kein Eisprung Gebärmutter auf die Einnistung des befruchteten Eis vor. Eileiter mit Eizelle nach Eisprung Eierstock Gebärmutter Zusätzlich wird durch Veränderun g des Schleims im Gebär- mutterhals eine Barriere für die Samenzellen aufgebaut. 23
Die Monatsblutung – so entsteht sie Normaler Monatszyklus Die Abbildung zeigt eine schematische Darstellung des Monatszyklus ohne hormonelle Verhütung. In der ersten Zyklushälfte reift die Eizelle in den Follikeln heran und die Gebärmutterschleimhaut wird aufge- baut. In der Zyklusmitte erfolgt der Eisprung. Danach bildet sich aus dem Follikel ein Gelbkörper, der das weibliche Hormon Progesteron produziert. Es handelt sich dabei um ein Gestagen, das die Gebär- mutterschleimhaut umwandelt und auf eine Schwangerschaft vorberei- tet. Kommt es nicht zur Befruchtung, wird die Gebärmutterschleimhaut abgestoßen und mit der nächsten Menstruationsblutung ausgeschie- den. Es beginnt ein neuer Zyklus. Eisprung Aufbauphase Umwandlungsphase Menstruation Menstruation 36,9 36,5 Basaltemperatur: °C Eisprung Gelbkörper Eierstock Reifung der Eizelle (Follikelphase) (Ovulation) (Gelbkörperphase) Gebärmutterschleimhaut 28–35 5 14 Zyklustage 1 Normaler Zyklus 24
Monatszyklus unter der östrogenfreien, eisprung- hemmenden Pille Das in der östrogenfreien Pille JUBRELE® enthaltene Gestagen unter- drückt den Eisprung. Die Follikelentwicklung wird gebremst, so dass sich die Gebärmutterschleimhaut nicht oder nur leicht aufbaut. Blutun- gen können dadurch unregelmäßig, häufiger oder seltener werden oder sogar ganz ausbleiben. Die Umstellung auf die östrogenfreie Pille dauert bei manchen Frauen etwas länger, so dass gerade in den ersten Monaten der Anwendung Unregelmäßigkeiten bei der Blutung auftreten können, die sich aber im weiteren Verlauf meist regulieren. Kein Eisprung Menstruation Menstruation 36,9 36,5 Basaltemperatur: °C Unreife Eizelle (geringes Follikelwachstum) Eierstock Gebärmutterschleimhaut 1 5 28–35 14 Zyklustage Zyklus unter der östrogenfreien Pille JUB RELE® 25
Ein verändertes Blutungsmuster Mit Einnahme der östrogenfreien Pille ist es möglich, dass sich die Monatsblutung abschwächt, sogar ganz ausbleibt oder Zwischenblutungen auftreten. Regelmäßige Blutungen bei herkömmlichen Pillen Wer von der Pille eine regelmäßige Blutung gewohnt ist, nimmt sehr wahrscheinlich über 21 Tage ein Kombinationspräparat (Östrogen und Gestagen) ein. Hier kommt es in der 7-tägigen pillenfreien Zeit zu einer regelmäßigen Monatsblutung. Diese Blutung wird auch Hormon- entzugsblutung genannt, da in der pillenfreien Zeit keine Hormone (Östrogene und Gestagene) eingenommen werden. Kein Hormonentzug bei östrogenfreier Verhütung Bei durchgehender östrogenfreier Verhütung kommt es nicht zum Hormonentzug und auch nicht immer zu regelmäßigen Blutungen. Das Blutungsmuster ist daher weniger vorhersehbar als bei der Ein- nahme von Kombinationspräparaten. Ein etwas unregelmäßigeres Blutungsmuster ist aber nichts Unnormales oder gar Grund zur Sorge. Im Gegenteil – es kann damit auch eine Besserung von Regel- beschwerden möglich sein. 26
Individuell veränderte Blutungsmuster unter der östrogenfreien Pille Wird die östrogenfreie Pille über mehrere Monate eingenommen, können die Blutungen seltener oder schwächer werden oder sogar ganz ausbleiben, was viele Frauen übrigens als positiv empfinden. Ebenso sind – insbesondere in den ersten Einnahmemonaten – Zwischenblutungen möglich. Im Einzelfall ist es nicht vorhersehbar, wie sich das individuelle Blutungsmuster entwickelt. Auf jeden Fall aber lässt sich sagen, dass es medizinisch nicht not- wendig ist, eine monatliche Blutung zu haben. Und das Ausbleiben der Regelblutungen weist auch nicht automatisch auf eine Schwanger- schaft hin. Nebenwirkungen unter der östrogenfreien Pille Die östrogenfreie Pille ist ein Arzneimittel und kann zu Nebenwir- kungen führen. Zu den häufigsten Nebenwirkungen gestagenhaltiger hormoneller Verhütungsmethoden zählen Gewichtsveränderungen, Kopfschmerzen, Depressionen, abgeschwächte Libido, Akne, Brust- schmerzen, Übelkeit und Müdigkeit. Hormonelle Verhütungsmethoden bieten keinen Schutz vor Geschlechtskrankheiten. Für weitere Informati- onen zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie bitte grundsätzlich vor Anwendung die Packungsbeilage oder sprechen Sie darüber mit Ihrem Frauenarzt/Ihrer Frauenärztin. 27
Häufig gestellte Fragen zum Thema östrogenfreie Pille Ab wann wirkt die östrogenfreie Pille? Wenn Sie die allererste Tablette am ersten Tag der Regelblutung ein- nehmen, sind Sie mit der östrogenfreien Pille die den Eisprung hemmt, vom ersten Tag an vor einer Schwangerschaft zuverlässig geschützt. Bei einem späteren Beginn der Einnahme müssen Sie eine Woche lang zusätzlich ein Kondom anwenden. Lesen Sie mehr dazu in der Packungsbeilage und wenden Sie sich bei Fragen an Ihre Frauenärz- tin/Ihren Frauenarzt. Was tun, wenn die Einnahme der östrogenfreien Pille vergessen wurde? Wenn Sie eine Tablette einmal vergessen haben und Ihnen dies innerhalb von 12 Stunden nach dem eigentlichen Einnahmetermin auffällt, nehmen Sie die vergessene Pille sofort und die nächsten Tabletten wieder zu den gewohnten Zeitpunkten ein. Die östrogenfreie Pille JUBRELE® wirkt dann nach wie vor zuverlässig. Sollten allerdings mehr als 12 Stunden vergangen sein, sinkt die Verhütungssicherheit für den laufenden Zyklus. Bitte nehmen Sie in diesem Fall Kontakt zu Ihrer Frauenärztin/Ihrem Frauenarzt auf, die/der Ihnen erklären wird, wie Sie weiter zu verfahren haben. 28
Was tun, wenn die Blutung ausbleibt? Sollten Sie Ihre Blutung unter der östrogenfreien Pille nicht bekommen, ist das nur selten ein Zeichen dafür, dass Sie schwanger sind. Wenn Sie die östrogenfreie Pille immer genau nach der Einnahmevorschrift angewandt haben, ist eine Schwangerschaft unwahrscheinlich. Bei ungefähr jeder fünften Anwenderin kommt es seltener zu Blutungen oder die Periode bleibt mit der Zeit ganz aus. Um aber ganz sicher- zugehen, fragen Sie Ihre Frauenärztin/Ihren Frauenarzt kurzfristig um Rat. Hat die Einnahme der östrogenfreien Pille Einfluss auf die spätere Fruchtbarkeit? Nach Absetzen der Pille kommt es bei den meisten Frauen rasch wieder zu einem normalen Zyklus. Sie können dann wieder schwan- ger werden. Die niedrige Dosierung der östrogenfreien Pille trägt mit dazu bei, dass sich der Körper nach dem Absetzen schnell wieder auf die natürlichen Vorgänge einstellt. Was mache ich, wenn ich während der Einnahme der östrogenfreien Pille Zwischenblutungen habe? Da diese Pille kein Östrogen enthält und ohne Pause eingenommen wird, ist das Blutungsmuster nicht so regelmäßig, wie unter einer Kombinationspille. Manche Frauen haben gar keine Blutungen mehr, andere haben seltenere oder häufigere Blutungen als vorher. 29
Im Laufe der Zeit pendelt sich das Blutungsmuster normalerweise ein. Die Regelmäßigkeit der Blutungen hat keinen Einfluss auf die empfäng- nisverhütende Wirkung. Nehmen Sie die östrogenfreie Pille weiterhin bis zum Ende der Blisterpackung, da diese leichten Blutungen häufig innerhalb der ersten Einnahmemonate verschwinden. Wenn die Schmierblutungen länger andauern oder stärker werden, sollten Sie darüber mit Ihrer Frauenärztin/Ihrem Frauenarzt sprechen. Macht die östrogenfreie Pille dick? Bei den meisten Frauen kommt es unter Einnahme der östrogenfreien Pille nicht zu nennenswerten Änderungen des Körpergewichts. Ich nehme schon eine Pille. Kann ich einfach wechseln? Sprechen Sie mit Ihrer Frauenärztin/Ihrem Frauenarzt darüber. Sie/Er wird Ihnen mitteilen, an welchem Tag Sie mit der Einnahme beginnen sollen. Dies erfolgt vorzugsweise am ersten Tag der pillen- freien Pause. 30
Ich habe ein Baby und stille. Kann ich die östrogenfreie Pille nehmen? Ja, diese Pille eignet sich gut für die Verhütung während der Stillzeit, da sie keine Östrogene enthält, die sich negativ auf die Muttermilch auswirken können. Ab sechs Wochen nach der Geburt können Sie mit der östrogenfreien Pille beginnen. Ich habe während der Stillzeit mit der östrogenfreien Pille verhütet. Kann ich sie auch weiterhin nehmen? Wenn Sie die östrogenfreie Pille während der Stillzeit eingenommen und gut vertragen haben, können Sie sie auch weiterhin zur zuverlässi- gen Verhütung verwenden. 31
Gibt es Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten? Wenn Sie gleichzeitig mit der östrogenfreien Pille andere Medikamen- te einnehmen, sollten Sie Ihre Frauenärztin/Ihren Frauenarzt unbedingt um Rat fragen, denn einige Medikamente können die Wirksamkeit der Pille beeinträchtigen. Dazu zählen auch bestimmte Medikamente zur Behandlung von Epilepsie, Tuberkulose und HIV sowie Antibiotika, Johanniskrautpräparate, Abführmittel und medizinische Kohle. Was tun bei Erbrechen oder Durchfall? Wenn Sie während der ersten 3 – 4 Stunden nach der Einnahme der östrogenfreien Pille Erbrechen oder Durchfall haben, sollten Sie sofort eine weitere Pille einnehmen, da die erste möglicherweise nicht aus- reichend vom Körper aufgenommen wurde und somit die Verhütungs- sicherheit gefährdet sein kann. Die nächsten Tabletten sind dann wieder zu den gewohnten Zeitpunkten einzunehmen. Fragen Sie außerdem Ihre Frauenärztin/Ihren Frauenarzt um Rat. 32
Sie haben weitere Fragen? Einfach notieren und beim nächsten Termin mit Ihrer Frauenärztin/ Ihrem Frauenarzt besprechen: 33
Glossar von A bis Z Androgene Menstruation Gruppe der männlichen Geschlechtshor- Die monatliche Blutung der Frau, die mone. meist als „Periode“, „Regel“ oder „Tage“ bezeichnet wird. Gestagene Gestagene (Gelbkörperhormone) sind Muttermund neben den Östrogenen die zweite wichti- Der äußere Muttermund ist die Öffnung ge Klasse der weiblichen Geschlechts- des Gebärmutterhalses zur Scheide hin. hormone. Ihr wichtigster Vertreter ist das Progesteron. Gestagene werden auch Östrogene künstlich hergestellt und in der hormonel- Östrogen (auch Estrogen geschrieben) ist len Schwangerschaftsverhütung einge- ein Oberbegriff für die wichtigsten weibli- setzt. chen Geschlechtshormone – es gibt über 30 verschiedene dieser Hormone. Östro- Hormone gene werden auch künstlich hergestellt Körpereigene Wirkstoffe, die viele und in der hormonellen Schwanger- körperliche Abläufe steuern. Wichtige schaftsverhütung eingesetzt. weibliche Geschlechtshormone sind Öst- rogene und Gestagene. Männliche Ge- Ovulation schlechtshormone sind Androgene, das Ovulation = Eisprung (siehe unter Zyklus). wichtigste unter ihnen ist Testosteron. Bei- Ovulationshemmung = Eisprung wird ge- de Geschlechter produzieren weibliche hemmt. und männliche Hormone, aber in unter- schiedlichem Verhältnis. Pearl-Index Ein Maß, das die Zuverlässigkeit bzw. Kontraindikation Versagerquote eines Verhütungsmittels Gegenanzeige. Medizinischer Grund, angibt. Besitzt ein Mittel den Pearl-Index warum ein bestimmtes Arzneimittel nicht 1, so heißt das, dass eine von 100 Frauen genommen werden darf. bei Anwendung dieses Verhütungsmittels und regelmäßigem Geschlechtsverkehr in Kontrazeption einem Jahr schwanger geworden ist. Je Empfängnisverhütung, Schwangerschafts- kleiner also der Pearl-Index, desto zuver- verhütung, Maßnahmen zur Vermeidung lässiger das Verhütungsmittel. einer Schwangerschaft. 34
Progesteron Eizelle in Richtung Uterus. Nach ca. 6 Ta- Weibliches Hormon, das den Zyklus der gen erreicht sie im Allgemeinen die Ge- Frau steuert. Es gehört zur Hormongruppe bärmutterhöhle und nistet sich dort ein. der Gestagene. Kommt es nicht zur Befruchtung, so stirbt die Eizelle nach 24 Stunden ab. Durch Uterus die hormonelle Veränderung im Körper Medizinischer Begriff für die Gebärmut- der Frau erfolgt ca. 14 Tage nach dem ter. Eisprung die Monatsblutung. Die Gebär- mutterschleimhaut wird dann abgestoßen Zervix und mit einer kleinen Blutung ausge- Medizinischer Begriff für den Gebärmut- schieden und ein neuer Zyklus beginnt terhals. von vorne. Zervixschleim/Zervixsekret Gebärmutterhalsschleim. Im Gebärmut- terhalskanal bildet sich ein Sekret. Diese natürliche Barriere dient zum Schutz der Gebärmutter vor Krankheitskeimen von außen. Zur Zeit des Eisprungs wird dieser Schleim dünnflüssig, um Samenzellen hin- durchzulassen. Nach dem Eisprung wird der Schleim wieder fester. Auch in der Schwangerschaft ist der Zervixschleim zäh, um die Gebärmutter nach außen zu verschließen. Zyklus Monatliche Veränderung im Körper der Frau. In der ersten Hälfte des Monatszyk- lus reift in den Eierstöcken eine Eizelle. Nach dem Eisprung ist die Eizelle bis zu 24 Stunden befruchtungsfähig. Kommt es zur Befruchtung, wandert die befruchtete 35
Praxisstempel Haben Sie weitere Fragen? Gerne können Sie sich an das MSD Infocenter unter der gebührenfreien Telefonnummer 0800 673 673 673 wenden. Unsere Servicezeiten sind Montag bis Donnerstag von 8:00 bis 18:00 Uhr und Freitag von 8:00 bis 17:00 Uhr. Oder Sie senden uns eine E-Mail an infocenter@msd.de. WOMN-1131691-0000 10/14 MSD SHARP & DOHME GMBH Lindenplatz 1, 85540 Haar www.msd.de
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