Developing Strategies for Fighting COVID-19 around the World
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World Health Summit High Level Event: Developing Strategies for Fighting COVID-19 around the World October 27th 2020, 09:00 am – 12:30 pm wirkungen der Klimakatastrophe, des Arten- Moderator: Wir begrüßen ganz herzlich Herrn sterbens und die Bedeutung des Wildtierhan- Dr. Eckart von Hirschhausen. Er ist Fernseh- dels für die jetzige und zukünftige Pandemien? moderator, Arzt, Wissenschaftsjournalist, Kaba- rettist und erfolgreicher Sachbuchautor. Er hat Ich bin tatsächlich sehr froh in dieser Runde zudem jüngst eine gemeinnützige NGO, eine als Arzt, Wissenschaftsjournalist und Medien- Stiftung, gegründet mit dem Namen: Gesunde mensch den Aspekt der Kommunikation ein- Erde, gesunde Menschen. Herr Dr. von Hirsch- bringen zu dürfen. Ich bin Botschafter für das hausen, wir freuen uns sehr, dass Sie da sind BMZ, für das SDG 3 Globale Gesundheit, ich und Sie haben jetzt das Wort. bin Botschafter durch eine langjährige Freund- schaft mit Detlev Ganten für den World Health Summit und Ehrenmitglied der Charité. Die Tatsache, dass Corona nicht vom Himmel Eckart von Hirschhausen: „One Health“ ist ein gefallen ist, sondern ganz eng damit zusam- bisschen wie „Weltfrieden“. Es klingt gut, keiner menhängt, wie wir mit Tieren umgehen, wie hat was dagegen, aber der Weg dahin ist kom- wir sie handeln und wie wir ihnen weltweit gar plex. Daher möchte ich mich in meinem Beitrag keinen Lebensraum mehr lassen, das kam bis- vor allem mit dem Aspekt der Kommunikation lang in den Diskussionen in meinen Augen viel beschäftigen, die momentan nahezu komplett zu kurz. Und wenn man sich klarmacht, der von Corona beherrscht wird. Wie kann es ge- Fokus, den das Pandemiethema das letzte halbe lingen, die übergeordneten Aspekte der Krisen Jahr bekommen hat: Ist das wirklich die größte mit in den Blick zu nehmen, konkret: die Aus- Gesundheitsherausforderung, die wir haben? 1
Nein. Die größte Gesundheitsbedrohung des hinguckt, eine Verbindung zu Klima, Umwelt 21. Jahrhunderts ist und bleibt die Klimakrise. und Lebensstil und der Zerstörung unserer Das ist nicht meine persönliche Meinung, son- Lebensgrundlagen. Killer Nummer Eins ist dern der Konsens von allen Menschen und Ins- die Luftverschmutzung mit mehr als acht titutionen, die sich intensiv damit beschäftigen: Millionen frühzeitigen Todesfällen jedes Jahr. Weltärztebund, Weltgesundheitsorganisation, Wie wir heute wissen, sind die schweren Ver- Lancet Climate Countdown, Leopoldina und läufe für Covid-19 dort besonders häufig, wo viele andere. Menschen dreckige Luft einatmen, wo also die Lunge schon vorgeschädigt ist. Das erklärt auch Nimmt man die „Ten Threats to Global Health“ die Verteilung von Todesfällen beispielsweise in der WHO, dann haben alle, wenn man genauer Norditalien, China und Indien. 2
Das heißt, mein großer Wunsch an alle, die in noch das Wort „Umwelt“ besonders. Wir müs- der Kommunikation aktiv sind, ist es, diesen sen nicht „das Klima retten“ – wir müssen uns Zusammenhang stärker in den Mittelpunkt retten. Und „Umwelt“ suggeriert, dass es da eine zu stellen. Sehr viel reden wir in der Pandemie Welt um uns herum gibt. Das Wort Umwelt von Verlusten, von Wirtschaftsverlusten. stellt automatisch den Menschen in den Warum sprechen wir so wenig von den Vor- Mittelpunkt, um den herum eine Welt für ihn teilen für Gesundheit und Lebensqualität, die zur freien Verfügung steht. Kurze Frage: Wer wir gewinnen könnten, zum Beispiel durch von Ihnen hat „Um-bewohner“? Niemand. Und saubere Luft? so wie wir zu Hause von „Mitbewohnern“ spre- chen, sollten wir auch von „Mitwelt“ sprechen. Als jemand, der als Journalist und Bühnen- Wir sind nicht die Krone der Schöpfung, wir mensch auf die mehrfache Bedeutung von sind Teil von ihr. Und ein extrem übergriffiger Worten achtet, mag ich weder das Wort „Klima“ noch dazu. Natur Natur ausaus Sicht Sicht desdes Menschen Menschen Natur Natur ausaus Sicht Sicht derder Natur Natur Quelle: Katapult Vor 10.000 Jahren hatten Menschen gerade Biotopen Futtermonokulturen machen. Und mal einen Anteil von etwa einem Prozent der Dank ist, dass die Nutztiere unsere Böden der Masse aller damaligen Wirbeltiere. 99% mit ihren Ausscheidungen belasten und die der Tiere auf dem Land waren Wildtiere. Atmosphäre mit ihren methanhaltigen Rülpsen Dann begann der Mensch mit Ackerbau und aufheizen. Wie absurd kann es noch werden? Viehzucht, woraus dann die Agroindustrie und die Massentierhaltung wurden. Und heute hat Manchmal stelle ich mir vor, wie abrupt der sich das Verhältnis komplett umgekehrt. Ein Fleischkonsum sinken würde, wenn man obli- Drittel der Masse der Wirbeltiere macht nur gatorisch für jedes Kilo Fleisch im Supermarkt eine Spezies aus – wir Menschen. Zwei Drittel an der Kasse einen 20 Liter Eimer Gülle ausge- sind die Nutztiere von Menschen. Und für alle händigt bekäme mit den Worten: „Das haben freien wilden Tiere bleibt nur noch 1 Prozent Sie mit eingekauft, wussten Sie das nicht? Doch, übrig. Im Anthropozän machen wir diesen das haben Sie mit verursacht. Brauchen Sie Planeten platt mit unnützen Nutztieren, für einen Deckel oder geht das so mit? Viel Spaß die wir Regenwald abholzen und aus intakten beim Grillen!“ 3
Quelle: Thomas Imo/photothek.net Spaß beiseite: Wir lassen dem Rest der Tierwelt der Preis ist, wenn wir weiter den Wildtier- praktisch überhaupt keinen Platz mehr, das handel weltweit zulassen, und alle Rück- stresst die Tiere enorm, sie werden krank, ster- zugsmöglichkeiten, alles „social distancing“ ben aus und als letztes lassen sie uns noch ihre der Tiere vereiteln. Viren da. Es gibt noch viele Tausend Tierviren mit Pandemiepotenzial. Und wenn man das Ich habe zwei große Vorbilder für Wissen- den Leuten klar macht, versteht man auch, schaftskommunikation im Zusammenhang mit warum ich mit dem Minister die Kampagne Apokalypsen: Das eine ist Per Espen Stoknes, „End the Trade“ – beendet den Wildtierhandel- dessen TED Vortrag „How to transform apoca- unterstützt habe. Dafür braucht es, um in die lypse fatique into action on global warming“ ich Medien zu kommen, ungewöhnliche Bilder. Ihnen sehr ans Herz lege. Das andere ist George Deshalb habe ich zusammen mit Minister Gerd Marshall von Climate Outreach, der auch über Müller und Kim Grützmacher, die inzwischen Corona und Klimakommunikation sehr kluge im Beraterkreis der Arbeitsgruppe zu „One Dinge vorantreibt und mit seinem Think Tank Health“ im BMZ ist, im Berliner Zoo eine in Oxford den Guardian berät. Pressekonferenz zu „End the Trade“ unterstützt. Tierschutz ist Gesundheitsschutz. Klimaschutz Die Kernbotschaft von George: Wenn wir auch. Ich weiß, dass Giraffen nicht das Problem nur noch sehr wenig Zeit haben, diese Erde sind für Corona, aber man bekommt sie sehr bewohnbar für Menschen und viele Arten von viel leichter mit aufs Bild im Gegensatz zu Tieren zu halten, dann ist es schlauer, große Fledermäusen. Und damit haben wir es immer- Organisationen, die bereits existieren, mit den hin in die Tagesschau geschafft. Themen zu verbinden als neue Organisationen aufzubauen. Daher ist die Unterstützung „There is no glory in prevention“ heißt es immer, multilateraler Organisationen, wie der WHO, mit Prävention kann man keinen Blumentopf der Impfallianz Gavi oder auch des Globalen gewinnen. Die verhinderten Toten sehen wir Fonds zur Bekämpfung von AIDS, Tuberkulose nicht. Dabei hätte diese Pandemie nicht sein und Malaria so wichtig. Und statt eines allein müssen. Wir hatten mit den vorangegangenen wissenschaftlichen Dialogs ist es sehr viel Zoonosen wie HIV, Sars, Mers, Ebola etc. genug wirksamer, Menschen nach ihren Werten zu Möglichkeiten zu verstehen, dass diese Viren- fragen, gemeinsame Werte festzustellen und übertragung vom Tierreich auf den Menschen daraus eine Schnittmenge von Veränderungen 4
abzuleiten. Weder „Umwelt“ noch „Klima“ weltweit zu den vertrauenswürdigsten gehö- bewegen wirklich viele Menschen in ihrem ren: Pflegekräfte, Ärzte, Sanitäter, Feuerwehr- Herzen. Vielen aber enorm wichtige Werte leute, Wissenschaftler und andere. Dieses Ver- sind: Gesundheit, Familie und Kinder, Heimat, trauen muss viel strategischer auch in der öf- Gerechtigkeit, Sicherheit, Arbeit, Gemeinschaft fentlichen Meinungsbildung genutzt werden. und so basale Dinge wie Essen oder auch die Ein kleines Beispiel dafür war der Klimastreik spirituelle Dimension des Glaubens. Gerade die 2019, wo „Gesunde Erde – Gesunde Menschen“ großen Kirchen und Glaubensgemeinschaften zusammen mit #healthforfuture und der Deut- haben ein weltweites Netzwerk, ein Denken schen Allianz Klimawandel und Gesundheit über Generationen hinweg und im Kern eine am globalen Klimastreik teilgenommen hat. nicht-materialistische Weltsicht. Vor allem aber Im weißen Kittel vor der Charité und auch im haben praktisch alle Weltreligionen in ihrem Schulterschluss mit drei Generationen von Kern die Idee, die Schöpfung zu bewahren, die ÄrztInnen vor dem Brandenburger Tor mit Erde als Geschenk Gottes zu pflegen und den Professor Detlev Ganten, ehemaliger Vorstand Kindern und Kindeskindern intakt zu überge- der Charité und Gründer des World Health ben – sozusagen ein Akt der Nächstenliebe und Summit, mir und mit Luisa Neubauer von der „Übernächstenliebe“. Daher bemüht sich Fridays for Future und VertreterInnen der Climate Outreach, die moralischen Autoritäten nächsten Generation der Medizinstudierenden. mit in die Führungsrolle für die gesellschaftli- Diese Bilder sind wichtig, um zu zeigen: Das chen Veränderungen zu bringen. Thema „gehört“ nicht einer Generation, son- dern wir lösen die Probleme gemeinsam oder gar nicht. Wenn Sie sich fragen, warum ich mich seit Wer sind die zwei Jahren so vehement dem Thema Globale Gesundheit und Klimawandel verschrieben Berufsgruppen, denen habe, möchte ich Ihnen gerne erzählen, dass die Menschen in Krisen mich die Begegnung mit einer Frau sehr nach- haltig beeindruckt hat. Und ich bin überzeugt, vertrauen? Weder dass es solche emotionalen „Aha-Momente“ braucht, damit wir vom Gefühl zur Vernunft, Politiker, Journalisten von der Verdrängung und Panik zur Priorität kommen. noch Banker. Es sind die Gesundheitsberufe, Die Frau war die Verhaltensforscherin Jane Goodall, die ich beim Deutschen Nachhal- die weltweit zu den tigkeitspreis für meine Zeitschrift „Hirsch- hausen Stern Gesund leben“ interviewen durfte. vertrauenswürdigsten Sie stellt mir eine sehr einfache, aber zentrale gehören. Frage: Wenn wir Menschen so schlau sind, wie wir immer behaupten, warum zerstören wir dann unser eigenes Zuhause? Und bei dieser Frage hat es bei mir wirklich „Klick“ gemacht und seitdem bin ich für dieses Thema One Mein Ansatz mit der Stiftung „Gesunde Erde – Health, Global Health entflammt, weil wir eben Gesunde Menschen“ – sowohl auf die Politik nur ein Zuhause haben. Als ich zwei Jahre alt zuzugehen und für die Vernetzung der Akteure war, landeten Menschen das erste Mal auf dem zu sorgen als auch in die Öffentlichkeit zu ge- Mond. Aber das wichtigste, was sie uns mit- hen – leitet sich daraus ab. Wer sind die Berufs- brachten, waren nicht die Teflonpfanne oder gruppen, denen die Menschen in Krisen ver- die Gesteinsbrocken. Es war der Blick zurück trauen? Weder Politiker, Journalisten noch aus dem Weltall auf unsere Erde. Zum ersten Banker. Es sind die Gesundheitsberufe, die Mal in der Menschheitsgeschichte konnten wir 5
derart weit über den Tellerrand schauen und uns als eine Schicksalsgemeinschaft begreifen. Was haben wir für ein Glück mit der Erde! Es ist der einzige Planet mit bislang erträglichen „Research shows that Temperaturen, mit Wasser, mit Luft und einer showing people research Atmosphäre, die eben nicht – wie unsere Au- gen beim Blick in den Himmel suggerieren – doesn’t work.” Diesen Satz unendlich ist. Nein, die Atmosphäre ist eine hautdünne Schicht, so dünn wie die Haut haben wir nie so bitter eines Apfels, und genauso verletzlich. Aus dem erfahren wie in dieser Universum betrachtet waren und sind wir immer im „Homeoffice“. Und so wenig wie ein Pandemie. Virus ein Visum braucht, um Ländergrenzen zu überschreiten, fragt ein Kohlendioxidmolekül in der Atmosphäre, aus welchem Land es aus welchem Grund emittiert wurde. Wenn wir an einem Tag soviel fossile Energie in die Luft bal- Begrüßungsrituale, Hunde wedeln mit dem lern, wie in 1000 Jahren die Pflanzen mühsam Schwanz, Affen senken den Kopf und berühren aus der Atmosphäre den Kohlenstoff gebunden sich, um Aggressivität mit Demut zu mindern, und in die Erde eingelagert haben, braucht aber nur Menschen sagen sowohl „Hallo“ als man nicht Physik studiert zu haben, um zu auch „Tschüss“. Denn wir sind die einzigen mit begreifen – das geht nicht mehr lange gut. einer Idee von Zukunft, mit der Fähigkeit vor- aus zu schauen, zu planen und zu ahnen, dass „Research shows that showing people research man sich im Leben zweimal sieht. Und deshalb, doesn’t work.” Diesen Satz haben wir nie so bevor ich mich verabschiede, meine wich- bitter erfahren wie in dieser Pandemie. Obwohl tigsten Wünsche, um dem Thema One Health es eine Klimakrise und eine Pandemiekrise mit möglichst viel Reichweite zu ermöglichen: Ansage war, haben wir völlig unterschätzt, in welchem Maße sich Desinformation über die (1) Aufmerksamkeit, die gerade auf der Co- sozialen Medien plötzlich Bahn bricht. Wir ha- rona-Pandemie liegt, erweitern um den ben nicht nur eine Pandemie, wir haben auch Aspekt der „Triple Crisis“: Infektionen, Ar- eine globale „Infodemie“, wie die WHO und tensterben und Klimaerwärmung hängen viele andere Organisationen betonen. Die Algo- eng zusammen und müssen gemeinsam rithmen, die Empörung über die Wissenschaft angegangen werden. Das Thema gehört in mehr befördern als die Erkenntnis, gefähr- alle Parteien, alle gesellschaftlichen Grup- den die Demokratie, die Solidarität und den pen, alle Generationen. Ein werteorientier- Fortschritt. Dafür fehlt bis heute eine intelli- ter Dialog mit den großen Stakeholdern ist gente Antwort, keine der Institutionen fühlt wirkungsvoller als ein konfrontativer rein sich momentan so richtig zuständig dafür, Un- wissenschaftlicher. sinn zu widerlegen und aus der Welt zu schaf- fen. Der Schaden ist enorm. Die Frage drängt, wie wir wissenschaftsbasierte Kommunikation (2) Gesundheitsaspekte interessieren Men- wieder zur Selbstverständlichkeit, wieder zur schen viel stärker als abstrakte Größen wie sozialen Norm machen. Denn jeder hat ein „Klima“ oder „Umwelt“ oder „Weltbevölke- Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf rung“. „The human being is a story telling eigene Fakten. animal“. Also brauchen wir Geschichten, Narrative, anschauliche Beispiele, die den Was mir in dem Gespräch mit Jane Goodall Bezug von den globalen Krisen zum per- auch klar wurde. Wir Menschen sind in einem sönlichen Lebensraum auch in Deutsch- Punkt einzigartig. Wir sind die einzige Spezies, land herstellen. „Global“ heißt eben nicht die sich verabschiedet! Warum ist das bedeut- mehr „irgendwo anders“, sondern im 21. sam? Viele Säugetiere haben ausgeklügelte Jahrhundert bedeutet „Global“: auch hier 6
in Deutschland. Wir müssen uns nicht nur aus Nächstenliebe und Humanität für die Moderator: Auch für Sie eine schnelle Frage, Gesundheit in anderen Teilen der Welt weil Sie ja auch mit dem Thema Wildtiere stark machen – wir können das auch im und mit dem Minister hier unterwegs waren, besten Eigeninteresse tun. Gesundheit ist Biodiversität. Sollten denn Illegale Tiermärkte nicht mehr teilbar. Je mehr gesunde Men- geschlossen werden? schen es auf der Erde gibt, desto besser geht es uns allen. (3) Um dem Gefühl der Hilflosigkeit und der Eckart von Hirschhausen: Auf alle Fälle. Mir Verdrängung der Probleme etwas ent- ist aber vorher auch nicht klar gewesen, dass gegenzusetzen braucht es eine Perspek- es ein Milliardengeschäft ist und dass es da tive, in welcher Welt wir eigentlich leben wirklich nach Waffen und Drogen einen wollen. Corona ist ein Schuss vor den echten Schwarzmarkt dafür gibt und dass Bug, ein Weckruf, sich darüber Gedanken Deutschland für manche dieser Ströme auch zu machen, wie wir weitere Pandemien ein Umschlagspunkt ist. Also, auch das ist verhindern wollen, in dem wir den „plane- etwas, was viel stärker ins Bewusstsein gehört. tary health“ Gedanken ernst nehmen. Wir Und auch da wieder: Wie viel menschliches brauchen „Legacy Landscapes“, zusam- Leid und wie viele astronomische Kosten der menhängende Gebiete mit hoher Arten- Pandemie für die Weltwirtschaft hätten wir vielfalt, ebenso brauchen wir ein Drittel der uns ersparen können mit gescheiter Prävention Weltmeere als Schutzzonen. Wir müssen der Pandemien. Es ist doch klar, dass noch viele weg von fossilen Energien – aber das be- weitere Zoonosen auf uns warten. Das gilt für deutet hin zu einer viel gesünderen und das Individuum wie für die ganze Welt: Es ist lebenswerteren Zukunft. Ich atme lieber so viel schlauer und günstiger, Krankheiten zu die „Abgase“ von zehn Radfahrern ein als verhindern als sie zu behandeln. Und wenn wir von einem SUV. Ich stehe lieber 100 Meter frei nach Jane Goodall die schlauesten Tiere neben einem Windrad, wenn es kollabiert, des Planeten sein wollen – jetzt ist der beste als 100 Meter neben einem Atomkraftwerk. Zeitpunkt, das mal unter Beweis zu stellen. Sonnenkollektoren stinken nicht. Und sich im Sinne der „planetary health diet“ zu ernähren ist kein „Verzicht“, sondern ein Gewinn an Lebensqualität, mit weniger Herzinfarkten, Schlaganfällen und mehr gesunden Jahren. Diese positive Kommuni- Wie viel menschliches kation kann viele Menschen erreichen und motivieren, sich für diese große Aufgabe zu Leid und wie viele engagieren. Denn eigentlich versteht das jeder: Gesunde Menschen gibt es nur auf astronomische Kosten einer gesunden Erde. der Pandemie für die Weltwirtschaft hätten wir uns ersparen können mit gescheiter Prävention der Pandemien? 7
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