DIE TÄTOWIERUNG DER STAATENLOSEN - DEUTSCH

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DEUTSCH

DIE TÄTOWIERUNG DER STAATENLOSEN
                [El tatuatge dels apàtrides]

             Zusammenfassung der Handlung
        Basiert auf dem Roman von Josep Palomero
                 Edicions Bromera
Die Hauptfigur dieses Romans ist der Erzherzog Ludwig Salvator, Neffe des Kaisers Franz
Josef von Österreich und der Kaiserin Elisabeth von Österreich, Sissi.
    Ludwig Salvator war der dritte männliche Sohn von Peter Leopold, der letzte toskanische
Groβherzog (und spätere Kaiser Leopold II), aus dem italienischen Zweig der Habsburger.
Ludwigs Mutter war Maria Antonie von Neapel-Sizilien. Im Jahre 1859, als er noch ein Kind
war, wurde seine Familie wegen des italienischen Einigungskriegs von Garibaldis Rothemden
gezwungen, Florenz für immer zu verlassen und im Schloβ Brandeis, in der Nähe von Prag,
Schutz zu suchen. Den nächsten Jahren widmete Ludwig sich dem Abschluss seines
Studiums und dem Reisen.
    Neun Jahre später, den achten Juni 1867 um zwei Uhr morgens, sprang Sissi im Schloβ
Ofen (Buda, Budapest) aus dem Bett heraus, um Gymnastik zu treiben, zu baden und ein
schlichtes Frühstück zu sich zu nehmen, während sie von den Kammermädchen stundenlang
angezogen, frisiert und geschmückt wurde. An den gleichen Tag wurden der Kaiser und die
Kaiserin von Österreich in der Matthiaskirche in Buda zu Königen von Ungarn gekrönt,
während der ungarischen Krönungsmesse von Liszt gespielt wurde. Der madjarische Graf
Gyula Andrássy, Schlüsselfigur unter den ungarischen Ausgleichsförderern, hat die Krone von
Ungarn über die rechte Schulter der Königin Erzsébet (Elisabeth) gehalten. Ludwig Salvator,
der damals zweiundzwanzig Jahre alt war, hat an der Zeremonie in Begleitung seiner Familie
und seiner Verlobte Mathilde teilgenommen.
    Ein Monat später, besuchte Ludwig Salvator in Begleitung seines Betreuers, Graf Sforza,
zum ersten Mal Mallorca. Eine junge Zigeunerin, die ihm seine Zukunft aus der Hand las,
sagte ihm, daβ vor seinem Tod noch sechs Tode von geliebten Menschen geschehen würden.
Obwohl der Kaiser Maximilian von Mexiko, Bruder von Kaiser Franz Josef und Ludwigs Onkel,
vor kurzem von den Revolutionären erschossen worden war, hatte Ludwig Salvator ihm nicht
gekannt, also musste er seinem Tod nicht berücksichtigen. Als er mit der Beobachtung der
Natur fertig war, verließ er Mallorca, um nach Prag zurückzukehren.
    Diesen Winter in Brandeis beschäftigte Ludwig sich damit, die von ihm auf Mallorca
gemachten Notizen und Skizzen zu sortieren. Er begann sein anspruchsvollstes Werk Die
Balearen in wort und bild geschildert zu schreiben, das er dem Kaiser widmen wollte. Von Zeit
zu Zeit kam Mathilde ihn e besuchen und sie planten ihre Hochzeit, unwissend, daβ der erste
der vorgesehenen Toden bald eintreten würde. In der Tat, während der Pause einer
Opernaufführung, die er nicht besucht hatte, ging Mathildes Kleid in Flammen, weil sie in der
Loge mit Streichhölzern gespielt hat, und sie starb an ihren Verbrennungen. Ludwig begann
dann die Vorhersage der jungen Zigeunerin ernst zu nehmen.
   Mehr als ein Jahr später, als der erste Band seines Werkes erschienen war, ging er in die
Hofburg, um es persönlich dem Kaiser zu überreichen. Im Laufe des Gesprächs empfahl

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Franz Josef ihm, die Kaiserin zu besuchen. Sie empfing ihn dann in ihrem Privatkabinett ein
paar Tage später. Sie kannten sich schon, sie waren einander sympathisch und sie erlaubten
sich eine gewisse Vertraulichkeit. Sie fühlte sich wegen ihrer Verpflichtungen als Kaiserin
eingeschränkt und war neidisch auf ihn, weil er entschieden hatte, nach Mallorca zu ziehen,
wo sie einmal auf dem Rückweg von Madeira gewesen war, und von der Schönheit der Insel
verführt wurde. Sissi versprach, ihn besuchen zu kommen, weil sie, als sie ihn verriet, das
Leben in Wien nicht ausstehen konnte. Beide fühlten sie sich Staatenlos.
    Ludwig Salvator reiste nach Mallorca an Bord der Nixé, ein Dampfer, der ihm gehörte, in
Begleitung einer Gruppe von Freunden, unter denen Wladislaw Viborny sich befand, zu dem er
eine sehr besondere Beziehung hatte. Er erwarb das Landgut Miramar und fing an, es zu
renovieren. Währenddessen hat er nicht aufgehört, das Mittelmeer zu bereisen, um mehr
Daten für sein anspruchsvolles Werk zu erwerben. Viborny starb ganz unerwartet an einen
Hitzschlag und Ludwig, ganz erschrocken wegen dieses zweiten Todes, zog sich in Miramar
zurück. Während eines Spaziergangs durch das Landgut traf er Antoni Vives, der sein
Sekretär für sein ganzes Leben werden sollte.
     Eines Tages bekam Ludwig den unerwarteten Besuch seiner Mutter. Die Großherzogin
von Toskana empfahl ihm eine Frau als Lebensgefährtin zu nehmen und berichtete ihm über
die Gerüchten, die in Wien zirkulierten, besonders über die in Bezug auf Kronprinz Rudolf.
Nachdem seine Mutter Mallorca verließ, fuhren Ludwig und Vives nach Venedig, wo sie Luisa
Venezze trafen, die der Sekretär heiratete. Zurück auf Mallorca traf Ludwig die junge Caterina
Homar, die er nackt fotografierte. Sie wurde seine Geliebte und er ließ sein Landgut S’Estaca
auf ihren Namen umschreiben.
     Inzwischen verbrach Kaiserin Elisabeth den Sommer in England, wo sie mit ihrem jungen
Freund, Rittmeister Bay Middleton, reiten pflegte. Da bekam sie den Besuch von Kronprinz
Rudolf, der seinen zwanzigsten Geburtstag mit seiner Mutter feiern möchte. Mutter und Sohn
hielten ein offenherziges Gespräch, in dem er sie an Gyula Andrássy erinnerte, der
beeindruckenste Mann, den sie je getroffen hatte. Elisabeth wollte auf gar keinen Fall nach
Wien zurückkehren. Rudolf seinerseits verriet sie, daβ er in die junge Mary Vetsera verliebt
war. Seine Mutter konnte diese Beziehung nicht gutheißen, weil sie sie opportunistisch fand.
Als Abschiedsgeschenk gab Sissi seinem Sohn ein Album mit weiblichen Aktfotos. Unter
diesen Fotos gab es welche von der schönen Caterina Homar, die der mallorquinische Neffe
der Kaiser für ihre Sammlung sie geschickt hatte.
    Rudolf heiratete Stephanie von Belgien und sie bekammen eine Tochter. Trotzdem hatte
er viele Geliebten und führte ein anstößiges Leben, sogar wurde er mit Syphilis angesteckt.
Ludwig erfuhr das alles durch seinen Bruder Johann, der nach Mallorca ging, um ihn
mitzuteilen, daβ er seine Klassenprivilegien aufgegeben und seinen Namen geändert habe,

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und entschieden habe, irgendwo mit einer Tänzerin, die er vor kurzem geheiratet habe, ein
neues anonymes Leben anzufangen. Danach ist er spurlos verschwunden.
    Der erste Februar 1889 stieg Ludwig Salvator aus dem Orient Express im Wiener Bahnhof
aus. Er kam gerade aus Venedig und wusste nicht, daβ der Kronprinz sich in Schloss
Mayerling durch einen Schuss in den Kopf das Leben genommen hatte und seine junge
Geliebte ebenfalls dort gestorben war. Er erfuhr alle Details im Hotel Imperial. Am nächsten
Tag nahm er an der Beisetzung im Stephansdom teil. Er begleitete den Sarg bis in die
Kapuzinergruft, wo er, sehr beeindruckt, in Ohnmacht fiel. Jemand, den er nicht mal richtig
sah, hielt ihn auf den Armen. Nach der Beisetzung zog er sich wieder auf Mallorca zurück.
    Drei Jahre später, Weihnachten, bekam Ludwig endlich den Besuch der Kaiserin, die an
Bord des Miramars reiste. Der Miramar war ein Schiff der Österreichischen Marine, das die
Kaiserin selbst so benannt hatte. Sie war schon fünfundfünfzig und seit des Todes ihres
Sohnes, kleidete sie sich immer in Schwarz und pflegte, ihr Gesicht hinter einem
Sonnenschirm zu verbergen. Sie erinnerten sich an die gute alte Zeiten, er zeigte sie die
prachtvolle Aussichten der Insel und sie verbrachen einige glückliche Tage zusammen, bis sie
beschloss, mit unbekanntem Ziel abzusegeln.
    Zu dieser Zeit pflegte Elisabeth lange Spaziergänge zu machen, an den sie gewöhnt war.
Aber als sie anfing, anscheinend ohne Grund sehr müde zu werden, beschloss sie hinter der
Anonymität versteckt eine Erholungskur in Genf zu machen. Aber ein Journalist hat einen
Nachricht über ihre Anwesenheit in Genf veröffentlicht und ein junger italienischer Anarchist
hat sie erkannt, ist auf sie gestürzt und ihr eine von ihm selbst zugespitzte Feile ins Herz
gestoßen. Wenige Minuten nach dem Stoß, starb Sissi an Bord des Schiffes nach Montreux.
    Während der Prior der Kapuziner in Wien auf die Leiche der Kaiserin wartete, war Ludwig
Salvator ganz erschrocken, weil wenn man diesen Tod zu dem von Rudolf zahlen würde,
wären es schon vier Tode. Noch zwei Tode, und er wäre dran. Deswegen, nach der
Beisetzung, reiste er in der ganzen Welt herum, um dem Tod zu entkommen. Als er nach
Mallorca zurückkehrte, ging er in S’Estaca, um Caterina Homar zu besuchen und fand sie in
einem sehr schlechten Zustand. Sie litt an Brustkrebs. Sie war operiert worden und hatte
einige Möglichkeiten zu heilen, aber leider starb die ehemalige Geliebte einige Monate später.
    Ludwig dachte, daβ dieser der fünfte Tod war, der vor seinem geschehen würde. Der
sechste sollte der vom Kaiser sein. Aber er irrte sich. Er wuβte nicht, daβ der Mann, der ihm in
Rudolfs Beisetzung gehalten hatte, Erzherzog Franz Ferdinand war, der Thronfolger, der am
28 Juni 1914 bei dem Attentat von Sarajevo ums Leben gekommen war. Nach Kriegsausbruch
musste Ludwig Salvator auf allerhöchsten kaiserlichen Befehl auf das Schloss Brandeis bei
Prag zurückkehren, wo er am 12 Oktober 1915 in einem Süßem Schlaf fiel, überzeugt daβ er

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wieder aufwachen würde, weil seiner Zählung nach der sechste Tod noch nicht geschehen
war. Aber er wachte nicht mehr auf.
    Aufgrund der Feindlichkeiten konnte seine Leiche nach Wien nicht gebracht werden, als
ihm als Mitglied der kaiserlichen Familie zustehen würde. Seine Überreste wurden in einem
Zinksarg deponiert und im gebrechlichen Schloβ Brandeis vergessen. Nach Abschaffung des
Kaisertums, bekam der Staatskanzler der Ersten Republik Österreich, Karl Renner, einen Brief
von Anwalt Adolfo Edler von Bachrach, wo drauf stand, daβ in der Nähe von Prag, in der
Kapelle von Schloβ Brandeis, der zum Staat gehörte, ein Sarg mit den Überresten von dem
ehemaligen Besitzer, Erzherzog Ludwig Salvator von Österreich-Toskana Habsburg-
Lothringen lag. Der Tradition nach sollte der Erherzog in der Kapuzinergruft beigesetzt werden.
Er wurde nach Wien geschickt und, als er in einem schlichten Leichenwagen da ankam, hat
niemand auf die Leiche des Lieblingsneffes von Sissi, die Kaiserin, die als junge Frau keine
Liebesromane lesen dürfte, gewartet.

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