EMISSIONSPOTENZIALE EINES DIESEL-PLUG-IN- HYBRID ANTRIEBS
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T iTelTHemaH ybrIDISIeruNG EMISSIONSPOTENZIALE EINES DIESEL-PLUG-IN- HYBRID ANTRIEBS Die Verbrauchs- und emissionsvorteile des hybridisierten Antriebsstrangs nutzen Hersteller bislang überwiegend in Verbindung mit Ottomotoren. Die Verbrauchsverhältnisse zwischen otto- und dieselmotorischen Antrieben verschieben sich dadurch zunehmend. IAV hat daher das Potenzial eines Diesel-Plug-in-Hybridantriebs zur Senkung von Verbrauch und emissionen untersucht. 266
AuTOreN c HancenderHybridisierung Die Hybridtechnik hat im Ottomotoren- bereich den Serienreifegrad erreicht und ist bei vielen Fahrzeugherstellern im Antriebs- strangbaukasten eine Komponente zur Wirkungsgradsteigerung. Neben den elekt- d iPl.-ing.maTTHiasdiezemann rischen Antrieben gewinnt die Erweiterung ist Technologie-Scout des des Hybridantriebs zu Plug-in-Hybrid- Geschäftsbereichs Powertrain Mechatronik im entwicklungs- Elektrofahrzeugen (PHEV) an Bedeutung. zentrum von IAV in berlin. Die kürzlich vorgestellten Plug-in-Konzept- fahrzeuge [1–3] belegen diesen Trend. Schon heute zeigen verschiedene Studien eine Verschiebung des Endenergiebedarfs vom Otto- zum Dieselkraftstoff in Europa bis zum Jahr 2030. Hervorgerufen wird dies durch den sinkenden Kraftstoffbedarf der d iPl.-ing.carsTenVonessen ottomotorischen Fahrzeuge mit Hybridi- ist referent der bereichsleitung sierung. Zusätzlich wird ein starker Anstieg im Geschäftsbereich Powertrain Mechatronik im entwicklungs- des Nutzfahrzeugverkehrs angenommen, zentrum von IAV in berlin. der zu einem Anstieg des Dieselkraftstoff- bedarfs führt. Beide Einflüsse haben eine weitere Verschiebung des Verhältnisses von Otto- zu Dieselkraftstoff zur Folge. Der steigende Dieselanteil bewirkt eine Effizienzverschlechterung im Produktions- prozess und wirkt sich negativ auf die d iPl.-ing.mirkoleescH Preisentwicklung und CO2-Bilanz aus [4]. ist entwicklungsingenieur im Team Konzepte und Synthese von Eine weitere Hybridisierung des Diesel- Getriebe- und Hybridsystemen motors in Europa ist für die Stabilisierung von IAV in Chemnitz. des Verhältnisses zwischen Otto- und Die- selkraftstoff sinnvoll. Im Dieselmotorensegment gibt es tradi- tionell einen Konflikt zwischen Partikel- und NOx-Emissionen. Mit Einführung des für Europa gesetzlich verbindlichen CO2- Ziels von 95 g/km im Flottenmittelverbrauch bis zum Jahr 2020 ist ein weiterer Konflikt zwischen NOx- und CO2-Emisionen seitens der Gesetzgebung hinzugekommen. Innermotorische Maßnahmen zur NOx- Reduzierung führen in der Regel zu einem deutlichen CO2-Anstieg. Hoch-AGR-Konzepte weisen deutlich höhere Ladungswechsel- verluste auf, späte Lagen des Verbrennungs- schwerpunkts verschlechtern den inneren Prozesswirkungsgrad und alternative Pro- zessführungen wie HCCI/PCCI kombinie- ren nach aktuellem Stand der Technik eine Verschlechterung des Prozesswirkungs- grads mit einem inakzeptablen Verbren- nungsgeräusch des Dieselmotors. Die PHEV-Technologie kann den Motor bei der innermotorischen Senkung der NOx-Emissionen unterstützen und gleich- zeitig die CO2-Emissionen des Fahrzeugs im geforderten Maß senken. In der CO2- Bilanz von der Energiequelle bis zum Rad 04I2012 73. Jahrgang 267
Titelthema Hybr idisi erung am Fahrzeug (Well-to-wheel-Betrachtung) lung des Fahrerwunschmoments zwischen Die elektrische Maschine ist zwischen hat der Energiemix des getankten Stroms Verbrennungs- und E-Motor gelöst werden. Verbrennungsmotor und Getriebe ange- einen erheblichen Einfluss. Da der Gesetz- Die Laständerung wird über den E-Motor ordnet und kann über eine Kupplung vom geber die Emissionen nach dem Verursa- vorgesteuert und der Verbrennungsmotor Motor getrennt werden. Dadurch sind das cherprinzip den Stromerzeugern zuschreibt, kann mit idealem Kraftstoff-Luft-Verhält- elektrische Fahren, der Motorstart aus dem schlägt sich dies nicht negativ in der Be nis langsam nachgeführt werden. Fahrzeugstillstand und die elektrische rechnung der CO2-Emissionen der PHEV Fahrt sowie die Energieeinspeisung bezie- oder Elektrofahrzeuge nieder. hungsweise die Energiezurückgewinnung Plug-in-Hybrid-Technik Ein Großteil der NOx-Emissionen wer- im verbrennungsmotorischen Betrieb den beim Dieselmotor durch den instatio Auf Studien basierend ist für 80 % der möglich. Für die Batterie kommen Li-Ion- nären Betrieb verursacht. Die Ursache Befragten eine durchschnittliche Tagesfahr- Zellen zum Einsatz, die eine elektrische liegt in den unterschiedlichen Totzeiten leistung in Europa von 50 bis 60 km und Reichweite von 60 bis 70 km erlauben. der Kraftstoff- und der Luftzufuhr in den im US-Raum von 60 bis 70 km akzeptabel Brennraum. Eine Laständerung wird durch [5]. Darüber hinaus hat sich in Kundenbe- Neungang-Hybrid- den schnellen Kraftstoffpfad vorgesteuert. fragungen gezeigt, dass der Wunsch nach Doppelkupplungsgetriebe Das ideale Kraftstoff-Luft-Verhältnis für einer elektrischen Höchstgeschwindigkeit minimale NOx-Emissionen wird verlassen von 80 km/h für Überlandfahrten besteht. Das verwendete Neungang-Hybrid-Dop- bis der langsamere Luftpfad das ideale Die Leistung der elektrischen Maschine pelkupplungsgetriebe 9H-DCT450 von IAV Kraftstoff-Luft-Verhältnis wieder eingere- und die Batteriekapazität sind für das Kon ist für den Frontquer-Einbau konzipiert, gelt hat. Dieses zeitliche Problem kann bei zept entsprechend dieser Anforderungen ❶. Die Evolution der Ganganzahl von einem Plug-in-Hybrid durch eine Auftei- ausgewählt worden. sechs über sieben bis hin zu neun spiegelt den Bedarf des wirkungsgradoptimalen Betreibens der Verbrennungsmotoren zur Erreichung der ambitionierten, zukünfti- Hochvolt- Synchronisierung anschluss H-I gen CO2-Ziele wieder. Entwickelt wurde das Getriebe für leis- Flüssigkeits- tungsstarke Verbrennungsmotoren mit bis kühlung Synchronisierung G-F zu 215 kW Leistung, 450 Nm Drehmoment Stator und 7500/min Nenndrehzahl. Durch diese Schaltstange Auslegung kann es problemlos für diesel- Rotor und ottomotorische Anwendungen einge- Kupplung K0 Motor der setzt werden. Um dem Trend der Mild- und Hydraulik- Vollhybridanwendungen gerecht zu wer- Differenzial pumpen den, ist in das IAV-Getriebe die elektrische Bauraum des Maschine antriebsseitig integriert. Die per- Schwingungs- Doppelpumpen- manentmagneterregte Synchronmaschine tilgers system bietet eine Dauerleistung von 30 kW und Kupplung K2 ein Dauerdrehmoment von 300 Nm. Auf- Mechatronik- grund der kompakten Baulänge von 368 mm Kupplung K1 modul kann das Hybridgetriebe ohne weiteres ❶ Konstruktionsentwurf des IAV-Neungang-Hybrid-Doppelkupplungsgetriebes 9H-DCT450 aktuelle Kennungswandler mit sechs und sieben Gangstufen ersetzen [6]. Zur Ermittlung von Verbrauchseinspar- 6-Gang-DKG NEFZ Artemis Autobahn Artemis Stadt (φ = 6,3) potenzialen des IAV-Getriebes wurden 1,4 % 1,9 % vergleichende Zyklussimulationen eines 1,2 % 0,7 % 2,1 % C-Segment-Fahrzeugs in Kombination mit 0,1 % 5 einem Dieselmotor und einem Sechs- res- Verbrauchseinsparung [%] 4,4 % pektive Siebengang-Doppelkupplungsge- 12,8 % triebe durchgeführt, ❷. Im verbrauchsre- 10 19,4 % levanten neuen europäischen Fahrzyklus (NEFZ) ist mit dem Neungang-Getriebe 15 gegenüber dem Sechsgang-Getriebe eine Kraftstoffreduzierung von 2,6 % erreich- 20 Konventionell Hybrid (30 kW, 300 Nm) bar. Weitere 12,8 % sind durch den Ein- 7-Gang-DKG (φ = 7,4) 9-Gang-DKG (φ = 10,0) satz der elektrischen Maschine erschließ- 9-Gang-DKG (φ = 10,0) bar. Der Hybridvorteil ist deutlich am ❷ Verbrauchseinsparungspotenzial von Doppelkupplungsgetrieben mit unterschiedlicher Ganganzahl für ein städtischen Verkehr und der Nutzen C-Segmentfahrzeug mit einem 120-kW-Dieselmotor des erweiterten Spreizungsbereichs an 268
1. Elektrische Reichweite 2. Test mit hohem 3. Test mit niedrigem Hybrid-Betriebsstrategie Batterieladestand Batterieladestand : Testzyklus: NEFZ : Testzyklus: NEFZ : Testzyklus: NEFZ Es sind im Verlauf der Studie verschie- : Messwert: : Messwert: : Messwert: dene Betriebsstrategien entstanden, elektr. Reichweite CO2-Emissionen CO2-Emissionen wobei für das Fahrzeug die Einhaltung der NOx-Emissionen von weniger als 80 mg/km beziehungsweise der CO2- selektr km * x g/km + 25 km * y g/km Emissionen unterhalb von 50 g/km im CO2 = selektr km + 25 km Vordergrund standen. Das Abgastempe- raturverhalten von Diesel-Plug-in-Hybrid- ❸ Ermittlung der CO2-Emissionen für Plug-in-Fahrzeuge nach ECE-Vorgabe [7] fahrzeugen ist in [8] umfangreich unter- sucht worden, die Erkenntnisse können auf dieses Konzept übertragen werden. Das rein dieselmotorisch betriebene Fahr- der Autobahnfahrt des Artemiszyklus zu Längsdynamiksimulation zeug mit Siebenganggetriebe wird als erkennen. mit Hilfe von stationären Basisvariante definiert. M otorkennfeldern Im Vergleich zur Basis ist im NEFZ das maximale CO2-Potenzial mit hohem Bat- Li-Ion-Twinbatterie-Konzept Der Dieselmotor für sich bietet eine terieladestand rein elektrisch erschließ- Um nennenswerte Strecken rein elektrisch enorme Variantenvielfalt in der Art der bar. Für diese Variante ist eine kurzzei- zu fahren, weisen Plug-in-Hybride gegen- verbauten Komponenten, um ein Konzept tige Überbestromung der E-Maschine über den Hybridantrieben ohne Ladefunk- mit niedrigsten NOx-Emissionen (Euro 6) notwendig. Diese Variante ist als Grenz- tion eine größere Batterie auf die jedoch zu realisieren. Als Basis für die hier ange- fall zu betrachten. Weiterhin wurden zur zugleich stärker belastet wird. Aus diesem stellten Simulationsrechnungen ist ein ein- Ermittlung der CO2-Emissionen mit Grund wird hier ein Twinbatterie-Konzept, stufig aufgeladener Vierzylindermotor mit hohem Batterieladestand Varianten mit bestehend aus zwei Li-Ion-Batterien, ein- 100 kW Leistung gewählt worden, der mit unterschiedlich hohem rein elektrisch gesetzt. Die High-Energy-(HE)-Batterie hat Hoch- und Niederdruck-AGR ausgestattet gefahrenem Zyklusanteil (eDrive-Reich- eine Kapazität von 15 kWh und die High- ist. Der Motor wurde stationär auf dem weite) simuliert, um ein Gleichgewicht Power-(HP)-Batterie hat eine Kapazität Motorprüfstand in drei Motortemperatur- aus erforderlicher E-Motor-Leistung und von 1,5 kWh. Ein integrierter Lademana- bereichen vermessen. Für die Längsdyna- eDrive-Reichweite zu ermitteln. Hierbei ger stellt ein Ladegleichgewicht von 10:1 miksimulation des Antriebsstrangs wurde wurde die maximale, rein elektrisch zwischen der HE- und der HP-Batterie ein, die 0-D-Simulationssoftware Velodyn ver- gefahrene Geschwindigkeit von 50 über das heißt beim Laden wird die Energie wendet. Das Motoraufheizverhalten ist im 80 und 95 auf 105 km/h erhöht, um das kontinuierlich von der HP- zur HE-Seite Modell berücksichtigt. Das Getriebe, der Optimum zu ermitteln. geleitet und beim Entladen in umgekehrter E-Motor und die Batterie werden ebenfalls Für den zweiten Abprüfungsfall mit Weise. Dadurch kann die Gesamtbatterie in Velodyn modelliert. Für die Betriebs- niedrigem Batterieladestand wurden eben- sowohl den Vorteil des schnellen Ladens/ strategie wird ein Hybrid-Betriebsarten- falls verschiedene Strategien der Phlegma- Entladens und den hohen Wirkungsgrad manager verwendet, ❹. tisierung simuliert [9], die im Wesentlichen der langsamen Batterie nutzen. Gesetzliche Vorgaben für ❹ Toolkette für die Längsdynamik Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge simulation bei IAV Plug-in-Hybridantriebe werden bivalent mit Kraftstoff und Strom betankt, deshalb sind in der Europäischen Gesetzgebung für E-Maschinen- sie eigene Prüfvorschriften entwickelt wor- Kennfeld Getriebe- den. Ein Kernelement ist dabei die Berech- Motorkennfeld kennfeld nung der CO2-Emissionen aus zwei Kalt- (kalt/warm/heiß) start NEFZ-Durchläufen. Ein Durchlauf mit hohem Batterieladestand (volle Batterie) Fahrzeugprototyp und ein zweiter mit niedrigem Batteriela- auf dem destand (leere Batterie). Die Ermittlung der Rollenprüfstand Dynamische CO2-Emissionen erfolgt gemäß der Berech- Ziele der Optimierung: Fahrzeugsimulation nungsformel aus ❸. Die Grenzwerte für : NOx-Emissionen : CO2-Emissionen die gesetzlich limitierten Emissionen (NOx/ : Abgastemperatur Dynamische HC/CO/Partikel) müssen in beiden Durch- Fahrzeugsimulation am Motorprüfstand läufen einzeln eingehalten werden [7]. 04I2012 73. Jahrgang 269
Titelthema Hybr idisi erung Geschwindigkeit 120 wurden die Euro-6-Emissionsgrenzwerte 80 [km/h] mit dem D-Segmentfahrzeug unterboten 40 und ein Verbrauch von 6,65 l/100 km 2500 0 (176 g CO2/km) ermittelt. 2000 Drehzahl Exemplarisch sind die Verläufe der [1/min] 1500 1000 Basis ohne Hybridisierung, ❻, und in der 500 250 Variante mit eDrive-Vmax = 80 km/h, ❼, Drehmoment 150 für die Abprüfung mit hohem Batteriela- [Nm] 50 destand dargestellt. In ⑦ sind die rein Abgastemperatur 400 -50 elektrisch gefahrenen Phasen des NEFZ in v. Kat [°C] 300 blau/grau gekennzeichnet. In den oran- 200 100 gen Bereichen wird der Verbrennungsmo- 0 40 tor zugeschaltet. 30 mNOx In ❽ ist der Hybridbetrieb mit niedrigem [g/h] 20 10 Batterieladestand dargestellt. Im unteren 800 0 Diagramm ist der Betrieb mit geteiltem 600 mCO [g/h] Drehmoment zwischen Verbrennungs- und 400 200 E-Motor aufgetragen. Der hohe Dynamik- 0 anteil des E-Motors beruhigt den Luftpfad 60 des Dieselmotors und führt zu geringen 40 mHC [g/h] 20 Ausschläge in den NOx-Emissionen. Das 0 zweite Diagramm von unten verdeutlicht 1,4 über die in rot aufgetragene Drehzahl die Lambda Abgas 1,2 Stopphasen des Verbrennungsmotors 1,0 0 100 200 300 400 500 600 700 800 900 1000 1100 (Stopp-Start-Funktion). Die NOx-Emissi NEFZ [s] onen kumulieren sich für den NEFZ auf 65 mg/km und unterschreiten somit sicher ❺ NEFZ-Fahrzyklusmessung am Motorprüfstand für die Basis mit Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe den Euro-6-Grenzwert. In ❾ ist eine Übersicht der Ergebnisse für die CO2-Emissionen dargestellt, wobei für die eDrive-Varianten die kombinierten den Verbrennungsmotor in den Beschleu- Ergebnisse der CO2-Emissionen (niedriger und hoher nigungsvorgängen unterstützen. Der hier- Fahrzyklussimulation NEFZ Batterieladestand) dargestellt sind. Die bei verfolgte Ansatz soll eine Beruhigung Variante eDrive-Vmax = 105 km/h stellt ein des Luftpfads bei Laständerungen bewir- Der Abgleich der simulierten Basisvari- Optimum bezüglich rein elektrischer Reich ken und somit die Motoremissionen aus ante mit einem Siebengang Doppelkupp- weite und CO2-Emissionen mit hohem transienten Laständerungen auf ein Mini- lungsgetriebe erfolgte anhand von Mes- Batterieladestand dar, jedoch wird dem mum reduzieren. sungen am Motorprüfstand, ❺. Hierbei E-Motor (Pnominal = 30 kW) in der Be Geschwindigkeit 120 [km/h] 80 40 60 0 mNOx [g/h] 40 20 0 2500 2000 Drehzahl [1/min] 1500 1000 Verbrennungsmotor Verbrennungsmotor E-Motor 500 250 0 Drehmoment [Nm] 200 150 100 50 0 ❻ Simulationsergebnis -50 für das Basisfahrzeug 0 100 200 300 400 500 600 700 800 900 1000 1100 mit Siebengang-Doppel- NEFZ [s] kupplungsgetriebe 270
Geschwindigkeit 120 [km/h] 80 Batterieladestand 40 0,90 0 0,80 0,70 0,60 2500 2000 Drehzahl [1/min] 1500 Verbrennungsmotor 1000 Getriebeeintritt 500 250 0 Drehmoment [Nm] 150 50 -50 Verbrennungsmotor ❼ Simulationsergebnis -150 E-Motor mit hohem Batterielade -250 stand der Variante: 0 100 200 300 400 500 600 700 800 900 1000 1100 eDrive Vmax = 80 km/h NEFZ [s] schleunigung auf 100 km/h über 4 s eine gen eine deutliche NOx-Emissionsreduzie- den, um die Abgasnachbehandlung aktiv Spitzenleistung von 43 kW abverlangt. Als rung von 17 % für den Hybridbetrieb. zu unterstützen [8]. Die Plug-in-Hybrid- besten Kompromiss aus Praxistauglichkeit Das ambitionierte CO2-Ziel von 50 g/km technik ist somit ein wichtiger Baustein und den CO2-Emissionen mit hohem Batte- kann bei dem untersuchten Fahrzeug durch zur Erreichung zukünftiger Emissionsziele rieladestand zeigt sich die Variante eDrive- einen rein elektrischen Fahrbetrieb bis zu und unterstützt den Dieselmotor in seiner Vmax = 80 km/h. einer Geschwindigkeit von 105 km/h Eigenschaft als effizientester Pkw-Antrieb Um die CO2-Zielvorgabe von 50 g/km erreicht werden. Das CO2-Einsparpotenzial am Markt. zu erreichen, kann entweder das Fahr- ist zum einen ein Kompromiss aus rein zeuggewicht für eDrive-Vmax = 80 km/h elektrischer Reichweite und Fahrzeugmehr- Ausblick reduziert werden oder der E-Motor in gewicht und zum anderen aus Batterieka- seiner Spitzenleistung für eDrive-Vmax = pazität und Fahrzeugmehrkosten. Ein Die- Ein Diesel-Plug-in-Hybrid ist aktuell eine 105 km/h angepasst werden. sel-PHEV ist in jedem Pkw-Segment für die aufwendige Technologie mit einem hohen Euro-6-Emissionierung darstellbar. Die CO2- Potenzial zu niedrigen Kraftstoffverbräu- Emissionen können deutlich gesenkt und chen und Emissionen. Maßgebend für die Zusammenfassung das Anfahrverhalten verbessert werden. Verbreitung sind die zukünftigen Fahrzyk- Die Hybridisierung ermöglicht es, durch Wirtschaftlich kann sich ein PHEV erst ab len mit den jeweiligen Emissionsgrenzwer- Phlegmatisierung den Luftpfad deutlich dem C-Segment behaupten. ten. Gegenüber dem E-Antrieb wird der zu beruhigen und damit die transienten Gleichzeitig kann durch Lastanhebung Diesel-Plug-in-Hybrid preiswerter bleiben Motoremissionen zu reduzieren. Die Er (Batterieladen) ein bedarfsgerechtes Ab und zugleich in Leistung und Reichweite gebnisse der Simulationsrechnungen zei- gastemperaturmanagement betrieben wer- überlegen sein. Im Vergleich zum Otto-Plug- JETZT ONLINE-LESEPROBE STARTEN: www.ATZonline.de/leseprobe/mtz 04I2012 73. Jahrgang 271
Titelthema Hybr idisi erung Geschwindigkeit 120 80 [km/h] 40 0 0,30 ladestand Batterie- 0,25 0,20 60 0,15 40 mNOx [g/h] 20 0 2500 2000 Drehzahl [1/min] 1500 Verbrennungsmotor 1000 Getriebeeintritt 500 250 0 Drehmoment 150 50 [Nm] -50 Verbrennungsmotor ❽ Simulationsergebnis -150 E-Motor mit niedrigem Batterie -250 ladestand der Variante: 0 100 200 300 400 500 600 700 800 900 1000 1100 Hybridbetrieb mit 7 Nm/s NEFZ [s] Phlegmatisierung in-Hybrid ist der zukünftige Verbrauchs- wird. Für zukünftige Abgasgesetzgebun- Literaturhinweise vorteil entscheident. Erste Simulationsrech gen die im WLTP-Zyklus abgeprüft wer- [1] http://www.volvocars.com/at/top/about/news- events/pages/default.aspx?itemid=40 nungen zeigen für vorläufige Varianten den ist eine Kombination aus aktiver De- [2] Toyota Prius als Plug-in-Hybrid, MTZ 70 des WLTP-Zyklus [10, 11], dass eine Ver- NOxierung und PHEV-Technologie ab (2009) Nr. 11 schiebung der Antriebsleistung vom Ver- dem D-Segment aus Kosten/Nutzen Sicht [3] http://www.automobilwoche.de/article/ 20110222/REPOSITORY/110229985/1056/ brennungsmotor zum E-Motor notwendig zu erwarten. REPOSITORY/porsche-ab-2015-alle-modelle- mit-plug-in-hybrid [4] Dena-Studie 2011: Bedarf und Produktion von Mineralöl im künftigen Energiemix 200 200 [5] Takaoka, T.; Komatsu, M.; Killmann, G.: Toyota Motor Europe; Das neu entwickelte Toyota Plug-in Hy- 180 180 brid System und dessen Fahrleistung; 19. Aachener Kolloquium Fahrzeug- und Motorentechnik, 2010 174 [6] Leesch, M.; Müller, J.; Resch, R.; Paul, S.: A new 160 160 9-speed hybrid dual clutch transmission for transver- 156 se application up to 450 Nm input torque. 5th CTI 140 140 Symposium North America 2011 eDrive-Reichweite [km] CO2-Emissionen [g/km] [7] UNECE Vehicle Regulation No. 101, Revision 2 – 120 120 Amend. 1-4 [8] von Essen, C.; Bunar, F.; Adelberg, S.; Donner, 100 100 S.; Kramer, M.: Plug-in hybrid – emission-free in the city and efficient over land. 11th Stuttgart 80 80 International Symposium Automotive and Engine Technologiy 2011 79 89 74 75 [9] Blumenröder, K.; Bunar, F.; Buschmann, G.; 60 60 Nietschke, W.; Predelli, O.: Dieselmotor und 65 66 62 69 67 67 H ybrid: Widerspruch oder sinnvolle Alternative? 50 40 40 Wiener Motorensymposium 2007 43 [10] Heusler, H.; Müller, A.; Singh, T.: Investigati- 20 20 on for a Global Fuel Consumption Drive Cycle, in 20. Aachener Kolloquium Fahrzeug- und Motoren- 0 0 technik, 2011 Basis Siebengang DKG eDrive vmax = 120 km/h eDrive vmax = 80 km/h eDrive vmax = 50 km/h eDrive vmax = 80 km/h + Phleg. eDrive vmax = 95 km/h + Phleg. eDrive vmax = 105 km/h + Phleg. eDrive vmax = 0 km/h (Hybrid-Modus) [11] Study on cycle modification; 10 th DHC sub- group meeting under GRPE/WLTP informal group; Belgium, 2011 Download des beitrags www.MTZonline.de read the english e-magazine ❾ Übersicht der CO2-Emissionen und der rein order your test issue now: elektrischen Reichweite der simulierten Varianten springervieweg-service@springer.com 272
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