Energieversorgungskonzept - für das Neubaugebiet Rosensiedlung der Gemeinde Petershausen

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Energieversorgungskonzept - für das Neubaugebiet Rosensiedlung der Gemeinde Petershausen
Energieversorgungskonzept
                   für das Neubaugebiet Rosensiedlung
                           der Gemeinde Petershausen

25.02.2021
Energieversorgungskonzept - für das Neubaugebiet Rosensiedlung der Gemeinde Petershausen
1. Energiebedarf im Quartier
2.    Rahmenbedingungen

3.    Varianten

4.    Simulationsergebnisse

5.    Fazit & weiteres Vorgehen

25.02.2021                        Prof. Dr. -Ing. Markus Brautsch   2
Energieversorgungskonzept - für das Neubaugebiet Rosensiedlung der Gemeinde Petershausen
Energiebedarf im Quartier
Siedlungsübersicht

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                            Datenquelle: Bayerische Vermessungsverwaltung – www.geodaten.bayern.de

 25.02.2021                                Prof. Dr. -Ing. Markus Brautsch                                3
Energieversorgungskonzept - für das Neubaugebiet Rosensiedlung der Gemeinde Petershausen
Energiebedarf im Quartier
Einbindung des Gebietsumgriffs

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                                                                                    interessierte   bedarf      zu …
                                                                                                    kWh/a         m         kWh/Tm*a

                                                                               1         26         465.358     1.545         301
                                                                               2         10         265.400      460          577
                                                                               3         16         510.000      956          533

                                                                           •       Keine positiven Effekte für die Versorgung im
                                 1                                                 Neubaugebiet durch Anbindung Gebietsumgriff
                                                                                   → Kalkulation der Energieversorgungsvarianten
                          1          2                                               mit Fokus auf Rosensiedlung

                                            3                              • Zunächst keine Einberechnung eines E-
                                                                                   Mobilitätsszenarios
                                                                                   → Befragung im Bestand zeigt > 75 % ohne
                                                                                     konkretes Interesse

 25.02.2021                              Prof. Dr. -Ing. Markus Brautsch                                                      4
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Energiebedarf im Quartier
Annahmen Strom u. Wärme

  Quartier
  • 5 Baufelder

  • Anzahl Wohneinheiten:    ca. 250
  • Anzahl Gewerbeeinheiten: ca. 13

  • Beheizte Grundfläche:    ca. 27.000 m²

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Energiebedarf im Quartier
Annahmen Strom u. Wärme

  Annahmen
  Wärmebedarf:
  • KfW 55 Standard

  • ca. 27.000 m² beheizte Grundfläche

  Strombedarf:
  • ca. 1.000 kWhel / (Person*a)

  Abschätzung Energiebedarf (exkl. Bestand)
  • Nutzwärmebedarf:           1.285.000 kWh/a
  • Strombedarf:                   558.800 kWh/a

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Energieversorgungskonzept - für das Neubaugebiet Rosensiedlung der Gemeinde Petershausen
1.    Energiebedarf im Quartier

2. Rahmenbedingungen
3.    Varianten

4.    Simulationsergebnisse

5.    Fazit & weiteres Vorgehen

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Energieversorgungskonzept - für das Neubaugebiet Rosensiedlung der Gemeinde Petershausen
Rahmenbedingungen
Möglicher Trassenverlauf Wärmeversorgung

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                                                                                                    Anschlussquote
                                   Hauptleitung:       ca. 590 m
        Möglicher Trassenverlauf                                       Wärmebelegungsdichte        1 Jahr     51 %
                                   Stichleitung:       ca. 370 m
                                                                       ca. 1.340 kWh/Tm*a         5 Jahre     92 %
        Gasnetz                                                        (inkl. Heizhaus-Strecke)
                                                                                                  8 Jahre    100 %
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Rahmenbedingungen
Wärme- und Strommengenabnahme

 • Die Abnahmemenge liegt bei ca. 51 % im ersten Jahr, bei 92 % im fünften Jahr und ab dem achten Jahr bei 100 %

 • Für Berechnung wird der mengengewichtete Mittelwert der Strom- u. Wärmeabnahme über 20 Jahre verwendet

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Rahmenbedingungen
Möglichkeiten der Erschließung stromseitig

„Konventionelle“ Erschließung                                                    Erschließung als Kundenanlage (KA)
• Netzstrombezug                                                                 • Quartierstromversorgung (mit entsprechendem
                                                                                    Messkonzept)

    Hausanschluss/Netzverknüpfungspunkt (NVP)
    Stromnetz ab NVP bis zur Stromverteilung innerhalb der Liegenschaft

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Exkurs Kundenanlage
Vorteil finanziell

                                  Entfallende Stromkostenbestandteile
                                  für in der Kundenanlage erzeugten und verbrauchten Strom

                                   Beispiel: Haushaltskunde 2021    ct/kWh

                                   Netzentgelte (Bayernwerk 2021)   5,2
                                   Stromsteuer                      2,05
                                   Offshore-Umlage                  0,395
                                   StromNEV                         0,432                      > 8,3 ct/kWh
                                   KWK-Umlage                       0,254
                                   AbLaV                            0,009
                                   Konzessionsabgabe                regional unterschiedlich

                                  Achtung: EEG-Umlage ist voll zu entrichten

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Exkurs Kundenanlage
Voraussetzungen

                                                       Kundenanlage
                                                    § 3 Nr. 24a EnWG

    Energieanlagen zur Abgabe von Energie,

    • die sich auf einem                                             befinden,

    • mit einem                         oder mit einer                                   sind,

    • jedermann zum Zwecke der Belieferung der angeschlossenen Letztverbraucher im Wege der Durchleitung
      unabhängig von der Wahl des Energielieferanten                  und             zur Verfügung gestellt
      werden

    • für die Sicherstellung eines wirksamen und                                 bei der Versorgung mit Elektrizität und Gas
      unbedeutend sind und

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Exkurs Kundenanlage
Voraussetzungen

 Bedeutsamkeit für Wettbewerb, wenn bestimmte Größe                              Ca. 250 Letztverbraucher
 überschritten wird                                                              > 26.000 m²
                                                                                 Ca. 500 MWh/a
 • Mehrere 100 Letztverbraucher
 • Deutlich über 10.000 m² Fläche
 • Durchgeleitete Stromenge deutlich über 1.000 MWh/a
 • Anschluss mehrerer Gebäude

 → Kundenanlage für gesamtes Areal denkbar, aber nicht sicher
 → I.d.R. individuell vom Netzbetreiber zu prüfen (hier: Bayernwerk Netz GmbH)
 → Bilaterale Abstimmung mit Netzbetreiber zwingend notwendig
 → Netzbetreiber sollte Einstufung als Kundenanlage schriftlich zusichern

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Rahmenbedingungen
Betrachtung Wirtschaftlichkeit der Kundenanlage

„Konventionelle“ Erschließung                                        Erschließung als Kundenanlage (KA)
• Netzstrombezug                                                     • Quartierstromversorgung (mit entsprechendem Messkonzept)

          Kosten Wärme- und Stromversorgung                                          Kosten Wärme- und Stromversorgung
          Investition Anlagentechnik                                                 Investition Anlagentechnik
          Brennstoffe                                                                Brennstoffe
          Betrieb                                                                    Betrieb
          100 % Strombezug vom öffentlichen Netz                                     Reststrombezug vom öffentlichen Netz
          Volleinspeisung von Erzeugungsanlagen                                      100 % EEG-Umlage auf Kundenanlagenstrom

          Erlöse                                                                     Erlöse
          Fixe Vergütung (EEG, KWKG)                                                 Fixe Vergütung (EEG, KWKG)
          Börsenstrompreis                                                           Börsenstrompreis

         Strom          → Kosten aus Betreibersicht (ohne Gewinn für Betreiber der Wärme-/Stromversorgung)
         Wärme          → d. h. zunächst keine Berücksichtigung von Einnahmen aus Wärme- und Stromverkauf
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Rahmenbedingungen
Nutzung der Dachfläche für PV-Anlagen

 • Die Gemeinde Petershausen plant in der Rosensiedlung ein Neubaugebiet (als
   sog. Schwammquartier) in Verbindung mit PV-Dachanlagen

 • Für die Ermittlung der maximalen PV-Belegung wurde das Quartier mit dem
   Simulationsprogramm „PV-Sol Premium“ nachgebildet

                                                                                      Beispielhafte Darstellung der Verbindung einer
 • Hierbei wurde die Ausrichtung der Module sowohl auf die Gebäudestruktur als        Solaranlage mit Dachbegrünung
   auch auf eine mögliche Ost/ West-Ausrichtung zur maximalen                         Quelle: ZinCo GmbH
   Stromeigennutzung simuliert

 • Die von der Gemeinde Petershausen geplante Dachbegrünung konnte aufgrund des Planungsstandes zum jetzigen
   Zeitpunkt noch nicht berücksichtigt werden, daher werden nachfolgend für verschiedene Leistungen die Ergebnisse der
   PV-Anlage dargestellt

 • Hierbei hat sich das IfE auch mit Herrn Dr. Nold hinsichtlich des zukünftigen Energieverbrauchs sowie einer optimalen
   Ausrichtung abgestimmt; die Dachflächen werden so gut wie möglich für die Erzeugung von PV-Strom genutzt

 25.02.2021                                     Prof. Dr. -Ing. Markus Brautsch                                                   15
Rahmenbedingungen
Nutzung der Dachfläche für PV-Anlagen (ca. 595 kWp maximal)

Achtung:     Mit der EEG-Novelle 21 ist für Anlagen mit mehr als 300 kWp eine Einspeisevergütung lediglich für 50% der Energiemenge möglich
Anmerkung:   Es sollten maximal 300 kWp pro Jahr errichtet werden.

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Rahmenbedingungen
Wirtschaftlichkeitsberechnung

 • Kostenschätzung für die Kundenanlage:                                      ~ 400.000 €

 • Betrachtungszeitraum:                                                      20 Jahre
 • Statische Betrachtung (Kein Zinssatz)

 • Keine Marge für möglichen Betreiber

 • Nettopreise

 • Investitionskosten als marktübliche Durchschnittspreise

 • Betriebskosten in Anlehnung an VDI 2067 Blatt 1

 • CO2-Bepreisung fossiler Brennstoffe enthalten

 • EEG-Umlage als konstant angenommen                                         6,5 ct/kWh (Stand 2021)
 • Mögliche Fördermittel für Netz u. Erzeuger sind eingerechnet

 25.02.2021                                     Prof. Dr. -Ing. Markus Brautsch                         17
Rahmenbedingungen
CO2-Mehrkosten durch BEHG

 • Ab 2021 gilt eine CO2-Bepreisung auf Energieträger wie z. B. Erdgas und Heizöl zu Heizzwecken

 • Diese ist für die Jahre 2021 bis 2025 festgeschrieben und ab 2026 gilt ein Auktionsverfahren innerhalb eines
   definierten Preiskorridors

 25.02.2021                                     Prof. Dr. -Ing. Markus Brautsch                                   18
Rahmenbedingungen
Wirtschaftlichkeitsberechnung

  Energiepreise der esb (Energie Südbayern GmbH):
  • Energiepreis Strom (mit Kundenanlage):                                                           21,5 ct/kWhel
  • Energiepreis Strom (ohne Kundenanlage)1:                                                         25,2 ct/kWhel

  • Energiepreis Erdgas (ohne CO2-Steuer):                                                           3,34 ct/kWhHi
  • Mehrkosten durch CO2-Steuer2:                                                                    1,17 ct/kWhHi
  • Energiepreis Erdgas (inkl. CO2-Steuer):                                                          4,51 ct/kWhHi

  • Leistungspreis Erdgas:                                                                           12,35 €/(kW*a)

1: Mittelwert aus Ø-Strompreis für Haushaltskunden in DE (2020) und beispielhaftem Verifox-Tarif
2: Mittelwert auf Basis der Annahme des Preispfades der CO2-Steuer

   25.02.2021                                                          Prof. Dr. -Ing. Markus Brautsch                19
1.    Energiebedarf im Quartier

2.    Rahmenbedingungen

3. Varianten
4.    Simulationsergebnisse

5.    Fazit & weiteres Vorgehen

25.02.2021                        Prof. Dr. -Ing. Markus Brautsch   20
Varianten
Biomasse

 Hackgut
 • ca. 250 kg/Srm

 Pellets
 • ca. 650 kg/Srm

                                                                 https://www.lwf.bayern.de/mam/cms04/service/dateien/mb-12-energiegehalt-holz.pdf
 Lagerbedarf, um 85 % des Wärmebedarfs zu decken:
 • Hackgut          ~ 1.600 m³/a          → ca. 50 Lieferungen pro Jahr
 • Pellets          ~   450 m³/a          → ca. 15 Lieferungen pro Jahr

 → Eine Wärmeversorgung mit Hackgut bedeutet hohen Betriebs- und Wartungsaufwand
 → Biomassevarianten werden im Konzept aufgrund der besseren Händelbarkeit und des geringeren Lagerbedarfs mit
   dem Energieträger Pellets kalkuliert

 25.02.2021                                     Prof. Dr. -Ing. Markus Brautsch                                                                     21
Varianten
Zentrale Wärmepumpenvarianten

 Mögliche Wärmequellen
 • Luft

 • Wasser

 • Erdreich

 → Luft-Wasser-Wärmepumpe arbeitet aufgrund
 niedriger Quellentemperatur zu Zeiten hohen
 Wärmebedarfs wenig effizient

                                                                                                                         Beispielhafte Darstellung IfE

                                                          Mittlere Grundwasser- bzw. Bodentemperatur in ca. 25 m Tiefe

 25.02.2021                                Prof. Dr. -Ing. Markus Brautsch                                                                     22
Varianten
Zentrale Wärmepumpenvarianten

 Sondenanlagen
 • Deckung Grund- und Mittellast (ca. 250 kWth)

 • Annahme: Entzugsleistung 40 W/m

 • ~ 500 Sonden mit je 10 m (Bohrtiefenbegrenzung)

 • Bei einem Abstand von 5 m - 10 m zwischen den Sonden
   wären 3.000 m² - 12.500 m² Sondenfeld nötig (ca. 0,5 –
   1,75 Fußballfelder)

 25.02.2021                                   Prof. Dr. -Ing. Markus Brautsch   23
Varianten
Zentrale Wärmepumpenvarianten

 Brunnenanlagen
 • Deckung Grund- und Mittellast (ca. 250 kWth)

 • Schluck- und Saugbrunnen notwendig (Wärmequelle)

 • Förderbedarf abhängig von zulässiger Abkühlung des Grundwassers

 • Zulässige Spreizung (ca. 3-6 Kelvin) und Grädigkeit sind zu berücksichtigen

 • ca. 50 – 70 m³/h notwendig; Richtwert LfU ca. 0,25 m³/h pro 1 kW Heizleistung

 • Wasserqualität (z. B. Mangan u. Eisen) ausschlaggebend; Stichwort Verockerung

 • Probebohrung notwendig

 • Schwierig zu beurteilen in Konzeptphase (Ergiebigkeit eines möglichen Brunnens)

 → Zentrale Wärmepumpenvarianten werden aufgrund des hohen Platzbedarfs nicht berücksichtigt

 25.02.2021                                    Prof. Dr. -Ing. Markus Brautsch                 24
Varianten
Übersicht der betrachteten Varianten

    „Konventionelle“ Erschließung                                        Kundenanlage (KA) – Quartiersversorgung
    (100% Strombezug aus dem öffentlichen Netz)

                                                                                                         BHKW-Biomasse

                                                                                                   •   PV-Anlage
                                                                                                   •   BHKW
                                                                                                   •   Biomassekessel (700 kW) V3

                  Referenzvariante                    Zentrale Basisvariante
                                                                                                         Biomasse-Erdgas

                                                                                                   •   PV-Anlage
•     Keine Kundenanlage (Netzstrombezug)         •    PV-Anlage
                                                                                                   •   Biomassekessel (300 kW)
•     BHKW (Volleinspeisung)                      •    BHKW
                                                                                                   •   Erdgaskessel (700 kW) V4
•     Erdgaskessel (700 kW)           V1          •    Erdgaskessel (700 kW)   V2
                                                                                                             Biomasse

                                                                                                   •   PV-Anlage
                                                                                                   •   Biomassekessel (500 kW)
                                                                                                   •   Biomassekessel (200 kW) V5

     25.02.2021                                       Prof. Dr. -Ing. Markus Brautsch                                         25
1.    Energiebedarf im Quartier

2.    Rahmenbedingungen

3.    Varianten

4. Simulationsergebnisse
5.    Fazit & weiteres Vorgehen

25.02.2021                        Prof. Dr. -Ing. Markus Brautsch   26
Simulationsergebnisse
Übersicht Modellaufbau
                                              Stromnetz

                Gas-/ Biomassekessel                                      PV-Anlage

                                           Digitales Modell

                         BHKW                                            Verbraucher

                                          Wärmespeicher

 25.02.2021                            Prof. Dr. -Ing. Markus Brautsch                 27
Simulationsergebnisse
BHKW-Dimensionierung

 • Hierbei wurde kein erneuter KWK-Zuschlag nach Ablauf der ersten Periode (abhängig der Vollbenutzungsstunden)
   berücksichtigt, welche nach § 8 KWKG mittels Modernisierung ermöglicht wird

              Leistung in kWel                                 100                133      160
              KWK-Anteil an der Wärmeversorgung                58%                78%      73%
              Primärenergiefaktor (ohne Biomethan)             0,71               0,44     0,41
              Eigennutzungsquote (elektrisch)                  66%                53%      44%
              Gesamtkosten (relativ)                           95%                92%      97%
              Gesamtemissionen (relativ)                      100%                95%      86%

 25.02.2021                                     Prof. Dr. -Ing. Markus Brautsch                               28
Simulationsergebnisse
PV-Dimensionierung (bei Betrieb einer Kundenanlage)

 • Die Eigenverbrauchsquote beschreibt den Anteil der
   erzeugten Energie der PV-Anlage, welcher direkt im
   Quartier genutzt werden kann

 • Je größer die PV-Anlage, desto geringer der vor Ort
   nutzbare Anteil

 • Ein Batteriespeicher kann den Anteil der
   Eigenverbrauchsquote der PV-Anlage nur leicht erhöhen,
   da hier zunächst die überschüssigen Energiemengen des
   BHKW zwischengespeichert werden

 25.02.2021                                    Prof. Dr. -Ing. Markus Brautsch   29
Simulationsergebnisse
PV-Dimensionierung (bei Betrieb einer Kundenanlage)

 • Die relativen Gesamtkosten sollen den monetären Vorteil in
   Abhängigkeit der PV-Anlagengröße und Speichergröße
   darstellen

 • Je höher die Leistung der PV-Anlage, desto geringer die
   Gesamtkosten, da durch die Einspeisevergütung ein
   Gewinn erzielt werden kann

 • Ein Batteriespeicher trägt nicht zur Verringerung der
   Kosten bei und wird daher nicht weiter betrachtet

 • Wichtig: Bei steigender Nutzung von Ladesäulen im
   Quartier mit geeigneter Steuerung (nach PV-
   Überschüssen) können große Mengen an überschüssigem
   Strom zukünftig vor Ort genutzt werden

 25.02.2021                                     Prof. Dr. -Ing. Markus Brautsch   30
Simulationsergebnisse
Gegenüberstellung

                            V1 (ohne Kundenanlage)   V2                    V3                     V4                     V5
              Grundlast     BHKW                     BHKW                  BHKW                   Biomassekessel (300)   Biomassekessel (500)

              Spitzenlast   Erdgaskessel (700)       Erdgaskessel (700)    Biomassekessel (700)   Erdgaskessel (700)     Biomassekessel (200)

 25.02.2021                                                  Prof. Dr. -Ing. Markus Brautsch                                                    31
Simulationsergebnisse
Aufteilung der Kosten/ Emissionen auf Strom und Wärme

        Strommix                    560                                                                                           290
                                                                                                         Strom-Mix Kundenanlage
       Deutschland

                                                                             0
                                        0                  Strom
   Energiesystem V*
                                                                                    280                                           280
                                      280                 Wärme                                            Wärme-Mix Quartier

Exemplarische Abbildung der Berechnungsmethodik der Aufteilung der spezifischen CO2-Emissionen pro kWh

  25.02.2021                                                      Prof. Dr. -Ing. Markus Brautsch                                   32
Simulationsergebnisse
Gegenüberstellung

                            V1 (ohne Kundenanlage)   V2                    V3                     V4                     V5
              Grundlast     BHKW                     BHKW                  BHKW                   Biomassekessel (300)   Biomassekessel (500)

              Spitzenlast   Erdgaskessel (700)       Erdgaskessel (700)    Biomassekessel (700)   Erdgaskessel (700)     Biomassekessel (200)

 25.02.2021                                                  Prof. Dr. -Ing. Markus Brautsch                                                    33
Simulationsergebnisse
Gegenüberstellung

                                                                                                                                                Fixierung des Strompreises
                                                                                                                                                bei 21 ct/kWh zur
                                                                                                                                                Steigerung der Attraktivität
                                                                                                                                                eines Anschlusses an der
                                                                                                                                                Kundenanlage

                            V1 (ohne Kundenanlage)   V2                    V3                     V4                     V5
              Grundlast     BHKW                     BHKW                  BHKW                   Biomassekessel (300)   Biomassekessel (500)

              Spitzenlast   Erdgaskessel (700)       Erdgaskessel (700)    Biomassekessel (700)   Erdgaskessel (700)     Biomassekessel (200)

 25.02.2021                                                  Prof. Dr. -Ing. Markus Brautsch                                                                   34
Simulationsergebnisse
Gegenüberstellung

 Zusätzliche Betrachtungen:

 • Einfluss der Anschlussquote der Kundenanlage auf die Gesamtkosten

 • Einfluss der Nutzung von Biomethan in Variante 2 anstatt Erdgas zur Senkung der CO2-Emissionen

 25.02.2021                             Prof. Dr. -Ing. Markus Brautsch                             35
Simulationsergebnisse
Gegenüberstellung

                                             V1                                 V2*                                      V2

                            V1 (ohne Kundenanlage)   V2                    V3                     V4                          V5
              Grundlast     BHKW                     BHKW                  BHKW                   Biomassekessel (300)        Biomassekessel (500)

              Spitzenlast   Erdgaskessel (700)       Erdgaskessel (700)    Biomassekessel (700)   Erdgaskessel (700)          Biomassekessel (200)

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Simulationsergebnisse
Gegenüberstellung

                                            CO2-Vermeidungskosten ca.: 390 € / t_CO2

                                                     V2                                             V2*

                            V1 (ohne Kundenanlage)   V2                    V3                     V4                     V5
              Grundlast     BHKW                     BHKW                  BHKW                   Biomassekessel (300)   Biomassekessel (500)

              Spitzenlast   Erdgaskessel (700)       Erdgaskessel (700)    Biomassekessel (700)   Erdgaskessel (700)     Biomassekessel (200)

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1.    Energiebedarf im Quartier

2.    Rahmenbedingungen

3.    Varianten

4.    Simulationsergebnisse

5. Fazit & weiteres Vorgehen

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Fazit & weiteres Vorgehen
Allgemein

 • Gebietsumgriff: Das Anschlussinteresse an einer zentralen Wärmeversorgung im Gebietsumgriff ist derzeit nicht
   hoch genug und wurde daher nicht weiter verfolgt

 Quartier/ Neubaugebiet:

 • Aus ökonomischer und ökologischer Perspektive ist ein Anschlusszwang an das Wärmenetz sowie ein Verbot von
   Einzelfeuerstätten (Bsp: Kachelofen) zu empfehlen

 • Eine zentrale Energieversorgung mittels Kundenanlage (Strom) und Wärmenetz ist sowohl aus ökonomischer als
   auch aus ökologischer Sicht vorteilhaft

 • Umsetzbarkeit/ Einstufung als Kundenanlage ist vor einer Umsetzung zwingend mit Netzbetreiber abzuklären

 • Die Anschlussquote an der Kundenanlage sollte so groß wie möglich sein, um Skaleneffekte bei den Energiekosten
   zu erreichen, daher sollte der Strompreis innerhalb der Kundenanlage attraktiv gestaltet werden

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Fazit & weiteres Vorgehen.
Strom

 • Eine PV-Anlage dient durch reduzierte Strombezugskosten durch direkten Verbrauch vor Ort sowie die
   Einspeisevergütung zur Reduktion der Gesamtkosten und Minderung der Emissionen und sollte daher möglichst
   auf allen möglichen Dachflächen umgesetzt werden

 • Ein möglicher Batteriespeicher erhöht die Stromeigennutzung, aber die spezifischen Kosten einer kWh aus dem
   Speicher sind derzeit noch höher als eine kWh aus dem öffentlichen Netz, daher wird der Speicher nicht weiter
   betrachtet

 • Die Einbindung von Ladesäulen in die Kundenanlage bietet große Potenziale zur Senkung der spezifischen Kosten,
   da hierdurch bei geeignetem Lademanagement hohe Anteile des eigens produzierten Strom vor Ort genutzt werden
   können

 • Es ist zu empfehlen, dass maximal 300 kWp an PV-Leistung pro Jahr installiert werden, um keine Reduktion der
   Vergütung nach dem aktuellen Stand (02.21) des EEG 2021 zu erhalten

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Fazit & weiteres Vorgehen
Wärme

 • Für die Versorgungssicherheit des gesamten Quartiers sind die Energieträger Biomasse und/ oder Erdgas geeignet

 • Bei dem prognostizierten Energieverbrauch kann ein BHKW mit einer elektrischer Leistung zwischen 100 und 150
   kW eine sinnvolle Größe darstellen

 • Der Einsatz von Biomethan senkt die Emissionen nur unter wesentlich höheren Gesamtkosten

 • Je höher der Biomasse-Anteil, desto höher die Investitionskosten und niedriger die jährlichen Emissionen

 • Für die Wärmeversorgung über vor Ort erzeugten grünen Wasserstoff (PV-Freiflächenanlage) wurde einen grobe
   Plausibilitätsprüfung durchgeführt. Der saisonale Versatz von Wärmebedarf und Wasserstofferzeugung führt zu
   einem sehr hohen H2-Speicherbedarf. Das gesamte System ist mit hohen Kosten verbunden.

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