Erfahrungsbericht - Budapest
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Erfahrungsbericht - Budapest Blick vom Festungsberg auf das Parlament Name der Uni: Semmelweis University Üllői út. 22 1085 Budapest Hungary Vorbereitungen zu Hause Vorneweg: Es lohnt sich, sich frühzeitig um Termine, Formulare und Deadlines zu kümmern. Die wichtigsten Ansprechpartner sind: International Office: Verena Leidl: verena.leidl@uni-wuerzburg.de und natürlich deren Homepage: http://www.international.uni-wuerzburg.de/auslandsstudium/ erasmus_studium/ ERASMUS-Verantwortliche am Lehrstuhl für Pharmazie: Zu meiner Zeit noch Prof. U. Holzgrabe. Einfach mit ihr einen Termin ausmachen. International Office an der Gastuni: http://www.semmelweis-univ.hu/education/erasmus/ Die sind da alle sehr nett und hilfsbereit und sprechen sogar deutsch.
Wohnungssuche Natürlich ist es nicht ganz einfach, von Deutschland aus Wohnungen in Budapest zu suchen und zu finden. Ich bin einfach zehn Tage bevor meine der Vorlesungszeitraum angefangen hat, nach Budapest gefahren, habe mich in ein Hostel einquartiert (Astoria City Hostal http://astoriacityhostel.com/, sehr nette und hilfsbereite Leute da, Internet, WiFi, relativ günstig, sehr zentral gelegen) und von dort aus nach Zimmern in Wg's gesucht. Ist natürlich stressig und eventuell nicht jedermanns Sache. Suchen kann man sehr gut auf: http://roommatesbudapest.com/ und auf http://www.alberlet.hu/en. Ansonsten kann man entweder ein paar Wochen früher hinfahren, sich Wohnungen anschauen und reservieren (wenn man die Zeit dazu hat, empfehlenswert!), oder man versucht von zu Hause über diverse Internetportale Zimmer zu finden. (www.wg-gesucht.de, http://www.studenten-wg.de) Natürlich sind diese Wohnungen/Zimmer tendenziell teurer, da für ausländische Studenten ausgelegt. Agenturen & Wohnheime Ich habe weder mit Agenturen noch mit Wohnheimen Erfahrungen gemacht. Natürlich lassen sich Agenturen ihre Arbeit bezahlen, dafür ist es evtl. stressfreier Es gibt wohl auch Wohnheime, von denen habe ich nur gehört, dass sie günstig sein sollen, dafür wird man aber mit 2-3 weiteren Personen gleichen Geschlechts in ein Zimmer "gelost". Lage und Preise: Bei der Zimmersuche sollte man v.a. auf die Lage achten: In den Außenbezirken wohnt man zwar erheblich billiger, allerdings ist dort die Verkehrsanbindung nicht mehr ganz so gut: V.a. am Wochenende kann es schwierig werden, abends noch nach Hause zu kommen. In den Innenbezirken zahlt man für ein Zimmer etwas weniger als in deutschen Studentenstädten. Zu empfehlen sind die Bezirke 5 - 9. Der 5. ist der Kern der Innenstadt, viele Touristen und -angebote. Im 6. sind viele Kneipen, im 7. (ehemaliges jüdisches Viertel) gibt es viele Studenten. Vor dem 8. Bezirk (der ehemalige Rotlicht- und Mafiabezirk) wird man häufig gewarnt. Allerdings hat sich das in den letzten Jahren sehr, sehr gebessert! Der 9. Bezirk: vollkommen neue Stadteilplanung, viele renovierte Gebäude. Zu beachten ist, dass sich die Universität und ihre verschiedenen Gebäude entlang der Metro M3 befinden. Je weiter man davon entfernt wohnt, desto früher muss man natürlich auch aufstehen ;-) Wege von und nach Budapest Von Deutschland aus kann man entweder mit einem Billigflieger (Ryan-air o.ä.) oder mit dem Zug nach Budapest fliegen/fahren. Mit dem Flieger ist man schneller und manchmal auch günstiger, dafür kann man nur wenig Gepäck mitnehmen und Würzburg ist leider auch schlecht an Billigflughäfen angebunden, was die Reise weiter verteuert und verlängert. Mit dem Zug ist es meiner Meinung nach entspannter, da man nur einmal in Linz umsteigen muss und beliebig viel Gepäck mitnehmen darf. Dafür dauert die Zugfahrt von Würzburg nach Budapest auch 9:15h. Es gibt sehr günstige Angebote der Bahn (Ungarn-/Europa Spezial), mit denen man für 39-69€ nach Budapest fahren kann, je nachdem, wie früh man bucht. Das gleiche gilt auch für den Rückweg, allerdings ist zu beachten, dass man die Fahrkarten der Bahn in Ungarn nicht ausdrucken kann, sondern sich schicken lassen muss (ca. 8 Werktage). Es kann auch billiger sein, sich direkt am Bahnhof in Budapest sein Ticket zu besorgen, denn auch da gibt es wieder Sonderangebote. So kann man z.B. mit dem München-Spezial für 29€ nach München fahren.
Organisatorisches vor Ort Geld Die Währung der Ungarn ist Forint (HUF). 1€ sind am ca 297,40HUF. Meiner Ansicht nach ist der günstigste Weg in Ungarn an Geld zu kommen sich eine Visa-Karte zuzulegen mit der man im Ausland gebührenfrei Geld abheben kann. (z.B. von der comdirect-Bank). Öffentliche Verkehrsmittel Das Benutzen der öffentlichen Verkehrsmittel in Ungarn ist für Studenten sehr günstig. Für 3850HUF (ca. 13€) bekommt man ein Monatsticket, mit dem man sämtliche öffentlichen Verkehrsmittel benutzen darf. Man beachte: man muss immer einen gültigen Studentenausweis dabei haben, sonst ist das Ticket nicht gültig! Und v.a. in den Metros wird sehr viel kontrolliert. Am wichtigsten sind die Metrolinien 1-3, die Trams 2 & 6 und natürlich die Nachtbusse. In der Innenstadt kommt man mit den öffentlichen sehr gut und schnell überall hin. Einkaufen: Tendenziell sind Lebensmittel ähnlich teuer wie in Deutschland. Frisches Fleisch und Gemüse bekommt man am besten und günstigsten in den Markthallen (die größte liegt am Ende der Vaci utca, am Fövám tér). Ansonsten gibt es viele Supermärkte, v.a. Match und CBA. Die Ladenöffnungszeiten sind viel liberaler als in Deutschland, an jeder Ecke gibt es 24h - Shops und die großen Supermärkte und viele andere größere Einkaufsläden (v.a. in Malls) haben auch sonntags geöffnet. Lebenshaltungskosten Miete und Lebenshaltungskosten sind etwas niedriger als in Deutschland, dafür ist es in Bars/Kneipen/Diskos meist sehr viel billiger. Kulturelles (Konzerte, Theater, Oper...) bekommt man sogar schon für ein paar hundert Forint geboten! Alles in allem kommt man mit 600€/Monat gut über die Runden. Studium an der Gasthochschule Räume Die verschiedenen Räume und Labore sind auf drei Gebäude aufgeteilt: Phytotherapie/Pharmakognosie und das International Office finden sich in der Üllői út 26. Die meisten Kurse des Departments für Organische Chemie, Biopharmazie, Klinische Pharmazie und Pharmazeutische Technologie finden in der Hőgyes Endre utca 7 statt. Für einige wenige Kurse muss man etwas weiter raus (Nagyvárad tér). Für Kurse anderer Fakultäten muss man eventuell auch andere Gebäude aufsuchen. Das schönes ist, dass man alle Gebäude der Pharmazie bequem mit der Metro 3 (blue line) erreichen kann. Bibliotheken Aufgrund der vielen verschiedenen Universitäten gibt es auch entsprechend viele Bibliotheken. Bei der Ankunft und der Anmeldung im International Office bekommt man glücklicherweise eine kleine Mappe mit haufenweise Hinweisen, auch über die Bibliotheken. Hier nur mal die wichtigsten aufgeführt: Semmelweis Central Library, Semmelweis EOK, National Library of Foreign Literature.
Betreuung vor Ort Die Betreuung ist für Studenten der Pharmazie sehr spärlich in Budapest. Es gibt das International Office, welches einen mit viel Papier über Budapest ausstattet, was auch durchaus lesenswert ist. Ansonsten lohnt es sich aber sich in Facebook in die verschiedenen Gruppen einzutragen (ESN, ISAS, Erasmus Semmelweis etc.) um auf dem Laufenden gehalten zu werden. Gerade die Studentenvereinigungen ESN (http://sote.esn.hu/) und ISAS (http://isas.hu/) bieten am Anfang des Semesters einige Einführungsveranstaltungen an. Ob sich allerdings die ESN-Karte oder die ISAS Karte lohnen, muss jeder selbst für sich entscheiden. Ich habe beide sehr selten benutzt. Es gibt wohl auch ein Tutor-Programm und diverse andere Programme, die aber eher auf Medizinstudenten zugeschnitten sind, man bekommt davon also nichts mit, wenn man sich nicht aktiv darum kümmert und danach sucht. Am besten einfach über die ESN und ISAS Website anfragen. Es ist auch relativ schwierig in den ersten Tagen die richtigen Räume zu finden, da es so gut wie keine Ausschilderung gibt und die Menschen entweder kein Englisch/Deutsch sprechen oder keine Ahnung haben, was außerhalb ihres Zimmers sonst so stattfindet. Es ist deshalb sinnvoll, etwas früher da zu sein und nach Studenten zu suchen, die die gleichen Kurse belegen. Auswahl der Kurse Bevor man die Zusage für ein Auslandsstudium bekommt, muss man sich einen Stundenplan zusammenstellen. Glücklicherweise stellt die Semmelweis University detaillierte Informationen zu den einzelnen Kursen bereit. Was in Würzburg das Vorlesungsverzeichnis ist, ist in Budapest der "Calendar" (hier gibt's die Version vom Vor-Semester zum download: http://www.semmelweis-english- program.org/index.php?option=com_content&task=view&id=79&Itemid=101). Die Kurse sind nach Semestern geordnet und mit Credit-Points und ausführlichen Beschreibungen versehen, so dass man einen sehr guten Überblick über die Inhalte des Kurses bekommt. Normalerweise wird davon abgeraten, Kurse aus unterschiedlichen Semestern zu wählen, weil es zu Überschneidungen kommen kann. Trotzdem lohnt es sich, sich seine Wunschkurse herauszusuchen und bei eventuellen Überschneidungen auf einen der Kurse zu verzichten. Einen Überblick über den voraussichtlichen Stundenplan gibt es hier: http://ora.sote.hu/ (Programmes: EP; und dann auf der rechten Seite das gewünschte Jahr auswählen). Das International Office in Budapest meldet sich auch, wenn es zu Überschneidungen von Kursen kommt, die im Learning Agreement angegeben wurden. Im 5. Jahr kann man auch "Facultative Subjects" belegen, diese fangen aber erst später an als die "normalen" Kurse, es reicht also sich vor Ort zu Informieren, welche Kurse angeboten werden und sie dann noch nachträglich zu belegen. Man beachte, dass man während des Studiums nur sehr selten mit ungarischen Studenten in Kontakt kommt, da das English Program v.a. von Ausländern genutzt wird, die in Ungarn Pharmazie studieren wollen. Trotzdem ist es auf jeden Fall empfehlenswert einen Sprachkurs zu besuchen. Es gibt mindestens drei verschiedene Möglichkeiten: 1. Den ERASMUS Intensiv Sprachkurs (EILC) (http://www.international.uni- wuerzburg.de/auslandsstudium/allgemeines/sprachkenntisse_und_tests/erasmus_intensiv_s prachkurs/) Findet meist 1-2 Monate vor dem Auslandssemester in dem Gastland statt. Ich habe ihn nicht besucht, weil ich keine Zeit dazu hatte. Auch hier ist wieder auf Deadlines zu achten!
2. Der von der Semmelweis-Universität angebotene Sprachkurs. Semesterbegleitend, zwei Stunden/Woche, lehrt die Basics. Diesen Kurs habe ich besucht und bin jetzt in der Lage ein bisschen Small-Talk zu betreiben, einzukaufen und Bier zu bestellen. 3. Der von der Central European University angebotene Kurs: https://www.ceu.hu/announcements-on-foreign-language-courses Kostet für absolute Anfänger 20000 HUF und ist wohl anspruchsvoller als der Semesterbegleitende Kurs. Hab ich selber nicht besucht, lohnt sich evtl. wenn man richtig Ungarisch lernen will. Des Weiteren gibt es natürlich noch diverse Angebote von ESN, ISAS usw. wie zu Beispiel das "Sprachtandem", was ich auf jeden Fall empfehlen kann, besonders weil man sonst nicht so viel Kontakt zu ungarischen Studenten hat. Hero-Square Budapest Alltag und Freizeit Kultur Kulturelle Veranstaltungen sind für Studenten sehr billig. Besonders hervorzuheben sind die vielen Museen, die Staatsoper (auch wenn man keine Oper mag, es lohnt sich schon alleine um das Gebäude anzuschauen!), der Palast der Künste, verschiedene Tanztheater (größtes: http://www.nemzetitancszinhaz.hu/) und natürlich die vielen Kinos in denen man viele Filme in Originalversion oder in OV mit ungarischen Untertiteln sehen kann. Bäder Budapest ist für seine Thermal-Quellen berühmt, nicht überraschend ist daher die Vielzahl an Thermalbädern. Besonders hervorzuheben sind das Szécheny Bad mit seinem großen Außenbereich
und gefühlten hundert kleineren Becken mit allen möglichen Mineralsalzen und das etwas kleinere Gellért Bad, das dafür aber in einem sehr schönen Gebäude untergebracht ist. Es lohnt sich auf jeden Fall beide Bäder mindestens einmal zu besuchen! Umland Ein Ausflug raus aus der Stadt und aufs Land lohnt sich auf jeden Fall, nicht nur weil die Zugtickets für Studenten besonders günstig sind, sondern auch weil es sehr große Unterschiede zwischen Budapest und dem Rest Ungarns gibt. Besonders empfehlenswert sind Eger, Szentendre, Esztergom und Viszegrad. Nachtleben Die Stadt ist voll von wunderschönen und abwechslungsreichen Cafés und Kneipen. Besonders zu empfehlen sind die sogenannten Ruinen-Clubs oder -Bars, die meist in einem alten, baufälligen Haus zu finden sind (v.a. Szimpla und Fogashás). Fazit Bevor ich nach Budapest gefahren bin war ich etwas skeptisch wie es wohl so ist, ein halbes Jahr im Osten Europas zu verbringen. Doch nach der Ankunft und noch viel mehr kurz vor der Rückreise wollte ich eigentlich nicht mehr weg, da Budapest eine wirklich tolle Stadt ist und die Ungarn ein sehr nettes Volk sind. Nicht zu vergessen ist natürlich auch das unglaublich leckere Essen! ;-) Ich kann also jedem nur empfehlen mindestens ein halbes Jahr in Budapest zu verbringen!
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