Erinnern. Bewahren. Leben.- 17. Juni 2022 Eine Veranstaltungsreihe zum Themenjahr "1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland" ...

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Erinnern. Bewahren. Leben.- 17. Juni 2022 Eine Veranstaltungsreihe zum Themenjahr "1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland" ...
Erinnern.
Bewahren.
Leben.

11. – 17. Juni 2022
  Eine Veranstaltungsreihe zum Themenjahr
„1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“
Erinnern. Bewahren. Leben.- 17. Juni 2022 Eine Veranstaltungsreihe zum Themenjahr "1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland" ...
Grußwort

Ein Austausch und eine Annäherung verschiedener Kulturen
und Religionen sind heute wichtiger denn je. Das Theater
ist der Ort der lebendigen Auseinandersetzung von Men-
schen mit Themen, die existentiell sind. Gibt es einen bes-
seren Ort als die Bühne, um Verständigung und damit die
Erhaltung des Friedens voranzutreiben?

                   Vom 11. bis 17. Juni 2022 wird die Stu-
                   diobühne des Brandenburger Theaters
                   ganz im Zeichen des Erinnerns und des
                   Geschichte(n)-Erzählens stehen.

                   Besonders die Erarbeitung und Insze-
                   nierung der Kinderoper „Brundibár“ liegt
                   mir am Herzen, die in Kooperation mit
                   zwei Musikschulen der Stadt Branden-
                   burg an der Havel sowie einer Grund-
schule entsteht. Kinder und Jugendliche kommen in
kreativer Arbeit zusammen, und über die Vermittlung der
Aufführungsgeschichte werden darüber hinaus Einzel-
schicksale erfahrbar. Dazu gehört auch die Begegnung ei-
niger Mitwirkender mit der 100-jährigen Zeitzeugin Margot
Friedländer, welche von uns verfilmt wurde und ein Teil der
Inszenierung werden wird.

Des Weiteren findet eine szenische Lesung mit Mitgliedern
der Bürgerbühne statt: „Der Prozess von Schamgorod“ des
Friedensnobelpreisträgers Elie Wiesel.

Als Gastspiele stehen die Berliner Gruppe Künstler-Advo-
kat-Innen mit einer Aufzeichnung ihres Doku-Dramas
„Trotz Alledem - Af Al Pi Chen“ und zwei Lesungen mit Mu-
sik von Texten jüdischer Autor*innen wie Mascha Kaléko,
Stefan Zweig und Hilde Domin auf dem Programm. Die Au-
torin Marion Brasch konnten wir für eine Lesung gewinnen.

Wir laden Sie herzlich ein, diese wichtigen Themen mit uns
zu erleben.

Frank Martin Widmaier
Künstlerische Leitung Brandenburger Theater
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Schirmherrschaft

                 Liebe Gäste des Brandenburger Theaters!

Auch fast 80 Jahre nach dem Ende des
NS-Regimes ist Antisemitismus in un-
serer Gesellschaft tiefer verwurzelt, als
wir es uns eingestehen wollen.
Antisemitismus ist kein überkommener
Begriff aus dem Geschichtsbuch, son-
dern für in Deutschland lebende Jüdin-
nen und Juden tagtäglich bedrohliche
Realität – verbaler oder physischer Art.

Das Engagement gegen Antisemitismus braucht unseren
vollen Einsatz. Zum Ende des Festjahres „1700 Jahre jüdi-
sches Leben in Deutschland“ setzt sich das BT in einer
Themenwoche mit dem Antisemitismus auseinander. Dafür
bin ich dem Brandenburger Theater und seinem Künstleri-
schen Leiter Frank Martin Widmaier und seiner Initiative
sehr dankbar.
Zu sehen ist beispielsweise die Kinderoper „Brundibár“, die
die Nationalsozialisten im KZ Theresienstadt zu Propagan-
dazwecken missbrauchten. Oder das Theaterstück „Trotz
Alledem – Af Al Pi Chen“, das die Geschichte einer jugend-
lichen jüdischen Widerstandsgruppe erzählt, deren
Mitglieder plötzlich ohne ihre Eltern dastehen – ein beein-
druckendes Projekt des Künstler-Advokat-Innen e.V.
Mich freut sehr, dass auch die Brandenburgerinnen und
Brandenburger in die Aufführungen einbezogen werden –
wie etwa bei der Lesung des Stücks „Der Prozess von
Schamgorod“ von Friedensnobelpreisträger Elie Wiesel.
Und es wird aus verschiedenen Blickwinkeln auf jüdisches
Leben geschaut: Texte von Hilde Domin, Stefan Zweig oder
Mascha Kaléko, die die Weltkriege erlebt haben, werden
verbunden mit dem „Roman meiner fabelhaften Familie“
von Autorin und Radio-Moderatorin Marion Brasch, die aus
einer jüdischen Familie mit deutsch-österreichischen
Wurzeln stammt.

Ich wünsche allen Mitwirkenden viel Erfolg und dem
Publikum eindrückliche Erlebnisse!

Schirmherrin Dr. Manja Schüle, Ministerin für Wissenschaft,
Forschung und Kultur des Landes Brandenburg
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BrunDiBár
Kinderoper von Hans Krása

11. Juni, 19:00 uhr – Premiere
14. & 16. Juni, 10:00 uhr / 17. Juni, 19:00 uhr

Die in Armut lebenden Geschwister Pepíček und Aninka
wollen für ihre kranke Mutter Milch kaufen. Sie beschlie-
ßen, auf dem Marktplatz zu singen, um das dafür nötige
Geld zu verdienen.

Das bringt jedoch den Leierkastenmann Brundibár gegen
sie auf. Er verscheucht sie ohne Mitleid. Für Aninka und
Pepíček scheint nun alles verloren – doch dann erscheinen
den beiden im Schlaf ein Spatz, eine Katze und ein Hund
und geben neue Hoffnung:
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Mit Hilfe der Tiere werden alle Kinder der Stadt zusammen-
getrommelt und gemeinsam gelingt es ihnen, Brundibár zu
vertreiben und mit ihrem Lied, Aufmerksamkeit zu erregen.

„Brundibár“ erzählt von Solidarität, Freundschaft und
einem hoffnungsvollen Sieg des Guten über das Böse. Die
Aufführungsgeschichte verleiht der Oper jedoch noch eine
weitere tiefere Ebene: Im Konzentrationslager Theresien-
stadt kommt sie zur Aufführung, als Teil des perfiden Plans
der Nazis, Theresienstadt als Vorzeige-Ghetto mit einem
lebendigen Kulturleben zu präsentieren. Die Oper wurde
dort 55 Mal gespielt und gab den teilnehmenden Kindern
ein Stück Normalität und Lebensfreude. Das Ensemble
bestand aus zehn Solisten und Solistinnen, die stets die
gleichen blieben. Die vierzig Chormitglieder mussten jedoch
häufig neu besetzt werden, da viele der Darsteller in Ver-
nichtungslager deportiert wurden.

Der Komponist Hans Krása wurde in Auschwitz ermordet,
doch „Brundibár“ wird noch heute gespielt – ein später
Sieg der Menschlichkeit.

Projektleitung: Frank Martin Widmaier
Musikalische Leitung: Stefan r. Kelber
Inszenierung: Philina Kahl, Annika Wenderoth
Bühne und Kostüme: Erwin Bode

Eine Eigenproduktion des Brandenburger Theaters in
Kooperation mit der Musikschule „Vicco von Bülow“, der
Freien Musikschule Brandenburg an der Havel sowie der
Grundschule „Gebrüder Grimm“ Brandenburg an der Havel

Karten: 10 €/ erm. 5 €
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DEr ProzESS Von SchAMGoroD
von Elie Wiesel

Regie: Frank Martin Widmaier
gelesen von Mitgliedern der BT Bürgerbühne

12. Juni, 11:00 uhr
14. Juni, 19:30 uhr

                         1649: Kosakenführer Chmielnicki
                         fällt mordend über Juden her.
                         Die beiden einzigen Überleben-
                         den dieses Pogroms zwingen
                         drei jüdische Wanderschauspie-
                         ler, mit ihnen einen Prozess
                         durchzuspielen.

                         Der Angeklagte ist Gott, „der den
                         Mördern die Kraft und den Opfern
                         die Tränen gibt. Wenn er verant-
                         wortlich ist, soll er gerichtet
                         werden, ist er es nicht, soll er
                         aufhören, uns zu richten“, so lau-
                         tet ihr Credo.

Im historischen Gewand werden die Fragen verhandelt:
Warum bringen Menschen einander um? Woher kommt der
jahrtausendealte und immer wieder ausbrechende Hass
gegen Andersgläubige und Andersdenkende?

Elie Wiesel wurde 1928 im siebenbürgischen Sighet ge-
boren und wuchs bis zu seiner Deportation nach Auschwitz
1943 in einem religiösen jüdischen Umfeld auf.

Seine Mutter und seine Schwestern kamen in Auschwitz
um, seinen Vater verlor er in Buchenwald.
Sein ganzes späteres Leben und Werk widmet er der
Erinnerung an die Schoa und dem Kampf gegen jede Art
von Gewalt, Unterdrückung und Rassismus.

1986 erhielt er den Friedensnobelpreis.

Karten: 8 €/ erm. 5 €
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AB JETzT iST ruhE – roMAn MEinEr FABELhAFTEn FAMiLiE
                Lesung und Gespräch mit Marion Brasch

                                        12. Juni, 16:00 uhr

Marion Braschs unwiderstehlicher Roman erzählt die Ge-
schichte ihrer außergewöhnlichen Familie im Spannungs-
feld zwischen Ost und West.

Der Vater war stellvertretender Kulturminister der DDR, die
Brüder, darunter Thomas Brasch, wurden als Schriftsteller,
Dramatiker und Schauspieler bekannt.

Mit überraschender Leichtigkeit erzählt die »kleine
Schwester« die dramatischen Ereignisse in ihrer Familie –
Erfolg, Revolte, Verlust der drei Brüder – und folgt ihrem
Weg durch Abenteuer und Wirren in die eigene Freiheit.

Selten wurde eine Familiengeschichte so persönlich und
bewegend erzählt wie in diesem Roman.

Karten: 8 €/ erm. 5 €
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TroTz ALLEDEM - AF AL Pi chEn
von Künstler-Advokat-Innen e.V.

Filmvorführung und Gespräch

15. Juni, 10:00 uhr

Das Theaterstück basiert auf den Lebensgeschichten von
Zvi Aviram, Gad Beck, Jizchak Schwersenz und Edith Wolff
und ihrem gemeinsamen Leben im Untergrund und Wider-
stand während der NS-Zeit in Berlin.

Angelehnt an deren realen Lebensgeschichten entstand
ein Doku-Drama, das auf wissenschaftlichen Recherchen
beruht und Originalzitate einbezieht.

Es erzählt von jungen Menschen, die durch ein Füreinan-
der-Einstehen zu Außergewöhnlichem im Stande sind.
Zugleich ist das Stück eine Parabel über die Mechanismen
der Ausgrenzung, über Widerstand und Mut unter schwie-
rigsten Umständen. Das Stück erzählt von dem großen
Lebenswillen und Mut der Gruppe Chug Chaluzi und ihrer
Helfer*innen und steht unter dem Wahlspruch der Gruppe:
Af Al Pi Chen – Trotz Alledem.

Textfassung und Regie: Boris von Poser
Bühnenbild: Stefan Bleidorn
Kostüm: Jessica Karge

Mit: Konstantin Krisch, Barbara Stephenson, Florian rast,
Daniel Grave, Stella Maria Adorf, Gerald Michel

Karten: 5 €
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„JAGE DiE ÄnGSTE ForT...“
  Das jüdische Kulturleben des 19. und 20. Jahrhunderts

        Lesung mit Helmut Mooshammer (Rezitation) und
                              Senka Brankovic (Klavier)

                                        15. Juni, 19:30 uhr

„Wider meinen Willen bin ich Zeuge geworden der furcht-
baren Niederlage der Vernunft und des wildesten Trium-
phes der Brutalität ... Nie hat eine Generation einen
solchen moralischen Rückfall aus solcher geistiger Höhe
erlitten wie die unsere.“, schreibt Stefan Zweig.

                          In gemeinsamer Recherche ha-
                          ben der Schauspieler Helmut
                          Mooshammer und die Pianistin
                          Senka Brankovic ein Programm
                          entwickelt, dass das jüdische
                          Kulturleben des 19. und 20.
                          Jahrhunderts in Österreich und
                          Deutschland in seinen Höhen und
                          Tiefen auslotet, seine Blütezeit
                          präsentiert, die dunkelsten Tage
                          der menschlichen und künstleri-
                          schen Erniedrigung beklagt, um
                          dann das Überleben, den Mut zur
                          Kunst und Kreativität und den
                          Lebenswillen zu zelebrieren.

Es werden Texte von Isaac Singer, Stefan Zweig, Joseph
Roth, Mascha Kaléko, Viktor Frankl und Carl Zuckmayer
vorgetragen.

Dazu erklingt Musik u.a. von Alexander Zemlinsky, Erich
Wolfgang Korngold und Arnold Schönberg.

Karten: 12 € / erm. 9 €
Erinnern. Bewahren. Leben.- 17. Juni 2022 Eine Veranstaltungsreihe zum Themenjahr "1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland" ...
hiLDE DoMin – ich GinG hEiM in DAS WorT
Szenisch-musikalische Lesung
mit Karen Schneeweiß-Voigt und Katharina Burges

16. Juni, 19:30 uhr

Hilde Domin, als Kind jüdischer Eltern 1909 in Köln gebo-
ren, hatte 22 Jahre im Exil gelebt, bevor sie 1954 nach
Deutschland zurückkehrte.

Die meiste Zeit ihres Exils verbrachte sie in der Dominika-
nischen Republik, der sie auch ihren Künstlernamen
entlieh.

Den Beginn ihrer schriftstellerischen Tätigkeit mit Anfang
40 bezeichnete sie als eine Neugeburt. „Ich stand auf und
ging heim in das Wort, von wo ich unvertreibbar bin.
Das Wort aber war das deutsche Wort. Deswegen fuhr ich
zurück über das Meer, dahin, wo das Wort lebt.“

Die Schauspielerin Karen Schneeweiß-Voigt trägt Gedichte
und autobiographische Schriften Hilde Domins vor.

Die Musikerin Katharina Burges gestaltet den Abend mit ei-
genen Kompositionen und denen jüdischer Komponisten.

Karten: 12 €/ erm. 9 €
impressum

Spielzeit 2021/22
Änderungen vorbehalten

Brandenburger Theater GmbH
Grabenstraße 14
14776 Brandenburg an der Havel

Geschäftsführung:
Dipl.-Betriebswirtin (FH) Christine Flieger

Intendant:
Dr. Alexander Busche

Künstlerische Leitung:
Frank Martin Widmaier

Redaktion: Karen Schneeweiß-Voigt
Layout und Satz: Hubert Märkl
Druck: 1000 Exemplare; wir machen druck

© Copyright 2022

Vorverkauf / Theaterkasse:
Mo-Fr 10.00-19.00 Uhr
Sa 10.00-14.00 Uhr
sowie 1 Stunde vor Veranstaltungsbeginn
Veranstaltungsort: Studiobühne

Tickets: 03381/511-111
besucherservice@brandenburgertheater.de
www.brandenburgertheater.de
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