Erweiterung des bestehenden Lidl-Marktes am Standort Lüttringhauser Straße in Wuppertal-Ronsdorf

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Erweiterung des bestehenden Lidl-Marktes am Standort Lüttringhauser Straße in Wuppertal-Ronsdorf
Erweiterung
    des bestehenden Lidl-Marktes
am Standort Lüttringhauser Straße
           in Wuppertal-Ronsdorf

                      Verkehrsgutachten
                          erstellt im Auftrag der
        Lidl Immobilienbüro West GmbH & Co. KG
                                 - Projekt-Nr. 1437 -

                                                        INGENIEURBÜRO FÜR VERKEHRS-
                                                        UND INFRASTRUKTURPLANUNG

                                                        Dr.-Ing. Philipp Ambrosius
                                                        Dr.-Ing. Harald Blanke
                          Dr.-Ing. Harald Blanke        Westring 25   •   44787 Bochum

                   Dipl.-Ing. (FH) Thomas Wühle         Telefon   0234 / 9130-0
                                                        Fax       0234 / 9130-200
                                                        email     info@ambrosiusblanke.de
                               Dezember 2014            web       www.ambrosiusblanke.de
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                                           INHALTSVERZEICHNIS

1.      ANLASS UND AUFGABENSTELLUNG....................................................................... 2

2.      ANALYSE-VERKEHRSSITUATION ............................................................................. 3

3.      ABSCHÄTZUNG DER ZUSATZVERKEHRE DURCH ERWEITERUNG ...................... 5

4.      PROGNOSE-VERKEHRSBELASTUNGEN ................................................................. 9

5.      GRUNDLAGEN DER LEISTUNGSFÄHIGKEITSBERECHNUNG .............................. 11

6.      LEISTUNGSFÄHIGKEIT LÜTTRINGHAUSER STRASSE / LIDL-MARKT................. 17

7.      LEISTUNGSFÄHIGKEIT LÜTTRINGHAUSER STRASSE / SCHÖNE AUSSICHT .... 19

8.      LEISTUNGSFÄHIGKEIT ERBSCHLÖER STRASSE / LÜTTRINGHGAUSER........... 21
        STRASSE / AM STADTBAHNHOF

9       BEWERTUNG DER LEISTUNGSFÄHIGKEIT UND VERKEHRSSICHERHEIT ......... 24

10.     ZUSAMMENFASSUNG DER UNTERSUCHUNGSERGEBNISSE ............................. 26

VERZEICHNIS DER ABBILDUNGEN ....................................................................................................30

VERZEICHNIS DER TABELLEN ...........................................................................................................30

LITERATURHINWEISE..........................................................................................................................32

VERZEICHNIS DES ANHANGS ............................................................................................................33

                                                                                                                                       -1-
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1.     ANLASS UND AUFGABENSTELLUNG

Im Stadtteil Wuppertal-Ronsdorf ist eine Erweiterung des bestehenden Lidl-Marktes von derzeit
       2                        2
950 m auf künftig 1.200 m Verkaufsfläche vorgesehen. Die Erschließung des Kfz-Verkehrs soll über
die bereits bestehende Anbindung mit Anschluss an die Lüttringhauser Straße erfolgen. Im Zuge des
Genehmigungsverfahrens ist der Nachweis einer angemessenen Verkehrserschließung zu erbringen.
Hierzu ist die aktuelle Verkehrssituation im Bereich der Lüttringhauser Straße zu ermitteln und mit den
Zusatzverkehren der geplanten Erweiterung zu maßgebenden Prognose-Verkehrsbelastungen zu
überlagern. Auf der Basis der Prognose-Frequenzen ist dann die Leistungsfähigkeit und Verkehrs-
qualität der unmittelbar betroffenen Knotenpunkte nach den Berechnungsverfahren des Handbuchs
zur Bemessung von Straßenverkehrsanlagen HBS zu bewerten.

Für das Bauvorhaben wurden bereits im Jahr 2006 Gutachten zur verkehrstechnischen Bewertung mit
                                               2
Verkaufsflächen von 800 und 1.000 m ausgearbeitet. Grundlage für diese Berechnungen waren
Verkehrserhebungen vor Ort vom 9. Mai 2006. Für eine aktuelle Bewertung zur Leistungsfähigkeit sind
diese Daten jedoch veraltet, so dass eine aktuelle Erhebung der Verkehrssituation im Bereich der
Lüttringhauser Straße am Nachmittag eines Normalwerktages vorgenommen werden muss.

Abbildung 1:          Lage des Lidl-Marktes mit Bezug zum umgebenden Straßennetz
                      (Kartengrundlage: openstreetmap.org)

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2.      ANALYSE-VERKEHRSSITUATION
Zur Beschreibung der bestehenden Verkehrssituation wurden an den Erbschlöer Straße / Lüttring-
hauser Straße / Am Stadtbahnhof, Lüttringhauser Straße / Zufahrt Lidl-Markt und Lüttringhauser
Straße / Schöne Aussicht am Dienstag, den 16. September 2014 in den Nachmittagsstunden zwischen
16.00 und 18.00 Uhr Verkehrszählungen durchgeführt. Die Verkehrsbelastungen wurden abbiege-
scharf unterteilt nach Pkw und Lieferwagen, Lkw und Bussen, Lastzügen, motorisierten Zweirädern
sowie Fahrrädern erhoben. Die Werte für die Kapazitäten, für die zulässigen Verkehrsstärken und für
die Kapazitätsreserven, die bei der Leistungsfähigkeitsüberprüfung für vorfahrtgeregelte Knotenpunkte
nach den Berechnungsverfahren des Handbuchs für die Bemessung von Straßenverkehrsanlagen
HBS, FGSV 2001 ermittelt werden, gelten für Pkw-Verkehr. Zur Beurteilung der Qualität des Verkehrs-
ablaufes sind daher die Bemessungsverkehrsstärken in Pkw-Einheiten umzurechnen. Bei der Um-
rechnung der erhobenen Fahrzeugzahlen in Pkw-Einheiten wurden nach HBS 2001 Personenkraft-
wagen und Lieferwagen mit 1,0 Pkw-E, Lastkraftwagen und Busse mit 1,5 Pkw-E, Lkw mit Anhänger
und Lastzüge mit 2,0 Pkw-E, motorisierte Zweiräder mit 1,0 Pkw-E und Fahrräder mit 0,5 Pkw-E in
Ansatz gebracht.

Die Zählergebnisse in den Einheiten Kfz/h und Pkw-E/h sowie die Anteile des Schwerverkehrs sind in
den Anhängen 1 bis 3 als Stundenwerte dokumentiert und in der Abbildung 2 übersichtlich aufbereitet.
Die betrachteten Knotenpunkte sind demnach in den betrachteten Stundenintervallen am Nachmittag
durch folgende ANALYSE-Verkehrsbelastungen im Kfz-Verkehr gekennzeichnet.
Erbschlöer Straße / Lüttringhauser Straße / Am Stadtbahnhof
              16.00 - 17.00 Uhr: ...........................1.602 Kfz/h ...........................1.632 Pkw-E/h
              17.00 - 18.00 Uhr: ...........................1.522 Kfz/h ...........................1.552 Pkw-E/h
Lüttringhauser Straße / Zufahrt Lidl-Markt
              16.00 - 17.00 Uhr: ..............................883 Kfz/h ..............................850 Pkw-E/h
              17.00 - 18.00 Uhr: ..............................895 Kfz/h ..............................862 Pkw-E/h
Lüttringhauser Straße / Schöne Aussicht
              16.00 - 17.00 Uhr: ..............................830 Kfz/h ..............................840 Pkw-E/h
              17.00 - 18.00 Uhr: ..............................789 Kfz/h ..............................800 Pkw-E/h

                                                            16.00 - 17.00 Uhr

                                Erbschlöer Straße
           [10]   [5]     [1]

            73 199 176
                                               76     [1]

                                           210        [5]
                                                                                      336                                       384
                                               76     [2]
                                                                                          52                                     25

  Lüttringhauser Straße             Lüttringhauser Straße
                                                                355                                398
                                                                 62                                 15
                                                                             32 58                                     4   14
                                  297 259 236
           Am Stadtbahnhof         [6]   [9]    [7]                        Zufahrt Lidl                              Schöne Aussicht

                                                                                                                                 -3-
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                                                            17.00 - 18.00 Uhr

                                Erbschlöer Straße
             [9]   [4]    [2]

            73 185 157
                                               82     [3]

                                           221        [5]
                                                                                      337                         376
                                               71     [1]
                                                                                          48                       23

  Lüttringhauser Straße             Lüttringhauser Straße
                                                                312                            367
                                                                 55                             12
                                                                            43 67                        9   13
                                  275 254 204
           Am Stadtbahnhof         [5]   [7]    [7]                        Zufahrt Lidl                Schöne Aussicht

Abbildung 2:               ANALYSE-Verkehrsbelastungen [Kfz/h bzw. Pkw-E/h] an den unmittelbar betroffe-
                           nen Knotenpunkten in den Nachmittagsstunden (in Klammern: Anzahl der Fahr-
                           zeuge im Schwerverkehr)

                                                                                                                   -4-
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3.      ABSCHÄTZUNG DER ZUSATZVERKEHRE DURCH ERWEITERUNG

Nach den Angaben des Büros Stadt + Handel vom 2. Dezember 2014 ist je nach Wochentag im
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Durchschnitt bei einer Verkaufsfläche von 1.200 m mit einem zusätzlichen Neukundenaufkommen
von rund 70 bis 129 Personen pro Tag zu rechnen.

Wie viele Wege der Kunden mit dem MIV zurückgelegt werden, hängt vor allem ab von der Notwen-
digkeit des Transportes größeren Gepäcks, d.h. der Art der Einzelhandelseinrichtung, der Erschlie-
ßung des Gebietes durch die Verkehrsmittel des Umweltverbundes, dem Angebot an Kurzzeitpark-
plätzen und dem Angebot an Wohnungen im Umfeld, von denen aus die Einzelhandelseinrichtungen
auf kurzen Wegen zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreicht werden können. Hauptkriterien sind die Art
und Lage der Einzelhandelseinrichtung:
− Kleinflächiger Einzelhandel hat anders als großflächiger Einzelhandel weniger umfangreichen
     Gepäcktransport zur Folge und erfordert wegen der Nähe zu Wohnungen selten eine Pkw-Nutzung.
− Eine integrierte Lage, d.h. Lage innerhalb von Gebieten mit Wohnnutzung oder angrenzend an
     Gebiete mit Wohnnutzung, hat einen geringeren MIV-Anteil zur Folge, weil wegen kurzer Wege
     Einkäufe auch zu Fuß oder mit dem Fahrrad erledigt werden. In der Regel ist auch eine akzeptable
     ÖPNV-Erschließung vorhanden. Dies gilt insbesondere für die in zentralen Bereichen gelegenen
     Warenhäuser.
− Eine nicht-integrierte Lage, d.h. Lage in größerer Entfernung zu Wohngebieten (z.B. an Stadtein-
     /ausfallstraßen) oder „auf der grünen Wiese“ hat einen sehr hohen MIV-Anteil zur Folge, weil der
     NMIV-Anteil nahezu gleich Null ist. Teilweise ist selbst bei akzeptabler ÖPNV-Erschließung der
     ÖPNV-Anteil gering.

Folgende Faktoren sind für die Verkehrsmittelwahl der Kunden wichtig:
− Art der Einzelhandelseinrichtung, z.B. bei Möbel-Märkten mit Selbstbedienung wie IKEA wegen des
     Gepäcktransportes MIV-Anteil nahezu 100%.
− Lage der Einzelhandelseinrichtung (integriert / nicht-integriert bzw. Innenstadt / Wohngebiet / Rand-
     lage / „Grüne Wiese“, d.h. Vorhandensein fußläufig oder mit dem Fahrrad gut erreichbarer Woh-
     nungen im Plangebiet oder Umfeld.
− Umfang und Häufigkeit des Einkaufs je Nutzer, bei integrierter Lage häufige Einkäufe mit kleinen
     Warenmengen und geringem Bedarf für die Pkw-Nutzung, bei nicht-integrierter Lage wenige
     Einkäufe mit dafür großen Warenmengen und hohem Bedarf für die Pkw-Nutzung.
− Qualität der Erschließung im ÖPNV, z.B. Entfernung zur Haltestelle, Bus- oder Schienenverkehr,
     Einsatz von Zubringerbussen zur Einzelhandelseinrichtung durch den Investor.
− Qualität des ÖPNV-Angebotes, z.B. Bedienungshäufigkeit zu Verkaufszeiten, Reisezeiten zu den
     wichtigen Zielen.
− Parkraumangebot und Kosten, vor allem ausreichende Kurzzeitparkplätze für den Kundenverkehr.
− Vorhandensein und Attraktivität eines Lieferservice, d.h. keine Notwendigkeit zur Pkw-Benutzung,
     weil die gekauften Waren durch den Verkäufer oder Dritte zum Wohnort des Käufers gebracht
     werden.

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Bei Lage der Einzelhandelseinrichtungen in Wohngebieten oder Gebieten mit Mischnutzung (i.d.R.
kleinflächiger Einzelhandel oder Warenhäuser) ist der MIV-Anteil wegen der geringen Entfernung zu
Wohnungen, besserer ÖPNV-Erschließung und geringerem Parkraumangebot deutlich niedriger als
bei Lage in Gewerbe- und Sondergebieten „auf der grünen Wiese“ mit hohem Parkraumangebot
(großflächiger Einzelhandel).

Beim kleinflächigen Einzelhandel (i.d.R. Einkaufsverkehr für den täglichen Bedarf) beträgt der MIV-
Anteil in Abhängigkeit von der Lage der Geschäfte zu den Wohnungen 10-60%; bei Einrichtungen mit
guter Erschließung im Umweltverbund, d.h. zentrale, Haltestellenentfernung max. 300 m, mit ausrei-
chendem Parkplatzangebot können i.d.R. 40% angenommen werden.

Beim großflächigen Einzelhandel in nicht-integrierter Lage werden fast alle Wege mit dem Pkw abge-
wickelt. In integrierter Lage sind bei Supermärkten / Discountern, Lebensmittelverbrauchermärkten,
Einkaufszentren und Waren-/Kaufhäusern sowie bestimmten Fachmärkten hohe Anteile im Umwelt-
verbund möglich. Der MIV-Anteil beträgt in Abhängigkeit von der Art der Einzelhandelseinrichtung und
Lage und damit verbunden der Erschließung im Umweltverbund 30-100%. In zentralen Lagen von
Großstädten mit attraktivem ÖPNV-Anschluss und geringem Parkraumangebot sind deutlich niedri-
gere Anteile von bis zu nur 10% möglich.

Abbildung 3:          Lageplan der geplanten Erweiterung (Quelle: Architekturbüro Eicker,
                      Stand 3. Dezember 2014))

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                                                                                                              a mbrosius

Im vorliegenden Fall werden auch aufgrund der Einschätzungen und Beobachtungen vor Ort jeweils
vergleichsweise ungünstige Werte angenommen und ein hoher MIV-Anteil von 85% und ein Pkw-
Besetzungsgrad von 1,1 Personen pro Fahrzeug in Ansatz gebracht.
                                   129 Kunden · 85% MIV / 1,1 Pers./Pkw = 100 Kfz/Tag

                                                                                       2
Bei einer geplanten Verkaufsflächenerweiterung auf 1.200 m ergibt sich demzufolge im Kunden- und
Besucherverkehr ein Zusatzverkehrsaufkommen von jeweils 100 Kfz/Tag im Ziel- und Quellverkehr.
Hinsichtlich der tageszeitlichen Verteilung dieses nutzungsbedingten Kfz-Verkehrs im Einkaufs- und
Besorgungsverkehr sind nach den Erfahrungswerten der Gutachter bei vergleichbaren Objekten fol-
gende stündliche Prozentanteile am Tagesgesamtverkehr zu berücksichtigen:

         Im Zielverkehr: 9,5% im Zeitintervall zwischen 16.00 und 17.00 Uhr, 8,5% im Zeitintervall zwi-
          schen 17.00 und 18.00 Uhr

         Im Quellverkehr: 9,8% im Zeitintervall zwischen 16.00 und 17.00 Uhr, 9,4% im Zeitintervall zwi-
          schen 17.00 und 18.00 Uhr

Für die geplante Erweiterung des Lidl-Marktes werden somit in den maßgeblich zu betrachtenden
Nachmittagsstunden eines Normalwerktages folgende Zusatzverkehre (Kfz/h = Pkw-E/h) in Ansatz
gebracht.

                                                            Zielverkehr                    Quellverkehr
             16.00 - 17.00 Uhr: ....................... 10 Kfz/h........................ 10 Kfz/h
             17.00 - 18.00 Uhr: ........................ 9 Kfz/h.......................... 9 Kfz/h

Die Richtungsverteilung dieser Zusatzverehre erfolgt entsprechend der durch Zählung vor Ort ermit-
telten Abbiegeströme an den unmittelbar angrenzenden Knotenpunkten.

                                                              16.00 - 17.00 Uhr

                                Erbschlöer Straße

                                                                          Ziel = 10 Pkw-E/h
                          2                  1
                                                                      Quell = 10 Pkw-E/h
                                             2
                                             2
                                                                                                   6                        6

  Lüttringhauser Straße             Lüttringhauser Straße         4                                       6

                                                                                       4      6
                                    2
           Am Stadtbahnhof                                                          Zufahrt Lidl                Schöne Aussicht

Abbildung 4a:                 Zusatzverkehre [Pkw-E/h] an den unmittelbar betroffenen Knotenpunkten in den
                              Nachmittagsstunden

                                                                                                                           -7-
Erweiterung des bestehenden Lidl-Marktes am Standort Lüttringhauser Straße in Wuppertal-Ronsdorf
b lanke
Erweiterung des bestehenden Lidl-Marktes am Standort Lüttringhauser Straße in Wuppertal-Ronsdorf
                                                                                                     a mbrosius

                                                            17.00 - 18.00 Uhr

                                Erbschlöer Straße

                                                                    Ziel = 9 Pkw-E/h
                          2                  1
                                                                   Quell = 9 Pkw-E/h
                                             2
                                             2
                                                                                             5                     5

  Lüttringhauser Straße             Lüttringhauser Straße      4                                 5

                                                                                 4     5
                                    2
           Am Stadtbahnhof                                                    Zufahrt Lidl             Schöne Aussicht

Abbildung 4b:                 Zusatzverkehre [Pkw-E/h] an den unmittelbar betroffenen Knotenpunkten in den
                              Nachmittagsstunden

                                                                                                                  -8-
Erweiterung des bestehenden Lidl-Marktes am Standort Lüttringhauser Straße in Wuppertal-Ronsdorf
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Erweiterung des bestehenden Lidl-Marktes am Standort Lüttringhauser Straße in Wuppertal-Ronsdorf
                                                                                                                 a mbrosius

4.      PROGNOSE-VERKEHRSBELASTUNGEN
Die für die Überprüfung der Leistungsfähigkeit der betroffenen Knotenpunkte zugrunde gelegten
Prognose-Verkehrsbelastungen ergeben sich durch die Überlagerung der durch Zählung vor Ort
ermittelten Analyse-Verkehrsbelastungen mit den rechnerisch unterstellten Zusatzverkehren im Falle
einer Verkaufsflächenerweiterung. In den maßgeblich zu betrachtenden Stundenintervallen am Nach-
mittag eines Normalwerktages werden folgende Verkehrszunahmen angesetzt.

                                                    ANALYSE             Neuverkehr                PROGNOSE               Zunahme
Lüttringhauser Straße / Zufahrt Lidl-Markt
        16.00 - 17.00 Uhr                      895 Pkw-E/h              20 Pkw-E/h                915 Pkw-E/h             2,2 %
        17.00 - 18.00 Uhr                      862 Pkw-E/h              18 Pkw-E/h                880 Pkw-E/h             2,1 %

Lüttringhauser Straße / Schöne Aussicht
        16.00 - 17.00 Uhr                      840 Pkw-E/h              12 Pkw-E/h                852 Pkw-E/h             1,4 %
        17.00 - 18.00 Uhr                      800 Pkw-E/h              10 Pkw-E/h                810 Pkw-E/h             1,3 %

Erbschlöer Straße / Lüttringhauser Straße / Am Stadtbahnhof
        16.00 - 17.00 Uhr                           1.602 Kfz/h          8 Pkw-E/h                 1.610 Kfz/h            0,5 %
        17.00 - 18.00 Uhr                           1.522 Kfz/h          8 Pkw-E/h                 1.530 Kfz/h            0,5 %

An allen betrachteten Knotenpunkten Lüttringhauser Straße / Zufahrt Ldil-Markt, Lüttringhauser Straße
/ Schöne Aussicht und Erbschlöer Straße / Lüttringhauser Straße / Am Stadtbahnhof ergeben sich mit
den zugrunde gelegten Annahmen relative Zunahme der Kfz-Frequenzen um maximal bis ca. 2% in
einer Größenordnung von Zufallsschwankungen der täglichen Verkehrszusammensetzung, die somit
i.d.R. keinen signifikanten Beitrag zur Bewertung der Leistungsfähigkeit der Verkehrsanlage liefern.

                                                             16.00 - 17.00 Uhr

                                Erbschlöer Straße
           [10]   [5]     [1]

            73 199 178
                                               77     [1]

                                           212        [5]
                                                                                         336                                   390
                                               77     [2]
                                                                                             58                                 25

  Lüttringhauser Straße             Lüttringhauser Straße
                                                                  355                                404
                                                                   66                                 15
                                                                               36 64                                 4    14
                                  297 259 238
           Am Stadtbahnhof         [6]   [9]    [7]                           Zufahrt Lidl                         Schöne Aussicht

Abbildung 5a:              PROGNOSE-Verkehrsbelastungen [Kfz/h bzw. Pkw-E/h] an den unmittelbar betroffe-
                           nen Knotenpunkten in den Nachmittagsstunden (in Klammern: Anzahl der Fahr-
                           zeuge im Schwerverkehr)

                                                                                                                                -9-
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Erweiterung des bestehenden Lidl-Marktes am Standort Lüttringhauser Straße in Wuppertal-Ronsdorf
                                                                                                     a mbrosius

                                                            17.00 - 18.00 Uhr

                                Erbschlöer Straße
            [9]   [4]     [2]

            73 185 159
                                               83     [3]

                                           223        [5]
                                                                                      337                         381
                                               72     [1]
                                                                                          53                       23

  Lüttringhauser Straße             Lüttringhauser Straße
                                                                312                            372
                                                                 59                             12
                                                                            47 72                            13
                                  275 254 206
           Am Stadtbahnhof         [5]   [7]    [7]                        Zufahrt Lidl                Schöne Aussicht

Abbildung 5b:              PROGNOSE-Verkehrsbelastungen [Kfz/h bzw. Pkw-E/h] an den unmittelbar betroffe-
                           nen Knotenpunkten in den Nachmittagsstunden (in Klammern: Anzahl der Fahr-
                           zeuge im Schwerverkehr)

                                                                                                                  - 10 -
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Erweiterung des bestehenden Lidl-Marktes am Standort Lüttringhauser Straße in Wuppertal-Ronsdorf
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5.     GRUNDLAGEN DER LEISTUNGSFÄHIGKEITSBERECHNUNG

Die Überprüfung der Leistungsfähigkeit an den unmittelbar betroffenen Knotenpunkten erfolgt auf der
Grundlage der Berechnungsverfahren nach dem Handbuch für die Bemessung von Straßenverkehrs-
anlagen HBS (Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen, 2001) mit Hilfe von EDV-
gestützten Rechenprogrammen der Technischen Universität Dresden (Prof. Dr.-Ing. habil. Werner
Schnabel, Arbeitsgruppe Verkehrstechnik).

Als wesentliches Kriterium zur Beschreibung der Qualität des Verkehrsablaufs an Knotenpunkten ohne
Lichtsignalanlage wird die mittlere Wartezeit der Kraftfahrzeugströme angesehen. Maßgeblich sind
dabei die Wartezeiten bei gegebenen Weg- und Verkehrsbedingungen sowie bei guten Straßen-,
Licht- und Witterungsverhältnissen. Bei Knotenpunkten ohne Lichtsignalanlage ist es auf Grund der
straßenverkehrsrechtlich festgelegten Rangfolge der Verkehrsströme nicht möglich, das Qualitäts-
niveau für einzelne Verkehrsströme durch Steuerungsmaßnahmen zu beeinflussen. Daher ist die
Qualität des Verkehrsablaufs jedes einzelnen Nebenstroms getrennt zu berechnen. Bei der zusam-
menfassenden Beurteilung der Verkehrssituation in einer untergeordneten Zufahrt ist die schlechteste
Qualität aller beteiligten Verkehrsströme für die Einstufung des gesamten Knotenpunktes maßgebend.
Als maximaler Grenzwert einer ausreichenden Verkehrsqualität wird für jeden Fahrzeugstrom eines
Knotenpunktes 45 s Wartezeit angesetzt (vgl. Brilon, Großmann, Blanke, 1993 und HBS, 2001). Die
einzelnen Qualitätsstufen des Verkehrsablaufs A bis F, mit den in der Tabelle 1 dargestellten Grenz-
werten der mittleren Wartezeit, können folgendermaßen charakterisiert werden.

Stufe A:       Die Mehrzahl der Verkehrsteilnehmer kann nahezu ungehindert den Knotenpunkt passie-
               ren. Die Wartezeiten sind sehr gering.

Stufe B:       Die Fahrmöglichkeiten der wartepflichtigen Kraftfahrzeugströme werden vom bevor-
               rechtigten Verkehr beeinflußt. Die dabei entstehenden Wartezeiten sind gering.

Stufe C:       Die Fahrzeugführer in den Nebenströmen müssen auf eine merkbare Anzahl von bevor-
               rechtigten Verkehrsteilnehmern achten. Die Wartezeiten sind spürbar. Es kommt zur
               Bildung von Stau, der jedoch weder hinsichtlich seiner räumlichen Ausdehnung noch
               bezüglich der zeitlichen Dauer eine starke Beeinträchtigung darstellt.

Stufe D:       Die Mehrzahl der Fahrzeugführer muss Haltevorgänge, verbunden mit deutlichen Zeit-
               verlusten, hinnehmen. Für einzelne Fahrzeuge können die Wartezeiten hohe Werte an-
               nehmen. Auch wenn sich vorübergehend ein merklicher Stau in einem Nebenstrom erge-
               ben hat, bildet sich dieser wieder zurück. Der Verkehrszustand ist noch stabil.

Stufe E:       Es bilden sich Staus, die sich bei der vorhandenen Belastung nicht mehr abbauen. Die
               Wartezeiten nehmen sehr große und dabei stark streuende Werte an. Geringfügige
               Verschlechterungen der Einflussgrößen können zum Verkehrszusammenbruch führen.
               Die Kapazität wird erreicht.

Stufe F:       Die Anzahl der Fahrzeuge, die in einem Verkehrsstrom dem Knotenpunkt je Zeiteinheit
               zufließen, ist über ein längeres Zeitintervall größer als die Kapazität für diesen Verkehrs-
               strom. Es bilden sich lange, ständig wachsende Schlangen mit besonders hohen Warte-
               zeiten. Diese Situation löst sich erst nach einer deutlichen Abnahme der Verkehrsstärken
               im zufließenden Verkehr wieder auf. Der Knotenpunkt ist überlastet.

                                                                                                          - 11 -
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Die Qualitätsstufe D beschreibt die Mindestanforderungen an die Verkehrsqualität eines Knoten-
punktes bzw. eines Verkehrsstroms. Sie sollte im allgemeinen auch in der Spitzenstunde für alle
Ströme an einem Knotenpunkt eingehalten werden. Die Stufe E sollte nur in besonderen Ausnahme-
fällen einer Bemessung zugrunde gelegt werden.

                      Qualitätsstufe                                       Mittlere Wartezeit w [sec]

                             A                                                       ≤ 10 sec

                             B                                                       ≤ 20 sec

                             C                                                       ≤ 30 sec

                             D                                                       ≤ 45 sec

                             E                                                       > 45 sec

                             F                                                           --

Tabelle 1:        Grenzwerte der mittleren Wartezeit an Knotenpunkten ohne Lichtsignalanlage und
                  Kreisverkehrsplätzen für verschiedene Qualitätsstufen
                  (Handbuch für die Bemessung von Straßenverkehrsanlagen, FGSV 2001)

Das Berechnungsverfahren nach dem Handbuch für die Bemessung von Straßenverkehrsanlagen
HBS (Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen, 2001) gilt nur für Kreuzungen und
Einmündungen, an denen dem Verkehr auf einer durchgehenden Straße (Hauptstraße) durch Zeichen
301 oder Zeichen 306 der Straßenverkehrsordnung (StVO, 1998) die Vorfahrt gegeben wird und die
vorfahrtrechtlich untergeordnete Straße (Nebenstraße) mit Zeichen 205 oder 206 StVO ausgewiesen
ist. Das Verfahren gestattet es, für jeden einzelnen wartepflichtigen Verkehrsstrom einer Kreuzung
oder Einmündung ohne Lichtsignalanlage die höchstmögliche abfließende Verkehrsstärke zu berech-
nen. Durch Vergleich mit der Stärke des zufließenden Verkehrs kann festgestellt werden, ob eine
Kreuzung oder Einmündung für die einzelnen Teilströme ausreichend leistungsfähig ist.

Mit dem Berechnungsverfahren lässt sich der leistungsmindernde Einfluss, den Fußgänger und Rad-
fahrer (auf separaten Radwegen) auf den Kraftfahrzeugverkehr an Kreuzungen oder Einmündungen
haben können, nicht berücksichtigen. Die Qualität, welche Fußgänger und Radfahrer an vorfahrt-
geregelten Knotenpunkten vorfinden, lässt sich mit dem Verfahren ebenfalls nicht einschätzen. Das
Berechnungsverfahren ist darüber hinaus nicht für Knotenpunkte mit der Vorfahrtregelung „rechts-vor-
links“ (§ 8 StVO Abs. 1) geeignet. Als Anhaltswert für die Einsatzgrenze einer „rechts-vor-links“-
Regelung kann eine Belastung von 600 bis 800 Kfz/h als Summe über alle Zufahrten eines Knoten-
punktes verwendet werden.

Da in Knotenzufahrten und vor Fußgängerfurten Sperrungen und Freigaben in ständiger Folge wech-
seln, ergeben sich an Knotenpunkten mit Lichtsignalanlagen zwangsläufig Behinderungen (Warte-
vorgänge) für die einzelnen Verkehrsteilnehmer. Als wichtiges Kriterium zur Bewertung des Verkehrs-
ablaufs ist deshalb die Dauer eines Wartevorgangs (Wartezeit) anzusehen. Je nach Eintreffenszeit
und Zeitpunkt der Abfertigung an der Lichtsignalanlage ist die Dauer der Wartezeit für die einzelnen

                                                                                                            - 12 -
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Verkehrsteilnehmer unterschiedlich lang, d.h. die Wartezeit ist eine Zufallsgröße. Dabei wird jedoch
aus praktischen Gründen meist nur mit dem Mittelwert der Wartezeit gearbeitet. Neben der Wartezeit
können weitere Kenngrössen für die Qualitätsbewertung herangezogen werden, z.B. Anzahl der Fahr-
zeuge im Stau, Anzahl der Haltevorgänge oder der Durchfahrten, Sättigungsgrad, Anteil überlasteter
Umläufe. Wichtig für die Verwendung einzelner Kenngrössen ist, dass sie analytisch berechnet (realis-
tisches Berechnungsmodell muss dazu vorhanden sein) und/oder nach Möglichkeit auch einfach
messtechnisch erfasst werden können. Als maximaler Grenzwert einer ausreichenden Verkehrs-
qualität wird im Kraftfahrzeugverkehr für nicht koordinierte Zufahrten 70 s Wartezeit angesetzt (Hand-
buch für die Bemessung von Straßenverkehrsanlagen HBS 2001).

                      Qualitätsstufe                                       Mittlere Wartezeit w [sec]

                             A                                                       ≤ 20 sec

                             B                                                       ≤ 35 sec

                             C                                                       ≤ 50 sec

                             D                                                       ≤ 70 sec

                             E                                                      ≤ 100 sec

                             F                                                         > 100

Tabelle 2:        Grenzwerte der mittleren Wartezeit an Knotenpunkten mit Lichtsignalanlage für
                  verschiedene Qualitätsstufen
                  (Handbuch für die Bemessung von Straßenverkehrsanlagen, FGSV 2001)

Die einzelnen Qualitätsstufen des Verkehrsablaufs A bis F, mit den in der Tabelle 2 dargestellten
Grenzwerten der mittleren Wartezeit, können folgendermaßen charakterisiert werden.
Stufe A:       Die Mehrzahl der Verkehrsteilnehmer kann ungehindert den Knotenpunkt passieren. Die
               Wartezeiten sind sehr kurz.

Stufe B:       Alle während der Sperrzeit ankommenden Verkehrsteilnehmer können in der nach-
               folgenden Freigabezeit weiterfahren. Die Wartezeiten sind kurz.

Stufe C:       Nahezu alle während der Sperrzeit ankommenden Verkehrsteilnehmergruppen können in
               der nachfolgenden Freigabezeit weiterfahren. Die Wartezeiten sind spürbar. Beim Kraft-
               fahrzeugverkehr tritt im Mittel nur ein geringer Stau am Ende der Freigabezeit auf.

Stufe D:       Im Kraftfahrzeugverkehr ist ständiger Reststau vorhanden. Die Wartezeiten für alle
               Verkehrsteilnehmer sind beträchtlich. Der Verkehrszustand ist noch stabil.

Stufe E:       Die Verkehrsteilnehmer stehen in erheblicher Konkurrenz zueinander. Im Kraftfahrzeug-
               verkehr stellt sich ein allmählich wachsender Stau ein. Die Wartezeiten sind sehr lang.
               Die Kapazität wird erreicht.

Stufe F:       Die Nachfrage ist größer als die Kapazität. Die Fahrzeuge müssen bis zu ihrer Abferti-
               gung mehrfach vorrücken. Der Stau wächst stetig. Die Wartezeiten sind extrem lang. Die
               Anlage ist überlastet.

                                                                                                            - 13 -
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Für die Überprüfung der Leistungsfähigkeit der signalisierten Knotenpunkte wurden Formblätter nach
den Berechnungsverfahren des Handbuchs für die Bemessung von Straßenverkehrsanlagen HBS
(Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen, 2001) verwendet. Die Ergebnisprotokolle
für die Nachmittagsspitzenstunde sind in den Anhängen dokumentiert, jeweils differenziert in folgenden
Formblättern.

Formblatt:            Ausgangsdaten
                      Dargestellt sind für jede Signalgruppe Angaben zur Verkehrsbelastung (q) in Kfz/h
                      mit Anteil des Schwerverkehrs (SV) in % auf der Grundlage der Analyse- bzw.
                      Prognose-Verkehrsbelastungen, die vorhandenen Grünzeiten (tF) auf Basis des
                      aktuellen Signalprogramms sowie die Kennzeichnung von Mischfahrstreifen (MIF)
                      mit entsprechender Sättigungsverkehrsstärke (qs).

Formblatt:            Mischfahrstreifen
                      Die Sättigungsverkehrsstärke für Mischfahrstreifen wird im vorliegenden Fall aus
                      den unterschiedlichen Parametern für den Geradeausverkehr und den Rechts-
                      abbiegern berechnet. Neben den Angaben zur Verkehrsbelastung (q und SV) wird
                      in der Berechnung im allgemeinen der Einfluss der Fahrstreifenbreite, des Abbiege-
                      radius, der Fahrbahnlängsneigung und des Fußgängerverkehrs berücksichtigt.

Formblatt:            Ermittlung der maßgebenden Ströme und Berechnung der Sättigungsverkehrs-
                      stärke
                      Auf der Grundlage der Ausgangsdaten werden die Angleichungsfaktoren, die Sätti-
                      gungsverkehrsstärken sowie die Flussverhältnisse bestimmt. Im vorliegenden Fall
                      ergeben sich gewisse Einflüsse durch querende Fußgänger. Darüber hinaus
                      ergeben sich auch aus der Längsneigung und der Fahrstreifenbreite keine
                      leistungsmindernden Faktoren. Die Sättigungsverkehrsstärken werden in der vor-
                      liegenden Untersuchung allein durch die Grünzeiten und die Schwerverkehrsanteile
                      bestimmt.

Formblatt:            Formblatt Nachweis der Verkehrsqualität im Kfz-Verkehr
                      Vorgaben für die Berechnungen pro Signalgruppe bzw. Fahrstreifen sind die Um-
                      laufzeit (tu), der Untersuchungszeitraum (i.a. T = 60 min), die vorhandenen Frei-
                      gabezeiten (tF), die Verkehrsbelastungen (q) und die Sättigungsverkehrsstärken
                      (qs). Bei Eingabe der statischen Sicherheit (S) gegen Überstauung wird die Länge
                      des erforderlichen Stauraums für den Fahrstreifen ermittelt. Die Stauraumlänge
                      wird auf volle 10 m gerundet.
                      Maßgebendes Bewertungskriterium für die Einstufung des Verkehrsablaufes nach
                      Qualitätsstufen (QSV) ist die mittlere Wartezeit (w) im Kfz-Verkehr.

Formblatt:            Formblatt Linksabbiegen mit Durchsetzen
                      Dieses Formblatt wird verwendet für Linksabbiegeströme, denen keine eigene
                      Phase zur Verfügung steht und die somit zusammen mit dem Gegenverkehr
                      freigegeben werden.

                                                                                                          - 14 -
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                      In Abhängigkeit von den Verkehrsbelastungen im Linksabbiegstrom und im Gegen-
                      verkehr sowie den signaltechnischen Vorgaben (Vorlaufzeit für die Linksabbieger,
                      Freigabezeit mit Durchsetzen und Nachlaufzeit für die Linksabbieger) werden u.a.
                      die mittleren Wartezeiten, die Stufe der Verkehrsqualität und die Stauraumlänge
                      berechnet.
                      Sofern Linksabbiegen mit Durchsetzen zu berücksichtigen ist, sind die Ergebnisse
                      für die entsprechende Signalgruppe in dem Formblatt „Nachweis der Verkehrs-
                      qualität“ nicht enthalten, da hier die Wartepflicht gegenüber dem Gegenverkehr
                      innerhalb der Berechnungen nicht berücksichtigt werden. Die maßgebenden
                      Berechnungsergebnisse (Wartezeiten, Staulängen, Qualitätsstufen) sind dann in
                      dem Formblatt „Linksabbiegen mit Durchsetzen“ dokumentiert. Dieser Einfluss wird
                      jeweils in einer zusammenfassenden Tabelle der Berechnungsprotokolle berück-
                      sichtigt.

Zur überschlägigen Bewertung der Verkehrsqualität bei signalisierten Knotenpunkten kann auch das
Verfahren der Addition kritischer Fahrzeugströme AKF nach Gleue angewendet werden. Das AKF-
Verfahren basiert auf der Tatsache, dass bei Lichtsignalanlagen miteinander verträgliche Verkehrs-
ströme (ohne Konflikte) grundsätzlich gemeinsam freigegeben werden können. Die Verkehrsstärken
miteinander unverträglicher Ströme werden addiert, um so die Summe der insgesamt abzufertigenden
Fahrzeugeinheiten je Zeitintervall (maßgebende Spitzenstunde) zu ermitteln. Dabei wird die Geometrie
durch die Anzahl der Fahrspuren, die für einzelne Verkehrsbeziehungen zur Verfügung stehen,
berücksichtigt. Die Überprüfung erfolgt dann anhand der zur Verfügung stehenden Freigabezeit in
einer Stunde und des Zeitbedarfs der Fahrzeuge zum Passieren des Knotens.

Eingangsgrößen für die Anwendung des AKF-Verfahrens sind die Sättigungsverkehrsstärke qs bzw.
der Zeitbedarfswerts tB, die Umlaufzeit tu und die Summe der Zwischenzeiten tz. Mit diesen Parame-
tern ergibt sich die mögliche Leistungsfähigkeit LK eines Knotenpunktes (Konfliktpunktes) zu

                                                LK = qs / tu ⋅ (tu - Σ tz)

Die rechnerische Sättigungsverkehrsstärke wird gemäß RILSA 92 zu 2.000 Pkw-Einheiten pro Stunde
Freigabezeit und Fahrstreifen angesetzt. Dies entspricht einem Zeitbedarfswert von tB = 1,8 sec, der
jedoch nach eigenen Erhebungen der Gutachter aus praktischer Sicht (Blanke, Schlothane, 1996)
vergleichsweise hoch ausfällt und insbesondere zu Zeiten maximaler Verkehrsbelastungen die tat-
sächliche Leistungsfähigkeit signalisierter Knotenpunktzufahrten unterschätzt.

In Anlehnung an die Qualitätsstufeneinteilung nach dem Handbuch für die Bemessung von Straßen-
verkehrsanlagen HBS wird auch für die überschlägige Bewertung der Leistungsfähigkeit signalisierter
Knotenpunkte auf der Grundlage des vereinfachten AKF-Verfahrens ein stufenweises Bewertungs-
verfahren vorgeschlagen, und zwar auf Basis des Bewertungskriterium der rechnerisch ermittelten
Kapazitätsreserven. Für die Abgrenzung der einzelnen Qualitätsstufen A bis F werden die in der
Tabelle 3 dargestellten Grenzwerte vorgeschlagen.

                                                                                                          - 15 -
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                      Qualitätsstufe                                         Kapazitätsreserve [%]

                             A                                                        > 50 %

                             B                                                        ≤ 50 %

                             C                                                        ≤ 35 %

                             D                                                        ≤ 20 %

                             E                                                        ≤ 10 %

                             F                                                         ≤0%

Tabelle 3:        Vorschlag für Grenzwerte der Kapazitätsreserven an Knotenpunkten mit Lichtsignal-
                  anlage für verschiedene Qualitätsstufen auf Basis der rechnerisch ermittelten Kapazi-
                  tätsreserven nach dem AKF-Verfahren

                                                                                                          - 16 -
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6.     LEISTUNGSFÄHIGKEIT LÜTTRINGHAUSER STRASSE / LIDL-MARKT
Für die Überprüfung der Leistungsfähigkeit des Knotenpunktes Lüttringhauser Straße / Zufahrt Lidl-
Markt wird die bestehende Vorfahrtregelung mit folgender Fahrspuraufteilung zugrunde gelegt:

           Westliche Zufahrt Lüttringhauser Straße:
                      Kombinierte Geradeaus- / Rechtsabbiegespur

           Östliche Zufahrt Lüttringhauser Straße:
                      Kombinierte Geradeaus- / Linksabbiegespur

           Südliche Zufahrt Lidl-Markt:
                      Kombinierte Rechts- / Linkseinbiegespur

Die Berechnungsprotokolle der Leistungsfähigkeitsberechnungen sind im Anhang 4 dokumentiert. Die
Berechnungsergebnisse der Verkehrsqualität in den Einzelströmen sind in der Tabelle 4 und für die
Mischströme in den Tabellen 5 und 6 noch einmal übersichtlich zusammengefasst.

           Einzelströme 16.00 - 17.00 Uhr                            ANALYSE                       PROGNOSE

 Linkseinbieger Zufahrt Lidl-Markt                              15,8 sec/Fz        B          16,5 sec/Fz      B

 Rechtseinbieger Zufahrt Lidl-Markt                             6,8 sec/Fz         A          6,9 sec/Fz       A

 Linksabbieger Lüttringhauser Straße (Ost)                      4,5 sec/Fz         A          4,6 sec/Fz       A

           Einzelströme17.00 - 18.00 Uhr                             ANALYSE                       PROGNOSE

 Linkseinbieger Zufahrt Lidl-Markt                              15,2 sec/Fz        B          15,8 sec/Fz      B

 Rechtseinbieger Zufahrt Lidl-Markt                             6,4 sec/Fz         A          6,5 sec/Fz       A

 Linksabbieger Lüttringhauser Straße (Ost)                      4,2 sec/Fz         A          4,3 sec/Fz       A
Tabelle 4:        Mittlere Wartezeiten und Qualitätsstufen in den wartepflichtigen Einzelströmen am
                  Knotenpunkt Lüttringhauser Straße / Zufahrt Lidl-Markt

⇒ In der Betrachtung der Einzelströme ergeben sich für den Rechtseinbieger aus der Zufahrt Lidl-
     Zufahrt und den Linksabbieger von der Lüttringhauser Straße aus östlicher Richtung mit mittleren
     Wartezeiten unterhalb von 10 sec/Fz nur sehr geringe Werte. Die Mehrzahl der ein- und abbie-
     genden Verkehrsteilnehmer kann den Knotenpunkt nahezu ungehindert passieren. Die Verkehrs-
     qualität in diesen Verkehrsströmen ist trotz Wartepflicht gegenüber dem Geradeausverkehr im
     Zuge der Lüttringhauser Straße aus westlicher Richtung als sehr gut (Stufe A) zu bezeichnen.

⇒ Für den Linkseinbiegestrom aus der Zufahrt Lidl-Markt ergeben sich mit knapp unter 17 sec/Fz
     höhere Wartezeiten. Dennoch ist die Verkehrsqualität in den betrachteten Nachmittagsstunden als
     gut (Stufe B) zu bezeichnen.

                                                                                                               - 17 -
b lanke
Erweiterung des bestehenden Lidl-Marktes am Standort Lüttringhauser Straße in Wuppertal-Ronsdorf
                                                                                                    a mbrosius

⇒ Die Betrachtung der jeweils kombinierten Fahrspuren als Mischströme weist in der Zufahrt Lidl-
    Markt in den Nachmittagsstunden Kapazitätsreserven von ca. 300 Pkw-E/h sowie in der östlichen
    Zufahrt Lüttringhauser Straße von deutlich mehr als 1.000 Pkw-E/h auf.

⇒ Bedingt durch die zusätzlichen Kfz-Frequenzen der geplanten Verkaufsflächenerweiterung des
    Lidl-Marktes werden sich die mittleren Wartezeiten in den untergeordneten Verkehrsströmen
    zwangsläufig erhöhen. Dies hat jedoch keine signifikant spürbaren Auswirkungen auf den Ver-
    kehrsablauf und führt zu keiner Verschlechterung der Verkehrsqualität.

⇒ In den betrachteten Stundenintervallen ergeben sich geringe Auswirkungen auf die Staulängen. In
    den Nachmittagsstunden weisen die Berechnungen für die wartepflichtigen Zufahrten eine leichte
    Erhöhung der 95%-Staulänge von 6 m auf 12 m auf.

⇒ Der Knotenpunkt Lüttringhauser Straße / Zufahrt Lidl-Markt ist auch unter den Prognose-Verkehrs-
    belastungen mit Vorfahrtregelung und jeweils kombinierten Fahrspuren in allen Zufahrten als aus-
    reichend leistungsfähig einzustufen.

       Mischstrom                 Mittlere Wartezeit                Stufe der                 Kapazitätsreserve
    Zufahrt Lidl-Markt                  [sec/Fz]                 Verkehrsqualität                [Pkw-E/h]

        ANALYSE

    16.00 - 17.00 Uhr                     11,3                           B                          317

    17.00 - 18.00 Uhr                     11,5                           B                          312

       PROGNOSE

    16.00 - 17.00 Uhr                     12,0                           B                          299

    17.00 - 18.00 Uhr                     12,1                           B                          296

Tabelle 5:        Mittlere Wartezeiten, Qualitätsstufen und Kapazitätsreserven in dem wartepflichtigen
                  Mischstrom Zufahrt Lidl-Markt am Knotenpunkt Lüttringhauser Straße / Zufahrt Lidl-
                  Markt

       Mischstrom                 Mittlere Wartezeit                Stufe der                 Kapazitätsreserve
  Lüttringhauser Straße                 [sec/Fz]                 Verkehrsqualität                [Pkw-E/h]

        ANALYSE

    16.00 - 17.00 Uhr                      3,1                            A                        1.178

    17.00 - 18.00 Uhr                      3,0                            A                        1.216

       PROGNOSE

    16.00 - 17.00 Uhr                      3,1                            A                        1.150

    17.00 - 18.00 Uhr                      3,0                            A                        1.194

Tabelle 6:        Mittlere Wartezeiten, Qualitätsstufen und Kapazitätsreserven in dem wartepflichtigen
                  Mischstrom Lüttringhauser Straße (Ost) am Knotenpunkt Lüttringhauser Straße /
                  Zufahrt Lidl-Markt

                                                                                                              - 18 -
b lanke
Erweiterung des bestehenden Lidl-Marktes am Standort Lüttringhauser Straße in Wuppertal-Ronsdorf
                                                                                                     a mbrosius

7.     LEISTUNGSFÄHIGKEIT LÜTTRINGHAUSER STRASSE / SCHÖNE AUSSICHT
Für die Überprüfung der Leistungsfähigkeit des Knotenpunktes Lüttringhauser Straße / Schöne
Aussicht wird die bestehende Vorfahrtregelung mit folgender Fahrspuraufteilung zugrunde gelegt:

           Westliche Zufahrt Lüttringhauser Straße:
                      Kombinierte Geradeaus- / Rechtsabbiegespur

           Östliche Zufahrt Lüttringhauser Straße:
                      Kombinierte Geradeaus- / Linksabbiegespur

           Südliche Zufahrt Schöne Aussicht:
                      Kombinierte Rechts- / Linkseinbiegespur

Die Berechnungsprotokolle der Leistungsfähigkeitsberechnungen sind im Anhang 5 dokumentiert. Die
Berechnungsergebnisse der Verkehrsqualität in den Einzelströmen sind in der Tabelle 7 und für die
Mischströme in den Tabellen 8 und 9 noch einmal übersichtlich zusammengefasst.

           Einzelströme 16.00 - 17.00 Uhr                            ANALYSE                       PROGNOSE

 Linkseinbieger Schöne Aussicht                                 14,8 sec/Fz        B          15,1 sec/Fz      B

 Rechtseinbieger Schöne Aussicht                                6,4 sec/Fz         A          6,5 sec/Fz       A

 Linksabbieger Lüttringhauser Straße (Ost)                      4,3 sec/Fz         A          4,4 sec/Fz       A

           Einzelströme17.00 - 18.00 Uhr                             ANALYSE                       PROGNOSE

 Linkseinbieger Schöne Aussicht                                 14,1 sec/Fz        B          14,3 sec/Fz      B

 Rechtseinbieger Schöne Aussicht                                6,1 sec/Fz         A          6,2 sec/Fz       A

 Linksabbieger Lüttringhauser Straße (Ost)                      4,2 sec/Fz         A          4,2 sec/Fz       A
Tabelle 7:        Mittlere Wartezeiten und Qualitätsstufen in den wartepflichtigen Einzelströmen am
                  Knotenpunkt Lüttringhauser Straße / Schöne Aussicht

⇒ In der Betrachtung der Einzelströme ergeben sich für den Rechtseinbieger aus der Zufahrt Schöne
     Aussicht und den Linksabbieger von der Lüttringhauser Straße aus östlicher Richtung mit mittleren
     Wartezeiten unterhalb von 10 sec/Fz nur sehr geringe Werte. Die Mehrzahl der ein- und abbie-
     genden Verkehrsteilnehmer kann den Knotenpunkt nahezu ungehindert passieren. Die Verkehrs-
     qualität in diesen Verkehrsströmen ist trotz Wartepflicht gegenüber dem Geradeausverkehr im
     Zuge der Lüttringhauser Straße aus westlicher Richtung als sehr gut (Stufe A) zu bezeichnen.

⇒ Für den Linkseinbiegestrom aus der Zufahrt Schöne Aussicht ergeben sich mit knapp unter
     16 sec/Fz höhere Wartezeiten. Dennoch ist die Verkehrsqualität in den betrachteten Nachmittags-
     stunden als gut (Stufe B) zu bezeichnen.

                                                                                                               - 19 -
b lanke
Erweiterung des bestehenden Lidl-Marktes am Standort Lüttringhauser Straße in Wuppertal-Ronsdorf
                                                                                                    a mbrosius

⇒ Die Betrachtung der jeweils kombinierten Fahrspuren als Mischströme weist in der Zufahrt Schöne
    Aussicht in den Nachmittagsstunden Kapazitätsreserven von mehr als 360 Pkw-E/h und in der öst-
    lichen Zufahrt Lüttringhauser Straße von deutlich mehr als 1.200 Pkw-E/h auf.

⇒ Bedingt durch die zusätzlichen Kfz-Frequenzen der geplanten Verkaufsflächenerweiterung des
    Lidl-Marktes werden sich die mittleren Wartezeiten in den untergeordneten Verkehrsströmen
    zwangsläufig erhöhen. Dies hat jedoch keine signifikant spürbaren Auswirkungen auf den Ver-
    kehrsablauf und führt zu keiner Verschlechterung der Verkehrsqualität.

⇒ In den betrachteten Stundenintervallen ergeben sich keine Auswirkungen auf die Staulängen.

⇒ Der Knotenpunkt Lüttringhauser Straße / Zufahrt Schöne Aussicht ist auch unter den Prognose-
    Verkehrsbelastungen mit Vorfahrtregelung und jeweils kombinierten Fahrspuren in allen Zufahrten
    als ausreichend leistungsfähig einzustufen.

       Mischstrom                 Mittlere Wartezeit                Stufe der                 Kapazitätsreserve
     Schöne Aussicht                    [sec/Fz]                 Verkehrsqualität                [Pkw-E/h]

        ANALYSE

    16.00 - 17.00 Uhr                      8,4                            A                         427

    17.00 - 18.00 Uhr                     9,65                            A                         374

       PROGNOSE

    16.00 - 17.00 Uhr                      8,6                            A                         421

    17.00 - 18.00 Uhr                      9,8                            A                         368

Tabelle 8:        Mittlere Wartezeiten, Qualitätsstufen und Kapazitätsreserven in dem wartepflichtigen
                  Mischstrom Zufahrt Schöne Aussicht am Knotenpunkt Lüttringhauser Straße / Schöne
                  Aussicht

       Mischstrom                 Mittlere Wartezeit                Stufe der                 Kapazitätsreserve
  Lüttringhauser Straße                 [sec/Fz]                 Verkehrsqualität                [Pkw-E/h]

        ANALYSE

    16.00 - 17.00 Uhr                      2,8                            A                        1.277

    17.00 - 18.00 Uhr                      2,8                            A                        1.301

       PROGNOSE

    16.00 - 17.00 Uhr                      2,8                            A                        1.271

    17.00 - 18.00 Uhr                      2,8                            A                        1.296

Tabelle 9:        Mittlere Wartezeiten, Qualitätsstufen und Kapazitätsreserven in dem wartepflichtigen
                  Mischstrom Lüttringhauser Straße (Ost) am Knotenpunkt Lüttringhauser Straße /
                  Schöne Aussicht

                                                                                                              - 20 -
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Erweiterung des bestehenden Lidl-Marktes am Standort Lüttringhauser Straße in Wuppertal-Ronsdorf
                                                                                                           a mbrosius

8.     LEISTUNGSFÄHIGKEIT ERBSCHLÖER STRASSE / LÜTTRINGHAUSER
       STRASSE / AM STADTBAHNHOF
Grundlage der Leistungsüberprüfung sind die vom Ressort Straßen und Verkehr, 104.31 Verkehrs-
steuerung, der Stadt Wuppertal mit Schreiben vom 9. Juli 2014 zur Verfügung gestellten signaltech-
nischen Unterlagen (vgl. Anhang 6). Der signalisierte Knotenpunkt wird demnach in den Nachmittags-
stunden mit einem 3-Phasen-Systen und einer Umlaufzeit von 90 Sekunden betrieben. Alle Verkehrs-
ströme am Knotenpunkt werden konfliktfrei geschaltet.

                                                                                                 Erbschlöer Straße

                                                                                    K3     K4

                                                                                                           K5
                                                                  Lütrtringhauser Straße

                                                                                                        Lüttringhauser Straße

                                                                                                  K2    K1

                                                                               Am Stadtbahnhof

Abbildung 6:         Definition der Kfz-Signalgruppen am Knotenpunkt Erbschlöer Straße / Lüttringhauser
                     Straße / Am Stadtbahnhof

                                          10      20         30   40      50        60      70     80      90

                                      2                      29
                  K1

                                      2                22
                  K2

                                                            27            47
                  K3

                                                                  37     46
                  K4

                                                                               52          67
                  K5

Abbildung 7:           Kfz-Grünzeiteinstellungen im Signalzeitenplan 18 am Knotenpunkt Erbschlöer
                       Straße / Lüttringhauser Straße / Am Stadtbahnhof

                                                                                                                       - 21 -
b lanke
Erweiterung des bestehenden Lidl-Marktes am Standort Lüttringhauser Straße in Wuppertal-Ronsdorf
                                                                                                   a mbrosius

Die den Leistungsfähigkeitsberechnungen zugrunde gelegten Grünzeiteinstellungen sind in der Abbil-
dung 5 übersichtlich aufbereitet. Die Ergebnisprotokolle der Leistungsfähigkeitsüberprüfung nach den
HBS-Berechnungsverfahren sind für die Analyse im Anhang 7 und für die Prognose im Anhang 8
dokumentiert. Die wesentlichen Berechnungsergebnisse (mittlere Wartezeiten als wichtiges Kriterium
zur Bewertung des Verkehrsablaufs, Stufe der Verkehrsqualität und Rückstaulängen) sind in der
Tabelle 10 noch einmal übersichtlich zusammengefasst.

    Die detaillierten Leistungsfähigkeitsberechnungen verdeutlichen, dass in den Zufahrten
       Erbschlöer Straße und Am Stadtbahnhof mit den zugrunde gelegten Grünzeiten angemessene
       Verkehrsqualitäten gewährleistet werden können.

    Der Schwellenwert einer ausreichenden Verkehrsqualität von 70 sec/Fz mittlerer Wartezeit wird
       in allen Verkehrsströmen bzw. Signalgruppen dieser beiden Zufahrten unterschritten.

    In der Zufahrt Lüttringhauser Straße weisen die Berechnungen jedoch bereits im Bestand rech-
       nerisch mittlere Wartezeiten im Minutenbereich und eine Verkehrsqualität der Stufe F auf. Hier
       ist jedoch zu beachten, dass in den Berechnungsgrundlagen für die Zufahrt Lüttringauser Straße
       eine kombinierte Fahrspur mit allen Fahrbeziehungen (Gerade, Links, Rechts) unterstellt wurde,
       obwohl der Rechtsabbieger freifließend an einer Dreiecksinsel vorbei geführt wird.

    Bedingt durch die geplante Erweiterung des Lidl-Marktes werden sich die Verkehrsbelastungen
       in den betroffenen Verkehrsströmen am Knotenpunkt Erbschlöer Straße / Lüttringhauser Straße
       / Am Stadtbahnhof zwangsläufig erhöhen. Diese Zunahmen der Kfz-Frequenzen führen jedoch
       nur zu geringen Zunahmen der mittleren Wartezeiten.

    Durch die geplante Erweiterung des Lidl-Marktes ergeben sich in allen Signalgruppen keine
       signifikant spürbaren Auswirkungen auf die Verkehrsabwicklung. Eine Verschlechterung der
       Verkehrsqualität ist nach den vorliegenden HBS-Berechnungen in keiner Signalgruppe zu
       erwarten.

    In der verkehrstechnischen Gesamtbetrachtung führt die geplante Erweiterung der Verkaufs-
       flächen mit den zugrunde gelegten Zusatzverkehren zur keiner grundsätzlich veränderten
       Bewertung der Leistungsfähigkeit des Knotenpunktes Erbschlöer Straße / Lüttringhauser Straße
       / Am Stadtbahnhof gegenüber der bereits bestehenden Verkehrssituation.

                                                                                                          - 22 -
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    16.00 - 17.00 Uhr                         ANALYSE                                     PROGNOSE
                                  Kfz-    Mittlere     95%-     Qualitäts-     Kfz-     Mittlere   95%-     Qualitäts-
                                Belas-   Wartezeit     Stau-      stufe      Belas-    Wartezeit   Stau-      stufe
                                 tung                  länge                  tung                 länge
                                 [sec]    [sec/Fz]       [m]                  [sec]     [sec/Fz]     [m]

        Signalgruppe   K1        495        42,9        100         C         497        43,2      100         C

        Signalgruppe   K2        297        34,9        70          B         297        34,9       70         B

        Signalgruppe   K3        272        31,8        60          B         272        31,8       60         B

        Signalgruppe   K4        176        47,0        50          C         178        48,6       60         C

        Signalgruppe   K5        362       262,1        110         F         366       279,1      110          F

Tabelle 10:       Mittlere Wartezeiten, Rückstaulängen und Stufen der Verkehrsqualität am signalisier-
                  ten Knotenpunkt Erbschlöer Straße / Lüttringhauser Straße / Am Stadtbahnhof im
                  Zeitraum 16.00 - 17.00 Uhr

    17.00 - 18.00 Uhr                         ANALYSE                                     PROGNOSE
                                  Kfz-    Mittlere     95%-     Qualitäts-     Kfz-     Mittlere   95%-     Qualitäts-
                                Belas-   Wartezeit     Stau-      stufe      Belas-    Wartezeit   Stau-      stufe
                                 tung                  länge                  tung                 länge
                                 [sec]    [sec/Fz]       [m]                  [sec]     [sec/Fz]     [m]

        Signalgruppe   K1        458        37,9        90          C         460        38,1       90         C

        Signalgruppe   K2        275        31,6        60          B         275        31,6       60         B

        Signalgruppe   K3        258        31,5        60          B         258        31,5       60         B

        Signalgruppe   K4        157        38,8        50          C         159        38,9       50         C

        Signalgruppe   K5        374       314,6        110         F         378       330,7      110          F

Tabelle 11:       Mittlere Wartezeiten, Rückstaulängen und Stufen der Verkehrsqualität am signalisier-
                  ten Knotenpunkt Erbschlöer Straße / Lüttringhauser Straße / Am Stadtbahnhof im
                  Zeitraum 17.00 - 18.00 Uhr

                                                                                                                - 23 -
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9.     BEWERTUNG DER LEISTUNGSFÄHIGKEIT UND VERKEHRSSICHERHEIT

Aus den Ergebnissen der HBS-Leistungsfähigkeitsberechnungen sowie den Beobachtungen des Ver-
kehrsgeschehens vor Ort wird deutlich, dass die einzigen Einschränkungen im Verkehrsablauf in der
Zufahrt Lüttringhauser Straße zum signalisierten Knotenpunkt Erbschlöer Straße / Am Stadtbahnhof
auftreten. Nach den HBS-Berechnungen wird für die Lüttringhauser Straße bereits unter den heutigen
Analyse-Verkehrsbelastungen eine 95%-Staulänge von ca. 110 m berechnet, die nach den Beobach-
tungen in der Tendenz als überschätzt zu bezeichnen ist. Die Zusammenstellung exemplarischer Ver-
kehrssituationen in der Abbildung 8 lässt erkennen, dass zwar zeitweise ein Rückstau bis über die
Einmündung mit der Straße Schöne Aussicht auftritt und somit die rechnerische Größe von ca. 110 m
erreicht wird, jedoch in den meisten Fällen der Rückstau geringer ausfällt. Die Rückstausituationen
sind darüber hinaus auch keine Zustände über längere Zeiträume, sondern es findet praktisch perma-
nent ein Aufrücken der aufgestauten Fahrzeuge statt. Rückstausituationen werden somit in Abhängig-
keit von der Grünzeit an der Signalanlage mit der Erbschlöer Straße / Am Stadtbahnhof sukzessive
abgebaut. Die Auflösung der Staulängen ist außerdem abhängig von der Verkehrszusammensetzung
und dem Zeitpunkt des Auftretens der unterschiedlichen Richtungsbelastungen.

In den meisten Signalumläufen erreicht der Rückstau bei Ende der Rotzeit in der Lüttringhauser Straße
die Zufahrt bzw. Ausfahrt vom Lidl-Ausfahrt. Linkseinbiegende Fahrzeuge vom Parkplatz werden somit
grundsätzlich behindert. Die Beobachtungen vor Ort verdeutlichen jedoch, dass während des Auf-
rückens des Geradeausverkehrs der Lüttringhauser Straße einbiegenden Fahrzeug zumeist Vorrang
gewährt wird. Während der Grünzeit wurde demgegenüber keine Bereitschaft zum Verzicht auf die
Vorfahrt im Geradeausverkehr festgestellt. Auch für querende Fußgänger kann nach den Beobachtun-
gen vor Ort eine durchaus akzeptable Situation bescheinigt werden. Es ergeben sich nicht zuletzt
durch das langsame Aufrücken der Kraftfahrzeuge in Richtung der Signalanlage mit der Erbschlöer
Straße ausreichende Zeitlücken für gesicherte (zum Teil sogar aus Sicht der Fußgänger sorglose)
Querungen der Fahrbahn.

Im Hinblick auf den Verkehrsablauf und die Verkehrssicherheit ist somit trotz einer rechnerischen
Überschreitung der HBS-Schwellenwerte in der Zufahrt Lüttringhauser Straße weder im Bestand unter
den Analyse-Verkehrsbelastungen noch in der Prognose nach Erweiterung des Lidl-Marktes kein
zwingender Handlungsbedarf für bauliche/betriebliche Veränderungen ableitbar.

                                                                                                          - 24 -
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Abbildung 8:          „Typische“ Rückstausituationen in der Lüttringhauser Straße vor dem Knotenpunkt
                      Erbschlöer Straße / Lüttringhauser Straße / Am Stadtbahnhof

                                                                                                          - 25 -
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10.        ZUSAMMENFASSUNG DER UNTERSUCHUNGSERGEBNISSE

Im Stadtteil Wuppertal-Ronsdorf ist eine Erweiterung des bestehenden Lidl-Marktes von derzeit
       2                        2
950 m auf künftig 1.200 m Verkaufsfläche vorgesehen. Die Erschließung des Kfz-Verkehrs soll über
die bereits bestehende Anbindung mit Anschluss an die Lüttringhauser Straße erfolgen. Im Zuge des
Genehmigungsverfahrens ist der Nachweis einer angemessenen Verkehrserschließung zu erbringen.
Hierzu ist die aktuelle Verkehrssituation im Bereich der Lüttringhauser Straße zu ermitteln und mit den
Zusatzverkehren der geplanten Erweiterung zu maßgebenden Prognose-Verkehrsbelastungen zu
überlagern. Auf der Basis der Prognose-Frequenzen ist dann die Leistungsfähigkeit und Verkehrs-
qualität der unmittelbar betroffenen Knotenpunkte nach den Berechnungsverfahren des Handbuchs
zur Bemessung von Straßenverkehrsanlagen HBS zu bewerten.

Für das Bauvorhaben wurden bereits im Jahr 2006 Gutachten zur verkehrstechnischen Bewertung mit
                                               2
Verkaufsflächen von 800 und 1.000 m ausgearbeitet. Grundlage für diese Berechnungen waren
Verkehrserhebungen vor Ort vom 9. Mai 2006. Für eine aktuelle Bewertung zur Leistungsfähigkeit sind
diese Daten jedoch veraltet, so dass eine aktuelle Erhebung der Verkehrssituation im Bereich der
Lüttringhauser Straße am Nachmittag eines Normalwerktages vorgenommen werden muss.

Zur Beschreibung der bestehenden Verkehrssituation wurden an den Erbschlöer Straße / Lüttring-
hauser Straße / Am Stadtbahnhof, Lüttringhauser Straße / Zufahrt Lidl-Markt und Lüttringhauser
Straße / Schöne Aussicht am Dienstag, den 16. September 2014 in den Nachmittagsstunden zwischen
16.00 und 18.00 Uhr Verkehrszählungen durchgeführt.

Nach den Angaben des Büros Stadt + Handel vom 2. Dezember 2014 ist je nach Wochentag im
                                                             2
Durchschnitt bei einer Verkaufsfläche von 1.200 m mit einem zusätzlichen Neukundenaufkommen
von rund 70 bis 129 Personen pro Tag zu rechnen. Im vorliegenden Fall werden auch aufgrund der
Einschätzungen und Beobachtungen vor Ort jeweils vergleichsweise ungünstige Werte angenommen
und ein hoher MIV-Anteil von 85% und ein Pkw-Besetzungsgrad von 1,1 Personen pro Fahrzeug in
Ansatz gebracht.
                            129 Kunden · 85% MIV / 1,1 Pers./Pkw = 100 Kfz/Tag

Die für die Überprüfung der Leistungsfähigkeit der betroffenen Knotenpunkte zugrunde gelegten
Prognose-Verkehrsbelastungen ergeben sich durch die Überlagerung der durch Zählung vor Ort
ermittelten Analyse-Verkehrsbelastungen mit den rechnerisch unterstellten Zusatzverkehren im Falle
einer Verkaufsflächenerweiterung. In den maßgeblich zu betrachtenden Stundenintervallen am
Nachmittag eines Normalwerktages werden folgende Verkehrszunahmen angesetzt.

                                       ANALYSE              Neuverkehr               PROGNOSE           Zunahme
Lüttringhauser Straße / Zufahrt Lidl-Markt
       16.00 - 17.00 Uhr             895 Pkw-E/h             20 Pkw-E/h               915 Pkw-E/h         2,2 %
       17.00 - 18.00 Uhr             862 Pkw-E/h             18 Pkw-E/h               880 Pkw-E/h         2,1 %

Lüttringhauser Straße / Schöne Aussicht
       16.00 - 17.00 Uhr             840 Pkw-E/h             12 Pkw-E/h               852 Pkw-E/h         1,4 %
       17.00 - 18.00 Uhr             800 Pkw-E/h             10 Pkw-E/h               810 Pkw-E/h         1,3 %

                                                                                                           - 26 -
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