Erweiterung des bestehenden Lidl-Marktes am Standort Lüttringhauser Straße in Wuppertal-Ronsdorf
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Erweiterung des bestehenden Lidl-Marktes am Standort Lüttringhauser Straße in Wuppertal-Ronsdorf Verkehrsgutachten erstellt im Auftrag der Lidl Immobilienbüro West GmbH & Co. KG - Projekt-Nr. 1437 - INGENIEURBÜRO FÜR VERKEHRS- UND INFRASTRUKTURPLANUNG Dr.-Ing. Philipp Ambrosius Dr.-Ing. Harald Blanke Dr.-Ing. Harald Blanke Westring 25 • 44787 Bochum Dipl.-Ing. (FH) Thomas Wühle Telefon 0234 / 9130-0 Fax 0234 / 9130-200 email info@ambrosiusblanke.de Dezember 2014 web www.ambrosiusblanke.de
b lanke Erweiterung des bestehenden Lidl-Marktes am Standort Lüttringhauser Straße in Wuppertal-Ronsdorf a mbrosius INHALTSVERZEICHNIS 1. ANLASS UND AUFGABENSTELLUNG....................................................................... 2 2. ANALYSE-VERKEHRSSITUATION ............................................................................. 3 3. ABSCHÄTZUNG DER ZUSATZVERKEHRE DURCH ERWEITERUNG ...................... 5 4. PROGNOSE-VERKEHRSBELASTUNGEN ................................................................. 9 5. GRUNDLAGEN DER LEISTUNGSFÄHIGKEITSBERECHNUNG .............................. 11 6. LEISTUNGSFÄHIGKEIT LÜTTRINGHAUSER STRASSE / LIDL-MARKT................. 17 7. LEISTUNGSFÄHIGKEIT LÜTTRINGHAUSER STRASSE / SCHÖNE AUSSICHT .... 19 8. LEISTUNGSFÄHIGKEIT ERBSCHLÖER STRASSE / LÜTTRINGHGAUSER........... 21 STRASSE / AM STADTBAHNHOF 9 BEWERTUNG DER LEISTUNGSFÄHIGKEIT UND VERKEHRSSICHERHEIT ......... 24 10. ZUSAMMENFASSUNG DER UNTERSUCHUNGSERGEBNISSE ............................. 26 VERZEICHNIS DER ABBILDUNGEN ....................................................................................................30 VERZEICHNIS DER TABELLEN ...........................................................................................................30 LITERATURHINWEISE..........................................................................................................................32 VERZEICHNIS DES ANHANGS ............................................................................................................33 -1-
b lanke Erweiterung des bestehenden Lidl-Marktes am Standort Lüttringhauser Straße in Wuppertal-Ronsdorf a mbrosius 1. ANLASS UND AUFGABENSTELLUNG Im Stadtteil Wuppertal-Ronsdorf ist eine Erweiterung des bestehenden Lidl-Marktes von derzeit 2 2 950 m auf künftig 1.200 m Verkaufsfläche vorgesehen. Die Erschließung des Kfz-Verkehrs soll über die bereits bestehende Anbindung mit Anschluss an die Lüttringhauser Straße erfolgen. Im Zuge des Genehmigungsverfahrens ist der Nachweis einer angemessenen Verkehrserschließung zu erbringen. Hierzu ist die aktuelle Verkehrssituation im Bereich der Lüttringhauser Straße zu ermitteln und mit den Zusatzverkehren der geplanten Erweiterung zu maßgebenden Prognose-Verkehrsbelastungen zu überlagern. Auf der Basis der Prognose-Frequenzen ist dann die Leistungsfähigkeit und Verkehrs- qualität der unmittelbar betroffenen Knotenpunkte nach den Berechnungsverfahren des Handbuchs zur Bemessung von Straßenverkehrsanlagen HBS zu bewerten. Für das Bauvorhaben wurden bereits im Jahr 2006 Gutachten zur verkehrstechnischen Bewertung mit 2 Verkaufsflächen von 800 und 1.000 m ausgearbeitet. Grundlage für diese Berechnungen waren Verkehrserhebungen vor Ort vom 9. Mai 2006. Für eine aktuelle Bewertung zur Leistungsfähigkeit sind diese Daten jedoch veraltet, so dass eine aktuelle Erhebung der Verkehrssituation im Bereich der Lüttringhauser Straße am Nachmittag eines Normalwerktages vorgenommen werden muss. Abbildung 1: Lage des Lidl-Marktes mit Bezug zum umgebenden Straßennetz (Kartengrundlage: openstreetmap.org) -2-
b lanke Erweiterung des bestehenden Lidl-Marktes am Standort Lüttringhauser Straße in Wuppertal-Ronsdorf a mbrosius 2. ANALYSE-VERKEHRSSITUATION Zur Beschreibung der bestehenden Verkehrssituation wurden an den Erbschlöer Straße / Lüttring- hauser Straße / Am Stadtbahnhof, Lüttringhauser Straße / Zufahrt Lidl-Markt und Lüttringhauser Straße / Schöne Aussicht am Dienstag, den 16. September 2014 in den Nachmittagsstunden zwischen 16.00 und 18.00 Uhr Verkehrszählungen durchgeführt. Die Verkehrsbelastungen wurden abbiege- scharf unterteilt nach Pkw und Lieferwagen, Lkw und Bussen, Lastzügen, motorisierten Zweirädern sowie Fahrrädern erhoben. Die Werte für die Kapazitäten, für die zulässigen Verkehrsstärken und für die Kapazitätsreserven, die bei der Leistungsfähigkeitsüberprüfung für vorfahrtgeregelte Knotenpunkte nach den Berechnungsverfahren des Handbuchs für die Bemessung von Straßenverkehrsanlagen HBS, FGSV 2001 ermittelt werden, gelten für Pkw-Verkehr. Zur Beurteilung der Qualität des Verkehrs- ablaufes sind daher die Bemessungsverkehrsstärken in Pkw-Einheiten umzurechnen. Bei der Um- rechnung der erhobenen Fahrzeugzahlen in Pkw-Einheiten wurden nach HBS 2001 Personenkraft- wagen und Lieferwagen mit 1,0 Pkw-E, Lastkraftwagen und Busse mit 1,5 Pkw-E, Lkw mit Anhänger und Lastzüge mit 2,0 Pkw-E, motorisierte Zweiräder mit 1,0 Pkw-E und Fahrräder mit 0,5 Pkw-E in Ansatz gebracht. Die Zählergebnisse in den Einheiten Kfz/h und Pkw-E/h sowie die Anteile des Schwerverkehrs sind in den Anhängen 1 bis 3 als Stundenwerte dokumentiert und in der Abbildung 2 übersichtlich aufbereitet. Die betrachteten Knotenpunkte sind demnach in den betrachteten Stundenintervallen am Nachmittag durch folgende ANALYSE-Verkehrsbelastungen im Kfz-Verkehr gekennzeichnet. Erbschlöer Straße / Lüttringhauser Straße / Am Stadtbahnhof 16.00 - 17.00 Uhr: ...........................1.602 Kfz/h ...........................1.632 Pkw-E/h 17.00 - 18.00 Uhr: ...........................1.522 Kfz/h ...........................1.552 Pkw-E/h Lüttringhauser Straße / Zufahrt Lidl-Markt 16.00 - 17.00 Uhr: ..............................883 Kfz/h ..............................850 Pkw-E/h 17.00 - 18.00 Uhr: ..............................895 Kfz/h ..............................862 Pkw-E/h Lüttringhauser Straße / Schöne Aussicht 16.00 - 17.00 Uhr: ..............................830 Kfz/h ..............................840 Pkw-E/h 17.00 - 18.00 Uhr: ..............................789 Kfz/h ..............................800 Pkw-E/h 16.00 - 17.00 Uhr Erbschlöer Straße [10] [5] [1] 73 199 176 76 [1] 210 [5] 336 384 76 [2] 52 25 Lüttringhauser Straße Lüttringhauser Straße 355 398 62 15 32 58 4 14 297 259 236 Am Stadtbahnhof [6] [9] [7] Zufahrt Lidl Schöne Aussicht -3-
b lanke Erweiterung des bestehenden Lidl-Marktes am Standort Lüttringhauser Straße in Wuppertal-Ronsdorf a mbrosius 17.00 - 18.00 Uhr Erbschlöer Straße [9] [4] [2] 73 185 157 82 [3] 221 [5] 337 376 71 [1] 48 23 Lüttringhauser Straße Lüttringhauser Straße 312 367 55 12 43 67 9 13 275 254 204 Am Stadtbahnhof [5] [7] [7] Zufahrt Lidl Schöne Aussicht Abbildung 2: ANALYSE-Verkehrsbelastungen [Kfz/h bzw. Pkw-E/h] an den unmittelbar betroffe- nen Knotenpunkten in den Nachmittagsstunden (in Klammern: Anzahl der Fahr- zeuge im Schwerverkehr) -4-
b lanke Erweiterung des bestehenden Lidl-Marktes am Standort Lüttringhauser Straße in Wuppertal-Ronsdorf a mbrosius 3. ABSCHÄTZUNG DER ZUSATZVERKEHRE DURCH ERWEITERUNG Nach den Angaben des Büros Stadt + Handel vom 2. Dezember 2014 ist je nach Wochentag im 2 Durchschnitt bei einer Verkaufsfläche von 1.200 m mit einem zusätzlichen Neukundenaufkommen von rund 70 bis 129 Personen pro Tag zu rechnen. Wie viele Wege der Kunden mit dem MIV zurückgelegt werden, hängt vor allem ab von der Notwen- digkeit des Transportes größeren Gepäcks, d.h. der Art der Einzelhandelseinrichtung, der Erschlie- ßung des Gebietes durch die Verkehrsmittel des Umweltverbundes, dem Angebot an Kurzzeitpark- plätzen und dem Angebot an Wohnungen im Umfeld, von denen aus die Einzelhandelseinrichtungen auf kurzen Wegen zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreicht werden können. Hauptkriterien sind die Art und Lage der Einzelhandelseinrichtung: − Kleinflächiger Einzelhandel hat anders als großflächiger Einzelhandel weniger umfangreichen Gepäcktransport zur Folge und erfordert wegen der Nähe zu Wohnungen selten eine Pkw-Nutzung. − Eine integrierte Lage, d.h. Lage innerhalb von Gebieten mit Wohnnutzung oder angrenzend an Gebiete mit Wohnnutzung, hat einen geringeren MIV-Anteil zur Folge, weil wegen kurzer Wege Einkäufe auch zu Fuß oder mit dem Fahrrad erledigt werden. In der Regel ist auch eine akzeptable ÖPNV-Erschließung vorhanden. Dies gilt insbesondere für die in zentralen Bereichen gelegenen Warenhäuser. − Eine nicht-integrierte Lage, d.h. Lage in größerer Entfernung zu Wohngebieten (z.B. an Stadtein- /ausfallstraßen) oder „auf der grünen Wiese“ hat einen sehr hohen MIV-Anteil zur Folge, weil der NMIV-Anteil nahezu gleich Null ist. Teilweise ist selbst bei akzeptabler ÖPNV-Erschließung der ÖPNV-Anteil gering. Folgende Faktoren sind für die Verkehrsmittelwahl der Kunden wichtig: − Art der Einzelhandelseinrichtung, z.B. bei Möbel-Märkten mit Selbstbedienung wie IKEA wegen des Gepäcktransportes MIV-Anteil nahezu 100%. − Lage der Einzelhandelseinrichtung (integriert / nicht-integriert bzw. Innenstadt / Wohngebiet / Rand- lage / „Grüne Wiese“, d.h. Vorhandensein fußläufig oder mit dem Fahrrad gut erreichbarer Woh- nungen im Plangebiet oder Umfeld. − Umfang und Häufigkeit des Einkaufs je Nutzer, bei integrierter Lage häufige Einkäufe mit kleinen Warenmengen und geringem Bedarf für die Pkw-Nutzung, bei nicht-integrierter Lage wenige Einkäufe mit dafür großen Warenmengen und hohem Bedarf für die Pkw-Nutzung. − Qualität der Erschließung im ÖPNV, z.B. Entfernung zur Haltestelle, Bus- oder Schienenverkehr, Einsatz von Zubringerbussen zur Einzelhandelseinrichtung durch den Investor. − Qualität des ÖPNV-Angebotes, z.B. Bedienungshäufigkeit zu Verkaufszeiten, Reisezeiten zu den wichtigen Zielen. − Parkraumangebot und Kosten, vor allem ausreichende Kurzzeitparkplätze für den Kundenverkehr. − Vorhandensein und Attraktivität eines Lieferservice, d.h. keine Notwendigkeit zur Pkw-Benutzung, weil die gekauften Waren durch den Verkäufer oder Dritte zum Wohnort des Käufers gebracht werden. -5-
b lanke Erweiterung des bestehenden Lidl-Marktes am Standort Lüttringhauser Straße in Wuppertal-Ronsdorf a mbrosius Bei Lage der Einzelhandelseinrichtungen in Wohngebieten oder Gebieten mit Mischnutzung (i.d.R. kleinflächiger Einzelhandel oder Warenhäuser) ist der MIV-Anteil wegen der geringen Entfernung zu Wohnungen, besserer ÖPNV-Erschließung und geringerem Parkraumangebot deutlich niedriger als bei Lage in Gewerbe- und Sondergebieten „auf der grünen Wiese“ mit hohem Parkraumangebot (großflächiger Einzelhandel). Beim kleinflächigen Einzelhandel (i.d.R. Einkaufsverkehr für den täglichen Bedarf) beträgt der MIV- Anteil in Abhängigkeit von der Lage der Geschäfte zu den Wohnungen 10-60%; bei Einrichtungen mit guter Erschließung im Umweltverbund, d.h. zentrale, Haltestellenentfernung max. 300 m, mit ausrei- chendem Parkplatzangebot können i.d.R. 40% angenommen werden. Beim großflächigen Einzelhandel in nicht-integrierter Lage werden fast alle Wege mit dem Pkw abge- wickelt. In integrierter Lage sind bei Supermärkten / Discountern, Lebensmittelverbrauchermärkten, Einkaufszentren und Waren-/Kaufhäusern sowie bestimmten Fachmärkten hohe Anteile im Umwelt- verbund möglich. Der MIV-Anteil beträgt in Abhängigkeit von der Art der Einzelhandelseinrichtung und Lage und damit verbunden der Erschließung im Umweltverbund 30-100%. In zentralen Lagen von Großstädten mit attraktivem ÖPNV-Anschluss und geringem Parkraumangebot sind deutlich niedri- gere Anteile von bis zu nur 10% möglich. Abbildung 3: Lageplan der geplanten Erweiterung (Quelle: Architekturbüro Eicker, Stand 3. Dezember 2014)) -6-
b lanke Erweiterung des bestehenden Lidl-Marktes am Standort Lüttringhauser Straße in Wuppertal-Ronsdorf a mbrosius Im vorliegenden Fall werden auch aufgrund der Einschätzungen und Beobachtungen vor Ort jeweils vergleichsweise ungünstige Werte angenommen und ein hoher MIV-Anteil von 85% und ein Pkw- Besetzungsgrad von 1,1 Personen pro Fahrzeug in Ansatz gebracht. 129 Kunden · 85% MIV / 1,1 Pers./Pkw = 100 Kfz/Tag 2 Bei einer geplanten Verkaufsflächenerweiterung auf 1.200 m ergibt sich demzufolge im Kunden- und Besucherverkehr ein Zusatzverkehrsaufkommen von jeweils 100 Kfz/Tag im Ziel- und Quellverkehr. Hinsichtlich der tageszeitlichen Verteilung dieses nutzungsbedingten Kfz-Verkehrs im Einkaufs- und Besorgungsverkehr sind nach den Erfahrungswerten der Gutachter bei vergleichbaren Objekten fol- gende stündliche Prozentanteile am Tagesgesamtverkehr zu berücksichtigen: Im Zielverkehr: 9,5% im Zeitintervall zwischen 16.00 und 17.00 Uhr, 8,5% im Zeitintervall zwi- schen 17.00 und 18.00 Uhr Im Quellverkehr: 9,8% im Zeitintervall zwischen 16.00 und 17.00 Uhr, 9,4% im Zeitintervall zwi- schen 17.00 und 18.00 Uhr Für die geplante Erweiterung des Lidl-Marktes werden somit in den maßgeblich zu betrachtenden Nachmittagsstunden eines Normalwerktages folgende Zusatzverkehre (Kfz/h = Pkw-E/h) in Ansatz gebracht. Zielverkehr Quellverkehr 16.00 - 17.00 Uhr: ....................... 10 Kfz/h........................ 10 Kfz/h 17.00 - 18.00 Uhr: ........................ 9 Kfz/h.......................... 9 Kfz/h Die Richtungsverteilung dieser Zusatzverehre erfolgt entsprechend der durch Zählung vor Ort ermit- telten Abbiegeströme an den unmittelbar angrenzenden Knotenpunkten. 16.00 - 17.00 Uhr Erbschlöer Straße Ziel = 10 Pkw-E/h 2 1 Quell = 10 Pkw-E/h 2 2 6 6 Lüttringhauser Straße Lüttringhauser Straße 4 6 4 6 2 Am Stadtbahnhof Zufahrt Lidl Schöne Aussicht Abbildung 4a: Zusatzverkehre [Pkw-E/h] an den unmittelbar betroffenen Knotenpunkten in den Nachmittagsstunden -7-
b lanke Erweiterung des bestehenden Lidl-Marktes am Standort Lüttringhauser Straße in Wuppertal-Ronsdorf a mbrosius 17.00 - 18.00 Uhr Erbschlöer Straße Ziel = 9 Pkw-E/h 2 1 Quell = 9 Pkw-E/h 2 2 5 5 Lüttringhauser Straße Lüttringhauser Straße 4 5 4 5 2 Am Stadtbahnhof Zufahrt Lidl Schöne Aussicht Abbildung 4b: Zusatzverkehre [Pkw-E/h] an den unmittelbar betroffenen Knotenpunkten in den Nachmittagsstunden -8-
b lanke Erweiterung des bestehenden Lidl-Marktes am Standort Lüttringhauser Straße in Wuppertal-Ronsdorf a mbrosius 4. PROGNOSE-VERKEHRSBELASTUNGEN Die für die Überprüfung der Leistungsfähigkeit der betroffenen Knotenpunkte zugrunde gelegten Prognose-Verkehrsbelastungen ergeben sich durch die Überlagerung der durch Zählung vor Ort ermittelten Analyse-Verkehrsbelastungen mit den rechnerisch unterstellten Zusatzverkehren im Falle einer Verkaufsflächenerweiterung. In den maßgeblich zu betrachtenden Stundenintervallen am Nach- mittag eines Normalwerktages werden folgende Verkehrszunahmen angesetzt. ANALYSE Neuverkehr PROGNOSE Zunahme Lüttringhauser Straße / Zufahrt Lidl-Markt 16.00 - 17.00 Uhr 895 Pkw-E/h 20 Pkw-E/h 915 Pkw-E/h 2,2 % 17.00 - 18.00 Uhr 862 Pkw-E/h 18 Pkw-E/h 880 Pkw-E/h 2,1 % Lüttringhauser Straße / Schöne Aussicht 16.00 - 17.00 Uhr 840 Pkw-E/h 12 Pkw-E/h 852 Pkw-E/h 1,4 % 17.00 - 18.00 Uhr 800 Pkw-E/h 10 Pkw-E/h 810 Pkw-E/h 1,3 % Erbschlöer Straße / Lüttringhauser Straße / Am Stadtbahnhof 16.00 - 17.00 Uhr 1.602 Kfz/h 8 Pkw-E/h 1.610 Kfz/h 0,5 % 17.00 - 18.00 Uhr 1.522 Kfz/h 8 Pkw-E/h 1.530 Kfz/h 0,5 % An allen betrachteten Knotenpunkten Lüttringhauser Straße / Zufahrt Ldil-Markt, Lüttringhauser Straße / Schöne Aussicht und Erbschlöer Straße / Lüttringhauser Straße / Am Stadtbahnhof ergeben sich mit den zugrunde gelegten Annahmen relative Zunahme der Kfz-Frequenzen um maximal bis ca. 2% in einer Größenordnung von Zufallsschwankungen der täglichen Verkehrszusammensetzung, die somit i.d.R. keinen signifikanten Beitrag zur Bewertung der Leistungsfähigkeit der Verkehrsanlage liefern. 16.00 - 17.00 Uhr Erbschlöer Straße [10] [5] [1] 73 199 178 77 [1] 212 [5] 336 390 77 [2] 58 25 Lüttringhauser Straße Lüttringhauser Straße 355 404 66 15 36 64 4 14 297 259 238 Am Stadtbahnhof [6] [9] [7] Zufahrt Lidl Schöne Aussicht Abbildung 5a: PROGNOSE-Verkehrsbelastungen [Kfz/h bzw. Pkw-E/h] an den unmittelbar betroffe- nen Knotenpunkten in den Nachmittagsstunden (in Klammern: Anzahl der Fahr- zeuge im Schwerverkehr) -9-
b lanke Erweiterung des bestehenden Lidl-Marktes am Standort Lüttringhauser Straße in Wuppertal-Ronsdorf a mbrosius 17.00 - 18.00 Uhr Erbschlöer Straße [9] [4] [2] 73 185 159 83 [3] 223 [5] 337 381 72 [1] 53 23 Lüttringhauser Straße Lüttringhauser Straße 312 372 59 12 47 72 13 275 254 206 Am Stadtbahnhof [5] [7] [7] Zufahrt Lidl Schöne Aussicht Abbildung 5b: PROGNOSE-Verkehrsbelastungen [Kfz/h bzw. Pkw-E/h] an den unmittelbar betroffe- nen Knotenpunkten in den Nachmittagsstunden (in Klammern: Anzahl der Fahr- zeuge im Schwerverkehr) - 10 -
b lanke Erweiterung des bestehenden Lidl-Marktes am Standort Lüttringhauser Straße in Wuppertal-Ronsdorf a mbrosius 5. GRUNDLAGEN DER LEISTUNGSFÄHIGKEITSBERECHNUNG Die Überprüfung der Leistungsfähigkeit an den unmittelbar betroffenen Knotenpunkten erfolgt auf der Grundlage der Berechnungsverfahren nach dem Handbuch für die Bemessung von Straßenverkehrs- anlagen HBS (Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen, 2001) mit Hilfe von EDV- gestützten Rechenprogrammen der Technischen Universität Dresden (Prof. Dr.-Ing. habil. Werner Schnabel, Arbeitsgruppe Verkehrstechnik). Als wesentliches Kriterium zur Beschreibung der Qualität des Verkehrsablaufs an Knotenpunkten ohne Lichtsignalanlage wird die mittlere Wartezeit der Kraftfahrzeugströme angesehen. Maßgeblich sind dabei die Wartezeiten bei gegebenen Weg- und Verkehrsbedingungen sowie bei guten Straßen-, Licht- und Witterungsverhältnissen. Bei Knotenpunkten ohne Lichtsignalanlage ist es auf Grund der straßenverkehrsrechtlich festgelegten Rangfolge der Verkehrsströme nicht möglich, das Qualitäts- niveau für einzelne Verkehrsströme durch Steuerungsmaßnahmen zu beeinflussen. Daher ist die Qualität des Verkehrsablaufs jedes einzelnen Nebenstroms getrennt zu berechnen. Bei der zusam- menfassenden Beurteilung der Verkehrssituation in einer untergeordneten Zufahrt ist die schlechteste Qualität aller beteiligten Verkehrsströme für die Einstufung des gesamten Knotenpunktes maßgebend. Als maximaler Grenzwert einer ausreichenden Verkehrsqualität wird für jeden Fahrzeugstrom eines Knotenpunktes 45 s Wartezeit angesetzt (vgl. Brilon, Großmann, Blanke, 1993 und HBS, 2001). Die einzelnen Qualitätsstufen des Verkehrsablaufs A bis F, mit den in der Tabelle 1 dargestellten Grenz- werten der mittleren Wartezeit, können folgendermaßen charakterisiert werden. Stufe A: Die Mehrzahl der Verkehrsteilnehmer kann nahezu ungehindert den Knotenpunkt passie- ren. Die Wartezeiten sind sehr gering. Stufe B: Die Fahrmöglichkeiten der wartepflichtigen Kraftfahrzeugströme werden vom bevor- rechtigten Verkehr beeinflußt. Die dabei entstehenden Wartezeiten sind gering. Stufe C: Die Fahrzeugführer in den Nebenströmen müssen auf eine merkbare Anzahl von bevor- rechtigten Verkehrsteilnehmern achten. Die Wartezeiten sind spürbar. Es kommt zur Bildung von Stau, der jedoch weder hinsichtlich seiner räumlichen Ausdehnung noch bezüglich der zeitlichen Dauer eine starke Beeinträchtigung darstellt. Stufe D: Die Mehrzahl der Fahrzeugführer muss Haltevorgänge, verbunden mit deutlichen Zeit- verlusten, hinnehmen. Für einzelne Fahrzeuge können die Wartezeiten hohe Werte an- nehmen. Auch wenn sich vorübergehend ein merklicher Stau in einem Nebenstrom erge- ben hat, bildet sich dieser wieder zurück. Der Verkehrszustand ist noch stabil. Stufe E: Es bilden sich Staus, die sich bei der vorhandenen Belastung nicht mehr abbauen. Die Wartezeiten nehmen sehr große und dabei stark streuende Werte an. Geringfügige Verschlechterungen der Einflussgrößen können zum Verkehrszusammenbruch führen. Die Kapazität wird erreicht. Stufe F: Die Anzahl der Fahrzeuge, die in einem Verkehrsstrom dem Knotenpunkt je Zeiteinheit zufließen, ist über ein längeres Zeitintervall größer als die Kapazität für diesen Verkehrs- strom. Es bilden sich lange, ständig wachsende Schlangen mit besonders hohen Warte- zeiten. Diese Situation löst sich erst nach einer deutlichen Abnahme der Verkehrsstärken im zufließenden Verkehr wieder auf. Der Knotenpunkt ist überlastet. - 11 -
b lanke Erweiterung des bestehenden Lidl-Marktes am Standort Lüttringhauser Straße in Wuppertal-Ronsdorf a mbrosius Die Qualitätsstufe D beschreibt die Mindestanforderungen an die Verkehrsqualität eines Knoten- punktes bzw. eines Verkehrsstroms. Sie sollte im allgemeinen auch in der Spitzenstunde für alle Ströme an einem Knotenpunkt eingehalten werden. Die Stufe E sollte nur in besonderen Ausnahme- fällen einer Bemessung zugrunde gelegt werden. Qualitätsstufe Mittlere Wartezeit w [sec] A ≤ 10 sec B ≤ 20 sec C ≤ 30 sec D ≤ 45 sec E > 45 sec F -- Tabelle 1: Grenzwerte der mittleren Wartezeit an Knotenpunkten ohne Lichtsignalanlage und Kreisverkehrsplätzen für verschiedene Qualitätsstufen (Handbuch für die Bemessung von Straßenverkehrsanlagen, FGSV 2001) Das Berechnungsverfahren nach dem Handbuch für die Bemessung von Straßenverkehrsanlagen HBS (Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen, 2001) gilt nur für Kreuzungen und Einmündungen, an denen dem Verkehr auf einer durchgehenden Straße (Hauptstraße) durch Zeichen 301 oder Zeichen 306 der Straßenverkehrsordnung (StVO, 1998) die Vorfahrt gegeben wird und die vorfahrtrechtlich untergeordnete Straße (Nebenstraße) mit Zeichen 205 oder 206 StVO ausgewiesen ist. Das Verfahren gestattet es, für jeden einzelnen wartepflichtigen Verkehrsstrom einer Kreuzung oder Einmündung ohne Lichtsignalanlage die höchstmögliche abfließende Verkehrsstärke zu berech- nen. Durch Vergleich mit der Stärke des zufließenden Verkehrs kann festgestellt werden, ob eine Kreuzung oder Einmündung für die einzelnen Teilströme ausreichend leistungsfähig ist. Mit dem Berechnungsverfahren lässt sich der leistungsmindernde Einfluss, den Fußgänger und Rad- fahrer (auf separaten Radwegen) auf den Kraftfahrzeugverkehr an Kreuzungen oder Einmündungen haben können, nicht berücksichtigen. Die Qualität, welche Fußgänger und Radfahrer an vorfahrt- geregelten Knotenpunkten vorfinden, lässt sich mit dem Verfahren ebenfalls nicht einschätzen. Das Berechnungsverfahren ist darüber hinaus nicht für Knotenpunkte mit der Vorfahrtregelung „rechts-vor- links“ (§ 8 StVO Abs. 1) geeignet. Als Anhaltswert für die Einsatzgrenze einer „rechts-vor-links“- Regelung kann eine Belastung von 600 bis 800 Kfz/h als Summe über alle Zufahrten eines Knoten- punktes verwendet werden. Da in Knotenzufahrten und vor Fußgängerfurten Sperrungen und Freigaben in ständiger Folge wech- seln, ergeben sich an Knotenpunkten mit Lichtsignalanlagen zwangsläufig Behinderungen (Warte- vorgänge) für die einzelnen Verkehrsteilnehmer. Als wichtiges Kriterium zur Bewertung des Verkehrs- ablaufs ist deshalb die Dauer eines Wartevorgangs (Wartezeit) anzusehen. Je nach Eintreffenszeit und Zeitpunkt der Abfertigung an der Lichtsignalanlage ist die Dauer der Wartezeit für die einzelnen - 12 -
b lanke Erweiterung des bestehenden Lidl-Marktes am Standort Lüttringhauser Straße in Wuppertal-Ronsdorf a mbrosius Verkehrsteilnehmer unterschiedlich lang, d.h. die Wartezeit ist eine Zufallsgröße. Dabei wird jedoch aus praktischen Gründen meist nur mit dem Mittelwert der Wartezeit gearbeitet. Neben der Wartezeit können weitere Kenngrössen für die Qualitätsbewertung herangezogen werden, z.B. Anzahl der Fahr- zeuge im Stau, Anzahl der Haltevorgänge oder der Durchfahrten, Sättigungsgrad, Anteil überlasteter Umläufe. Wichtig für die Verwendung einzelner Kenngrössen ist, dass sie analytisch berechnet (realis- tisches Berechnungsmodell muss dazu vorhanden sein) und/oder nach Möglichkeit auch einfach messtechnisch erfasst werden können. Als maximaler Grenzwert einer ausreichenden Verkehrs- qualität wird im Kraftfahrzeugverkehr für nicht koordinierte Zufahrten 70 s Wartezeit angesetzt (Hand- buch für die Bemessung von Straßenverkehrsanlagen HBS 2001). Qualitätsstufe Mittlere Wartezeit w [sec] A ≤ 20 sec B ≤ 35 sec C ≤ 50 sec D ≤ 70 sec E ≤ 100 sec F > 100 Tabelle 2: Grenzwerte der mittleren Wartezeit an Knotenpunkten mit Lichtsignalanlage für verschiedene Qualitätsstufen (Handbuch für die Bemessung von Straßenverkehrsanlagen, FGSV 2001) Die einzelnen Qualitätsstufen des Verkehrsablaufs A bis F, mit den in der Tabelle 2 dargestellten Grenzwerten der mittleren Wartezeit, können folgendermaßen charakterisiert werden. Stufe A: Die Mehrzahl der Verkehrsteilnehmer kann ungehindert den Knotenpunkt passieren. Die Wartezeiten sind sehr kurz. Stufe B: Alle während der Sperrzeit ankommenden Verkehrsteilnehmer können in der nach- folgenden Freigabezeit weiterfahren. Die Wartezeiten sind kurz. Stufe C: Nahezu alle während der Sperrzeit ankommenden Verkehrsteilnehmergruppen können in der nachfolgenden Freigabezeit weiterfahren. Die Wartezeiten sind spürbar. Beim Kraft- fahrzeugverkehr tritt im Mittel nur ein geringer Stau am Ende der Freigabezeit auf. Stufe D: Im Kraftfahrzeugverkehr ist ständiger Reststau vorhanden. Die Wartezeiten für alle Verkehrsteilnehmer sind beträchtlich. Der Verkehrszustand ist noch stabil. Stufe E: Die Verkehrsteilnehmer stehen in erheblicher Konkurrenz zueinander. Im Kraftfahrzeug- verkehr stellt sich ein allmählich wachsender Stau ein. Die Wartezeiten sind sehr lang. Die Kapazität wird erreicht. Stufe F: Die Nachfrage ist größer als die Kapazität. Die Fahrzeuge müssen bis zu ihrer Abferti- gung mehrfach vorrücken. Der Stau wächst stetig. Die Wartezeiten sind extrem lang. Die Anlage ist überlastet. - 13 -
b lanke Erweiterung des bestehenden Lidl-Marktes am Standort Lüttringhauser Straße in Wuppertal-Ronsdorf a mbrosius Für die Überprüfung der Leistungsfähigkeit der signalisierten Knotenpunkte wurden Formblätter nach den Berechnungsverfahren des Handbuchs für die Bemessung von Straßenverkehrsanlagen HBS (Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen, 2001) verwendet. Die Ergebnisprotokolle für die Nachmittagsspitzenstunde sind in den Anhängen dokumentiert, jeweils differenziert in folgenden Formblättern. Formblatt: Ausgangsdaten Dargestellt sind für jede Signalgruppe Angaben zur Verkehrsbelastung (q) in Kfz/h mit Anteil des Schwerverkehrs (SV) in % auf der Grundlage der Analyse- bzw. Prognose-Verkehrsbelastungen, die vorhandenen Grünzeiten (tF) auf Basis des aktuellen Signalprogramms sowie die Kennzeichnung von Mischfahrstreifen (MIF) mit entsprechender Sättigungsverkehrsstärke (qs). Formblatt: Mischfahrstreifen Die Sättigungsverkehrsstärke für Mischfahrstreifen wird im vorliegenden Fall aus den unterschiedlichen Parametern für den Geradeausverkehr und den Rechts- abbiegern berechnet. Neben den Angaben zur Verkehrsbelastung (q und SV) wird in der Berechnung im allgemeinen der Einfluss der Fahrstreifenbreite, des Abbiege- radius, der Fahrbahnlängsneigung und des Fußgängerverkehrs berücksichtigt. Formblatt: Ermittlung der maßgebenden Ströme und Berechnung der Sättigungsverkehrs- stärke Auf der Grundlage der Ausgangsdaten werden die Angleichungsfaktoren, die Sätti- gungsverkehrsstärken sowie die Flussverhältnisse bestimmt. Im vorliegenden Fall ergeben sich gewisse Einflüsse durch querende Fußgänger. Darüber hinaus ergeben sich auch aus der Längsneigung und der Fahrstreifenbreite keine leistungsmindernden Faktoren. Die Sättigungsverkehrsstärken werden in der vor- liegenden Untersuchung allein durch die Grünzeiten und die Schwerverkehrsanteile bestimmt. Formblatt: Formblatt Nachweis der Verkehrsqualität im Kfz-Verkehr Vorgaben für die Berechnungen pro Signalgruppe bzw. Fahrstreifen sind die Um- laufzeit (tu), der Untersuchungszeitraum (i.a. T = 60 min), die vorhandenen Frei- gabezeiten (tF), die Verkehrsbelastungen (q) und die Sättigungsverkehrsstärken (qs). Bei Eingabe der statischen Sicherheit (S) gegen Überstauung wird die Länge des erforderlichen Stauraums für den Fahrstreifen ermittelt. Die Stauraumlänge wird auf volle 10 m gerundet. Maßgebendes Bewertungskriterium für die Einstufung des Verkehrsablaufes nach Qualitätsstufen (QSV) ist die mittlere Wartezeit (w) im Kfz-Verkehr. Formblatt: Formblatt Linksabbiegen mit Durchsetzen Dieses Formblatt wird verwendet für Linksabbiegeströme, denen keine eigene Phase zur Verfügung steht und die somit zusammen mit dem Gegenverkehr freigegeben werden. - 14 -
b lanke Erweiterung des bestehenden Lidl-Marktes am Standort Lüttringhauser Straße in Wuppertal-Ronsdorf a mbrosius In Abhängigkeit von den Verkehrsbelastungen im Linksabbiegstrom und im Gegen- verkehr sowie den signaltechnischen Vorgaben (Vorlaufzeit für die Linksabbieger, Freigabezeit mit Durchsetzen und Nachlaufzeit für die Linksabbieger) werden u.a. die mittleren Wartezeiten, die Stufe der Verkehrsqualität und die Stauraumlänge berechnet. Sofern Linksabbiegen mit Durchsetzen zu berücksichtigen ist, sind die Ergebnisse für die entsprechende Signalgruppe in dem Formblatt „Nachweis der Verkehrs- qualität“ nicht enthalten, da hier die Wartepflicht gegenüber dem Gegenverkehr innerhalb der Berechnungen nicht berücksichtigt werden. Die maßgebenden Berechnungsergebnisse (Wartezeiten, Staulängen, Qualitätsstufen) sind dann in dem Formblatt „Linksabbiegen mit Durchsetzen“ dokumentiert. Dieser Einfluss wird jeweils in einer zusammenfassenden Tabelle der Berechnungsprotokolle berück- sichtigt. Zur überschlägigen Bewertung der Verkehrsqualität bei signalisierten Knotenpunkten kann auch das Verfahren der Addition kritischer Fahrzeugströme AKF nach Gleue angewendet werden. Das AKF- Verfahren basiert auf der Tatsache, dass bei Lichtsignalanlagen miteinander verträgliche Verkehrs- ströme (ohne Konflikte) grundsätzlich gemeinsam freigegeben werden können. Die Verkehrsstärken miteinander unverträglicher Ströme werden addiert, um so die Summe der insgesamt abzufertigenden Fahrzeugeinheiten je Zeitintervall (maßgebende Spitzenstunde) zu ermitteln. Dabei wird die Geometrie durch die Anzahl der Fahrspuren, die für einzelne Verkehrsbeziehungen zur Verfügung stehen, berücksichtigt. Die Überprüfung erfolgt dann anhand der zur Verfügung stehenden Freigabezeit in einer Stunde und des Zeitbedarfs der Fahrzeuge zum Passieren des Knotens. Eingangsgrößen für die Anwendung des AKF-Verfahrens sind die Sättigungsverkehrsstärke qs bzw. der Zeitbedarfswerts tB, die Umlaufzeit tu und die Summe der Zwischenzeiten tz. Mit diesen Parame- tern ergibt sich die mögliche Leistungsfähigkeit LK eines Knotenpunktes (Konfliktpunktes) zu LK = qs / tu ⋅ (tu - Σ tz) Die rechnerische Sättigungsverkehrsstärke wird gemäß RILSA 92 zu 2.000 Pkw-Einheiten pro Stunde Freigabezeit und Fahrstreifen angesetzt. Dies entspricht einem Zeitbedarfswert von tB = 1,8 sec, der jedoch nach eigenen Erhebungen der Gutachter aus praktischer Sicht (Blanke, Schlothane, 1996) vergleichsweise hoch ausfällt und insbesondere zu Zeiten maximaler Verkehrsbelastungen die tat- sächliche Leistungsfähigkeit signalisierter Knotenpunktzufahrten unterschätzt. In Anlehnung an die Qualitätsstufeneinteilung nach dem Handbuch für die Bemessung von Straßen- verkehrsanlagen HBS wird auch für die überschlägige Bewertung der Leistungsfähigkeit signalisierter Knotenpunkte auf der Grundlage des vereinfachten AKF-Verfahrens ein stufenweises Bewertungs- verfahren vorgeschlagen, und zwar auf Basis des Bewertungskriterium der rechnerisch ermittelten Kapazitätsreserven. Für die Abgrenzung der einzelnen Qualitätsstufen A bis F werden die in der Tabelle 3 dargestellten Grenzwerte vorgeschlagen. - 15 -
b lanke Erweiterung des bestehenden Lidl-Marktes am Standort Lüttringhauser Straße in Wuppertal-Ronsdorf a mbrosius Qualitätsstufe Kapazitätsreserve [%] A > 50 % B ≤ 50 % C ≤ 35 % D ≤ 20 % E ≤ 10 % F ≤0% Tabelle 3: Vorschlag für Grenzwerte der Kapazitätsreserven an Knotenpunkten mit Lichtsignal- anlage für verschiedene Qualitätsstufen auf Basis der rechnerisch ermittelten Kapazi- tätsreserven nach dem AKF-Verfahren - 16 -
b lanke Erweiterung des bestehenden Lidl-Marktes am Standort Lüttringhauser Straße in Wuppertal-Ronsdorf a mbrosius 6. LEISTUNGSFÄHIGKEIT LÜTTRINGHAUSER STRASSE / LIDL-MARKT Für die Überprüfung der Leistungsfähigkeit des Knotenpunktes Lüttringhauser Straße / Zufahrt Lidl- Markt wird die bestehende Vorfahrtregelung mit folgender Fahrspuraufteilung zugrunde gelegt: Westliche Zufahrt Lüttringhauser Straße: Kombinierte Geradeaus- / Rechtsabbiegespur Östliche Zufahrt Lüttringhauser Straße: Kombinierte Geradeaus- / Linksabbiegespur Südliche Zufahrt Lidl-Markt: Kombinierte Rechts- / Linkseinbiegespur Die Berechnungsprotokolle der Leistungsfähigkeitsberechnungen sind im Anhang 4 dokumentiert. Die Berechnungsergebnisse der Verkehrsqualität in den Einzelströmen sind in der Tabelle 4 und für die Mischströme in den Tabellen 5 und 6 noch einmal übersichtlich zusammengefasst. Einzelströme 16.00 - 17.00 Uhr ANALYSE PROGNOSE Linkseinbieger Zufahrt Lidl-Markt 15,8 sec/Fz B 16,5 sec/Fz B Rechtseinbieger Zufahrt Lidl-Markt 6,8 sec/Fz A 6,9 sec/Fz A Linksabbieger Lüttringhauser Straße (Ost) 4,5 sec/Fz A 4,6 sec/Fz A Einzelströme17.00 - 18.00 Uhr ANALYSE PROGNOSE Linkseinbieger Zufahrt Lidl-Markt 15,2 sec/Fz B 15,8 sec/Fz B Rechtseinbieger Zufahrt Lidl-Markt 6,4 sec/Fz A 6,5 sec/Fz A Linksabbieger Lüttringhauser Straße (Ost) 4,2 sec/Fz A 4,3 sec/Fz A Tabelle 4: Mittlere Wartezeiten und Qualitätsstufen in den wartepflichtigen Einzelströmen am Knotenpunkt Lüttringhauser Straße / Zufahrt Lidl-Markt ⇒ In der Betrachtung der Einzelströme ergeben sich für den Rechtseinbieger aus der Zufahrt Lidl- Zufahrt und den Linksabbieger von der Lüttringhauser Straße aus östlicher Richtung mit mittleren Wartezeiten unterhalb von 10 sec/Fz nur sehr geringe Werte. Die Mehrzahl der ein- und abbie- genden Verkehrsteilnehmer kann den Knotenpunkt nahezu ungehindert passieren. Die Verkehrs- qualität in diesen Verkehrsströmen ist trotz Wartepflicht gegenüber dem Geradeausverkehr im Zuge der Lüttringhauser Straße aus westlicher Richtung als sehr gut (Stufe A) zu bezeichnen. ⇒ Für den Linkseinbiegestrom aus der Zufahrt Lidl-Markt ergeben sich mit knapp unter 17 sec/Fz höhere Wartezeiten. Dennoch ist die Verkehrsqualität in den betrachteten Nachmittagsstunden als gut (Stufe B) zu bezeichnen. - 17 -
b lanke Erweiterung des bestehenden Lidl-Marktes am Standort Lüttringhauser Straße in Wuppertal-Ronsdorf a mbrosius ⇒ Die Betrachtung der jeweils kombinierten Fahrspuren als Mischströme weist in der Zufahrt Lidl- Markt in den Nachmittagsstunden Kapazitätsreserven von ca. 300 Pkw-E/h sowie in der östlichen Zufahrt Lüttringhauser Straße von deutlich mehr als 1.000 Pkw-E/h auf. ⇒ Bedingt durch die zusätzlichen Kfz-Frequenzen der geplanten Verkaufsflächenerweiterung des Lidl-Marktes werden sich die mittleren Wartezeiten in den untergeordneten Verkehrsströmen zwangsläufig erhöhen. Dies hat jedoch keine signifikant spürbaren Auswirkungen auf den Ver- kehrsablauf und führt zu keiner Verschlechterung der Verkehrsqualität. ⇒ In den betrachteten Stundenintervallen ergeben sich geringe Auswirkungen auf die Staulängen. In den Nachmittagsstunden weisen die Berechnungen für die wartepflichtigen Zufahrten eine leichte Erhöhung der 95%-Staulänge von 6 m auf 12 m auf. ⇒ Der Knotenpunkt Lüttringhauser Straße / Zufahrt Lidl-Markt ist auch unter den Prognose-Verkehrs- belastungen mit Vorfahrtregelung und jeweils kombinierten Fahrspuren in allen Zufahrten als aus- reichend leistungsfähig einzustufen. Mischstrom Mittlere Wartezeit Stufe der Kapazitätsreserve Zufahrt Lidl-Markt [sec/Fz] Verkehrsqualität [Pkw-E/h] ANALYSE 16.00 - 17.00 Uhr 11,3 B 317 17.00 - 18.00 Uhr 11,5 B 312 PROGNOSE 16.00 - 17.00 Uhr 12,0 B 299 17.00 - 18.00 Uhr 12,1 B 296 Tabelle 5: Mittlere Wartezeiten, Qualitätsstufen und Kapazitätsreserven in dem wartepflichtigen Mischstrom Zufahrt Lidl-Markt am Knotenpunkt Lüttringhauser Straße / Zufahrt Lidl- Markt Mischstrom Mittlere Wartezeit Stufe der Kapazitätsreserve Lüttringhauser Straße [sec/Fz] Verkehrsqualität [Pkw-E/h] ANALYSE 16.00 - 17.00 Uhr 3,1 A 1.178 17.00 - 18.00 Uhr 3,0 A 1.216 PROGNOSE 16.00 - 17.00 Uhr 3,1 A 1.150 17.00 - 18.00 Uhr 3,0 A 1.194 Tabelle 6: Mittlere Wartezeiten, Qualitätsstufen und Kapazitätsreserven in dem wartepflichtigen Mischstrom Lüttringhauser Straße (Ost) am Knotenpunkt Lüttringhauser Straße / Zufahrt Lidl-Markt - 18 -
b lanke Erweiterung des bestehenden Lidl-Marktes am Standort Lüttringhauser Straße in Wuppertal-Ronsdorf a mbrosius 7. LEISTUNGSFÄHIGKEIT LÜTTRINGHAUSER STRASSE / SCHÖNE AUSSICHT Für die Überprüfung der Leistungsfähigkeit des Knotenpunktes Lüttringhauser Straße / Schöne Aussicht wird die bestehende Vorfahrtregelung mit folgender Fahrspuraufteilung zugrunde gelegt: Westliche Zufahrt Lüttringhauser Straße: Kombinierte Geradeaus- / Rechtsabbiegespur Östliche Zufahrt Lüttringhauser Straße: Kombinierte Geradeaus- / Linksabbiegespur Südliche Zufahrt Schöne Aussicht: Kombinierte Rechts- / Linkseinbiegespur Die Berechnungsprotokolle der Leistungsfähigkeitsberechnungen sind im Anhang 5 dokumentiert. Die Berechnungsergebnisse der Verkehrsqualität in den Einzelströmen sind in der Tabelle 7 und für die Mischströme in den Tabellen 8 und 9 noch einmal übersichtlich zusammengefasst. Einzelströme 16.00 - 17.00 Uhr ANALYSE PROGNOSE Linkseinbieger Schöne Aussicht 14,8 sec/Fz B 15,1 sec/Fz B Rechtseinbieger Schöne Aussicht 6,4 sec/Fz A 6,5 sec/Fz A Linksabbieger Lüttringhauser Straße (Ost) 4,3 sec/Fz A 4,4 sec/Fz A Einzelströme17.00 - 18.00 Uhr ANALYSE PROGNOSE Linkseinbieger Schöne Aussicht 14,1 sec/Fz B 14,3 sec/Fz B Rechtseinbieger Schöne Aussicht 6,1 sec/Fz A 6,2 sec/Fz A Linksabbieger Lüttringhauser Straße (Ost) 4,2 sec/Fz A 4,2 sec/Fz A Tabelle 7: Mittlere Wartezeiten und Qualitätsstufen in den wartepflichtigen Einzelströmen am Knotenpunkt Lüttringhauser Straße / Schöne Aussicht ⇒ In der Betrachtung der Einzelströme ergeben sich für den Rechtseinbieger aus der Zufahrt Schöne Aussicht und den Linksabbieger von der Lüttringhauser Straße aus östlicher Richtung mit mittleren Wartezeiten unterhalb von 10 sec/Fz nur sehr geringe Werte. Die Mehrzahl der ein- und abbie- genden Verkehrsteilnehmer kann den Knotenpunkt nahezu ungehindert passieren. Die Verkehrs- qualität in diesen Verkehrsströmen ist trotz Wartepflicht gegenüber dem Geradeausverkehr im Zuge der Lüttringhauser Straße aus westlicher Richtung als sehr gut (Stufe A) zu bezeichnen. ⇒ Für den Linkseinbiegestrom aus der Zufahrt Schöne Aussicht ergeben sich mit knapp unter 16 sec/Fz höhere Wartezeiten. Dennoch ist die Verkehrsqualität in den betrachteten Nachmittags- stunden als gut (Stufe B) zu bezeichnen. - 19 -
b lanke Erweiterung des bestehenden Lidl-Marktes am Standort Lüttringhauser Straße in Wuppertal-Ronsdorf a mbrosius ⇒ Die Betrachtung der jeweils kombinierten Fahrspuren als Mischströme weist in der Zufahrt Schöne Aussicht in den Nachmittagsstunden Kapazitätsreserven von mehr als 360 Pkw-E/h und in der öst- lichen Zufahrt Lüttringhauser Straße von deutlich mehr als 1.200 Pkw-E/h auf. ⇒ Bedingt durch die zusätzlichen Kfz-Frequenzen der geplanten Verkaufsflächenerweiterung des Lidl-Marktes werden sich die mittleren Wartezeiten in den untergeordneten Verkehrsströmen zwangsläufig erhöhen. Dies hat jedoch keine signifikant spürbaren Auswirkungen auf den Ver- kehrsablauf und führt zu keiner Verschlechterung der Verkehrsqualität. ⇒ In den betrachteten Stundenintervallen ergeben sich keine Auswirkungen auf die Staulängen. ⇒ Der Knotenpunkt Lüttringhauser Straße / Zufahrt Schöne Aussicht ist auch unter den Prognose- Verkehrsbelastungen mit Vorfahrtregelung und jeweils kombinierten Fahrspuren in allen Zufahrten als ausreichend leistungsfähig einzustufen. Mischstrom Mittlere Wartezeit Stufe der Kapazitätsreserve Schöne Aussicht [sec/Fz] Verkehrsqualität [Pkw-E/h] ANALYSE 16.00 - 17.00 Uhr 8,4 A 427 17.00 - 18.00 Uhr 9,65 A 374 PROGNOSE 16.00 - 17.00 Uhr 8,6 A 421 17.00 - 18.00 Uhr 9,8 A 368 Tabelle 8: Mittlere Wartezeiten, Qualitätsstufen und Kapazitätsreserven in dem wartepflichtigen Mischstrom Zufahrt Schöne Aussicht am Knotenpunkt Lüttringhauser Straße / Schöne Aussicht Mischstrom Mittlere Wartezeit Stufe der Kapazitätsreserve Lüttringhauser Straße [sec/Fz] Verkehrsqualität [Pkw-E/h] ANALYSE 16.00 - 17.00 Uhr 2,8 A 1.277 17.00 - 18.00 Uhr 2,8 A 1.301 PROGNOSE 16.00 - 17.00 Uhr 2,8 A 1.271 17.00 - 18.00 Uhr 2,8 A 1.296 Tabelle 9: Mittlere Wartezeiten, Qualitätsstufen und Kapazitätsreserven in dem wartepflichtigen Mischstrom Lüttringhauser Straße (Ost) am Knotenpunkt Lüttringhauser Straße / Schöne Aussicht - 20 -
b lanke Erweiterung des bestehenden Lidl-Marktes am Standort Lüttringhauser Straße in Wuppertal-Ronsdorf a mbrosius 8. LEISTUNGSFÄHIGKEIT ERBSCHLÖER STRASSE / LÜTTRINGHAUSER STRASSE / AM STADTBAHNHOF Grundlage der Leistungsüberprüfung sind die vom Ressort Straßen und Verkehr, 104.31 Verkehrs- steuerung, der Stadt Wuppertal mit Schreiben vom 9. Juli 2014 zur Verfügung gestellten signaltech- nischen Unterlagen (vgl. Anhang 6). Der signalisierte Knotenpunkt wird demnach in den Nachmittags- stunden mit einem 3-Phasen-Systen und einer Umlaufzeit von 90 Sekunden betrieben. Alle Verkehrs- ströme am Knotenpunkt werden konfliktfrei geschaltet. Erbschlöer Straße K3 K4 K5 Lütrtringhauser Straße Lüttringhauser Straße K2 K1 Am Stadtbahnhof Abbildung 6: Definition der Kfz-Signalgruppen am Knotenpunkt Erbschlöer Straße / Lüttringhauser Straße / Am Stadtbahnhof 10 20 30 40 50 60 70 80 90 2 29 K1 2 22 K2 27 47 K3 37 46 K4 52 67 K5 Abbildung 7: Kfz-Grünzeiteinstellungen im Signalzeitenplan 18 am Knotenpunkt Erbschlöer Straße / Lüttringhauser Straße / Am Stadtbahnhof - 21 -
b lanke Erweiterung des bestehenden Lidl-Marktes am Standort Lüttringhauser Straße in Wuppertal-Ronsdorf a mbrosius Die den Leistungsfähigkeitsberechnungen zugrunde gelegten Grünzeiteinstellungen sind in der Abbil- dung 5 übersichtlich aufbereitet. Die Ergebnisprotokolle der Leistungsfähigkeitsüberprüfung nach den HBS-Berechnungsverfahren sind für die Analyse im Anhang 7 und für die Prognose im Anhang 8 dokumentiert. Die wesentlichen Berechnungsergebnisse (mittlere Wartezeiten als wichtiges Kriterium zur Bewertung des Verkehrsablaufs, Stufe der Verkehrsqualität und Rückstaulängen) sind in der Tabelle 10 noch einmal übersichtlich zusammengefasst. Die detaillierten Leistungsfähigkeitsberechnungen verdeutlichen, dass in den Zufahrten Erbschlöer Straße und Am Stadtbahnhof mit den zugrunde gelegten Grünzeiten angemessene Verkehrsqualitäten gewährleistet werden können. Der Schwellenwert einer ausreichenden Verkehrsqualität von 70 sec/Fz mittlerer Wartezeit wird in allen Verkehrsströmen bzw. Signalgruppen dieser beiden Zufahrten unterschritten. In der Zufahrt Lüttringhauser Straße weisen die Berechnungen jedoch bereits im Bestand rech- nerisch mittlere Wartezeiten im Minutenbereich und eine Verkehrsqualität der Stufe F auf. Hier ist jedoch zu beachten, dass in den Berechnungsgrundlagen für die Zufahrt Lüttringauser Straße eine kombinierte Fahrspur mit allen Fahrbeziehungen (Gerade, Links, Rechts) unterstellt wurde, obwohl der Rechtsabbieger freifließend an einer Dreiecksinsel vorbei geführt wird. Bedingt durch die geplante Erweiterung des Lidl-Marktes werden sich die Verkehrsbelastungen in den betroffenen Verkehrsströmen am Knotenpunkt Erbschlöer Straße / Lüttringhauser Straße / Am Stadtbahnhof zwangsläufig erhöhen. Diese Zunahmen der Kfz-Frequenzen führen jedoch nur zu geringen Zunahmen der mittleren Wartezeiten. Durch die geplante Erweiterung des Lidl-Marktes ergeben sich in allen Signalgruppen keine signifikant spürbaren Auswirkungen auf die Verkehrsabwicklung. Eine Verschlechterung der Verkehrsqualität ist nach den vorliegenden HBS-Berechnungen in keiner Signalgruppe zu erwarten. In der verkehrstechnischen Gesamtbetrachtung führt die geplante Erweiterung der Verkaufs- flächen mit den zugrunde gelegten Zusatzverkehren zur keiner grundsätzlich veränderten Bewertung der Leistungsfähigkeit des Knotenpunktes Erbschlöer Straße / Lüttringhauser Straße / Am Stadtbahnhof gegenüber der bereits bestehenden Verkehrssituation. - 22 -
b lanke Erweiterung des bestehenden Lidl-Marktes am Standort Lüttringhauser Straße in Wuppertal-Ronsdorf a mbrosius 16.00 - 17.00 Uhr ANALYSE PROGNOSE Kfz- Mittlere 95%- Qualitäts- Kfz- Mittlere 95%- Qualitäts- Belas- Wartezeit Stau- stufe Belas- Wartezeit Stau- stufe tung länge tung länge [sec] [sec/Fz] [m] [sec] [sec/Fz] [m] Signalgruppe K1 495 42,9 100 C 497 43,2 100 C Signalgruppe K2 297 34,9 70 B 297 34,9 70 B Signalgruppe K3 272 31,8 60 B 272 31,8 60 B Signalgruppe K4 176 47,0 50 C 178 48,6 60 C Signalgruppe K5 362 262,1 110 F 366 279,1 110 F Tabelle 10: Mittlere Wartezeiten, Rückstaulängen und Stufen der Verkehrsqualität am signalisier- ten Knotenpunkt Erbschlöer Straße / Lüttringhauser Straße / Am Stadtbahnhof im Zeitraum 16.00 - 17.00 Uhr 17.00 - 18.00 Uhr ANALYSE PROGNOSE Kfz- Mittlere 95%- Qualitäts- Kfz- Mittlere 95%- Qualitäts- Belas- Wartezeit Stau- stufe Belas- Wartezeit Stau- stufe tung länge tung länge [sec] [sec/Fz] [m] [sec] [sec/Fz] [m] Signalgruppe K1 458 37,9 90 C 460 38,1 90 C Signalgruppe K2 275 31,6 60 B 275 31,6 60 B Signalgruppe K3 258 31,5 60 B 258 31,5 60 B Signalgruppe K4 157 38,8 50 C 159 38,9 50 C Signalgruppe K5 374 314,6 110 F 378 330,7 110 F Tabelle 11: Mittlere Wartezeiten, Rückstaulängen und Stufen der Verkehrsqualität am signalisier- ten Knotenpunkt Erbschlöer Straße / Lüttringhauser Straße / Am Stadtbahnhof im Zeitraum 17.00 - 18.00 Uhr - 23 -
b lanke Erweiterung des bestehenden Lidl-Marktes am Standort Lüttringhauser Straße in Wuppertal-Ronsdorf a mbrosius 9. BEWERTUNG DER LEISTUNGSFÄHIGKEIT UND VERKEHRSSICHERHEIT Aus den Ergebnissen der HBS-Leistungsfähigkeitsberechnungen sowie den Beobachtungen des Ver- kehrsgeschehens vor Ort wird deutlich, dass die einzigen Einschränkungen im Verkehrsablauf in der Zufahrt Lüttringhauser Straße zum signalisierten Knotenpunkt Erbschlöer Straße / Am Stadtbahnhof auftreten. Nach den HBS-Berechnungen wird für die Lüttringhauser Straße bereits unter den heutigen Analyse-Verkehrsbelastungen eine 95%-Staulänge von ca. 110 m berechnet, die nach den Beobach- tungen in der Tendenz als überschätzt zu bezeichnen ist. Die Zusammenstellung exemplarischer Ver- kehrssituationen in der Abbildung 8 lässt erkennen, dass zwar zeitweise ein Rückstau bis über die Einmündung mit der Straße Schöne Aussicht auftritt und somit die rechnerische Größe von ca. 110 m erreicht wird, jedoch in den meisten Fällen der Rückstau geringer ausfällt. Die Rückstausituationen sind darüber hinaus auch keine Zustände über längere Zeiträume, sondern es findet praktisch perma- nent ein Aufrücken der aufgestauten Fahrzeuge statt. Rückstausituationen werden somit in Abhängig- keit von der Grünzeit an der Signalanlage mit der Erbschlöer Straße / Am Stadtbahnhof sukzessive abgebaut. Die Auflösung der Staulängen ist außerdem abhängig von der Verkehrszusammensetzung und dem Zeitpunkt des Auftretens der unterschiedlichen Richtungsbelastungen. In den meisten Signalumläufen erreicht der Rückstau bei Ende der Rotzeit in der Lüttringhauser Straße die Zufahrt bzw. Ausfahrt vom Lidl-Ausfahrt. Linkseinbiegende Fahrzeuge vom Parkplatz werden somit grundsätzlich behindert. Die Beobachtungen vor Ort verdeutlichen jedoch, dass während des Auf- rückens des Geradeausverkehrs der Lüttringhauser Straße einbiegenden Fahrzeug zumeist Vorrang gewährt wird. Während der Grünzeit wurde demgegenüber keine Bereitschaft zum Verzicht auf die Vorfahrt im Geradeausverkehr festgestellt. Auch für querende Fußgänger kann nach den Beobachtun- gen vor Ort eine durchaus akzeptable Situation bescheinigt werden. Es ergeben sich nicht zuletzt durch das langsame Aufrücken der Kraftfahrzeuge in Richtung der Signalanlage mit der Erbschlöer Straße ausreichende Zeitlücken für gesicherte (zum Teil sogar aus Sicht der Fußgänger sorglose) Querungen der Fahrbahn. Im Hinblick auf den Verkehrsablauf und die Verkehrssicherheit ist somit trotz einer rechnerischen Überschreitung der HBS-Schwellenwerte in der Zufahrt Lüttringhauser Straße weder im Bestand unter den Analyse-Verkehrsbelastungen noch in der Prognose nach Erweiterung des Lidl-Marktes kein zwingender Handlungsbedarf für bauliche/betriebliche Veränderungen ableitbar. - 24 -
b lanke Erweiterung des bestehenden Lidl-Marktes am Standort Lüttringhauser Straße in Wuppertal-Ronsdorf a mbrosius Abbildung 8: „Typische“ Rückstausituationen in der Lüttringhauser Straße vor dem Knotenpunkt Erbschlöer Straße / Lüttringhauser Straße / Am Stadtbahnhof - 25 -
b lanke Erweiterung des bestehenden Lidl-Marktes am Standort Lüttringhauser Straße in Wuppertal-Ronsdorf a mbrosius 10. ZUSAMMENFASSUNG DER UNTERSUCHUNGSERGEBNISSE Im Stadtteil Wuppertal-Ronsdorf ist eine Erweiterung des bestehenden Lidl-Marktes von derzeit 2 2 950 m auf künftig 1.200 m Verkaufsfläche vorgesehen. Die Erschließung des Kfz-Verkehrs soll über die bereits bestehende Anbindung mit Anschluss an die Lüttringhauser Straße erfolgen. Im Zuge des Genehmigungsverfahrens ist der Nachweis einer angemessenen Verkehrserschließung zu erbringen. Hierzu ist die aktuelle Verkehrssituation im Bereich der Lüttringhauser Straße zu ermitteln und mit den Zusatzverkehren der geplanten Erweiterung zu maßgebenden Prognose-Verkehrsbelastungen zu überlagern. Auf der Basis der Prognose-Frequenzen ist dann die Leistungsfähigkeit und Verkehrs- qualität der unmittelbar betroffenen Knotenpunkte nach den Berechnungsverfahren des Handbuchs zur Bemessung von Straßenverkehrsanlagen HBS zu bewerten. Für das Bauvorhaben wurden bereits im Jahr 2006 Gutachten zur verkehrstechnischen Bewertung mit 2 Verkaufsflächen von 800 und 1.000 m ausgearbeitet. Grundlage für diese Berechnungen waren Verkehrserhebungen vor Ort vom 9. Mai 2006. Für eine aktuelle Bewertung zur Leistungsfähigkeit sind diese Daten jedoch veraltet, so dass eine aktuelle Erhebung der Verkehrssituation im Bereich der Lüttringhauser Straße am Nachmittag eines Normalwerktages vorgenommen werden muss. Zur Beschreibung der bestehenden Verkehrssituation wurden an den Erbschlöer Straße / Lüttring- hauser Straße / Am Stadtbahnhof, Lüttringhauser Straße / Zufahrt Lidl-Markt und Lüttringhauser Straße / Schöne Aussicht am Dienstag, den 16. September 2014 in den Nachmittagsstunden zwischen 16.00 und 18.00 Uhr Verkehrszählungen durchgeführt. Nach den Angaben des Büros Stadt + Handel vom 2. Dezember 2014 ist je nach Wochentag im 2 Durchschnitt bei einer Verkaufsfläche von 1.200 m mit einem zusätzlichen Neukundenaufkommen von rund 70 bis 129 Personen pro Tag zu rechnen. Im vorliegenden Fall werden auch aufgrund der Einschätzungen und Beobachtungen vor Ort jeweils vergleichsweise ungünstige Werte angenommen und ein hoher MIV-Anteil von 85% und ein Pkw-Besetzungsgrad von 1,1 Personen pro Fahrzeug in Ansatz gebracht. 129 Kunden · 85% MIV / 1,1 Pers./Pkw = 100 Kfz/Tag Die für die Überprüfung der Leistungsfähigkeit der betroffenen Knotenpunkte zugrunde gelegten Prognose-Verkehrsbelastungen ergeben sich durch die Überlagerung der durch Zählung vor Ort ermittelten Analyse-Verkehrsbelastungen mit den rechnerisch unterstellten Zusatzverkehren im Falle einer Verkaufsflächenerweiterung. In den maßgeblich zu betrachtenden Stundenintervallen am Nachmittag eines Normalwerktages werden folgende Verkehrszunahmen angesetzt. ANALYSE Neuverkehr PROGNOSE Zunahme Lüttringhauser Straße / Zufahrt Lidl-Markt 16.00 - 17.00 Uhr 895 Pkw-E/h 20 Pkw-E/h 915 Pkw-E/h 2,2 % 17.00 - 18.00 Uhr 862 Pkw-E/h 18 Pkw-E/h 880 Pkw-E/h 2,1 % Lüttringhauser Straße / Schöne Aussicht 16.00 - 17.00 Uhr 840 Pkw-E/h 12 Pkw-E/h 852 Pkw-E/h 1,4 % 17.00 - 18.00 Uhr 800 Pkw-E/h 10 Pkw-E/h 810 Pkw-E/h 1,3 % - 26 -
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