"FIFA - Fußballweltmeisterschaft 2006" Pressekonferenz zum Planungsstand der Sicherheitsmaßnahmen in Rheinland-Pfalz

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"FIFA - Fußballweltmeisterschaft 2006" Pressekonferenz zum Planungsstand der Sicherheitsmaßnahmen in Rheinland-Pfalz
„FIFA – Fußballweltmeisterschaft 2006“

Pressekonferenz zum Planungsstand der
 Sicherheitsmaßnahmen in Rheinland-
                Pfalz

                  Ministerium des Innern und für Sport
                                        Schillerplatz 3-5
                                            55116 Mainz
                                       Tel: 06131 - 16 - 0
                                  Fax: 06131 - 16 - 35 95
                           eMail: poststelle@ism.rlp.de
"FIFA - Fußballweltmeisterschaft 2006" Pressekonferenz zum Planungsstand der Sicherheitsmaßnahmen in Rheinland-Pfalz
„FIFA - Fußballweltmeisterschaft 2006“
                             Pressekonferenz vom 08.06.2005

Inhalt

1     FIFA-WM 2006 - „DIE WELT ZU GAST BEI FREUNDEN“ .........1

2     TEAMHOTELS – GASTGEBER PUNKTEN.................................2

3     PUBLIC VIEWING – FANFESTE AUF ÖFFENTLICHEN
      PLÄTZEN......................................................................................3

4     DIE WM-STADT KAISERSLAUTERN..........................................3

5     VERKEHRSFÜHRUNG / FANTRENNUNG ..................................5

6     TOLLE SPIELE IM FRITZ-WALTER-STADION ...........................6

7     FLUGHAFEN FRANKFURT - HAHN............................................8

8     FANLAGE .....................................................................................8

9     EINSATZPHILOSOPHIE: „DIE WELT ZU GAST BEI
      FREUNDEN“ SOVIEL SICHERHEIT WIE MÖGLICH UND
      ERFORDERLICH!.........................................................................9

10 PLANUNGSSTRUKTUR ............................................................12

11 FÜHRUNGS- UND EINSATZMITTEL FÜR DIE WM 2006 .........13

12 NICHT-POLIZEILICHE GEFAHRENABWEHR ANLÄSSLICH
      DER FIFA FUßBALL-WM 2006..................................................15

13 AUSBLICK..................................................................................17

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"FIFA - Fußballweltmeisterschaft 2006" Pressekonferenz zum Planungsstand der Sicherheitsmaßnahmen in Rheinland-Pfalz
„FIFA - Fußball Weltmeisterschaft 2006“
                         Pressekonferenz vom 08.06.2005

1 FIFA-WM 2006 - „Die Welt zu Gast bei Freunden“
Das Motto der Fußballweltmeisterschaft 2006 wird die Leitlinie aller
Sicherheitsüberlegungen sein. Die Sicherheit der Bürgerinnen und
Bürger, der Zuschauer, der Mannschaften und Delegationen hat
oberste Priorität. Dabei werden die Sicherheitsbehörden betont offen,
tolerant und freundlich auftreten – „Null Toleranz“ gilt nur denjenigen,
die sich nicht an die Spielregeln halten.

Polizeilichen Gefahrenpotenzialen wird nach Maßgabe des rheinland-
pfälzischen Innenministers Karl Peter Bruch durch konsequentes und
frühzeitiges Eingreifen der Polizei begegnet.

  •   Dauer der WM vom 09. Juni - 09. Juli
      2006: 32 Mannschaften tragen
      64 Spiele in 12 Stadien aus.

  •   Bis zu 6 Wochen Verweildauer von
      Mannschaften und Delegationen

  •   Eröffnungsspiel am 09. Juni 2006 in
      München - Endspiel am 09. Juli 2006 in
      Berlin

  •   Endrundenauslosung und Zuordnung
      der Spielorte im Dezember 2005

  •   Veranstaltungszeitraum teilidentisch
      mit europaweiter Haupturlaubszeit

  •   12.000 – 15.000 Medienvertreter

32 Nationalmannschaften absolvieren an 12 Spielorten, darunter Kai-
serslautern, insgesamt 64 Spiele.

Es werden über 3 Millionen Zuschauer erwartet, davon etwa 1 Million
aus dem Ausland. Allein zu den fünf Spielen in Kaiserslautern werden
bis zu einer halben Million Gäste erwartet – eine logistische Heraus-
forderung für die Westpfalzstadt mit ihren rund einhunderttausend
Einwohnern.
                                                                           1
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Bereits seit zwei Jahren kooperieren Sicherheitsbehörden (Polizei,
Feuerwehr, Rettungsdienste, Justiz) und Organisatoren (Stadt
Kaiserslautern, 1. FC Kaiserslautern, FIFA, DFB, WM-OK und andere)
und stimmen ihre Konzepte miteinander ab.

2 Teamhotels – Gastgeber punkten
In Rheinland-Pfalz hat sich eine große Anzahl renommierter Hotels für
die Unterbringung der Nationalmannschaften und der Delegationen
beworben.

                                                     Hotel       Lindner-Hotel
                                                Glockenspitze    Westerburg
                                                Altenkirchen
                                                                      Mercure-Hotel
                                                                      Limburg / Sportanlage Diez
                                 Kurhotel                Land-Hotel
                                 Bad Bertrich            Stromberg

            Seehotel                              Park-Hotel              Atrium-Hotel
            Weingärtner                           Bad Kreuznach           Mainz
            Bosen                         Romantik Hotel
                                          Bad Sobernheim
                  Schlosshotel                                         Hotel Heusser
                  Homburg                                              Bad Dürkheim
    Neuberger                             Hotel Kunz        KL               Hotel Lindner & Spa
    Sportschule                           Pirmasens                          Speyer
    Saarbücken
                                                                         Hotel Zur Krone
                                                                         Herxheim-Hayna

Die Nationalmannschaften werden in Deutschland jeweils ein festes
„Stammhotel“ beziehen (sogenanntes Erstquartier). Zu den jeweils an
verschiedenen Orten stattfindenden Spielen werden sie gesondert an-
reisen (sogenanntes Zweitquartier). Wenngleich über den Zuschlag
der Bewerberhotels noch nicht entschieden ist, wird dieses FIFA-
Reglement zu erheblichen Reisetätigkeiten von Teams, offiziellen Be-
gleitern und Zuschauern führen. Die Sicherheit in allen Unterkünften
sowie den Trainingsstätten und auf den Reisewegen in Rheinland-
Pfalz wird durch die Polizei garantiert.

                                                                                                   2
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3 Public viewing – Fanfeste auf öffentlichen Plätzen
Nach der ersten Runde zum Ticketverkauf steht fest, dass nur ein Teil
der Interessenten Eintrittskarten erhalten wird. Auch aus diesem
Grund haben FIFA und die Vermarktungsgesellschaft Infront die Über-
tragung des Fernsehsignals der WM-Spiele auf alle nicht-
kommerziellen Nutzer wie Städte genehmigt. Damit wurde für die vie-
len Fußballfans, die nicht in den Genuss von Eintrittskarten kommen,
die Möglichkeit geschaffen, die Spiele auf Großbildleinwänden zu ver-
folgen.

Die Übertragungen auf Großbildleinwänden, insbesondere in den
                                       rheinland-pfälzischen Großstädten,
                                       werden zu spontanen Reaktionen bei
                                       Fußballbegeisterten führen;
                                       Jubelfeiern, Autokorsos und Fanfeste
                                       werden dazu gehören.

                                       Die Polizei wird sich mit diesen Fans
                                       über spannende Spiele und
                                       Ergebnisse freuen, sie wird aber auch
                                       dafür sorgen, dass es dabei nicht zu
                                       Auseinandersetzungen kommt.

4 Die WM-Stadt Kaiserslautern
Kaiserslautern ist die kleinste von allen WM-Städten mit allen damit
zusammenhängenden Vor- und Nachteilen. Neben einer guten Ver-
kehrsanbindung an das überregionale Straßennetz ist Kaiserslautern
optimal über das Schienennetz erreichbar.

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Das Stadion liegt vom Hauptbahnhof wie auch von der Innenstadt nur
wenige Gehminuten entfernt. Die Überschaubarkeit der Innenstadt
begrenzt zum einen die Fankapazität, verleiht der Stadt zum anderen
aber auch ein entsprechend angenehmes und gastfreundliches Flair.

   Kleinste WM-Stadt mit Vor- und Nachteilen:
     (+) Fußläufigkeit zum Stadion
     (+) Bahnhof in Stadionnähe – gute Erreichbarkeit
         Schiene
     (+) gute Verkehrsanbindung Autobahnen,
         funktionierendes P&R-System
     (-) Begrenzte Fankapazität in der Innenstadt
     (-) kein eigener Flugplatz, geringes Parkraumangebot direkt am
         Stadion, wenig Sonderrouten
     (-) begrenzte Bettenkapazität

Die Lage des Stadions inmitten eines Wohngebietes stellt sowohl Or-
ganisatoren als auch Polizei und Rettungsdienste vor besondere Her-
ausforderungen, weil ausreichender Parkraum direkt am Stadion fehlt,
das Stadion nicht umfahrbar ist und nur wenige Sonderrouten (bei-
spielsweise für den P&R - Verkehr) zur Verfügung stehen.

Gemäß dem WM-Motto „Die Welt zu Gast bei Freunden“ wird zwi-
schen Hauptbahnhof und Rathaus eine „WM-Meile“ eingerichtet, die
den Gästen aus aller Welt ein vielfältiges Programm anbieten soll.

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Dort sind von Mittag bis zum späten Abend neben Unterhaltung und
Bühnenprogramm auch Informationsmöglichkeiten und der Fantreff
vorgesehen. Auch die Versorgung mit regionalen und internationalen
Spezialitäten ist an vielen Ständen und Verkaufsstellen gesichert. Als
ein Höhepunkt soll auch ein „Pfälzer Weindorf“ rund um die Stiftskirche
eingerichtet werden.

5 Verkehrsführung / Fantrennung
Anlässlich der WM 2006 soll in der Stadt Kaiserslautern ein Fußgän-
gerleitsystem installiert werden. Die Zuschauer werden mit farbgebun-
denen Eintrittskarten über entsprechende Parkplätze, Buslinien und
anschließend mit einem modernen Fußgängerleitsystem zum richtigen
Stadioneingang und zu ihrem Sitzplatz geführt. Mit diesem System soll
sichergestellt werden, dass die Stadionbesucher ihren Sitzplatz im
Stadion einerseits zügig erreichen und es andererseits nicht zu
unnötigen Auseinandersetzungen unterschiedlicher Fangruppierungen
kommt.

           Vorabzug der Fa. Arcadis im Auftrag der Stadt Kaiserslautern

                                                                          5
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Die Konzeption zum Fußgängerleitsystem wurde gemeinsam von der
Stadt Kaiserslautern, dem Planungsunternehmen Arcadis Consult und
dem Polizeipräsidium Westpfalz erarbeitet.

Abgerundet werden diese Planungen durch den Umbau des Haupt-
bahnhofes mit einem direkten Fußgängerweg zum Stadion.

           Vorabzug der Fa. Arcadis im Auftrag der Stadt Kaiserslautern

Damit wird auch für die mit der Bahn anreisenden WM-Besucher die
Möglichkeit der Lotsung zum Stadion sowie der Fantrennung geschaf-
fen.

6 Tolle Spiele im Fritz-Walter-Stadion
Derzeit wird das Fritz-Walter-Stadion auf internationales Niveau mit
48.500 überdachten Sitzplätzen, neuem Medienzentrum, Flutlichtanla-
ge, Beschallungsanlage etc. gebracht. Die Fertigstellung ist für De-
zember 2005 vorgesehen.

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Entsprechend der Vorgaben werden während der WM 2006 die Zäune
im Innenraum des Stadions entfallen. Eine bauliche Untergliederung in
vier Sektoren und eine damit korrespondierende Fanführung und
–trennung soll ein ungewolltes Aufeinandertreffen rivalisierender Fan-
gruppen verhindern.

   Fritz-Walter-Stadion                      Die Spiele
       – Ausbau auf 48.500                       – 4 Vorrundenspiele
         überdachte Sitzplätze                     Dienstag, 13. Juni 2006
       – Fertigstellung im Dez. 2005               Samstag, 17. Juni 2006
       – Wegfall der Zäune im                      Dienstag, 20. Juni 2006
         Innenraum                                 Freitag, 23. Juni 2006
       – äußerer Sicherheitsring                 – 1 Achtelfinalspiel
       – System der Fantrennung                    Montag, 26. Juni 2006
         mit vier Sektoren und                   – 8 bis 10 Nationen
         jeweils abgestimmter
                                                 – Bis zu 100.000 Besucher
         Fanführung und -trennung
                                                   an Spieltagen im Stadion
                                                   und auf der WM-Meile

Der vom sogenannten äußeren Sicherheitsring umschlossene Bereich,
einschließlich des Stadions, wird vom Ausrichter für die Dauer der WM
als lizenziertes Gelände angemietet. Damit verbunden ist auch die
Ausübung des Hausrechtes.

In Kaiserslautern werden vier Vorrundenspiele und ein Achtelfinalspiel
stattfinden, wobei acht bis zehn Nationen vertreten sein werden. Die
Schätzungen hinsichtlich der Besucherzahlen an den fünf Spieltagen
gehen von insgesamt 250.000 Menschen im Stadion und weiteren
250.000 Besuchern auf der WM-Meile aus.

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7 Flughafen Frankfurt - Hahn
Der Flughafen Hahn liegt knapp eineinhalb Autostunden von Kaisers-
lautern und Frankfurt entfernt und ist auch für Besucher der übrigen
WM-Städte in maximal sechs Stunden erreichbar.

Diese verkehrsgünstige Lage sowie die Möglichkeit der Nutzung von
Billigflügen aus zahlreichen europäischen Städten machen den Flug-
hafen Frankfurt - Hahn für WM-Besucher besonders attraktiv. Dies gilt
nach den bisher gewonnenen Erfahrungen aus internationalen Fuß-
ballbegegnungen auch für Problemfans, insbesondere aus England.
Durch abgestimmte gemeinsame Maßnahmen der Bundes- und der
Landespolizeien sollen Problemfans erkannt und bereits an der Einrei-
se gehindert werden.

8 Fanlage
Die deutsche Problemfanszene umfasst rund 10.000 Fans der Katego-
rien „B“ (gewaltgeneigt) und „C“ (gewaltsuchend). Die Mehrzahl von
ihnen ist in der Datei „Gewalttäter Sport“ registriert. Diese Szene ver-
teilt sich auf die bundesdeutschen Vereinsmannschaften, es existieren
Fanfreund- und –feindschaften.

                                                                           8
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Eher selten kommt es zu Zusammenschlüssen welche dann häufig
- wie zuletzt in Celje - in Gewaltaktionen enden. Schwierigkeiten sind
vor allem dann zu erwarten, wenn mit einer ungefähr gleichgroßen
rivalisierenden Gruppe zu rechnen ist, regelmäßig wenn deutsche,
englische und niederländische Problemfans aufeinandertreffen.

   Rund 10.000 registrierte „Problemfans“ in Deutschland

   Auftreten des sogenannten „Mob der Nationalmannschaft“ (zuletzt
    Celje, Slowenien)

   Wahrscheinlichkeit „vereinter Aktionen“ bei ähnlich großen
    rivalisierenden Fangruppen

   Hoher Mobilisierungsgrad in der deutschen Szene ist zu erwarten

   Besondere Situation in Deutschland:
    Wohnhort von rund 8,7 Millionen ausländischen Fans

Mit umfassenden Gefahrenabwehrmaßnahmen bereits im Vorfeld sol-
len die Fans der Kategorien B und C erkannt und Störungsabsichten
verhindert werden. Ein bereits heute schon stattfindender enger Infor-
mationsaustausch der für Sporteinsätze zuständigen Stellen des Bun-
des und der Länder wird die Identifizierung der Störer erleichtern. In
diese Kommunikation sind auch viele europäische Staaten eingebun-
den.

9 Einsatzphilosophie: „Die Welt zu Gast bei Freunden“
    soviel Sicherheit wie möglich und erforderlich!
Die polizeiliche Einsatzplanung orientiert sich am Motto der WM und
will die erforderliche Sicherheit mit möglichst wenigen Einschränkun-
gen gewährleisten.

                                                                         9
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„Flexibilität“ heißt das Schlüsselwort polizeilicher Planung: Die konkre-
ten Maßnahmen orientieren sich ganz eng an der erwarteten Gefah-
renlage. Anders formuliert: Bei einem möglichen Spiel von Peru gegen
Japan, ohne größere Problemfanszene, werden die Sicherheitsmaß-
nahmen deutlich geringer ausfallen als etwa bei einem Spiel der engli-
schen oder niederländischen Nationalmannschaft.

Dennoch wird es einige unverrückbare Sicherheitsstandards geben,
welche bei allen Spielen gelten. Die Polizei wird konsequent alle ge-
walttätigen Auseinandersetzungen verhindern, und dies bei einer
„niedrigen Einsatzschwelle“, d.h., dass Straftaten nicht akzeptiert wer-
den.

Umfangreiche Einlasskontrollen und Durchsuchungsmaßnahmen
durch den Ordnungsdienst bzw. die Polizei sollen die Sicherheit der
Besucher im Stadion selbst garantieren; kein Besucher wird unkontrol-
liert das Stadion betreten.

Die Planungen der Polizei, die regelmäßig in enger Abstimmung mit
anderen Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben erfol-
gen, stellen auch sicher, dass schnell und konsequent auf veranstal-
tungstypische Straftaten reagiert wird.

                                                                        10
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Ein umfassendes Präventionskonzept beinhaltet eine ausführliche Be-
ratung und Information der Besucher zum Schutz gegen Straftaten
(wie beispielsweise Taschendiebstähle).

In enger Zusammenarbeit wird ein effektiver Informationsaustausch
auf Bundes- und Landesebene erfolgen. Durch die Zentralstellen des
Bundes (beispielsweise BKA oder Zentrale Informationsstelle Sport-
einsätze) erfolgt der internationale Informationsaustausch.

Anfang Dezember 2005 wird bekannt sein, welche
Nationalmannschaften in Kaiserslautern spielen werden. Ab diesem
Zeitpunkt müssen die bisherigen Planungen auf die nunmehr
bekannten Fakten abgestimmt werden.

„Zurückhaltende Präsenz“

Die polizeiliche Einsatzplanung soll eine ständige polizeiliche Präsenz
und Ansprechbarkeit sicherstellen. Gemeinsame Streifen deutscher,
französischer und amerikanischer Sicherheitskräfte symbolisieren die
Internationalität des Ereignisses, aber auch der Polizeiarbeit. Gemein-
sam mit dem Ordnungsamt der Stadt Kaiserslautern sowie dem BGS
wird „Sicherheit“ umfassend wahrgenommen werden.

   Umfassendes Schutzkonzept zur Anschlagsverhinderung,
    Vorbereitung auf Schadensereignisse, Bekämpfung
    veranstaltungstypischer Kriminalität
   „Zurückhaltende Präsenz“ der Sicherheitsbehörden /
    Zugriffskräfte in der zweiten Reihe
   „Unsichtbare Präsenz“ – Konzeption Zivilkräfte
   Internationale Zusammenarbeit der Sicherheitsbehörden /
    frühzeitige Aufklärung und Informationsaustausch
   Kooperation und Sicherheitspartnerschaften

Daneben wird auch ständig eine hohe Anzahl ziviler Polizeibeamtinnen
und Polizeibeamten in der Stadt präsent sein, die Störungen schnell

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erkennen und unterbinden sollen. Für alle Fälle stehen daneben „in
der zweiten Reihe“ auch geschlossene Einheiten der Bereitschaftspo-
lizei zur Verfügung.

10 Planungsstruktur
Der Bund und die Austragungsländer arbeiten bei der Planung Hand in
Hand. Eine gemeinsame Arbeitsgruppe hat in enger Verbindung mit
den Austragungsbehörden und dem DFB sowie der FIFA eine Rah-
menkonzeption erstellt, welche gleiche Sicherheitsstandards in allen
12 Städten und Stadien sicherstellen soll.

Zur Planung der polizeilichen Maßnahmen anlässlich der WM wurden
die beiden Projektgruppen WM 2006 und FEM 2006 eingesetzt, wel-
che die taktische und technische Einsatzplanung koordinieren. Da bei-
de Teams bei der 1. Bereitschaftspolizeiabteilung Tür an Tür sitzen, ist
eine ständige gegenseitige Abstimmung sichergestellt.

„Gemeinsam“ heißt auch die Prämisse bei der Planung in Kaiserslau-
tern: die Polizei ist hier in das WM-Büro der Stadt integriert und an al-
len Sicherheitsplanungen beteiligt. Daneben werden gemeinsam mit
der Stadt wichtige Projekte entwickelt, beispielhaft kann die Planung
eines „Bürgertelefons“ sowie des „Fantreffs“ genannt werden.

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11 Führungs- und Einsatzmittel für die WM 2006
Das Projekt „Führungs- und Einsatzmittel für die Fußballweltmeister-
schaft 2006“ - kurz „FEM 2006“ - beschäftigt sich bereits seit Dezem-
ber 2003 mit der Planung, Entwicklung und Realisierung komplexer
technischer Lösungen aufgrund besonderer polizeitaktischer Anforde-
rungen.

Polizeifunk

Die Gleichwellenfunknetze der rheinland-pfälzischen Polizei wurden in
den letzten Monaten modernisiert; das Funknetz um den WM-Standort
Kaiserslautern sogar ersetzt.

Derzeit wird eine Zusammenschaltung aller Führungs- und Einsatznet-
ze für die WM 2006 realisiert.

Videoüberwachung

Die Hauptverkehrsstraßen im WM-Spielort, das Fritz-Walter-Stadion
und natürlich die WM-Meile mit ihren Eventplätzen werden während
der WM 2006 videoüberwacht. Durch die Projektgruppe „FEM 2006“
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erfolgen derzeit die Planung zur stationären Videoüberwachung der
Eventwege und –plätze.

Integriert in dieses Videomanagementsystem werden die bereits be-
stehenden Systeme, beispielsweise der Polizeihubschrauber.

Einsatzleitung

Die „Leitstelle“ ist die Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums. Hier lau-
fen alle Funkkreise zusammen, werden Notrufe, Überfall- und Ein-
bruchmeldungen entgegengenommen und der Einsatz der
Streifenwagen gesteuert.

Die mehr als 10 Jahre alte und technisch nicht mehr aktuelle Leitstelle
des Polizeipräsidiums in Kaiserslautern wird durch digitale Vermitt-
lungstechnik abgelöst. Gleichzeitig werden hochmoderne Einsatzräu-
me geschaffen, welche gerade für die Bewältigung von solchen sport-
lichen Großveranstaltungen und die damit erforderlich werdenden poli-
zeilichen Maßnahmen geeignet sind.

Im Projekt „FEM 2006“ werden im Zusammenwirken mit dem Polizei-
präsidium Westpfalz und dem Landesbetrieb Liegenschafts- und Bau-
betreuung die technischen Maßnahmen zur Errichtung der Leitstelle
bis zur Inbetriebnahme begleitet.

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Personenidentifizierung durch Fast Identification

Die Polizei Rheinland-Pfalz testet - mit
Blick auf die Fußball-WM 2006 - ein
neues mobiles, biometrisches Verfahren
zur Erhebung und zum Abgleich erfasster
Fingerabdruckdaten. Gemeinsam mit dem
Bundeskriminalamt werden die nächsten
drei bis sechs Monate Einsatzvor-
aussetzungen und -möglichkeiten dieser neuen Technologie unter-
sucht.

An dem vom BKA finanzierten Projekt sind neben Rheinland-Pfalz die
Polizeien der Bundesländer Hessen und Bayern sowie der BGS betei-
ligt.

12 Nicht-polizeiliche Gefahrenabwehr anlässlich der

        FIFA Fußball-WM 2006

Sicherheitsgarantien der Bundesregierung:

In einem gemeinsamen Beschluss der Länder, in denen die Austra-
gungsorte der WM 2006 liegen, wurde ein einheitliches Musterkonzept
hinsichtlich der Sicherheitsvorkehrungen der nicht- polizeilichen Ge-
fahrenabwehr erstellt. Ebenso wurden Rahmenvorgaben für Versor-
gungs- und Infrastrukturleistungen bei einem möglichen Massenanfall
von Verletzten festgelegt.

Erforderliche Maßnahmen:

Bedingt durch die Infrastruktur der Stadt Kaiserslautern und seines
Umlandes ist es erforderlich, die Grundvorhaltung von Feuerwehr und

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Rettungsdienst den Bedürfnissen der WM anzupassen. Daneben ist
eine umfangreiche Planung und Organisation der örtlichen und
überörtlichen Gefahrenabwehr durchzuführen. Neben der Sicherstel-
lung der Handlungsfähigkeit des Gefahrenabwehrstabes ist auf ein
effektives Zusammenwirken mit allen örtlichen und überörtlichen Be-
hörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben hinzuwirken.

Maßnahmen des Landes:

Von Seiten des Landes Rheinland- Pfalz wurde um Unterstützung
durch die Bundeswehr und das Technische Hilfswerk gebeten.
Daneben wurden Einheiten des Rettungs- und Sanitätsdienstes aus
dem Saarland angefordert.

Zur Bewältigung der landeseigenen Aufgaben und zur Unterstützung
der Stadt Kaiserslautern wurden daneben mehrere landeseigene Pla-
nungsgruppen ins Leben gerufen.

Zusätzlich wurden Landesmittel zur Durchführung von Planungsaufga-
ben, zur Beschaffung von Fahrzeugen, zur Verbesserung der Funk-
technik, zur Heranziehung auswärtiger Einsatzkräfte und -mittel wäh-
rend der Spieltage und zur Durchführung von Übungen eingesetzt.

Bei den Übungen handelt es sich um eine Stabsrahmenübung mit
Darstellung eines Behandlungsplatzes für 50 Verletzte an der Landes-
feuerwehrschule in Koblenz am 08.10.2005 sowie um eine Vollübung
mit Verletztendarstellern voraussichtlich im April 2006 in Kaiserslau-
tern.

Schulzentrum Süd:

Das Schulzentrum Süd verfügt über insgesamt 3 Sporthallen mit einer
Gesamtfläche von 2.400 m². Hier können Verletzte entsprechend ge-
sichtet und vor dem Abtransport versorgt werden. Daneben sind sani-
täre Einrichtungen und Verpflegungsmöglichkeiten vorhanden. Auf

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Grund des weiträumigen Geländes bestehen ausreichende Flächen
zur Aufstellung der Einsatzfahrzeuge sowie für die Bereitstellung von
Landeplätzen für die Rettungshubschrauber. Zusätzlich ist die erfor-
derliche Infrastruktur zur Errichtung einer ortsfesten Technischen Ab-
schnittsleitung vorhanden.

Ziel: Sicherstellung des Rettungs- und Sanitätsdienstes in Rhein-
land-Pfalz

Zum Zeitraum der WM 2006 in Kaiserslautern ist die Versorgung der
Bevölkerung im Bereich des Rettungs- und Sanitätsdienstes zu
gewährleisten. Dies erfolgt unter der Berücksichtigung des
landesweiten Grundschutzes, der Präsentation von Fußballspielen auf
Großbildleinwänden in mehreren rheinland- pfälzischen Städten und
der Ausscheidungsspiele in Kaiserslautern.

13 Ausblick
Die Einsatzvorbereitungen laufen „auf Hochtouren“. Gegen Ende des
Jahres wird sich eine erste umfangreiche Übungsphase anschließen,
in der sich viele Planungsfelder in der Praxis behaupten müssen.

Eine spezifische Aus- und Fortbildung aller Einsatzkräfte wird dafür
sorgen, dass die Polizeiphilosophie „gelebt“ wird.

Die Sicherheitskräfte werden alles tun, um eine angenehme, freundli-
che und sichere Fußball-WM zu gewährleisten.

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