FINANCE Private Equity Panel Herbst 2021 Ergebnisse

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FINANCE Private Equity Panel Herbst 2021 Ergebnisse
FINANCE Private Equity Panel
         Herbst 2021
         Ergebnisse

© F.A.Z. BUSINESS MEDIA GmbH ▪ FINANCE Private Equity Panel
PE-Investoren glauben nicht an SPACs
 Private-Equity-Häuser wären eigentlich prädestiniert dafür, in das Geschäft mit SPACs einzusteigen. Andererseits
 wären sie aber auch die Leidtragenden, wenn ein boomender SPAC-Markt ihren Dealflow reduzieren würde. Das
 neue FINANCE Private Equity Panel zeigt, wie die deutsche PE-Branche auf die SPACs blickt.

 Eine Welle von SPACs, speziellen börsennotierten Investitionsvehikeln, rollt um den Globus. Seit Anfang 2020
 haben SPACs im Zuge von Börsengängen mit Schwerpunkt USA fast eine viertel Billion US-Dollar eingesammelt,
 Da SPACs ihre Geldtöpfe in aller Regel mit wesentlich wertvolleren Unternehmen verschmelzen, taxieren Experten
 die Firepower der SPACs für M&A-Transaktionen auf 1 Billion US-Dollar – eine gewaltige Kraft.
 Dennoch glauben viele Private-Equity-Investoren im deutschen Mittelstand, dass sich der Boom der SPACs nicht
 auf den deutschen M&A- und Private-Equity-Markt auswirken wird. Dies zeigen die Ergebnisse des aktuellen
 FINANCE Private Equity Panels, einer Umfrage unter mehreren Dutzend der wichtigsten Private-Equity-Häuser im
 deutschen Mittelstand. 84 Prozent der Befragten rechnen nicht damit, dass ihnen in den SPACs ernstzunehmende
 Wettbewerber um M&A-Targets erwachsen werden. Fast genauso deutlich fällt die Absage aus, selbst als Investor
 oder Berater auf den SPAC-Zug aufzuspringen: 72 Prozent antworteten auf diese Frage mit Nein (siehe Grafik).
 „Auch wenn SPACs global betrachtet die nächsten Jahre eine relevante Größe bleiben werden, bleibt die Skepsis in
 Deutschland weiter hoch. In der aktuellen Situation ist ein echter Exit über einen SPAC auch nur schwer
 umzusetzen“, kommentiert Dr. Jacob Siebert, Partner der Kanzlei CMS.

                   SPACs sind kein neues Geschäftsfeld für Private Equity
                    Könnten Sie sich vorstellen, SPAC-Berater oder -Investor zu werden?
   80%
                        72%
   70%

   60%

   50%

   40%

   30%

   20%                                                        16%
                                                                                         12%
   10%

    0%
                         Nein                     Ja, als Berater oder Investor       Ja, als beides

  Quelle: FINANCE-Research

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Kreditgeber gießen Öl ins Feuer

 Echte neue Konkurrenz aus dem Lager der SPACs käme den Mittelstandsinvestoren auch enorm ungelegen, so
 intensiv wie der Wettbewerb um Investitionsgelegenheiten jetzt schon in Deutschland ist. Dies verdeutlicht die
 kritische Einschätzung zu den aktuell vorherrschenden Unternehmensbewertungen: Die Attraktivität der Kaufpreise
 bewerten die FINANCE-Panelisten auf einer Skala von 1 bis 10 im Schnitt lediglich mit 3,80 Punkten, was für sehr
 hohe Kaufpreise spricht. Damit werden die Bewertungen sogar als noch ambitionierter eingeschätzt als im Herbst
 2019, kurz vor Ausbruch der weltweiten Coronapandemie (4,00 Punkte). „Obwohl die Bewertungen schon länger
 sehr herausfordernd sind, kommt es immer häufiger vor, dass kurz vor Ende eines Bieterverfahrens doch noch ein
 Investor noch einmal ordentlich beim Preis nachlegt und damit alle anderen Bieter aus dem Rennen wirft.
 Gemessen am Kapital, das investiert werden muss, gibt es einfach nicht genügend geeignete Targets“,
 kommentiert Dr. Tobias Schneider, Partner der Kanzlei CMS.
 Dies liegt vor allem daran, dass die Kreditgeber immer mehr Öl ins Feuer gießen: Die gegenwärtige Verfügbarkeit
 von Deal-Finanzierungen taxieren die PE-Manager auf 8,48 Punkte. Dies ist der dritthöchste Wert seit Auflage des
 Panels Anfang 2010 und auch mehr als im Herbst vor zwei Jahren (7,96 Punkte). Auch die
 Finanzierungskonditionen liegen mit 7,32 Punkten über dem Vorkrisenniveau von 6,96 Punkten. „Wir erleben seit
 einiger Zeit ein erhebliches Überangebot an Finanzierungsmitteln, wie hier schon verschiedentlich berichtet. Und
 auch jetzt ist noch nicht abzusehen, wann sich dies ändert. Insofern bleiben die Ampeln auf Grün für
 Transaktionen“, kommentiert Dr. Jacob Siebert, Partner der Kanzlei CMS.

                                         Kreditgeber gießen Öl ins Feuer
                  Debt-Verfügbarkeit (blau) und Debt-Konditionen (rot), 1=schwach, 10=exzellent)
   10
                                                                                                          8,48
     8

     6                                                                                                      7,32

     4

     2
         Okt 12

         Mrz 19

         Apr 20
         Okt 10

         Okt 11

         Okt 13

         Okt 14

         Okt 15

         Okt 16

         Okt 17

         Okt 18

         Okt 20

         Okt 21
         Feb 10

         Feb 11

         Feb 12

         Feb 13

         Feb 14

         Feb 15

         Feb 16

         Feb 17

         Feb 18

         Sep 19

         Mar 21
         Mai 10

         Mai 11

         Mai 12

         Mai 13

         Mai 14

         Mai 15

         Mai 16

         Mai 17

         Mai 18

 Quelle: FINANCE-Research

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Lässt die Konzentration auf die Hype-Branchen nach?

 Ein Zeichen von Boomphasen an Kapitalmärkten ist, dass die Preise besonders begehrter Vermögenswerte
 fulminant steigen und sich dabei vom Rest des Feldes zu entkoppeln scheinen. Dies war in den vergangenen
 Jahren auch am deutschen Private-Equity-Markt der Fall: So gut wie alle Investoren drängten in asset-leichte
 Unternehmen aus wenig konjunktursensiblen Branchen, allen voran in die Bereiche Healthcare, Software/IT und
 Dienstleistungen. Gleichzeitig wurden Investments in klassische Branchen des deutschen Mittelstands wie
 Automotive, Bau oder Maschinenbau immer unpopulärer – mit entsprechenden Folgen für die Bewertungen auf
 beiden Seiten der Trendlinie.
 Dieses Bild scheint sich nun abzuschwächen, wie Verschiebungen bei den Branchenpräferenzen der PE-Investoren
 andeuten. Zwar führen Software und Healthcare das Attraktivitäts-Ranking immer noch an, jedoch müssen beide
 gegenüber der vorherigen Umfrage im Frühjahr einige Prozent abgeben – Software fällt von 8,94 auf 8,80,
 Healthcare von 8,62 auf 8,36. Am anderen Ende des Spektrums stechen dagegen teils deutliche Zugewinne ins
 Auge: Die Nummer 15 (Automotive) legt immerhin von 2,56 auf 2,96 Punkte zu, die Nummer 14 (Bau) von 4,41 auf
 5,24 Punkte. Maschinenbau wächst von 5,03 auf 5,36. „Die Boombranchen sind regelrecht überlaufen, erste PE-
 Investoren beginnen sich wieder nach anderen, klassischen Branchen umzusehen. Eine Trendwende sehen wir
 aber noch nicht“, so CMS-Partner Schneider.

                   Die Favoriten lassen nach, die Out-Branchen erholen sich
                                Attraktivität als Investmentziel (10 = sehr attraktiv)
     10,00
                8,80 8,94
                                     8,36 8,62
      8,00

      6,00                                                                        5,24          5,36 5,03
                                                                                         4,41
      4,00
                                                            2,96 2,56
      2,00

      0,00
                 Software/IT          Healthcare              Automotive            Bau         Maschinenbau

     Quelle: FINANCE-Research                      Herbst 2021    Frühjahr 2021

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