Forschungsstand Mathematisches Argumentieren und Beweisen vom Elementarbis zum Hochschulbereich - Mitteilungen der Gesellschaft für ...

Die Seite wird erstellt Kevin Wimmer
 
WEITER LESEN
74   Aktivitäten                                                                          GDM-Mitteilungen 111 · 2021

     Forschungsstand Mathematisches Argumentieren und Beweisen
     vom Elementar- bis zum Hochschulbereich
     Eine Synthese aus drei Expert*innenpodiumsdiskussionen

     Daniel Sommerhoff und Esther Brunner

     Dass mathematisches Argumentieren und Beweisen              Neben der Konstruktion von Beweisen sind
     zentrale Aktivitäten innerhalb der Mathematik sind          auch andere Aktivitäten, wie das Verstehen, Va-
     (vgl. Heintz, 2000) und ein Aufbau entsprechender           lidieren oder Präsentieren von Beweisen (Gia-
     Kompetenzen ein wichtiges Ziel der mathemati-               quinto, 2005; Mejía-Ramos & Inglis, 2009), aber
     schen Ausbildung ist, dürfte für die Leser*innen der        auch das Entwickeln von Hypothesen („Con-
     MGDM keine Überraschung darstellen. Dass das                jecturing“) (Lin et al., 2011) oder das Erstel-
     Forschungsfeld in den letzten 10-15 Jahren deutlich         len von Definitionen („Defining“) (Alcock &
     an Breite und damit auch an Relevanz zugenom-               Simpson, 2016; Dawkins, 2014; Zandieh & Ras-
     men hat, mag hingegen für einige neu sein. Die              mussen, 2010) und deren Rechtfertigen (Jahnke
     mathematikdidaktische Forschung zum Argumen-                & Krömer, 2020) in den Fokus der Forschung
     tieren und Beweisen im deutschsprachigen Raum               gelangt.
     hat sich bis zu den 2000er Jahren zum einen wesent-         Parallel zu Entwicklungen in der sogenannten
     lich auf interpretative und rekonstruktive Studien          (experimental) Philosophy of Mathematical Practi-
     in der Primarstufe (z. B. Krummheuer, 2001; Mey-            ce (Hamami & Morris, 2020), welche nicht auf
     er & Voigt, 2009) und zum anderen im Bereich                einen idealen Beweisbegriff fokussiert, sondern
     quantitativer Arbeiten auf die Sekundarstufe fokus-         (unter anderem) mathematisches Beweisen in
     siert (z. B. Heinze et al., 2008; Reiss & Renkl, 2002)      der Praxis untersucht (vgl. auch Brunner, 2014;
     und dort entweder die Konstruktion von Beweisen             Heintz, 2000), entwickelte sich ein zunehmen-
     selbst oder einen engeren Argumentationsbegriff             des Interesse an Argumentationskulturen (für
     – im Sinne eines Vorläufers von Beweisen – unter-           einen frühen Beitrag siehe Chazan, 1993), sozio-
     sucht. Dem gegenüber steht ein breiter Argumen-             mathematischen Normen (Yackel & Cobb, 1996),
     tationsbegriff und integrierende Sichtweisen, die           der Akzeptanz von Beweisen innerhalb verschie-
     in der internationalen Forschung seit längerem dis-         dener Communities (Sommerhoff & Ufer, 2019)
     kutiert werden (Balacheff, 1999; Boero et al., 1996;        sowie damit einhergehend ein stärkeres Interes-
     Inglis & Mejía-Ramos, 2008; Pedemonte, 2007; Reid           se an didaktischen Beweiskonzeptionen (Kem-
     & Knipping, 2010). Eine solche Fokussierung hat             pen, 2018).
     sich nicht zuletzt aufgrund der folgenden Entwick-
                                                              Um diese Entwicklungen und deren Einfluss auf
     lungen in den letzten Jahren deutlich ausgewei-
                                                              die Forschung in der deutschsprachigen mathema-
     tet:
                                                              tikdidaktischen Community zu diskutieren, wur-
                                                              den im Rahmen des GDM Monats 2021 drei Podi-
        Im Rahmen der Bildungsstandards Mathema-
                                                              umsdiskussionen mit insgesamt zwölf Expert*innen
        tik wurde ein vergleichsweise allgemeiner Argu-
                                                              zum mathematischen Argumentieren und Bewei-
        mentationsbegriff in den Fokus der didaktischen
                                                              sen aus dem deutschsprachigen Raum durchge-
        Bemühungen gestellt (Kultusministerkonferenz,
                                                              führt: Für die Elementar-/Primarstufe waren dies
        2003) – und das nicht nur in der Sekundarstufe,
                                                              Esther Brunner, Hedwig Gasteiger, Kathleen Phil-
        sondern auch im Elementar- und Primarbereich
                                                              ipp und Silke Ruwisch, für die Sekundarstufe Aiso
        (Kultusministerkonferenz, 2004).
                                                              Heinze, Christine Knipping, Sebastian Kuntze und
        Unter anderem angeregt durch die Qualitätsof-
                                                              Michael Meyer und für den Hochschulbereich Rolf
        fensive Lehrerbildung und die großen Schwie-
                                                              Biehler, Jürg Kramer, Stefanie Rach und Stefan Ufer.
        rigkeiten von Studienanfänger*innen im Bereich
                                                              Die Expert*innenpodiumsdiskussionen waren ent-
        Mathematik (Studienabbruchsquoten von etwa
                                                              sprechend der drei Bildungsbereiche Elementar-/
        40 %; Heublein & Schmelzer, 2018), haben der
                                                              Primarbereich, Sekundarbereich sowie Hochschule
        Übergang Schule–Hochschule sowie damit ein-
                                                              (& Übergang) getrennt aufgebaut, jedoch entlang
        hergehend auch (quasi-)longitudinale Untersu-
                                                              derselben drei Fragen strukturiert:
        chungen von Beweiskompetenzen und Argu-
        mentationskulturen ein hohes Forschungsinter-         (1) Was ist der aus Ihrer Sicht zentrale Forschungs-
        esse erfahren (Hoppenbrock et al., 2016; Kem-             befund im Kontext mathematischen Argumen-
        pen, 2019; Roth et al., 2015).                            tierens der letzten fünf Jahre?
GDM-Mitteilungen 111 · 2021                                                                      Aktivitäten     75

(2) Wie schätzen Sie den Stellenwert des Experi-        mentieren gerade im Primarbereich auch als Metho-
    mentellen bzw. Exemplarischen beim mathema-         de eingesetzt werden – quasi als „Fenster“ zum ma-
    tischen Argumentieren in Praxis, Theorie oder       thematischen Denken der Schülerinnen und Schü-
    Forschung ein?                                      ler – um mathematische Denk- und Verstehenspro-
(3) Was ist Ihrer Meinung nach der Stellenwert von      zesse genauer zu untersuchen. Der Aspekt spie-
   (inhaltlichem) mathematischem Wissen im Ver-         gelt die Unterscheidung von „arguing to learn“ vs.
    gleich zu allgemeinen logischen Argumentati-        „learning to argue“ wider (Andriessen et al., 2003;
    onskompetenzen (im Sinne des Schlussfolgerns)       Andriessen, 2005).
    beim mathematischen Argumentieren?                      Jenseits dieser eher konzeptuellen Fragen, wur-
                                                        de als zentrales Problem über die Ausbildung von
An dieser Stelle wollen wir zentrale Punkte, die
                                                        Lehrkräften und Pädagog*innen gesprochen, wel-
im Rahmen der Expert*innenpodiumsdiskussionen
                                                        che diese aktuell nicht ausreichend befähigt, An-
angesprochen und diskutiert wurden, aufgrei-
                                                        lässe für mathematische Argumentationen und Be-
fen, wesentliche Aspekte skizzieren und zentra-
                                                        gründungen überhaupt zu identifizieren. In diesem
le Desiderate für die Forschung entwickeln. Da-
                                                        Kontext zeigte auch eine kürzlich erschienene, lang-
mit wollen wir die Ergebnisse der Expert*innen-
                                                        fristig angelegte Studie (Melhuish et al., 2020), dass
podiumsdiskussionen (i) für alle sicht- und greifbar
                                                        selbst eine spezifische Förderung nur wenig effektiv
machen, (ii) dem Bereich innerhalb der deutsch-
                                                        war. Die Forschungslage ist hier bis dato als eher
sprachigen Forschung zusätzlich Struktur geben so-
                                                        heterogen anzusehen, zumal einzelne Studien auch
wie (iii) für interessierte Forschende zentrale Ideen
                                                        zeigen, dass Lehrpersonen durchaus auch in der
aufzeigen, mit denen diese wichtige Beiträge zum
                                                        frühen Bildungsstufe einen reichhaltigen Unterricht
Forschungsstand liefern können. Die Darstellung
                                                        zum mathematischen Argumentieren gestalten kön-
orientiert sich dabei zunächst an den drei übergrei-
                                                        nen (z. B. Brunner, 2019). Für die weitere Forschung
fenden Fragen und integriert diese zum Abschluss.
                                                        sind also sowohl vielversprechende Förderansätze
                                                        sowie entsprechende Evidenz nötig.
Zentrale Forschungsbefunde der                              Im Gegensatz zu den Entwicklungen im
zurückliegenden fünf Jahre                              Elementar-/Primarbereich, attestierten die Ex-
                                                        pert*innen dem Sekundarbereich nur wenig Fort-
Gerade im Elementar-/Primarbereich zeigte sich          schritt in den letzten Jahren. Ein großer Teil der
eine deutliche Weiterentwicklung der Forschung so-      dargestellten zentralen Befunde war bereits älter
wie ein substanzieller Fortschritt. Gleichzeitig wur-   als fünf Jahre (z. B. Healy & Hoyles, 2000; Heintz,
de aber auch deutlich, dass in diesem Bereich zwar      2000; Heinze & Reiss, 2004). Als neuere Facette,
zahlreiche, insbesondere qualitative Arbeiten vor-      welche allerdings aktuell noch nicht ausreichend
liegen (z.B. Fetzer, 2011; Krummheuer, 2008; Meyer,     bedient ist, wurden Argumentationskulturen und
2007; Schwarzkopf, 2000), die Forschung aber bis-       sozio-mathematische Normen hervorgehoben. Ge-
her noch wenig breit erfolgt. So wurde zwar hervor-     rade auch in Verbindung zum Primarbereich bzw.
gehoben, dass sich mathematisches Argumentieren         beim Übergang zur Hochschule wurde entsprechen-
auch im Elementar- und Primarbereich valide er-         de Forschung, bspw. basierend auf den Arbeiten
fassen lässt (bspw. Lindmeier et al., 2018; Nunes et    von von Chazan (1993), Krummheuer (1995) oder
al., 2015), das Forschungsfeld an sich jedoch noch      Yackel und Cobb (1996), als zentrales Puzzlestück
nicht ausreichend klar umrissen ist. Ebenso wie im      zum Verständnis von Argumentieren und Bewei-
Sekundarbereich die Begriffe Argumentieren, Be-         sen in der Sekundarstufe dargestellt. Parallel zu
gründen und Beweisen einer klaren Abgrenzung            den Diskussionen im Primarbereich wurden auch
bedürfen (vgl. bspw. Brunner, 2014; Jahnke & Ufer,      im Sekundarbereich die Rolle der Lehrkräfte sowie
2015; Reid & Knipping, 2010; Sommerhoff & Ufer,         die Rolle individueller Charakteristika diskutiert
2019), ist eine klarere Beschreibung des mathema-       (z.B. Meyer & Schnell, 2020). Dabei wurden neuere
tischen Begründens und Argumentierens auch in           Befunde zur Metakognition im Kontext von selbst-
dieser Altersstufe notwendig. Obwohl dies entlang       reguliertem Lernen hervorgehoben (bspw. Desoete
von einzelnen Kompetenzmodellen und Assess-             & De Craene, 2019; Dignath & Büttner, 2018; Shilo
ment Frameworks (Bezold, 2009; Lindmeier et al.,        & Kramarski, 2019), gleichzeitig aber auch in den
2018; Neumann et al., 2014) bereits geschehen ist,      Kontext früherer Forschung gesetzt (vgl. Schnei-
wird deutlicher Nachholbedarf in der spezifischen,      der & Artelt, 2010) und der tatsächliche Mehrwert
den unterschiedlichen Altersstufen angemessenen         entsprechender Interventionen dialektisch disku-
Beschreibung gesehen.                                   tiert. Auch aufbauend auf dem GDM Hauptvortrag
     Neben diesen fundamentalen Gesichtspunkten         (Ufer, 2021) wurde hier attestiert, dass es zwar ver-
wurde auch über Stellenwert und Perspektive des         mehrt Befunde dazu gäbe, welche Charakteristika
Argumentierens diskutiert. Potenziell kann Argu-        erfolgreiche Beweisende ausmachen, auf der Ebene
76   Aktivitäten                                                                        GDM-Mitteilungen 111 · 2021

     der Lehrkraft jedoch nur unzureichend Informa-         rimentieren im Sinne eines (Gedanken)Experiments
     tionen vorlägen (Sommerhoff et al., 2019, in Vor-      als grundlegendes mathematisches Denkprinzip
     bereitung). Im Kontext von Argumentations- und         unterschieden (z.B. Philipp, 2012). Während der
     Beweiskompetenzen sowie verschiedenen Anfor-           Charakter des (Gedanken)Experiments im Verlauf
     derungssituationen (Mejía-Ramos & Inglis, 2009)        der mathematischen Ausbildung als weitgehend
     wurde schließlich auch die Rolle digitaler Werkzeu-    konstant gesehen wurde, wurden dem Charakter
     ge (auch jenseits von digitalen Geometriesystemen      des Experimentierens bereits im Elementar- und
     wie Geogebra) in Argumentationskulturen und als        Primarbereich verschiedene Stufen und Entwick-
     Mittel für die Auseinandersetzung mit Beweisen         lungen attestiert. Genannt wurde dabei zum Bei-
     erwähnt (z. B. Baccaglini-Frank & Antonini, 2016;      spiel das materialbasierte Argumentieren (Welsing,
     Sümmermann et al., 2021).                              2017), welches zwar zunächst auf die Darstellung
         Der Stellenwert der Argumentationskulturen         einzelner Beispiele fokussiert, schnell aber auch
     im Sekundarbereich sowie die (anscheinend) hohe        zur Ablösung von den Materialien und der Ent-
     Varianz ebendieser wurde auch im Hochschulbe-          wicklung generischer Repräsentationen von Objek-
     reich diskutiert, wo insbesondere die geringen und     ten führt. Dort schließen sich im Kontext des Ar-
     inkohärenten Vorerfahrungen von Studienanfän-          gumentierens generische Beispiele und inhaltlich-
     ger*innen diskutiert wurden (vgl. Kempen, 2019).       anschauliche Beweise an, welche klar über rein ex-
     Ergebnisse zum Einsatz verschiedener didaktischer      perimentelle Beweise hinaus gehen (Wittmann &
     Beweiskonzepte zeigten beispielsweise, dass auch       Müller, 1988). Der Übergang von Beispielen und
     inhaltlich-anschauliche Beweise bzw. generische        realen Handlungen zu Denkobjekten, im Sinne ei-
     Beispiele für Studierende nicht trivial waren, trotz   ner Systematisierung und Abstraktion, wurde da-
     der im Vergleich zu einem formal-deduktiven Be-        bei als zentrales Lernziel hervorgehoben, welches
     weis verringerten Ansprüche hinsichtlich formeller     wiederum einer typisch mathematischen Tätigkeit
     Aspekte (Biehler & Kempen, 2016; Kempen, 2018,         entspricht. Exemplarität wurde aber auch thema-
     2019). Die Ergebnisse unterstreichen, dass Schwie-     tisch ausgelegt und beispielsweise auf begriffliches
     rigkeiten nicht nur durch diese Aspekte erzeugt        Argumentieren im Bereich Form und Raum (Unter-
     werden, sondern Argumentieren und Argumentati-         hauser & Gasteiger, 2017) oder datenbasiertes Ar-
     onskulturen noch deutlich ganzheitlicher betrachtet    gumentieren (Krummenauer & Kuntze, 2018) hin-
     werden müssen. In diesem Kontext wurde auch die        gewiesen.
     Konzeptualisierung von Beweis als „Cluster Con-            Obwohl der Wert des Exemplarischen und Ex-
     cept/Category“ (Czocher & Weber, 2020) sowie das       perimentellen auch von den Expert*innen im Se-
     notwendige Mitdenken anderer Aktivitäten als An-       kundarbereich gesehen wurde, zeigten sich hier
     forderungssituationen diskutiert. Offen sind hier      deutlich andere Diskussionspunkte. Im Sinne ei-
     Fragen zum Stellenwert der anderen Aktivitäten         ner systematischen Betrachtung verschiedener (di-
     als genuine mathematische Aktivitäten einerseits       daktischer) Argumentations- bzw. Beweisformen
     und als mögliche „einfachere Vorläufer“ für das        (Biehler & Kempen, 2016) wurde dabei insbeson-
     Konstruieren von Beweisen andererseits. Empiri-        dere aufgezeigt, dass den Schüler*innen der episte-
     sche Evidenzen zu entsprechenden Verbindungen          mologische Status einzelner Argumentations- bzw.
     sind jedoch rar.                                       Beweisformen bekannt sein muss, um diese später
                                                            als mehr oder weniger tragfähig für die Annahme
                                                            oder Ablehnung von Aussagen bewerten zu kön-
     Stellenwert des Experimentellen und                    nen (Healy & Hoyles, 2000). Der Erforschung von
     Exemplarischen                                         sozio-mathematischen Normen und Meta-Wissen
                                                            über Argumentieren und Beweisen sowie der Ent-
     Dass dem Experimentellen und Exemplarischen            wicklung tragfähiger Konzepte für deren Aufbau
     im Elementar-/Primarbereich ein großer Wert zu         wurde entsprechend viel Wert für die Mathematik-
     kommt, wurde bereits in einer Vielzahl mathema-        didaktik zugesprochen. Neben dem Erwerb dieses
     tikdidaktischer Publikationen festgehalten (bspw.      Meta-Wissens wurde aber auch betont, dass expe-
     Schwarzkopf, 2000). Entsprechend wenig verwun-         rimentelles Vorgehen und beispielsweise der Um-
     derlich war die von den Expert*innen festgestellte     gang mit generischen Beispielen, ikonischen Reprä-
     hohe Relevanz. Die darauf aufbauenden Diskus-          sentationen für Beweise oder die Verwendung von
     sionen zeigten jedoch einerseits, wie vielfältig ex-   Diagrammen beim Experimentieren im Sinne eines
     perimentelles und exemplarisches Arbeiten sein         materialbasierten Argumentierens selbst für Studi-
     kann, andererseits aber auch, dass beide Begriff-      enanfänger*innen nicht einfach ist (Healy & Hoyles,
     lichkeiten noch nicht abschließend konzeptualisiert    2000; Kempen, 2018, 2019) und ebenso erworben
     sind. So wurde beispielsweise zwischen Experi-         werden muss, wie abstraktere oder formellere Ar-
     mentieren als Tätigkeit im Unterricht und Expe-        gumentationskompetenzen.
GDM-Mitteilungen 111 · 2021                                                                     Aktivitäten     77

    Schließlich diskutierten auch die Expert*innen       Stellenwert mathematischen Wissens und
im Sekundarbereich über die konkrete Bedeutung           allgemeiner (logischer)
des Begriffs „Exemplarisch“, welcher sich auf die        Argumentationskompetenzen
exemplarische Bedeutung von Zahlen für Argu-
mentationsmuster, aber auch die Durchführung ei-         Dass mathematisches Argumentieren und Bewei-
nes spezifischen Beweises als exemplarische Dar-         sen wissensbasierte Prozesse sind, für die Einblicke
stellung einer Beweismethode beziehen kann. So           in die jeweiligen Themengebiete, insbesondere bzgl.
sind zwar der Satz von Thales und dessen Um-             Definitionen, Sätzen, und bekannten Beispielen, so-
kehrung bereits in sich wichtige Aussagen, wer-          wie Meta-Wissen, bspw. über die lokalen Akzep-
den darüber hinaus jedoch oft auch als zentra-           tanzkriterien von Beweisen oder gängige Beweis-
les Beispiel für die Begriffe Satz, Umkehrung und        methoden, benötigt werden, wurde auch vor dem
Äquivalenz gesehen (im Sinne des „learning to            Hintergrund des Hauptvortrags von Stefan Ufer
argue“), welche dann bspw. im Kontext des Sat-           (2021) und entsprechenden Forschungsbefunden
zes von Pythagoras erneut exemplarisch vertieft          (vgl. Chinnappan et al., 2012; Sommerhoff, 2017;
werden. Die Verwendung von Beispielen und die            Ufer et al., 2008) in allen drei Podiumsdiskussio-
anschließende Abstraktion auf eine allgemeinere          nen klar hervorgehoben. Die mögliche Relevanz all-
Aussage bzw. ein allgemeineres Vorgehen wurde            gemeiner (logischer) Argumentationskompetenzen
hier erneut als typisch mathematische Tätigkeit          wurde hingegen sehr viel differenzierter diskutiert.
gesehen, wenn auch teils auf einer anderen Ebe-               Im Kontext des Elementar- und Primarbereichs
ne als im Rahmen der Elementar-/Primarbereich-           wurde dabei zunächst erneut aufgegriffen, welchen
Expert*innenpodiumsdiskussion. Inwieweit der Er-         Zweck Argumentieren in diesem Bereich erfüllt und
werb dieser Tätigkeit in beiden Bereichen aneinan-       ob eher von arguing to learn, als ein Argumentieren
der angebunden ist und im Sekundarbereich auf            um des mathematischen Inhalts willen, oder lear-
gemachte Erfahrungen und Begriffe aufbaut wird,          ning to argue, also ein Lernen des Argumentierens,
ist bisher nicht untersucht.                             im Sinne von Andriessen et al. (2003) im Vorder-
    Hervorgehoben wurde der Stellenwert des Ex-          grund steht. Auch wurde diskutiert, was genau
perimentellen und Exemplarischen auch im Be-             unter allgemeinen Argumentationskompetenzen in
reich der Hochschule, wobei dafür insbesondere           dem Altersbereich bzw. der Bildungsstufe über-
die Unterscheidung von Beweisprozess und Be-             haupt zu verstehen wäre (vgl. Markovits, 2000; Mar-
weisprodukt zentral war. Zwar wurde festgehal-           kovits & Thompson, 2008; Sodian & Mayer, 2013).
ten, dass Beweisprodukte in der Hochschule, wel-         Wissen über die Bedeutung und Aussagekraft von
che sich an einem idealen Beweiskonzept orien-           Beispielen zur Stützung einer These sowie Gegen-
tieren (Hamami & Morris, 2020; Hilbert, 1931),           beispielen zur Ablehnung einer These wurden als
wenig Raum für Experimentelles oder Exempla-             ein Baustein logischer Argumentationskompeten-
risches beinhalten – höchstens im Sinne eines vor-       zen zwar als wichtig angesehen, inwieweit diese
angehenden Beispiels oder einer Motivation des           inhaltsunabhängig erworben und gleichzeitig in
Beweises in eher didaktisch orientierten Darstel-        fachspezifischen Kontexten erfolgreich angewendet
lungen von Beweisen. Beweisprozesse wurden je-           werden können (Transfer), ist aktuell jedoch weit-
doch als teils „chaotisches Arbeiten“ charakterisiert.   gehend unklar. Die Expert*innen sprachen sich im
Sie beruhen oft auf Beispielen oder anschaulichen        Gegenteil eher für fachlich authentische Argumen-
Ideen, sind hochgradig nichtlinear und beinhalten        tationsanlässe aus, aus denen allgemeinere logi-
regelmäßig Fehler und „Sackgassen“. Empirisch            sche Aspekte abgeleitet werden könnten. Fachliche
wurde der Stellenwert des Experimentellen und            Argumentationsanlässe und deren Beantwortung
Exemplarischen für Forschungs- und Verstehen-            könnten dann bspw. auch in fächerübergreifendem
sprozesse bspw. von Wilkerson-Jerde und Wilens-          Unterricht thematisiert werden, um so unterschied-
ky (2011) festgestellt und auch Knuth et al. (2017)      liche Normen in Bezug auf Evidenz und Evidenzge-
oder Lockwood et al. (2016) berichten über den Stel-     winnung in verschiedenen Fachbereichen zu thema-
lenwert von Beispielen im Kontext der Konstruk-          tisieren. Im Kontext der eigentlichen Fragestellung
tion von Beweisen. Exemplarität als Lernprinzip          wurde schließlich auch die Rolle von allgemeinen
im Hochschulkontext könnte beispielsweise bedeu-         sprachlichen Kompetenzen (Götze, 2019; Ufer et
ten, sich die Frage zu stellen, welche Typen von         al., 2020), deren Beziehung zu Argumentationskom-
Argumentationen, welche Aussagetypen und letzt-          petenzen sowie deren Einfluss auf die sprachliche
lich auch welche Inhalte als Beispiele geeignet sind,    Realisierung von Begründungen diskutiert, welcher
um ein ausreichendes Verständnis für mathemati-          sich im Elementar- und Primarbereich als bedeut-
sches Arbeiten mit Beweisen zu vermitteln bzw. zu        sam erwiesen hat (Neumann et al., 2014).
erwerben.                                                     Ähnlich der Diskussion im Elementar- und
                                                         Primarbereich zum Einfluss von sprachlichen Fä-
78   Aktivitäten                                                                          GDM-Mitteilungen 111 · 2021

     higkeiten, wurden im Sekundarbereich zusätzlich         tationsanforderungen, welche bspw. über konditio-
     diskursive Kompetenzen (vgl. Cramer, 2018; Knip-        nale bzw. syllogistische Inferenzen (Bronkhorst et
     ping, 2019), insbesondere auf Seiten der Lehrkräfte,    al., 2020; Leighton, 2006) deutlich hinausgehen, eine
     als wichtiger Aspekt angesprochen. Allerdings zeig-     Trennung von Logik und mathematischem (Vor-)
     te auch die Diskussion im Sekundarbereich ein un-       Wissen überhaupt ausreichend möglich sei. So ist
     einheitliches Bild, obwohl hier bereits verschiedene    die Messung von Argumentations- und Beweiskom-
     Untersuchungen zum Stellenwert von allgemeinen          petenzen, bspw. im Sinne der Konstruktion von
     Argumentationskompetenzen für mathematisches            Beweisen oder dem Lesen von Beweisen, im All-
     Argumentieren und Beweisen bzw. zur Domänen-            gemeinen durch Vorwissen konfundiert und eine
     Spezifizität von Argumentationskompetenz existie-       separate Messung methodisch aufwendig (vgl. Som-
     ren (vgl. bspw. Budke & Meyer, 2015; Fischer et         merhoff, 2017).
     al., 2018). So wurde zwar im direkten Vergleich              Schließlich wurde auch im Hochschulkontext
     von allen Expert*innen mathematisches Wissen als        über den Stellenwert allgemeiner logischer Argu-
     zentrale Voraussetzung angesehen, der Status von        mentationskompetenzen im Vergleich zu domänen-
     allgemeinen Argumentationskompetenzen je nach           spezifischem Vorwissen zu Beweisstrategien bzw.
     genauem Verständnis jedoch unterschiedlich ein-         Beweismustern als Elementen eines mathematisch-
     geschätzt. Zum einen wurde festgestellt, dass bis-      strategischen Wissens oder noch allgemeineren Be-
     herige Ergebnisse bei Schülerinnen und Schülern         weisverständnisses (Sporn et al., 2021) diskutiert.
     sowie Studierenden eher einen geringen Einfluss
     nahelegen (vgl. Ufer, 2021) und „inhaltsbezogene
                                                             Zusammenfassung und Desiderata
     Argumentationen“ als wesentlicher im Vergleich zu
     eher formal-logischen Argumentation gesehen wur-        So gerne wir „fertige Antworten“ zu den drei über-
     den (vgl. auch Unterscheidung syntactic & seman-        geordneten Fragen präsentiert hätten, so sehr zei-
     tic reasoning; Easdown, 2009). Zum anderen wur-         gen die obigen Ausführungen doch, dass es na-
     de Meta-Wissen zu Formen des Argumentierens             tional wie international noch keinen einheitlichen
     und deren Gültigkeit (Evans et al., 1993; Heinze &      Forschungsstand zum Argumentieren und Bewei-
     Reiss, 2003; Inglis & Simpson, 2007; Johnson-Laird      sen von Elementarbereich bis Hochschule gibt und
     & Byrne, 2002; Sporn et al., 2021) durchaus als we-     viele Fragen derzeit noch unbeantwortet, teils sogar
     sentlich gesehen, auch wenn unklar war, inwiefern       noch unbearbeitet sind. So war im Vergleich der
     dies nun als mathematisch oder allgemein logisch        drei Bildungsstufen eine deutlich unterschiedlich
     zu interpretieren sei. Auch wurde eine Fähigkeit        dynamische und intensive Forschungstätigkeit in
     zum Verallgemeinern im Sinne allgemeiner logi-          den letzten Jahren erkennbar. Über alle Bildungs-
     scher Argumentationskompetenz als sehr wichtig          stufen hinweg zeigte sich zwar, dass der Stellenwert
     herausgestellt und bspw. auch (sicherlich wichti-       des Experimentellen bzw. Exemplarischen unum-
     ges) Wissen über den Stellenwert von Beispielen         stritten ist. Wie diese Aspekte jedoch anschlussfä-
     und Gegenbeispielen als Teil allgemeiner logischer      hig in den verschiedenen Bildungsstufen integriert
     Argumentationskompetenzen gesehen. Schließlich          werden können und bspw. universitäre Veranstal-
     wurde auch auf die teilweise gegebene fächerüber-       tungen weniger produktorientiert gestaltet werden
     greifende Vergleichbarkeit von Argumentationen          können, ist aktuell weitgehend offen. Schließlich
     bzw. Argumentationskompetenzen verwiesen, ob-           deutete sich im Hinblick auf den Stellenwert von
     schon sich diese durch verschiedene Arten von Ar-       logischen Kompetenzen an, dass diese in den ver-
     gumenten (faktisch und normativ) unterscheiden          schiedenen Bildungsstufen bisher nicht ausreichend
     (vgl. auch Budke & Meyer, 2015).                        klar konzeptualisiert sind, um über deren Einfluss
         Um Moderations- bzw. Mediationseffekte ging         empirisch fundierte Aussagen machen zu können.
     es dann im Kontext der Hochschule. Dort wurde               Die drei Expert*innenpodiumsdiskussionen ver-
     zunächst hinterfragt, inwieweit der Einfluss von        deutlichten jedoch auch, dass die Diskurse in der
     logischen Argumentationskompetenzen und ma-             Forschung zu den drei betrachteten Bildungsstu-
     thematisches Wissen überhaupt direkt betrachtet         fen an vielen Stellen durchaus ähnliche Fragestel-
     werden können oder ob deren Einfluss als Dispo-         lungen untersuchen und die Forschung in den
     sitionen auf spezifische mediierende Tätigkeiten        drei Bildungsstufen vor ähnlichen Herausforderun-
     wie das Lesen oder Konstruieren von Beweisen (po-       gen steht. Gerade im Sinne der Etablierung von
     tentiell im Sinne der situation-specific skills nach    Argumentationskulturen und deren Veränderung
     Blömeke et al., 2015) und schließlich auf die Perfor-   bzw. Adaptation im Laufe der schulischen Ausbil-
     manz in diesen Tätigkeiten deutlich differenzierter     dung (sowie auch der Lehramtsausbildung und
     diskutiert und untersucht werden müsste. Auch           dem Wiedereintritt in den Schulkontext) stellt sich
     wurde die Frage aufgeworfen, ob sich angesichts         in der Zusammenschau der Diskussionen die Frage,
     der hohen Komplexität mathematischer Argumen-           ob Unterricht bzw. Forschung in den drei Bildungs-
GDM-Mitteilungen 111 · 2021                                                                            Aktivitäten       79

stufen noch stärker verzahnt sein müssten. Selbst       didaktischen Forschung sowie der Lehre an Schule
im Kontext des Übergangs Schule-Hochschule, wel-        und Hochschule nicht ausreichend explizit berück-
cher in den letzten Jahren ein hohes Forschungs-        sichtigt wurden. Insbesondere ist unklar, inwieweit
interesse erfahren hat, gibt es bisher nur wenige       diese Aktivitäten im Kontext von Argumentations-
Untersuchungen, die beide Seiten des Übergangs          bzw. Beweiskompetenzen trennbar sind bzw. ge-
(also Schule und Hochschule) empirisch erfassen         trennt werden müssen, inwieweit eine explizite Be-
und die konstruktive Passung beider Seiten unter-       rücksichtigung der Aktivitäten lernförderlich sein
suchen. Ebenso ist unklar, inwieweit beispielswei-      kann und welche Wissensfacetten sich beispielswei-
se am Übergang Primarstufe-Sekundarstufe über-          se besonders effektiv durch einzelne Aktivitäten
haupt konstruktiv auf die Argumentationskulturen        thematisieren bzw. aufbauen lassen.
im Primarbereich eingegangen wird und dortige               Die Expert*innenpodiumsdiskussionen waren
Erfahrungen zu (generischen) Beispielen genutzt         gut besucht und die Resonanz der Zuhörer*innen,
werden bzw. genutzt werden könnten.                     welche oft alle drei Veranstaltungen besuchten, klar
    Zusammenfassend lässt sich ein deutlicher For-      positiv. Basierend auf dieser Erfahrung, wäre es
schungsbedarf auf theoretischer und empirischer         wünschenswert, entsprechende Veranstaltungsfor-
Ebene konstatieren. Dabei lassen sich basierend         mate regelmäßig auch auf GDM-Tagungen anzu-
auf den Gesprächen eine Reihe besonders inter-          bieten.
essanter und relevanter Themenbereiche für die
Forschung in den nächsten Jahren identifizieren.        Dank. Ein herzlicher Dank geht an die Expert*Innen,
So scheinen Argumentationskulturen bisher nicht         die im Rahmen der Podiumsdiskussionen ihre Ex-
ausreichend theoretisch beschrieben und empirisch       pertise und ihre Einschätzungen zur Verfügung
untersucht zu sein. Dies wäre zusätzlich auch im        gestellt haben. Besonders möchten wir uns darüber
Hinblick auf Übergänge zwischen Elementarbe-            hinaus bei Michael Meyer bedanken, welcher die-
reich, Primarbereich, Sekundarbereich und Hoch-         sen Beitrag aus Sicht der Experten kommentiert
schule wichtig, um so weitere Hinweise zu deren         hat.
konstruktiven Gestaltung zu erhalten. Hier wä-
re insbesondere spannend, wie Erfahrungen aus
dem Elementar-/Primarbereich, bspw. mit mate-           Literatur
rialgebundenen Argumentationen oder zum Stel-
lenwert von Beispielen und generischen Beispielen,      Alcock, L., & Simpson, A. (2016). Interactions between
                                                           defining, explaining and classifying: the case of incre-
gewinnbringend in der Sekundarstufe 1 genutzt
                                                           asing and decreasing sequences. Educational Studies
werden könnten, um auf den bereits etablierten
                                                           in Mathematics, 94(1), 5–19. DOI:10.1007/s10649-016-
Argumentationskulturen und den gemachten Er-               9709-4
fahrungen aufzubauen, anstatt eine neue, teils alter-   Andriessen, J., Baker, M., & Suthers, D. (2003). Argu-
native Argumentationskultur aufzuzeigen. Schließ-          mentation, computer support, and the educational
lich wäre in dem Kontext zu erforschen, wie sich           context of confronting cognitions. In Arguing to learn
Argumentationskulturen (auch jenseits spezieller           (pp. 1–25). Springer.
Argumentations- und Beweisaufgaben) etablieren          Andriessen, J. E. B. (2005). Arguing to Learn. In R. K.
und aufrechterhalten lassen, um ein „argumentati-          Sawyer (Ed.), The Cambridge handbook of the learning
ves Klima“ zu schaffen. Ein zweiter zentraler For-         sciences (pp. 443–459). Cambridge, Cambridge Univer-
schungsbereich scheinen individuelle Charakteristi-        sity Press.
ka von Lehrkräften bzw. Pädagog*innen und deren         Baccaglini-Frank, A., & Antonini, S. (2016). From con-
Auswirkung auf die Argumentationskulturen in de-           jecture generation by maintaining dragging to proof.
ren Klassen bzw. Gruppen und letztlich natürlich           arXiv:1605.02583.
auf die Argumentationskompetenz der Lernenden           Balacheff, N. (1999). Is argumentation an obstacle? Invitation
zu sein. Ergebnisse könnten Möglichkeiten für die          to a debate . . . www.lettredelapreuve.org/OldPreuve/
                                                           Newsletter/990506Theme/990506ThemeUK.html
weitere Professionalisierung in der Lehrkräfteaus-
                                                        Bezold, A. (2009). Förderung von Argumentationskompeten-
und -weiterbildung aufzeigen. Ein dritter, paralle-
                                                           zen durch selbstdifferenzierende Lernangebote. Eine Studie
ler Forschungsbereich fokussiert die individuellen
                                                           im Mathematikunterricht der Grundschule. Kovac.
Charakteristika der Lernenden, welche im Kontext
                                                        Biehler, R., & Kempen, L. (2016). Didaktisch orientierte
von Meta-Wissen zu Beweisen oder dem Einfluss              Beweiskonzepte – Eine Analyse zur mathematikdi-
mathematisch-strategischen Wissens nach wie vor            daktischen Ideenentwicklung. Journal für Mathematik-
nicht ausreichend erforscht sind. Als vierter Be-          Didaktik, 37(1), 141–179. DOI:10.1007/s13138-016-
reich ist schließlich die Betrachtung unterschiedli-       0097-1
cher argumentativer Aktivitäten wie das Konstru-        Blömeke, S., Gustafsson, J.-E., & Shavelson, R. J. (2015).
ieren, Validieren oder Verstehen von Beweisen zu           Beyond Dichotomies. Zeitschrift für Psychologie, 223(1),
nennen, welche bisher innerhalb der mathematik-            3–13. DOI:10.1027/2151-2604/a000194
80   Aktivitäten                                                                                      GDM-Mitteilungen 111 · 2021

     Boero, P., Garuti, R., Lemut, E., & Mariotti, M. A. (1996).     Fischer, F., Chinn, C. A., Engelmann, K., & Osborne, J.
        Challenging the traditional school approach to theo-             (Eds.). (2018). Scientific reasoning and argumentation:
        rems: A hypothesis about the cognitive unity of theo-           The roles of domain-specific and domain-general knowledge.
        rems. In L. Puig (Ed.), Proceedings of the 20th conference       Taylor & Francis.
        of the international group for the psychology of mathema-    Giaquinto, M. (2005). Mathematical Activity. In P. Man-
        tics education (Vol. 2, pp. 2–113). PME.                         cosu, K. F. Jørgensen, & S. A. Pedersen (Eds.), Vi-
     Bronkhorst, H., Roorda, G., Suhre, C., & Goedhart, M.               sualization, Explanation and Reasoning Styles in Mathe-
        (2020). Logical Reasoning in Formal and Everyday                 matics (Vol. 327, pp. 75–87). Springer Netherlands.
        Reasoning Tasks. International Journal of Science and            DOI:10.1007/1-4020-3335-4_5
        Mathematics Education, 18(8), 1673–1694. DOI:10.1007/        Götze, D. (2019). Schriftliches Erklären operativer Muster
        s10763-019-10039-8                                               fördern. Journal für Mathematik-Didaktik, 40(1), 95–121.
     Brunner, E. (2014). Mathematisches Argumentieren, Begrün-           DOI:10.1007/s13138-018-00138-4
        den und Beweisen. Springer.                                  Hamami, Y., & Morris, R. L. (2020). Philosophy of mathe-
     Brunner, E. (2019). Förderung mathematischen Argumen-               matical practice: a primer for mathematics educators.
        tierens im Kindergarten: Erste Erkenntnisse aus einer            ZDM. DOI:10.1007/s11858-020-01159-5
        Pilotstudie [journal article]. Journal für Mathematik-       Healy, L., & Hoyles, C. (2000). A Study of Proof Concepti-
        Didaktik, 40(2), 323–356. DOI:10.1007/s13138-019-                ons in Algebra. Journal for Research in Mathematics Edu-
        00146-y                                                          cation, 21(4), 396–428. www.jstor.org/stable/749651
     Budke, A., & Meyer, M. (2015). Fachlich argumentie-             Heintz, B. (2000). Die Innenwelt der Mathematik. Springer.
        ren lernen - Die Bedeutung der Argumentation in
                                                                     Heinze, A., Cheng, Y.-H., Ufer, S., Lin, F.-L., & Reiss, K.
        den unterschiedlichen Schulfächern. In A. Budke, M.
                                                                         (2008). Strategies to foster students’ competencies in
        Kuckuck, M. Meyer, F. Schäbitz, K. Schlüter, & G.
                                                                         constructing multi-steps geometric proofs: teaching
        Weiss (Eds.), Fachlich argumentieren lernen: Didaktische
                                                                         experiments in Taiwan and Germany. ZDM, 40(3),
        Forschungen zur Argumentation in den Unterrichtsfä-
                                                                         443–453. DOI:10.1007/s11858-008-0092-1
        chern (pp. 9–30). Waxmann.
                                                                     Heinze, A., & Reiss, K. (2003). Reasoning and Proof: Me-
     Chazan, D. (1993). High school geometry students’ ju-
                                                                         thodological Knowledge as a Component of Proof
        stification for their views of empirical evidence and
                                                                         Competence. In M. A. Mariotti (Ed.), Proceedings of the
        mathematical proof. Educational Studies in Mathematics,
                                                                        Third Conference of the European Society for Research in
        24(4), 359–387. DOI:10.1007/bf01273371
                                                                         Mathematics Education (Vol. 4, pp. 1–10).
     Chinnappan, M., Ekanayake, M. B., & Brown, C. (2012).
                                                                     Heinze, A., & Reiss, K. (2004). The teaching of proof
        Knowledge Use in the Construction of Geometry
                                                                         at the lower secondary level—a video study. Zen-
        Proof by Sri Lankan Students. International Journal
                                                                         tralblatt für Didaktik der Mathematik, 36(3), 98–104.
        of Science and Mathematics Education, 10(4), 865–887.
                                                                         DOI:10.1007/bf02652777
        DOI:10.1007/s10763-011-9298-8
                                                                     Heublein, U., & Schmelzer, R. (2018). Die Entwicklung
     Cramer, J. (2018). Mathematisches Argumentieren als Dis-
                                                                         der Studienabbruchquoten an den deutschen Hoch-
        kurs: Eine theoretische und empirische Betrachtung diskur-
                                                                         schulen. In Statistische Berechnungen auf der Basis des
        siver Hindernisse. Springer.
                                                                         Absolventenjahrgangs 2012 (Forum Hochschule 4/2014).
     Czocher, & Weber. (2020). Proof as a Cluster Category.
                                                                         DZHW.
        Journal for Research in Mathematics Education, 51(1),
        50–74. DOI:10.5951/jresematheduc.2019.0007                   Hilbert, D. (1931). Die Grundlegung der elementaren
     Dawkins, P. C. (2014). How students interpret and enact             Zahlenlehre [journal article]. Mathematische Annalen,
        inquiry-oriented defining practices in undergraduate             104(1), 485–494. DOI:10.1007/bf01457953
        real analysis. The Journal of Mathematical Behavior, 33,     Hoppenbrock, A., Biehler, R., Hochmuth, R., & Rück,
        88–105. DOI:10.1016/j.jmathb.2013.10.002                         H.-G. (2016). Lehren und Lernen von Mathematik in der
     Desoete, A., & De Craene, B. (2019). Metacognition and              Studieneingangsphase. Herausforderungen und Lösungs-
        mathematics education: an overview. ZDM, 1-11.                   ansätze. Springer Fachmedien.
     Dignath, C., & Büttner, G. (2018). Teachers’ direct and in-     Inglis, M., & Mejía-Ramos, J. P. (2008). Theoretical and
        direct promotion of self-regulated learning in primary           methodological implications of a broader perspective
        and secondary school mathematics classes – insights              on mathematical argumentation. Mediterranean Journal
        from video-based classroom observations and teacher              for Research in Mathematics Education, 7(2), 107–119.
        interviews. Metacognition and Learning, 13(2), 127–157.      Inglis, M., & Simpson, A. (2007). Conditional inference
     Easdown, D. (2009). Syntactic and semantic reasoning in             and advanced mathematical study. Educational Studies
        mathematics teaching and learning. International Jour-           in Mathematics, 67(3), 187-204. DOI:10.1007/s10649-
        nal of Mathematical Education in Science and Technology,         007-9098-9
        40(7), 941–949. DOI:10.1080/00207390903205488                Jahnke, H. N., & Krömer, R. (2020). Rechtfertigen in der
     Evans, J. S. B. T., Newstead, S. E., & Byrne, R. M. (1993).         Mathematik und im Mathematikunterricht. Journal
        Human reasoning: The psychology of deduction. Psycho-            für Mathematik-Didaktik, 41(2), 459–484. DOI:10.1007/
        logy Press.                                                      s13138-019-00157-9
     Fetzer, M. (2011). Wie argumentieren Grundschulkinder           Jahnke, H. N., & Ufer, S. (2015). Argumentieren und
        im Mathemathematikunterricht? Eine argumentati-                  Beweisen. In R. Bruder, L. Hefendehl-Hebeker, B.
        onstheoretische Perspektive. Journal für Mathematik-             Schmidt-Thieme, & H.-G. Weigand (Eds.), Handbuch
        Didaktik, 32(1), 27–51. DOI:10.1007/s13138-010-0021-z            der Mathematikdidaktik (pp. 331–355). Springer.
GDM-Mitteilungen 111 · 2021                                                                                 Aktivitäten       81

Johnson-Laird, P. N., & Byrne, R. M. (2002). Condi-               and Proving Conjectures. International Journal of Re-
   tionals: a theory of meaning, pragmatics, and infe-            search in Undergraduate Mathematics Education, 2(2),
   rence. Psychol Rev, 109(4), 646–678. DOI:10.1037/0033-        165–196. DOI:10.1007/s40753-016-0025-2
   295x.109.4.646                                             Markovits, H. (2000). A mental model analysis of young
Kempen, L. (2018). How Do Pre-service Teachers Rate               children’s conditional reasoning with meaningful pre-
   the Conviction, Verification and Explanatory Power of          mises. Thinking & Reasoning, 6(4), 335-347.
   Different Kinds of Proofs? In A. J. Stylianides & G. Ha-   Markovits, H., & Thompson, V. (2008). Different develop-
   rel (Eds.), Advances in Mathematics Education Research         mental patterns of simple deductive and probabilistic
   on Proof and Proving (pp. 225–237). Springer Interna-          inferential reasoning. Memory & cognition, 36(6), 1066–
   tional Publishing. DOI:10.1007/978-3-319-70996-3_16           1078. DOI:10.3758/MC.36.6.1066
Kempen, L. (2019). Begründen und Beweisen im Übergang         Mejía-Ramos, J. P., & Inglis, M. (2009). Argumentative
   von der Schule zur Hochschule. Springer.                       and proving activities in mathematics education re-
Knipping, C. (2019). Argumentieren und Beweisen im                search. In F.-L. Lin, F.-J. Hsieh, G. Hanna, & M. de
   Mathematikunterricht - diskursive und epistemologi-           Villiers (Eds.), Proceedings of the ICMI Study 19 confe-
   sche Herausforderungen. In A. Frank, S. Krauss, & K.           rence: Proof and Proving in Mathematics Education (Vol.
   Binder (Eds.), Beiträge zum Mathematikunterricht 2019          2, pp. 88–93).
   (pp. 11–18). WTM-Verlag.                                   Melhuish, K., Thanheiser, E., & Guyot, L. (2020). Elemen-
Knuth, E., Zaslavsky, O., & Ellis, A. (2017). The role and        tary school teachers’ noticing of essential mathema-
   use of examples in learning to prove. The Journal of           tical reasoning forms: justification and generalizati-
   Mathematical Behavior.                                         on. Journal of Mathematics Teacher Education, 23, 35–67.
Krummenauer, J., & Kuntze, S. (2018). Primary student’s           DOI:10.1007/s10857-018-9408-4
   data-based argumentation – an empirical reanalysis.        Meyer, M. (2007). Entdecken und Begründen im Mathematik-
   In E. Bergquist, M. Österholm, & L. Sumpter (Eds.),            unterricht: von der Abduktion zum Argument. Franzbe-
   Proceedings of PME42 (Vol. 3, pp. 251–258). PME.               cker.
                                                              Meyer, M., & Schnell, S. (2020). What counts as a “good”
Krummheuer, G. (1995). The Ethnography of Argumenta-
                                                                  argument in school?—how teachers grade students’
   tion. In P. Cobb & H. Bauersfeld (Eds.), The Emergence
                                                                  mathematical arguments. Educational Studies in Mathe-
   of Mathematical Meaning (pp. 229–269). Lawrence Erl-
                                                                  matics, 105(1), 35–51.
   baum Associates, Inc.
                                                              Meyer, M., & Voigt, J. (2009). Entdecken, Prüfen und Be-
Krummheuer, G. (2001). Narrative Elements of Children\’s
                                                                  gründen. Gestaltung von Aufgaben zur Erarbeitung
   Agrumentations in Primary Mathematics Classrooms.
                                                                  mathematischer Sätze. Mathematica didactica, 32, 31–
   Franzbecker, Hildesheim.
                                                                  66.
Krummheuer, G. (2008). Inskription, Narration und dia-
                                                              Neumann, A., Beier, F., & Ruwisch, S. (2014). Schriftliches
   grammatisch basierte Argumentation. Narrative Ra-
                                                                  Begründen im Mathematikunterricht. Zeitschrift für
   tionalisierungspraxen im Mathematikunterricht der
                                                                 Grundschulforschung, 113–125.
   Grundschule. In H. Jungwirth & G. Krummheuer
                                                              Nunes, T., Bryant, P., Evans, D., & Barros, R. (2015). As-
   (Eds.), Der Blick nach innen: Aspekte der alltäglichen
                                                                  sessing Quantitative Reasoning in Young Children.
   Lebenswelt Mathematikunterricht (Vol. 2, pp. 7–37). Wa-
                                                                  Mathematical Thinking and Learning, 17(2–3), 178–196.
   xmann.
                                                                  DOI:10.1080/10986065.2015.1016815
Kultusministerkonferenz. (2003). Bildungsstandards im         Pedemonte, B. (2007). How can the relationship bet-
   Fach Mathematik für den mittleren Schulabschluss. Be-         ween argumentation and proof be analysed? Educatio-
   schluss vom 4.12.2003. (Beschlüsse der Kultusminister-         nal Studies in Mathematics, 66(1), 23–41. DOI:10.1007/
   konferenz).                                                    s10649-006-9057-x
Kultusministerkonferenz. (2004). Bildungsstandards im         Philipp, K. (2012). Experimentelles Denken: theoretische und
   Fach Mathematik für den Primarbereich. Beschluss vom           empirische Konkretisierung einer mathematischen Kompe-
   15.10.2004. (Beschlüsse der Kultusministerkonferenz).          tenz. Springer Spektrum.
Leighton, J. P. (2006). Teaching and Assessing Deductive      Reid, D. A., & Knipping, C. (2010). Proof in Mathema-
   Reasoning Skills. The Journal of Experimental Education,       tics Education. Research, Learning and Teaching. Sense
   74(2), 109-136. DOI:10.3200/JEXE.74.2.107-136                  Publishers.
Lin, F.-L., Yang, K.-L., Lee, K.-H., Tabach, M., & Stylia-    Reiss, K., & Renkl, A. (2002). Learning to prove: The
   nides, G. (2011). Principles of Task Design for Con-           idea of heuristic examples. Zentralblatt für Didaktik der
   jecturing and Proving. In G. Hanna & M. de Villiers            Mathematik, 34(1), 29–35.
   (Eds.), Proof and Proving in Mathematics Education (pp.    Roth, J., Bauer, T., Koch, H., & Prediger, S. (2015). Über-
   305–325). Springer Netherlands. DOI:10.1007/978-94-            gänge konstruktiv gestalten. Springer.
   007-2129-6_13                                              Schneider, W., & Artelt, C. (2010). Metacognition and
Lindmeier, A., Brunner, E., & Grüssing, M. (2018). Early          mathematics education. ZDM, 42(2), 149–161. DOI:10.
   mathematical reasoning–Theoretical foundations and            1007/s11858-010-0240-2
   possible assessment. Proceedings of the 42nd Confe-        Schwarzkopf, R. (2000). Argumentationsprozesse im Mathe-
   rence of the International Group for the Psychology            matikunterricht – Theoretische Grundlagen und Fallstudi-
   of Mathematics Education,                                      en. Franzbecker.
Lockwood, E., Ellis, A. B., & Lynch, A. G. (2016). Mathe-     Shilo, A., & Kramarski, B. (2019). Mathematical-
   maticians’ Example-Related Activity when Exploring             metacognitive discourse: how can it be developed
82   Aktivitäten                                                                                      GDM-Mitteilungen 111 · 2021

        among teachers and their students? Empirical evi-              of Mathematics Education and the XX North American
        dence from a videotaped lesson and two case studies.           Chapter (Vol. 1, pp. 361–368). PME.
        ZDM, 51(4), 625–640.                                        Ufer, S., Leiss, D., Stanat, P., & Gasteiger, H. (2020). Spra-
     Sodian, B., & Mayer, D. (2013). Entwicklung des wissen-           che und Mathematik – theoretische Analysen und
        schaftlichen Denkens im Vor- und Grundschulalter. In           empirische Ergebnisse zum Einfluss sprachlicher Fä-
        M. Stamm & D. Edelmann (Eds.), Handbuch frühkindli-            higkeiten in mathematischen Lern- und Leistungssi-
        che Bildungsforschung (pp. 617–631). Springer Fachme-          tuationen. Journal für Mathematik-Didaktik, 41(1), 1–9.
        dien Wiesbaden. DOI:10.1007/978-3-531-19066-2_43               DOI:10.1007/s13138-020-00164-1
     Sommerhoff, D. (2017). The individual cognitive resources      Unterhauser, E., & Gasteiger, H. (2017). „Das ist ein Vier-
        underlying students’ mathematical argumentation and            eck, weil das hat 4 Ecken.“ – Begründungen von Kin-
        proof skills [Ph.D., LMU München].                             dergartenkindern bei Identifikationsentscheidungen
                                                                       für die Begriffe Viereck und Dreieck. In U. Korten-
     Sommerhoff, D., Brunner, E., & Ufer, S. (2019). Appraisals
                                                                       kamp & A. Kuzle (Eds.), Beiträge zum Mathematikun-
        for different types of proof. In M. Graven, H. Venkat,
                                                                       terricht 2017 (pp. 981–984). WTM-Verlag.
        A. A. Essien, & P. Vale (Eds.), 43rd Annual Meeting of
        the International Group for the Psychology of Mathematics   Welsing, F. (2017). Argumentationsprozesse beim Verall-
        Education (Vol. 4, pp. 101). PME.                              gemeinern anschaulich dargestellter arithmetischer
                                                                       Gesetzmäßigkeiten. In U. Kortenkamp & A. Kuz-
     Sommerhoff, D., Brunner, E., & Ufer, S. (in Vorbereitung).
                                                                       le (Eds.), Beiträge zum Mathematikunterricht 2017 (pp.
        “Which proof for which class?” Factors influencing
                                                                       1017–1020). WTM-Verlag.
        the selection of mathematical proofs for teaching.
                                                                    Wilkerson-Jerde, M. H., & Wilensky, U. J. (2011). How do
     Sommerhoff, D., & Ufer, S. (2019). Acceptance Criteria for        mathematicians learn math?: Resources and acts for
        Validating Mathematical Proofs Used by Pupils, Uni-            constructing and understanding mathematics. Educa-
        versity Students, and Mathematicians in the Context            tional Studies in Mathematics, 78(1), 21–43.
        of Teaching. ZDM, 51(5), 717–730.                           Wittmann, E. C., & Müller, G. (1988). Wann ist ein Beweis
     Sporn, F., Sommerhoff, D., & Heinze, A. (2021). Begin-            ein Beweis [When is a proof a proof?]. In P. Bender
        ning University Mathematics Students’ Proof Under-             (Ed.), Mathematikdidaktik: Theorie und Praxis: Festschrift
        standing. In Proceedings of the 44th Conference of the         für Heinrich Winter (pp. 237–258). Cornelsen.
        International Group for the Psychology of Mathematics       Yackel, E., & Cobb, P. (1996). Sociomathematical norms,
        Education. PME.                                                argumentation, and autonomy in mathematics. Jour-
     Sümmermann, M. L., Sommerhoff, D., & Rott, B.                     nal for Research in Mathematics Education, 27(4), 458–
        (2021). Mathematics in the Digital Age: The Ca-                477.
        se of Simulation-Based Proofs. International Journal        Zandieh, M., & Rasmussen, C. (2010). Defining as a ma-
        of Research in Undergraduate Mathematics Education.            thematical activity: A framework for characterizing
        DOI:10.1007/s40753-020-00125-6                                 progress from informal to more formal ways of re-
     Ufer, S. (2021). Wer kann es? Interindividuelle Unterschie-       asoning. The Journal of Mathematical Behavior, 29(2),
        de beim mathematischen Beweisen – zwischen An-                 57–75.
        nahmen und Evidenz. In K. Hein, C. Heil, S. Ruwisch,
        & S. Prediger (Eds.), Beiträge zum Mathematikunterricht     Daniel Sommerhoff, IPN – Leibniz Institut für die
        2021. WTM Verlag. DOI:10.37626/GA9783959871846.0            Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik
     Ufer, S., Heinze, A., & Reiss, K. (2008). Individual predic-   E-Mail: sommerhoff@leibniz-ipn.de
        tors of geometrical proof competence. In O. Figueras,
                                                                    Esther Brunner, PH Thurgau
        J. L. Cortina, S. Alatorre, T. Rojano, & A. Sepúlve-
                                                                    E-Mail: esther.brunner@phtg.ch
        da (Eds.), Proceedings of the Joint Meeting of the 32nd
        Conference of the International Group for the Psychology
Sie können auch lesen