Foto und Videoclub Allianz Suisse

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Foto und Videoclub Allianz Suisse
Foto und Videoclub
                          Allianz Suisse
                           Filmvorführung vom 16.11.2010
                         Mauritius-Film von Alexander Schlegel

In 7 Schritten zum Reisefilm

1. einfaches Drehbuch
2. Ausrüstung der jeweiligen Reise angepasst
3. Filmen während der Reise
4. Zusammenschneiden
5. Spezialeffekte
6. Vertonen
7. Film exportieren
8. Tipps und Tricks SF

                                                                 24.11.2010
1 einfaches Drehbuch

Ein Film benötigt um Spannung zu erzeugen ein Intro, ein Mittelteil (Handlung) und einen Schluss.

       Intro z.B. Aufnahmen beim Kofferpacken oder ein Flugzeug am Start usw. (Beim Mauritius-Film:
        Lage der Insel, Vulkanausbruch, Personenvorstellung, Reise von Kloten bis nach Mauritius)
       Mittelteil die Reise mit den Sehenswürdigkeiten (Beim Mauritius-Film Ausflüge, Hotelanlage und
        Hochzeit)
       Schluss; z.B. letzter Abend bei Sonnenuntergang usw. (Beim Mauritius-Film Rückblick über die
        Erlebnisse/Erinnerungen aus dem Flugzeugfenster beim Nachhauseflug)

Am einfachsten ist die Reihenfolge wenn man von A nach B reist. Hier ist die Reihenfolge schon vorge-
geben.

Im Mauritius-Film ist das aber nicht der Fall. Wir befanden uns 2 Wochen im Hotel. Zwischendurch haben
wir Ausflüge unternommen. Also habe ich den Film mit den Themen, Ankunft, Hotel und Ausflüge aufge-
gliedert.

2 Ausrüstung der Reise angepasst

Je nach Ort, können Beleuchtungshilfen, Unterwassergehäuse oder Stative hilfreich sein. Hier stellt sich
immer die Frage nach dem Aufwand oder Ertrag, nach dem eigenen Budget und der Bereitschaft viel
Equipment herumzutragen.

Ich bin eher der Ansicht, dass weniger oftmals mehr ist. Es gibt auch verschiedene Tricks. Die Unterwas-
seraufnahmen zum Mauritius-Film stammen von einem Freund, der vor mir am gleichen Ort war. Also
habe ich mir die Unterwasseraufnahmen kopieren lassen und konnte dadurch eine teure Unterwasser-
kamera oder ein Unterwassergehäuse sparen.

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3 Filmen während der Reise

Logik und Ablauf:
Ein Film sollte nachvollziehbar sein. Sonst ist das Auge überfordert. Daher sollte der Ablauf logisch sein:
z.B. Tafel-Filmen wohin die Reise geht (z.B. Flughafentafeln Filmen über Abflug/Ankunft), Einstieg ins
Flugzeug, Ausstieg aus Flugzeug, Ankunft im Hotel usw.

Dauer der Filmabschnitte:
Meine Grundregel ist ein Objekt immer mind. 8 Sekunden zu Filmen (Schneiden kann man immer, ver-
längern nur mit Manipulieren des Bearbeitung Programms (Verstellen der Geschwindigkeit). Lebende
Objekte sind spannender als unbewegliche Objekte und können daher auch länger gezeigt werden. I.d.R.
zeige ich 6 bis 7 Sekunden einer Aufnahme.

Bei mehreren Aufnahmen:
Interessant wird etwas, wenn man es von weitem her (1. Aufnahme), danach eine Nahaufnahme (2. Auf-
nahme) zeigt. Wenn man das gleiche zeigt kann die erste Aufnahme 4 Sekunden sein und die 2. eben-
falls 4 Sekunden. Die Zeiteinteilung ist relevant, ob ein Film langweilig wird oder nicht.

Aktionsaufnahmen:
Ruhig auch mal mit einer Kamera auf ein Objekt zu laufen, oder durch ein Gang spazieren. Auch wenn
die Aufnahmen dabei verwackelt werden, stört es den Betrachter nicht.

Nicht hin und her Zoomen:
Lieber einmal von weit entfernt Filmen, danach eine gezoomte Nahaufnahme zeigen, oder Nah an ein
Objekt heran, anstatt vergeblich und nervös mit dem Zoom das Objekt zu suchen, nicht zu finden, oder
die Aufnahmen zu verzittern.

Die Kamera auch einmal aus der Hand geben und jemand anderen Filmen lassen:
Jeder hat eine eigene Aufnahme/Filmtechnik. Dadurch wirkt der Film spannender oder man lernt etwas
dazu.

Aufnahmen in einem Raum:
Wenn möglich nicht gegen ein Fenster Filmen, die Aufnahmen werden dunkel

Was soll gefilmt werden:
Alles was nicht gefilmt wurde, kann auch nicht herausgeschnitten werden. Lieber einmal mehr als zuwe-
nig Filmen.

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4 Zusammenschneiden

Zusammenschneiden ist sicher die aufwendigste Angelegenheit.

Zuerst den Film grob in eine Reihenfolge bringen oder in verschiedene Themen gliedern.
Wenn die Themen gegliedert sind ist es einfacher festzustellen, ob eine Aufnahme zum Thema passt
oder nicht.

Mein Grundsatz, auch die tollsten Aufnahmen bringen nicht viel, wenn sie nicht in ein Thema passen.
Entweder als Thema bringen oder rauskippen.

Magix-Programm mit den Unterschiedlichen Ton- Filmspuren.

Fehler! Es ist nicht möglich, durch die Bearbeitung von Feldfunktionen Objekte zu erstellen.

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5 Spezialeffekte

Wenn Teile für die Logik des Filmes fehlen, zur Auflockerung, oder wenn man feststellt das man wenig
Filmmaterial über sich selber hat, kann ein Greenscreen oder auch Chromakey genannt, sinnvoll sein.
Das erfordert ein wenig Übung, ist aber nicht kompliziert.

Es wird eine Szene vor einem Giftgrünen-Tuch nachgestellt. Wichtig ist die Beleuchtung. Auf dem Tuch
dürfen keine, oder möglichst wenig Schatten vorhanden sein. Dies erreicht man mit der Beleuchtung. Im
Baumarkt (OBI) gibt es günstige 500 Watt Lampen. 3 dieser Lampen reichen aus. Es sollten Lampen
sein, welche einen “Fuss“ haben und in der Höhe verstellbar sind. Auch der Lampenkopf sollte verstellbar
sein. Von schräg oben nach unten erreicht man gute Resultate.

Der Darsteller sollte nicht zu nah vor der Leinwand stehen. Bewegt sich der Darsteller hin und her, wird es
auch schwieriger zum richtig beleuchten, ohne dass Schatten auftritt. Am Anfang empfehle ich darum den
Darsteller möglichst wenig zu bewegen. Der Darsteller sollte zudem nichts Grünes tragen, da beim Aus-
blenden der Farbe grün, Teile des Darstellers verschwinden. Am besten sind Farben mit einem möglichst
grossen Kontrast zum Greenscreen - ich verwende oft weisse T-Shirts und Jeans.

Aufstellung Greenscreen von oben. Die Beleuchtung ist höher als der Darsteller und scheint leicht nach
unten. Der Schatten des Darstellers soll hinter den Darsteller gebracht werden, so dass man diesen von
vorne nicht mehr sieht. Die Kamera sollte bei der Gesichtsbeleuchtung Lampe aufgestellt werden, aber
Vorsicht, die Lampen werden sehr warm und können die Kamera beschädigen.
Fehler! Es ist nicht möglich, durch die Bearbeitung von Feldfunktionen Objekte zu erstellen.

Beim Videobearbeitungsprogramm gibt es im Menu unter Greenscreen oder Chromakey eine Beschrei-
bung wie das geht. Im Normallfall blendet man dann die Grüne Farbe unter Effekte aus. Mit dem
Schwellwert- und Überblendbereich-Schalter kann man die optimale Einstellung finden. Ziel ist es die
Leinwand vollständig zum Verschwinden zu bringen und nur noch den Darsteller zu haben. Nun kann ein
Hintergrund für den Darsteller gefunden werden. Dies kann ein Foto sein, oder eine mit Stativ gefilmte
Umgebung -> Spur 1 Hintergrund; Spur 2 Darsteller.

Tipp: An den Rändern bildet sich oft grüne Resten, welche nicht vollständig weg gebracht werden kön-
nen. Hier empfehle ich dann im Programm auf Effekte / Ausschnitt und nur den entsprechenden Aus-
schnitt anzuzeigen, welcher frei von grünen Spuren ist.

Trick mit Souvenirs: Auch Souvenirs können vor einen Greenscreen gestellt oder bewegt werden. (Im
Mauritius-Film, z.B. die Hochzeitsfiguren am Anfang des Films: diese habe ich vor eine grüne Karton-
schachtel gesetzt und mit Hilfe eines Masstabes verschoben) Da nur eine kleine Bühne notwendig ist,
reicht auch nur eine Lampe aus. Bei schönem Wetter kann man diese Aufnahme auch im Freien ohne
Zusatzbeleuchtung versuchen.

Trick Flugzeug- oder Autofenster: Ein Flugzeugfenster fotografieren (oder vom Internet kopieren) und
mit einem Fotobearbeitungsprogramm das Fenster grün ausmalen. Nun kann man das fertig bearbeitete
Bild als JPG speichern und ins Magix-Programm importieren und mit Chromakey das grün ausblenden
und einen Hintergrund einsetzen.

Setzt man ein Hintergrundbild ein, muss man dem Programm den Befehl „Bild von links nach rechts be-
wegen“ eingeben, um einen Flug vorzutäuschen. Dies habe ich gemacht, weil mir dazu die Aufnahmen
fehlten (kein Fensterplatz); das gleiche habe ich mit der Autofahrt zum Hotel unternommen.

Allerdings habe ich die Fahrt hier aus dem Fenster gefilmt und nachher das Autofenster davor gesetzt.
Man kann sich selber noch vor das Fenster setzen, mit einem weiteren Greenscreen. Das gleiche geht für
Metrofahrten, Zugfahren , Liftfahrten (Hintergrund von oben nach unten bewegen), Tramfahrten, und
sonstigen Gagaufnahmen. Mit diesem Trick ist es auch möglich vorzutäuschen, einen Flieger selbst zu
fliegen. Man setzt sich in ein Cockpit, der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt und der Film wird amüsant
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5 Spezialeffekte

und unterhaltsam.

Beispiel anhand Flugzeugfenster:

Das Flugzeugfenster wird mit einem Bildbearbeitungsprogramm grün ausgemalt (Bild 1), danach wird das
als JPG gespeicherte Bild in Magix-Programm importiert und dort über Effekte Chromakey das grün aus-
geblendet (Bild 2). Danach wird ein passendes Bild für den Ausblick gesucht (Bild 3) und hinter Bild 2
gelegt. Bild 3 sollte im Filmbearbeitungsprogramm unter Effekte/Zoom den Befehl von links nach rechts
bewegen erhalten, damit ein Flug vorgetäuscht wird.

Bild 1Fehler! Es ist nicht möglich, durch die Bearbeitung von Feldfunktionen Objekte zu erstellen.

Bild 2Fehler! Es ist nicht möglich, durch die Bearbeitung von Feldfunktionen Objekte zu erstellen.

Bild 3 Fehler! Es ist nicht möglich, durch die Bearbeitung von Feldfunktionen Objekte zu erstellen.

6 Vertonen

Umgebungsgeräusche:
Wird ein Film vertont wirkt das Ambiente, das rüber gebracht werden soll, um einiges besser. Vor allem
wenn viele Touristen vor Ort sind und viel reden, oder wenn Autos vorbeirasen, geht die Stimmung einer
Landschaft oder eines imposanten Bauwerks verloren. Wind kann auch einen negativen Einfluss auf die
Aufnahmen haben. Ohne Windfell tönt der Wind unschön. Hier kann man eine Windspur legen und den
Originalton ausblenden.

Auf folgender Webseite können Geräusche zum Vertonen kostenlos verwendet werden. Natürlich gibt es
sämtliche Programme die gekauft werden können.

http://www.hoerspielbox.de/frameset.htm

Tipp: Wenn eine Küste von weitem gezeigt wird, sollte das Meer leiser sein, als bei Nahaufnahme des
Meeres. Das Meeresrauschen muss auch auf die Wellengrösse abgestimmt sein.

Filmmusik:
Wenn Musik hinterlegt wird, ist das Vertonen weniger aufwendig, weil man dann nicht jeden Filmabschnitt
separat zu vertonen hat. Die Musik sollte zum Film passen. Oftmals schaue ich in Youtube Filmsequen-
zen von bekannten Filmen an und versuche vorzustellen, ob diese zum Film passen oder nicht. Beispiel:
wird ein Film über eine Schiffkreuzfahrt gedreht, kann man überprüfen ob der Titanic-Sound passen wür-
de und ob man überhaupt an diesen Film-Titel kommt.

Dokumentation:
Auflockernd sind auch selber gesprochene Informationen in Form einer Dokumentation. Diese Informati-
onen können zu Hause gefilmt werden. Die Zimmertüre schliessen, die Kamera auf einen Tisch legen,
auf Aufnehmen stellen und den Text allenfalls ablesen. Mit den Bearbeitungsprogrammen lassen sich
Film- und Tonspuren trennen. Nur die Tonspur behalten und unter die gewünschte Szene setzen. Es
können auch Greenscreen-Sequenzen als Doku eingebaut werden.

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6 Vertonen

7 Film exportieren

Filme können mit verschiedenen Formaten exportiert oder auf DVD gebrannt werden. Im Magix-
Programm kann sogar ein interaktives Menu eingebaut werden. Für das gängige DVD Format gilt: PAL ist
die Europäische Norm, NTSC ist in Asien weit verbreitet. Es gibt diverse Freeware-Tools, welche die Ver-
schiedenen Formate umformatieren, oder als DVD brennen.

8 Tipps und Tricks vom SF

Link von SF-Videoschnitt mit Mona Vetsch
http://www.sf.tv/sfwissen/manualx.php?catid=sfwissenmanualx&docid=1

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