From print to pixel - Gesichtserkennung: Was können Maschinen aus unseren Gesichtern lesen und wozu dienen diese Informationen?
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from print to pixel Arbeitsblätter für Schüler_innen Gesichtserkennung: Was können Maschinen aus unseren Gesichtern lesen und wozu dienen diese Informationen? fotomuseum winterthur
BEGRIFFSERKLÄRUNG Einstiegsaufgabe: Werkanalyse Ganze Klasse, 20 min 1. Schau dir das Video der beiden Medienkünstler Rafael Lozano-Hemmer und Krzysztof Wodiczko an. Es handelt sich dabei um eine Video-Installation, die 2016 an der Kunstmesse Art Basel gezeigt wurde. Zoom Pavilion Rafael Lozano-Hemmer und Krzysztof Wodiczko, Zoom Pavilion, 2015 3:52 min, Art Basel, 2016 2. Lies die Fragen durch, schau dir das Video noch einmal genauer an und überlege dir die Antworten: >> Was erleben die Besucher_innen dieser Videoinstallation, wenn Sie den Raum betreten? from print to pixel Gesichtserkennung 2 / 27
>> Beobachte die Reaktionen des Publikums. Wie würdest du reagieren? >> Stelle Vermutungen an: Wie funktioniert die Arbeit und auf welcher Technologie basiert sie? >> Wo bist du bereits mit dieser Technologie in Kontakt gekommen und wofür wird diese eingesetzt? >> Welche Informationen vermittelt die Videoübertragung über die Besucher_innen? >> Was könnte die Absicht der Künstler mit dieser Arbeit sein? 3. Tausche dich im Plenum über deine Antworten aus und erfahre von der Lehrperson mehr über die Videoinstallation. from print to pixel Gesichtserkennung 3 / 27
Begriffsdefinition: Was ist Gesichtserkennung? Partner_innenarbeit, 50 min 1. Lest die Begriffsdefinitionen in den gelben Boxen sorgfältig durch. Gebt den Begriff der Gesichtserkennung in eigenen Worten wieder und überlegt euch weitere Beispiele, wo euch die Technologie im Alltag bereits begegnet ist. (10 min) Facial Detection (Erkennen von Gesichtern) Jochen Tack, Alamy Stock Foto Facial Detection dient dazu, Gesichter auf Bildern oder in Videos zu erkennen. Diesen Mechanismus kennen wir beispielsweise von der Digitalkamera. Er ermöglicht es, auf ein Gesicht zu fokussieren und dieses scharf zu stellen. Oftmals werden erkannte Gesichter durch einen Rahmen hervorgehoben, der genau angibt, wo sich diese befinden. from print to pixel Gesichtserkennung 4 / 27
Facial Recognition (Identifizieren von Gesichtern) Tagging-Funktion von Facebook Bild: https://www.digitaltrends.com/computing/facebook-facial-recognition-privacy/ (zuletzt abgerufen am 07.05.2020) Von Facial Recognition sprechen wir, wenn die künstliche Intelligenz erkennt, wessen Gesicht auf dem Bild ist, also dass sie die Person mit ihrem Namen verknüpfen kann. Dies wird beispielsweise von Facebook beim automatischen Markieren von Personen (engl. Tagging) eingesetzt. Facial Analysis (Analysieren von Gesichtern) Gesichtsanalyse von Geschlecht, Alter und Ausdruck Bild: https://wonderfulengineering.com/ai-can-tell-person-male-female-reading-lips/ (zuletzt abgerufen am 7.5.2020) Die dritte Stufe, Facial Analysis, geht so weit, dass die künstliche Intelligenz die Gesichter analysieren kann, indem sie zusätzliche Informationen mit dem erkannten Gesicht abgleicht oder verknüpft. Dabei können zum Beispiel Emotionen gemessen oder Alter, Geschlecht, sexuelle Ausrichtung, Herkunft oder Einkommen prognostiziert werden. Solche Analysen werden beispielsweise für intelligente Werbebanner verwendet, die die Inhalte durch Scannen der Passant_innen auf ihre Interessen und Konsumverhalten hin anpassen. from print to pixel Gesichtserkennung 5 / 27
2. Macht eine Einschätzung zu den drei Varianten der Gesichtserkennung: Welche findet ihr bedenkenlos, welche problematisch? Begründet die Einschätzung. (5 min) 3. Testet in Partner_innenarbeit die folgenden Anwendungen von Gesichtsanalyse. Eine Person wählt ein Selfie von sich aus und interpretiert es mit David Daos Face/Off Singularity. Die andere Person lässt ihr Gesicht von Stealing your Feelings analysieren. Face/Off Singularity David Dao, Face/Off Singularity, 2020 from print to pixel Gesichtserkennung 6 / 27
Stealing your Feelings Noah Levenson, Stealing your Feelings, 2019 4. Die beiden Webtools Stealing your Feelings und Face/Off Singularity wurden entwickelt, um aufzuzeigen, wie die Gesichtserkennung und -analyse funktioniert. Vergleicht eure Ergebnisse und beantwortet folgende Fragen: (15 min) >> Welche Faktoren können aus der Gesichtsanalyse erhoben werden? Listet diese auf. >> Treffen die Erkenntnisse der Anwendung auf dich zu? Was hat dich dabei überrascht oder erschreckt? from print to pixel Gesichtserkennung 7 / 27
>> Wofür könnten diese Daten verwendet werden? Diskutiert mögliche Einsatzgebiete. Wie funktioniert Gesichtserkennung? Während wir Menschen gut darin sind, Gesichter zu erkennen, muss eine Maschine dies zuerst erlernen. Dafür wird maschinelles Lernen eingesetzt: In einem ersten Schritt geht es darum zu verstehen, was ein Gesicht ist. Dafür sucht die Maschine nach wiederkehrenden Mustern. Durch das Analysieren von Tausenden von Gesichtsbildern lernt also der Computer, was ein Gesicht ausmacht. Mit der Zeit erkennt er die wichtigen Gesichtsmerkmale wie Augen, Nase und Mund und kann dann von jedem Gesicht ein sogenanntes biometrisches Datum erstellen – ein geometrisches Raster, das Gesichtspartien sowie die Abstände zwischen diesen vermisst und zur Identifikation – ähnlich einem Fingerabdruck – genutzt werden kann. Die Funktionsweise der Gesichtserkennung variiert je nach Software sowie nach der Komplexität der Anwendung. Komplexe Systeme, die auch dafür verwendet werden können, um ein Gesicht zu identifizieren, nutzen jedoch in der Regel aufwändige Verfahren und Berechnungen, um das Charakteristische eines Gesichts zu analysieren. Diese Software ist auch dazu in der Lage, sich auf unveränderliche Merkmale zu konzentrieren. Das heißt, dass zum Beispiel Dinge wie Make-Up oder Brillen bei der Gesichtserkennung herausgerechnet oder ignoriert werden. Erkennungssysteme suchen charakteristische Punkte in Gesichtern. Daraus entstehen einzigartige geometrische Formen, vergleichbar mit Fingerabdrücken. Bildquelle: https://medium.com/cracking-the-data-science-interview/snapchats-filters- how-computer-vision-recognizes-your-face-9907d6904b91 (zuletzt abgerufen am 7.5.2020) from print to pixel Gesichtserkennung 8 / 27
ANWENDUNGSBEREICHE Wo kommt Gesichtserkennung zum Einsatz? Einzelarbeit, 30 min In unserem Alltag wird Geschichtserkennung bereits in verschiedenen Bereichen eingesetzt. Sie erleichtert uns viel Arbeit im Alltag und eröffnet neue Möglichkeiten der Kommunikation und Überwachung. Oft begegnen wir ihr, ohne dass wir den Einsatz der Technologie bewusst wahrnehmen. 1. Lies die folgenden Texte zu den verschiedenen Anwendungsbereichen und schaue dir die verlinkten Videos an. Identifizierung Oft dient Gesichtserkennung dazu, die Identität von jemandem zu überprüfen. Dies geschieht beispielsweise bei der automatisierten Passkontrolle, wie sie seit 2018 auch am Flughafen Zürich eingesetzt wird: Eine Maschine scannt den Pass und prüft ihn auf seine Gültigkeit. Anschliessend vergleicht sie ein live aufgenommenes Porträtbild über eine Gesichtserkennungssoftware mit dem Passbild im biometrischen Pass. Wird die Person als der/die Inhaber_in des Passes identifiziert, öffnet sich die Schleusentür. Ergibt sich etwas Verdächtiges, nimmt ein_e Polizist_in zusätzliche Kontrollen vor. Der Flughafen kann dadurch Passkontrollen schneller und mit weniger Personal abwickeln. Rechtlich ist die Technologie unbedenklich, die erhobenen Daten werden umgehend wieder gelöscht und die automatisierte Passkontrolle ist für die Passagiere freiwillig. Ennio Leanza, Flughafen Zürich, automatisierte Passkontrolle, 2017 © Keystone/Ennio Leanza from print to pixel Gesichtserkennung 9 / 27
Ein weiteres Einsatzgebiet ist die Handyentsperrung: Die Daten auf deinem Smartphone sind sensibel und sollten für andere nicht frei zugänglich sein. Zur Sicherung bewähren sich Zahlencodes oder Passwörter sowie der Scan des Fingerabdrucks. Immer mehr Smartphones lassen sich entsperren, indem man sie einfach anschaut. Dazu tastet die integrierte Kamera das Gesicht in 3D ab und erstellt eine Art Höhenprofil, ein Infrarotbild sowie eine Reihe zweidimensionaler Bilder. Um das Gerät zu entsperren, vergleicht das System die erfassten mit den gespeicherten Daten der/des Nutzer_in. Dabei wird auch geprüft, ob die Augen geöffnet sind. Andere Anbieter_innen nehmen einen Scan der Iris vor oder gleichen bloss ein unbewegtes Bild ab. Je nach Methode ist die Technologie sicherer oder weniger sicher. Tests zeigten jedoch, dass sich fast 40% der Geräte mit einfachen Tricks wie einem Foto des/der Inhaber_in täuschen lassen. Überwachung Nicht nur im Bus, am Bahnhof oder am Flughafen, auch in vielen Läden werden wir von Kameras überwacht. Diese Überwachungskameras sind vermehrt mit Gesichts- erkennungsfunktionen ausgestattet. Diese ermöglicht es beispielsweise, bereits registrierte Straftäter_innen schneller und einfacher zu ermitteln. Aus Sicherheitsgründen sind solche Überwachungskameras beispielsweise am Flughafen sinnvoll. Im Detail- handel werden ebenfalls solche Systeme getestet, um Ladendieb_innen zu überführen. Dienen diese zur Gesichtserkennung, ist dies heikel, weil biometrische Daten (z. B. die Geometrie des Gesichts) erfasst und gespeichert werden. Wenn diese sensiblen Gesichtsdaten gestohlen würden, könnten sich Dieb_innen damit in der digitalen Welt als die Person ausgeben. Damit ist zum Beispiel der Zugang zur persönlichen E-Banking-App denkbar. >> Höre dir dazu folgenden Beitrag an: Intelligente Überwachung – Kameras mit Gesichtserkennung sind im Detailhandel heikel, SRF, 29.1.2020, 3:27 min Social Media Auf Social Media-Plattformen wie Snapchat lassen sich Fotos mit Tiergesichtern, Masken oder anderen witzigen Filtern verfremden und verschicken. Vielleicht hast du dich auch schon gefragt, wie es der App gelingt, diese punktgenau auf dein Gesicht zu montierten. Dafür nutzt die Anwendung ebenfalls eine Gesichtserkennungssoftware. Bevor du den Auslöser drückst, wird dein Gesicht genau vermessen: Augen, Knochen, Lippen, Nase, Mund erhalten eine bestimmte Koordinate. Daraus erstellt die Software ausgehend von einem ‹Durchschnittsgesicht› ein bewegliches Modell, das deinen Gesichtszügen from print to pixel Gesichtserkennung 10 / 27
entspricht. Auf dieses werden die Filter anschliessend projiziert. Damit dies funktioniert, wurde die Software anhand von hunderten Bildern durch maschinelles Lernen auf das Erkennen von Gesichtszügen trainiert. Mit Snapchat lassen sich mittels Gesichtserkennungssoftware Filter passgenau aufs Gesicht montieren. Bildquelle: https://medium.com/cracking-the-data-science-interview/snapchats-filters- how-computer-vision-recognizes-your-face-9907d6904b91 (zuletzt abgerufen am 7.5.2020) Vielen Menschen ist nicht bewusst, dass die Daten, Videos und Bilder, die man mit Snapchat macht, auf den Snapchat-Servern gespeichert werden. Dieses Bildmaterial wird dafür verwendet, die Algorithmen zu trainieren und die Technologie weiterzuentwickeln. Dies erklärt auch, warum die Hersteller ein Interesse daran haben, die Plattform gratis anzubieten: So können sie möglichst viel Trainingsmaterial sammeln. Wir helfen also mit unseren privaten Fotos, die Technologie weiterzuentwickeln. Das Unternehmen kann über die Angaben, die man bei der Anmeldung der App machen muss, das Bild mit Gesichtserkennung auch leicht einer realen Person mit dem Namen zuordnen. Bei der Nutzung der App geben wir auch unsere Standortangaben preis: Damit ist es potenziell möglich, dass der Anbieter diese Informationen an Dritte (Marken oder Werbefirmen) weitergibt. Die Profile könnten aber auch von Staaten, Polizei oder Geheimdiensten zur Kontrolle und Überwachung von Personen genutzt oder von Kriminellen missbraucht werden. Personalisierte Werbung Was würde wohl auf einem Werbeplakat stehen, wenn es wüsste, was du dir wünschst? In der Werbebranche wird intensiv nach Möglichkeiten geforscht, Produkte noch gezielter nach den Wünschen der Passant_innen zu bewerben. Gesichtserkennung macht es möglich, nicht nur im Internet detaillierte Angaben über das Konsumverhalten der Menschen zu erheben, sondern auch im öffentlichen Raum Werbebotschaften auf ihre Bedürfnisse zuzuschneiden. In London werden am Piccadilly Circus bereits intelligente from print to pixel Gesichtserkennung 11 / 27
digitale Werbebanner eingesetzt. Sie schalten Werbebotschaften, indem integrierte Kameras versuchen, das Alter, die Geschlechtsidentität und die Stimmung der Passant_ innen erfassen und darauf gezielt reagieren. Auch die Farbe, Modelle und Marken der vorbeifahrenden Autos werden erhoben. In der Schweiz forscht die APG zu einem System mit personalisierter Werbung. Ein Test mit gezielter Werbung in deutschen Supermärkten musste aufgrund der öffentlichen Kritik abgebrochen werden. Die Technologie bewegt sich hier in einem Graubereich: Aus Gründen des Datenschutzes muss gewährleistet sein, dass man aufgrund der erhobenen Daten keine Rückschlüsse auf eine bestimmte Person machen kann. >> Schaue dir hier das Video zum Thema an: Personalisierte Werbung durch Gesichtserkennung, SRF, 10vor10, 28.06.2017, 4:32 min Kontaktloses Bezahlen Sich einfach im Supermarkt nehmen, worauf man Lust hat und den Laden ohne Anstehen wieder zu verlassen – damit wirbt Amazon für seine Supermarktkette Amazon Go. In den USA werden bereits 16 solcher Läden ohne Kassen und Verkaufspersonal betrieben. Dies funktioniert natürlich nicht ganz so einfach wie es klingt: Sensoren und Kameras erfassen die Artikel, die mitgenommen werden. Künstliche Intelligenzen erkennen somit, wer welche Produkte einkauft, und verrechnen den Kund_innen die Kosten beim Verlassen des Ladens über eine App. Darüber, wie dies genau funktioniert, hält sich Amazon bedeckt. Es handelt sich jedoch um eine Kombination verschiedener Technologien wie Bewegungstracking, Gesichtserkennung und Produkterfassung. Datenschützer_innen kritisieren, dass beim Einkauf in einem Amazon Go-Supermarkt für die Kund_innen nicht nachvollziehbar ist, welche Daten gesammelt werden und was damit passiert. Gefahren sehen sie in der Möglichkeit, daraus detaillierte Kund_ innenprofile zu erstellen und diese an Dritte weiterzugeben. Auch personalisierte Preise wären aufgrund der erfassten Daten denkbar. Zurzeit arbeiten in der Schweiz auch Valora und Migrolino an Ladenkonzepten nach dem Vorbild von Amazon Go: Migrolino will den Ladenzugang über Gesichtserkennung oder die Smartphone-Identifikation testen. Valora plant Mini-Shops, in denen Kund_innen über eine App Produkte scannen und diese damit bezahlen. Auch den Einsatz von Gesichtserkennung am Kaffeeautomaten wird getestet. Die Einzelhändler erhoffen sich davon, den Kaufprozess rascher abzuwickeln, Kosten zu sparen und die Läden ausserhalb der Öffnungszeiten betreiben zu können. Sie gelangen damit aber auch an Kund_ from print to pixel Gesichtserkennung 12 / 27
innendaten, die ihnen viel über das Kaufverhalten verraten. Diese können dafür eingesetzt werden, den Kund_innen durch gezielte Werbung oder Produktvorschläge mehr zu verkaufen oder ihre Zahlungsbereitschaft besser zu nutzen. Noch ist offen, wann und ob die Technologie eingeführt wird. Die Richtlinien zum Datenschutz sind in der Schweiz strenger als beispielsweise in den USA. Es braucht für den Einsatz von Gesichtserkennungssystemen das ausdrückliche Einverständnis der Kund_innen. Die Einführung hängt auch stark von der Akzeptanz der Technologie in der Bevölkerung ab. >> Schau dir hierzu das Werbevideo von Amazon Go an: Introducing Amazon Go and the world’s most advanced shopping technology, 1:49 min 2. Was hältst du vom Einsatz der Technologie? Ist sie unheimlich oder unheimlich gut? Schreibe eine Pro- und Kontra-Liste für jeden der vorgestellten Bereiche. 3. Ergänze in einer dritten Spalte, ob du die Technologie nutzt – oder nutzen würdest, wenn sie bei uns eingeführt würde. Pro Kontra from print to pixel Gesichtserkennung 13 / 27
FEHLERANFÄLLIGKEIT Gruppe A Wie gut funktioniert Gesichtserkennung? Gruppenarbeit 45 min 1. Schaut euch das Video an. (5 min) Gut zu wissen: Wie gut funktioniert die automatische Gesichtserkennung?, Bayerischer Rundfunk, 09.01.2019, 3:20 min Videoüberwachung im öffentlichen Raum Bis Ende Juli 2018 lief am Berliner Bahnhof Südkreuz eine Untersuchung zur automatischen Gesichtserkennung. Die Behörden wollten herausfinden, wie zuverlässig die neue Technik funktioniert. Das Ergebnis ist beunruhigend. 2. Diskutiert die Erkenntnisse der Untersuchung in der Gruppe: (5 min) >> Warum ist das Resultat beunruhigend? >> Welche Konsequenzen könnte eine falsche Gesichtserkennung haben? from print to pixel Gesichtserkennung 14 / 27
3. Lest nun den folgenden Text durch, dieser gibt euch Antworten auf die diskutierten Fragen. (5 min) Vor welche Herausforderungen stellt uns die Technologie? Fehleranfälligkeit Das Beispiel vom Berliner Bahnhof Südkreuz zeigt, dass alleine an diesem Bahnhof aufgrund der Fehlerquote bei der Identifizierung durch Gesichtserkennung pro Tag 100 Personen falsch verdächtigt werden. In den USA beispielsweise werden die Porträtbilder der Führerscheine für die Gesichtserkennung durch Polizei und Geheimdienste zur Bekämpfung von Kriminalität eingesetzt. Somit wurden die Daten eines grossen Teils der Bevölkerung ohne ihr Wissen eingesetzt. Da die Technologie aber sehr fehleranfällig ist, kommt es zu einer Vielzahl falscher Identifikationen, was zu verpassten Flügen, langwierigen Verhören, Platzierung auf Beobachtungslisten, unnötigen Polizeikontrollen oder gar zu falschen Verhaftungen führt. 4. Was müsste unternommen werden, damit die Technologie weniger fehlerhaft wäre? >> Überlegt euch Massnahmen, die Programmierer_innen, Nutzer_innen, die Behörden oder Datenschützer_innen treffen könnten und erstellt daraus einen Plan von Massnahmen. (20 min) 5. Setzt euch mit je einem/einer Vertreter_in der anderen 2 Gruppen zusammen. Stellt das bearbeitete Problem und den Massnahmenplan euren Mitschüler_innen vor. (10 min) from print to pixel Gesichtserkennung 15 / 27
VORURTEILE UND DISKRIMINIERUNG Gruppe B Wie gut funktioniert Gesichtserkennung? Gruppenarbeit 45 min 1. Schaut euch das Beispiel an: «Google Photos, y‘all fucked up. My friend‘s not a gorilla.» Twitter-Post von Jacky Alcine, 29. Juni 2015 Quelle: https://twitter.com/jackyalcine/status/615329515909156865 «Google Photo, Ihr habt‘s vergeigt», schrieb Jacky Alciné 2015 auf Twitter. «Meine Freundin ist kein Gorilla». Google Photo ist ein Programm, das den Nutzer_innen von Smartphones das Sortieren ihrer Bilder erleichtern soll, indem es über eine Bilderkennungssoftware Fotos mit bestimmten Begriffen taggt und so kategorisiert. Die Gesichtserkennung hatte das Schwarze Paar versehentlich als Gorillas markiert. Da Alciné selbst Softwareentwickler ist, wusste er auch sofort, weshalb das Problem bei Google Photo aufkam. So twitterte er: «Ich weiss, Wie das passiert ist; das Problem liegt aber auch beim Warum.» 2. Diskutiert in der Gruppe: (10 min) >> Wie könnte die falsche Bezeichnung zustande gekommen sein? from print to pixel Gesichtserkennung 16 / 27
>> Warum ist diese problematisch? 3. Lest nun den Text auf dem Zusatzblatt durch, dieser gibt euch Antworten auf die diskutierten Fragen. (5 min) Vor welche Herausforderungen stellt uns die Technologie? Vorurteile und Diskriminierung Die peinliche Gorilla-Panne von Google Photo zeigt, dass Systeme durch falsches Tagging Fehler generieren, aber ihnen die nötige Sensibilität fehlt, die ethisch- moralischen Verbindungen herzustellen. Bei diesem Beispiel ist dies besonders schmerzvoll, denn durch das Tagging wurde ein rassistischer Wort-Bild-Bezug hergestellt, der bereits seit der Versklavung Schwarzer Menschen herabwürdigend wirken soll. In der Automatisierung können sich angelernte ‹Vorurteile› wiederholen. Wir sprechen von Vorurteilen (Biases), wenn das Gesichtserkennungssystem diskriminierende (z.B. rassistische oder sexistische) Muster in der Programmierung widerspiegelt. Google hat sich für den Fehler entschuldigt, das Problem jedoch bloss oberflächlich behoben, indem der Begriff «Gorilla» aus den möglichen Tags gelöscht wurde. Google Photo ist aber kein Einzelfall: Joy Buolamwini vom MIT Media Lab testete in ihrer Studie die Gesichtserkennungssoftwares von Microsoft, IBM und dem chinesischen Unternehmen Face++. Dabei stellte sie fest, dass die Softwares Gesichter von weissen Männern eindeutig besser erkennen als die aller anderen, darunter insbesondere die von Schwarzen Frauen und Frauen of Colour: Während weisse Männer mit einer durchschnittlichen Fehlerquote von 0,3 Prozent erkannt wurden, steigt diese Zahl bei Frauen of Colour auf 30,3 Prozent.1 Einer der Gründe dafür ist die mangelnde Vielfalt des Bildmaterials, das für das Training der Systeme verwendet wird. Je nach Trainingsset sind rund 75% der Trainingsbilder ‹männlich› und 80–85 % der Bilder zeigen weisse Menschen oder Menschen die von Programmierer_innen als weiss gelesen werden, obwohl sie sich als Person of Colour bezeichnen. Schwerwiegende Folgen davon sind beispielsweise, dass automatisch fahrende Autos Schwarze Personen und Personen of Colour weniger gut erkennen, mit Gesichtserkennung ausgestattete Kameras diese versehentlich falsch oder nicht identifizieren oder in automatisierten Bewerbungsverfahren Schwarze Frauen und Frauen of Colour automatisch ausgeschlossen werden. 1 Joy Buolamwini, Gender Shades: Intersectional Accuracy Disparities in Commercial Gender Classification, S.1, (MIT Media Lab 2018). from print to pixel Gesichtserkennung 17 / 27
4. Was müsste unternommen werden, damit die Technologie nicht rassistisch und frei von Diskriminierung wäre? Überlegt euch Massnahmen, die Programmierer_innen, Nutzer_innen, die Behörden oder Datenschützer_innen treffen könnten und erstellt daraus einen Plan von Massnahmen. (20 min) 5. Setzt euch mit je einem/einer Vertreter_in der anderen 2 Gruppen zusammen. Stellt das bearbeitete Problem und den Massnahmenplan euren Mitschüler_innen vor. (10 min) from print to pixel Gesichtserkennung 18 / 27
SCRAPING Gruppe C Wie gut funktioniert Gesichtserkennung? Gruppenarbeit, 45 min 1. Schaut euch das Video an und testet die Suchmaschine selbst. (10 min) Unsere Gesichter hinterlassen Spuren im Internet. Ein Test von SRF zeigt: Mit wenig Aufwand lassen sie sich finden – und identifizieren. Unsere persönlichen Spuren im Web, SRF 10vor10, 07.02.2020, 5:54 min 2. Diskutiert in der Gruppe: (5 min) >> Welche Einschätzungen der Politiker_innen teilst du? Die Chancen oder Sorgen? >> Welche Bilder von dir im Netz sollen deine Eltern, Lehrpersonen oder zukünftige Vorgesetzte nicht sehen können? 3. Lest nun den Text auf dem Zusatzblatt durch, dieser gibt euch Antworten auf die diskutierten Fragen. (5 min) from print to pixel Gesichtserkennung 19 / 27
Vor welche Herausforderungen stellt uns die Technologie? Scraping Das SRF Experiment mit den Wahlkandiat_innen zeigt, wie leicht öffentliche Bilder aus sozialen Plattformen vollautomatisch durch frei erhältliche Gesichtserkennungstechnologie identifiziert werden können. Überraschend ist, wie gut die Personen in Menschenmassen und auch aus dem Profil erkannt werden konnten. Die Information, ob jemand am Frauen*streik, an der Street Parade, am Schwingfest oder am Pride Festival war, könnte politisch gegen die Person verwendet werden oder persönliche Interessen preisgeben, die die Person nicht öffentlich machen möchte. Problematisch ist, dass dabei auch Bilder auftauchen, die bereits gelöscht wurden, bei denen den Personen nicht bewusst war, dass sie fotografiert wurden, und die die Nutzer_innen nicht selbst ins Netz gestellt haben. Auch Fälle von falschen Identifikationen sind irreführend. Was SRF als Test im Kleinen ausprobiert hat, ist auch im grossen Stil möglich. Dafür braucht es neben der Gesichts-Suchmaschine entsprechende Daten: Fotografien, auf denen Menschen abgebildet sind, und mehrere Porträts inklusive Namen zur Identifikation, um eine biometrische Datenbank aufzubauen. Obwohl es die Nutzungsbedingungen verletzt, können Bilder von Social-Media-Plattformen und Webseiten mit im Netz erhältlichen Anleitungen sowie grundlegenden Programmierkenntnissen massenweise heruntergeladen werden. Dieses illegale Herunterladen von Bildern aus dem Netz wird als ‹Scraping› bezeichnet. Die Scraper_ innen zapfen Plattformen wie Facebook, Instagram, YouTube und Twitter an, bedienen sich aber auch an Nachrichtenportalen oder Webseiten von Arbeitgeber_innen, die Fotos ihrer Mitarbeitenden veröffentlichen. Aufsehen erregte Anfang 2020 das US-amerikanische Start-up Clearview, das drei Milliarden Fotos aus öffentlich zugänglichen Quellen abgesaugt haben soll. Es verfolgt das Ziel, von jeder Person, deren Bilder online verfügbar sind, ein gutes Porträtfoto abzuspeichern. Daraus entwickelte Clearview eine App, die es ermöglichen soll, all diese Personen identifizieren zu können. In den USA wird die App bereits von Strafverfolgungsbehörden eingesetzt, für private Nutzer_innen ist sie (noch) nicht erhältlich. Datenschützer_innen warnen davor, dass die Plattform die Persönlichkeitsrechte der erfassten Personen verletze. Zudem könnte die App dafür missbraucht werden, Nachforschungen über politische Gegner_innen anzustellen, Personen zu überwachen oder auszuspionieren. 4. Was müsste unternommen werden, damit Scraping verhindert werden könnte und Porträtbilder im Netz besser geschützt sind? Überlegt euch Massnahmen, die Programmierer_innen, Nutzer_innen, die Behörden oder Datenschützer_innen treffen könnten und erstellt daraus einen Plan. (15 min) from print to pixel Gesichtserkennung 20 / 27
5. Setzt euch mit je einem/einer Vertreter_in der anderen 2 Gruppen zusammen. Stellt das bearbeitete Problem und den Massnahmenplan euren Mitschüler_innen vor. (10 min) from print to pixel Gesichtserkennung 21 / 27
SCHUTZMASSNAHMEN Warum soll ich mich vor Gesichtserkennungs- software schützen? Es scheint vielleicht kein grosses Problem zu sein, wenn du darüber nachdenkst, was deine Daten anderen verraten: Wen interessiert es schon, welches Ferienselfie du postest oder welche Snaps du verschickst? Das Problem ist, dass wir nicht mehr vollständig kontrollieren können, was mit diesen Bildern passiert. Unternehmen und Datenhändler_ innen können daraus intime digitale Muster lesen: Deine Gewohnheiten, Bewegungen, Beziehungen, Vorlieben, Ansichten und Geheimnisse. Wichtig ist deshalb, dass du vorsichtig damit umgehst, welche Bilder und Daten du ins Netz stellst. Du kannst Einfluss auf die Verwendung der Profilbilder nehmen, indem du auf Social-Media-Plattformen sorgfältig die Einstellungen prüfst und dem System nicht erlaubst, dass es dich auf Fotos erkennt und markiert. Kontrolliere auch, auf welchen Fotos du dich und andere markiert hast, und entferne die Markierungen. Gib auch deinen Standort nur da preis, wo dies unbedingt notwendig ist. Motiviere auch Kolleg_innen, Freund_innen und Verwandte, dass sie dich bei der Kontrolle dieser flüchtigen Daten unterstützen. Praktische Überprüfung mit dem Data Detox Kit Hausaufgabe, 30 min Die NGO Tactical Tech hilft dir mit dem Data Detox Kit, deine digitale Sicherheit und Privatsphäre zu erhöhen. Folge der Anleitung schrittweise und setzte sie auf deinem eigenen Smartphone um. >> https://datadetoxkit.org/de/privacy/essentials Was ist Datenschutz? Der Begriff Datenschutz ist in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts aufgekommen und wird als Schutz der Privatsphäre bei der Datenverarbeitung und als Schutz des Rechts auf informationelle Selbstbestimmung definiert. Das heisst jede Person kann selbst entscheiden, welche Personendaten für wen zugänglich sein sollen und wofür diese verwendet werden dürfen. Die konkreten Datenschutzbestimmungen unterscheiden sich aber von Land zu Land. Bei der Gesichtserkennung werden Personendaten1 erhoben, die eine eindeutige Identifizierung der jeweiligen Person ermöglichen. Diese Daten sind besonders sensibel from print to pixel Gesichtserkennung 22 / 27
und schützenswert. Werden diese ohne Einwilligung der Person erhoben oder verarbeitet, werden die Grundrechte und Grundfreiheiten der Person gefährdet und es kann rechtlich dagegen vorgegangen werden.2 Das Datenschutzgesetz regelt die Nutzung von Gesichtserkennungssoftware für Private, Behörden und Staaten. Auch Anbieter_innen und Betreiber_innen von Online-Plattformen unterliegen grundsätzlich dem Datenschutzgesetz und haben die Pflicht, die Rechte ihrer Nutzer_innen zu schützen. 1 Unter Personendaten verstehen wir alle Informationen, welche einer Person zugeordnet werden können, also zum Beispiel: Adressdaten, Alter, persönliche Interessen und Neigungen, Standortdaten, welche ein Handy via GPS aufzeichnet, eigenes Bild (z.B. Profilfoto), etc. 2 Einen umfassenden Einblick über die Bedeutung des Datenschutzes in der Schweiz gibt die Seite des Bundes und das vom Eidgenössischen Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragten EDÖP und der nationalen Plattform zur Förderung von Medienkompetenzen «Jugend und Medien» des Bundesamts für Sozialversicherungen BSV erarbeitete Lehrmittel für Kinder und Jugendliche: https://www.edoeb.admin.ch/edoeb/de/home/datenschutz/Internet_und_Computer/jugend-und- internet/lehrmittel-datenschutz.html Hast du gewusst? Als erste Stadt der Welt beschloss San Francisco im Mai 2019 den Einsatz von Gesichtserkennungstechnologie zu verbieten. Weder Behörden noch die Stadtpolizei dürfen die Technologie nutzen. Der Stadtrat begründet diesen Entscheid mit dem Schutz der Bürger_innenrechte. San Francisco ist ein wichtiges Zentrum der Technologiebranche und nimmt durch die Regulierung seine Verantwortung im sicheren Umgang mit neuen Technologien wahr. Welche Schutzmassnahmen haben Künstler_innen und Aktivist_innen entwickelt? Einzelauftrag, 15 min Auch zeitgenössische Kunstschaffende und Aktivist_innen reagieren auf das aktuelle Thema der Gesichtserkennung und entwickeln Ideen dafür, wie man sich dagegen zur Wehr setzen könnte. Dass diese auch ganz praktische Anwendungen in der Forschung oder in Protestbewegungen finden, zeigen die folgenden Beispiele. 1. Schaue dir das Video von der Computerwissenschaftlerin und Aktivistin Joy Buolamwini an. Sie hat sich mit dem Problem der diskriminierenden Algorithmen im Rahmen ihrer Doktorarbeit am MIT Media Lab auseinandergesetzt und Lösungsansätze dafür entwickelt. from print to pixel Gesichtserkennung 23 / 27
Joy Buolamwini, TED Talk: Wie ich Vorurteile in Algorithmen bekämpfe, TED Institute, 2017, 8:45 min 2. Beantworte folgende Fragen: >> Welche Probleme beschreibt die Wissenschaftlerin? >> Wie kommen diese zustande? >> Mit welchem Ansatz geht Joy Buolamwini dagegen vor? from print to pixel Gesichtserkennung 24 / 27
Adam Harvey, Tarnkunst Der US-amerikanische Künstler und Forscher Adam Harvey lebt und arbeitet in Berlin. In seiner Arbeit beschäftigt er sich mit Überwachung, Privatsphäre und Computer- technologie. In seinem Projekt CV Dazzle entwickelt er eine Art modisches Tarnsystem, das vor Gesichtserkennung schützen soll. Der Name leitet sich von einer Methode ab, bei der kubistisch inspirierte Muster verwendet wurden, um die Grösse und Position der Schlachtschiffe zu tarnen. Diese wurde im Ersten Weltkrieg von der Royal Navy und der US-Navy eingesetzt. In ähnlicher Weise nutzt er Frisuren und Make-up zur Umgestaltung des Gesichts. Damit durchbricht er die Anhaltspunkte der Erkennungssoftware eines menschlichen Gesichts wie Symmetrie, Konturen, und Position der Gesichtsmerkmale. Es entsteht ein modisches «Anti-Gesicht». >> Weitere Informationen zum Künstler und Projekt: https://ahprojects.com/cvdazzle/ >> Look Book: https://cvdazzle.com/ Hast du gewusst? Dass diese Tarnung nicht nur eine alltagsferne modische Idee ist, zeigen die Proteste in Honkong: Seit 2019 finden in der Sonderverwaltungszone Demonstrationen gegen den chinesischen Einfluss und die gegenwärtige Regierung und Gesetzgebungen statt. Dabei werden Demonstrant_innen durch Kameras mit Gesichtserkennungssoftware und anderen digitalen Spionagemethoden identifiziert und verfolgt. Die Demonstrant_innen entwickelten einfache, aber wirkungsvolle Methoden, um das erlassene Vermummungsverbot mit Gesichtsmasken zu umgehen. So verdecken sie ihre Gesichter mit Frisuren, Regenschirmen, Kappen und Brillen. Mit billigen Laserpointern stören sie teure Erkennungssysteme. Daraus entstehen neue Formen des Widerstands. >> Schau dir hier das Video an, wie eine entsprechende Frisur gemacht wird: https://www.independent. co.uk/news/world/asia/hong-kong-protests-mask-ban-china-face-covering-hairstyle-a9145181. html?jwsource=cl >> Und lies hier mehr über die Protestbewegung und ihre Schutzmassnahmen: https://www.faz.net/ aktuell/feuilleton/medien/cyberpunk-in-hongkong-der-kampf-gegen-digitale-spionage-16320838. html from print to pixel Gesichtserkennung 25 / 27
Gestalterischer Auftrag Partner_innenarbeit, 45 min 1. Lass dich vom Look Book von Adam Harvey inspirieren. Erstelle selbst ein verhülltes oder verfremdetes Porträt von deinem Gesicht, mit dem Ziel, dass dieses von einer Gesichtserkennungssoftware nicht erkannt würde. Nutze dazu Schminke, Frisur oder aufklebbare Elemente (z. B. aus dem Fasnachtsbedarf). CV Dazzle Look 1, 2010. Foto: Adam Harvey CV Dazzle Look 2, 2010. Für DIS Magazine, Foto: Adam Harvey CV Dazzle Look 3, 2010. Für DIS Magazine, Foto: Adam Harvey CV Dazzle Look 4, 2010, Für DIS Magazine, Foto: Adam Harvey Quelle: https://ahprojects.com/cvdazzle/ Styling Tipps ——Trage ungewöhnliche Schminke auf, die mit deinem Hautton und den Konturen des Gesichts in Farben und Richtungen kontrastiert: helle Farbtöne auf dunkler Haut, dunkle Farbtöne auf heller Haut. Eckige Formen und scharfe Kanten. ——Der Bereich, in dem sich Nase, Augen und Stirn überschneiden, ist ein wichtiges Gesichtsmerkmal. Indem du diesen Bereich mit den Haaren oder Dekoelementen from print to pixel Gesichtserkennung 26 / 27
verdeckst, erschwerst du der Software die Erkennbarkeit deines Gesichts. ——Der Algorithmus erwartet eine Symmetrie des Gesichts. Brich diese mit gestalterischen Eingriffen. ——Versuche auch die elliptische Kopfform zu verändern – Haare, Rollkragenpullover oder Modeaccessoires können dabei helfen! 2. Halte die Inszenierung fotografisch fest. 3. Zusatzaufgaben: >> Überlege dir, wie ein kluger Post auf Social Media lauten müsste, um deine Freund_ innen auf die Thematik der Gesichtserkennung aufmerksam zu machen. >> Optional: Teilt die Bilder im Klassenchat und juriert das Originellste! from print to pixel Gesichtserkennung 27 / 27
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