GC Tennis Unsere weiteren Sektionen - Magazin 2022 - atelier zürich gmbh
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42 Frischzellenkur in Etappen Die Traditionsanlage erstrahlt in neuem Glanz! Auf dem Parkplatz gründelte nach längerem Regen eine Entenfamilie, die Tribüne aus den 1950er Jahren war bei allem Charme erneuerungsbedürftig, das Clubhaus nicht mehr ganz taufrisch. Nach zehn Jahren kontinuierlicher Sanierungsarbeit ist die schönste Anlage der Schweiz bereit für die nächsten hundert Jahre! Er steht nicht gerne im Mittelpunkt. besondere Blutgruppe war ein Glücks- zusammen mit dem Vorstand und den Aber wenn es um die Bausubstanz der fall für die Sektion. Nach bald 100 Jahren Fachleuten – dafür gesorgt, dass das GC-Tennisanlage an der Kartausstrasse Clubbetrieb stand eine umfassendere alte Clubjuwel fachgerecht poliert wird. geht, kommt man um Vorstandsmit- Sanierung ins Haus. Nicht auf Hochglanz wohlgemerkt, glied Norbert Grimm nicht herum. «Bau- sondern eher «seidenmatt». probleme wurden in meiner Familie Die Fäden hielt dabei in den letzten am Mittagstisch diskutiert. Ich bin unter rund zehn Jahren Norbert Grimm in der Wandel mit spürbarer Wirkung Ingenieuren und Architekten aufgewach- Hand. Mit Sachverstand, striktem Zeit- Denn es ging nicht um Luxus, sondern sen, habe quasi Backsteine im Blut», plan, unermüdlichem Milizeinsatz und vielmehr darum, die Qualitäten der sagt der Anlagenverantwortliche. Diese fester Hand auf den Kosten hat er – Anlage für die nächste Generation zu
Die Anlage in neuem Glanz 43 erhalten. Die Vision des Vorstands war, Wohfühlfaktor, sondern auch die Um- unterbrechen? Ein Masterplan musste die funktionale Sportanlage in eine sätze markant gestiegen. her! Ganz oben auf die Prioritätenliste sportliche Wohlfühloase mit optimalen setzte man die Plätze, schliesslich Trainings- und Spielbedingungen zu Vom Weizenfeld zum Spielfeld wollen die Mitglieder vor allem eines: verwandeln. Denn angesichts heutiger 1923 bezog die Tennis Sektion des Tennis spielen. Zweite Priorität hatten Freizeitmöglichkeiten braucht es Grasshopper Clubs die Anlage. Die die Gebäudehüllen, denn es galt, mehr als zur Gründungszeit des Clubs, Scheune eines ehemaligen Bauernhofs historische Bausubstanz nachhaltig für um die Mitglieder über die Spielzeit war zum Clubhaus, das umliegende die Zukunft zu sichern. Nicht zuletzt hinaus auf die Anlage zu locken – bei- Kulturland zu Spielfeldern geworden. ging es um Aufenthaltsqualitäten, also spielsweise eine digitale Infrastruktur Ende der 1930er Jahre wurde erst- um Innenraumgestaltung, die Begrü- auf aktuellem Stand der Technik. mals ausgebaut – auf neun Sandplätze. nung der Anlage und die Qualität der Die Zuschauertribüne von 1949 wurde Verpflegung, denn auch der Rahmen Der Plan ist offensichtlich aufgegan- schon in den 1950er Jahren erweitert: muss stimmen. gengen: Die Sandplätze geniessen Die legendären Exhibitions der Kramer- nach wie vor den Ruf, die besten der Truppe lockten viel Publikum an. Der Vier-Phasen-Plan Schweiz zu sein, ihre neue Beleuch- 1956 kam der Loungeanbau zum Um die grosse Aufgabe zu meistern, tung entspricht gar internationalem Clubhaus, später folgten der Hartplatz entwickelten die verantwortlichen Vor- Turnierstandard. Ein ungewöhnliches und weitere Anpassungen am Club- standsmitglieder einen Vier-Phasen- Bijou ist die permanente Rolex auf der haus. Vor zehn Jahren sah der neue Plan: Zuerst wurden die Schulden vom Anlage. Sie findet man weltweit nur Vorstand die Zeit gekommen, die letzten Ausbau des Clubhauses abge auf zwei weiteren Plätzen: in Wimbledon Anlage sukzessive für das zweite Club- baut, in Phase zwei die nötigen Reserven und Doha. Im Bistro und in der angren- jahrhundert bereit zu machen. Doch aufgebaut, dann wurde in Etappen zenden Lounge sind nach dem neuen wie sanieren, ohne Mitgliederbeiträge saniert, jeweils zwischen Ende der Innen- und K üchenausbau nicht nur der zu erhöhen und den Tennisbetrieb zu alten und Beginn der neuen Saison.
44 So erstrahlen heute Plätze und Tribünen, zusammengearbeitet, sagt Innenar erfordern die alten Garderoben, ein der Parkplatz mit Treppenaufgang, die chitektin Claudia Silberschmidt vom Balanceakt zwischen Modernisierung Grünanlagen, das pittoreske Clubhaus renommierten Atelier Zürich. Sie der Infrastruktur und Erhalt ihres be- inklusive Bistro und Lounge in frischem zeichnete für die Innenräume des sonderen Charakters. Wichtig war der Glanz. Wenn in naher Zukunft mit der Clubhauses mit Lounge und Bar Umgang mit der historische Fassade, Garderoben- und Heizungsssanierung und für das Farbkonzept der Fassade dem Gesicht der Anlage: grün wie die Arbeiten abgeschlossen sind, verantwortlich, in enger Zusammen die Umgebung, weiss wie das Tenue, beginnt Phase vier: der Aufbau von arbeit mit BKG Architekten, die für die ziegelrot wie die Sandplätze und das Reserven für die nächste Generation! bauliche Sanierung zuständig waren. Mauerwerk des Clubhauses – die drei Zu tun gibt es im kleineren Rahmen Die Ästhetik der Tenniswelt hatte es Hauptfarben des Tennissports. Mit freilich weiterhin. Beispielsweise am der passionierten Unternehmerin und dieser Farbwahl war auch die Denkmal- Hartplatz, wo Bodensenkungen eine Gestalterin vom ersten Moment an pflege glücklich, denn sie ist histo- Herausforderung bleiben. angetan. risch korrekt. Wir haben aber die Töne und ihre Feinabstimmung optimiert. Frau Silberschmidt, was war die Herausforderung bei der Umgestal- Was macht gute Innenarchitektur Innenarchitektin tung des Clubhauses? aus? Claudia Silberschmidt Anspruchsvoll war die Etappierung: Sie muss eine durchdachte Grundstruk- in sehr kurzen Bauphasen sinnvolle tur bieten, die den Abläufen im Alltag im Gespräch Schritte zu machen, die dem Gesamt- dient. Ein zweiter Aspekt sind Farben, ziel dienen, aber auch für die nächste Formen und Materialien, die zum Ort Noch selten habe sie mit einem so Tennissaison funktionieren. Die Vor und zu seinen Nutzern passen. Und perfekt vorbereiteten Auftraggeber bereitung und die Zeitplanung mussten dann gilt es natürlich, das gewisse Etwas repräsentaten wie Norbert Grimm perfekt sein. Viel Fingerspitzengefühl hinzuzufügen. Ein altes Gebäude wie
Die Anlage in neuem Glanz 45 Und das «gewisse Etwas», von dem Sie sprachen? Wir haben im Haus viele Elemente mit Potential vorgefunden. Ihnen wollten wir einen starken Auftritt geben. Die Siegerwimpel an den Wänden wurden zum erweiterbaren Schirm einer massgefertigten Lampe. Mit jedem Sieg des Clubs wird sie grösser und opulenter – es ist noch viel Platz! Dann sah ich wunderbare alte Tennis- schläger. Davon wollten wir mehr! das Clubhaus ist für mich als Desig P ositionierung des Loungebereichs Also haben wir einen Aufruf bei den nerin ein Geschenk. Die spürbare Ge- und des bestehenden, langen Ess- Mitgliedern gemacht. Die Resonanz schichte, die Details, die Fassade, das tischs, der vielfältig nutzbar sein sollte, war gross. Lieblingsschläger, histo Tennisthema: Das ist eine tolle Basis, vom Teamdinner bis zur Vorstands rische Modelle, Rackets, mit denen erfordert aber auch eine tiefgründige sitzung. Die Akustikdecke sorgt für wichtige Siege errungen wurden, haben Auseinandersetzung. Man muss sich einen angenehmen Raumklang. Die wir zu einem dreidimensionalen in den Ort hineinspüren, Prinzipien be Präsentations- und Konferenztechnik Wandbild zusammengefügt. Die histori- greifen, Verwandtschaften aufgreifen verbirgt sich im Schrank unter schen Fotografien ordneten wir im und mit den Bedürfnissen abstimmen. dem Grossbildschirm. Es war expliziter alten Teil der Hauses neu an. Die Bilder Wunsch und ganz in unserem Sinn, wurden samt ihren alten Rahmen in Ihre Hauptaufgabe war die Club- die Vitrinenschränke wiederzuverwen- neue, weisse Rahmen gesetzt. Alt und lounge … den. Beim Sitzmobiliar war Flexibili- Neu bereichern einander! Hier haben wir die Farbthemen der tät gewünscht, Elemente, die im Innen- Fassade und des Tennis wiederaufge- und Aussenbereich verwendbar, Text: Silke Schmeing griffen. Wir haben Wände, die Decke, wetterfest und mobil sind. Die falt Bilder Seite 43 und 44 (links): Immoairpics das Gebälk farblich gut eingebunden. baren Regiestühle sind ein Volltreffer: Alle anderen Bilder: Martin Guggisberg Dadurch und durch die Platzierung Sie passen zum Sport, zum Stil und des Mobiliars wirkt der Raum ruhiger, zu den funktionalen Anforderungen. grösser, einladender. Auch die er All das fügten wir unter einem Nenner Die GC Tennis Sektion Ouvert dankt weiterte Bar wurde ins Farbkonzept zusammen: sportlich, schlicht, hell, allen beteiligten Planern und Hand- integriert. Wichtig war uns die elegant. werkern herzlich!
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