I Gesundheitskompetenz durch gute Gesundheitsinformationen fördern- ÖPGK
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sozialministerium.at Gesundheitskompetenz durch gute Gesundheitsinformationen fördern– der Zugang der österreichischen Plattform Gesundheitskompetenz (ÖPGK) i Christina Dietscher Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Edith Flaschberger Gesundheit Österreich GmbH Gesundheit und Konsumentenschutz Leiterin Arbeitsgruppe Gute Gesundheitsinformation Steckborn, 17. Jänner 2020
sozialministerium.at Österreichische Plattform Gesundheitskompetenz – seit 2015 • Ziel und Zweck: Bundesweite Unterstützung der Umsetzung des Gesundheitsziels 3 „Die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung stärken“ zunächst bis 2032 durch • Koordination und Bündelung von Maßnahmen auf Bundes-Ebene • Entwicklung und Verbreitung von Wissen („Agenda-Setting“) • Impulse für neue Maßnahmen • Koordinationsstelle am FGÖ, intersektorales „Kern-Team“ unter Vorsitz des BMASGK als strategisches Gremium • Fokus auf: Umsetzer – v.a. Organisationen 2 https://oepgk.at/
sozialministerium.at Gesundheitskompetenz – wichtig für Gesundheit und Lebensqualität! Personen mit geringer GK … • treffen ungünstigere Gesundheitsentscheidungen (z.B. Bewegung) • nutzen weniger Vorsorgeangebote und mehr Akutbehandlungen • kommen häufiger ins Krankenhaus • verstehen Gesundheitsinformationen schlechter • tun sich schwerer, Medikamente richtig einzunehmen • tragen weniger aktiv zu Behandlung und Pflege bei • haben mehr ungeplante Wiederaufnahmen und ein höheres Komplikations-Risiko • haben im Alter mehr chronische Krankheiten und weniger Lebensqualität Mangelnde Gesundheitskompetenz verursacht 3-5% der Behandlungskosten!
sozialministerium.at Gesundheitskompetenz in ausgewählten EU-Staaten (HLS-EU- Studie 2012) Bestimmte Gruppen sind noch stärker betroffen – vor allem schlechter Gebildete, chronisch Kranke und Ältere 4
sozialministerium.at Gesundheitskompetenz … baut auf Bildung auf und umfasst das Wissen, die Motivation und die Kompetenzen, gesundheitsbezogene Informationen [ und Leistungen] zu …. finden verstehen bewerten anwenden … um Einschätzungen vorzunehmen und alltägliche Entscheidungen über Krankenbehandlung, Prävention und Gesundheitsförderung zu treffen, die zum Erhalt oder zur Verbesserung der Lebensqualität im Lebensverlauf beitragen. (übersetzt nach Sorensen et al. 2012)
sozialministerium.at Gesundheitskompetenz – ein Zusammenspiel von Menschen und ihren Umwelten! Persönliche Gesundheits- Anforderungen, Motivation, kompetenz Komplexität der Fähigkeiten Umwelt Menschen unterstützen Lebenswelten gestalten 6
sozialministerium.at Beispiele für Gesundheitsinformationen, die uns im Alltag begegnen 7
sozialministerium.at Gesundheitsinformation in 8 EU-Staaten (HLS-EU- Studie 2012) Anteil der Personen, die Schwierigkeiten haben … Wie einfach oder schwierig ist es ... …die Packungsbeilagen/Beipackzettel 28% Ihrer Medikamente zu verstehen? …Angaben auf Lebensmittelverpackungen 36,2% zu verstehen? …zu beurteilen, ob Informationen über eine 49,7% Krankheit in den Medien vertrauenswürdig sind? …aufgrund von Informationen aus den Medien zu entscheiden, wie Sie sich vor Krankheiten schützen 36,9% können? (Quelle: Eigene Darstellung nach HLS-EU 2012) 0 20 40 60
sozialministerium.at „Wie evidenzbasiert berichten Print- und Online-Medien in Österreich? Eine quantitative Analyse“(Kerschner et al. 2015, in Vol. 109 (4-5), pp341–349) „Insgesamt vermitteln 61,3% der untersuchten Medienartikel den Eindruck, dass der berichtete Effekt mit der höchsten Evidenzstufe … abgesichert ist. „Tatsächlich ist das jedoch nur für 2,6% aller Artikel der Fall … .“ „In 44,4% aller Artikel ist die tatsächliche Evidenz unklar … doch nur 8,8% aller Artikel implizieren dies auch.“ „Im Vergleich zur tatsächlichen Evidenzlage berichtet mit 59,5% die Mehrzahl aller Medienberichte stark verzerrt … .Lediglich bei 10,8% der 990 Medienberichte entspricht die Aussage der tatsächlichen Studienlage.“ 9
sozialministerium.at Qualität von Patientenbroschüren in Arztpraxen – erste Studienergebnisse für Österreich* • 96 % der befragten Ärztinnen und Ärzte benutzen Info-Materialien. • 89 % setzen diese in Beratungsgesprächen ein. • Durchschnitts-Score von 387 eingemeldeten Materialien gemäß Bewertung mit dem © pixabay.com „Ensuring Quality Information for Patients“ (EQIP1) tool: 39 von 100%. (Range: 12% bis 75%; Großteil der Produkte zwischen 25 und 50%.) (1Charvet-Berard AI, Chopard P, Perneger TV. Measuring quality of patient information documents with an expanded EQIP scale. Patient Educ Couns 2008; 70(3): 407-411.) (*Institut für Allgemeinmedizin und evidenzbasierte Versorgungsforschung (IAMEV) 2017: Medizinische Informationsbroschüren in der Hausarztpraxis. Graz: Medizinische Universität Graz 10
sozialministerium.at Qualität von Patientenbroschüren in Arztpraxen – erste Studienergebnisse für Österreich Bewertung mit EQIP (Gesamt-Mittelwert 39 von 100) • Domäne „Inhalt“: Mittelwert 32 von 100 (18 Fragen – z.B. nach Darstellung von Chancen UND Risiken / Nebenwirkungen) • Domäne „Identifizierung“: Mittelwert 32 von 100 (6 Fragen – z.B. nach Herausgeber, Aktualisierungsdatum, Quellenangaben) (*Quelle: Institut für Allgemeinmedizin und Von den 387 Informationsmaterialien hatten 327 keine und 26 teilweise evidenzbasierte Versorgungsforschung Quellenangaben. Nur 34 Infomaterialien wiesen vollständig IAMEV 2017: Medizinische vorhandene Quellenangaben auf! Informationsbroschüren in der Hausarztpraxis. Graz: Medizinische • Domäne „Struktur“: Mittelwert 56 von 100 Universität Graz, Seite 27 (12 Fragen – z.B. nach Alltagssprache, Satzlänge, Textaufbau, Design) 11
sozialministerium.at Gute Gesundheitsinformationen gestalten finden verstehen bewerten anwenden ZUGÄNGLICHKEIT von Informationen: z.B. qualitätsgesicherte Online-Portale
sozialministerium.at Gute Gesundheitsinformationen gestalten finden verstehen bewerten anwenden VERSTÄNDLICHKEIT von Informationen: Sprache, Sprach- Niveau, Schriftgröße, Bild-Text-Schere, Darstellung von Zahlen, …
sozialministerium.at Gute Gesundheitsinformationen gestalten finden verstehen bewerten anwenden BEWERTBARKEIT von Informationen: z.B. Quellen- Angaben, Angabe von Interessens- Konflikten
sozialministerium.at Gute Gesundheitsinformationen gestalten finden verstehen bewerten anwenden ANWENDBARKEIT von Informationen: Klare Handlungsanleitungen in handhabbaren Schritten
sozialministerium.at Gute Gesundheitsinformation Österreich Schlüssel-Qualitätskriterien Wie umsetzen: für Gute Gesundheits- information: Auf Organisations-Ebene: Erarbeitung von Evidenzbasierung „Methodenpapieren“ (= Verständliche Sprache Darstellung des Umgangs Klare Darstellung von mit den Kriterien) Zahlen Auf Produkt-Ebene: Passend für die Zielgruppe Möglichst gute Transparenz von Umsetzung der Kriterien Interessen Ausgewogene Information hinsichtlich Chancen UND Risiken
sozialministerium.at Arbeitsgruppe Gute Gesundheitsinformation (AG GGI) der Österreichischen Plattform Gesundheitskompetenz Quelle: ÖPGK 2019 17
sozialministerium.at Aufgaben und aktuelle Schwerpunkte der AG GGI • Verbreiten der Kriterien für Gute Gesundheitsinformation • Aufbau bzw. Erweiterung der Community of Practice zum Thema • Motivieren und Beraten von Organisationen, nach den Kriterien zu arbeiten • Checkliste für Profis und Laien zur Beurteilbarkeit von Gesundheitsinformationen • Bedarfs- und Marktanalyse für Trainings und andere Maßnahmen zur Stärkung Guter Gesundheitsinformation 18
sozialministerium.at Die ÖPGK stellt sich 10 Gesundheitsziele vor Österreich Zielsteuerung Gesundheit (ZS-G) Gesundheitsziele-Plenum Fachgruppe Public Health (FG PH) Kuratorium des FGÖ Österreichische Plattform Gesundheitskompetenz (ÖPGK) Kern-Team Koordinationsstelle der ÖPGK Schwerpunkt Schwerpunkt Schwerpunkt Schwerpunkt Schwerpunkt (österr.) Bürger- und Gute Gute Gesundheits- Gesundheits- Gesundheits- Patienten- Gesprächsqualität information kompetente kompetenz Studie empowerment Österreich Organisation (HLS19) Mitglieder der Österreichischen Plattform Gesundheitskompetenz (ÖPGK) 19
sozialministerium.at Danke für Ihre Aufmerksamkeit! Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz Sektion IX – Öffentliche Gesundheit, Lebensmittel-, Medizin- und Veterinärrecht Abteilung 1 – Nicht übertragbare Erkrankungen, psychische Gesundheit und Altersmedizin Mag.a Dr.in Christina DIETSCHER Leiterin +43 1 71100-64 4210 Radetzkystraße 2, 1030 Wien christina.dietscher@sozialministerium.at sozialministerium.at https://oepgk.at/
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