"Gottesdienst zu Hause" der ev. Kirchengemeinde Schefflenz 2. Sonntag nach Trinitatis, 13. Juni 2021, 10 Uhr

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"Gottesdienst zu Hause" der ev. Kirchengemeinde Schefflenz 2. Sonntag nach Trinitatis, 13. Juni 2021, 10 Uhr
„Gottesdienst zu Hause“ der
ev. Kirchengemeinde Schefflenz
   2. Sonntag nach Trinitatis,
      13. Juni 2021, 10 Uhr

Begrüßung
Liebe Schefflenzer Mitchristen,
herzlich willkommen zum Gottesdienst am 2. Sonntag nach Trinitatis!
Wir sind also jetzt in dieser langen Reihe drin, bei der die Sonntage
einfach durchgezählt werden, und das läuft so bis Oktober.
Singen dürfen wir mittlerweile wieder in unseren Gottesdiensten,
aber Masken müssen wir weiterhin tragen.
Eine Zeitlang habe ich dann auch in den Gottesdiensten Maske getragen,
einfach aus Solidarität mit allen anderen.
Doch dann erzählte man mir, ich sei mit Maske nur schwer verständlich.
Und im Gottesdienst sollte es doch darum gehen,
dass alle alles verstehen, was dort gesagt wird – oder etwa nicht?
Steht doch etwas anderes im Vordergrund?
Darum wird es in der heutigen Predigt gehen.
Doch zu Beginn wollen wir unseren Gott loben und preisen mit dem Klassiker:
„Geh aus, mein Herz, und suche Freud.“
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Lied: 503, 1 – 3 + 8 („Geh aus, mein Herz“)
1. Geh aus, mein Herz, und suche Freud in dieser lieben Sommerzeit
an deines Gottes Gaben;
schau an der schönen Gärten Zier und siehe, wie sie mir und dir
sich ausgeschmücket haben, sich ausgeschmücket haben.
2. Die Bäume stehen voller Laub, das Erdreich decket seinen Staub
mit einem grünen Kleide;
Narzissus und die Tulipan, die ziehen sich viel schöner an
als Salomonis Seide, als Salomonis Seide.
3. Die Lerche schwingt sich in die Luft, das Täublein fliegt aus seiner Kluft
und macht sich in die Wälder;
die hoch begabte Nachtigall ergötzt und füllt mit ihrem Schall
Berg, Hügel, Tal und Felder, Berg, Hügel, Tal und Felder.
8. Ich selber kann und mag nicht ruhn, des großen Gottes großes Tun
erweckt mir alle Sinnen;
ich singe mit, wenn alles singt, und lasse, was dem Höchsten klingt,
aus meinem Herzen rinnen, aus meinem Herzen rinnen.

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"Gottesdienst zu Hause" der ev. Kirchengemeinde Schefflenz 2. Sonntag nach Trinitatis, 13. Juni 2021, 10 Uhr
Eröffnung:
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes!

Eingangsgebet:
Ja, Herr, es ist eine wunderbare Sommerzeit,
die du uns jetzt schenkst, nach dem kühlen und verregneten Mai.
Es ist Sommerzeit, und wir können dir dafür danken,
dass wir sie auch deshalb genießen können,
weil die strengen Auflagen wegen Corona immer mehr gelockert werden,
immer mehr an Leben zurückkommen kann.
Doch auf der anderen Seite hat Jesus uns gesagt:
Die schöne Sommerzeit ist auch ein Sinnbild dafür,
was du nach dem Leben hier für alle bereithältst, die auf dich vertrauen.
Hilf uns deshalb bitte, nun den Alltag ein Stück weit zurückzulassen,
uns auf dein gutes Wort einzulassen, damit es uns stärken,
ermahnen und trösten kann. Wirke unter uns durch deinen Heiligen Geist.
Das bitten wir in Jesu Namen. Amen.

Lied: EG 654, 1 – 4 („Gottes Liebe ist wie die Sonne“)
Kehrvers: Gottes Liebe ist wie die Sonne, sie ist immer und überall da (2x)
1. Streck dich ihr entgegen, nimm sie in dich auf. → Kehrvers
2. Sie kann alles verändern, macht das Leben ganz neu. → Kehrvers
3. Nichts kann uns von ihr scheiden, was auch immer es sei. → Kehrvers
4. Denn der Herr dieser Liebe, Christus Jesus, ist treu. → Kehrvers

Schriftlesung: Lukas 14,15-24
15 Da aber einer das hörte, der mit zu Tisch saß, sprach er zu Jesus:
Selig ist, der das Brot isst im Reich Gottes!
16 Er aber sprach zu ihm: Es war ein Mensch,
der machte ein großes Abendmahl und lud viele dazu ein.
17 Und er sandte seinen Knecht aus zur Stunde des Abendmahls,
den Geladenen zu sagen: Kommt, denn es ist schon bereit!
18 Da fingen sie alle an, sich zu entschuldigen. Der erste sprach zu ihm:
Ich habe einen Acker gekauft und muss hinausgehen und ihn besehen;
ich bitte dich, entschuldige mich.
19 Und ein andrer sprach: Ich habe fünf Joch Ochsen gekauft
und ich gehe jetzt hin, sie zu besehen; ich bitte dich, entschuldige mich.
20 Wieder ein andrer sprach: Ich habe eine Frau geheiratet;
darum kann ich nicht kommen.
21 Und der Knecht kam zurück und sagte das seinem Herrn.
Da wurde der Hausherr zornig und sprach zu seinem Knecht:
Geh schnell hinaus auf die Straßen und Gassen der Stadt
und führe die Armen und Verkrüppelten und Blinden und Lahmen herein.

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22 Und der Knecht sprach: Herr, es ist geschehen, was du befohlen hast;
es ist aber noch Raum da.
23 Und der Herr sprach zu dem Knecht:
Geh hinaus auf die Landstraßen und an die Zäune
und nötige sie hereinzukommen, dass mein Haus voll werde.
24 Denn ich sage euch:
Keiner der Männer, die eingeladen waren, wird mein Abendmahl schmecken.

Glaubensbekenntnis
Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde.
Und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten, aufgefahren in den Himmel;
er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters;
von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist, die heilige christliche Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen, Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten und das ewige Leben. Amen.

Lied: EG 327, 1 + 3 + 4
1. Wunderbarer König, Herrscher von uns allen, lass dir unser Lob gefallen.
Deine Vatergüte hast du lassen fließen, ob wir schon dich oft verließen.
Hilf uns noch, stärk uns doch; lass die Zunge singen, lass die Stimme klingen.
3. O du meine Seele, singe fröhlich, singe,
singe deine Glaubenslieder; was den Odem holet,
jauchze, preise, klinge; wirf dich in den Staub darnieder.
Er ist Gott Zebaoth, er nur ist zu loben hier und ewig droben.
4. Halleluja bringe, wer den Herren kennet, wer den Herren Jesus liebet;
Halleluja singe, welcher Christus nennet, sich von Herzen ihm ergibet.
O wohl dir! Glaube mir: Endlich wirst du droben ohne Sünd ihn loben.
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Predigt
Der heutige Bibelabschnitt steht im ersten Brief des Apostel Paulus
an die Christen in Korinth, 14. Kapitel, die die Verse 1 bis 12.
Es geht um eine besondere, zumeist unverständliche Sprache, die „Zungenrede“.

1 Strebt nach der Liebe! Von den Gaben des Geistes
wünscht euch besonders die Fähigkeit, prophetisch zu reden.
2 Wenn du in Zungen redest, sprichst du nicht zu Menschen,
sondern zu Gott. Niemand versteht dich.
Durch die Wirkung des Geistes redest du geheimnisvolle Worte.

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3 Wenn du aber prophetisch redest,
kannst du es an andere weitergeben.
Du kannst damit die Gemeinde aufbauen, ermutigen und trösten.
4 Wenn jemand in Zungen spricht, hat niemand sonst etwas davon.
Wer prophetisch redet, dient der ganzen Gemeinde.
5 Ich wünschte, dass ihr alle in Sprachen des Geistes reden könntet;
aber noch lieber wäre es mir, ihr alle könntet prophetisch reden.
Das hat mehr Gewicht, als in Zungen zu reden, außer es gibt jemand
gleich die Deutung dazu, damit die Gemeinde etwas davon hat.
6 Was nützt es euch, Brüder und Schwestern, wenn ich zu euch komme
und in Zungen rede? Ihr habt nur etwas davon,
wenn ich euch göttliche Wahrheiten enthülle oder Erkenntnisse bringe
oder Weisungen von Gott oder Lehren weitergebe.
7 Denkt an die Musikinstrumente, an die Flöte oder die Harfe.
Wenn sich die einzelnen Töne nicht deutlich unterscheiden,
ist keine Melodie zu erkennen.
8 Und wenn die Trompete kein klares Signal gibt,
wird keiner zu den Waffen greifen.
9 Bei euch ist es genauso: Wenn ihr mit eurer Stimme
undeutliche Laute von euch gebt, kann niemand verstehen,
was ihr sagt. Ihr sprecht dann in den Wind.
10 Oder denkt an die vielen Sprachen in der Welt!
Jedes Volk hat seine eigene.
11 Wenn ich nun die Sprache eines anderen Menschen nicht kenne,
kann er sich nicht mit mir verständigen,
und mir geht es genauso mit ihm.
12 Das gilt auch für euch. Wenn ihr schon so großen Wert
auf die Gaben des Geistes legt, dann bemüht euch um die,
die dem Aufbau der Gemeinde dienen.
An solchen Gaben sollt ihr reich werden.

Liebe Geschwister!
Während meines Probedienstes vor 30 Jahren habe ich mal ein Kind getauft,
an dessen Taufe ich mich noch besonders eindrücklich erinnere.
Das liegt an dem Gebet, das der Taufvater im Gottesdienst gesprochen hat.

Er war ein Afrikaner, der einer freien Gemeinde angehörte.
Er stellte sich vor den Altar und begann,
mit geschlossenen Augen laut zu beten. Fast fünf Minuten lang.
Aus tiefstem Herzen und bewegt flehte er zu Gott, begleitet von vielen Gesten.
Allerdings sprach er eine Mischung aus seiner afrikanischen Muttersprache
und einem schnellen Englisch. Ich habe nur wenig verstanden,
und die meisten Leute im Gottesdienst nur noch Bahnhof und Abfahrt.

Und doch hingen die Leute wie gebannt an seinen Lippen.
Denn sie spürten die Inbrunst, mit der dieser Mann Gott lobte und preiste.
Tief in ihren Herzen kam etwas davon rüber,
obwohl sie den Wortlaut nicht verstanden haben.
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Man hatte das Gefühl, dass er sich das, was er sagte,
nicht selbst ausgedacht hatte,
sondern dass es ihm direkt von Gott eingegeben wurde.

Vermutlich würden auch hier viele gebannt zuhören bei so einem Gebet.
Wenn jemand mal so bei uns beten würde im Gottesdienst.
Aber wie wäre es wohl, wenn das dauernd passieren würde?
Wenn der Großteil unseres Gottesdienstes daraus bestehen würde,
dass hier vorne Leute auftreten und völlig unverständlich reden würden?
Gut, ich weiß, dass ich nuschele, aber immerhin versteht man mich meist –
wärt ihr zufrieden, wenn ihr im Gottesdienst kein Wort verstehen würdet?

Altgediente Katholiken würden jetzt vielleicht sagen: Das kennen wir doch!
Wir haben noch die Zeit erlebt, als der Priester in der Messe nur Latein sprach!
Doch um eine solche Sprache geht es dem Apostel Paulus nicht bei dem,
was er in unserem heutigen Bibelabschnitt beschreibt.

Paulus spricht vielmehr über die sogenannte „Zungenrede“.
Man benutzt zwar immer seine Zunge, wenn man sprechen möchte,
aber Paulus meint hier eine ganz besondere Begabung.
Gott kann Menschen die Fähigkeit schenken,
ihn in einer Sprache zu loben und zu preisen, die der Heilige Geist direkt eingibt
und die außer dem Beter selbst kaum jemand versteht.
In Pfingstkirchen könnt ihr das heute noch erleben.

In der Gemeinde in Korinth gab es etliche solcher „Zungenredner“.
Da sie so beeindruckend auftraten wie der Afrikaner damals bei der Taufe,
galten sie als die großen Stars. Boah ey, wenn das doch nur alle könnten!
Wenn doch alle so begabt wären von Gott und so reden könnten!

Paulus sagt nun nicht etwa: „Das mit der Zungenrede ist doch alles Käse!“
Im Gegenteil. Er gibt zu, dass er selbst auch so reden kann,
und schreibt: „Ich möchte, dass ihr alle in Zungen reden könnt!“
Und doch betont er: Im Gemeindegottesdienst ist etwas anderes wichtiger.

Was ist wichtig für uns als Gemeinde, was ist wichtig in unserem Gottesdienst?
Im Kapitel zuvor hatte Paulus ausgeführt: An erster Stelle muss die Liebe stehen.
„Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei;
die Liebe aber ist die größte unter ihnen.“ Ein sehr beliebter Vers.

Vielleicht kennt ihr diese Bilder mit den Schäfchen, auf denen es heißt:
„Ohne dich ist alles doof“, und dann wird es ausgeführt:
Blümchen doof, Sonne doof, alle anderen doof, usw.
Paulus würde sagen: „Ohne Liebe ist alles doof“. Ohne Liebe taugt alles nichts.
Auch nicht die Zungenrede! Über sie hat Paulus in diesem Kapitel geschrieben:
„Wenn ich mit Menschen- und mit Engelzungen reden würde und hätte
die Liebe nicht, so wäre ich ein tönendes Erz oder eine klingende Schelle.“

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Also: Wenn ich diese überirdische Sprache sprechen könnte,
würde das aber nicht aus Liebe heraus machen,
so wäre meine Rede nicht mehr als das scheppernde Geräusch einer Kuhglocke.
Bimm, bimm, bimm. Nett anzuhören, aber es bringt den Leuten null.

Daran knüpft Paulus in unserem Abschnitt an und beginnt ihn mit den Worten:
„Strebt nach der Liebe!“ Durch und durch liebevoll werden wir niemals sein,
dafür ist der innere Schweinehund zu stark. Doch es soll immer unser Ziel sein,
im Lauf unseres Lebens möglichst liebevoll zu handeln, mit Gottes Hilfe.

Und dann sagt Paulus einen Satz, der den Zungenrednern in Korinth
vermutlich sauer aufgestoßen ist: „Von den Gaben des Geistes
wünscht euch besonders die Fähigkeit, prophetisch zu reden.“
Die Leute sollen sich nicht wünschen, wie Zungenredner aufzutreten,
sondern sie sollen Gott darum bitten „prophetisch reden zu können“.

Beim Wort „Prophet“ denkt ihr vielleicht an biblische Gestalten wie Jona,
oder an Leute, die alles Mögliche ankündigen, was angeblich passieren wird.
Aber keine Sorge, Paulus erwartet nicht von euch, euch hier vorne hinzustellen
und uns zu erzählen, wer Fußball-Europameister werden wird.
Und vielleicht ausgelacht zu werden, wenn ihr sagt: „Der Jogi wird es packen!“

Hier geht es um etwas anderes. Nämlich dass Gott uns die Fähigkeit schenkt,
so über Gott zu reden, dass andere Leute es gut verstehen können.
So zu reden, dass es nicht zu einem Ohr rein und zum anderen rausgeht,
dass die Leute wirklich begreifen, was Gott für uns macht und von uns erwartet.
Das soll unser Ziel im Gottesdienst sein: Alle sollen es verstehen.
Alle sollen die gute Botschaft kennen, die alleine uns retten kann.

Paulus sagt: Wenn du als Zungenredner auftrittst,
wirst du andere vielleicht schwer damit beeindrucken,
aber die Leute haben nichts davon. Er schreibt:
„Wenn du in Zungen redest, sprichst du nicht zu Menschen,
sondern zu Gott. Niemand versteht dich.“

Für dein privates Gebet ist die Zungenrede völlig in Ordnung.
Aber hier im Gottesdienst geht es um etwas anderes.
Hier geht es nicht darum, dass du etwas davon hast –
sondern die anderen Leute, die mit dir in der Kirche sitzen.
Du sollst aus Liebe heraus handeln, also das tun, was den anderen etwas bringt.

Paulus nennt drei Ziele, die für alle unsere Gottesdienste gelten:
„die Gemeinde aufbauen, ermutigen und trösten.“
Aufbauen – dass unsere Gemeinde gestärkt wird und die Leute sich einbringen.
Ermutigen – den Leuten Mut machen, ihren Glauben im Alltag zu leben.
Trösten – in all den schweren Zeiten, durch die wir auch als Christen gehen.

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Darum sagt Paulus: Redet nur dann in Zungen im Gottesdienst,
wenn jemand da ist, der diese besondere Sprache für alle übersetzen kann.
Ich denke: Als Ausnahme wie bei diesem Taufvater damals ist es okay,
aber ansonsten sollten wir darauf achten, dass alle verstehen, worum es geht.

Deshalb bitte ich beispielsweise bei Lobpreisliedern die Musiker darum,
dass wir nicht zu viele englische Lieder singen, so schön sie sind.
Denn manche Leute verstehen wenig oder gar kein Englisch.
Auch sie sollen die Möglichkeit haben, aus vollem Herzen mitzusingen
und umgekehrt von dem gestärkt zu werden, was diese Lieder aussagen.
Immer wieder englische Lieder ist gut, aber eben nicht zu viel.

Deshalb verwende ich manchmal im Gottesdienst auch moderne Übersetzungen,
auch beispielsweise vorhin bei unserem heutigen Predigttext.
Ich liebe die Luther-Übersetzung und verwende sie immer für meine Andachten,
doch bisweilen ist das alte Deutsch für ungeübte Ohren schwer verständlich.
Und Luther hat ja gerade deshalb die Bibel übersetzt, damit alle sie verstehen.
Es wäre deshalb in seinem Sinn, manchmal neue Übersetzungen zu wählen.

Ja, der Gottesdienst soll für alle da sein, und alle sollen etwas mitnehmen können.
Gott hat eine wunderbare Botschaft – und die soll auch ankommen.
Paulus sagt an anderer Stelle (1.Tim 2,4): Gott „will,
dass allen Menschen geholfen werde
und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.“

Dazu sollen wir als Gemeinde beitragen, was wir können. Mit der Hilfe Gottes.
Amen.
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Lied: EG 648, 1 – 3 („Ins Wasser fällt ein Stein“)
1. Ins Wasser fällt ein Stein, ganz heimlich still und leise;
und ist er noch so klein, er zieht doch weite Kreise.
Wo Gottes große Liebe in einen Menschen fällt,
da wirkt sie fort in Tat und Wort hinaus in unsre Welt.
2. Ein Funke, kaum zu sehn, entfacht doch helle Flammen,
und die im Dunkeln stehn, die ruft der Schein zusammen.
Wo Gottes große Liebe in einem Menschen brennt,
da wird die Welt vom Licht erhellt; da bleibt nichts, was uns trennt.
3. Nimm Gottes Liebe an. Du brauchst dich nicht allein zu mühn,
denn seine Liebe kann in deinem Leben Kreise ziehn.
Und füllt sie erst dein Leben, und setzt sie dich in Brand,
gehst du hinaus, teilst Liebe aus, denn Gott füllt dir die Hand.

Schlussgebet:
Vater im Himmel, du hast die beste Botschaft der Welt für uns.
Dass du deinen Sohn Jesus zu uns geschickt hast, um uns zu retten,
damit er uns aussöhnen kann mit dir.

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Hilf uns bitte dabei, diese gute Botschaft zu verbreiten.
Schenke uns allen die richtigen Worte,
damit die Menschen verstehen, worauf es ankommt.
Lass uns offen und verständlich reden in unseren Gottesdiensten,
aber auch bei all den anderen Begegnungen in Gemeinde und Alltag.
Mache uns zu deinen Boten, durch welche die Menschen mehr von dir erfahren,
und erfülle alles, was wir sagen, mit deinem Heiligen Geist,
damit es nicht nur ihre Ohren, sondern auch ihre Herzen erreicht.
Ja, Herr, das erbitten wir auch so sehr für unsere Gottesdienste.
Dass wir zwar verständlich reden,
aber es nicht nur eine Sache für den Verstand ist,
sondern die Menschen tief in ihrem Inneren erreicht.
Mache unsere Gottesdienste zu Plätzen,
in denen wir uns gegenseitig aufbauen, Wegweisung geben, trösten.
Zu geistlichen Tankstellen für unseren manchmal schweren Weg
als Christenmenschen durchs Leben.

Vaterunser

Schlusslied: EG 581
1. Segne uns, o Herr! Lass leuchten dein Angesicht
über uns und sei uns gnädig ewiglich!
2. Segne uns, o Herr! Deine Engel stell um uns!
Bewahre uns in deinem Frieden ewiglich!
3. Segne uns, o Herr! Lass leuchten dein Angesicht
über uns und sei uns gnädig ewiglich!

Segen
Gottes Segen sei mit dir
auf dem gewundenen Pfad deines Lebensweges,
bei deinen Aufgaben in Familie und Beruf,
bei deinen Entscheidungen, die du täglich triffst,
bei jedem Schritt, den du ins Unbekannte tust.
So segne und behüte dich der allmächtige und barmherzige Gott,
Vater, Sohn und Heiliger Geist. Amen.

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