Flüchtlinge und Heimat-vertriebene - Didaktik der Geschichte

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Flüchtlinge und Heimat-vertriebene - Didaktik der Geschichte
II. Inhaltliche Unterrichtseinheiten

                                                                             (Fotos: Ingrid Grunewald-Beck; Dr. Elke-Malher; Edeltraud Löw)

Flüchtlinge und Heimat-
vertriebene
                                        Eine geleitete Internetrecherche zu Flucht
                                        und Vertreibung nach 1945
                                                  Der Zweite Weltkrieg löste eine beispiellose Völkerwanderung in Europa aus.
                                                      Auch Millionen Deutsche mussten zum Ende des von Hitler-Deutschland
                                                                 geführten Angriffs- und Vernichtungskriegs ihre Heimat in den
                                                                                       deutschen Ostgebieten sowie in Ost- und
                                                                                                            Südosteuropa verlassen.

Die Flucht und Vertreibung der Deut-      1944 in deutsches Reichsgebiet vor-            mat verlassen. Bei Schnee und eisiger
schen in den Jahren 1944 bis 1947 er-     drang, mehrten sich die Berichte von           Kälte zogen die Flüchtlingstrecks im
folgte vor dem Hintergrund der zuvor      Gräueltaten der sowjetischen Soldaten,         Winter 1944/45 mit Frauen, Kindern
vom NS-Regime in großem Stil in den       die sich für die brutalen Verbrechen der       sowie alten und kranken Menschen aus
besetzten Gebieten durchgeführten         Deutschen in der Sowjetunion rächten.          Ostpreußen, Schlesien und Pommern
Entrechtungen, Ermordungen und De-        Da eine Flucht vor der Roten Armee             zu Fuß, mit Handwagen oder Pferde-
portationen sowie der Massenvernich-      nicht mit der nationalsozialistischen          fuhrwerken in Richtung Westen. Viele
tung von Juden und anderen Bevölke-       Propaganda vom „Endsieg“ vereinbar             Flüchtlinge verhungerten oder erfro-
rungsteilen.                              gewesen wäre, konnten viele Men-               ren, wurden von der russischen Armee
Nachdem die Rote Armee ab Oktober         schen erst im letzten Moment die Hei-

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Flüchtlinge und Heimat-vertriebene - Didaktik der Geschichte
Flüchtlinge und Heimatvertriebene

buchstäblich überrollt oder zum Opfer       de die deutsche Bevölkerung zwischen       stoff erhielt die Diskussion durch die
gezielter Tieffliegerangriffe.              Winter 1944 und Sommer 1945 aus            Pläne Hitlers die Ostgebiete des Reiches
Besonders dramatisch gestaltete sich        den zuvor von den Deutschen besetz-        durch die gezielte Ansiedlung von deut-
die Flucht aus Ostpreußen über das zu-      ten oder besiedelten Gebieten in Polen,    schen Minderheiten zu germanisieren.
gefrorene Frische Haff: Unzählige Men-      im Sudetenland, der Tschechoslowakei,      In Potsdam einigten sich die drei Sieger-
schen fielen den ständigen sowjetischen     Ungarn, Rumänien, Kroatien, Serbien,       mächte darauf, dass die Mitglieder der
Angriffen zum Opfer. Ganze Flücht-          Slowenien und dem Baltikum ausge-          deutschen Bevölkerung, die in Polen,
lingstrecks brachen in dem brüchigen        wiesen. Bei den wilden Vertreibungen       der Tschechoslowakei und in Ungarn
Eis ein und ertranken. Andere wurden        sowie gezielten Aktionen, die auch von     verblieben bzw. nach dem Krieg wieder
Opfer von Hunger und Durst, von Erfrie-     willkürlichen Morden und Hinrichtun-       dorthin zurückgekehrt waren, „in ord-
rungen und unbeschreiblichen körperli-      gen, Vergewaltigungen und zahlreichen      nungsgemäßer und humaner Weise“
chen Anstrengungen. Trotzdem gelang         Demütigungen begleitet waren, entlud       nach Deutschland überführt werden
fast einer halben Million Menschen auf      sich oft der Hass der einheimischen Be-    sollten.
diesem Weg die Flucht aus Ostpreußen.       völkerungsgruppen, die jahrelang unter     Nach der Verabschiedung des Potsda-
Viele Flüchtlinge aus dem Baltikum,         der Rassen- und Ausbeutungspolitik des     mer Abkommens verliefen die Zwangs-
aus Ost- und Westpreußen, Danzig            NS-Regimes gelitten hatten.                aussiedlungen deutscher Minderheiten
und Pommern versuchten, oft auch            Legitimiert wurden diese Vertreibungen     aus dem ehemaligen deutschen Reichs-
vergeblich, auf einem der Fracht- und       durch das Potsdamer Abkommen, das          gebiet sowie aus deutschen Siedlungs-
Transportschiffe über die Ostsee zu ent-    die Regierungschefs von England, der       gebieten geordneter als vorher. Weiter-
kommen. Insgesamt konnten mit 1.081         USA und der Sowjetunion im August          hin war die deutsche Zivilbevölkerung
Fischdampfern, Handels-, Fähr-, Passa-      1945 unterzeichneten.                      bei den Vertreibungen aber auch mas-
gier- und Marineschiffen 2,5 Millionen      Mögliche Umsiedlungen deutscher            siven Repressalien ausgesetzt.
Menschen in Sicherheit gebracht wer-        Minderheiten in der Nachkriegszeit wa-     Insgesamt mussten 12 bis 14 Millionen
den. Aber auch die überfüllten Schiffe      ren schon seit dem Winter 1939 inter-      Deutsche, die in den deutschen Ostge-
waren häufig Ziel von feindlichen Angrif-   national diskutiert worden, nachdem        bieten oder in Mittel- und Osteuropa
fen. 250 dieser Schiffe sanken bei den      deutlich geworden war, wie die deut-       gelebt hatten, infolge der national-
Rettungsfahrten, sodass über 40.000         sche Bevölkerung durch das NS-Regime       sozialistischen Gewaltherrschaft, der
Menschen dabei den Tod fanden.              in Polen und der Tschechoslowakei ins-     Rassen- und Ausbeutungspolitik des
Parallel zu den großen Fluchtwellen wur-    trumentalisiert wurde. Weiteren Zünd-      NS-Regimes und der deutschen Kriegs-

                                                                                        Odsun Ende 1945: Vertriebene Sudetendeutsche
                                                                                         warten mit Handgepäck auf ihren Abtransport
                                                                                                    (Foto: Sudetendeutsche Stiftung /
                                                                                                                Wikimedia Commons)

Migrationsgeschichte – Sammeln, sortieren und zeigen                                                                              17
Flüchtlinge und Heimat-vertriebene - Didaktik der Geschichte
Flüchtlinge und Heimatvertriebene

verbrechen als Flüchtlinge und Vertrie-   In das kriegszerstörte Nürnberg kamen               1973 lebten hier bereits fast 82.000
bene ihre Heimat verlassen. Rund 4        zunächst nur wenig Flüchtlinge und Ver-             Flüchtlinge und Heimatvertriebene, die
Millionen Flüchtlinge und Vertriebene     triebene. So wurden hier im Jahr 1950               rund 16% der Nürnberger Bevölkerung
kamen in die sowjetische Besatzungszo-    insgesamt 8.000 Flüchtlinge und Hei-                stellten (Zahlaus 2011, S. 61) .
ne. Etwa 8 Millionen zogen in die west-   matvertriebene gezählt (Zahlaus 2011,               Auch knapp sieben Jahrzehnte später
lichen Besatzungszonen, vor allem nach    S. 61).                                             sind in vielen Familien die Erinnerun-
Schleswig-Holstein, Niedersachsen und     Mit dem Wiederaufbau und dem be-                    gen an die Schrecken und die Folgen
Bayern. Hier herrschte große Not: Ein     ginnenden Wirtschaftswunder verbes-                 von Flucht und Vertreibung wach. Kurz
Viertel des Wohnraums war während         serte sich aber auch die Situation von              nach der Jahrtausendwende hatte in
des Zweiten Weltkriegs zerstört wor-      Flüchtlingen und Heimatvertriebenen,                der Öffentlichkeit ein regelrechter „Er-
den, es fehlte an Lebensmitteln, Klei-    die nun auch verstärkt in die Städte                innerungsboom“ (Röger 2011, S. 79) an
dung und Arbeitsplätzen. Die Flüchtlin-   zogen. So kamen allein zwischen 1955                dieses schwierige Kapitel der deutschen
ge und Vertriebenen wurden von den        und 1957 fast 13.000 Menschen, die                  Geschichte eingesetzt, das bis heute
Einheimischen oft feindselig behandelt,   während oder kurz nach dem Zweiten                  oftmals vor allem aus deutscher Pers-
sodass die wirtschaftliche Not häufig     Weltkrieg aus ihrer Heimat geflohen                 pektive beleuchtet wird.
mit Ausgrenzung und einem sozialen        oder vertrieben worden waren, in die
Abstieg verbunden war.                    boomende Industriestadt Nürnberg.

                                            Lehrter Bahnhof in Berlin 1945: Flüchtlinge aus
                                                        Pommern, Ost- und Westpreußen
                                                         (Foto: Deutsches Bundesarchiv /
                                                                     Wikimedia Commons)

                                                                                              Literatur
                                                                                              Beer, Matthias: Flucht und Vertreibung der
                                                                                              Deutschen. Voraussetzungen, Verlauf, Folgen.
                                                                                              München 2011.

                                                                                              Benz, Wolfgang (Hrsg.): Die Vertreibung der
                                                                                              Deutschen aus dem Osten. Ursachen, Ereignisse,
                                                                                              Folgen. Frankfurt am Main 1995.

                                                                                              Flucht und Vertreibung. Europa zwischen 1939
                                                                                              und 1948. Hamburg 2012.

                                                                                              Röger, Maren: Flucht, Vertreibung und Umsied-
                                                                                              lung. Mediale Erinnerungen und Debatten in
                                                                                              Deutschland und Polen seit 1989. Marburg 2011.

                                                                                              Zahlaus, Steven: Was diesen Menschen nottut.
                                                                                              Zustrom, Aufnahme und Eingliederung der
                                                                                              Flüchtlinge und Heimatvertriebenen in Nürnberg
                                                                                              1945-1973. in: Diefenbacher, Michael / Zahlaus,
                                                                                              Steven (Hrsg.): Dageblieben! Zuwanderung nach
                                                                                              Nürnberg gestern und heute. Nürnberg 2011. S.
                                                                                              59-86.

                                                                                              Grenzverschiebungen: Zwangsmigration und
                                                                                              Migration von Polen, Deutschen und Tschechen
                                                                                              im Zusammenhang mit dem Zweiten Weltkrieg:
                                                                                              Lernen aus der Geschichte (08/10). URL: http://
                                                                                              lernen-aus-der-geschichte.de/Lernen-und-Leh-
                                                                                              ren/Magazin/8603 (angerufen am 16. Mai 2014).
Flüchtlinge und Heimat-vertriebene - Didaktik der Geschichte
Flüchtlinge und Heimatvertriebene

Im Unterricht

                                                                                                                  Foto: Dr. Elke Mahler

Die Begriffe „Flucht“ und „Vertreibung“ werden im allgemeinen Sprachgebrauch häufig synonym verwendet, so dass ein einheitli-
ches Bild von Flüchtlingen und Vertriebenen entsteht, das der historischen Realität nicht entspricht und den einzelnen Schicksalen
nicht gerecht wird. Im Unterricht sollte deshalb zwischen den unterschiedlichen Gruppen unterschieden und auf individuelle Le-
bensläufe eingegangen werden. Dies kann im Rahmen einer geleiteten Internetrecherche erfolgen. Durch computergestützte Lehr-/
Lernarrangements erarbeiten sich die Schüler dabei aktiv einzelne Aspekte des Themas und erstellen eine übersichtliche Präsenta-
tion, auf die bei Bedarf im späteren Verlauf des Projekts zur Wiederholung schnell zurückgegriffen werden kann.

Ziele                                          Sachkompetenz in Bezug auf das Thema „Flucht und Vertreibung während und
                                               nach dem Zweiten Weltkrieg“; Methodenkompetenz im Umgang mit dem Internet,
                                               mit Darstellungstexten sowie mit Text- und Bildquellen

Sozialformen                                   Gruppenarbeit

Methoden                                       Unterrichtsgespräch, Auswertungsgespräch, Schülerpräsentation

                                               2 Unterrichtsstunden
Zeitbedarf
Begriffe                                       Flucht, Vertreibung, Deportation, Potsdamer Abkommen, Integration, Assimilation

Einstieg

Als Einstieg in die Unterrichtssequenz       lern eine Arbeitsaufgabe gestellt wer-       Welche Phasen von „Flucht und
bietet es sich an, mit der ganzen Klas-      den. Je nachdem, wie viel Zeit für diese     Vertreibung“ werden in dem Film
se den viereinhalb-minütigen Kurz-           Einstiegsequenz zur Verfügung steht,         angesprochen?
film „Flucht und Vertreibung“ aus der        kann ein offener, allgemeiner Arbeits-
ZDF-Serie „Momente der Geschichte“           auftrag oder eine gezielte Frage gestellt    Davon ausgehend bietet es sich an,
anzusehen:                                   werden. Denkbar wären z.B. folgende          im anschließenden Unterrichtsge-
                                             Fragen:                                      spräch den chronologischen Ab-
http://momente.zdf.de/#/clip/831
                                                                                          lauf und damit die verschiedenen
Durch den Film erhalten die Schüler ei-      Worum geht es in diesem                      Phasen von Flucht und Vertreibung
nen ersten Überblick über das Thema.         kurzen Film?                                 vor dem Hintergrund des deut-
Vor der Filmsichtung sollte den Schü-                                                     schen Angriffskrieges anzusprechen:

Migrationsgeschichte – Sammeln, sortieren und zeigen                                                                               19
Flüchtlinge und Heimatvertriebene

den Durchbruch der Roten Armee an         wurden oder zurückgeblieben waren;         gemessenen Erinnerungskultur.
der Ostfront; die Flucht der deutschen    den Aufbau einer neuen Existenz durch      Die Schüler erhalten so eine grundsätz-
Bevölkerung aus Ostpreußen und ande-      die Flüchtlinge und Vertriebenen in ei-    liche Einführung in das umfangreiche
ren Gebieten, die von der Roten Armee     ner der vier Besatzungszonen; das An-      Thema, das sie anschließend punktuell
eingenommen wurden; die spätere Ver-      nehmen des endgültigen Verlusts der        in Kleingruppen vertiefen.
treibung von Deutschen, die überrollt     alten Heimat und das Pflegen einer an-

Kleingruppenarbeit
Bei der Auswahl der Materialien wurde     programms eine etwa 5-minütige Prä-        aus Ostpreußen – erfolgte und welche
darauf geachtet, Originaldokumente,       sentation erstellen. Bei großen Klassen    Gefahren und Schwierigkeiten bei der
Zeitzeugenberichte, Darstellungstexte     können problemlos acht Kleingruppen        Flucht auftraten.
und Kurzfilme aufzunehmen, um ver-        gebildet werden, wobei jeweils zwei        Die Gruppe (2) beschäftigt sich mit dem
schiedene Lerntypen anzusprechen und      Kleingruppen dasselbe Thema bearbei-       Potsdamer Abkommen und den Folgen
unterschiedlichen Leistungsniveaus ge-    ten.                                       für die deutsche Bevölkerung. Die Schü-
recht zu werden.                          Die Gruppe (1) setzt sich mit der „gro-    ler sollen ihren Mitschülern grob den
Die Schüler werden dafür in vier Klein-   ßen Flucht“ zu Ende des Zweiten Welt-      Verlauf und die Ziele der Konferenz von
gruppen unterteilt, die sich im Rahmen    kriegs auseinander. Die Schüler sollen     Potsdam erläutern und die Folgen für
computergestützter Lehr-/Lernarrange-     ihren Mitschülern die Gründe für die       die deutschen Bevölkerungsgruppen,
ments selbstständig mit einer zentralen   Flucht benennen, aufzeigen können,         die im ehemaligen Reichsgebiet bzw.
Phase des komplexen Themas „Flucht        aus welchen Gebieten die Menschen          in deutschen Siedlungsgebieten lebten,
und Vertreibung“ beschäftigen und mit-    zu Ende des Zweiten Weltkriegs flie-       darstellen können.
hilfe eines interaktiven Präsentations-   hen mussten, wie die Flucht – vor allem

                                                                                            Schülerinnen der Klasse 9b des Johannes-
                                                                                                  Scharrer-Gymnasiums in Nürnberg
                                                                                                           recherchieren im Internet
                                                                                                           (Foto: Hannes Burkhardt)

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(Foto: Dr. Elke Mahler)

Eine weitere Gruppe (3) behandelt die      Weltkrieg vertrieben wurde, wo die        ginn aussah und welche Probleme da-
wilden und systematischen Ausweisun-       Ausweisungen stattfanden und wie sie      bei auftraten.
gen und Vertreibungen vor und nach         abliefen.                                 Anschließend präsentieren die Schüler
dem Potsdamer Abkommen. Die Schü-          Schließlich arbeitet eine Gruppe (4)      ihre Ergebnisse der gesamten Klasse
ler sollen der übrigen Klasse erläutern,   aus, wie sich das Leben der Flüchtlinge   und diskutieren die erarbeiteten Inhalte
warum die deutschstämmige Bevölke-         und Vertriebenen nach ihrer Ankunft in    im Klassenverband.
rung zu Ende und nach dem Zweiten          Deutschland gestaltete, wie der Neube-

Sicherung und Schluss
Um einen Gegenwartsbezug herzustel-        Während der anschließenden Diskus-
len, bietet es sich an, abschließend mit   sion sollte mit den Schülern darüber
den Schülern die Errichtung des Doku-      gesprochen werden, warum gerade bei
mentationszentrums „Flucht, Vertrei-       diesem Thema die Sichtweise der ande-
bung und Versöhnung“ in Berlin zu the-     ren Länder von großer Bedeutung ist.
matisieren. Dazu kann ein kurzer Film      Bei Bedarf können sich die Schüler auf
angeschaut werden, der im Juni 2013 in     der Internetseite der Stiftung Flucht,
der Tagesschau gezeigt wurde:              Vertreibung und Versöhnung, unter
                                           www.sfvv.de, weiter über das Konzept
www.tagesschau.de/inland/vertreibun-       des Dokumentationszentrums sowie
gen102.html                                über seine Entstehungsgeschichte in-
                                           formieren.

Migrationsgeschichte – Sammeln, sortieren und zeigen                                                                          21
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       M | 1 „Die große Flucht“

Der Film sowie der Artikel zu „Flucht und Vertreibung“ auf der Internetseite zur Wissenschafts- und Dokumentationssendung
„Planet Wissen“:
www.planet-wissen.de/politik_geschichte/nachkriegs zeit/flucht_und_vertreibung/index.jsp

Der Bericht von Manfred Bresler über seine „Flucht aus Breslau“ im „Lebendigen Museum Online (LeMo)“ des Deutschen
Historischen Museums (DHM) und des Hauses der Geschichte der Bundesrepublik (HdG):
www.dhm.de/lemo/forum/kollektives_gedaechtnis/002/index.html

Aufgaben
Bitte erarbeitet mithilfe des Internets einen etwa 5-minütigen     1.   Warum flohen die Menschen zu Ende des Zweiten Welt-
Vortrag mit Hilfe eines interaktiven Präsentationsprogramms             kriegs?
(Microsoft Powerpoint, OpenOffice Impress, Prezi etc.) zum         2.   Aus welchen Gebieten mussten die Menschen zu Ende des
                                                                        Zweiten Weltkriegs fliehen? Bitte markiert die Regionen
Thema „Die große Flucht zu Ende des Zweiten Weltkriegs“.
                                                                        auf einer Karte!
Seht euch dafür die Materialien auf den oben angegebenen           3.   Auf welche Weise erfolgte die Flucht? Bitte geht beson-
Internetseiten an und beantwortet mit eurer Präsentation die            ders auf die Situation in Ostpreußen ein!
folgenden Fragen!                                                  4.   Wovon waren die Menschen während der Flucht bedroht?
Gerne könnt ihr Bilder und Materialien, die ihr im Internet fin-
det, in eure Präsentation einbauen.

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Arbeitsblatt 2                                                                        Flüchtlinge und Heimatvertriebene

       M | 2 „Die Potsdamer Konferenz“

Der Kurzfilm „Die Potsdamer Konferenz“ (ZDF-Serie „Momente der Geschichte“):
http://momente.zdf.de/#/clip/470

Der Beitrag zur „Potsdamer Konferenz“ auf der Internetseite zur Wissenschafts- und Dokumentationssendung „Planet Wissen“:
http://www.planet-wissen.de/politik_geschichte/nachkriegszeit/stunde_null/potsdamer_konferenz.jsp

Die Mitteilung über die Dreimächtekonferenz von Berlin („Potsdamer Abkommen“) vom 2. August 1945 im Dokumentenarchiv.
Hier ist vor allem der Absatz „XIII. Ordnungsgemäße Überführung deutscher Bevölkerungsteile“ von Bedeutung:
http://www.documentarchiv.de/in/1945/potsdamer-abkommen.html

Aufgaben
Bitte erarbeitet mithilfe des Internets einen etwa 5-minüti-       1.   Wer nahm an der Konferenz von Potsdam teil?
gen Vortrag mit einem interaktiven Präsentationsprogramm           2.   Was waren die Ziele der Konferenz von Potsdam?
(Microsoft Powerpoint, OpenOffice Impress, Prezi etc.) zur         3.   Welche Verschiebungen von Ländergrenzen wurden bei
                                                                        der Konferenz von Potsdam vereinbart?
Potsdamer Konferenz.
                                                                   4.   Was wurde im Potsdamer Abkommen in Bezug auf die
Seht euch dafür die Materialien auf den oben angegebenen                „Überführung deutscher Bevölkerungsteile“ festgelegt?
Internetseiten an und beantwortet mit eurer Präsentation die
folgenden Fragen!
Gerne könnt ihr Bilder und Materialien, die ihr im Internet fin-
det, in eure Präsentation einbauen.

Migrationsgeschichte – Sammeln, sortieren und zeigen                                                                        23
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       M | 3 „Wilde und systematische Vertreibungen“

Der Artikel „Flucht und Vertreibung“ von Jürgen Brühns auf der Internetseite des NDR:
www.ndr.de/geschichte/chronologie/nszeitundkrieg/vertreibung102.html

Der Artikel „Flüchtlinge und Vertriebene“ aus dem wissenschaftlichen Online-Lexikon Bayern. Hier sind vor allem die Absätze
„Gründe für die Vertreibung, Rechtslage“, „Herkunft: Zahlen und Traditionen“ sowie „Flucht und Vertreibung – Vorgang und
Erlebnisse“ wichtig:
www.historisches-lexikon-bayerns.de/artikel/artikel_46038

Der Zeitzeugenbericht „Sudetendeutsche Familie“ von Siegfried Fiedler im „Lebendigen Museum Online (LeMo)“ des
Deutschen Historischen Museums (DHM) und des Hauses der Geschichte der Bundesrepublik (HdG):
www.hdg.de/lemo/forum/kollektives_gedaechtnis/543/index.html

Aufgaben
Bitte erarbeitet mithilfe des Internets einen etwa 5-minüti-       1.   Warum wurde die deutschstämmige Bevölkerung zu Ende
gen Vortrag mit einem interaktiven Präsentationsprogramm                und nach dem Zweiten Weltkriegs vertrieben?
(Microsoft Powerpoint, OpenOffice Impress, Prezi etc.) zu den      2.   Wo erfolgten die Vertreibungen? Bitte markiert die Regio-
                                                                        nen auf einer Karte!
Vertreibungen der deutschen Bevölkerung, die vor allem in
                                                                   3.   Was geschah während der Vertreibungen?
den Jahren 1944 bis 1947 stattfanden.                              4.   Wie erlebten die betroffenen Menschen die Vertreibun-
Seht euch dafür die Materialien auf den oben angegebenen                gen?
Internetseiten an und beantwortet mit eurer Präsentation die
folgenden Fragen!
Gerne könnt ihr Bilder und Materialien, die ihr im Internet fin-
det, in eure Präsentation einbauen.

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Arbeitsblatt 4                                                                          Flüchtlinge und Heimatvertriebene

       M | 4 „Einleben in der neuen Heimat“

Der Kurzfilm „Neue Heimat – Die Vertriebenen“ aus der ZDF-Serie „Momente der Deutschen“:
http://momente.zdf.de/#/clip/825

Der Artikel „Flüchtlinge und Vertriebene“ aus dem wissenschaftlichen Online-Lexikon Bayern. Hier sind vor allem die Absätze
„Ankunft und Verteilung“ wichtig:
http://www.historisches-lexikon-bayerns.de/artikel/artikel_46038

Die Online-Version der Wanderausstellung „In Bayern angekommen...- Die Integration der Flüchtlinge und Vertriebenen in
Bayern nach 1945.“ Hier sind vor allem die Ausstellungstexte 2, 3, 4 und 5 wichtig:
http://www.hdbg.de/integration/de/index.htm

Aufgaben
Bitte erarbeitet mithilfe des Internets einen etwa 5-minüti-       1.   Woher kamen die Flüchtlinge und Vertriebenen, die nach
gen Vortrag mit einem interaktiven Präsentationsprogramm                Bayern kamen? Gerne könnt ihr die entsprechenden Regi-
(Microsoft Powerpoint, OpenOffice Impress, Prezi etc.) zum              onen auf einer Karte markieren.
                                                                   2.   Wie gestaltete sich die Wohnsituation für die Flüchtlinge
Einleben von Flüchtlingen und Vertriebenen in ihrer neuen
                                                                        und Vertriebenen, die nach Bayern kamen?
Heimat in Bayern.                                                  3.   Wie und wo fanden die Flüchtlinge und Vertriebenen Ar-
Seht euch dafür die Materialien auf den oben angegebenen                beit?
Internetseiten an und beantwortet mit eurer Präsentation die
folgenden Fragen!
Gerne könnt ihr Bilder und Materialien, die ihr im Internet fin-
det, in eure Präsentation einbauen.

Migrationsgeschichte – Sammeln, sortieren und zeigen                                                                          25
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