DIE HERRLICHKEIT DER AUFERSTEHUNG - Bonn UBF

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Bonn                                                                Osterbotschaft Lektion 2
                                                                          M. Samuel Peter Ryu

                DIE HERRLICHKEIT DER AUFERSTEHUNG

1.Korinther   15,35- 58
Leitvers      15,58

   „Darum meine lieben Brüder, seid fest, unerschütterlich und nehmt immer zu in dem
   Werk des Herrn, weil ihr wisst, dass eure Arbeit nicht vergeblich ist in dem Herrn.“

Frohe Ostern! Die Osterzeit ist immer die     erstehen und mit was für einem Leib wer-
Zeit, in der man die neu sprießende und       den sie kommen?“ Paulus beginnt diesen
blühende Natur bewundern und Gottes           Abschnitt mit einer Frage, die oft von zwei-
Schöpfungsmacht erfahren sowie seinen         felnden Menschen, aber besonders von de-
Geist erneuern kann. Die Osterzeit ist vor    nen gestellt wird, die versuchen, ihren Un-
allem die Zeit, das Evangelium Jesu erneut    glauben zu rechtfertigen: „Wie? … Wie
aufzunehmen und im Auferstehungsglau-         werden die Toten auferstehen? Und mit
ben unerschütterlich festzustehen. Durch      was für einem Leib werden sie kommen?“
die vorhergehende Lektion haben wir die       Es ist wirklich nicht einfach, die Auferste-
Macht der Auferstehung kennengelernt. Alle    hung der Toten wissenschaftlich genau zu
werden, wie sie in Adam sterben, in Chris-    erklären, damit es alle verstehen können.
tus lebendig gemacht werden. Die Macht        Der Grund, warum damals schon einige Ko-
der Auferstehung ist viel stärker als die     rinther diese Fragen stellten, war aber nicht
Macht der Sünde und des Todes. Wir müs-       das Fehlen eines wissenschaftlichen Be-
sen nicht länger unter der Todesmacht le-     weises, sondern ihr gottloses Leben. Der
ben, sondern sind mit Christus zu einem       Tod war für sie das Ende des Lebens. Die
neuen Leben auferstanden. Nun können wir      Auferstehung Christi war für sie keine frohe
wie Paulus unser neues Leben täglich für      Botschaft, weil sie die Konsequenz ziehen
den Herrn hingeben, indem wir die Mission     und anders hätten leben müssen, wenn die
Gottes fröhlich erfüllen und das seligma-     Toten wirklich wieder auferstehen. Also
chende Evangelium von Jesu Tod und Auf-       verdrehten sie die Lehre des Paulus über
erstehung in dieser Generation verkündi-      die Auferstehung des Leibes, indem sie es
gen.                                          als etwas Lächerliches oder Unmögliches
                                              hinstellten. In der Lehre des Paulus über die
Im heutigen Text geht es um die herrliche Auferstehung des Leibes geht es aber um
Hoffnung der Auferstehung. Es geht auch die Auferstehung des geistlichen Leibes.
um das Auferstehungsprinzip, nämlich dass
es ohne Sterben keine Auferstehung und Auch heute gibt es viele Menschen, die ih-
ohne Leiden keine Herrlichkeit gibt. Paulus ren Unglauben und ihre Zweifel gerne in ei-
ermutigt uns, unser Leben gemäß dem Auf- ne theologische Verpackung stecken oder
erstehungsprinzip zu führen und die Herr- mit naturwissenschaftlichen Argumenten die
lichkeit der Auferstehung zu ergreifen. Lasst geistliche Realität der Wahrheit in Frage
uns in diesem Frühling mit der herrlichen stellen. Der tiefe Grund für ihre Fragen liegt
Hoffnung der Auferstehung im Werk des oft jedoch in ihrem falschen Lebensziel, das
Herrn immer zunehmen und so die geistli- Glück allein in dieser sichtbaren irdischen
che Wiedererweckung in Europa bewirken.       Welt zu suchen und die kurzfristige Freude
                                              der Sünde zu genießen. Sie wollen die Auf-
    1) Das Auferstehungsprinzip (35-49)       erstehung nicht wahrhaben, weil sie nur mit
                                              der sichtbaren irdischen Welt leben wollen.
Sehen wir uns Vers 35 an: „Es könnte aber
jemand fragen: Wie werden die Toten auf-

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Wie antwortete Paulus auf ihre Frage? Se-           M. Sarah Barry ist in einer sehr wohlhaben-
hen wir uns Vers 36 an: „Du Narr: Was du            den Familie in Mississippi geboren. Sie ent-
säst, wird nicht lebendig, wenn es nicht            schied sich aber nach ihrem Studium, ihr
stirbt.“ Hier lehrt Paulus sie das universale       Leben für die Koreamission einzusetzen.
Prinzip des Lebens, welches Jesus auch in           Damals war Korea nach dem koreanischen
Johannes 12,24 verkündigt. Dort steht:              Bürgerkrieg ein sehr armes und zerstörtes
„Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn            Land. Ihre Entscheidung bedeutete prak-
das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und          tisch, dass sie auf das angenehme Leben
erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber er-        und Anerkennung der Menschen und viel-
stirbt, bringt es viel Frucht.“ Ohne Sterben        versprechende Zukunft in Amerika verzich-
gibt es keine Auferstehung, und ohne Lei-           tete. Weil sie sich 20 Jahre lang von gan-
den, keine Herrlichkeit. Jesus selbst ver-          zem Herzen für die Studentenmission in Ko-
wendete das Bild von einem Samenkorn,               rea einsetze, hatte sie keine Gelegenheit zu
um das Auferstehungsprinzip zu erklären:            heiraten. Aber Gott segnete ihre Hingabe
Ein Samenkorn muss zuerst in die Erde fal-          und brachte durch sie unzählige Früchte
len und dort ersterben, damit eine neue             hervor. Viele Studenten nahmen nicht nur
herrliche Pflanze daraus auferstehen kann.          Jesus als ihren Herrn auf, sondern ent-
Die herrliche Gestalt einer Pflanze wird erst       schieden sich auch, durch ihr Leben inspi-
dann sichtbar, nachdem das Samenkorn                riert der Weltmission hingebungsvoll zu die-
zuvor in die Erde gefallen und erstorben ist.       nen, sodass durch unsere Gemeinde bisher
Jeder Bauer kennt dieses universale Prinzip         mehr als 3000 Missionare in alle Welt aus-
des Lebens und hält es für selbstverständ-          gesandt werden durften.
lich, auch wenn er nicht genau weiß und
versteht, wie die neue Pflanze entsteht. In         Dies lehrt uns, dass Selbstbewahrung eine
gleicher Weise ist auch unser jetziger Leib         große Dummheit ist. Viele Menschen ver-
ein Samenkorn für das ewige Leben, näm-             suchen, ihr Leben in dieser Welt zu bewah-
lich für den herrlichen Auferstehungsleib.          ren oder es möglichst angenehm und er-
                                                    folgreich zu führen. Sie versuchen große
Dieses Prinzip des Lebens können wir in             irdische Schätze zu sammeln, die sie aber
vielen Bereichen unseres Lebens erfahren,           doch nicht mitnehmen können. Es gibt nicht
etwa im Sport, im Studium oder beim Erler-          wenige, die denken, dass Gottes Segen in
nen eines Musikinstrumentes. Johann van             der Erfüllung ihrer menschlichen Wünsche
Beethoven erkannte früh die außerordentli-          bestehen würde. Aber das ist eine große
che Begabung seines Sohnes und sorgte               Dummheit, weil sie nicht wissen, dass ihr
für eine solide Musikausbildung. Der Vater          irdisches Leben nur das Samenkorn für das
galt als sehr streng, manchmal so streng,           ewige Leben ist. Der irdische Leib ist dazu
dass er seinen Sohn im Zimmer sperrte und           geschaffen, hingegeben zu werden und ein
täglich 8 Stunden lang Klavier üben ließ.           Same für den Auferstehungsleib zu sein.
Aber ohne solch eine harte Disziplin und            Darum dürfen wir unser Leben nach dem
intensive Übung hätten wir das berühmte             Auferstehungsprinzip immer und jederzeit
Intro „Ta-Ta-Ta Taaaa“ der „5. Sinfonie“ von        fröhlich hingeben und herrliche Früchte des
Ludwig van Beethoven nicht hören können.            Lebens bringen.
Als auch unsere Senfkornorchestermitarbei-
ter ihrem Stolz und Selbstvertrauen erstar-         Paulus beschreibt in den Versen 39-41 mit
ben und jeden Samstag diszipliniert und re-         vielen Bildern den Unterschied zwischen
gelmäßig übten, konnten sie, obwohl keiner          dem physischen Leib und dem Auferste-
von ihnen Musik studiert haben, ihre musi-          hungsleib. Ein Samenkorn ist sehr klein und
kalische Gabe entwickeln und ein wunder-            hart und meistens nicht besonders schön.
schönes Orchester bilden und jedes Jahr             Aber die Pflanze, die aus jedem dieser Sa-
durch das Weihnachtskonzert viele Men-              menkörner wächst, ist groß und deren Blüte
schen ermutigen und erfreuen.                       so herrlich und von faszinierender Schön-
                                                    heit, wie Kirschblüte in der Bonner Altstadt,

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die in jedem Frühjahr wegen einem rosafar-           ewiges Leben, stellt uns wieder her und
benen Naturspektakel von zahlreichen Tou-            verändert uns zu seinem Bild, dass wir ihn
risten aus aller Welt bewundert wird. In glei-       in Ewigkeit loben und preisen dürfen.
cher Weise werden wir, obwohl wir jetzt ei-
ne niedrige, armselige Gestalt haben, mit            Lesen wir Vers 49: „Und wie wir getragen
einem wunderbaren ewigen Auferstehungs-              haben das Bild des irdischen, so werden wir
leib von unvorstellbarer Schönheit auferste-         auch tragen das Bild des himmlischen.“
hen, genauso wie eine hässliche Raupe zu             Weil wir in dieser Welt das Bild Adams tra-
einem farbenprächtigen Schmetterling ver-            gen, müssen wir noch in einem vergängli-
wandelt wird.                                        chen, schwachen und sündigen Leib leben.
                                                     Aber Vers 49 gibt uns Gottes wunderbare
Sehen wir uns die Verse 42-44 an: „Es wird           Verheißung, dass wir in das vollkommene
gesät verweslich und wird auferstehen un-            Bild Jesu verwandelt werden. Dieses Werk
verweslich. Es wird gesät in Niedrigkeit und         der Veränderung geschieht nicht erst im
wird auferstehen in Herrlichkeit. Es wird ge-        Himmelreich, sondern schon jetzt, wenn wir
sät in Armseligkeit und wird auferstehen in          mit der herrlichen Hoffnung der Auferste-
Kraft. Es wird gesät ein natürlicher Leib und        hung leben. Der Vorgeschmack dieser Ver-
wird auferstehen ein geistlicher Leib. Gibt          wandlung ist die Frucht des Geistes, wie
es einen natürlichen Leib, so gibt es auch           Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlich-
einen geistlichen Leib.“ Wir Menschen                keit, Güte, Treue, Sanftmut, Keuschheit.
möchten gerne jung und gesund bleiben.               (Galater 5,22) Wenn wir täglich mit der herr-
Aber in der Tat leiden wir sehr viel, wenn           lichen Hoffnung der Auferstehung leben,
wir nur von kleinen und unsichtbaren Viren           werden wir die Frucht des Geistes schon in
angegriffen werden. Wir werden leider von            unserem jetzigen Leben tragen und Paulus‘
Tag zu Tag alt und sterben schließlich, ob-          Bekenntnis wird auch unser Bekenntnis
wohl wir uns jeden Tag fleißig schminken             sein: „Darum werden wir nicht müde; son-
oder Fitness-Studio besuchen und unseren             dern wenn auch unser äußerer Mensch ver-
Leib trainieren würden. Paulus sagt aber             fällt, so wird doch der innere von Tag zu
hier, wie der Auferstehungsleib aussieht. Er         Tag erneuert.“ (2.Korinther 4,16) Lasst uns
ist von einer anderen Qualität als unser jet-        in jeder Situation unser Leben gemäß dem
ziger Leib. Seine Qualität ist dimensional           Auferstehungsprinzip und mit der herrlichen
anders als die unseres jetzigen verwesli-            Hoffnung der Auferstehung für das Reich
chen Leibes. Es wird ein vergänglicher,              Gottes einsetzen und das herrliche ewige
niedriger, armseliger und schwacher Leib             Leben ergreifen. Amen.
gesät, aber er wird als unvergänglicher,
herrlicher, kräftiger, geistlicher Leib auf-            2) Die Auferstehung der Gläubigen
erstehen. Wir brauchen uns nie mehr unter                  (50-58)
verschiedenen Allergien zu quälen. Seh-
schwäche oder Haarausfall, Migräne, Juck-            Sehen wir uns Vers 50 an: „Das sage ich
reiz, auch Krebs gibt es nicht mehr. Dann            aber, liebe Brüder, dass Fleisch und Blut
werden alle Ärzte und Apotheker leider ar-           das Reich Gottes nicht ererben können;
beitslos.                                            auch wird das Verwesliche nicht erben die
                                                     Unverweslichkeit.“ Vielleicht dachten einige,
Betrachten wir Vers 45: „Wie geschrieben             dass sie einfach so, ohne verändert und
steht: Der erste Mensch, Adam, wurde zu              verwandelt zu werden, ins Himmelreich hin-
einem lebendigen Wesen und der letzte                eingehen könnten, so als ob es nur eine
Adam zum Geist, der lebendig macht.“ Der             Fortsetzung des irdischen Lebens wäre.
erste Mensch, Adam, wurde aus Erde ge-               Aber Paulus sagt hier, dass wir unbedingt
schaffen. Adam hat uns nur Sünde und Tod             den geistlichen Leib anziehen müssen, um
und Scham und Elend gebracht. Der letzte             das Reich Gottes erben zu können. Sehen
Adam, Jesus, ist vom Himmel gekommen.                wir uns die Verse 51 und 52 an: „Siehe, ich
Jesus befreit uns von der Sünde, gibt uns            sage euch ein Geheimnis: Wir werden nicht

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alle entschlafen, wir werden aber alle ver-         hat“ oder „der uns den Sieg geben wird“,
wandelt werden; und das plötzlich in einem          sondern „der uns den Sieg gibt.“ Diese Prä-
Augenblick, zur Zeit der letzten Posaune.           sensform bedeutet, dass Gott uns jetzt den
Denn es wird die Posaune erschallen und             Sieg gibt. Nicht früher oder irgendwann,
die Toten werden auferstehen unverwes-              sondern von Stunde zu Stunde gibt er uns
lich, und wir werden verwandelt werden.“            jetzt den Sieg. Darum können wir wie Pau-
Wenn Jesus wiederkommt, werden die To-              lus triumphierend jubeln: „Der Tod ist ver-
ten in einem Augenblick, zur Zeit der letzten       schlungen vom Sieg. Tod, wo ist dein Sieg?
Posaune wieder auferstehen und alle Gläu-           Tod, wo ist dein Stachel?“ Lobet und preiset
bigen, die mit dem Auferstehungsglauben             Christus Jesus, der uns durch seinen Kreu-
lebten und leben, werden in ihren unver-            zestod und seine Auferstehung den endgül-
weslichen, unsterblichen Auferstehungsleib          tigen Sieg über die Macht des Todes und
verwandelt werden. Dies wird der herrlichs-         das ewige Leben gegeben hat.
te und seligste Tag für alle Gläubigen sein.
Sie werden ins herrliche Reich Gottes ge-           Welche Schlussfolgerung zieht Paulus aus
hen und ewig mit Christus herrschen. Aber           dem Auferstehungsglauben? Lesen wir
für die Ungläubigen ist es ein Tag des              Vers 58: „Darum, meine lieben Brüder, seid
Schreckens. Sie werden auch auferweckt,             fest, unerschütterlich und nehmt immer zu
aber nicht um ins Reich Gottes hineinzuge-          in dem Werk des Herrn, weil ihr wisst, dass
hen, sondern um vor dem Richterstuhl                eure Arbeit nicht vergeblich ist in dem
Christi zu erscheinen und nach ihren sündi-         Herrn.“ In diesem Vers hat das Wort ‚ver-
gen Werken gerichtet zu werden.                     geblich‘ eine tiefgehende geistliche Bedeu-
                                                    tung. Während weltliche Menschen sich nur
Sehen wir uns die Verse 54 bis 57 an:               damit beschäftigten, nach persönlichen Vor-
„Wenn aber dies Verwesliche anziehen wird           teilen zu suchen und ein bequemes und
die Unverweslichkeit und dies Sterbliche            vergnügungssüchtiges Leben zu führen, ar-
anziehen wird die Unsterblichkeit, dann wird        beiteten die Heiligen in Korinth mit aller
erfüllt werden das Wort, das geschrieben            Kraft für den Herrn. Aber die Belohnung ih-
steht: »Der Tod ist verschlungen vom Sieg.          res hingebungsvollen Lebens waren oft
Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein Sta-        Missverständnisse, Ablehnungen und Ver-
chel?« Der Stachel des Todes aber ist die           folgungen. Da flüsterte der Satan den Chris-
Sünde, die Kraft aber der Sünde ist das             ten in Korinth ins Ohr: „Das Glaubensleben
Gesetz. Gott aber sei Dank, der uns den             hat doch keinen Sinn.“ Paulus sagt aber
Sieg gibt durch unsern Herrn Jesus Chris-           hier klar, dass die weltlichen Menschen im
tus!“ Durch Jesu Auferstehung von den To-           Grunde genommen vergeblich arbeiten.
ten ist die Macht des Todes schon gebro-            Vielleicht verdienen sie mehr Geld, bekom-
chen worden. Es ist wie in einem Tennis-            men mehr menschliche Anerkennung oder
spiel, in dem z.B. Roger Federer gegen              können mehr Urlaub machen. Aber alle ihre
Rafael Nadal bereits 2:0 führt und im 3.            Bemühungen sind letztendlich vergeblich,
Satz 5:1 und dazu 40:0, nun nur Matchball           weil mit dem Tod alles zunichte gemacht
zum Sieg übrigbleibt. Der Sieg von Federer          wird. Selbst Salomo, der allen Reichtum,
ist dann nur eine Frage der Zeit. Genauso           königliche Macht und sogar mit mehr als
ist der Sieg über die Macht des Todes               1.000 Frauen ein herrliches Palastleben
schon eine beschlossene Sache. Das ist die          genossen hatte, seufzte: „Als ich aber an-
geistliche Realität, in der wir uns befinden.       sah alle meine Werke, die meine Hand ge-
Auch wenn wir angesichts der übrigen                tan hatte, und die Mühe, die ich gehabt hat-
Macht des Todes noch Schmerzen und                  te, siehe, da war es alles eitel und Haschen
Trauer zu tragen haben, können und dürfen           nach Wind und kein Gewinn unter der Son-
wir unser Glaubensleben mit der Siegesge-           ne.“ (Prediger 2,11)
wissheit führen, weil der Sieg über die
Macht des Todes schon besiegelt ist. Pau- Gibt es etwas in dieser Welt, was nicht ver-
lus sagt nicht: „der uns den Sieg gegeben geblich ist? Ja! Die Arbeit in Christus und

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für den Herrn ist nicht vergeblich. Es ist           Herrn. Dr. Peter Chang hat sich für das
Gottes große Gnade und großer Segen für              Werk in Bonn und für die Weltmission in
uns, dass wir schon in unserer Jugendzeit            den vergangenen 40 Jahren vorbehaltlos
oder Studienzeit dem auferstandenen Jesus            hingegeben. Gott segnete seine Hingabe
begegnen und für das Werk des Herrn ar-              für den Herrn reichlich, indem er viele her-
beiten dürfen. Auch wenn wir keine direkte           vorragende einheimische Hirten und die
Frucht unserer Hingabe sehen können, sol-            nächste Generation zu einem überaus gro-
len wir nicht zurückweichen, sondern durch           ßen Heer Gottes für die Weltmission auf-
den Auferstehungsglauben im Werk des                 stellte. Aber er denkt nicht, dass er nun in
Herrn immer zunehmen, weil wir wissen,               den Ruhestand treten und sich entspannt
dass unsere Arbeit in dem Herrn nicht ver-           zurücklehnen könnte. Stattdessen dient er
geblich ist. Obwohl es manchmal von uns              noch entschlossener dem Werk Gottes und
unendliche Geduld erfordert, den scheinbar           fordert die Mobilisation der nächsten Gene-
unveränderlichen Hoffnungsträgern zu die-            ration weltweit durch das Global Leadership
nen, verzweifeln wir nicht, sondern dienen           Empowerment Forum und sogar den Bau
dem Werk des Herrn noch hingebungsvoller             der drei Stützpunkte für die Moslemmission
und noch entschlossener. Warum? Weil wir             heraus, weil er weiß, dass seine Arbeit nicht
wissen, dass unsere Arbeit in dem Herrn              vergeblich ist in dem Herrn.
nicht vergeblich ist.
                                                     Unser Einladungswerk, unser Zweierbibel-
Wir kennen die Geschichte von Jim und Eli-           studium mit den Hoffnungsträgern ist nicht
sabeth Elliot. Als Jim Elliot und seine vier         vergeblich in dem Herrn. Unser frühmor-
Freunde im Jahr 1956 in der Nähe des                 gendliches Gebet ist nicht vergeblich in dem
Flusses Curaray in Ecuador beim ersten               Herrn. Der Glaubenskampf unserer Mitar-
Treffen von den Huaorani-Indianern getötet           beiter und die Zusammenarbeit unserer
wurden, schien ihre Missionsarbeit völlig            nächsten Generation für die geistliche Wie-
vergeblich zu sein. Aber die Frau von Jim,           dererweckung in Europa sind nicht vergeb-
Elisabeth, ging durch den Auferstehungs-             lich in dem Herrn. Darum dürfen wir die
glauben dorthin und setzte ihre Missionstä-          Siegeszuversicht haben und im Werk des
tigkeit bei den Indianern fort. Als Frucht ih-       Herrn nicht abnehmen, sondern immer zu-
rer Arbeit in dem Herrn erschien 1992 erst-          nehmen. Lasst uns gemäß dem Auferste-
mals eine Übersetzung des Neuen Testa-               hungsprinzip in der praktischen und geistli-
mentes in die Sprache der Huaorani und               chen Verantwortung und Hingabe für die
viele Indianer kamen zum Glauben an Je-              Europamission immer zunehmen, damit
sus Christus. Diese wunderschöne Ge-                 durch uns 1.700 Universitäten in Europa
schichte gibt uns die Gewissheit, dass un-           erschlossen werden und Deutschland als
sere Arbeit in dem Herrn niemals vergeblich          eine Hirtennation und Europa als ein Missi-
ist.                                                 onare aussendender Kontinent gebraucht
                                                     werden.
Lesen wir Vers 58 noch einmal: „Darum,
meine lieben Brüder, seid fest, unerschüt-           Heute haben wir die herrliche Hoffnung der
terlich und nehmt immer zu in dem Werk               Auferstehung kennengelernt. Wir werden
des Herrn, weil ihr wisst, dass eure Arbeit          mit einem herrlichen Auferstehungsleib auf-
nicht vergeblich ist in dem Herrn.“ Paulus           erstehen und das ewige Leben empfangen,
ermutigt uns, dass wir durch den Auferste-           wenn wir gemäß dem Auferstehungsprinzip
hungsglauben immer im Werk des Herrn                 unser jetziges Leben für den Herrn hinge-
zunehmen sollen. Der Auferstehungsglaube             ben. Nicht nur das: Durch die Auferstehung
motiviert uns, dass wir unabhängig von un-           Christi haben wir den endgültigen Sieg über
serer Lage oder von unserem Alter im Werk            die Macht des Todes und eine feste Zuver-
des Herrn immer zunehmen können. Dieje-              sicht, dass unsere Arbeit nicht vergeblich ist
nigen, die aus dem Auferstehungsglauben              in dem Herrn. Lasst uns in dieser Jahreszeit
leben, nehmen immer zu in dem Werk des               der Auferstehung die geistliche Erneuerung

21.04.2019                                       5                          Sommersemester 2019
Bonn                                              Osterbotschaft Lektion 2

und Wiederherstellung in Europa heraus-
fordern und in dem Werk des Herrn immer
zunehmen. Möge der auferstandene Chris-
tus allezeit mit Euch sein und jeden von
Euch mit der herrlichen Hoffnung der Aufer-
stehung erfüllen und als Zeugen der Aufer-
stehung Christi gebrauchen.

21.04.2019                                    6   Sommersemester 2019
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