Grün JA - Grünes Bündnis Bern

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Grün JA - Grünes Bündnis Bern
Nr.44 | September 2021

                             grün             JA
                                        zur Ehe
                                        für alle

                                    STAND
                                    Rahel Ruch
                                    ● Mieten deckeln,
                                    Wohnungen vergünstigen
                                    STAND
                                    Natalie Imboden
                                    ● Klimaschutz stärken –
                                    JA zu neuem Verfassungs-
                                    artikel!
Das GB hat seine top-
motivierten Kandidat_innen          SCHLUSS
für die Grossratswahlen             Hasim Sancar
2022 nominiert!
                                    ● Volle Sozialhilfe für vor-
                                    läufig Aufgenommene
Grün JA - Grünes Bündnis Bern
STAND                                                                                                           grün . Nr. 44 | September 2021   2   STAND                                                                                                                    grün . Nr. 44 | September 2021   3

                              Mieten deckeln,                                                                                                                                            Klimaschutz stärken – Ja
                              Wohnungen vergünstigen                                                                                                                                     zu neuem Verfassungsartikel!
                              In der Wohnbaupolitik der Stadt Bern hat sich in den     Doch der Trend geht leider insgesamt immer noch in                                                Der Klimaschutz soll als Aufgabe des Kantons Bern          Verfassungsergänzung nun zur Abstimmung. Im
                              letzten Jahren einiges getan: So wurde im Frühling das   die falsche Richtung: Die Wohnungsnot hat sich die-                                               in der Verfassung verankert werden. Ein Ja zum Kli-        Grossen Rat fand der Antrag über 60 % Zustimmung
                              «Vorzeigeprojekt» Huebergass mit vergleichsweise         ses Jahr wieder verschärft. Zum Stichtag im Juli stan-                                            maschutzartikel am 26. September gibt Legitima-            von Grossrät_innen aus sechs Fraktionen.
                              sehr günstigen Wohnungen eröffnet und im Herbst          den gerade mal 0.54 Prozent oder 420 Wohnungen                                                    tion und Schub für dringend nötige Massnahmen.                 Extreme Witterungsereignisse nehmen zu, die
                              ziehen die ersten Genossenschafter_innen im Warm-        frei. In den letzten 17 Jahren sind die Mieten in Bern                                                                                                       Folgen für Mensch und Umwelt sind immer mehr
                              bächli ein. Die Stadt hat mit dem «Rahmenkredit für      um sagenhafte 21.5 Prozent gestiegen. Und die Im-                                                 In der Berner Kantonsverfassung stehen heute 24            spürbar. Die Dekarbonisierung, aber auch Anpas-
                              den Erwerb von Liegenschaften» seit 2019 neun Lie-       mobilienkonzerne machen trotz Corona weiterhin                                                    öffentliche Aufgaben in den Bereichen Arbeit, Bil-         sungsmassnahmen sind in fast allen gesellschaftli-
                              genschaften mit 86 Wohnungen erworben und kann           hohe Gewinne.                                                 «Unsere Generation muss jetzt       dung bis Verkehr und Wohnen. Neu soll der Klima-           chen Bereichen notwendig, so beim Bauen, in der
                              diese dauerhaft günstig vermieten.                                                                                     die politischen Weichen für         schutz zur 25sten staatlichen Aufgabe werden. Der          Mobilität, in der Wirtschaft und Landwirtschaft,
                                                                                       Mietzinskontrolle gefordert                                   einen griffigen Klimaschutz und      Kanton und die Gemeinden werden damit verpflich-           aber auch im Gesundheitsbereich. Der Klimaschutz-
                                                                                       Rund 80 Prozent des Stadtberner Wohnungsbestan-               für Klimagerechtigkeit stellen.     tet, mit aktivem Klimaschutz die Klimaneutralität          artikel ist ein klarer Auftrag, um jetzt konkret etwas
                                                                                       des wurde in den Jahren vor 1970 erbaut und wird in           Dazu gehört die Verankerung         bis 2050 zu erreichen. Die Massnahmen sollen ins-          zu tun. Wir GRÜNEN zeigen griffige Massnahmen
                                                                                       den nächsten Jahren sanierungsbedürftig sein. Dazu            des Klimaschutzes in der Berner     gesamt die Volkswirtschaft stärken und sie müssen          auf, die Klimaschutz und Klimagerechtigkeit verbin-
                                                                                       kommt, dass, um die Klimaziele zu erreichen, auch             Kantonverfassung als zentrale       umwelt- und sozialverträglich sein. Zudem werden           den: mit der Solar-Initiative, einem neuen Energie-
                                                                                       mindestens 3 % der Wohnungen jährlich energetisch             staatliche Aufgabe. Der Kanton      Kanton und Gemeinden verpflichtet, die öffentli-           gesetz, einem Strassenausbau-Moratorium und der
                                                                                       saniert werden müssen. Sanierungen führen aber in             Bern und alle Gemeinden sind        chen Finanzflüsse auf eine klimaneutrale Entwick-          Förderung der Biodiversität.
                                                                                       fast allen Fällen zu höheren Mieten, meistens massiv          gefordert, alles zu tun, was in     lung auszurichten.
                                                                                       über die eigentlich erlaubten Erhöhungen hinaus.              ihrer Macht steht, um die Klima-        Diese Forderung für den Verfassungsartikel hat         Natalie Imboden, Grossrätin, Präsidentin GRÜNE
                                                                                       Deshalb fordert das Grüne Bündnis zusammen mit SP             neutralität so rasch als möglich    der GRÜNE Bruno Vanoni nach dem Hitzesommer                Kanton Bern
                                                                                       und GFL in einer gemeinsamen Motion die Einfüh-               zu erreichen.»                      2018 im Grossen Rat eingebracht. Drei Jahre später
                                                                                       rung einer städtischen Mietzinskontrolle. Im Rahmen                                               – nach dem Hochwassersommer 2021 – kommt die
                                                                                       des Baurechts könnte die Stadt Mietzinserhöhungen
                                                                                       nach Sanierungen einer Bewilligungspflicht unter-
                                                                                       stellen.

                                                                                       Ja zur Aufstockung des Rahmenkredits
                                                                                                                                                                                         Ja, ich will!
                                                                                       Am 26. September können wir darüber hinaus an der
                                                                                       Urne ein klares Zeichen für mehr günstigen Wohn-
                                                                                       raum setzen. Der oben erwähnte Rahmenkredit soll                                                  Ja, ich will, dass alle Menschen heiraten dürfen, egal     meisten Fällen verwehrt: Möglich ist nur die Adop-
                                                                                       um 45 Millionen aufgestockt werden, damit die öf-                                                 welches Geschlecht die Person hat, mit der sie ihr         tion des Kindes der Partnerin oder des Partners. Ho-
                                                                                       fentliche Hand mehr Wohnungen erwerben kann. So                                                   Leben verbringen oder eine Familie gründen wollen.         mosexuelle Paare dürfen aber nicht gemeinsam ein
                                                                                       kann sie einerseits für mehr günstige Wohnungen mit                                               Mehr gäbe es dazu eigentlich nicht zu sagen. Doch          Kind adoptieren und sie haben auch keinen Zugang
                                                                                       Vermietungskriterien sorgen und erhält andererseits                                               absurderweise müssen wir über diese Selbstver-             zur Samenspende wie verheiratete Paare. Der Staat
                                                                                       auch mehr Kontrolle auf dem Wohnungsmarkt.                                                        ständlichkeit abstimmen, weil SVP und EDU das Re-          urteilt also nicht bloss darüber, welche Liebe der Ehe-
                                                                                                                                                                                         ferendum gegen die Gesetzesänderung ergriffen              Romantik würdig ist, sondern auch, wer Eltern sein
                                                                                       Rahel Ruch, Co-Präsidentin Grünes Bündnis Bern                «Mir persönlich ist die Ehe als     haben.                                                     darf und wer nicht.
Rahel Ruch,                                                                                                                                          Institution nicht besonders                                                                        Damit diese durch nichts zu rechtfertigende Dis-
Co-Präsidentin GB, setzt                                                                                                                                                                 Es gibt keinen einzigen vernünftigen Grund, das Hei-       kriminierung endlich ein Ende hat, müssen am 26.
                                                                                                                                                     sympathisch – zu viel patriar-
sich für sozialen Wohnungs-
bau und tiefe Mieten ein.
                               Abstimmungen vom 26. September 2021                                                                                   chale Tradition, zu viel romanti-   raten heterosexuellen Paaren vorzubehalten. Es hat         September möglichst viele Ja sagen: Ja, wir wollen,
                                                                                                                                                     sche Verklärung. Doch sie bringt    genug Ehe für alle. Wen sie glücklich macht oder wer       dass alle so lieben und leben dürfen, wie es ihnen ent-
                               Stadt                                                   Kantonal                                                      wesentlich mehr Rechte mit          die Sicherheit und Rechte will, die sie mit sich bringt,   spricht, ohne deshalb auf Familien- oder Bürger_in-
                               ● Ja zur Erhöhung des Rahmenkredits für den             ● Ja zur Änderung der Kantonsverfassung:                      sich als eine eingetragene Part-    soll davon profitieren können.                             nenrechte verzichten zu müssen.
                               Erwerb von Liegenschaften                               Klimaschutz-Artikel                                           nerschaft. Der Zugang zu diesen         Die Möglichkeit, als gleichgeschlechtliches Paar
                               ● Ja zum Gewässerraumplan:                                                                                            Rechten (mit oder ohne roman-       seine Partnerschaft eintragen zu lassen, ist in zentra-    Regula Bühlmann, Co-Fraktionspräsidentin GB/JA!
                               Erlass des Gewässerraumplans und Teilrevision der       National                                                      tische Verpackung) darf nicht       len Punkten nicht gleichwertig mit der Ehe: Lesbi-
                               Bauordnung der Stadt Bern                               ● Ja zur Änderung des Schweizerischen Zivilgesetz-            abhängig sein vom Geschlecht        schen oder schwulen Paaren bleibt in einer einge-
                                                                                       buches (Ehe für alle)                                         der Person, die man oder frau       tragenen Partnerschaft die erleichterte Einbürge-
                                                                                       ● Ja zur Volksinitiative «Löhne entlasten, Kapital            heiraten will.»                     rung vorenthalten, von der Ehepaare profitieren. Und
                                                                                       gerecht besteuern» (99 %-Initiative)                                                              auch die gemeinsame Elternschaft ist ihnen in den
Grün JA - Grünes Bündnis Bern
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                                                                                                                           Tel. 031 301 82 09
                                                                                                                           P.F., 3001 Bern
                                                                                                                           Grünes Bündnis
                                                                                                                           AZB, 3000 Bern 1
 TREFF                                                                           grün . Nr. 44 | September 2021   4

                                                                                                                                                grün
Sei dabei!                                            Mach mit!
● Save the Date                                        Werde aktiv und bringe deine Fragen und Ideen ein!
Hier findest du das Datum für unsere nächste           Unsere Arbeitsgruppen und das Sekretariat
Mitgliederversammlung: 20. Oktober 2021.               freuen sich über deine Kontaktaufnahme.
Mehr Informationen zu den jeweiligen Mitglieder-
versammlungen erhältst du über den GB-Mailver-         ● AG Sozialpolitik
teiler und per Post. Du bist noch nicht Mitglied?      Kontakt: info.sozialpolitik@gbbern.ch
Höchste Zeit, das zu ändern! Jetzt unter               ● AG Frauenpolitik
www.gbbern.ch als Mitglied anmelden.                   Kontakt: info.frauenpolitik@gbbern.ch
                                                       ● AG Internationales und Migration
GB Agenda                                              Kontakt: info.internationales@gbbern.ch
Das GB triffst du auch an den folgenden                ● AG Bildung
Veranstaltungen:                                       Kontakt: info.bildung@gbbern.ch
● Hallo Velo                                           ● AG Kommunikation
5. September 2021, 13.30–15.00 Uhr                     Kontakt: info.kommunikation@gbbern.ch
● Solidaritätslauf für Sans-Papiers                    ● AG macht
11. September 2021, 14.00–17.00 Uhr                    Kontakt: info.macht@gbbern.ch                                      Impressum:
● PARK(ing) Day, Herzogstrasse 2                       ● AG Ökologie                                                      Die Zeitschrift grün.
17. September 2021, 15.00–19.00 Uhr                    Kontakt: info.oekologie@gbbern.ch                                  für Mitglieder und Sympathi-
                                                                                                                          sant_innen des Grünen
● Demo gegen die AHV21, Schützenmatte                  ● AG Wohnen
                                                                                                                          Bündnis Stadt Bern erscheint
18. September 2021, 13.30 Uhr                          Kontakt: info.wohnen@gbbern.ch                                     viermal jährlich.
● Abstimmungssonntag                                   ● AG Finanzen                                                      Abo-Preis: 20 Franken.
26. September 2021, 08.00–12.00 Uhr                    Kontakt: info.finanzen@gbbern.ch                                   Redaktion:
                                                                                                                          Andi Geu, Jelena Filipovic,
● Internationale Klimademo                             ● AG Polizei
                                                                                                                          Markus Heinzer, Milena
22. Oktober 2021, 13.00 Uhr                            Kontakt: info.polizei@gbbern.ch                                    Geiser, Stefan Dietiker
                                                                                                                          Fotos:
● Informiert bleiben und aktiv werden                  Kontakt Sekretariat                                                Manu Friedrich, Ben Zumbühl
                                                       Geschäftsführerin: Jelena Filipovic                                Lektorat:
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                                                                                                                          Marius Christen, Christine
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                                                                                                                          Michel
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unter info@gbbern.ch oder 079 289 06 41                PC-Konto: 30-37923-6. Merci!                                       grün. Nr.45: 13. Okt. 2021

  SCHLUSS                           Volle Sozialhilfe für vorläufig Aufgenommene
                                    Asylsuchende, die etwa wegen eines Bürgerkrieges in      ser abgelehnten Gesetzesänderung. Bereits ein Jahr
                                    ihrer Heimat nicht zurückgeschafft werden dürfen,        nach der Abstimmung wurde Herr Schnegg – angeregt
                                    erhalten eine vorläufige Aufnahme (F-Ausweis). Nach      von den Grünliberalen – mit einer Verordnungsände-
                                    7 Jahren (F+) wird diese Personengruppe im Kanton        rung wieder aktiv, um die Sozialhilfe für Personen mit
                                    Bern nach Ansätzen der SKOS-Richtlinien unter-           F+ zu kürzen. Dies ist eine neuerliche Missachtung
                                    stützt, das heisst wie anerkannte Flüchtlinge oder       des Volkswillens. Und überhaupt: Diese Menschen
                                    Schweizerbürger_innen. Dies ist manchen bürgerli-        sollen nach 7 Jahren ein menschenwürdiges Leben
                                    chen Politiker_innen ein Dorn im Auge. Insbesondere      führen dürfen. Nun hat eine Familie in der Stadt Bern
                                    dem für die Sozialhilfe zuständigen Regierungsrat        mit Hilfe von AvenirSocial gegen diese Kürzung eine
                                    Schnegg – bekannt für seine unermüdlichen Angriffe       Beschwerde eingereicht und Recht bekommen. Die
                                    auf die Sozialhilfe und ebenso bekannt für seine Nie-    Stadt Bern verzichtet darauf, den Entscheid des
                                    derlage in der Abstimmung über deren Kürzung. Mit        Statthalters anzufechten. Hingegen zieht der SVP-
                                    dem Referendum haben die GRÜNEN die Gesetzesän-          Regierungsrat den Entscheid weiter, obwohl seine Be-
 Hasim Sancar, GB-Grossrat          derung abwenden können. Auch die Kürzung der So-         fugnis bestritten wird. Wie immer im Namen seiner
                                    zialhilfe für Personen mit F+ war Gegenstand die-        unermüdlichen Mission gegen die Sozialhilfe.
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