Grundlagen des Korrigierens I - TennisGate Akademie

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Grundlagen des Korrigierens I - TennisGate Akademie
09.03.2021, WTB LEHRWESEN

Hans-Jürgen Mergner

Grundlagen des
Korrigierens I

TENNIS IST TEAM

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Grundlagen des Korrigierens I - TennisGate Akademie
Grundlagen des Korrigierens I

Überblick

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Grundlagen des Korrigierens I - TennisGate Akademie
Lehr- Lern Ansatz
Kinder, Jugendliche und auch Erwachsene machen „Fehler/Probleme“
Über Erfahrungen (auch negativen) findet Lernen statt
Dies trifft auf alle Elemente des Tennissports zu! Bsp.: ….
Die Kunst besteht darin, „hinzufallen - aufzustehen - und es besser zu
machen“ und aus den Problemen zu lernen
Stan Wawrinka: „fail – fail better!“
Trainer*innen sollen Lern- und Spielsituationen gestalten, in denen am
besten „implizit“ gelernt wird

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Grundlagen des Korrigierens I - TennisGate Akademie
Überblick
1. Grundlagen der Korrektur

2. Wann, wie, was korrigieren ?
   Problemursache und Folgeprobleme

3. Arten der Korrektur und Korrekturhilfen

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1. Grundlagen der Korrektur
• Erforderlich für die Korrektur sind Kenntnisse der Technik (Hauptaktion/
  Hilfsaktion) und der Taktik
• Im Anfänger*innen Bereich meist nur technische Korrekturen, aber bereits
  mit taktischem Hintergrund
• Bei Fortgeschrittenen und Turnierspieler*innen Zusammenhang zwischen
  Technik und Taktik (er) kennen
• Unterscheiden, ob Problemursache eher technisches Probleme (Mangel in
  der Schlagausführung) oder taktische Probleme (falsche Entscheidung ) war

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2. Wie, wann, was korrigieren ?
Wie sollte man korrigieren
• Positiv, nie verletzend korrigieren:
  z.B. „das war schon besser, aber probier noch mehr …“

• Spieler*in direkt ansprechen, am besten mit Namen:
  z.B. „Pia versuche den Ball noch weiter vorne zu treffen“

• Bei Korrekturen konkret ansprechen was man möchte und nicht, was
  nicht:
  z.B.: „treffe den Ball hoch und weit über dem Kopf anstatt: „treffe nicht so tief“

• Denn: „Unser Gehirn kennt das Wort NICHT nicht!“

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2. Wie, wann, was korrigieren ?
Wann sollte man korrigieren:
• Möglichst wenig, bzw. lediglich ein Hinweis und vor allem keine
  Synchronkorrektur(en), während des Schlags bzw. in den Schlag hinein

• Zeitliches Schema:
  1. Spieler*in schlägt 6 Bälle, Trainer*in beobachtet 3 Schläge,
  2. Trainer*in gibt dann eine Korrektur,
  3. Trainer*in beobachtet wieder 3 Schläge und gibt dann
     ein Feedback
  4. Trainer*in gibt u. U. auch ein „feed forward“ bevor Spieler*in
      die nächsten sechs Bälle spielt
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2. Wie, wann, was korrigieren?
Was sollte man korrigieren:

• Hauptursache herausfinden: häufig zieht ein Problem weitere Folgeprobleme nach
  sich, z.B. später Treffpunkt kann mehrere Ursachen haben

• Probleme die wiederholt vorkommen korrigieren,
  einmalige Probleme können auch „Koordinationsunfälle“ sein

• Hauptproblem ansprechen, Schüler*in muss sich auf eine Sache konzentrieren
  Negativbeispiel Aufschlag:
  „Achte auf deine Beine, wirf den Ball höher und pass auf deinen Griff auf“
  = zu viele Hinweise
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3. Arten der Korrektur
• Demonstration der „richtigen“ Bewegung : Trainer*in sollte immer die
  richtige Bewegung vormachen. Bei Kindern und Erwachsenen sehr häufig
  anzuwenden.
  Selten: den Probleme extrem „überkarrikieren“ (Griff, Beine)
• Verbale Korrektur: Sprache der Zielgruppe (Kinder- Jugendliche- Erwachsene)
  anpassen
• Erklärung: Eher bei Erwachsenen und Jugendlichen, weniger bei Kindern
• Über Bewegungsaufgaben, Ziele korrigieren : Z.B. nah am Netz und hoch
  darüber spielen, Aufschlag Zielrichtung rechts für Pronation
• Sensomotorik: die richtige Bewegung erfühlen
  Bsp.: „Wie fühlt es sich an, wenn du die „Trophy Position“ einnimmst?“
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3. Arten der Korrektur
• Kommando geben: Trainer*in: „und dreh“, oder Spieler*in selbst und vor/bei
  Ballauftreffen Boden und Treffpunkt
• Über Zuspiel oder Zuwurf:
  bei bestimmten Problemen/Defiziten
  kürzer/länger, langsamer/schneller mittig/nach außen zuspielen/zuwerfen
• Über Rhythmisierung:
  an der GL: „und zieh“, „und Spin“, „und Schuss“, „tief hoch“

  am Netz: „und Druck“, „und Spin“

  beim AS: „Am-Ster- Dam“

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3. Arten der Korrektur
• Korrekturen im Taktikbereich (Entscheidungstraining):
  - hinter der/dem Spieler*in stehen und nach Punkt die Situation besprechen

  - „Einfrieren“ nach einem Ballwechsel und die Entscheidungsmöglichkeiten
     besprechen

  - mittels Taktiktafel:
    Situationen und Möglichkeiten der Entscheidungen ansprechen

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3. Arten der Korrektur
• Videounterstützte Korrekturmaßnahmen:
  Smartphone, Videokamera
  gängige Software/Apps: Pot Player, Dartfish Express, Ubersense
• Bitte beachten:
  das Gehirn (Ultrakurzzeitgedächtnis) kann Informationen bis max. 5 Sekunden
  speichern
  Bsp.: Aufschlag machen lassen, parallel dazu aufnehmen,
  Schüler kommt zu Trainer*in, Video wird angeschaut, „Probleme“ und
  „Optimierung“ besprochen, dann wieder Aufschlag, etc.

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Ihr Ansprechpartner

 Hans-Jürgen Mergner, WTB-Verbandstrainer, Ausbildungsleiter

 WTB Lehrwesen

 E-Mail: mergner@wtb-tennis.de

 Telefon: +49 711 98068-14

Württembergischer Tennis-Bund e.V. | Bundesstützpunkt und Landesleistungszentrum | Emerholzweg 79 | 70439 Stuttgart-Stammheim
Vereinsregister VR 203 | Amtsgericht Stuttgart | UST-ID-Nr. 161292 DE 147805605 | Präsident Stefan Hofherr | Geschäftsführer Jens Föhl
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