Hausgebet am Karfreitag 10. April 2020 - ev-kirche ...
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Hausgebet am Karfreitag 10. April 2020 Die Glocken unserer Kirchen werden um 15 Uhr (zur Todesstunde Jesu) läuten und zur gemeinsamen Andacht einladen. Feiern Sie mit in der Familie, u zweit oder auch alleine. Die Lieder finden Sie auch auf unserer Homepage www.ev-kirche-litzelstetten.de und www. ev-dettingen-wallhausen.de eingespielt zum Mitsingen. Verbunden durch unseren Glauben an den dreieinigen Gott, der alle Menschen liebt und für uns da ist beginnen wir dieses Hausgebet. Eröffnung Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh.3,16 Lasst uns aufsehen zu Jesus, dem Anfänger und Vollender des Glaubens, der, obwohl er hätte Freude haben können, das Kreuz erduldete und die Schande gering achtete und sich gesetzt hat zur Rechten des Thrones Gottes. Amen. Gebet Jesus Christus, heute schauen wir auf das Kreuz Und denken an dein Leiden und Sterben. Das Kreuz erinnert uns an die dunkle Seite des Lebens, an das Bittere und Schmerzliche, an Angst und Trauer, an Einsamkeit und Verrat, an Ungerechtigkeit und Lüge, an alles Harte und Grausame, das wir Menschen anderen Menschen anzutun in der Lage sind. Gott, dieses düstere Zeichen ist zum Zeichen deiner Liebe geworden. Du willst uns nicht erschrecken mit Härte und Grausamkeit, sondern nahe kommen mit der Hoffnung, die auch im Kreuz steckt: der Hoffnung auf neues Leben. Amen. Stille
Psalm 22,2-6,12.20 Psalmen sind die Lieder und Gebete der Bibel. Alte Worte, die schon Jesus kannte. Worte eines Menschen, den wir nicht kennen. Worte, die auch unsere Worte sein können … Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Ich schreie, aber meine Hilfe ist ferne. Mein Gott, des Tages rufe ich, doch antwortest du nicht, und des Nachts, doch finde ich keine Ruhe. Du aber bist heilig, der du thronst über den Lobgesängen Israels. Unsere Väter hofften auf dich; und da sie hofften, halfst du ihnen heraus. Zu dir schrien sie und wurden errettet, sie hofften auf dich und wurden nicht zuschanden. Sei nicht ferne von mir, denn Angst ist nahe; denn es ist hier kein Helfer. Aber du, Herr, sei nicht ferne; meine Stärke, eile, mir zu helfen! EG 81 Herzliebster Jesu, was hast du verbrochen Text: Johann Heermann 1630 / Melodie: Johann Crüger 1640 nach Guillaume Franc 1543 (zu Psalm 23) E A f c f c 1. Herz - lieb - ster Je - su, was hast du ver - bro - chen, dass man ein solch scharf D A E A A b f c C f Ur - teil hat ge - spro - chen? Was ist die Schuld, in was für Mis - se - ta - ten bist du ge - C f ra - ten? 2. Du wirst gegeißelt und mit Dorn gekrönet, 9. Ich werde dir zu Ehren alles wagen, ins Angesicht geschlagen und verhöhnet, kein Kreuz nicht achten, keine Schmach und Plagen du wirst mit Essig und mit Gall getränket, nichts von Verfolgung, nichts von ans Kreuz gehenket. Todesschmerzen nehmen zu Herzen. 3. Was ist doch wohl die Ursach solcher Plagen? Ach, meine Sünden haben dich geschlagen; ich, mein Herr Jesu, habe dies verschuldet, was du erduldet.
Impuls Einer ist für alle gestorben und so sind alle gestorben. Und er ist darum für alle gestorben, damit, die da leben, hinfort nicht sich selbst leben, sondern dem, der für sie gestorben ist und auferweckt wurde. Darum kennen wir von nun an niemanden mehr nach dem Fleisch; und auch wenn wir Christus gekannt haben nach dem Fleisch, so kennen wir ihn doch jetzt so nicht mehr. Darum: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden. Aber das alles ist von Gott, der uns mit sich selber versöhnt hat durch Christus und uns das Amt gegeben, das die Versöhnung predigt. Denn Gott war in Christus und versöhnte die Welt mit ihm selber und rechnete ihnen ihre Sünden nicht zu und hat unter uns aufgerichtet das Wort von der Versöhnung. So sind wir nun Botschafter an Christi statt, denn Gott ermahnt durch uns; so bitten wir nun an Christi statt: Lasst euch versöhnen mit Gott! Denn er hat den, der von keiner Sünde wusste, für uns zur Sünde gemacht, auf dass wir in ihm die Gerechtigkeit würden, die vor Gott gilt. 2. Korinther 5,14b-21 Vier Wochen ohne Sozialkontakte. Seit Wochen die Angst vor dem Virus, vor Ansteckung, Krankheit und Leiden, vor dem Tod. Keiner weiß wie lange das noch geht. Es ist gerade eine schwere Zeit, sie bedrückt und hindert uns frei und unbeschwert zu leben. Und heute ist Karfreitag, da leidet Gott. Und er leidet unter den Menschen, die er als sein Ebenbild geschaffen hat. Gott leidet mit Jesus Christus, seinem Sohn am Kreuz. Er fühlt unsere Traurigkeit, unsere Einsamkeit und Angst. Er leidet mit allen, die die Hoffnung verloren haben. Ein Gott, der leidet bekommt ein menschliches Gesicht. Er kommt uns Menschen hier ganz besonders nahe. Gott gibt sich uns Menschen hin und leidet mit. Paulus sagt: „Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.“ In diesem Satz steckt Hoffnung drin, Hoffnung für unser Leben. Ganz besonders in diesen Zeiten. Das Leben, mit allem was dazugehört, mit allem Schönen und allem Schweren. Und an Karfreitag fällt der Blick besonders auf das Schwere. Doch in diesen Paulusworten können wir in all dem Schweren, in allem Leiden das Neue schon entdecken. Es ist uns nicht nur versprochen, sondern schon in uns, in unserem Leben. Es ist noch verborgen, aber es ist da. Durch unsere Taufe gehören wir zu Christus, dem Gekreuzigten und Auferstandenen. Sicher, der Tod bleibt keinem von uns erspart, aber gewiss ist, dass das Leben größer ist als der Tod. Gott versöhnt die Welt mit sich. Gott weiß, dass all das Schwere zu unserem Leben gehört, doch indem er dieses Leid selbst fühlt versöhnt er die Welt mit sich. Schmerzen verschwinden nicht, Traurigkeit und Angst wird es immer geben, aber Gott ist hier mitten drinnen. Er rückt uns Menschen ein bisschen näher zu sich heran. Wenn wir die Geschichten in der Bibel anschauen, dann entdecken wir, dass er das nicht nur an Karfreitag tut. Immer wieder und wieder will er nahe bei uns Menschen sein. An Weihnachten ist Gott Mensch geworden, um als Mensch zu leben, mit allen Höhen und Tiefen, bis zum Tod. Aber dann geht es noch weiter. Er bleibt nicht im Tod, sondern geht weiter bis zur Auferstehung. Gott leidet mit, aber er lässt dem Leiden nicht das letzte Wort. Diese Kraft, über den Tod hinaus, die steckt schon in uns Menschen. Nur sind wir uns dessen nicht immer bewusst. In dunklen, schweren Zeiten verlieren wir manchmal die Hoffnung und
merken nicht, dass diese Lebenskraft in uns steckt. Doch wir gehören zu Christus und das heißt, das Leben ist stärker als der Tod. Lasst Gott nahe zu uns kommen. Lasst uns Kraft schöpfen. Und lasst uns diese Kraft nutzen, diese Welt besser zu machen. Es tut so gut zu sehen, dass sich Nachbarn umeinander sorgen und in diesen schweren Zeiten Verantwortung wahrnehmen. Die Welt ist noch nicht verloren. Gott ist bei uns. Lasst uns nicht nur auf Jesus am Kreuz schauen, sondern das ganze Leben Jesus in den Blick nehmen. Paulus sagt: „So sind wir nun Botschafter an Christi statt“. Lasst uns darauf schauen, wie Jesus sich eingemischt hat in die Welt. Er hat gestritten und geliebt. Lasst uns die Liebe in die Welt tragen, die Zuversicht und Hoffnung. „Lasst euch versöhnen mit Gott.“ Das ist schwer zu hören für die, die von Krankheit, Tod und Trauer ergriffen sind. Doch hier steckt Gottes Nähe zu uns Menschen drin. Mit Jesus Christus kommt Gott uns ganz nahe, in seinem Leben, seinem Leiden und Sterben, aber auch in seiner Auferstehung. Die Auferstehung wird erst am dritten Tag sichtbar. Dazwischen liegt die Gottesferne. Die Grabesstille. – In unserem Leben können diese drei Tage auch viel länger sein. Aber Gott ist da, heute, morgen und alle Tage. Amen.
Fürbitten Gott, alles ist so ungewohnt, wir können nicht einmal mehr zusammenkommen, um uns im Gottesdienst stärken zu lassen. Du bist die Quelle des Trostes, Kraft und Licht unseres Lebens, wir bringen vor Dich das Zittern der Menschheit, weite unseren Blick für die, die uns gerade jetzt brauchen, und lass uns über die Sorge um das eigene Leben nicht die vergessen, die schlimmer dran sind, die keine Hilfe erfahren. Dort wo jetzt schon Hunger und Durst, Armut und Elend herrschen? Wie sollen die Menschen in den Slums Abstand halten in Indien, wie in den Flüchtlingslagern in Afrika, wie in den Elendsvierteln in Venezuela? Wie kann Hygiene vor Ansteckung schützen, wenn Wasser und Seife jetzt schon fehlen? O Gott, wir bangen um die Schwächsten in dieser Pandemie. Segne die Politikerinnen und Politiker, die jetzt mit Weitblick handeln, und Notprogramme organisieren. Stärke die Bereitschaft zum Teilen mit den Armen! Steh den Ärztinnen und Ärzten, Pflegerinnen und Pflegern bei, die mitten im größten Elend Menschenleben retten. Gott, lass uns deine Nähe spüren, stärke den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft, schenke uns Vertrauen und Hoffnung für das Leben. Vaterunser Segen Gott, ich bitte dich um deinen Segen. Segne meinen Weg, damit ich nie alleine gehen muss. Geh du, Gott, an meiner Seite, auch wenn ich dich nicht sehe. Gott, bleibe bei mir, heute, morgen und alle Tage. Amen.
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