LESEANDACHT - Herzlich ...
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LESEANDACHT Sommerkirche Regio Dreisamtal-Hochschwarzwald 29. August 2021 Zum Eingang Botho-Lukas-Chor singt Strophe 1+2 vom Danke-Lied Begrüßung Herzlich willkommen zu unserem Regionalgottesdienst, der heute die Menschen zusammenführt von Löffingen bis Kirchzarten. Herzlich willkommen auch an alle Gäste. Das „Danke-Lied“ von Martin Gotthard Schneider wird 60 Jahre alt. Er selbst war überrascht, wie dieses Lied überall bekannt und gesungen wurde. Den Botho-Lucas- Chor haben wir gehört, in den 60ern und 70ern war seine aktive Zeit. Danke sagen - wofür? Was ist mit all den Menschen, die jetzt überhaupt gar keinen Grund haben, dankbar zu sein? Ja, liebe Gemeinde, warum also sind wir hier? Ich denke, weil alles zusammengehört: sich dankbar an alles Gute erinnern, davon zehren in dunklen Zeiten, daraus Hoffnung ziehen für die Zukunft und aus Dankbarkeit solidarisch sein mit anderen Menschen.
Wir singen nun miteinander die Strophen 3 bis 6 des Liedes. Lied EG 334,3-6 Danke für diesen guten Morgen Eingangsliturgie Wir singen miteinander, beten und hören auf Gott, wir feiern Gottesdienst Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen Gebet Gott, wir haben viele Gründe, dir zu danken. Wir danken dir für die Menschen, die zu uns halten und deren Lächeln uns gut tut. Viel Gutes schenkst du uns – und wir nehmen es manchmal nicht wahr: Doch heute danke ich dir auch für die Steuern, die ich zahle, denn sie zeigen: Ich habe Arbeit und Einkommen. Ich vergesse es oft, dir für die laut geäußerten Beschwerden über die Regierung zu danken, denn sie zeigen: Wir leben in einem freien Land. Gott, auch wenn es schwer fällt und die Trauer überwiegt: Ich danke dir auch für die Zeit mit den Menschen, die ich jetzt vermisse. Mit ihnen habe ich vieles erlebt, woran ich mich gerne erinnere. Amen Ansprache – Teil 1 Das Lied beobachtet ganz genau unser Leben und schließlich unser Verhältnis zu Gott. Es stellt uns Fragen: Was macht mein Leben gut? Seite 2
Dass ich jeden neuen Morgen bewusst aus Gottes Hand nehme- nicht sage „Uff, schon wieder aufstehen, schon wieder ein Arbeitstag“, sondern ich kann sagen: „Danke für diesen guten Morgen- er ist gut, weil Du Gott an meiner Seite bist.“ „Danke für alle guten Freunde, danke oh Herr für jedermann“- Hab ich gute Freunde? Ja? Nein? Warum, warum nicht? Tue ich alles für diese Freundschaft? Bemühe ich mich darum? Ich soll für jedermann danken- auch für den blöden Kerl im Büro? Auch für diese Nervensäge, der ich ständig begegne. Ja, danke, Gott, dass Du mich herausforderst! Danke, dass ich nicht andere aburteile, sondern ihnen eine Chance gebe. Danke, dass Du mich aufforderst, die Menschen genau anzusehen. Zu erkennen, wie Du sie Dir gedacht hast. Und danke, dass es genügend Menschen gibt, die mich Tag für Tag annehmen oder einfach nur ertragen. Der gute Morgen, jeden Morgen ein neuer Tag, die guten Freunde, das kleine Glück… Danken verändert uns. Das Selbstverständliche wird als Geschenk erkannt. Oftmals war das Lied als zu banal kritisiert- aber zugleich macht es uns doch Mut, die einfachen Dinge wahrzunehmen und zu erkennen. So einfach wie die Worte sind, so dürfen wir zu Gott sprechen, wie uns der Schnabel gewachsen ist. Das Danke-Lied macht uns Mut, noch genauer auf unser Leben zu blicken: mit seinen einfachen Worten bringt es uns zum Staunen. Und es gibt uns Worte, um Dank auszudrücken, einfache Worte: Mit Gott können wir reden, wie uns der Schnabel gewachsenist. So wie in diesem Lied dürfen und Seite 3
sollen wir zu Gott beten. Ein Gebet braucht keine Rede mit wohl gesetzten Worten sein. Ein Gebet kann einfach ausschütten, was uns auf dem Herzen liegt – es können schlichte Sätze sein oder auch unfertige Gedanken oder ein Gestammel. In den 60er Jahren, als das Lied entstand, haben Fabrik-Arbeiter ein Gebet formuliert: Danke, Herr, Danke. Dank für alles, was mich wach gemacht hat, für die Seife, die gut riecht, für die erfrischende Zahnpasta. Dank für die Kleider, die mich bedecken, für ihre Farbe und für ihren Schnitt. Dank für Jakob, der mir die seine Feile geliehen hat, für Fritz, der mir eine Zigarette geschenkt hat, für Karl, der mir die Tür aufgehalten hat.... Dank für die Mädchen, denen ich begegnet bin, für das Rouge auf den Lippen von Marie-Therese, sie hat die Farbe klug gewählt, für die Dauerwelle von Monika, die ihr so gut zu Gesicht steht, für die Grimasse von Anne Marie und ihr befreiendes Lachen. So wie die Fabrikarbeiter ihre Lebenswelt vor Gott gebracht haben, gab und gibt es immer wieder neue Strophen für Brautpaare, für Eltern und vieles mehr. Drei davon wollen wir jetzt singen. Lied „Danke“, drei Strophen neu getextet Für Freund/in und Partner/in: Danke für diesen guten Menschen, / danke, dass er mich wirklich liebt, / danke für diese große Freude, die durch ihn du gibst. Seite 4
Für Kind/er: Danke für dieses neue Leben, / danke für jedes kleine Kind. / Danke, dass seine lieben Eltern / froh und glücklich sind. Danke für jedes Lärmen, Toben, / danke für jeden frischen Schrei, / danke für jedes helle Lachen, / da ist Gott dabei. Ansprache – Teil 2 Und aus dem Dank - wenn wir uns bewusst machen, wie gut Gott zu uns ist - wächst das Vertrauen: Dieser Gott hat mir vieles gegeben – er wird auch weiterhin mich und andere Menschen nicht im Stich lassen. Deshalb können Sie mit ganz einfachen Sätzen sagen, worum Sie Gott bitten und an wen Sie besonders denken. Aus dem Dank bekommt die Bitte Kraft. Der Dank hilft einzuprägen, als Zuversicht mitzunehmen: Gott hat mir viel geschenkt, er wird mich auch in Zukunft nicht im Stich lassen, also: Dein Heil kennt keine Schranken. Gott lässt uns nicht im Stich: Deshalb ist möglich: Danke für mache Traurigkeiten. Es stößt mir etwas zu – und ich soll dafür danken? Trauer belastet mich – und dafür danke sagen? Dieses „Danke für manche Traurigkeiten“ lässt sich bestimmt nicht herbeizwingen und auch nicht herbeisingen. Trauer, Fragen an Gott bis hin zum Zorn haben ihr Recht, wenn der Tod ins Leben tritt und Leben zerstört. Aber auch in dieses Dunkel soll der Erfahrung hineinleuchten, die eigene Erfahrung und die Erfahrungen der Menschen, die vor uns auf Gott vertraut haben: Danke, dass deine Hand mich leiten will an jeden Ort. Was Jesus Christus erlebt hat, sollen auch wir erleben, selbst wenn wir nichts mehr von Gott merken, selbst Seite 5
wenn wir nur noch klagen wie Jesus am Kreuz: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen“, auch dann, wenn von Gott gar nichts mehr zu spüren, ist wie bei Jesus: Er hing am Kreuz, ist gestorben und wurde ins Grab gelegt wurde. Trotzdem: Danke, dass deine Hand mich leiten will an jeden Ort. Denn Gott hat Jesus Christus von den Toten auferweckt, er war nie von Gott verlassen. Gott führt manchmal andere Wege, als wir uns das vorstellen. Weil wir Gott nicht da suchen, wo wir gerade sind, finden wir ihn nicht. Wenn wir aber Gott zutrauen, dass er überall zu finden ist, dann sind wir offen dafür: Zu jeder Zeit, an jedem Ort, in jeder Situation ist Gott da: Dann kann ich für mich mitsprechen: Der Herr ist mein Hirte, mir wird nicht mangeln. Danke dein Heil kennt keine Schranken. Womit haben wir Leid verdient? Was habe ich mir zu Schulden kommen lassen, dass Gott mich straft? Auf solche Fragen bekommen wir keine Antwort. Aber es lohnt sich für die Zukunft zu fragen: Wozu? Wozu bekomme ich dieses Zeichen? Welche neuen Wege kann es mir weisen? Wenn mir Schmerzen, Leid und Trauer neue Seiten von Gott gezeigt haben, dann kann ich mitsingen: Danke für manche Traurigkeiten... Gott hilft – er rettet, auch wo wir am Ende unserer Möglichkeiten sind, das nehmen wir auf mit dem Lied: Ich lobe meinen Gott, der aus der Tiefe mich holt, damit ich lebe Lied EG 628,1+3 Ich lobe meine Gott Seite 6
Fürbitten Herr, unser Gott. Wir bitten dich für uns: Gib uns wache Sinne, dass wir wahrnehmen, was du uns vom Aufstehen bis hin zum Schlaf der Nacht schenkst. Schenke uns Freude an all deinen Gaben, gib uns Worte, um unserem Dank auszudrücken. Wir rufen zu Dir: Herr, erbarme dich Wir danken dir für die Wiesen, die jetzt blühen, für das erfrischende Wasser, für diese Erde, die Du gut gemacht hast. Rüttle uns auf, dass wir deine gute Schöpfung achten und sie für die nächsten Generationen bewahren. Wir rufen zu Dir: Herr, erbarme dich Wir bitten dich für die Menschen in den Katastrophengebieten- in Deutschland wurden viele Menschen vor Wochen hart und bitter getroffen. Aber auch in vielen anderen Ländern. Stellvertretend für alle bitten wir Dich für die Türkei und Haiti. Hilf ihnen, diese Zeit zu bestehen. Und segne alle, die helfen und sich einsetzen. Wir rufen zu Dir: Herr, erbarme dich Wir bitten dich für die Menschen in den vielen Kriegsgebieten. Lass deinen Geist wehen, dass viele Menschen zum Frieden finden. Wir denken heute ganz besonders an die Menschen in Afghanistan. Wir legen es Dir hin. Schütze und bewahre die Betroffenen und alle, die helfen. Wehre dem Bösen in diesem Land. Segne unsere Regierung und hilf ihr, Lösungen zu finden. Wir rufen zu Dir: Herr, erbarme dich Seite 7
Du siehst tief in unser Herz. Du weißt, an wen wir denken, wer zu uns gehört. Kranke Menschen, alte Menschen, Menschen in einer Krise. Du kennst unsere Freuden und alles, was uns besonders auf dem Herzen liegt. Wir sagen es Dir in der Stille… Wir rufen zu Dir: Herr, erbarme dich Miteinander und füreinander beten wir: Vater unser... Abkündigungen /Kollekte Nun bitten wir Gott um seinen Segen mit dem Lied „Segne uns, oh Herr“, EG 581, 1-3 So segne und behüte euch der allmächtige und barmherzige Gott. Der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Vor 60 Jahren hat das Danke-Lied die Menschen so sehr angesprochen, dass es den ersten Platz in der Hitparade hatte. Heute ist uns der Musikstil fremd, wie wir ihn zum Eingang gehört haben – den meisten zumindest. Aber der Wunsch zu danken bleibt. Deshalb wurde das Lied in über 25 Sprachen übersetzt und immer wieder neu musikalisch arrangiert. Eine neuere Version hören Sie an Stelle des Orgelnachspieles. Ich weiß: Einigen wird es nicht gefallen. Aber vielleicht können Sie sich freuen: Eine neue Generation hat Worte und Töne gefunden, um Dank auszudrücken. Wir hören „Die Ärzte“ Nachspiel: Die Ärzte mit Danke Pfarrerin Gabriele Heuss, Lenzkirch und Pfarrer Fritz Geyer, Stegen Seite 8
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