Begegnung feiern - Gott kommt uns entgegen! - ADVENT UND WEIHNACHTEN 2020 Ein Begleitheft durch diese Wochen für Zuhause, mich selbst, meine ...

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Begegnung feiern - Gott kommt uns entgegen! - ADVENT UND WEIHNACHTEN 2020 Ein Begleitheft durch diese Wochen für Zuhause, mich selbst, meine ...
ADVENT UND WEIHNACHTEN 2020
Ein Begleitheft durch diese Wochen für Zuhause,
mich selbst, meine Familie oder Mitbewohner

Begegnung feiern – Gott
kommt uns entgegen!
Begegnung feiern - Gott kommt uns entgegen! - ADVENT UND WEIHNACHTEN 2020 Ein Begleitheft durch diese Wochen für Zuhause, mich selbst, meine ...
Vorwort

VORWORT
Liebe Gemeinde,
niemand weiß im Moment ganz genau, wie Weihnachten in diesem
Jahre gefeiert werden wird. Ob etwa die Besuche bei Verwandten
oder Freunden möglich sein werden. Sicher scheint nur zu sein, dass
die Teilnahme am Gottesdienst sehr beschränkt sein wird. Aus die-
sem Grund wollen wir mit diesem Heft – ähnlich wie an Ostern – die
Möglichkeit bieten, die Advents- und Weihnachtszeit zu Hause geist-
lich zu gestalten. Ob alleine oder mit der Familie (Familienteil ab S.30)
– wir hoffen, Impulse zu geben, die helfen in Begegnung zu kommen
mit dem Gott, der uns an Weihnachten selbst entgegengekommen
ist. Vielleicht eröffnet sich dadurch ein neuer Blick auf die Weih-
nachtsgeschichte!
Die Begegnungen, die Maria und Josef in der Fremde, in Betlehem,
machten waren erst einmal sehr ernüchternd, ja abweisend: Hier ist
kein Platz für euch! Und im Stall fand dann doch die tiefste Begeg-
nung, ja Berührung zwischen Himmel und Erde statt: Gott wurde
Mensch im kleinen Kind in der Krippe. In Jesus begegnen Himmel und
Erde, Gott und Mensch, Zeit und Ewigkeit. Mich berührt das noch
heute. Vielleicht wird Weihnachten in diesem Jahr etwas ruhiger,
vielleicht ist nicht alles genauso wie immer, vielleicht hilft diese Ver-
änderung uns selbst neu berühren zu lassen. Von den Menschen, die
mir wirklich wichtig sind, von der Gewissheit im Glauben nie allein zu
sein und von der Freude darüber, dass Gott mir als Mensch begegnen
will – welch ein Mensch-Moment!
Ich wünsche Ihnen auch im Namen des gesamten Seelsorgeteams
gute und tiefe Begegnungen an diesem Weihnachtsfest und Gottes
Segen für das neue Jahr!
Ihr Pastor Stefan Hörstrup

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Erster Advent

ERSTER ADVENT
Advent heißt Ankunft. Genauer gesagt müsste es
heißen: Advent bedeutet das Erwarten der An-
kunft Gottes in unserer Welt.

Wir bereiten uns einmal darauf vor, seine Ankunft im
Kind von Betlehem an Weihnachten gut zu feiern. Wir erinnern uns
daran, dass Gott uns in Jesus bereits begegnet ist.
Neben dieser Erinnerung möchte der Advent aber auch eine Ankunft
in der Zukunft in den Blick nehmen. Jesus hat uns nämlich verheißen
einst wiederzukommen am Ende der Zeit. Gerade die ersten beiden
Adventssonntage sind von dieser Erwartung geprägt.
Immer geht aber um die Begegnung zwischen Gott und mir. Diese
kann jetzt geschehen, bei mir zu Hause, in der Stille, im Gebet. Dazu
laden wir mit diesen Texten ein.

Zur Vorbereitung
Die erste Kerze am Adventskranz oder am Adventsgesteck wird ent-
zündet.
Eine kurze Zeit still werden und auf die brennende Kerze schauen.
Was bewegt mich an diesem ersten Adventssonntag? Welche Gedan-
ken beschäftigen mich?
Es ist wieder Advent geworden – ohne mein Zutun – ich kann diese
besondere Zeit als geschenkte Zeit annehmen und für mich gestalten.
Wir beginnen diese Zeit mit dem Kreuzzeichen und sprechen:
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

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Erster Advent

Gebet

H     err, unser Gott, alles steht in deiner Macht: du schenkst das Wol-
      len und das Vollbringen.
Hilf uns, dass wir auf dem Weg der Gerechtigkeit Christus entgegenge-
hen und uns durch Taten der Liebe auf seine Ankunft vorbereiten, da-
mit wir den Platz zu seiner Rechten erhalten, wenn er wiederkommt in
Herrlichkeit. Er, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und
herrscht in alle Ewigkeit. Amen.

„Macht hoch die Tür, die Tor macht weit, es kommt der Herr der Herr-
lichkeit.“ (GL 218)
Viele von uns kennen dieses Lied. Wir singen es oft und gerne in jeder
Adventszeit.
Wenn sie es auch nicht allein singen mögen, es wird aber bestimmt in
ihnen klingen, wenn sie daran denken, oder es sogar vor sich hin sum-
men.
„Macht hoch die Tür …“ Welche Tür, welches Tor will ich innerlich auf-
machen, damit Christus, der kommende Herr, bei mir ankommen
kann?
Er ist der, „der Heil und Leben mit sich bringt“.
Welche Verheißung für mich – Heil und Leben.

Was das Evangelium des heutigen Sonntags uns zweimal sagt, ist die
Aufforderung: Seid wachsam!

Lesen und hören wir das Evangelium – Markus 13, 33-37

Aus dem heiligen Evangelium nach Markus

I n jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
  33Gebt Acht und bleibt wach! Denn ihr wisst nicht, wann die Zeit da

ist.

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Erster Advent

34Esist wie ein Mann, der sein Haus verließ, um auf Reisen zu gehen:
Er übertrug die Vollmacht seinen Knechten, jedem eine bestimmte
Aufgabe: dem Türhüter befahl er, wachsam zu sein.
35Seid   also wachsam!
Denn ihr wisst nicht, wann der Hausherr kommt,
ob am Abend oder um Mitternacht,
ob beim Hahnenschrei oder erst am Morgen.
36Er   soll euch, wenn er plötzlich kommt, nicht schlafend antreffen.
37Was    ich aber euch sage, das sage ich allen: Seid wachsam!

Impuls
Was kann meine Aufgabe in dieser Adventszeit sein?
Wachsam sein für meine Mitmenschen. Für mich selbst. Für Gott.
Wachsam sein, bedeutet: mit offenen Augen und offenem Herzen
diese Welt mit allen Freuden und Nöten, mit allem Dunklen und Unsi-
cherem sehen und annehmen.
Und in all dem Gott erahnen, erhoffen und erwarten.

Unsere diesjährige Adventsaktion steht unter dem Thema: Begeg-
nung. Am 1. Advent sind wir eingeladen, an überraschende Begeg-
nungen zu denken, die wir erinnern können. Überraschende Begeg-
nungen, mit denen wir nicht gerechnet hatten. Die uns froh machen,
die uns zeigen: ich bin nicht allein. Ein Mensch denkt an mich.
Gott denkt an mich. Dafür lohnt es sich, wachsam zu werden.

Stilles Fürbittgebet

▪ Ich denke an die Menschen, die mir wichtig sind – in meiner Familie,
  in meinem Freundeskreis, in der Nachbarschaft und bete für sie.

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Zweiter Advent

▪ Ich denke an die Menschen in der ganzen Welt, die nicht genug zum
  Leben haben, die auf der Flucht sind, die krank sind und keine me-
  dizinische Betreuung haben und bete für sie.

▪ Ich denke an die Menschen, die in diesen Wochen ihr Alleinsein be-
  sonders schmerzlich erfahren, die keine Gemeinschaft erleben, die
  traurig und manchmal auch verbittert sind und bete für sie.

Vater unser

Segen
Der barmherzige Gott hat uns den Glauben an das Kommen seines
Sohnes geschenkt; er segne und heilige uns durch das Licht seiner
Gnade. Er mache uns standhaft im Glauben, froh in der Hoffnung und
eifrig in Werken der Liebe.
+ Der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

ZWEITER ADVENT

Zur Vorbereitung
Bereiten Sie den Raum und sich selbst vor: Stel-
len Sie den Adventskranz bewusst in ihre Nähe
und Zünden Sie die erste und zweite Kerze an. Heute ist der zweite
Advent.
Kommen Sie zur Ruhe. Beginnen Sie nach einer kurzen Stille.

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Amen

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Zweiter Advent

Einleitung
Zweiter Advent – Begegnung wird konkreter. Aber ich muss etwas da-
für tun. Maria macht sich bspw. auf den Weg zu ihrer Verwandten Eli-
sabeth. Es wird eine freudige Begegnung, zwei Frauen, die eine jung,
die andere schon älter – aber beide in guter Hoffnung. Eine schöne
Beschreibung für das Erwarten eines Kindes. Vieles muss vor einer
Geburt vorbereitet werden. Maria und Elisabeth genießen erst ein-
mal die Beziehung und das Geheimnis ihres Glaubens, das sie teilen.
Im Advent bereiten wir uns auf die ganz große Begegnung an Weih-
nachten vor – auch eine sehr freudige. Mit Jesaja und Johannes dem
Täufer begegnen uns zwei die uns auffordern: Bereitet dem Herrn
den Weg.

Kyrie
Jesus, du kommst uns bereits entgegen. – Herr, erbarme dich.
Jesus, du wurdest von Johannes verkündet. – Christus, erbarme dich.
Jesus, du eröffnest neue Wege. – Herr, erbarme dich.

Gebet
Allmächtiger und barmherziger Gott,
deine Weisheit allein zeigt uns den rechten Weg.
Lass nicht zu, dass irdische Aufgaben und Sorgen uns hindern,
deinem Sohn entgegenzugehen.
Führe uns durch dein Wort und deine Gnade
zur Gemeinschaft mit ihm,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und leben schenkt in Zeit und Ewigkeit.

Lesen und hören wir das Evangelium – Markus 1, 1-8

A   nfang des Evangeliums von Jesus Christus, dem Sohn Gottes:
    2Es begann, wie es bei dem Propheten Jesaja steht: Ich sende

meinen Boten vor dir her; er soll den Weg für dich bahnen.
3Eine Stimme ruft in der Wüste: Bereitet dem Herrn den Weg! Ebnet

ihm die Straßen!

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Zweiter Advent

4So trat Johannes der Täufer in der Wüste auf und verkündigte Um-
kehr und Taufe zur Vergebung der Sünden.
5Ganz Judäa und alle Einwohner Jerusalems zogen zu ihm hinaus; sie

bekannten ihre Sünden und ließen sich im Jordan von ihm taufen.
6Johannes trug ein Gewand aus Kamelhaaren und einen ledernen

Gürtel um seine Hüften, und er lebte von Heuschrecken und wildem
Honig.
7Er verkündete: Nach mir kommt einer, der ist stärker als ich; ich bin

es nicht wert, mich zu bücken, um ihm die Schuhe aufzuschnüren.
8Ich habe euch nur mit Wasser getauft, er aber wird euch mit dem

Heiligen Geist taufen.

Impuls
„Wir machen den Weg frei!“ – Diesen Werbeslogan einer Bank ken-
nen sicherlich noch viele. Unpassierbare Wege sind oft Folge von
Überschwemmungen oder Erdrutschen. Geschlossene Wege sind uns
in diesem Jahr an sonst offenen Grenzen begegnet. Gewohnte Wege
konnten plötzlich nicht mehr gegangen werden, etwa in Altenheime
oder zu weit entfernteren Freunden oder Verwandten. „Dir stehen
alle Wege offen!“ – Dieser verheißungsvolle Satz wurde in diesem
Jahr für viele nicht wahr – etwa diejenigen, die nach der Schulzeit ein
Jahr im Ausland verbringen wollten oder einfach diejenigen, die mit
ihrer Familie eine Urlaubsreise geplant hatten.
Damit Begegnung möglich wird muss der Weg frei sein. Das gilt für
die Begegnung zum anderen Menschen genauso wie für die Begeg-
nung mit Gott. „Eine Stimme ruft in der Wüste: Bereitet dem Herrn
den Weg! Ebnet ihm die Straßen!“ (Mk 1, 3). Johannes ruft uns auch
heute diese Aufforderung zu.

▪ Wo ist mein Weg zu Gott, meine Beziehung zu ihm holprig gewor-
  den? Wo fehlt mir die Zeit? Die Motivation für Gebet, Stille, den
  Besuch eines Gottesdienstes?

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Dritter Advent

▪ Wo gibt es Stolpersteine und lange nicht mehr betretene Pfade zu
  anderen Menschen? Zu wem habe ich mich lange nicht mehr auf
  den Weg gemacht?

▪ Gibt es bei mir Energie einen Weg wieder freizuräumen? Durch
  Versöhnung oder mehr Zeit oder einfach, weil es Freude machen
  könnte ihn wieder zu gehen?

Idee:
Zeichne einen Weg von Dir zu einem anderen (Mensch oder Gott)
und zeichne auch die Stolpersteine, Kurven, Schlaglöcher ein. Dann
betrachte diesen Weg – möchtest Du ihn erneuern oder ändern?
Weitere Idee: Schreibe eine Postkarte an einen Menschen, den Du
schon lange nicht mehr besucht hast.

Vater unser

Schlussgebet und Segen
Guter Gott, lass uns voll Freude Deinem kommenden Sohn Jesus
Christus entgegeneilen.
Und so segne uns für den nächsten Wegabschnitt der dreieine und
treue Gott: + Der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

DRITTER ADVENT
Zur Vorbereitung
Nachdem wir die dritte Kerze am Adventskranz o-
der einem Adventsgesteck entzündet haben, neh-
men wir uns eine kurze Zeit der Stille. Schauen in das
Licht der Kerzen; spüren, wie wir ruhig werden, wie wir ganz da sind
und diesen 3. Advent mit unserem Gebet im häuslichen Wortgottes-
dienst feiern. – „Klärende Begegnungen“ so lautet das Thema in un-
serer Adventsaktion für den heutigen 3. Advent. Klärende

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Dritter Advent

Begegnungen, die uns die Augen öffnen über unser Leben und dar-
über, wer Gott ist für uns. Begegnungen, die uns Klarheit schenken.

Im Namen des Vaters, und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Amen.

Gebet

A   llmächtiger Gott, sieh auf mich, auf meine Familie, auf die Men-
    schen, die mir wichtig sind; die zu mir gehören und ich zu ihnen
gehöre. Mache unser Herz bereit für das Geschenk der Erlösung, da-
mit Weihnachten für uns alle ein Tag der Freude und der Zuversicht
werde. Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen.

Lesen und hören wir die 2. Lesung – 1. Thessalonicherbrief 5, 16-24

Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Paulus
an die Gemeinde in Thessalónich.

S    chwestern und Brüder!

16Freut euch zu jeder Zeit!
17Betet ohne Unterlass!
18Dankt für alles; denn das ist der Wille Gottes für euch in Christus Je-

sus.
19Löscht den Geist nicht aus! – 20Verachtet prophetisches Reden

nicht! – 21Prüft alles und behaltet das Gute! – 22Meidet das Böse in je-
der Gestalt!
23Er selbst, der Gott des Friedens, heilige euch ganz und gar und be-

wahre euren Geist, eure Seele und euren Leib unversehrt, damit ihr
ohne Tadel seid bei der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus. 24Gott,
der euch beruft, ist treu; er wird es tun.

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Dritter Advent

Impuls
„Freut euch zu jeder Zeit.“ – Schön wäre es, aber so einfach ist das
mit der Freude nicht.
Manches verschlägt uns den Atem. Manches Verhalten, manche Ent-
wicklung, manches böse Wort spricht dagegen. Auch durch mein Tun
und Reden kommt nicht nur Freude in die Welt.
Doch: „Betet ohne Unterlass“. Beten so verstanden und erlebt heißt
dann: ich lebe in der Gegenwart Gottes. Und „Gott, der euch beruft,
ist treu; er wird es tun.“
Gott ist treu; er schenkt der Welt seinen Sohn Jesus Christus. Er
schenkt ihn uns; er schenkt ihn mir. Das kann als ein großes Geschenk
empfunden werden.

Ein Gebet, in der Dunkelheit der Welt und doch voll tiefer Hoffnung
hat Jochen Klepper 1938 geschrieben:

Die Nacht ist vorgedrungen, der Tag ist nicht mehr fern.
So sei nun Lob gesungen dem hellen Morgenstern!
Auch wer zur Nacht geweinet, der stimme froh mit ein.
Der Morgenstern bescheinet auch deine Angst und Pein.

Noch manche Nacht wird fallen auf Menschenleid und -schuld.
Doch wandert nun mit allen, der Stern der Gotteshuld.
Beglänzt von seinem Lichte, hält euch kein Dunkel mehr;
von Gottes Angesichte kam euch die Rettung her.

Gott will im Dunkel wohnen und hat es doch erhellt.
Als wollte er belohnen, so richtet er die Welt.
Der sich den Erdkreis baute, der lässt den Sünder nicht.
Wer hier dem Sohn vertraute, kommt dort aus dem Gericht.

(Gotteslob Nr. 220, 1+4+5)

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Dritter Advent

Fürbittgebet
▪ Für alle, die ihr Leben dem Gebet und dem Dank gewidmet haben,
  und für alle, denen Beten und Danken schwerfällt.

▪ Für alle, die sich nach Frieden und Gerechtigkeit sehnen,
  und für alle, die sich für die Verwirklichung von Frieden und Ge-
  rechtigkeit einsetzen.

▪ Für alle, die Trost und emotionale Heilung benötigen,
  und für alle, die ihnen mit tröstenden Worten und Gesten Linde-
  rung verschaffen.

▪ Für die Menschen, die zu mir gehören und zu denen ich gehöre,
  und für alle, die die wahre Freude suchen.

Vater unser

Segen
„Sagt den Verzagten: Habt Mut, fürchtet euch nicht!
Seht hier ist euer Gott!
Er selbst wird kommen und euch erretten.“

So segne uns alle der allmächtige Gott, + der Vater, und der Sohn,
und der Heilige Geist. Amen.

12
Vierter Advent

VIERTER ADVENT

Zur Vorbereitung
Bereiten Sie den Raum und sich selbst vor: Stellen
Sie den Adventskranz bewusst in ihre Nähe und
Zünden Sie die erste und zweite Kerze an. Heute ist
der vierte Advent.
Kommen Sie zur Ruhe. Beginnen Sie nach einer kurzen Stille.

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Amen

Einleitung
Die überraschende Begegnung war schon Thema des Ersten Advents.
Heute am vierten Advent hören wir noch einmal davon, in der Begeg-
nung zwischen Maria und dem Erzengel Gabriel. Wir wollen sie zu ei-
ner persönlichen Begegnung machen. So kurz vor Weihnachten uns
selber fragen, wie würde ich reagieren, wenn mir gesagt würde:
Christus wird in Dein Leben treten, will Dir begegnen?

Kyrie
▪ Jesus, deine Geburt wurde von Gabriel verkündet. – Herr, erbarme
  dich.
▪ Jesus, deine Mutter Maria hat ihr Ja gegeben. – Christus, erbarme
  dich.
▪ Jesus, du willst auch mir begegnen. – Herr, erbarme dich.

Tagesgebet

A   llmächtiger Gott, gieße deine Gnade in unsere Herzen ein.
    Durch die Botschaft des Engels haben wir die
Menschwerdung Christi, deines Sohnes, erkannt.
Führe uns durch sein Leiden und Kreuz zur Herrlichkeit
der Auferstehung. Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus,
unseren Bruder und Herrn.

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Vierter Advent

Lesen und hören wir das Evangelium – Lukas 1, 26-38

I m sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt
  in Galiläa namens Nazaret 27zu einer Jungfrau gesandt. Sie war mit
einem Mann namens Josef verlobt, der aus dem Haus David
stammte. Der Name der Jungfrau war Maria.
28Der Engel trat bei ihr ein und sagte: Sei gegrüßt, du Begnadete, der

Herr ist mit dir.
29Sie erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser Gruß zu be-

deuten habe.
30Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast

bei Gott Gnade gefunden. 31Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn
wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben. 32Er wird
groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr,
wird ihm den Thron seines Vaters David geben. 33Er wird über das
Haus Jakob in Ewigkeit herrschen, und seine Herrschaft wird kein
Ende haben.
34Maria sagte zu dem Engel: Wie soll das geschehen, da ich keinen

Mann erkenne?
35Der Engel antwortete ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen,

und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird
auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden. 36Auch Elisa-
bet, deine Verwandte, hat noch in ihrem Alter einen Sohn empfan-
gen; obwohl sie als unfruchtbar galt, ist sie jetzt schon im sechsten
Monat. 37Denn für Gott ist nichts unmöglich.
38Da sagte Maria: Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du

es gesagt hast.
Danach verließ sie der Engel.

Impuls
Diese Stelle des Evangeliums haben Sie sicherlich schon des Öfteren
gehört. Habe Sie einen ganz persönlicher Zugang zu dieser Bibel-
stelle?

14
Vierter Advent

Hier zwei mögliche Blickwinkel:

1   „Für Gott ist nichts unmöglich“ (Lk 1,37), sagt Gabriel.
    Kann das sein? Führt diese Aussage der göttlichen Allmacht nicht
unweigerlich zur Frage des Warum? Warum so viel Leid? Warum so
viele Krankheiten? Warum so viel Hass und Gewalt? Warum das alles,
wenn Gott doch nichts unmöglich ist?
Ich habe so viele Fragen, ja auch Zweifel, soviel das ich nicht ver-
stehe. Von der Welt. Von Gott. Von mir. Maria ist da beeindruckend.
Sie hakt nach, lässt sich erklären, versteht sicher nicht alles – aber
vertraut.

Wie finde ich dieses Vertrauen, dass mit Gott alles gut werden wird?

2   „Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt
    hast“ (Lk 1,38), sagt Maria.
Macht sich Maria hier nicht viel zu klein? Ist das nicht das typische
Bild der Frau in der Kirche? Magd, Dienerin, andere sagen, was sie
tun soll?
Oder ist es ein Zeichen großer innerer Unabhängigkeit nach klarer
Abwägung sagen zu können: Gott ist größer, aber offenbar möchte er
die Beziehung zu mir. Er möchte meine Antwort. Er wartet auf mein
Ja. Und Maria vertraut darauf, dass ihr Ja zu seinem Wort zu etwas
Gutem werden wird. Sie hat ihre Berufung gefunden.

Wie finde ich meine Berufung? Wo gibt es Orte und Zeiten in meinem
Leben, Gottes Stimme wahrzunehmen? Habe ich mich schon einmal
von Ihm angesprochen gefühlt?

Wir hoffen, dass Sie ein Zugang zu dieser Bibelstelle angesprochen
hat. Ansonsten sind wir sicher, Sie finden einen eignen, der zur per-
sönlichen Begegnung führt!

Vater unser
                                                                        15
Heiligabend

Schlussgebet

G    uter Gott, lass uns voll Freude Deinem kommenden Sohn Jesus
     Christus entgegeneilen. Öffne unser Herz für seine Gegenwart,
sein Wort und die Begegnung mit ihm.
Und so segne uns auf Weihnachten hin der dreieine und treue Gott:
Der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

HEILIGABEND

Zur Vorbereitung

Endlich! Der Heilige Abend. Ver-
sammeln Sie sich (mit der Fami-
lie) um die Krippe, wenn vorhan-
den. Das Jesuskind bitte noch
nicht in die Krippe legen. Legen
Sie auch einige Teelichter oder
kleine Kerzen bereit. Lassen Sie
alle einen bequemen Platz fin-
den.
Kommen Sie zur Ruhe. Beginnen
Sie nach einer kurzen Stille.

Lied zu Beginn: Ihr Kinderlein kommet (Text S. 54)

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Amen.

16
Heiligabend

Weil Jesus geboren wurde, feiern wir Weihnachten. Hören wir, was
der Evangelist Lukas darüber berichtet – Lukas 2, 1-14

E   s geschah aber in jenen Tagen, dass Kaiser Augústus den Befehl
    erließ, den ganzen Erdkreis in Steuerlisten einzutragen. 2Diese
Aufzeichnung war die erste; damals war Quirínius Statthalter von Sy-
rien.
3Da ging jeder in seine Stadt, um sich eintragen zu lassen.
4So zog auch Josef von der Stadt Nazaret in Galiläa hinauf nach Judäa

in die Stadt Davids, die Betlehem heißt; denn er war aus dem Haus
und Geschlecht Davids. 5Er wollte sich eintragen lassen mit Maria,
seiner Verlobten, die ein Kind erwartete.
6Es geschah, als sie dort waren, da erfüllten sich die Tage, dass sie ge-

bären sollte, 7und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen.
Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der
Herberge kein Platz für sie war.
Jetzt kann das Kind in die Krippe gelegt werden.
8In dieser Gegend lagerten Hirten auf freiem Feld und hielten Nacht-
wache bei ihrer Herde. 9Da trat ein Engel des Herrn zu ihnen und die
Herrlichkeit des Herrn umstrahlte sie und sie fürchteten sich sehr.
10Der Engel sagte zu ihnen: Fürchtet euch nicht, denn siehe, ich ver-

künde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteilwerden
soll:
11Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der

Christus, der Herr. 12Und das soll euch als Zeichen dienen: Ihr werdet
ein Kind finden, das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt.
13Und plötzlich war bei dem Engel ein großes himmlisches Heer, das

Gott lobte und sprach:
14Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden den Menschen sei-

nes Wohlgefallens.

                                                                       17
Heiligabend

Krippenspiel anschauen
Auf unserem Youtube-Kanal (www.youtube.com/lambertusochtrup-
kanal) findet sich ab dem 24.12.2020 ein Krippenspiel des Kindergar-
tens „Der kleine Prinz“. Schauen Sie es sich zusammen an.

Fürbittgebet
Verweilen Sie einen kurzen Moment vor der Krippe. Gott ist Mensch
geworden – im Kind. Dieses Licht erhellt die Dunkelheit der Welt.
▪ An wen denken Sie gerade besonders?
▪ Wer braucht gerade Wärme, Licht, Geborgenheit?
▪ Gibt es etwas für das Sie beten wollen?
Für jede Bitte kann eine Kerze entzündet werden.

Vater unser

Gemeinsames Singen von Stille Nacht (Text S. 55)

Alle wünschen sich gegenseitig „Frohe Weihnachten“.

18
Weihnachten

WEIHNACHTEN

„Es geschah, als sie dort waren, da erfüllten sich die Tage, dass sie ge-
bären sollte, und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen.“
Lukas 2, 6-7

Zur Vorbereitung
Weihnachten – das Fest des Jahres. Vier Wochen lang haben wir uns
im Advent darauf vorbereitet. Und dann ist der Tag da. Viele Erinne-
rungen sind mit diesem Fest verbunden – Erinnerungen aus Kind-
heitstagen. Erinnerungen daran, wie es in der eigenen Familie gestal-
tet wurde. Erinnerungen an feste Riten, an die Krippe und den Tan-
nenbaum.
Wir können uns an all das erinnern, manchmal im Alter auch
schmerzhaft und heute, da uns die Corona-Pandemie enge Grenzen
setzt.
So schauen wir auf das, was uns Gott schenkt: er schenkt uns seinen
Sohn, den Retter der Welt. Den Heiland, der auch mein Leben reich
und froh machen kann.
                                                                       19
Weihnachten

Zünden wir uns eine Kerze an; schauen wir dieses Licht an und den-
ken daran, dass Jesus das Licht ist, das uns erschien. Das Licht, das
mein Leben erleuchtet.

„Zu Bethlehem geboren ist uns ein Kindelein. Das hab ich auserkoren,
sein Eigen will ich sein. Eja, Eja, sein Eigen will ich sein.
 Dich wahren Gott ich finde, in meinem Fleisch und Blut, darum ich
fest mich binde an dich, mein höchstes Gut. Eja, eja, an dich, mein
höchstes Gut.“
GL 239, 1 + 5

Lesen und hören wir die 1. Lesung – Jesaja 52, 7-10

W      ie willkommen sind auf den Bergen
       die Schritte des Freudenboten, der Frieden ankündigt,
der eine Frohe Botschaft bring und Heil verheißt,
der zu Zion sagt: Dein Gott ist König.
8Horch, deine Wächter erheben die Stimme,

sie beginnen alle zu jubeln.
Denn sie sehen mit eigenen Augen,
wie der Herr nach Zion zurückkehrt.

9Brecht  in Jubel aus,
jauchzt zusammen,
ihr Trümmer Jerusalems!
10Denn der Herr hat sein Volk getröstet,

er hat Jerusalem erlöst.
Der Herr hat seinen heiligen Arm
vor den Augen aller Nationen entblößt
und alle Enden der Erde
werden das Heil unseres Gottes sehen.

20
Weihnachten

„Nun freut euch, ihr Christen, singet Jubellieder und kommet, o kom-
met nach Bethlehem.
Christus, der Heiland stieg zu uns hernieder.
      Kommt, lasset uns anbeten, kommt, lasset uns anbeten, kommt
      lasset uns anbeten, den König, den Herrn.

O sehet, die Hirten, eilen von den Herden und suchen das Kind nach
des Engels Wort;
gehn wir mit ihnen, Friede soll uns werden.
     Kommt, lasset uns anbeten, kommt, lasset uns anbeten, kommt
     lasset uns anbeten, den König, den Herrn.
GL 241, 1 + 2

Schauen wir unsere Krippe oder ein entsprechendes Bild an. Verwei-
len wir davor. Machen wir uns innerlich auf, so wie die Hirten es ge-
tan haben, finden wir das Kind. Spüren wir den Frieden, den das Kind
uns schenken will, damit Weihnachten wird, in uns und durch uns.

Fürbitten
An diesem Tag wollen wir unsere Bitten vor Christus bringen:
▪ Man nennt dich wunderbarer Ratgeber:
  Wir beten für die jungen Menschen, die vor wichtigen Entschei-
  dungen stehen.
  Wir beten für alle, die mit ihrem Leben unzufrieden sind und einen
  Neuanfang suchen.

▪ Man nennt dich starker Gott:
  Wir beten für die schwachen und schutzbedürftigen Menschen, für
  die noch nicht und die neugeborenen Kindern am Anfang und für
  die Schwerkranken und Sterbenden am Ende ihres Lebens. Wir be-
  ten auch für alle, die auf der Flucht sind, die ihre Heimat verloren
  haben und unter Verfolgung und Gewalt leiden.

                                                                    21
Weihnachten

▪ Man nennt dich Vater in Ewigkeit:
  Wir beten für alle, die das Scheitern einer Beziehung erleben
  mussten. Wir beten für alle, die von ihren Familien oder Freunden
  enttäuscht worden sind. Wir beten für alle, die sich nach Gebor-
  genheit und Gemeinschaft sehnen.

▪ Man nennt dich Fürst des Friedens:
  Wir beten für die Menschen in den zahlreichen Kriegs- und Krisen-
  gebieten unserer Erde. Für alle, die in ständiger Angst vor Tod und
  Gewalt leben müssen.

▪ Wir beten auch für unsere Verstorbenen, die nun teilhaben an der
  Freude des Himmels. Wir beten für alle, die um einen Menschen
  trauern, der in ihrem Leben für sie wichtig war.

Vater unser

Segen
Der barmherzige Gott hat durch die Geburt seines Sohnes die Finster-
nis vertrieben und diesen Tag erleuchtet mit dem Glanz seines Lich-
tes; er mache unsere Herzen hell mit dem Licht seiner Gnade.
Die Hirten ließ er durch den Engel die große Freude verkünden; mit
dieser Freude erfülle er euer ganzes Leben.
In Christus hat Gott Himmel und Erde verbunden; durch ihn schenke
er allen Menschen guten Willens seinen Frieden, durch ihn vereine er
uns mit der Kirche des Himmels.
Das gewähre uns der dreieinige Gott, der + Vater und der Sohn und
der Heilige Geist. Amen.

22
Neujahr – Hochfest der Gottesmutter Maria

NEUJAHR – HOCHFEST DER GOTTESMUTTER MARIA

Dieser Tag soll ein Anfang werden, nicht nur im Kalender. Im Namen
Gottes und im Licht seines Angesichts gehen wir unsern Weg durch
das neue Jahr, geborgen in seinem beständigen Schutz. Wir schauen
auf den Sohn und wissen uns mit Maria und allen Heiligen verbun-
den.

Zur Vorbereitung
Bereiten Sie den Raum und sich selbst vor: Zünden Sie bewusst eine
Kerze an – Christus, das Licht der Welt ist Mensch geworden. Heute
beginnt das neue Jahr. Heute ist der achte Tag nach Weihnachten.
Heute schauen wir mit Maria zurück und nach vorne.

Kommen Sie zur Ruhe. Beginnen Sie nach einer kurzen Stille.

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Amen

Einleitung
Der Jahreswechsel lädt zum Rückblick ein – vielleicht im Blick auf das
vergangene Jahr besonders. Sicherlich wurden viele Pläne durch-
kreuzt und alles ist irgendwie anders gelaufen als heute vor einem
                                                                      23
Neujahr – Hochfest der Gottesmutter Maria

Jahr erwartet. „Das Leben wird vorwärts gelebt und rückwärts ver-
standen“, sagte einmal so ähnlich Søren Kierkegaard ganz pfiffig.

     ▪   Was war schwer in diesem Jahr?
     ▪   Worauf hatte ich mich eigentlich gefreut?
     ▪   Was ist gut gelaufen?
     ▪   Kann ich mich an glückliche Momente erinnern? Gerade dafür
         nehme ich mir etwas Zeit.

Gebet

B   armherziger Gott,
    durch die Geburt deines Sohnes
aus der Jungfrau Maria
hast du der Menschheit das ewige Heil geschenkt.
Lass uns auch im neuen Jahr immer und überall
die Fürbitte der gnadenvollen Mutter erfahren,
die uns den Urheber des Lebens geboren hat,
Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Gott,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und Leben schafft in Zeit und Ewigkeit.
Amen.

Lesen und hören wir das Evangelium – Lukas 2, 16-21

I n jener Zeit
  16eilten die Hirten nach Betlehem

und fanden Maria und Josef
und das Kind, das in der Krippe lag.
17Als sie es sahen,

erzählten sie von dem Wort,
das ihnen über dieses Kind gesagt worden war.
18Und alle, die es hörten,

staunten über das, was ihnen von den Hirten erzählt wurde.
24
Neujahr – Hochfest der Gottesmutter Maria

19Maria  aber
bewahrte alle diese Worte
und erwog sie in ihrem Herzen.
20Die Hirten kehrten zurück,

rühmten Gott
und priesen ihn für alles, was sie gehört und gesehen hatten,
so wie es ihnen gesagt worden war.
21Als acht Tage vorüber waren

und das Kind beschnitten werden sollte,
gab man ihm den Namen Jesus,
den der Engel genannt hatte,
bevor das Kind im Mutterleib empfangen war.

Impuls
„Maria aber bewahrte alle diese Worte und erwog sie in ihrem Her-
zen“ (Lk 2,19).
Maria hatte nicht alles verstehen können, was da in den vergangenen
Monaten geschehen ist: Die Begegnung mit einem Engel, der ihr ver-
kündete schwanger zu werden. Die Auseinandersetzungen in ihrem
Heimatort, vielleicht der Unmut der Menschen. Der Umgang mit Jo-
sef, der ebenso wenig verstand. Der Besuch bei Elisabeth, der Kraft
gab und doch wundersam war. Die Reise ins ferne Judäa nach Bet-
lehem. Eine Geburt fast am Wegesrand, im Stall, das Kind liegt in der
Krippe. Hirten, Unbekannte, kommen und sprechen staunenswerte
Worte über das Kind. Wie soll man das alles verstehen?
Bewundernswert gelassen geht die junge Maria mit all dem um: Im
Herzen bewahren und darüber nachsinnen – und weiter vertrauen.
Vielleicht eine gute Weise das neue Jahr zu beginnen. Zwölf neue
Monate, geschenkte Zeit. Nicht alles wird so werden wie erwartet –
das haben wir 2020 gelernt. Aber dennoch:

  ▪ Worauf freue ich mich?
  ▪ Wem möchte ich begegnen?
  ▪ Was möchte ich (wieder) erleben?

                                                                      25
Neujahr – Hochfest der Gottesmutter Maria

Fürbittgebet
Für alle Menschen, die mit Sorgen und Ängsten in dieses neue Jahr
hineingehen.

Für alle, die sich nach Geborgenheit und Frieden sehnen, besonders
für die Menschen in den vielen Krisengebieten unserer Erde.

Für uns selbst mir unseren eigenen Erwartungen und Vorsätzen für
das neue Jahr.

Vater unser

Segen
Gott der Zeit und der Ewigkeit.
An der Schwelle zum neuen Jahr
bitten wir dich um deinen Segen.

Segne uns - erfülle du uns mit Glauben,
damit wir in Treue zu dir und uns selber
unseren Weg durch diese Zeit gehen.

Segne uns - erfülle du uns mit Hoffnung,
damit wir mit Zuversicht Schritte wagen
auf unsere Mitmenschen und die gemeinsame Zukunft.

Segne uns - erfülle du uns mit Liebe,
damit wir die Güte im Herzen tragen
und mit Wohlwollen das Leben mit den anderen teilen.

26
Fest der Erscheinung des Herrn - Hl. Drei Könige

FEST DER ERSCHEINUNG DES HERRN - HL. DREI KÖNIGE

Dieses Fest, dieser Tag gehört zum Weihnachtsfestkreis dazu. Der
Volksmund nennt es auch: Drei Könige.
Die Sternsinger schreiben in diesen Tagen den Segen des Neugebore-
nen an unsere Haus- und Wohnungstüren. 20*C+M+B+21. Christus
segne dieses Haus. Das neue Jahr ist noch frisch. Stellen wir uns und
unsere Lieben unter den Segen Gottes.

Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Kv. Heller Stern in der dunklen Nacht, zeig allen Menschen den Weg
zur Krippe.
   Heller Stern in der dunklen Nacht, Gott hat Licht in die Welt ge-
bracht.
1. Menschen hoffen von Anbeginn, hoffen trotz aller Dunkelheiten,
Menschen fragen nach Heil und Sinn, finden Antwort in Bethlehem.
Kv. Heller Stern …
2. Menschen suchen von Anbeginn, suchen trotz aller Sicherheiten,
Menschen fragen nach Ziel und Sinn, finden Antwort in Bethlehem.
Kv. Heller Stern …
3. Menschen lieben von Anbeginn, lieben trotz aller Traurigkeiten,
Menschen fragen nach Glück und Sinn, finden Antwort in Bethlehem.
Kv. Heller Stern …

                                                                         27
Fest der Erscheinung des Herrn - Hl. Drei Könige

Lesen und hören wir das Evangelium – Matthäus 2, 1-12

Als Jesus zur Zeit des Königs Herodes in Betlehem in Judäa geboren
worden war, siehe, da kamen Sterndeuter aus dem Osten nach Jeru-
salem 2und fragten: Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir
haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, um ihm zu
huldigen.
3Als König Herodes das hörte, erschrak er und mit ihm ganz Jerusa-

lem. 4Er ließ alle Hohepriester und Schriftgelehrten des Volkes zu-
sammenkommen und erkundigte sich bei ihnen, wo der Christus ge-
boren werden solle. 5Sie antworteten ihm: in Betlehem in Judäa;
denn so steht es geschrieben bei dem Propheten: 6Du, Betlehem im
Gebiet von Juda, bist keineswegs die unbedeutendste unter den füh-
renden Städten von Juda; denn aus dir wird ein Fürst hervorgehen,
der Hirt meines Volkes Israel.
7Danach rief Herodes die Sterndeuter heimlich zu sich und ließ sich

von ihnen genau sagen, wann der Stern erschienen war.
8Dann schickte er sie nach Betlehem und sagte: Geht und forscht

sorgfältig nach dem Kind; und wenn ihr es gefunden habt, berichtet
mir, damit auch ich hingehe und ihm huldige!
9Nach diesen Worten des Königs machten sie sich auf den Weg. Und

siehe, der Stern, den sie hatten aufgehen sehen, zog vor ihnen her bis
zu dem Ort, wo das Kind war; dort blieb er stehen.
10Als sie den Stern sahen, wurden sie von sehr großer Freude erfüllt.
11Sie gingen in das Haus und sahen das Kind und Maria, seine Mutter;

da fielen sie nieder und huldigten ihm. Dann holten sie ihre Schätze
hervor und brachten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe als Gaben dar.
12Weil ihnen aber im Traum geboten wurde, nicht zu Herodes zurück-

zukehren, zogen sie auf einem anderen Weg heim in ihr Land.

Impuls
Was sind meine Gaben, mein Geschenke für den Neugeborenen?
Was kann ich ihm geben? – Nicht Gold, Weihrauch und Myrrhe, aber
meine Freude und meinen Dank, meine Angst und meine Sorgen. All
das, ist bei ihm gut aufgehoben.

28
Fest der Erscheinung des Herrn - Hl. Drei Könige

  Ich steh an deiner Krippe hier, o Jesu, du mein Leben. – Ich komme,
bring und schenke dir, was du mir hast gegeben. Nimm hin, es ist
mein Geist und Sinn. Herz, Seel und Mut, nimm alles hin und lass dir´s
wohl gefallen.
 Da ich noch nicht geboren war, da bist du mir geboren und hast mich
dir zu eigen gar,, eh ich dich kannt, erkoren. Eh ich durch deine Hand
gemacht, da hast du schon bei dir bedacht, wie du mein wolltest wer-
den.
GL 256, 1 + 2

Fürbittgebet
Du, Gott, kennst uns alle beim Namen; wir sind dir bedeutsam, wir
stehen verzeichnet in deinen Händen.

Wir bitten dich, wir mögen sein Licht aufgehen sehen und ihn lieben
können und bewahren, dein Wort in unserer Mitte, Friede auf Erden
jetzt und alle Tage bis in Ewigkeit.

Nimm weg aus unserer Mitte, was das Licht nicht verträgt und lass
uns den Frieden lieben.
Dein Herz wendet sich allen zu, was klein und unzureichend ist, für
Kinder und Arme ist dein Königreich. Denn du selbst bist wehrlos ge-
worden und nichtig wie ein menschliches Wort, ein Stück Brot, ein
sterblicher Name.

Wir bitten dich, lass uns dir gleich sein, dass wir in unserer Unvoll-
kommenheit deine Kinder seien, deine viel geliebten Töchter und
Söhne. Amen.

Vater unser

Segen
So segne mich und alle Menschen, die zu mir gehören der dreieinige
Gott + der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

                                                                           29
Familienteil

               © Fotolia
Familienteil

30
Erster Advent in der Familie

WIR FEIERN DEN
IN DER FAMILIE
Erster Advent in der Familie
VORBEMERKUNGEN
In diesem Jahr haben wir gemerkt, wie plötzlich alles ganz anders
werden kann. Auch die Advents- und Weihnachtszeit wird für Fami-
lien mit Kindern wohl nicht wie immer sein. Aber die Dunkelheit die-
ser Zeit; sie ist wie immer und Jesus kommt in diese Welt, auch in
diesem Jahr, ganz sicher. An Weihnachten feiern wir seine Geburt im
Stall von Bethlehem.
Gott, der ist schon jetzt bei uns und geht mit uns diesen Weg. Voller
Vorfreude auf das Weihnachtsfest können wir mit ihm diese Zeit ge-
stalten und erleben. Wir können Gott begegnen Zuhause, in unserem
Alltag und da wo wir Menschen zusammenleben. Beim Spielen, Sin-
gen, Lachen und Erzählen ist er bei uns.
Die Texte sollen euch eine Hilfe sein, um einen Begegnungsraum mit
Gott in dieser besonderen Advents- und Weihnachtszeit zu schaffen.
Und um sich gemeinsam zu erinnern, an das Wunder der Heiligen
Nacht, das vor langer Zeit geschehen ist.

SEGNUNG DES ADVENTSKRANZES
Der Adventskranz ist ein besonderes Symbol, das euch durch die
kommenden Wochen begleiten wird. Deshalb könnt ihr ihn am Vor-
abend oder am Morgen des ersten Adventssonntages mit einem Lied
und einem Gebet gemeinsam einsegnen. Denn segnen, das könnt
auch ihr. Anschließend findet ihr für den Kranz einen Platz, an dem
ihr euch in den kommenden Wochen immer wieder versammeln
könnt. Vielleicht könnt ihr ein Zeichen vereinbaren, das euch daran
erinnert, z. B. ein Glöckchen, das ihr läutet.
                                                                       31
Erster Advent in der Familie

LIED Dicke rote Kerzen, 1 oder
     Kleiner grüner Kranz (Musik + Text: Rolf Zuckowski)
     https://www.youtube.com/watch?v=OPMsK3JjDVY
Hinweis: Die Lieder befinden sich im hinteren Teil des Heftes. Es gibt auf unserer
Homepage auch Instrumentalversionen zum Mitsingen
www.lambertus-ochtrup.de

GEBET
Gott, wir danken dir für die Zeit, die vor uns liegt.
Wir warten voller Freude auf die Geburt von Jesus.
Segne diesen Kranz, um den wir uns in den Tagen des Advents ver-
sammeln.
Segne die Kerzen. Sie erinnern uns an Jesus, der für alle Menschen
Licht sein möchte und unser Leben hell macht.
So wie das Licht der Kerzen mit jedem Sonntag heller wird, so lass
auch uns in diesen Tagen Licht in das Leben vieler Menschen bringen,
indem wir an sie denken, für sie beten und erkennen, was sie brau-
chen.
Amen.
Der Adventskranz kann mit (Weih-)Wasser eingesegnet werden.
ERSTER ADVENT
ZUR VORBEREITUNG
Vielleicht kann das Licht ein wenig gedimmt werden, damit eine schöne Atmo-
sphäre entsteht. Das vereinbarte Zeichen, z. B. das Glöckchen erklingt.

Wir versammeln uns um den Adventskranz. Die erste Kerze wird ent-
zündet. Es ist Advent.
Wir schauen auf die Flamme, wie sie sich bewegt, wie sie den Raum
erhellt. Wir schauen in die Gesichter der Menschen mit denen wir
uns um den Adventskranz versammelt haben und nehmen uns Zeit,
um jedem in die Augen zu sehen. Wer ist alles da?
Die Namen können von den Kindern genannt werden.

32
Erster Advent in der Familie

Gemeinsam beginnen wir mit dem Kreuzeichen: Im Namen des Va-
ters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
EINLEITUNG
Wir blicken zurück auf die letzten Tage. Was ist alles passiert? Was
haben wir erlebt? Was hat uns Spaß gemacht und was war vielleicht
auch nicht so schön? Und was beschäftigt uns gerade, in diesem Mo-
ment? Die Familie kann darüber ins Gespräch kommen oder jeder macht sich
selbst Gedanken dazu.
LIED Im Advent, 1
GEDANKEN
Wenn bei uns Zuhause viel los ist, wenn wir z. B. Geburtstag feiern,
dann wollen ihr Kinder oft gar nicht ins Bett. Ihr habt Angst etwas zu
verpassen. Doch irgendwann werdet ihr doch müde und schlaft ein,
weil ihr den Schlaf braucht, um am nächsten Tag ganz wach und aus-
geschlafen zu sein.
Denn nur wenn wir ganz wach sind, bekommen wir viel mit. Dann
können wir sehen, wie es den Menschen um uns herum geht: Eltern,
Großeltern und Freunden. Vielleicht fallen uns noch mehr Menschen
ein, denen wir im Alltag begegnen, an die wir uns erinnern und an die
wir denken können.
Gemeinsam Namen sammeln, von Menschen an die ihr denkt.
Ganz ungeduldig warten wir darauf, das Weihnachten wird. Das wir
Jesus sehen können als kleines Kind im Stall. Wir wollen ihm endlich
begegnen, aber bis dahin dauert es noch ein bisschen. Auch die
Freunde von Jesus mussten damals warten. Davon erzählt diese Ge-
schichte.

BIBELSTELLE   - nach MARKUS 13, 33-37

Jesus kommt mit seinen Jüngern nach Jerusalem. Die Jünger hoffen,
dass das Reich Gottes nun bald anbricht. Ungeduldig fragen sie Jesus:
Wann kommt Gott endlich. Da sagt Jesus zu ihnen: Ich kann es euch
nicht sagen. Das weiß Gott allein. Aber, seid wachsam! Denn wir wis-
sen nicht, wann er kommt. Glöckchen nochmal erklingen lassen.
                                                                         33
Erster Advent in der Familie

GEBET
Hallo Gott,
wir freuen uns, dass nun der Advent beginnt und dass wir bald Weih-
nachten feiern dürfen.
Der Adventskranz hilft uns beim Warten.
Mit jedem Sonntag wird es heller, in diesem Raum, in unserer Familie
und bei allen Menschen an die wir denken.
Lass uns deine Geschichten hören und sie weitererzählen,
damit sie anderen helfen, Kraft geben und vielleicht auch trösten.
Amen.

SEGEN
Segnen bedeutet: „Gott wünscht dir alles Gute und ist bei dir.“ Und
das darf jeder Mensch weitergeben. Auch wir als Familie können uns
etwas gutes zusprechen. Spürbar wird das, wenn wir das mit einer
Geste verbinden.
Gott segne dich und behüte dich –   Hände wie einen Hut über den Kopf
                                      halten. Oder: Dem anderen ein
                                      Kreuz auf die Stirn zeichnen.

Gott begleite dich, wohin du          Sich selbst umarmen.
auch gehst, und sei bei dir. -

HINWEIS
Begegnung – das ist das zentrale Thema unserer diesjährigen Ad-
ventsaktion. An jedem Adventssonntag geht es um eine besondere
Begegnung. Einige Bilder wollen uns von diesen Begegnungen erzäh-
len. Sie sind im hinteren Teil dieses Heftes zu finden. Für den ersten
Adventssonntag steht die überraschende Begegnung im Mittelpunkt.
Es ist die Begegnung zwischen dem Engel Gabriel und Maria. Er über-
bringt ihr die Nachricht, dass sie Jesus zur Welt bringen wird. Eine
Nachricht, die ihr Leben verändert.

34
Zweiter Advent in der Familie

ADVENTLICHE FAMILIENZEIT
Was wir als Familie tun können:
  ▪ Wir überlegen, wer uns zuletzt sehr überrascht hat. Wer ist für
    uns schon mal zu einem Engel geworden?
  ▪ Für wen wollen wir heute besonders beten?
  ▪ Wen können wir heute (mit Abstand und Vorsicht) überraschend
    besuchen - und wenn es nur eine Haustürbegegnung ist?
  ▪ Über welche überraschende Begegnung würden wir uns in die-
    sen Tagen freuen?
  ▪ Wir können für alle Menschen, die uns in diesen Tagen beson-
    ders fehlen, die wir nicht besuchen können in der Kirche eine
    Kerze entzünden.
  ▪ Wir können Menschen, die wir lange nicht gesehen haben eine
    Postkarte mit einem Gruß und/oder einem Bild schicken.
  ▪ Wir können überlegen, wo wir in diesen Tagen ein bisschen wa-
    cher und aufmerksamer sein möchten.

WIR FEIERN DEN
IN DER FAMILIE
Zweiter Advent in der Familie

ZUR VORBEREITUNG
Vielleicht kann das Licht ein wenig gedimmt werden, damit eine schöne Atmo-
sphäre entsteht. Das vereinbarte Zeichen, z. B. das Glöckchen erklingt.

Wir versammeln uns um den Adventskranz. Die erste und zweite
Kerze werden entzündet.
Wir schauen auf die beiden leuchtenden Kerzen und werden ganz
still. Heute ist der zweite Advent. Wir schauen in die Gesichter der
Menschen mit denen wir uns um den Adventskranz versammelt ha-
ben. Wer ist diesmal dabei?
Die Namen können von den Kindern genannt werden.

                                                                              35
Zweiter Advent in der Familie

Wir beginnen mit dem Kreuzzeichen: Im Namen des Vaters und des
Sohnes und des Heiligen Geistes.

EINLEITUNG
Es ist der zweite Advent. An diesem Sonntag entdecken wir wieder
eine biblische Begegnung. Es ist eine freudige Begegnung zwischen
Maria und Elisabeth. Beide bekommen ein Kind.
Bevor ein Kind zur Welt kommt gibt es viel vorzubereiten und zu or-
ganisieren. Mit dabei ist immer die Freude über das neue Leben, das
bald in die Welt kommen wird.

LIED Im Advent, 1+2

GEDANKEN
Im Advent haben wir oft ganz viel zu tun. Alles muss vorbereitet wer-
den für das große Fest, an dem meistens die ganze Familie zusam-
menkommt.
Dieses Jahr werden wir das Fest wohl etwas anders feiern, weil wir
uns voraussichtlich nur mit wenige Menschen treffen können. Aber
Jesus kommt auch in dieser schwierigen Zeit zur Welt und auf ihn
können wir uns vorbereiten. Wie das geht, davon erzählt die Ge-
schichte von Johannes dem Täufer. Was er uns sagen möchte, könnt
ihr hier nachlesen:

BIBELSTELLE – nach MARKUS 1,1-8

Johannes war der einzige Sohn von Elisabeth und Zacharias. Elisabeth
und Zacharias hatten schon nicht mehr daran geglaubt, dass sie noch
Kinder bekommen könnten. Denn sie waren schon sehr alt. Aber Gott
hat ein Wunder getan. Und so wurde Johannes geboren. Johannes
war ein besonderes Kind und Gott hatte einen besonderen Plan mit
ihm. Deshalb ging Johannes von Zuhause fort. Er lebte in der Wüste.
Dort ernährte er sich von Heuschrecken und wildem Honig. Er trug ei-
nen Mantel aus Kamelhaaren und einen ledernen Gürtel. Und er
hatte eine Botschaft von Gott, die er jedem erzählte, der zu ihm kam:

36
Zweiter Advent in der Familie

Kehrt um und ändert euer Leben. Das Himmelreich ist nahe. Lasst
euch zum Zeichen für eure Umkehr taufen.
Viele hörten seine Botschaft und merkten, dass sie bisher ohne Gott
gelebt hatten. Johannes gab den Menschen Hinweise, wo sie ihr Le-
ben ändern mussten. Sie spürten, dass das was Johannes sagte von
Gott kam. Ganz Judäa und alle Einwohner Jerusalems zogen zu ihm
hinaus; sie bekannten sich zu allem, was sie falsch gemacht hatten
und ließen sich im Jordan von ihm taufen. Und Johannes verkündete:
Nach mir kommt einer, der ist stärker als ich; ich bin es nicht wert,
mich zu bücken, um ihm die Schuhe schnüren.
Ich habe euch nur mit Wasser getauft, er aber wird euch mit dem
Heiligen Geist taufen.

GEBET

Hallo Gott,
heute haben wir die zweite Kerze am Adventskranz entzündet.
Mit jedem Adventssonntag freuen wir uns mehr auf dein Kommen
und das Fest der Geburt Jesu.
Schenke uns in den kommenden Tagen eine schöne Zeit der Vorbe-
reitung auf das Fest deiner Geburt.
Und lass uns erkennen, dass du uns schon jetzt begegnen möchtest.
Amen.

SEGEN

Gott, du bist bei uns an jedem Tag. Mit deinem Segen wollen wir ge-
hen. Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Amen.

                                                                       37
Dritter Advent in der Familie

ADVENTLICHE FAMILIENZEIT

Was wir als Familie tun können:

     ▪ Wir malen auf ein großes Blatt Papier (z. B. auf ein Stück Ta-
       pete) unseren gemeinsamen Adventsweg auf und machen uns
       freudige Begegnungen bewusst, indem wir ein Bild dazu malen
       oder die Namen der Menschen auf dem Weg eintragen.
       Vielleicht finden wir ein passendes Symbol, dass mit dem wir
       die Begegnung einrahmen können, z. B. ein Herz, ein Stern, eine
       Kerze…
     ▪ Wir überlegen, was wir in der kommenden Zeit mit Freude tun
       können, wem wir eine Freude machen können oder wem viel-
       leicht ein einfaches Lächeln von uns gut tun würde.

WIR FEIERN DEN
IN DER FAMILIE
Dritter Advent in der Familie

ZUR VORBEREITUNG
Vielleicht kann das Licht ein wenig gedimmt werden, damit eine
schöne Atmosphäre entsteht. Das vereinbarte Zeichen, z. B. das
Glöckchen erklingt.

Wir versammeln uns um den Adventskranz. Die erste, zweite und
dritte Kerze werden entzündet.
Wir schauen auf die Flammen und werden ganz still. Wir hören nur
noch unseren Atem. Wir schauen in die Gesichter der Menschen mit
denen wir uns um den Adventskranz versammelt haben und nehmen
uns Zeit, um jedem in die Augen zu sehen. Wir nicken uns ganz
freundlich zu.
Die Kinder können auch die Namen in die Stille sprechen, die mit dabei sind.

38
Dritter Advent in der Familie

Gemeinsam beginnen wir mit dem Kreuzeichen: Im Namen des Va-
ters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

EINLEITUNG

Heute ist schon der dritte Advent. Wir schauen uns das Bild der Be-
gegnung zum dritten Advent an. Was sehen wir? Wer könnte es sein?
Nehmt euch Zeit für das gemeinsame Überlegen. Vielleicht haben die Kinder
Ideen dazu.

Ein Mann und eine Frau sind zu sehen. Es sind die Eltern von Jesus –
Maria und Josef. Sie sehen sich in die Augen – das zwischen den bei-
den ist ein großes Gefühl, eine echte Nähe. Bevor es soweit kommen
konnte hatten die beiden aber noch einige Stolpersteine aus dem
Weg zu räumen. Sie hatten etwas miteinander zu klären. Nur so
konnten die beiden sich wieder vertrauen und den Weg gemeinsam
weiter gehen.

LIED Im Advent, 1-3

GEDANKEN

Die vergangenen Monate waren für uns als Familie ziemlich anstren-
gend. Nichts konnten wir planen. Immer wieder mussten wir auf Kon-
takte mit Menschen verzichten, die wir gern haben. Wir konnten
nicht jeden besuchen. Manchmal war es wichtig uns auf einige we-
nige feste Freunde zu beschränken. Das war nicht immer einfach und
vielleicht haben wir damit auch einige enttäuscht. Wenn wir so ein
Gefühl haben, dann müssen wir mit dem anderen sprechen. So kön-
nen wir ein Missverständnis aus dem Weg räumen und dem Anderen
wieder gut begegnen. Wenn wir das schaffen ist das ein schönes Ge-
fühl – dann ist alles wieder gut. Darüber können wir uns freuen,
dankbar sein und neu anfangen.

An Weihnachten werden wir diese Freude wieder erleben, wenn der
Engel spricht: Fürchtet euch nicht, denn ich verkünde euch eine

                                                                            39
Dritter Advent in der Familie

große Freude, die für alle Menschen gilt. Jesus ist geboren und bringt
euch den Frieden.

BIBELSTELLE 1 THESS 5,16-24

Freut euch zu jeder Zeit.
Betet und dankt für alles, denn das ist Gottes Wille.
Sein Friede wird mit euch sein und euch erfüllen.
Denn Gott ist treu zu jeder Zeit.

GEBET

Hallo Gott, du bist da wo Menschen zusammenleben,
wenn wir uns freuen, miteinander streiten und uns wieder vertragen.
Gerade wenn es schwierig wird, wenn wir uns für einen Moment
nicht gut verstehen, brauchen wir dich.
Sei bei uns und hilf uns immer Wege zueinander zu finden,
damit Frieden werde unter uns.
Amen.

SEGEN

Als Familie sind wir heute zusammenkommen,
segne uns und unser Zusammenleben und halte schützend deine
Hand über uns. Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heili-
gen Geistes. Amen.

ADVENTLICHE FAMILIENZEIT
  ▪ Wir basteln eine Friedenstaube und schreiben darauf die Na-
    men von Menschen, die vielleicht auf ein Wort des Friedens von
    uns warten.
  ▪ Wir überlegen, welchen Menschen wir in diesen Tagen Frieden
    wünschen. Auch diese Namen können einen Platz auf der Taube
    finden.

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Vierter Advent in der Familie

     ▪ Wir fassen uns als Familie an die Hände und lassen einen festen
       Händedruck als Zeichen für den Zusammenhalt in dieser Zeit
       von einem zum anderen wandern, bis er wieder beim Ersten an-
       gekommen ist.
     ▪ Wir holen uns in den nächsten Tagen das Friedenslicht von
       Bethlehem aus der Kirche.

WIR FEIERN DEN
IN DER FAMILIE
Vierter Advent in der Familie

ZUR VORBEREITUNG
Vielleicht kann das Licht ein wenig gedimmt werden,
damit eine schöne Atmosphäre entsteht. Das verein-
barte Zeichen, z. B. das Glöckchen erklingt.

Wir versammeln uns um den Adventskranz.
Die erste, zweite, dritte und vierte Kerze werden
entzündet.
Wir schauen auf die Flammen und werden dabei ganz ruhig.
Im hellen Licht der Kerzen sehen wir die Gesichter der Menschen, mit
denen wir uns um den Adventskranz versammelt haben. Wir schauen
uns nacheinander in die Augen. Im Blick des anderen spüren wir, dass
wir nicht alleine sind. Wer ist heute alles da? Die Kinder können die Na-
men von allen in die Stille sprechen, die mit dabei sind.

Und Gott ist da. Mit ihm wollen wir beginnen: Im Namen des Vaters
und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

EINLEITUNG
Heute erinnern wir uns nochmal an die überraschende Begegnung,
von der wir schon am ersten Advent gehört haben. Die Geschichte
vom Engel Gabriel der Maria die gute Nachricht gebracht hat, wird
heute zu einer Geschichte in der wir selbst mitspielen. In die wir uns

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Vierter Advent in der Familie

hineindenken. Die Geschichte wird so zu eine persönlichen Phanta-
sie-Reise in das Land Israel.

LIED Im Advent, 1-4

GEDANKEN
Wir reisen jetzt zusammen in das Land der Bibel. Auf geht’s! Kommt
ihr mit? Damit wir das gut können, dürfen alle die Augen schließen.
Nur ich muss die Augen geöffnet lassen, um euch die Geschichte vor-
zulesen.

BIBELSTELLE
Vor euch taucht es auf, das fremde Land. Du bist angekommen in ei-
ner Stadt namens Nazareth. In dieser Stadt herrscht reges Treiben.
Du steht vor einem Haus. Die Tür ist nicht verschlossen, so dass du
hineingehen kannst. In diesem Haus lebt eine junge Frau. Sie heißt
Maria. Sie ist verlobt mit Josef, einem Zimmermann. Du verhältst dich
ganz still und leise, so dass Maria dich nicht bemerkt. Hinter einem
Küchenschrank hast du ein gutes Versteck gefunden. Hier findet dich
niemand. Und plötzlich wirst du Beobachter einer besonderen Situa-
tion. Etwas Unglaubliches geschieht in diesem Haus. Eine Stimme
spricht zu Maria: „Sei gegrüßt, Gesegnete! Der Herr ist mit dir.“ Maria
ist genauso erschrocken, wie du. Ein Engel steht vor ihr und blickt sie
freundlich an. Maria ist ganz verwirrt und weiß nicht, was es zu be-
deuten hat. „Ich? Gesegnet?“ fragt sich Maria. Sie versteht die Welt
nicht mehr. Was hast das Ganze zu bedeuten? So richtig verstehen
kannst du das noch nicht.
Du bleibst weiter ganz ruhig in deinem Versteck und traust dich kaum
zu atmen. Dann spricht der Engel weiter. „Fürchte dich nicht, Maria!
Denn Gott hat dich gesegnet. Du wirst einen Sohn bekommen, den
sollst du Jesus nennen. Der wird ein König wie David sein. Doch sein
Königreich wird ewig bestehen.“ Maria ist sprachlos. Sie soll ein Kind
bekommen? Ein Kind das einmal König werden wird? Der Retter auf
den alle warten?
Maria kann es nicht glauben – auch du bist ganz überrascht, was ge-
rade passiert ist, aber freust dich, dass du dabei warst in diesem
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Vierter Advent in der Familie

wichtigen Augenblick. Du schleichst dich unbemerkt wieder aus dem
Haus. Jetzt ist alles klar. Es ist ein Wunder geschehen und das Wun-
der, die Geburt des Kindes ist jetzt schon ganz nah. Deshalb heißt es
für dich, schnell nach Hause und allen davon erzählen. Die frohe Bot-
schaft muss sich verbreiten. Gott wird Mensch, schon bald.
Wem erzählst du es als erstes?
Lasse die Augen noch einen kurzen Moment geschlossen. Vor deinem
inneren Auge tauchen Menschen auf, denen du diese Neuigkeit un-
bedingt erzählen möchtest. An wen denkst du?

Als Familie könnt ihr überlegen, wem ihr zu Weihnachten, diese Botschaft zu-
kommen lassen möchtet.

GEBET
Hallo Gott, du hast Maria etwas Großes zugetraut.
Auch uns traust du jeden Tag etwas Neues und manchmal auch Un-
glaubliches zu. Das lässt uns an dich glauben.
Wir danken dir, dass du für uns da bist – heute und immer! Amen.

SEGEN
An diesem vierten Advent bitten wir dich um Kraft für alles, was du
uns zutraust. Du machst uns stark mit deinem guten Segen.
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Amen.

ADVENTLICHE FAMILIENZEIT
  ▪ Wir basteln einen Engel, den wir an Weihnachten an Menschen
    verschenken, die ihn gut gebrauchen können.
  ▪ Wir überlegen, wo wir uns einen Engel wünschen, der uns et-
    was zutraut. Was müsste der Engel uns sagen?
  ▪ Wer macht uns im Leben Mut, wer bestärkt uns und schenkt
    uns Worte, wie „Du schaffst das.“, „Hab Mut!“, „Ich glaub an
    dich!“ Vielleicht fallen euch noch mehr Ermutigungen ein, die
    euch jemand zuspricht.
  ▪ Wen könnt ihr selbst ermutigen? Was würdet ihr dem anderen
    sagen?
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