Begegnung feiern - Gott kommt uns entgegen! - ADVENT UND WEIHNACHTEN 2020 Ein Begleitheft durch diese Wochen für Zuhause, mich selbst, meine ...
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ADVENT UND WEIHNACHTEN 2020 Ein Begleitheft durch diese Wochen für Zuhause, mich selbst, meine Familie oder Mitbewohner Begegnung feiern – Gott kommt uns entgegen!
Vorwort VORWORT Liebe Gemeinde, niemand weiß im Moment ganz genau, wie Weihnachten in diesem Jahre gefeiert werden wird. Ob etwa die Besuche bei Verwandten oder Freunden möglich sein werden. Sicher scheint nur zu sein, dass die Teilnahme am Gottesdienst sehr beschränkt sein wird. Aus die- sem Grund wollen wir mit diesem Heft – ähnlich wie an Ostern – die Möglichkeit bieten, die Advents- und Weihnachtszeit zu Hause geist- lich zu gestalten. Ob alleine oder mit der Familie (Familienteil ab S.30) – wir hoffen, Impulse zu geben, die helfen in Begegnung zu kommen mit dem Gott, der uns an Weihnachten selbst entgegengekommen ist. Vielleicht eröffnet sich dadurch ein neuer Blick auf die Weih- nachtsgeschichte! Die Begegnungen, die Maria und Josef in der Fremde, in Betlehem, machten waren erst einmal sehr ernüchternd, ja abweisend: Hier ist kein Platz für euch! Und im Stall fand dann doch die tiefste Begeg- nung, ja Berührung zwischen Himmel und Erde statt: Gott wurde Mensch im kleinen Kind in der Krippe. In Jesus begegnen Himmel und Erde, Gott und Mensch, Zeit und Ewigkeit. Mich berührt das noch heute. Vielleicht wird Weihnachten in diesem Jahr etwas ruhiger, vielleicht ist nicht alles genauso wie immer, vielleicht hilft diese Ver- änderung uns selbst neu berühren zu lassen. Von den Menschen, die mir wirklich wichtig sind, von der Gewissheit im Glauben nie allein zu sein und von der Freude darüber, dass Gott mir als Mensch begegnen will – welch ein Mensch-Moment! Ich wünsche Ihnen auch im Namen des gesamten Seelsorgeteams gute und tiefe Begegnungen an diesem Weihnachtsfest und Gottes Segen für das neue Jahr! Ihr Pastor Stefan Hörstrup 2
Erster Advent ERSTER ADVENT Advent heißt Ankunft. Genauer gesagt müsste es heißen: Advent bedeutet das Erwarten der An- kunft Gottes in unserer Welt. Wir bereiten uns einmal darauf vor, seine Ankunft im Kind von Betlehem an Weihnachten gut zu feiern. Wir erinnern uns daran, dass Gott uns in Jesus bereits begegnet ist. Neben dieser Erinnerung möchte der Advent aber auch eine Ankunft in der Zukunft in den Blick nehmen. Jesus hat uns nämlich verheißen einst wiederzukommen am Ende der Zeit. Gerade die ersten beiden Adventssonntage sind von dieser Erwartung geprägt. Immer geht aber um die Begegnung zwischen Gott und mir. Diese kann jetzt geschehen, bei mir zu Hause, in der Stille, im Gebet. Dazu laden wir mit diesen Texten ein. Zur Vorbereitung Die erste Kerze am Adventskranz oder am Adventsgesteck wird ent- zündet. Eine kurze Zeit still werden und auf die brennende Kerze schauen. Was bewegt mich an diesem ersten Adventssonntag? Welche Gedan- ken beschäftigen mich? Es ist wieder Advent geworden – ohne mein Zutun – ich kann diese besondere Zeit als geschenkte Zeit annehmen und für mich gestalten. Wir beginnen diese Zeit mit dem Kreuzzeichen und sprechen: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. 3
Erster Advent Gebet H err, unser Gott, alles steht in deiner Macht: du schenkst das Wol- len und das Vollbringen. Hilf uns, dass wir auf dem Weg der Gerechtigkeit Christus entgegenge- hen und uns durch Taten der Liebe auf seine Ankunft vorbereiten, da- mit wir den Platz zu seiner Rechten erhalten, wenn er wiederkommt in Herrlichkeit. Er, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. Amen. „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit, es kommt der Herr der Herr- lichkeit.“ (GL 218) Viele von uns kennen dieses Lied. Wir singen es oft und gerne in jeder Adventszeit. Wenn sie es auch nicht allein singen mögen, es wird aber bestimmt in ihnen klingen, wenn sie daran denken, oder es sogar vor sich hin sum- men. „Macht hoch die Tür …“ Welche Tür, welches Tor will ich innerlich auf- machen, damit Christus, der kommende Herr, bei mir ankommen kann? Er ist der, „der Heil und Leben mit sich bringt“. Welche Verheißung für mich – Heil und Leben. Was das Evangelium des heutigen Sonntags uns zweimal sagt, ist die Aufforderung: Seid wachsam! Lesen und hören wir das Evangelium – Markus 13, 33-37 Aus dem heiligen Evangelium nach Markus I n jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: 33Gebt Acht und bleibt wach! Denn ihr wisst nicht, wann die Zeit da ist. 4
Erster Advent 34Esist wie ein Mann, der sein Haus verließ, um auf Reisen zu gehen: Er übertrug die Vollmacht seinen Knechten, jedem eine bestimmte Aufgabe: dem Türhüter befahl er, wachsam zu sein. 35Seid also wachsam! Denn ihr wisst nicht, wann der Hausherr kommt, ob am Abend oder um Mitternacht, ob beim Hahnenschrei oder erst am Morgen. 36Er soll euch, wenn er plötzlich kommt, nicht schlafend antreffen. 37Was ich aber euch sage, das sage ich allen: Seid wachsam! Impuls Was kann meine Aufgabe in dieser Adventszeit sein? Wachsam sein für meine Mitmenschen. Für mich selbst. Für Gott. Wachsam sein, bedeutet: mit offenen Augen und offenem Herzen diese Welt mit allen Freuden und Nöten, mit allem Dunklen und Unsi- cherem sehen und annehmen. Und in all dem Gott erahnen, erhoffen und erwarten. Unsere diesjährige Adventsaktion steht unter dem Thema: Begeg- nung. Am 1. Advent sind wir eingeladen, an überraschende Begeg- nungen zu denken, die wir erinnern können. Überraschende Begeg- nungen, mit denen wir nicht gerechnet hatten. Die uns froh machen, die uns zeigen: ich bin nicht allein. Ein Mensch denkt an mich. Gott denkt an mich. Dafür lohnt es sich, wachsam zu werden. Stilles Fürbittgebet ▪ Ich denke an die Menschen, die mir wichtig sind – in meiner Familie, in meinem Freundeskreis, in der Nachbarschaft und bete für sie. 5
Zweiter Advent ▪ Ich denke an die Menschen in der ganzen Welt, die nicht genug zum Leben haben, die auf der Flucht sind, die krank sind und keine me- dizinische Betreuung haben und bete für sie. ▪ Ich denke an die Menschen, die in diesen Wochen ihr Alleinsein be- sonders schmerzlich erfahren, die keine Gemeinschaft erleben, die traurig und manchmal auch verbittert sind und bete für sie. Vater unser Segen Der barmherzige Gott hat uns den Glauben an das Kommen seines Sohnes geschenkt; er segne und heilige uns durch das Licht seiner Gnade. Er mache uns standhaft im Glauben, froh in der Hoffnung und eifrig in Werken der Liebe. + Der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen. ZWEITER ADVENT Zur Vorbereitung Bereiten Sie den Raum und sich selbst vor: Stel- len Sie den Adventskranz bewusst in ihre Nähe und Zünden Sie die erste und zweite Kerze an. Heute ist der zweite Advent. Kommen Sie zur Ruhe. Beginnen Sie nach einer kurzen Stille. Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen 6
Zweiter Advent Einleitung Zweiter Advent – Begegnung wird konkreter. Aber ich muss etwas da- für tun. Maria macht sich bspw. auf den Weg zu ihrer Verwandten Eli- sabeth. Es wird eine freudige Begegnung, zwei Frauen, die eine jung, die andere schon älter – aber beide in guter Hoffnung. Eine schöne Beschreibung für das Erwarten eines Kindes. Vieles muss vor einer Geburt vorbereitet werden. Maria und Elisabeth genießen erst ein- mal die Beziehung und das Geheimnis ihres Glaubens, das sie teilen. Im Advent bereiten wir uns auf die ganz große Begegnung an Weih- nachten vor – auch eine sehr freudige. Mit Jesaja und Johannes dem Täufer begegnen uns zwei die uns auffordern: Bereitet dem Herrn den Weg. Kyrie Jesus, du kommst uns bereits entgegen. – Herr, erbarme dich. Jesus, du wurdest von Johannes verkündet. – Christus, erbarme dich. Jesus, du eröffnest neue Wege. – Herr, erbarme dich. Gebet Allmächtiger und barmherziger Gott, deine Weisheit allein zeigt uns den rechten Weg. Lass nicht zu, dass irdische Aufgaben und Sorgen uns hindern, deinem Sohn entgegenzugehen. Führe uns durch dein Wort und deine Gnade zur Gemeinschaft mit ihm, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und leben schenkt in Zeit und Ewigkeit. Lesen und hören wir das Evangelium – Markus 1, 1-8 A nfang des Evangeliums von Jesus Christus, dem Sohn Gottes: 2Es begann, wie es bei dem Propheten Jesaja steht: Ich sende meinen Boten vor dir her; er soll den Weg für dich bahnen. 3Eine Stimme ruft in der Wüste: Bereitet dem Herrn den Weg! Ebnet ihm die Straßen! 7
Zweiter Advent 4So trat Johannes der Täufer in der Wüste auf und verkündigte Um- kehr und Taufe zur Vergebung der Sünden. 5Ganz Judäa und alle Einwohner Jerusalems zogen zu ihm hinaus; sie bekannten ihre Sünden und ließen sich im Jordan von ihm taufen. 6Johannes trug ein Gewand aus Kamelhaaren und einen ledernen Gürtel um seine Hüften, und er lebte von Heuschrecken und wildem Honig. 7Er verkündete: Nach mir kommt einer, der ist stärker als ich; ich bin es nicht wert, mich zu bücken, um ihm die Schuhe aufzuschnüren. 8Ich habe euch nur mit Wasser getauft, er aber wird euch mit dem Heiligen Geist taufen. Impuls „Wir machen den Weg frei!“ – Diesen Werbeslogan einer Bank ken- nen sicherlich noch viele. Unpassierbare Wege sind oft Folge von Überschwemmungen oder Erdrutschen. Geschlossene Wege sind uns in diesem Jahr an sonst offenen Grenzen begegnet. Gewohnte Wege konnten plötzlich nicht mehr gegangen werden, etwa in Altenheime oder zu weit entfernteren Freunden oder Verwandten. „Dir stehen alle Wege offen!“ – Dieser verheißungsvolle Satz wurde in diesem Jahr für viele nicht wahr – etwa diejenigen, die nach der Schulzeit ein Jahr im Ausland verbringen wollten oder einfach diejenigen, die mit ihrer Familie eine Urlaubsreise geplant hatten. Damit Begegnung möglich wird muss der Weg frei sein. Das gilt für die Begegnung zum anderen Menschen genauso wie für die Begeg- nung mit Gott. „Eine Stimme ruft in der Wüste: Bereitet dem Herrn den Weg! Ebnet ihm die Straßen!“ (Mk 1, 3). Johannes ruft uns auch heute diese Aufforderung zu. ▪ Wo ist mein Weg zu Gott, meine Beziehung zu ihm holprig gewor- den? Wo fehlt mir die Zeit? Die Motivation für Gebet, Stille, den Besuch eines Gottesdienstes? 8
Dritter Advent ▪ Wo gibt es Stolpersteine und lange nicht mehr betretene Pfade zu anderen Menschen? Zu wem habe ich mich lange nicht mehr auf den Weg gemacht? ▪ Gibt es bei mir Energie einen Weg wieder freizuräumen? Durch Versöhnung oder mehr Zeit oder einfach, weil es Freude machen könnte ihn wieder zu gehen? Idee: Zeichne einen Weg von Dir zu einem anderen (Mensch oder Gott) und zeichne auch die Stolpersteine, Kurven, Schlaglöcher ein. Dann betrachte diesen Weg – möchtest Du ihn erneuern oder ändern? Weitere Idee: Schreibe eine Postkarte an einen Menschen, den Du schon lange nicht mehr besucht hast. Vater unser Schlussgebet und Segen Guter Gott, lass uns voll Freude Deinem kommenden Sohn Jesus Christus entgegeneilen. Und so segne uns für den nächsten Wegabschnitt der dreieine und treue Gott: + Der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen. DRITTER ADVENT Zur Vorbereitung Nachdem wir die dritte Kerze am Adventskranz o- der einem Adventsgesteck entzündet haben, neh- men wir uns eine kurze Zeit der Stille. Schauen in das Licht der Kerzen; spüren, wie wir ruhig werden, wie wir ganz da sind und diesen 3. Advent mit unserem Gebet im häuslichen Wortgottes- dienst feiern. – „Klärende Begegnungen“ so lautet das Thema in un- serer Adventsaktion für den heutigen 3. Advent. Klärende 9
Dritter Advent Begegnungen, die uns die Augen öffnen über unser Leben und dar- über, wer Gott ist für uns. Begegnungen, die uns Klarheit schenken. Im Namen des Vaters, und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. Gebet A llmächtiger Gott, sieh auf mich, auf meine Familie, auf die Men- schen, die mir wichtig sind; die zu mir gehören und ich zu ihnen gehöre. Mache unser Herz bereit für das Geschenk der Erlösung, da- mit Weihnachten für uns alle ein Tag der Freude und der Zuversicht werde. Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen. Lesen und hören wir die 2. Lesung – 1. Thessalonicherbrief 5, 16-24 Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Thessalónich. S chwestern und Brüder! 16Freut euch zu jeder Zeit! 17Betet ohne Unterlass! 18Dankt für alles; denn das ist der Wille Gottes für euch in Christus Je- sus. 19Löscht den Geist nicht aus! – 20Verachtet prophetisches Reden nicht! – 21Prüft alles und behaltet das Gute! – 22Meidet das Böse in je- der Gestalt! 23Er selbst, der Gott des Friedens, heilige euch ganz und gar und be- wahre euren Geist, eure Seele und euren Leib unversehrt, damit ihr ohne Tadel seid bei der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus. 24Gott, der euch beruft, ist treu; er wird es tun. 10
Dritter Advent Impuls „Freut euch zu jeder Zeit.“ – Schön wäre es, aber so einfach ist das mit der Freude nicht. Manches verschlägt uns den Atem. Manches Verhalten, manche Ent- wicklung, manches böse Wort spricht dagegen. Auch durch mein Tun und Reden kommt nicht nur Freude in die Welt. Doch: „Betet ohne Unterlass“. Beten so verstanden und erlebt heißt dann: ich lebe in der Gegenwart Gottes. Und „Gott, der euch beruft, ist treu; er wird es tun.“ Gott ist treu; er schenkt der Welt seinen Sohn Jesus Christus. Er schenkt ihn uns; er schenkt ihn mir. Das kann als ein großes Geschenk empfunden werden. Ein Gebet, in der Dunkelheit der Welt und doch voll tiefer Hoffnung hat Jochen Klepper 1938 geschrieben: Die Nacht ist vorgedrungen, der Tag ist nicht mehr fern. So sei nun Lob gesungen dem hellen Morgenstern! Auch wer zur Nacht geweinet, der stimme froh mit ein. Der Morgenstern bescheinet auch deine Angst und Pein. Noch manche Nacht wird fallen auf Menschenleid und -schuld. Doch wandert nun mit allen, der Stern der Gotteshuld. Beglänzt von seinem Lichte, hält euch kein Dunkel mehr; von Gottes Angesichte kam euch die Rettung her. Gott will im Dunkel wohnen und hat es doch erhellt. Als wollte er belohnen, so richtet er die Welt. Der sich den Erdkreis baute, der lässt den Sünder nicht. Wer hier dem Sohn vertraute, kommt dort aus dem Gericht. (Gotteslob Nr. 220, 1+4+5) 11
Dritter Advent Fürbittgebet ▪ Für alle, die ihr Leben dem Gebet und dem Dank gewidmet haben, und für alle, denen Beten und Danken schwerfällt. ▪ Für alle, die sich nach Frieden und Gerechtigkeit sehnen, und für alle, die sich für die Verwirklichung von Frieden und Ge- rechtigkeit einsetzen. ▪ Für alle, die Trost und emotionale Heilung benötigen, und für alle, die ihnen mit tröstenden Worten und Gesten Linde- rung verschaffen. ▪ Für die Menschen, die zu mir gehören und zu denen ich gehöre, und für alle, die die wahre Freude suchen. Vater unser Segen „Sagt den Verzagten: Habt Mut, fürchtet euch nicht! Seht hier ist euer Gott! Er selbst wird kommen und euch erretten.“ So segne uns alle der allmächtige Gott, + der Vater, und der Sohn, und der Heilige Geist. Amen. 12
Vierter Advent VIERTER ADVENT Zur Vorbereitung Bereiten Sie den Raum und sich selbst vor: Stellen Sie den Adventskranz bewusst in ihre Nähe und Zünden Sie die erste und zweite Kerze an. Heute ist der vierte Advent. Kommen Sie zur Ruhe. Beginnen Sie nach einer kurzen Stille. Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen Einleitung Die überraschende Begegnung war schon Thema des Ersten Advents. Heute am vierten Advent hören wir noch einmal davon, in der Begeg- nung zwischen Maria und dem Erzengel Gabriel. Wir wollen sie zu ei- ner persönlichen Begegnung machen. So kurz vor Weihnachten uns selber fragen, wie würde ich reagieren, wenn mir gesagt würde: Christus wird in Dein Leben treten, will Dir begegnen? Kyrie ▪ Jesus, deine Geburt wurde von Gabriel verkündet. – Herr, erbarme dich. ▪ Jesus, deine Mutter Maria hat ihr Ja gegeben. – Christus, erbarme dich. ▪ Jesus, du willst auch mir begegnen. – Herr, erbarme dich. Tagesgebet A llmächtiger Gott, gieße deine Gnade in unsere Herzen ein. Durch die Botschaft des Engels haben wir die Menschwerdung Christi, deines Sohnes, erkannt. Führe uns durch sein Leiden und Kreuz zur Herrlichkeit der Auferstehung. Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn. 13
Vierter Advent Lesen und hören wir das Evangelium – Lukas 1, 26-38 I m sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt in Galiläa namens Nazaret 27zu einer Jungfrau gesandt. Sie war mit einem Mann namens Josef verlobt, der aus dem Haus David stammte. Der Name der Jungfrau war Maria. 28Der Engel trat bei ihr ein und sagte: Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir. 29Sie erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser Gruß zu be- deuten habe. 30Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden. 31Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben. 32Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben. 33Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen, und seine Herrschaft wird kein Ende haben. 34Maria sagte zu dem Engel: Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne? 35Der Engel antwortete ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden. 36Auch Elisa- bet, deine Verwandte, hat noch in ihrem Alter einen Sohn empfan- gen; obwohl sie als unfruchtbar galt, ist sie jetzt schon im sechsten Monat. 37Denn für Gott ist nichts unmöglich. 38Da sagte Maria: Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast. Danach verließ sie der Engel. Impuls Diese Stelle des Evangeliums haben Sie sicherlich schon des Öfteren gehört. Habe Sie einen ganz persönlicher Zugang zu dieser Bibel- stelle? 14
Vierter Advent Hier zwei mögliche Blickwinkel: 1 „Für Gott ist nichts unmöglich“ (Lk 1,37), sagt Gabriel. Kann das sein? Führt diese Aussage der göttlichen Allmacht nicht unweigerlich zur Frage des Warum? Warum so viel Leid? Warum so viele Krankheiten? Warum so viel Hass und Gewalt? Warum das alles, wenn Gott doch nichts unmöglich ist? Ich habe so viele Fragen, ja auch Zweifel, soviel das ich nicht ver- stehe. Von der Welt. Von Gott. Von mir. Maria ist da beeindruckend. Sie hakt nach, lässt sich erklären, versteht sicher nicht alles – aber vertraut. Wie finde ich dieses Vertrauen, dass mit Gott alles gut werden wird? 2 „Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast“ (Lk 1,38), sagt Maria. Macht sich Maria hier nicht viel zu klein? Ist das nicht das typische Bild der Frau in der Kirche? Magd, Dienerin, andere sagen, was sie tun soll? Oder ist es ein Zeichen großer innerer Unabhängigkeit nach klarer Abwägung sagen zu können: Gott ist größer, aber offenbar möchte er die Beziehung zu mir. Er möchte meine Antwort. Er wartet auf mein Ja. Und Maria vertraut darauf, dass ihr Ja zu seinem Wort zu etwas Gutem werden wird. Sie hat ihre Berufung gefunden. Wie finde ich meine Berufung? Wo gibt es Orte und Zeiten in meinem Leben, Gottes Stimme wahrzunehmen? Habe ich mich schon einmal von Ihm angesprochen gefühlt? Wir hoffen, dass Sie ein Zugang zu dieser Bibelstelle angesprochen hat. Ansonsten sind wir sicher, Sie finden einen eignen, der zur per- sönlichen Begegnung führt! Vater unser 15
Heiligabend Schlussgebet G uter Gott, lass uns voll Freude Deinem kommenden Sohn Jesus Christus entgegeneilen. Öffne unser Herz für seine Gegenwart, sein Wort und die Begegnung mit ihm. Und so segne uns auf Weihnachten hin der dreieine und treue Gott: Der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen. HEILIGABEND Zur Vorbereitung Endlich! Der Heilige Abend. Ver- sammeln Sie sich (mit der Fami- lie) um die Krippe, wenn vorhan- den. Das Jesuskind bitte noch nicht in die Krippe legen. Legen Sie auch einige Teelichter oder kleine Kerzen bereit. Lassen Sie alle einen bequemen Platz fin- den. Kommen Sie zur Ruhe. Beginnen Sie nach einer kurzen Stille. Lied zu Beginn: Ihr Kinderlein kommet (Text S. 54) Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. 16
Heiligabend Weil Jesus geboren wurde, feiern wir Weihnachten. Hören wir, was der Evangelist Lukas darüber berichtet – Lukas 2, 1-14 E s geschah aber in jenen Tagen, dass Kaiser Augústus den Befehl erließ, den ganzen Erdkreis in Steuerlisten einzutragen. 2Diese Aufzeichnung war die erste; damals war Quirínius Statthalter von Sy- rien. 3Da ging jeder in seine Stadt, um sich eintragen zu lassen. 4So zog auch Josef von der Stadt Nazaret in Galiläa hinauf nach Judäa in die Stadt Davids, die Betlehem heißt; denn er war aus dem Haus und Geschlecht Davids. 5Er wollte sich eintragen lassen mit Maria, seiner Verlobten, die ein Kind erwartete. 6Es geschah, als sie dort waren, da erfüllten sich die Tage, dass sie ge- bären sollte, 7und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war. Jetzt kann das Kind in die Krippe gelegt werden. 8In dieser Gegend lagerten Hirten auf freiem Feld und hielten Nacht- wache bei ihrer Herde. 9Da trat ein Engel des Herrn zu ihnen und die Herrlichkeit des Herrn umstrahlte sie und sie fürchteten sich sehr. 10Der Engel sagte zu ihnen: Fürchtet euch nicht, denn siehe, ich ver- künde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteilwerden soll: 11Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Christus, der Herr. 12Und das soll euch als Zeichen dienen: Ihr werdet ein Kind finden, das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt. 13Und plötzlich war bei dem Engel ein großes himmlisches Heer, das Gott lobte und sprach: 14Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden den Menschen sei- nes Wohlgefallens. 17
Heiligabend Krippenspiel anschauen Auf unserem Youtube-Kanal (www.youtube.com/lambertusochtrup- kanal) findet sich ab dem 24.12.2020 ein Krippenspiel des Kindergar- tens „Der kleine Prinz“. Schauen Sie es sich zusammen an. Fürbittgebet Verweilen Sie einen kurzen Moment vor der Krippe. Gott ist Mensch geworden – im Kind. Dieses Licht erhellt die Dunkelheit der Welt. ▪ An wen denken Sie gerade besonders? ▪ Wer braucht gerade Wärme, Licht, Geborgenheit? ▪ Gibt es etwas für das Sie beten wollen? Für jede Bitte kann eine Kerze entzündet werden. Vater unser Gemeinsames Singen von Stille Nacht (Text S. 55) Alle wünschen sich gegenseitig „Frohe Weihnachten“. 18
Weihnachten WEIHNACHTEN „Es geschah, als sie dort waren, da erfüllten sich die Tage, dass sie ge- bären sollte, und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen.“ Lukas 2, 6-7 Zur Vorbereitung Weihnachten – das Fest des Jahres. Vier Wochen lang haben wir uns im Advent darauf vorbereitet. Und dann ist der Tag da. Viele Erinne- rungen sind mit diesem Fest verbunden – Erinnerungen aus Kind- heitstagen. Erinnerungen daran, wie es in der eigenen Familie gestal- tet wurde. Erinnerungen an feste Riten, an die Krippe und den Tan- nenbaum. Wir können uns an all das erinnern, manchmal im Alter auch schmerzhaft und heute, da uns die Corona-Pandemie enge Grenzen setzt. So schauen wir auf das, was uns Gott schenkt: er schenkt uns seinen Sohn, den Retter der Welt. Den Heiland, der auch mein Leben reich und froh machen kann. 19
Weihnachten Zünden wir uns eine Kerze an; schauen wir dieses Licht an und den- ken daran, dass Jesus das Licht ist, das uns erschien. Das Licht, das mein Leben erleuchtet. „Zu Bethlehem geboren ist uns ein Kindelein. Das hab ich auserkoren, sein Eigen will ich sein. Eja, Eja, sein Eigen will ich sein. Dich wahren Gott ich finde, in meinem Fleisch und Blut, darum ich fest mich binde an dich, mein höchstes Gut. Eja, eja, an dich, mein höchstes Gut.“ GL 239, 1 + 5 Lesen und hören wir die 1. Lesung – Jesaja 52, 7-10 W ie willkommen sind auf den Bergen die Schritte des Freudenboten, der Frieden ankündigt, der eine Frohe Botschaft bring und Heil verheißt, der zu Zion sagt: Dein Gott ist König. 8Horch, deine Wächter erheben die Stimme, sie beginnen alle zu jubeln. Denn sie sehen mit eigenen Augen, wie der Herr nach Zion zurückkehrt. 9Brecht in Jubel aus, jauchzt zusammen, ihr Trümmer Jerusalems! 10Denn der Herr hat sein Volk getröstet, er hat Jerusalem erlöst. Der Herr hat seinen heiligen Arm vor den Augen aller Nationen entblößt und alle Enden der Erde werden das Heil unseres Gottes sehen. 20
Weihnachten „Nun freut euch, ihr Christen, singet Jubellieder und kommet, o kom- met nach Bethlehem. Christus, der Heiland stieg zu uns hernieder. Kommt, lasset uns anbeten, kommt, lasset uns anbeten, kommt lasset uns anbeten, den König, den Herrn. O sehet, die Hirten, eilen von den Herden und suchen das Kind nach des Engels Wort; gehn wir mit ihnen, Friede soll uns werden. Kommt, lasset uns anbeten, kommt, lasset uns anbeten, kommt lasset uns anbeten, den König, den Herrn. GL 241, 1 + 2 Schauen wir unsere Krippe oder ein entsprechendes Bild an. Verwei- len wir davor. Machen wir uns innerlich auf, so wie die Hirten es ge- tan haben, finden wir das Kind. Spüren wir den Frieden, den das Kind uns schenken will, damit Weihnachten wird, in uns und durch uns. Fürbitten An diesem Tag wollen wir unsere Bitten vor Christus bringen: ▪ Man nennt dich wunderbarer Ratgeber: Wir beten für die jungen Menschen, die vor wichtigen Entschei- dungen stehen. Wir beten für alle, die mit ihrem Leben unzufrieden sind und einen Neuanfang suchen. ▪ Man nennt dich starker Gott: Wir beten für die schwachen und schutzbedürftigen Menschen, für die noch nicht und die neugeborenen Kindern am Anfang und für die Schwerkranken und Sterbenden am Ende ihres Lebens. Wir be- ten auch für alle, die auf der Flucht sind, die ihre Heimat verloren haben und unter Verfolgung und Gewalt leiden. 21
Weihnachten ▪ Man nennt dich Vater in Ewigkeit: Wir beten für alle, die das Scheitern einer Beziehung erleben mussten. Wir beten für alle, die von ihren Familien oder Freunden enttäuscht worden sind. Wir beten für alle, die sich nach Gebor- genheit und Gemeinschaft sehnen. ▪ Man nennt dich Fürst des Friedens: Wir beten für die Menschen in den zahlreichen Kriegs- und Krisen- gebieten unserer Erde. Für alle, die in ständiger Angst vor Tod und Gewalt leben müssen. ▪ Wir beten auch für unsere Verstorbenen, die nun teilhaben an der Freude des Himmels. Wir beten für alle, die um einen Menschen trauern, der in ihrem Leben für sie wichtig war. Vater unser Segen Der barmherzige Gott hat durch die Geburt seines Sohnes die Finster- nis vertrieben und diesen Tag erleuchtet mit dem Glanz seines Lich- tes; er mache unsere Herzen hell mit dem Licht seiner Gnade. Die Hirten ließ er durch den Engel die große Freude verkünden; mit dieser Freude erfülle er euer ganzes Leben. In Christus hat Gott Himmel und Erde verbunden; durch ihn schenke er allen Menschen guten Willens seinen Frieden, durch ihn vereine er uns mit der Kirche des Himmels. Das gewähre uns der dreieinige Gott, der + Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen. 22
Neujahr – Hochfest der Gottesmutter Maria NEUJAHR – HOCHFEST DER GOTTESMUTTER MARIA Dieser Tag soll ein Anfang werden, nicht nur im Kalender. Im Namen Gottes und im Licht seines Angesichts gehen wir unsern Weg durch das neue Jahr, geborgen in seinem beständigen Schutz. Wir schauen auf den Sohn und wissen uns mit Maria und allen Heiligen verbun- den. Zur Vorbereitung Bereiten Sie den Raum und sich selbst vor: Zünden Sie bewusst eine Kerze an – Christus, das Licht der Welt ist Mensch geworden. Heute beginnt das neue Jahr. Heute ist der achte Tag nach Weihnachten. Heute schauen wir mit Maria zurück und nach vorne. Kommen Sie zur Ruhe. Beginnen Sie nach einer kurzen Stille. Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen Einleitung Der Jahreswechsel lädt zum Rückblick ein – vielleicht im Blick auf das vergangene Jahr besonders. Sicherlich wurden viele Pläne durch- kreuzt und alles ist irgendwie anders gelaufen als heute vor einem 23
Neujahr – Hochfest der Gottesmutter Maria Jahr erwartet. „Das Leben wird vorwärts gelebt und rückwärts ver- standen“, sagte einmal so ähnlich Søren Kierkegaard ganz pfiffig. ▪ Was war schwer in diesem Jahr? ▪ Worauf hatte ich mich eigentlich gefreut? ▪ Was ist gut gelaufen? ▪ Kann ich mich an glückliche Momente erinnern? Gerade dafür nehme ich mir etwas Zeit. Gebet B armherziger Gott, durch die Geburt deines Sohnes aus der Jungfrau Maria hast du der Menschheit das ewige Heil geschenkt. Lass uns auch im neuen Jahr immer und überall die Fürbitte der gnadenvollen Mutter erfahren, die uns den Urheber des Lebens geboren hat, Jesus Christus, deinen Sohn, unseren Herrn und Gott, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und Leben schafft in Zeit und Ewigkeit. Amen. Lesen und hören wir das Evangelium – Lukas 2, 16-21 I n jener Zeit 16eilten die Hirten nach Betlehem und fanden Maria und Josef und das Kind, das in der Krippe lag. 17Als sie es sahen, erzählten sie von dem Wort, das ihnen über dieses Kind gesagt worden war. 18Und alle, die es hörten, staunten über das, was ihnen von den Hirten erzählt wurde. 24
Neujahr – Hochfest der Gottesmutter Maria 19Maria aber bewahrte alle diese Worte und erwog sie in ihrem Herzen. 20Die Hirten kehrten zurück, rühmten Gott und priesen ihn für alles, was sie gehört und gesehen hatten, so wie es ihnen gesagt worden war. 21Als acht Tage vorüber waren und das Kind beschnitten werden sollte, gab man ihm den Namen Jesus, den der Engel genannt hatte, bevor das Kind im Mutterleib empfangen war. Impuls „Maria aber bewahrte alle diese Worte und erwog sie in ihrem Her- zen“ (Lk 2,19). Maria hatte nicht alles verstehen können, was da in den vergangenen Monaten geschehen ist: Die Begegnung mit einem Engel, der ihr ver- kündete schwanger zu werden. Die Auseinandersetzungen in ihrem Heimatort, vielleicht der Unmut der Menschen. Der Umgang mit Jo- sef, der ebenso wenig verstand. Der Besuch bei Elisabeth, der Kraft gab und doch wundersam war. Die Reise ins ferne Judäa nach Bet- lehem. Eine Geburt fast am Wegesrand, im Stall, das Kind liegt in der Krippe. Hirten, Unbekannte, kommen und sprechen staunenswerte Worte über das Kind. Wie soll man das alles verstehen? Bewundernswert gelassen geht die junge Maria mit all dem um: Im Herzen bewahren und darüber nachsinnen – und weiter vertrauen. Vielleicht eine gute Weise das neue Jahr zu beginnen. Zwölf neue Monate, geschenkte Zeit. Nicht alles wird so werden wie erwartet – das haben wir 2020 gelernt. Aber dennoch: ▪ Worauf freue ich mich? ▪ Wem möchte ich begegnen? ▪ Was möchte ich (wieder) erleben? 25
Neujahr – Hochfest der Gottesmutter Maria Fürbittgebet Für alle Menschen, die mit Sorgen und Ängsten in dieses neue Jahr hineingehen. Für alle, die sich nach Geborgenheit und Frieden sehnen, besonders für die Menschen in den vielen Krisengebieten unserer Erde. Für uns selbst mir unseren eigenen Erwartungen und Vorsätzen für das neue Jahr. Vater unser Segen Gott der Zeit und der Ewigkeit. An der Schwelle zum neuen Jahr bitten wir dich um deinen Segen. Segne uns - erfülle du uns mit Glauben, damit wir in Treue zu dir und uns selber unseren Weg durch diese Zeit gehen. Segne uns - erfülle du uns mit Hoffnung, damit wir mit Zuversicht Schritte wagen auf unsere Mitmenschen und die gemeinsame Zukunft. Segne uns - erfülle du uns mit Liebe, damit wir die Güte im Herzen tragen und mit Wohlwollen das Leben mit den anderen teilen. 26
Fest der Erscheinung des Herrn - Hl. Drei Könige FEST DER ERSCHEINUNG DES HERRN - HL. DREI KÖNIGE Dieses Fest, dieser Tag gehört zum Weihnachtsfestkreis dazu. Der Volksmund nennt es auch: Drei Könige. Die Sternsinger schreiben in diesen Tagen den Segen des Neugebore- nen an unsere Haus- und Wohnungstüren. 20*C+M+B+21. Christus segne dieses Haus. Das neue Jahr ist noch frisch. Stellen wir uns und unsere Lieben unter den Segen Gottes. Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. Kv. Heller Stern in der dunklen Nacht, zeig allen Menschen den Weg zur Krippe. Heller Stern in der dunklen Nacht, Gott hat Licht in die Welt ge- bracht. 1. Menschen hoffen von Anbeginn, hoffen trotz aller Dunkelheiten, Menschen fragen nach Heil und Sinn, finden Antwort in Bethlehem. Kv. Heller Stern … 2. Menschen suchen von Anbeginn, suchen trotz aller Sicherheiten, Menschen fragen nach Ziel und Sinn, finden Antwort in Bethlehem. Kv. Heller Stern … 3. Menschen lieben von Anbeginn, lieben trotz aller Traurigkeiten, Menschen fragen nach Glück und Sinn, finden Antwort in Bethlehem. Kv. Heller Stern … 27
Fest der Erscheinung des Herrn - Hl. Drei Könige Lesen und hören wir das Evangelium – Matthäus 2, 1-12 Als Jesus zur Zeit des Königs Herodes in Betlehem in Judäa geboren worden war, siehe, da kamen Sterndeuter aus dem Osten nach Jeru- salem 2und fragten: Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, um ihm zu huldigen. 3Als König Herodes das hörte, erschrak er und mit ihm ganz Jerusa- lem. 4Er ließ alle Hohepriester und Schriftgelehrten des Volkes zu- sammenkommen und erkundigte sich bei ihnen, wo der Christus ge- boren werden solle. 5Sie antworteten ihm: in Betlehem in Judäa; denn so steht es geschrieben bei dem Propheten: 6Du, Betlehem im Gebiet von Juda, bist keineswegs die unbedeutendste unter den füh- renden Städten von Juda; denn aus dir wird ein Fürst hervorgehen, der Hirt meines Volkes Israel. 7Danach rief Herodes die Sterndeuter heimlich zu sich und ließ sich von ihnen genau sagen, wann der Stern erschienen war. 8Dann schickte er sie nach Betlehem und sagte: Geht und forscht sorgfältig nach dem Kind; und wenn ihr es gefunden habt, berichtet mir, damit auch ich hingehe und ihm huldige! 9Nach diesen Worten des Königs machten sie sich auf den Weg. Und siehe, der Stern, den sie hatten aufgehen sehen, zog vor ihnen her bis zu dem Ort, wo das Kind war; dort blieb er stehen. 10Als sie den Stern sahen, wurden sie von sehr großer Freude erfüllt. 11Sie gingen in das Haus und sahen das Kind und Maria, seine Mutter; da fielen sie nieder und huldigten ihm. Dann holten sie ihre Schätze hervor und brachten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe als Gaben dar. 12Weil ihnen aber im Traum geboten wurde, nicht zu Herodes zurück- zukehren, zogen sie auf einem anderen Weg heim in ihr Land. Impuls Was sind meine Gaben, mein Geschenke für den Neugeborenen? Was kann ich ihm geben? – Nicht Gold, Weihrauch und Myrrhe, aber meine Freude und meinen Dank, meine Angst und meine Sorgen. All das, ist bei ihm gut aufgehoben. 28
Fest der Erscheinung des Herrn - Hl. Drei Könige Ich steh an deiner Krippe hier, o Jesu, du mein Leben. – Ich komme, bring und schenke dir, was du mir hast gegeben. Nimm hin, es ist mein Geist und Sinn. Herz, Seel und Mut, nimm alles hin und lass dir´s wohl gefallen. Da ich noch nicht geboren war, da bist du mir geboren und hast mich dir zu eigen gar,, eh ich dich kannt, erkoren. Eh ich durch deine Hand gemacht, da hast du schon bei dir bedacht, wie du mein wolltest wer- den. GL 256, 1 + 2 Fürbittgebet Du, Gott, kennst uns alle beim Namen; wir sind dir bedeutsam, wir stehen verzeichnet in deinen Händen. Wir bitten dich, wir mögen sein Licht aufgehen sehen und ihn lieben können und bewahren, dein Wort in unserer Mitte, Friede auf Erden jetzt und alle Tage bis in Ewigkeit. Nimm weg aus unserer Mitte, was das Licht nicht verträgt und lass uns den Frieden lieben. Dein Herz wendet sich allen zu, was klein und unzureichend ist, für Kinder und Arme ist dein Königreich. Denn du selbst bist wehrlos ge- worden und nichtig wie ein menschliches Wort, ein Stück Brot, ein sterblicher Name. Wir bitten dich, lass uns dir gleich sein, dass wir in unserer Unvoll- kommenheit deine Kinder seien, deine viel geliebten Töchter und Söhne. Amen. Vater unser Segen So segne mich und alle Menschen, die zu mir gehören der dreieinige Gott + der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen. 29
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Erster Advent in der Familie WIR FEIERN DEN IN DER FAMILIE Erster Advent in der Familie VORBEMERKUNGEN In diesem Jahr haben wir gemerkt, wie plötzlich alles ganz anders werden kann. Auch die Advents- und Weihnachtszeit wird für Fami- lien mit Kindern wohl nicht wie immer sein. Aber die Dunkelheit die- ser Zeit; sie ist wie immer und Jesus kommt in diese Welt, auch in diesem Jahr, ganz sicher. An Weihnachten feiern wir seine Geburt im Stall von Bethlehem. Gott, der ist schon jetzt bei uns und geht mit uns diesen Weg. Voller Vorfreude auf das Weihnachtsfest können wir mit ihm diese Zeit ge- stalten und erleben. Wir können Gott begegnen Zuhause, in unserem Alltag und da wo wir Menschen zusammenleben. Beim Spielen, Sin- gen, Lachen und Erzählen ist er bei uns. Die Texte sollen euch eine Hilfe sein, um einen Begegnungsraum mit Gott in dieser besonderen Advents- und Weihnachtszeit zu schaffen. Und um sich gemeinsam zu erinnern, an das Wunder der Heiligen Nacht, das vor langer Zeit geschehen ist. SEGNUNG DES ADVENTSKRANZES Der Adventskranz ist ein besonderes Symbol, das euch durch die kommenden Wochen begleiten wird. Deshalb könnt ihr ihn am Vor- abend oder am Morgen des ersten Adventssonntages mit einem Lied und einem Gebet gemeinsam einsegnen. Denn segnen, das könnt auch ihr. Anschließend findet ihr für den Kranz einen Platz, an dem ihr euch in den kommenden Wochen immer wieder versammeln könnt. Vielleicht könnt ihr ein Zeichen vereinbaren, das euch daran erinnert, z. B. ein Glöckchen, das ihr läutet. 31
Erster Advent in der Familie LIED Dicke rote Kerzen, 1 oder Kleiner grüner Kranz (Musik + Text: Rolf Zuckowski) https://www.youtube.com/watch?v=OPMsK3JjDVY Hinweis: Die Lieder befinden sich im hinteren Teil des Heftes. Es gibt auf unserer Homepage auch Instrumentalversionen zum Mitsingen www.lambertus-ochtrup.de GEBET Gott, wir danken dir für die Zeit, die vor uns liegt. Wir warten voller Freude auf die Geburt von Jesus. Segne diesen Kranz, um den wir uns in den Tagen des Advents ver- sammeln. Segne die Kerzen. Sie erinnern uns an Jesus, der für alle Menschen Licht sein möchte und unser Leben hell macht. So wie das Licht der Kerzen mit jedem Sonntag heller wird, so lass auch uns in diesen Tagen Licht in das Leben vieler Menschen bringen, indem wir an sie denken, für sie beten und erkennen, was sie brau- chen. Amen. Der Adventskranz kann mit (Weih-)Wasser eingesegnet werden. ERSTER ADVENT ZUR VORBEREITUNG Vielleicht kann das Licht ein wenig gedimmt werden, damit eine schöne Atmo- sphäre entsteht. Das vereinbarte Zeichen, z. B. das Glöckchen erklingt. Wir versammeln uns um den Adventskranz. Die erste Kerze wird ent- zündet. Es ist Advent. Wir schauen auf die Flamme, wie sie sich bewegt, wie sie den Raum erhellt. Wir schauen in die Gesichter der Menschen mit denen wir uns um den Adventskranz versammelt haben und nehmen uns Zeit, um jedem in die Augen zu sehen. Wer ist alles da? Die Namen können von den Kindern genannt werden. 32
Erster Advent in der Familie Gemeinsam beginnen wir mit dem Kreuzeichen: Im Namen des Va- ters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. EINLEITUNG Wir blicken zurück auf die letzten Tage. Was ist alles passiert? Was haben wir erlebt? Was hat uns Spaß gemacht und was war vielleicht auch nicht so schön? Und was beschäftigt uns gerade, in diesem Mo- ment? Die Familie kann darüber ins Gespräch kommen oder jeder macht sich selbst Gedanken dazu. LIED Im Advent, 1 GEDANKEN Wenn bei uns Zuhause viel los ist, wenn wir z. B. Geburtstag feiern, dann wollen ihr Kinder oft gar nicht ins Bett. Ihr habt Angst etwas zu verpassen. Doch irgendwann werdet ihr doch müde und schlaft ein, weil ihr den Schlaf braucht, um am nächsten Tag ganz wach und aus- geschlafen zu sein. Denn nur wenn wir ganz wach sind, bekommen wir viel mit. Dann können wir sehen, wie es den Menschen um uns herum geht: Eltern, Großeltern und Freunden. Vielleicht fallen uns noch mehr Menschen ein, denen wir im Alltag begegnen, an die wir uns erinnern und an die wir denken können. Gemeinsam Namen sammeln, von Menschen an die ihr denkt. Ganz ungeduldig warten wir darauf, das Weihnachten wird. Das wir Jesus sehen können als kleines Kind im Stall. Wir wollen ihm endlich begegnen, aber bis dahin dauert es noch ein bisschen. Auch die Freunde von Jesus mussten damals warten. Davon erzählt diese Ge- schichte. BIBELSTELLE - nach MARKUS 13, 33-37 Jesus kommt mit seinen Jüngern nach Jerusalem. Die Jünger hoffen, dass das Reich Gottes nun bald anbricht. Ungeduldig fragen sie Jesus: Wann kommt Gott endlich. Da sagt Jesus zu ihnen: Ich kann es euch nicht sagen. Das weiß Gott allein. Aber, seid wachsam! Denn wir wis- sen nicht, wann er kommt. Glöckchen nochmal erklingen lassen. 33
Erster Advent in der Familie GEBET Hallo Gott, wir freuen uns, dass nun der Advent beginnt und dass wir bald Weih- nachten feiern dürfen. Der Adventskranz hilft uns beim Warten. Mit jedem Sonntag wird es heller, in diesem Raum, in unserer Familie und bei allen Menschen an die wir denken. Lass uns deine Geschichten hören und sie weitererzählen, damit sie anderen helfen, Kraft geben und vielleicht auch trösten. Amen. SEGEN Segnen bedeutet: „Gott wünscht dir alles Gute und ist bei dir.“ Und das darf jeder Mensch weitergeben. Auch wir als Familie können uns etwas gutes zusprechen. Spürbar wird das, wenn wir das mit einer Geste verbinden. Gott segne dich und behüte dich – Hände wie einen Hut über den Kopf halten. Oder: Dem anderen ein Kreuz auf die Stirn zeichnen. Gott begleite dich, wohin du Sich selbst umarmen. auch gehst, und sei bei dir. - HINWEIS Begegnung – das ist das zentrale Thema unserer diesjährigen Ad- ventsaktion. An jedem Adventssonntag geht es um eine besondere Begegnung. Einige Bilder wollen uns von diesen Begegnungen erzäh- len. Sie sind im hinteren Teil dieses Heftes zu finden. Für den ersten Adventssonntag steht die überraschende Begegnung im Mittelpunkt. Es ist die Begegnung zwischen dem Engel Gabriel und Maria. Er über- bringt ihr die Nachricht, dass sie Jesus zur Welt bringen wird. Eine Nachricht, die ihr Leben verändert. 34
Zweiter Advent in der Familie ADVENTLICHE FAMILIENZEIT Was wir als Familie tun können: ▪ Wir überlegen, wer uns zuletzt sehr überrascht hat. Wer ist für uns schon mal zu einem Engel geworden? ▪ Für wen wollen wir heute besonders beten? ▪ Wen können wir heute (mit Abstand und Vorsicht) überraschend besuchen - und wenn es nur eine Haustürbegegnung ist? ▪ Über welche überraschende Begegnung würden wir uns in die- sen Tagen freuen? ▪ Wir können für alle Menschen, die uns in diesen Tagen beson- ders fehlen, die wir nicht besuchen können in der Kirche eine Kerze entzünden. ▪ Wir können Menschen, die wir lange nicht gesehen haben eine Postkarte mit einem Gruß und/oder einem Bild schicken. ▪ Wir können überlegen, wo wir in diesen Tagen ein bisschen wa- cher und aufmerksamer sein möchten. WIR FEIERN DEN IN DER FAMILIE Zweiter Advent in der Familie ZUR VORBEREITUNG Vielleicht kann das Licht ein wenig gedimmt werden, damit eine schöne Atmo- sphäre entsteht. Das vereinbarte Zeichen, z. B. das Glöckchen erklingt. Wir versammeln uns um den Adventskranz. Die erste und zweite Kerze werden entzündet. Wir schauen auf die beiden leuchtenden Kerzen und werden ganz still. Heute ist der zweite Advent. Wir schauen in die Gesichter der Menschen mit denen wir uns um den Adventskranz versammelt ha- ben. Wer ist diesmal dabei? Die Namen können von den Kindern genannt werden. 35
Zweiter Advent in der Familie Wir beginnen mit dem Kreuzzeichen: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. EINLEITUNG Es ist der zweite Advent. An diesem Sonntag entdecken wir wieder eine biblische Begegnung. Es ist eine freudige Begegnung zwischen Maria und Elisabeth. Beide bekommen ein Kind. Bevor ein Kind zur Welt kommt gibt es viel vorzubereiten und zu or- ganisieren. Mit dabei ist immer die Freude über das neue Leben, das bald in die Welt kommen wird. LIED Im Advent, 1+2 GEDANKEN Im Advent haben wir oft ganz viel zu tun. Alles muss vorbereitet wer- den für das große Fest, an dem meistens die ganze Familie zusam- menkommt. Dieses Jahr werden wir das Fest wohl etwas anders feiern, weil wir uns voraussichtlich nur mit wenige Menschen treffen können. Aber Jesus kommt auch in dieser schwierigen Zeit zur Welt und auf ihn können wir uns vorbereiten. Wie das geht, davon erzählt die Ge- schichte von Johannes dem Täufer. Was er uns sagen möchte, könnt ihr hier nachlesen: BIBELSTELLE – nach MARKUS 1,1-8 Johannes war der einzige Sohn von Elisabeth und Zacharias. Elisabeth und Zacharias hatten schon nicht mehr daran geglaubt, dass sie noch Kinder bekommen könnten. Denn sie waren schon sehr alt. Aber Gott hat ein Wunder getan. Und so wurde Johannes geboren. Johannes war ein besonderes Kind und Gott hatte einen besonderen Plan mit ihm. Deshalb ging Johannes von Zuhause fort. Er lebte in der Wüste. Dort ernährte er sich von Heuschrecken und wildem Honig. Er trug ei- nen Mantel aus Kamelhaaren und einen ledernen Gürtel. Und er hatte eine Botschaft von Gott, die er jedem erzählte, der zu ihm kam: 36
Zweiter Advent in der Familie Kehrt um und ändert euer Leben. Das Himmelreich ist nahe. Lasst euch zum Zeichen für eure Umkehr taufen. Viele hörten seine Botschaft und merkten, dass sie bisher ohne Gott gelebt hatten. Johannes gab den Menschen Hinweise, wo sie ihr Le- ben ändern mussten. Sie spürten, dass das was Johannes sagte von Gott kam. Ganz Judäa und alle Einwohner Jerusalems zogen zu ihm hinaus; sie bekannten sich zu allem, was sie falsch gemacht hatten und ließen sich im Jordan von ihm taufen. Und Johannes verkündete: Nach mir kommt einer, der ist stärker als ich; ich bin es nicht wert, mich zu bücken, um ihm die Schuhe schnüren. Ich habe euch nur mit Wasser getauft, er aber wird euch mit dem Heiligen Geist taufen. GEBET Hallo Gott, heute haben wir die zweite Kerze am Adventskranz entzündet. Mit jedem Adventssonntag freuen wir uns mehr auf dein Kommen und das Fest der Geburt Jesu. Schenke uns in den kommenden Tagen eine schöne Zeit der Vorbe- reitung auf das Fest deiner Geburt. Und lass uns erkennen, dass du uns schon jetzt begegnen möchtest. Amen. SEGEN Gott, du bist bei uns an jedem Tag. Mit deinem Segen wollen wir ge- hen. Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. 37
Dritter Advent in der Familie ADVENTLICHE FAMILIENZEIT Was wir als Familie tun können: ▪ Wir malen auf ein großes Blatt Papier (z. B. auf ein Stück Ta- pete) unseren gemeinsamen Adventsweg auf und machen uns freudige Begegnungen bewusst, indem wir ein Bild dazu malen oder die Namen der Menschen auf dem Weg eintragen. Vielleicht finden wir ein passendes Symbol, dass mit dem wir die Begegnung einrahmen können, z. B. ein Herz, ein Stern, eine Kerze… ▪ Wir überlegen, was wir in der kommenden Zeit mit Freude tun können, wem wir eine Freude machen können oder wem viel- leicht ein einfaches Lächeln von uns gut tun würde. WIR FEIERN DEN IN DER FAMILIE Dritter Advent in der Familie ZUR VORBEREITUNG Vielleicht kann das Licht ein wenig gedimmt werden, damit eine schöne Atmosphäre entsteht. Das vereinbarte Zeichen, z. B. das Glöckchen erklingt. Wir versammeln uns um den Adventskranz. Die erste, zweite und dritte Kerze werden entzündet. Wir schauen auf die Flammen und werden ganz still. Wir hören nur noch unseren Atem. Wir schauen in die Gesichter der Menschen mit denen wir uns um den Adventskranz versammelt haben und nehmen uns Zeit, um jedem in die Augen zu sehen. Wir nicken uns ganz freundlich zu. Die Kinder können auch die Namen in die Stille sprechen, die mit dabei sind. 38
Dritter Advent in der Familie Gemeinsam beginnen wir mit dem Kreuzeichen: Im Namen des Va- ters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. EINLEITUNG Heute ist schon der dritte Advent. Wir schauen uns das Bild der Be- gegnung zum dritten Advent an. Was sehen wir? Wer könnte es sein? Nehmt euch Zeit für das gemeinsame Überlegen. Vielleicht haben die Kinder Ideen dazu. Ein Mann und eine Frau sind zu sehen. Es sind die Eltern von Jesus – Maria und Josef. Sie sehen sich in die Augen – das zwischen den bei- den ist ein großes Gefühl, eine echte Nähe. Bevor es soweit kommen konnte hatten die beiden aber noch einige Stolpersteine aus dem Weg zu räumen. Sie hatten etwas miteinander zu klären. Nur so konnten die beiden sich wieder vertrauen und den Weg gemeinsam weiter gehen. LIED Im Advent, 1-3 GEDANKEN Die vergangenen Monate waren für uns als Familie ziemlich anstren- gend. Nichts konnten wir planen. Immer wieder mussten wir auf Kon- takte mit Menschen verzichten, die wir gern haben. Wir konnten nicht jeden besuchen. Manchmal war es wichtig uns auf einige we- nige feste Freunde zu beschränken. Das war nicht immer einfach und vielleicht haben wir damit auch einige enttäuscht. Wenn wir so ein Gefühl haben, dann müssen wir mit dem anderen sprechen. So kön- nen wir ein Missverständnis aus dem Weg räumen und dem Anderen wieder gut begegnen. Wenn wir das schaffen ist das ein schönes Ge- fühl – dann ist alles wieder gut. Darüber können wir uns freuen, dankbar sein und neu anfangen. An Weihnachten werden wir diese Freude wieder erleben, wenn der Engel spricht: Fürchtet euch nicht, denn ich verkünde euch eine 39
Dritter Advent in der Familie große Freude, die für alle Menschen gilt. Jesus ist geboren und bringt euch den Frieden. BIBELSTELLE 1 THESS 5,16-24 Freut euch zu jeder Zeit. Betet und dankt für alles, denn das ist Gottes Wille. Sein Friede wird mit euch sein und euch erfüllen. Denn Gott ist treu zu jeder Zeit. GEBET Hallo Gott, du bist da wo Menschen zusammenleben, wenn wir uns freuen, miteinander streiten und uns wieder vertragen. Gerade wenn es schwierig wird, wenn wir uns für einen Moment nicht gut verstehen, brauchen wir dich. Sei bei uns und hilf uns immer Wege zueinander zu finden, damit Frieden werde unter uns. Amen. SEGEN Als Familie sind wir heute zusammenkommen, segne uns und unser Zusammenleben und halte schützend deine Hand über uns. Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heili- gen Geistes. Amen. ADVENTLICHE FAMILIENZEIT ▪ Wir basteln eine Friedenstaube und schreiben darauf die Na- men von Menschen, die vielleicht auf ein Wort des Friedens von uns warten. ▪ Wir überlegen, welchen Menschen wir in diesen Tagen Frieden wünschen. Auch diese Namen können einen Platz auf der Taube finden. 40
Vierter Advent in der Familie ▪ Wir fassen uns als Familie an die Hände und lassen einen festen Händedruck als Zeichen für den Zusammenhalt in dieser Zeit von einem zum anderen wandern, bis er wieder beim Ersten an- gekommen ist. ▪ Wir holen uns in den nächsten Tagen das Friedenslicht von Bethlehem aus der Kirche. WIR FEIERN DEN IN DER FAMILIE Vierter Advent in der Familie ZUR VORBEREITUNG Vielleicht kann das Licht ein wenig gedimmt werden, damit eine schöne Atmosphäre entsteht. Das verein- barte Zeichen, z. B. das Glöckchen erklingt. Wir versammeln uns um den Adventskranz. Die erste, zweite, dritte und vierte Kerze werden entzündet. Wir schauen auf die Flammen und werden dabei ganz ruhig. Im hellen Licht der Kerzen sehen wir die Gesichter der Menschen, mit denen wir uns um den Adventskranz versammelt haben. Wir schauen uns nacheinander in die Augen. Im Blick des anderen spüren wir, dass wir nicht alleine sind. Wer ist heute alles da? Die Kinder können die Na- men von allen in die Stille sprechen, die mit dabei sind. Und Gott ist da. Mit ihm wollen wir beginnen: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. EINLEITUNG Heute erinnern wir uns nochmal an die überraschende Begegnung, von der wir schon am ersten Advent gehört haben. Die Geschichte vom Engel Gabriel der Maria die gute Nachricht gebracht hat, wird heute zu einer Geschichte in der wir selbst mitspielen. In die wir uns 41
Vierter Advent in der Familie hineindenken. Die Geschichte wird so zu eine persönlichen Phanta- sie-Reise in das Land Israel. LIED Im Advent, 1-4 GEDANKEN Wir reisen jetzt zusammen in das Land der Bibel. Auf geht’s! Kommt ihr mit? Damit wir das gut können, dürfen alle die Augen schließen. Nur ich muss die Augen geöffnet lassen, um euch die Geschichte vor- zulesen. BIBELSTELLE Vor euch taucht es auf, das fremde Land. Du bist angekommen in ei- ner Stadt namens Nazareth. In dieser Stadt herrscht reges Treiben. Du steht vor einem Haus. Die Tür ist nicht verschlossen, so dass du hineingehen kannst. In diesem Haus lebt eine junge Frau. Sie heißt Maria. Sie ist verlobt mit Josef, einem Zimmermann. Du verhältst dich ganz still und leise, so dass Maria dich nicht bemerkt. Hinter einem Küchenschrank hast du ein gutes Versteck gefunden. Hier findet dich niemand. Und plötzlich wirst du Beobachter einer besonderen Situa- tion. Etwas Unglaubliches geschieht in diesem Haus. Eine Stimme spricht zu Maria: „Sei gegrüßt, Gesegnete! Der Herr ist mit dir.“ Maria ist genauso erschrocken, wie du. Ein Engel steht vor ihr und blickt sie freundlich an. Maria ist ganz verwirrt und weiß nicht, was es zu be- deuten hat. „Ich? Gesegnet?“ fragt sich Maria. Sie versteht die Welt nicht mehr. Was hast das Ganze zu bedeuten? So richtig verstehen kannst du das noch nicht. Du bleibst weiter ganz ruhig in deinem Versteck und traust dich kaum zu atmen. Dann spricht der Engel weiter. „Fürchte dich nicht, Maria! Denn Gott hat dich gesegnet. Du wirst einen Sohn bekommen, den sollst du Jesus nennen. Der wird ein König wie David sein. Doch sein Königreich wird ewig bestehen.“ Maria ist sprachlos. Sie soll ein Kind bekommen? Ein Kind das einmal König werden wird? Der Retter auf den alle warten? Maria kann es nicht glauben – auch du bist ganz überrascht, was ge- rade passiert ist, aber freust dich, dass du dabei warst in diesem 42
Vierter Advent in der Familie wichtigen Augenblick. Du schleichst dich unbemerkt wieder aus dem Haus. Jetzt ist alles klar. Es ist ein Wunder geschehen und das Wun- der, die Geburt des Kindes ist jetzt schon ganz nah. Deshalb heißt es für dich, schnell nach Hause und allen davon erzählen. Die frohe Bot- schaft muss sich verbreiten. Gott wird Mensch, schon bald. Wem erzählst du es als erstes? Lasse die Augen noch einen kurzen Moment geschlossen. Vor deinem inneren Auge tauchen Menschen auf, denen du diese Neuigkeit un- bedingt erzählen möchtest. An wen denkst du? Als Familie könnt ihr überlegen, wem ihr zu Weihnachten, diese Botschaft zu- kommen lassen möchtet. GEBET Hallo Gott, du hast Maria etwas Großes zugetraut. Auch uns traust du jeden Tag etwas Neues und manchmal auch Un- glaubliches zu. Das lässt uns an dich glauben. Wir danken dir, dass du für uns da bist – heute und immer! Amen. SEGEN An diesem vierten Advent bitten wir dich um Kraft für alles, was du uns zutraust. Du machst uns stark mit deinem guten Segen. Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. ADVENTLICHE FAMILIENZEIT ▪ Wir basteln einen Engel, den wir an Weihnachten an Menschen verschenken, die ihn gut gebrauchen können. ▪ Wir überlegen, wo wir uns einen Engel wünschen, der uns et- was zutraut. Was müsste der Engel uns sagen? ▪ Wer macht uns im Leben Mut, wer bestärkt uns und schenkt uns Worte, wie „Du schaffst das.“, „Hab Mut!“, „Ich glaub an dich!“ Vielleicht fallen euch noch mehr Ermutigungen ein, die euch jemand zuspricht. ▪ Wen könnt ihr selbst ermutigen? Was würdet ihr dem anderen sagen? 43
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