IHF kompakt - Bayerische Staatsinstitut für ...

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IHF kompakt
März 2018

            Susanne Falk, Maximiliane Tretter, Tihomir Vrdoljak

            Angebote an Hochschulen zur Steigerung
            des Studienerfolgs: Ziele, Adressaten und
            Best Practice¹

               Die wichtigsten Ergebnisse

               „„ Neben klassischen Beratungs- und Unterstüt-                                  dierenden sicherzustellen (Online Assessment) sowie
               zungsangeboten haben viele Hochschulen in den letz-                             die Vermittlung von Studieninhalten zu intensivieren
               ten Jahren innovative Konzepte entwickelt, um Stu­                              (Blended-Learning-Kurse).
               dierende von Beginn an gezielt zu fördern und damit                             „„ Die Identifizierung von vier Best Practice Model-
               den Studienerfolg zu steigern. Viele dieser Angebote                            len zeigt, dass die Angebote von Hochschulen beson-
               sind      passgenau           auf      bestimmte           Zielgruppen          ders erfolgversprechend sind, deren Maßnahmen
               (MINT-Studierende, Bildungsausländer etc.) zuge-                                über den gesamten Studienverlauf miteinander ver-
               schnitten.                                                                      knüpft und von einem Monitoring der Studierenden
               „„ Hochschulen greifen zunehmend auch auf digitale                              hinsichtlich ihrer fachlichen Leistungen begleitet
               Angebote zurück, um die fachliche Passung der Stu-                              ­werden.

            1.	Wachsende Heterogenität der Studierenden er-                                   gelnde Studienmotivation sowie persönliche Gründe und
                fordert gezielte Unterstützungsangebote                                        finanzielle Probleme ausschlaggebend für den Studien-
            Die wachsende Zahl an Studienanfängerinnen und                                     abbruch (vgl. Heublein et al. 2017). Gerade bei den bei-
            -anfän­gern an deutschen Hochschulen und die damit ver-                            den erstgenannten Ursachen, Leistungsprobleme und
            bundene Heterogenität der Studierenden erfordert ein                               mangelnde Studienmotivation, können Hochschulen
            breites Angebot an Maßnahmen der Hochschulen, um                                   durch gezielte Angebote unterstützend eingreifen. Bei
            Studieninteressierte und Studierende zu informieren und                            Problemlagen, die außerhalb des Studiums zu suchen
            in fachlichen und außerfachlichen Fragen zu unterstüt-                             sind, wie bei persönlichen oder finanziellen Problemen,
            zen. Diese Maßnahmen können dazu beitragen, Unsi-                                  können Beratungsangebote wirksam sein.
            cherheiten bei der Wahl des Studiengangs abzubauen,                                Viele Hochschulen in Deutschland haben in den letzten
            die fachliche Eignung einzuschätzen sowie fachliche und                            Jahren Maßnahmen zur Beratung und Unterstützung
            außerfachliche Defizite zu kompensieren.                                           von Studieninteressierten und Studierenden eingeführt
            Aktuelle Zahlen zum Studienabbruch machen deutlich,                                bzw. bestehende Angebote ausgebaut (vgl. Gensch/
            dass 32 Prozent der Bachelorstudierenden von Universi-                             Kliegl 2011). Diese Entwicklung wurde maßgeblich
            täten und 27 Prozent der Bachelorstudierenden von                                  unterstützt und begleitet durch bundesweite Förderpro-
            Fachhochschulen das Studium abbrechen (Heublein et                                 gramme, wie dem Qualitätspakt Lehre, und regionalen
            al. 2017). Eine hohe Studienabbruchneigung zeigt sich                              Initiativen wie z.B. Best-MINT (Erfolgreicher MINT-Ab-
            bei Bildungsausländern mit 41 Prozent und Studierenden                             schluss an bayerischen Hochschulen) oder SAVE (Studi-
            mit Migrationshintergrund mit 43 Prozent (Ebert/Heub­                              enerfolg ausländischer Vollstudierender erhöhen) der
            lein 2017). Neben Leistungsproblemen sind eine man-                                Vereinigung der bayerischen Wirtschaft (vbw) und des

            1 Die vorliegenden Analysen sind aus dem Forschungsprojekt „Wirksamkeit ins-
              titutioneller Maßnahmen zur Senkung des Studienabbruchs“ (InMaSS) hervor-
              gegangen, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rah-
              men der Förderlinie „Studienerfolg und Studienabbruch“ vom 1. März 2017
              bis 28. Februar 2020 unter dem Förderkennzeichen 01PX16002 gefördert wird.
              Im Zentrum des Projekts steht die Frage, ob Maßnahmen von Hochschulen zur
              Information, Beratung sowie fachlichen und außerfachlichen Förderung von
              Studierenden einen Einfluss auf den Studienerfolg haben. Die Verantwortung
              für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt bei den Autorinnen und dem Autor.                                                              Seite 01
Angebote an Hochschulen zur Steigerung des Studienerfolgs:
              Ziele, Adressaten und Best Practice
März 2018

            Bayerischen Staatsministeriums für Bildung und Kultus,       2.2	Angebote in der Orientierungsphase, beim
            Wissenschaft und Kunst (StMBW). Im Rahmen des Qua-                Studien­einstieg und im Studienverlauf
            litätspakts Lehre des Bundesministeriums für Bildung         Die Internetrecherche ergab 129 Maßnahmen, die von
            und Forschung (BMBF) wurden in der ersten Förderpe-          bayerischen Hochschulen angeboten werden. Die Mehr-
            riode im Zeitraum 2011 bis 2016 Projekte an 186 Hoch-        heit der Angebote für Studierende konzentriert sich auf
            schulen und in der zweiten Förderperiode bis 2020 Pro-       den Studienverlauf (vgl. Abbildung 1). Darüber hinaus gibt
            jekte an 156 Hochschulen bundesweit gefördert. Viele         es zahlreiche Angebote für die Studieneingangsphase.
            der im Qualitätspakt Lehre geförderten Projekte zielen
            nicht explizit auf die Steigerung des Studienerfolgs, son-   Abbildung 1: Angebote von Hochschulen zur Steigerung
            dern generell auf die Verbesserung der Studien­              des Studienerfolgs nach Studienphasen am Beispiel Bay-
            bedingungen und die Lehrqualität an deutschen Hoch-          erns
            schulen.
            Ziel dieses Beitrags ist es, die an Hochschulen angebote-
            nen Maßnahmen zur Beratung, Information sowie fach­
            lichen und außerfachlichen Förderung von Studierenden                               Orientierung
            am Beispiel eines Bundeslands systematisch zu erfassen                                (n = 17)

            und im Hinblick auf ihre Bedeutung für den Studienerfolg
            zu bewerten. Dabei analysiert er neben der Zielsetzung
            und der Ausgestaltung der Maßnahmen insbesondere
            den spezifischen Bedarf der Adressaten. Darüber hinaus
                                                                                     Einstieg                  Studienverlauf
            stellt er viel versprechende Best Practice-Ansätze an                    (n = 35)                     (n = 77)

            deutschen Hochschulen vor, die besonders innovativ und
            effektiv hinsichtlich der Unterstützung von Studierenden
            erscheinen. Abschließend werden Empfehlungen für
            Hochschulen formuliert, um Studieninteressierte und
            Studierende durch passgenaue Angebote bei der Studien­
            fachwahl und in ihrem Studium zu unterstützen.               In der Orientierungsphase vor Studienbeginn bieten
                                                                         Hochschulen folgende Angebote an:
            2. Breites Angebot an Maßnahmen im Studienverlauf            „„ Studieninformationsplattformen: Die Online-Ange-
            2.1 Vorgehen und Methode                                     bote für Studieninteressierte bieten teils interaktiv auf-
            Die Auswertung der Angebote an Hochschulen zur Stei-         bereitete Informationen zu Studienaufbau sowie Studien-
            gerung des Studienerfolgs erfolgt exemplarisch am Bei-       inhalten und geben weitere Einblicke etwa durch Inter-
            spiel eines Bundeslands. In die Analyse wurden die neun      views mit Lehrenden oder Alumni.
            staatlichen Universitäten in Bayern sowie die Katholische    „„ Self-Assessment: Onlinebasierte Verfahren für Stu­
            Universität Eichstätt-Ingolstadt und die 17 staatlichen      dieninteressierte ermöglichen einen Abgleich der eige-
            Hochschulen für angewandte Wissenschaften einbezo-           nen Fähigkeiten und Interessen mit den Studienanforde-
            gen. Grundlage der Recherche war eine Auswertung der         rungen.
            Web-Seiten der genannten Hochschulen unter den Über-         „„ Probestudium: An ausgewählten Hochschulen kön-
            schriften „Angebote für Studieninteressierte“ und „Ange-     nen Interessentinnen und Interessenten aktuelle Vor­
            bote für Studierende“ etc. Etablierte und weit verbreitete   lesungen und Seminare besuchen, um über das Fach hin-
            Angebote zur Hochschuldidaktik und Beratung wurden           aus auch den Universitätsalltag kennenzulernen.
            ausgeklammert. Folgende Informationen wurden in eine
            Datenbank aufgenommen: Name der Hochschule, Hoch-            Beim Einstieg in das Studium können vier Arten von
            schulart, Name des Angebots, Beschreibung der Zielset-       Maßnahmen unterschieden werden:
            zung, Adressatenkreis (Studieninteressierte, Studie-         „„ Fachliche Unterstützung: Dazu zählen Vorbereitungs-
            rende, Lehrende), besondere Zielgruppe (Bildungsaus-         und Brückenkurse, gestaffelte Lehrveranstaltungen je
            länder, nicht-traditionell Studierende etc.), Studienphase   nach vorhandenen Kompetenzen und individualisierte
            (Orientierung, Einstieg, weiterer Studienverlauf) sowie      Trainingsprogramme, die z. B. nach Studieneingangs-
            Angaben zum institutionellen Rahmen (Förderlinie) und        tests und/oder Vorgesprächen zur Bildungsbiographie
            zur Laufzeit.                                                festgelegt werden.                                           Seite 02
Angebote an Hochschulen zur Steigerung des Studienerfolgs:
               Ziele, Adressaten und Best Practice
März 2018

            „„ Außerfachliche Unterstützungsangebote: Workshops                            Studierendengruppen gezielt zu erreichen und zu för-
            und Gruppenaktivitäten dienen der Weiterentwicklung                            dern. Während im MINT-Bereich als Folge der bayeri-
            der nötigen Studien- und Sozialkompetenzen.                                    schen Förderinitiativen viele Angebote existieren, besteht
            „„ Mentoring-Programme:                 Mentoring-Tandems              auf     für Studierende mit Migrationshintergrund in der Orien-
            Peer-Ebene sollen Studienanfängern den Zugang zur                              tierungsphase ein Desiderat. Darüber hinaus zeigt die
            Hochschulwelt erleichtern.                                                     Gegenüberstellung der einzelnen Maßnahmen, dass in
            „„ Orientierungssemester: Obligatorische Projektsemes­                         der Orientierungsphase verstärkt digitale Angebote wie
            ter zum Studienbeginn ermöglichen eine intensive Aus-                          Online-Assessments eingesetzt werden, die Studieninter-
            einandersetzung mit dem gewählten Studiengang und                              essierten helfen, die fachliche Eignung für einen Studien-
            stärken die soziale Einbindung.                                                gang einzuschätzen. Viel versprechend erscheint auch
                                                                                           das Projekt „Digitale Diagnostik“ an der Hochschule
            Im Studienverlauf lassen sich die verschiedenen Maß-                           München, bei dem Studieninteressierte nicht nur an
            nahmen folgendermaßen bündeln:                                                 Selbsteinschätzungstests teilnehmen können, sondern
            „„ Leistungsmonitoring: Die Analyse von Prüfungser-                            Studierende im Studienverlauf den Kompetenzzuwachs
            gebnissen kann einerseits Hinweise zur Leistung von                            überprüfen können. Zur fachlichen Unterstützung von
            individuellen Studierenden geben und andererseits auf                          MINT-Studierenden werden an der Technischen Hoch-
            der Ebene von Studiengängen anzeigen, in welchen Stu-                          schule Deggendorf Blended-Learning-Kurse angeboten,
            dienmodulen besonders gute oder schlechte Ergebnisse                           um gezielt Grundlagen und Spezialisierungen zu wieder-
            erreicht werden.                                                               holen.
            „„ Self-Assessment: Analog zum Leistungsmonitoring
            können die Studierenden regelmäßig ihre eigenen Kom-                           3. Best Practice-Modelle an deutschen Hochschulen
            petenzzuwächse einschätzen und auf Grundlage dessen                            Grundlage für die Auswahl von Best Practice-Angeboten
            weitere Hilfestellungen oder Kursangebote wählen.                              zur Steigerung des Studienerfolgs waren neben der sys-
            „„ Fachliche Unterstützung: Neben klassischen Tutorien                         tematischen Analyse des Angebots in Bayern die bundes-
            oder Zusatzkursen bieten E-Learning-Angebote und                               weit geförderten Projekte im Qualitätspakt Lehre.
            offene Lernräume mit Lernberatung sowie fachlicher
            Unterstützung weitere niedrigschwellige und individuali-                       3.1	„studium MINT“ an der Technischen Universität
            sierte Unterstützungsangebote.                                                      München
            „„ Außerfachliche Unterstützung: Dazu zählen beson-                            Im Rahmen des Programms „studium MINT“3 können
            ders Angebote zum Einüben von Techniken des erfolg-                            Studienberechtigte mit Abitur, die an einem Studium an
            reichen Lernens und der Klausurbearbeitung.                                    der Technischen Universität interessiert sind, aber noch
            „„ Mentoring-Programme: Diese bieten Hilfestellung                             keine Fachwahl getroffen haben, ein Orientierungsse-
            bei fachlichen Fragen, bei der Unterstützung der Studien­                      mester besuchen. Sie erhalten Einblicke in die Studien-
            organisation und dem Erwerb von Schlüsselqualifikatio-                         gänge der Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften
            nen.                                                                           und Technik und werden von Lehrenden, Tutorinnen und
            „„ Praxisangebote zur Berufsorientierung: Sommer-                              Tutoren und sowie von Studierenden aus höheren Semes-
            schulen, Workshops und Praxisprojekte zeigen relevante                         tern betreut. Das Studienprogramm besteht aus fünf ver-
            Berufsfelder auf.                                                              schiedenen Modulen. Am Beginn stehen die für einen
                                                                                           erfolgreichen Einstieg in ein MINT-Studienfach notwen-
            Viele dieser Angebote richten sich implizit und explizit                       dige Vermittlung mathematischer und naturwissen-
            gezielt an bestimmte Studierendengruppen, die einen                            schaftlicher Grundkenntnisse sowie der Besuch von Vor-
            spezifischen Unterstützungsbedarf aufweisen. Ein Über-                         lesungen und Übungen unterschiedlicher Studiengänge,
            blick über die Adressaten der einzelnen exemplarisch                           die Besichtigung von Laboren und die Teilnahme an
            ausgewählten Angebote findet sich in Tabelle 1 (Seite 4).2                     Exkursionen, als auch die Begegnung mit Studierenden
            Die Übersicht dieser Angebote für Studierende macht                            und Lehrenden. Im Projekt-Modul erfolgt die Umsetzung
            deutlich, dass Hochschulen viele und teilweise auch                            der erlangten Kenntnisse im Rahmen von Gruppenauf-
            innovative Maßnahmen anbieten, um unterschiedliche                             gaben. Am Ende gibt es einen Ausblick auf verschiedene

            2 Die Web-Recherche bezieht sich auf alle zentralen, auf den Web-Seiten der   3 Die hier aufgeführten Informationen zu „studium MINT“ sind zu finden unter
              Hochschulen dokumentierten Angebote bis 30. November 2017.                      www.tum.de/studium/studienangebot/studium-mint/                              Seite 03
Angebote an Hochschulen zur Steigerung des Studienerfolgs:
              Ziele, Adressaten und Best Practice
März 2018

            Tabelle 1: Adressaten der Angebote für Studierende nach Studienphasen

            Adressaten      Orientierung                           Einstieg                             Studienverlauf

            Studien­        Probestudium (LMU München,
            interessierte   TU München)
                            Online-Assessment (JMU Würzburg,
                            HAW München, TH Nürnberg, HAW
                            Würzburg-Schweinfurt)
                            Studieninformationsplattform (FAU
                            Erlangen-Nürnberg, HS Rosenheim)
                            Fakultative Eignungsfeststellungs-
                            prüfung vor Studienbeginn (Uni
                            Passau)

            Bildungs­       Kurse zur Entwicklung von Kompe-       Sprach- und Sozialtandems            Wechsel zwischen deutsch- und englischspra-
            ausländer/      tenzen für Studium und Leben in        (HS ­Coburg)                         chigen Geschwisterstudiengängen (HAW Würz-
            Studierende     Deutschland (TH Ingolstadt)            Diversity-Scouts (FAU Erlan-         burg-Schweinfurt)
            mit Migra­                                             gen-Nürnberg)                        Mentoring und Fachberatung während des Studiums
            tionshinter­                                                                                (JMU Würzburg, HAW Würzburg-Schweinfurt)
                                                                   Kompetenzstelle zur sozialen und
            grund
                                                                   kulturellen Einbindung (FAU Erlan-   Tandem-Programm zur Nutzung und Förderung
                                                                   gen-Nürnberg)                        eines zweiten sprachlich-kulturellen Erfahrungs-
                                                                                                        hintergrunds (Uni Regensburg)
                                                                                                        Weiterbildungsprogramm zu Diversity und konkretes
                                                                                                        Diversity-Management (FAU Erlangen-Nürnberg)

            Nicht-tra­      Probe-Vorstudium für Studieninte-      Diversity-Scouts (FAU Erlan-         Einführung und Weiterentwicklung von flexiblen
            ditionell       ressierte mit alternativen Bildungs-   gen-Nürnberg)                        Teilzeitstudiengängen (HAW München, OTH Re-
            Studierende     biographien (OTH Amberg-Weiden,    Spezielle Angebote zur Entwicklung       gensburg)
                            OTH Regensburg)                    von Fach- und Studienkompeten-           Mentoring und Fachberatung während des Studiums
                            Orientierungssemester zum Kennen- zen (Uni Bayreuth, HS Coburg,             (JMU Würzburg, HAW Würzburg-Schweinfurt)
                            lernen von Studium und Studienfach TH Nürnberg)                             Institutionalisierte, formative Studienberatung (HAW
                            (TU München)                                                                München)

            Studierende     Angebot zum Kennenlernen von           Semesterbegleitende Mentorats-       Studienbegleitendes Tutoring (HAW Würz-
            in MINT-Fä­     ­Berufsmöglichkeiten (TH Deggen-       gruppen (HS Coburg, Uni Bayreuth)    burg-Schweinfurt)
            chern            dorf)                                 Zusätzliche Brückenkurse ( Uni       Freiwillige Blended-Learning-Kurse zur Wieder-
                            Studium MINT (TU München)              Bayreuth, HS Augsburg, FAU Erlan-    holung von Grundlagen und Spezialisierung
                            Hofer MINT-Lenkrad (HaW Hof)           gen-Nürnberg, JMU Würzburg)          (TH Deggendorf)
                                                                   Hofer MINT-Lenkrad (HaW Hof)         Hofer MINT-Lenkrad (HaW Hof)

             Alle           Interessen- und Kompetenztest zur      Angebote zur Entwicklung von         Kursangebote für interdisziplinäre und außercurri-
            ­Studierenden   konkreten Studiengangwahl (HAW         Studienkompetenzen (Uni Bayreuth,    culare Interessen (HS Coburg, KU Eichstätt-Ingol-
                            München, TH Nürnberg, HS Rosen-        FAU Erlangen-Nürnberg, HAW           stadt, UniBw München)
                            heim, JWU Würzburg)                    München, OTH Weiden)                Formative Evaluation von Noten und Kompetenzent-
                            Orientierungsprojekt zur Eignungs-     Formative Evaluation der Kompe-     wicklung (HS Coburg, HAW Würzburg-Schweinfurt)
                            feststellung und Kursplanent-          tenzentwicklung (HS Aschaffenburg) Stärkung von Berufsfeldbezug und Lernen durch
                            wicklung vor Studienbeginn (HAW        Projektseminar als Studieneinstieg  die Praxis (Uni Augsburg, FAU Erlangen-Nürnberg,
                            Würzburg-Schweinfurt)                  und Reaktion auf diverse Studieren- HAW München, LMU München, JMU Würzburg)
                            Mentoring zur Studienorientierung      denschaft (HAW Würzburg-Schwein- Aktivitäten für High Potentials (HS Augsburg,
                            (TH Deggendorf, LMU München,           furt)                               TH Deggendorf, LMU München)
                            TU München, OTH Regensburg)            Tutoren- und Mentorenprogramm        Workshops und Sommerschulen für Verknüpfung
                                                                   KOMPASS (JMU Würzburg)               von Theorie und Praxis (OTH Amberg-Weiden,
                                                                                                        JMU Würzburg)
                                                                                                        Unterstützungsangebote für eigenständiges Lernen
                                                                                                        (OTH Amberg-Weiden, HS Augsburg, FAU Erlan-
                                                                                                        gen-Nürnberg, LMU München)
                                                                                                        Frühwarnsystem zur Erkennung von Hürden im
                                                                                                        Studienverlauf (JMU Würzburg)

            Berufsfelder und Forschungsgebiete der verschiedenen                      „Studium MINT“ begegnet damit verschiedenen Fakto-
            Studiengänge. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind                     ren, die einen Studienabbruch begünstigen können. Teil-
            während dieser Orientierungsphase immatrikuliert, ler-                    nehmerinnen und Teilnehmer bekommen im Rahmen des
            nen schon im Sommersemester die Universität und den                       Projekts schon vor Studienbeginn einen detaillierten
            Studienalltag kennen und werden bei der Wahl des pas-                     Überblick über die Leistungsanforderungen an das Stu-
            senden Bachelorstudiengangs betreut.                                      dium eines MINT-Faches. Etwaige Leistungsprobleme                        Seite 04
Angebote an Hochschulen zur Steigerung des Studienerfolgs:
               Ziele, Adressaten und Best Practice
März 2018

            können daher frühzeitig identifiziert und verringert wer-                      Studierenden in bestimmten Phasen ihres Studiums
            den. Zugleich können die Hochschulen einem Informa­                            haben und kann dem Studienabbruch über die Weiter-
            tionsdefizit begegnen, das unzutreffende Erwartungen an                        entwicklung von Lehrinhalten oder die Verbesserung der
            das Studienfach verursacht und dadurch die Studien­                            Lehrqualität entgegenwirken.
            motivation verringert (Heublein et al. 2017), und so die
            Wahrscheinlichkeit eines Studienerfolgs erhöhen. Die                           3.3 Das MINT-Lenkrad der Hochschule Hof
            Arbeit in Kleingruppen erleichtert zudem die soziale Inte-                     Das Hofer MINT-Lenkrad5 ist Teil des MINTerAKTIV-Pro-
            gration in die Hochschule (ebd.).                                              gramms des Bayerischen Wissenschaftsministeriums und
                                                                                           der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw). Es soll
            3.2	LerSys der Hochschule für Technik, Wirtschaft                             einerseits Studieninteressierte bei der Orientierung unter-
                 und Kultur in Leipzig                                                     stützen und andererseits Studierende im gesamten Stu-
            Das Lernerfolgsrückmeldesystem (LerSys)4 der Hoch-                             dienverlauf begleiten. Das Konzept umfasst alle Phasen
            schule für Technik, Wirtschaft und Kultur in Leipzig soll                      der Hochschulausbildung sowie die Übergänge zwischen
            den Studienerfolg der Studierenden erhöhen und zu einer                        diesen. In der Orientierungsphase werden Aktivitäten für
            qualitätsorientierten Lernkultur beitragen. Mit Einwilli-                      Schülerinnen und Schüler an der Hochschule angeboten.
            gung der Studierenden wird ein Studierendenmonitoring                          In der Studieneingangsphase besteht das Angebot aus
            durchgeführt und die Daten der Studien- und Prüfungs-                          Vorbereitungskursen und Brückenkursen sowie verschie-
            verwaltung werden automatisch ausgewertet. Die Ergeb-                          denen Tutorien von Studierenden und Repetitorien von
            nisse können die Studierenden dann als graphisch dar-                          Lehrbeauftragten. Im Anschluss findet eine Untersuchung
            gestelltes Leistungsprofil in einem Online-Portal aufru-                       der Wirksamkeit dieser Veranstaltungen statt, die Aus­
            fen, wodurch sie jederzeit über ihren Leistungsstand                           sagen über den Zusammenhang zwischen Teilnahme am
            informiert werden. Dort finden sich auch Informationen                         Tutorium und der Klausurnote erlaubt. Zudem besteht die
            zu Kontakt- und Beratungsmöglichkeiten sowie dem eige-                         Möglichkeit der Teilnahme an Online-Self-Assessment
            nen Studienverlauf. Darüber hinaus besteht die Möglich-                        Tests, welche die Studierfähigkeit im Allgemeinen und für
            keit eines Self-Assessments. Auf Grundlage der Daten-                          den gewählten Studiengang im Besonderen messen. Dar-
            analyse können Prüfungsämter und Studienbüros pas-                             über hinaus existiert ein Mentorenprogramm, im Rahmen
            sende Beratungsangebote vorschlagen. Zusätzlich wertet                         dessen Mentorinnen und Mentoren die Studierenden im
            das System die Daten in anonymisierter Form auch für                           ersten Studienjahr unterstützen. Noten und andere Infor-
            ein Studiengangsmonitoring aus, um Erkenntnisse über                           mationen der Studierenden werden (mit ihrem Einver-
            einzelne Studiengänge zu gewinnen. Diese dienen als
            Grundlage für das hochschulinterne Qualitätsmanage-                            Abbildung 2: Das Hofer MINT-Lenkrad
            ment.
                                                                                                                                                                                          pr
            Das Lernerfolgsrückmeldesystem kann auf mehreren                                             ta                                                                               og
                                                                                                       en           r
                                                                                                                                                                              2. u
                                                                                                                                                                                  nd        r
            Ebenen einen positiven Effekt auf den Studienerfolg                                                  jah                                 4
                                                                                                em

                                                                                                                                                                                     3.
                                                                                                                                                                                        es

                                                                                                              ien                              onitoring-Programm (NM                   S
                                                                                                                                                                                          s
                                                                                              el

                                                                                                                                          en-M
                                                                                                                                       Not Tutorien / Repetitorien   P)
            haben. Das Studierendenmonitoring bildet eine Grund-
                                                                                                                                                                                                           us
                                                                                                        tud

                                                                                                                                                                          Int
                                                                                                                                                                                            tu

                                                                                                                                                       sge
                                                                                                                               A)             Beratung spräche               ern
                                                                                                                                                                                              die

                                                                                                                            OS n                Sprechstunden                    a
                                                                                                                                                                              Me tion
                                                                                                    1. S

                                                                                                                         t ( ge
                                                                                                                       en ltun e                                                 n a
            lage, auf der gefährdete Studierende frühzeitig erkannt
                                                                                                                                                                                                 nja

                                                                                                                         a rs                                                  Lä tor
                                                                                                                                                                              le n-Pr ben ns
                                                                                                             Pro reitu eran sm

                                                                                                                            ku r                                              Ha n
                                                                                                                                                                                r S og de
                                                                                                                                                                                                    5
                                                                                                                be ng st

                                                                                                                                                                                                    hr
                                                                                                                                                                                  i era ho
                                                                                                         3
                                                                                                               be v s

                                                                                                                              u
                                                                                                                                                                                   tu ram
                                                                                                           Vor ungs sse

                                                                                                                                                                                    d kat
                                                                                                                   kla s

                                                                                                                                                                                     die

            und direkt ein passendes Beratungsangebot erhalten kön-
                                                                                                                      us

                                                                                                                                                                                      c
                                                                                                            ühr lf A

                                                                                                                                                Leitung
                                                                                                                                                                                        na me
                                                                                                        Einf ne Se

                                                                                                                                                                                          ust
                                                                                                                                                                                             aus

            nen. Auf diese Weise ist es möglich, individuell auf die
                                                                                                         Onli

                                                                                                                                                                                                ch

            Bedürfnisse der Studierenden einzugehen. Zusätzlich                                                                                  hochschule
                                                                                                        2                                        hof
                                                                                                                                                                                                 6
                                                                                                                                     Orga

                                                                                                            Campus Tag
            erhalten sie die Möglichkeit eines Self-Assessments,                                            Frühstudium
                                                                                                            Besuche von
                                                                                                                                                                                    Abschlussfeier
                                                                                                                                                                                    Career-Service
                                                                                                            Schulklassen                                                        Unternehmerbörse
                                                                                                                                         sa
                                                                                                                                      ni

            wodurch sie fachliche Defizite identifizieren und ausglei-                                                                                            hr
                                                                                                                                                                  e

                                                                                                                                              ti o
                                                                                                                                                     n       Le
                                                                                                            Mä

            chen können. Die Kombination aus Self-Assessment und
                                                                                                                                                                                  efr ten
                                                                                                                                                                                         g
                                                                                                              Co irl’s e
                                                                                                              dch

                                                                                                                                                                                       un
                                                                                                               Sc & T
                                                                                                               G ulb c

                                                                                                                                                                             te ktiv se
                                                                                                                                                                               nb itä
                                                                                                                nt

                                                                                                                            D cta
                                                                                                                                                                                     ag

                                                                                                                                                                                                      aft
                                                                                                                                                                                -A Bör
                                                                                                                  h
                                                                                                                  en

                                                                                                                   a

                                                                                                                         su ay                                                Jo i
                                                                                                                                                                                  b-

            Studierendenmonitoring greift zudem sowohl in der Stu-
                                                                                                  Sch

                                                                                                                                                                                 n
                                                                                                                                                                                                     sch

                                                                                                                       hn che                    Sommerfest                    m n
                                                                                                                         e

                                                                                                                         ik                      Campus Tag                 Alu olve
                                                                                                                                                                                   7

                                                                                                                                                                                                            st

                                                                                                                            (M
                                                                                                                1

                                                                                                                                                                               s
                                                                                                                                                                                               irt

                                                                                                                              uT                                            Ab
                                                                                                    ule
                                                                                             pr

                                                                                                                                 )
            dieneingangsphase als auch im Studienverlauf. Das Stu-                                                                                       0
                                                                                                                                                                                                       po
                                                                                                                                                                                             W
                                                                                               ae

            diengangsmonitoring hilft bei der Identifizierung kriti-
            scher Studienphasen bzw. Leistungsanforderungen. Es
            ermöglicht eine Analyse, die zeigt, welche Probleme die                        Quelle: Hochschule Hof (www.hof-university.de/ueber-uns/hofer-mint-lenkrad.html)

            4
             Diese und weitere Informationen zu „LerSys“ unter www.htwk-leipzig.de/
             hochschule/organisation-struktur/hochschulleitung/prorektor-bildung/studien   5 Auf www.hof-university.de/ueber-uns/hofer-mint-lenkrad.html wird das Projekt
             erfolgsprojekte/lersys/                                                          näher beschrieben.                                                                                                 Seite 05
Angebote an Hochschulen zur Steigerung des Studienerfolgs:
               Ziele, Adressaten und Best Practice
März 2018

            ständnis) außerdem von Beginn an in einer Datenbank                                    rungs- und Kennenlernprogramme sowie Workshops zur
            gespeichert, um im Rahmen eines Monitoring-Programms                                   Präsentation von Referaten und wissenschaftlichem
            Gefährdungen des Studienerfolgs unmittelbar identifizie-                               Schreiben. Praktische Hinweise zur Bewältigung von
            ren zu können. Gefährdete Studierende werden dann von                                  Herausforderungen im Alltag und Übersetzungshilfen in
            der Studienberatung kontaktiert und zur Beratung einge-                                neun Sprachen erleichtern den Studierenden den Ein-
            laden. In der Studienendphase versucht die Hochschule                                  stieg ins Studium.
            zudem ihre Studierenden mit Informationen, Beratung                                    Da eine hohe Studienabbruchneigung unter Bildungs-
            und Qualifizierung zu unterstützen und Kontaktmöglich-                                 ausländerinnen und -ausländern und Studierenden mit
            keiten zu Unternehmen zu schaffen.                                                     Migrationshintergrund besteht (Ebert/Heublein 2017),
            Was das Konzept des Hofer MINT-Lenkrads zu einer                                       sind Projekte wie FAMOS Interkulturell und FAMOS Con-
            Best-Practice-Maßnahme macht, ist die ganzheitliche                                    nect an der Humboldt-Universität Berlin von besonderer
            Vorgehensweise, die den gesamten Student-Life-Cycle                                    Relevanz für die Zielgruppe der ausländischen Studieren-
            umfasst. Selbsteinschätzungstests helfen Studierenden                                  den. Insbesondere bildungskulturelle Differenzen zwi-
            nicht nur fachliche Defizite zu erkennen, sondern auch                                 schen deutschen Studierenden und Bildungsausländerin-
            ihre persönlichen Interessen besser kennenzulernen,                                    nen & Bildungsausländern, die ungewohnte Lehr- und
            wodurch sich die Passung zwischen Studiengang und                                      Lernkultur und die sprachlichen Barrieren gelten als
            Interessen der Studierenden und infolgedessen auch die                                 ursächlich für hohe Abbruchraten unter Bildungsauslän-
            Studienmotivation erhöhen kann. Das Angebot von Brü-                                   derinnen und -ausländern (Heublein et al. 2012). Man-
            ckenkursen und Tutorien ist zwar eine weit verbreitete                                 gelnde Integration und damit ungenügende Kommunika-
            Praxis, im Rahmen des Hofer MINT-Lenkrads wird aber                                    tion und Begegnung mit deutschen Studierenden (ebd.)
            auch die tatsächliche Wirksamkeit dieser Maßnahmen                                     erschweren zusätzlich den Abbau von Sprachdefiziten.
            gemessen, wodurch ein Eingehen auf die konkreten                                       Die Maßnahmen der FAMOS-Projekte unterstützen
            Bedürfnisse der Studierenden und eine Steigerung der                                   neben der fach­lichen Seite insbesondere die soziale Inte-
            Lehrqualität möglich ist.                                                              gration der ausländischen Studierenden innerhalb der
                                                                                                   Hochschule, wodurch sich die Studienzufriedenheit, die
            3.4	FAMOS Interkulturell und FAMOS Connect an                                         Studienmotivation und damit auch ihre Erfolgswahr-
                 der Humboldt-Universität Berlin                                                   scheinlichkeit erhöhen können.
            Das Projekt „FAMOS Interkulturell“6 bietet Studierenden
            interkulturelle Trainings mit den Schwerpunkten Studi-                                 4.	Fazit: Monitoring-Systeme identifizieren ­
            enbeginn, Sensibilisierung für kulturelle Gemeinsamkei-                                    kritische Studienphasen und ermöglichen
            ten und Unterschiede, Vernetzung sowie Erwerb inter-                                       ­gezielte p
                                                                                                                 ­ räventive Maßnahmen zur Senkung
            kultureller Kompetenz in verschiedenen Handlungsberei-                                      des Studienabbruchs
            chen. Studienstart-Trainings für Studienanfängerinnen                                  Die Auswertungen der an Hochschulen angebotenen
            und -anfänger, deren Muttersprache nicht Deutsch ist,                                  Maßnahmen zur Förderung und Unterstützung von Stu-
            informieren über Studienorganisation und Ansprechpart-                                 dierenden in der Orientierungsphase, beim Studienein-
            nerinnen und -partner, ermöglichen Kontakt zu anderen                                  gang und im Studienverlauf hat verdeutlicht, dass Hoch-
            Studienanfängerinnen und -anfängern und vermitteln                                     schulen bereits sehr aktiv sind, um Studieninteressierte
            kulturelle Kompetenzen (z.B. in der Kommunikation mit                                  und Studierende gezielt zu informieren und zu fördern.
            Lehrenden und Mitstudierenden). Dies erfolgt im Trai-                                  Insbesondere in der Orientierungsphase werden zuneh-
            ning für interkulturelle Sensibilisierung, das auf Deutsch                             mend digitale Angebote eingesetzt, um die fachliche Pas-
            und Englisch angeboten wird und die Reflexion von kul-                                 sung der Studieninteressierten mit den Anforderungen
            turbedingten Unterschieden und Gemeinsamkeiten zum                                     der Studiengänge sicherzustellen.
            Ziel hat. Zudem gibt es Bewerbungstrainings für inter-                                 Der unterschiedliche Unterstützungs- und Förderbedarf
            nationale Studierende. Auch das Projekt „FAMOS Con-                                    der Studierenden in Abhängigkeit von ihren fachlichen
            nect“ hat internationale Studienanfänger zur Zielgruppe,                               Voraussetzungen oder ihrer sozialen und kulturellen Prä-
            die einen Abschluss an der Humboldt-Universität planen.                                gung wird durch den Zielgruppenbezug vieler Maßnah-
            Das Angebot umfasst ein Mentoring-Programm, Einfüh-                                    men   angemessen aufgegriffen. Die Auswahl der vier
                                                                                                   Best Practice-Modelle hat deutlich gemacht, dass insbe-
            6 Die hier aufgeführten Informationen zu „FAMOS Interkulturell“ und „FAMOS Con-       sondere Maßnahmen, die nicht nur punktuell auf ein-
               nect“ sind zu finden unter https://www.international.hu-berlin.de/de/studierende/
               an-der-hu/orbis-infothek/events/wise-2016_17/famos-interkulturell-trainings.        zelne Phasen des Studiums zielen, sondern Studierende        Seite 06
Angebote an Hochschulen zur Steigerung des Studienerfolgs:
              Ziele, Adressaten und Best Practice
März 2018

            gezielt von der Orientierung bis in die höheren Fach­         pp Humboldt-Universität Berlin (2017): FAMOS Interkul-
            semester begleiten, womöglich eine besonders hohe             turell – Trainings | „Studieren und leben im internationa-
            Wirksamkeit entfalten, um Studierende gezielt zu errei-       len Kontext“. https://www.international.hu-berlin.de/de/
            chen und bei Bedarf auch aktiv zu unterstützen. Zwei der      studierende/an-der-hu/orbis-infothek/events/wise-2016_
            dargestellten Best Practice Maßnahmen (LerSys der             17/famos-interkulturell-trainings (Zuletzt abgerufen am:
            Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur in Leipzig      3.11.2017).
            und das Hofer MINT-Lenkrad der Hochschule Hof) haben          pp Humboldt-Universität Zu Berlin (2017): FAMOS Con-
            nicht nur die Angebote in den einzelnen Studienphasen         nect. https://www.international.hu-berlin.de/de/studieren
            nach dem Ansatz des Student-Life-Cycle miteinander ver-       de/an-der-hu/mentoring/famos (Zuletzt abgerufen am:
            bunden, sondern auch in ein Monitoring der Studieren-         3.11.2017).
            den integriert. Ein Monitoring-System bietet den Vorteil,     pp Ostbayerische Technische Hochschule Amberg-Wei-
            dass kritische Phasen und hohe Leistungsanforderungen         den (2017): OTH mind – modulares innovatives Netzwerk
            im Studienverlauf identifiziert werden können. Eine           für   Durchlässigkeit.       https://www.oth-aw.de/forschen-
            Gefährdung des Studienerfolgs kann so zu einem Zeit-          und-kooperieren/aktuelles-in-der-forschung/oth-mind/
            punkt festgestellt werden, zu dem sich die gefährdeten        ueber-oth-mind/ (Zuletzt abgerufen am: 3.11.2017).
            Studierenden ihrer Situation häufig selbst noch nicht         pp Technische Universität München (2017): studium
            bewusst sind. Sie ermöglicht der Hochschule ein präven-       MINT: Das Orientierungssemester. https://www.tum.de/
            tives Eingreifen, um einem möglichen Studienabbruch           studium/studienangebot/studium-mint/ (Zuletzt abgeru-
            entgegenzuwirken.                                             fen am: 3.11.2017).

            Literatur
            pp Ebert, Julia; Heublein Ulrich (2017): Ursachen des Stu-
            dienabbruchs bei Studierenden mit Migrationshinter-
            grund (Projektbericht) Hannover: DZHW.
            pp Gensch, Kristina; Kliegl, Christina (2011): Studienab-
            bruch – was können Hochschulen dagegen tun? Mün-
            chen. Studien zur Hochschulforschung 80.
            pp Heublein, Ulrich; Ebert, Johanna; Hutzsch, Christo-
            pher; Isleib, Sören; König, Richard; Richter, Johanna;
            Woisch, Andreas (2017): Zwischen Studienerwartungen
            und Studienwirklichkeit, Ursachen des Studienabbruchs,
            beruflicher Verbleib der Studienabbrecherinnen und Stu-
            dienabbrecher und Entwicklung der Studienabbruch-
            quote an deutschen Hochschulen. (Forum Hochschule
            1|2017). Hannover: DZHW.
            pp Heublein, Ulrich; Richter, Johanna; Schmelzer, Robert;
            Sommer, Dieter (2012): Die Entwicklung der Schwund-
            und Studienabbruchquoten an den deutschen Hochschu-            Impressum
            len. Statistische Berechnungen auf der Basis des Absol-
                                                                           Herausgeber: Bayerisches Staatsinstitut für Hochschulforschung
            ventenjahrgangs 2010 (HIS:Forum Hochschule 3/2012).            und Hochschulplanung, Prinzregentenstraße 24, 80538 München,
            Hannover: HIS.                                                 Telefon: +49 (0) 89 21 234-405

            pp Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig       E-Mail: Sekretariat@ihf.bayern.de, www.ihf.bayern.de
            (2017): Studienerfolgsprojekte – Projektvorstellung LerSys.    Redaktion: Dr. Lydia Hartwig (V.i.S.d.P.)
            https://www.htwk-leipzig.de/hochschule/organisation-           IHF Kompakt enthält kurze Analysen und Informationen aus ak-
            struktur/hochschulleitung/prorektor-bildung/studiener          tuellen Arbeiten des IHF zu Themen der Hochschulforschung.
            folgsprojekte/lersys/ (Zuletzt abgerufen am: 3.11. 2017).      Die Veröffentlichung erscheint in unregelmäßigen Abständen. Sie
                                                                           wird per E-Mail verschickt und kann unter www.ihf.bayern.de her­
            pp Hochschule Hof (2017): Hofer MINT-Lenkrad – Steuern         untergeladen werden.
            Sie sicher durch ihr Studium. http://www.hof-university.
                                                                           Graphische Gestaltung: HAAK & NAKAT, München
            de/ueber-uns/hofer-mint-lenkrad.html (Zuletzt abgerufen
                                                                           ISSN 1869-3466
            am: 3.11.2017).                                                                                                                   Seite 07
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