ÖH-WAHL PROGRAMM 2015 . MAI
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
ÖH-WAHL PROGRAMM 2015 A H L W Ö H- 1. M A I 9 . – 2 1
2 PLÄNE FÜR EIN NEUES ÖSTERREICH – ÖH-WAHL PROGRAMM 2015
PLÄNE FÜR EIN NEUES ÖSTERREICH – GRUNDLAGEN 3 JUNOS ÖH-Wahlprogramm INHALTSVERZEICHNIS 2015 ÖH-WAHLPROGRAMM STÄRKUNG 2015 3 STUDENTISCHER BILDUNGSSTÄTTEN DER ZUKUNFT INITIATIVEN 18 BILDUNGSSTÄTTEN Österreichs Hochschulen sind chronisch unterfinanziert. Schlechte DER ZUKUNFT 3 Betreuungsverhältnisse, zu wenige Lehrveranstaltungen, veraltete VIELFALT IM Arbeitsutensilien und eine überforderte Verwaltung sind die Folge ABSTURZ IM INTERNATIONALEN HOCHSCHULSEKTOR19 davon. Die Hochschulen endlich aus zu finanzieren ist unser zentrales VERGLEICH 3 Ziel. Dazu haben wir ein sinnvolles, umfassendes und vor allem PÄDAGOGISCHE machbares Konzept erstellt. HOCHSCHULEN 19 HOCHSCHULFINANZIERUNG 3 ABSTURZ IM INTERNATIONALEN VERGLEICH FAIRE ZUGANGS- FACHHOCHSCHULEN 19 BESCHRÄNKUNGEN 6 Wir JUNOS sehen Bildung als das höchste Gut einer Gesellschaft. Besonders in einem Innovationsland wie Österreich spielt Bildung und Forschung PRIVATUNIVERSITÄTEN 22 eine wichtige Rolle, dennoch sind Österreichs Hochschulen chronisch GRENZENLOS LERNEN 7 unterfinanziert und verlieren im internationalen Vergleich weiter an Boden. So schaffen wir es als eines der reichsten Länder der Welt nicht einmal, eine einzige Universität unter den Top100 der Welt zu platzieren. 2014 rutschten MODERNE ÖH – unsere Universitäten im internationalen Vergleich sogar noch weiter ab. EIN NEUSTART 10 Wenn wir uns dieser Problematik nicht jetzt annehmen, sehen wir JUNOS den Wissenschaftsstandort Österreich mittelfristig gefährdet. Nur durch STUDENTISCHES eine erhebliche Verbesserung der Studienbedingungen sowie der Qualität LEBEN 15 der Lehre, einer Stärkung des Forschungssektors und einer attraktiveren Gestaltung des Wissenschaftsstandort Österreich für Nachwuchsforscher AUSBAU DES STIPENDIEN- kann der aktuellen Situation entgegengewirkt werden. Zusätzlich darf UND BEIHILFENSYSTEMS 15 Österreichs Partizipation an internationalen Forschungsprojekten (z.B. CERN, ESO, ESA etc.) auf keinen Fall verringert werden. Sie sollte sogar ausgebaut werden, denn nur so können die akademischen Entwicklungsmöglichkeiten in der Spitzenforschung für die Studierenden offen gehalten werden. HOCHSCHULFINANZIERUNG Auch wenn es der derzeitigen Bundesregierung nicht an der Zielsetzung zur Verbesserung der Finanzierung fehlt, lässt die Umsetzung zu wünschen übrig. So betrug die von Wissenschaftsminister Mitterlehner versprochene „Uni- Milliarde“ für den Zeitraum 2016-2018 am Ende nur noch 615 Mio. Euro. Geld
4 PLÄNE FÜR EIN NEUES ÖSTERREICH – GRUNDLAGEN PLÄNE FÜR EIN NEUES ÖSTERREICH – GRUNDLAGEN 5 das ohnehin dringend für die Aufrechterhaltung des Hochschulbetriebes 3. Beitrag der Studierenden benötigt wurde. Eine nachhaltige Investition in die Zukunft unseres Standortes sieht anders aus. Auch das Ziel bis 2020 2% des BIPs dem tertiären Studierende, die aufgrund ihrer tertiären Ausbildung profitieren und dadurch Sektor zu Verfügung zu stellen, scheint angesichts der derzeitigen budgetären im weiteren Leben mehr verdienen, sollen einen angemessen Beitrag für ihre Notlage und der Tatsache, dass das Bildungsbudget für 2% des BIPs jährlich Ausbildung beitragen. Ein gebührenfreies Hochschulstudium, wie es derzeit um 6.8% wachsen müsste eher unrealistisch. Wir JUNOS sind der Meinung, in Österreich der Fall ist, gleicht einer Umverteilung von unten nach oben dass es höchste Zeit ist neue Wege zu gehen. Wir fordern ein 3 Punkte Konzept und kommt tendenziell Kindern aus gut bemittelten Familien zugute. Um um die Finanzierung der österreichischen Hochschulen zu verbessern und dieser Umverteilung entgegenzuwirken, soll es Hochschulen in Zukunft frei damit endlich auf internationalem Top-Niveau anzukommen: stehen autonom Studiengebühren bis zu einem Maximalbetrag von 500€ pro Semester einzuheben. Die Möglichkeit keine Studiengebühren einzufordern steht ihnen auch weiterhin zur Verfügung. Da wir der Meinung sind, dass es 1. Verstärkte Investition in Bildung jedem frei stehen sollte ein Studium zu absolvieren, auch wenn dafür nicht die nötigen finanziellen Mitteln zur Verfügung stehen, sollen Studierende bis Die finanzielle Grundlage moderner Hochschulen hat nach wie vor der zu ihrem 40. Lebensjahr vom Staat ein bedingungsloses, zinsfreies jedoch Staat zu erbringen. Eine echte „Uni-Milliarde“ und ein tertiäres Bildungs- inflationsangepasstes Bildungsdarlehen in der Höhe der Studiengebühren budget von 2% des BIPs ist längst überfällig. Um öffentliche Gelder an bekommen. Dieses ist unabhängig von der Einkommenssituation der Österreichs Hochschulen künftig zu verteilen, schlagen wir JUNOS eine Eltern und wird direkt an die Universität ausbezahlt. Die Rückzahlung kapazitätsorientierte Studienplatzfinanzierung vor, die sich an den dieses Bildungsdarlehens setzt erst ein, wenn man in einem wirklich anfallenden Kosten pro Studienplatz orientieren soll. Für jede Beschäftigungsverhältnis steht und eine Entlohnung über dem Freibetrag Studienrichtung sollen exakt die Bedürfnisse für eine qualitätsvolle Bildung von jährlich 11.000€ netto überschreitet. Dabei erfolgt die Rückzahlung in definiert werden und somit eine optimale Betreuungsrelation Wissenschaftler zinsfreien Raten in Höhe von 8% des Nettoeinkommens, das den Freibetrag zu Studierenden sowie die notwendige technische und räumliche Ausstattung überschreitet. Die Rückzahlung erfolgt dabei über das Finanzministerium berechnet werden. Hochschulen bekommen ihr Ausbildungsbudget in Zukunft und dauert bis zur vollständigen Tilgung des Darlehens, jedoch nicht länger auf Grundlage der aktiven Studierenden pro Studiengang, statt wie bisher als 30 Jahre. Nach 30 Jahren setzt eine staatliche Ausfallhaftung ein und das aufgrund von intransparenten und komplizierten Leistungsvereinbarungen Darlehen ist restlos getilgt. zwischen Hochschule und Wissenschaftsministerium. Studierende, die ein Doppelstudium belegen, zahlen Studiengebühren nur Durch dieses Modell gelingt es Hochschulen in Zukunft wieder ihren einmal und diese für den teureren Studiengang, die Einnahmen werden Studierenden eine qualitativ hochwertige Leistung zu bieten. Zusätzlich anschließend aliquot auf die Universitäten aufgeteilt. Für den Fall, dass werden Hochschulen wieder vermehrt auf die Bedürfnisse ihrer Studierenden Studierende nach dem Studium abwandern oder Ihren Lebensmittelpunkt ins eingehen und das Weiterkommen dieser im Studium unterstützen. Ausland verlegen, wandelt sich das staatliche Darlehen in ein herkömmliches, verzinstes Annuitätendarlehen um. Dieses Bildungsdarlehen steht auch Studierenden aus EU-Staaten und Drittstaaten zur Verfügung. 2. Steigerung der Drittmittel Zusätzlich soll Teilzeitstudierenden, die neben ihrem Studium noch weiteren Gut ausgebildete Absolventen sind im derzeitigen globalen Wettbewerb stark Pflichten nachkommen und dadurch nur eine begrenzte Anzahl an ECTS im gefragt, daher sind Unternehmen und Private stets an der Förderung von Semester erreichen, durch ein flexibles Finanzierungsmodell kein finanzieller Bildung interessiert. Im OECD Durchschnitt stammen 32% der Ausgaben Nachteil entstehen. für den Tertiärbereich aus privaten Quellen, in Österreich liegt der Anteil privater bei nur 12%. Um den Anteil privater Mittel zu erhöhen, ist die Um sicher zu stellen, dass Studiengebühren nicht einfach im Budget der Bundesregierung dazu angehalten bürokratische Hürden bei der Gründung Hochschulen verschwinden, sondern sicher der Ausbildung der Studierenden von gemeinnützigen Stiftungen abzubauen und verbesserte steuerliche zu Gute kommen, sollen Studierende selbst über die Verwendung entscheiden. Rahmenbedingungen für die Spendenabsetzbarkeit und die Gemeinnützigkeit Hierfür wird am Ende jedes Semesters eine Umfrage unter allen Studierenden zu schaffen, um so Investitionen in den Wissenschafts- zur Verwendung der Beiträge durchgeführt. Das Ergebnis dieser Abstimmung und Forschungsbereich zu vereinfachen. ist für die Hochschulen bindend. Damit Studierende auch nachvollziehen
6 PLÄNE FÜR EIN NEUES ÖSTERREICH – GRUNDLAGEN PLÄNE FÜR EIN NEUES ÖSTERREICH – GRUNDLAGEN 7 können ob ihre Beiträge in ihrem Ermessen verwendet wurden, soll die 50% aus Studierenden, sowie Lehrenden und nicht stimmberechtigten genaue Verwendung der Beiträge für das Semester davor gleichzeitig mit der Experten besteht. Wir JUNOS regen dabei an nicht nur auf punktuelle Abstimmung digital für jeden einsehbar sein. Einzeltestergebnisse oder einen Numerus Clausus zu setzten, sondern Studierende aufgrund unterschiedlicher studienrelevanter Kriterien zu reihen. Aufnahmeverfahren sollen im Anschluss jedes Jahr durch FAIRE ZUGANGSBESCHRÄNKUNGEN Studierende, die dieses Verfahren durchlaufen haben sowie der zuständigen Kommission evaluiert werden. Zusätzlich sollen alle Teilnehmer eines Im Wintersemester 2011/12 wurde für alle Studiengänge, die bis dato keine Aufnahmeverfahrens das Recht bekommen in ihre Beurteilungsunterlagen Zugangsbeschränkungen hatten, die Studieneingangs und Orientierungsphase und Prüfungsprotokolle Einsicht zu nehmen. (STEOP) eingeführt. Auch wenn diese, wie im Universitätsgesetz beschrieben, explizit nicht als Zugangsbeschränkung verwendet werden darf, ist dies heute in vielen Studiengängen der Fall. Wir JUNOS sprechen uns entschieden GRENZENLOS LERNEN gegen versteckte Zugangsbeschränkungen wie Knock-Out-Prüfungen, semesterlanges Warten auf Laborplätze oder Diplomarbeitsbetreuer aus Mit dem Ziel einen einheitlichen europäischen Hochschulraum zu und lehnen daher auch eine gesetzlich verpflichtende Eingangsorientierungs- kreieren und dabei Studiengänge und -abschlüsse zu harmonisieren, phase ab. Wir sehen diese Methoden nur als Verschwendung von sowie die internationale Mobilität Studierender zu erhöhen, kam es 1999 kostbarer Lebenszeit junger Menschen. Studierende sind für uns reife zum Bologna Prozess. Dabei wurden die bisherigen Diplomstudiengänge eigenverantwortliche Menschen, die selbstständig das für sie richtige schrittweise durch das Bachelorstudium und das darauf aufbauende Studium wählen können. Hier sehen wir JUNOS besonders Schulen in der Masterstudium ersetzt, sowie das ECTS-Kreditsystem eingeführt. Ein Pflicht ihren Schülern in Zukunft mehr Freiräume zu verschaffen, in denen Prozess der es Studierenden ermöglichen sollte ohne Hindernisse ihre diese sich über ihre Zukunft Gedanken machen können und sich einen Studienfächer sowie ihren Studienstandort im In und Ausland zu wechseln Überblick über Hochschulen sowie andere Bildungs- und Ausbildungswege und dadurch die Talententwicklung zu fördern. Ein Prozess den wir JUNOS verschaffen sollten. in Zeiten der Globalisierung als wichtig sehen. Dennoch gibt es einige Punkte, die unseren Hochschulen fehlen, um in internationalen Bis zur Einführung unseres Studienplatzfinanzierungsmodelles, bei dem jede Wettbewerb mithalten zu können und somit zu hochwertigen Bildungs- Hochschule ihre budgetären Mittel aufgrund der aktiven Studierendenzahl stätten der Zukunft zu werde. zugewiesen bekommt, steht Österreichs Hochschulen jährlich nur ein unzureichendes Budget für alle Studierenden eines Studienganges zur Verfügung. Hochschulen müssen derzeit oftmals mehr Studienanfänger • Studentische Wahlfreiheit erhöhen zum Studium zulassen als Studienplätze zur Verfügung stehen. Dies führt zu überfüllten Hörsälen, zu wenig Laborplätzen und einem schlechten Viele Studiengänge nutzten die Umstellung von Diplomstudiengängen Betreuungsverhältnis von Lehrenden zu Studierenden oder jahrelangem auf das Bachelor- Masterstudium um Curricula mit weiteren Warten auf einen Diplomarbeitsbetreuer. Umstände die wir JUNOS nicht als Pflichtlehrveranstaltungen zu füllen. Dies führte zu einer starken fair gegenüber den Studierenden erachten. Daher wollen wir den Hochschulen Verschulung von Studiengängen, da eine Verminderung der durch das Recht zusprechen autonom Aufnahmeverfahren einzuführen. Studierenden frei wählbaren Lehrveranstaltungen zu Gunsten von Diese Aufnahmeverfahren sollen dazu dienen die begrenzte Anzahl von Pflichtfächern stattfand. Wir JUNOS sehen die Wichtigkeit von Studienplätzen fair zu verteilen und für jeden Studiengang mindestens einmal frei wählbaren Lehrveranstaltungen, da zum einen selbstbestimmtes vor dem Sommersemester sowie dem Wintersemester stattfinden, damit es Studieren, wie auch der Erwerb von interdisziplinären als auch sozialen Studierende frei entscheiden können wann sie ihr Studium beginnen wollen. Kompetenzen ein wichtiger Teil einer modernen Hochschulbildung ist. Daher fordern wir, dass Studiengänge zu mindestens 15% aus Da Aufnahmeverfahren derzeit vom Rektorat beschlossen werden, fordern Wahllehrveranstaltungen bestehen. wir die vermehrte Einbindung von Studierenden, da diese zusammen mit ihren Lehrenden oftmals besser Bescheid wissen, welche Kriterien ein Studienanfänger mitbringen sollte. Daher sollen Aufnahmeverfahren in Zukunft durch eine Kommission beschlossen werden, welche zu mindestens
8 PLÄNE FÜR EIN NEUES ÖSTERREICH – GRUNDLAGEN PLÄNE FÜR EIN NEUES ÖSTERREICH – GRUNDLAGEN 9 • Lehrveranstaltungen mit Anwesenheitspflicht verringern • Rot Weiß Rot Karte reformieren Durch die Umstellung auf Bachelor und Masterstudiengänge erhöhte sich Mit Hilfe der Rot Weiß Rot Karte sollten Fach- und Spitzenkräfte nach in vielen Studiengängen auch die Anzahl an Lehrveranstaltungen mit Österreich geholt werden und Studierende aus dem Ausland, die in Anwesenheitspflichten. Um Studierenden ein selbstbestimmtes Studium Österreich eine Hochschulbildung genossen haben, eine Möglichkeit geben und den Erwerb von interdisziplinären als auch sozialen Kompetenzen weiterhin im Land zu bleiben. Dennoch bleibt nur jeder fünfte Absolvent zu ermöglichen halten wir JUNOS eine Verringerung der Anzahl an aus einem Drittstaatenland in Österreich, da die Voraussetzungen für eine Lehrveranstaltungen mit Anwesenheitspflicht für nötig. Aufenthaltsgenehmigung zu restriktiv sind. Da Studierende aus Drittstaaten größtenteils auf Kosten des Steuerzahlers ausgebildet wurden, entsteht so ein volkswirtschaftlicher Schaden. Um mehr Nicht-EU-Studierende in Österreich • Studienwechsel vereinfachen zu halten, erfordert es daher einer Reform der Rot Weiß Rot Karte. Hierfür muss das Abschließen eines Bachelorstudiums anerkannt werden, die Frist Der Bologna Prozess sollte Studiengänge und –abschlüsse harmonisieren zur Arbeitssuche von sechs auf 12 Monate ausgedehnt werden, eine flexiblere und so die Mobilität der Studierenden im In- und Ausland erhöhen. Dennoch Berechnung der Einkommensgrenze verwendet werden und ein Abbau des erweist sich die Anrechenbarkeit von Lehrveranstaltungen bei einem Bürokratieaufwandes stattfinden. Hochschulwechsel während eines Studiums, wie auch das Inskribieren in einen aufbauenden Studiengang als schwierig. Daher soll ein bundesweites Online-Register erstellt werden, welches einzelne Studiengänge und • Modernes Lernen erleichtern Lehrveranstaltungen miteinander vergleicht und die Anrechenbarkeit untereinander darstellt. In Zukunft soll der Wechsel zwischen Hochschulen Im Gegensatz zum angloamerikanischen Raum setzen Österreichs vereinfacht und ohne bürokratischen Aufwand möglich werden. Hochschulen nur bedingt auf moderne Technik bei der Wissensvermittlung. Doch durch Verwendung von modernen E-Learning Plattformen, Livestream- Übertragungen sowie Online-Aufnahmen wäre es Hochschulen bereits jetzt • Internationale Mobilität erhöhen möglich berufsbegleitende Studierende - wie auch allen anderen Studierenden - ein räumlich und zeitlich flexibles Lernen, sowie ein eigenverantwortliches Der Erwerb von internationaler Erfahrung trägt viel zur und selbstbestimmtes Lernen zu ermöglichen. Eine weitere Möglichkeit Persönlichkeitsentwicklung und der fachlichen Kompetenz eines zeitlich und ortsunabhängig Wissen zu vermitteln, wovon vor allem auch Studierenden bei. Auch wenn viele Studierende am Anfang ihres Studiums berufsbegleitende Studierende profitieren, bieten Massive Open Online ein Auslandssemester anstreben, fehlt ihnen Mitten im Studium plötzlich Courses (MOOC). Diese Online-Kurse nutzen bereits heute viele Top- die Zeit dafür. Hochschulen sind daher angehalten in den Curricula ihrer Universitäten, um ihr Wissen kostengünstig und für jeden frei zugänglich Studiengänge Zeit und Raum für Auslandssemester zu schaffen, sowie die zu machen. Wir JUNOS sind daher der Meinung, dass auch Österreichs Teilnahme an Studienaustauschprogrammen zu erhöhen. Hochschulen sich aktiver bei der Errichtung von MOOCs beteiligen sollten. • Bachelorabschluss aufwerten Bachelorabsolventen, die kein weiterführendes Masterstudium absolvieren, finden einen Beruf meist nur unter ihren Qualifikationen, da Hochschulen das Bachelorstudium zur Vermittlung von Grundwissen verwenden und dabei keinerlei Wert auf Praxisnähe legen. Wir JUNOS sind hingegen der Meinung, dass Absolventen einer dreijährigen Ausbildung nicht nur über theoretische Grundlagen ihres Studiums verfügen sollten. Daher fordern wir Lehrveranstaltungen mit mehr Praxisbezug.
10 PLÄNE FÜR EIN NEUES ÖSTERREICH – GRUNDLAGEN PLÄNE FÜR EIN NEUES ÖSTERREICH – GRUNDLAGEN 11 Moderne ÖH – • Postenschacherei beenden ein Neustart ÖH-Arbeit geschieht zu einem großen Teil in Referaten. Diese werden meist mit Personen der Exekutiv-Fraktionen besetzt. Wir JUNOS sind allerdings der Meinung, dass Funktionen lieber aufgrund von Kompetenzen anstatt Die Österreichische HochschülerInnen und Hochschülerschaft von Fraktionsangehörigkeit vergeben werden sollten. Daher sollen in ist die gesetzliche Vertretung der Studierenden in Österreich. Zukunft alle durch Aufwandsentschädigung bezahlten Posten durch ein Die Mitgliedschaft in der ÖH ist eine Pflichtmitgliedschaft, daher klares Aufgabenprofil definiert und öffentlich ausgeschrieben werden. Alle sind alle Studierenden Österreichs automatisch Teil dieser und Bewerbungen für eine Funktion sollen mindestens zwei Wochen vor dem haben einen Mitgliedsbeitrag von 18.7€ pro Semester zu bezahlen. öffentlichen Hearing für alle Studierenden online zugänglich sein. Zusätzlich Dadurch steht der ÖH ein jährliches Budget von über 13 Millionen soll am Ende jedes Semesters evaluiert werden ob das Aufgabenprofil erfüllt Euro zur Verfügung. 85% dieses Geldes gehen an die lokalen wurde. Da es sich bei Aufwandsentschädigungen um Gelder der Studierenden HochschülerInnenschaften der jeweiligen Hochschulen, die handelt, wollen wir weiters, dass öffentliche Datenbank eingerichtet werden, restlichen 15% gehen an die ÖH-Bundesvertretung. Studierende in der für jeden ersichtlich ist, wie viel Aufwandsentschädigung eine Person haben kein Recht sich über die gewissenhafte Nutzung ihrer durch seine ÖH-Tätigkeit erhalten hat. Beiträge zu informieren. Kernaufgabe der ÖH ist die Vertretungsarbeit der Studierenden gegenüber • Transparenz der ÖH garantieren dem Gesetzgeber und der Service gegenüber ihren Mitgliedern. Seit der Gründung der ÖH 1946 ist die Wahlbeteiligung bei ÖH-Wahlen von 77% auf Wir JUNOS fordern eine transparentere ÖH, wobei jeder Studierende ohne 28% im Jahr 2013 gesunken. Ein eindeutiger Indikator dafür, dass die ÖH bürokratischen Aufwand das Recht zusteht, alle Informationen seiner ihre Kernaufgaben seit Jahren vernachlässigt und Studierende sich daher Hochschülerschaft zu erhalten. Da das Einblicksrecht in die Finanzen nicht mehr mit ihr identifizieren. der ÖH derzeit nur Mandataren der ÖH-Organe vorbehalten ist und Pflichtmitglieder kein Recht haben, sich über die gewissenhafte Nutzung Die seit Jahren falsche Entwicklung der ÖH wollen wir JUNOS durch einen ihrer Beiträge zu informieren, fordern wir das Einblicksrecht in alle Neustart von Innen heraus beenden, dabei haben wir folgende Ziele: Finanzen für jeden Studierenden. Jahresvoranschlag und Jahresabschluss der ÖH-Körperschaften, sowie Beteiligungen an GmbHs, Stiftungen • Ideologische Grabenkämpfe beenden und ähnlichem, wie auch die derzeitige Höhe von Rücklagen sollen zur Vereinfachung online bereitgestellt werden und sämtliche weitere Daten der Die ÖH vertritt längst nicht mehr die Interessen der Studierenden. Öffentlichkeit mit Hilfe von Open Data zur Verfügung gestellt werden. Da Gefangen zwischen links-ideologischen Utopien und und ideenloser sich derzeit viele ÖH-Exekutiven bei der Offenlegung ihrer Unterlagen auf die Servicepolitik, ist das Sprachrohr der Studierenden in Österreich Amtsverschwiegenheit berufen, fordern wir die Informationsfreiheit für ihre beschämend leise. Ohne die Unterstützung der Studierenden und ohne Mitglieder. Weiters sind wir der Meinung, dass Studierende auch das Recht sinnvolle Konzepte zur Reform des Hochschulsektors kann die ÖH seit haben zu erfahren, wie viel Aufwandsentschädigung beauftragte Personen Jahrzehnten keine Impulse für umfassende Reformen setzen. Das wollen der ÖH erhalten. Daher soll eine öffentliche Datenbank angelegt werden, in wir ändern. Wir stellen die Studierenden in den Mittelpunkt unserer der alle Aufwandsentschädigungen aufgezeichnet werden. Politik. Unser Anliegen ist es gezielte Studierendenpolitik zu leisten indem wir das allgemeinpolitische Mandat der ÖH dazu nutzen die Interessen der Die wichtigsten Entscheidungen der ÖH werden meist in der Bundes- Studierenden innerhalb der Österreichischen Gesellschaft zu vertreten. vertretung oder der Hochschulvertretungen beschlossen. Daher fordern wir Das umfasst die Hochschulen, ebenso wie Fragen der staatlichen Beihilfen die Live-Übertragungen dieser Sitzungen ab 1000 inskribierten Studierenden oder Wohn- und Mobilitätsangelegenheiten. Die globale Weltrevolution der jeweiligen Universität mittels Stream. Damit Anliegen der Studierenden überlassen wir anderen. in Sitzungen der Universitätsvertretung auch mehr Gehör verschafft wird, soll in Zukunft jedem Studierenden das Rederecht zustehen. Beschlussprotokolle von Sitzungen der ÖH-Organe sollen in Zukunft bereits verpflichtend 3 Tage
12 PLÄNE FÜR EIN NEUES ÖSTERREICH – GRUNDLAGEN PLÄNE FÜR EIN NEUES ÖSTERREICH – GRUNDLAGEN 13 nach einer Sitzung online auffindbar sein. Zusätzlich fordern wir auch • Vertretungsarbeit stärken Fakultäts- und Studienvertretungen dazu auf ihre Sitzungen öffentlich für alle Studierenden zugänglich abzuhalten und besser über ihre Arbeit zu Wir JUNOS sehen die Kernaufgabe der ÖH in ihrer Vertretungsarbeit. informieren. Eine Aufgabe die in den letzten Jahren auch durch den Gesetzesgeber mit Hilfe von Reformen im Hochschülerschaftsgesetz mehr und mehr eingeschränkt wurde. Aus diesem Grund fordern wir eine Aufwertung der • Mitbestimmung stärken Studierendenkurieren in den Organen der Universität, wie dem Senat und all seinen Unterkommissionen. Dabei soll der Kurie der Studierenden in Zukunft Studierende, die nicht aktiv als Studienvertreter tätig sind, haben keinerlei wieder ein Drittel der Stimmen zustehen. Möglichkeit in die Geschehnisse der ÖH einzugreifen. Daher wollen wir Studierenden eine einfache Partizipation auch zwischen den Wahlen ermöglichen. Auf jeder lokalen Hochschule sowie auf Bundesebene soll dafür • Zwangsmitgliedschaft beenden eine online Partizipations-Plattform(z.B: Liquid Feedback) zur Verfügung gestellt werden. Auf dieser sind alle Studierenden stimmberechtigt, die ihren Wir JUNOS sind der Meinung, dass eine starke Interessenvertretung keinen ÖH-Beitrag für das laufende Semester eingezahlt haben. Jeder Studierende Zwang benötigt, da sie durch ihre Leistung überzeugt. Studierende, die hat auf dieser Plattform das Recht eigene Ideen einzubringen und die Ideen Service und Vorteile der ÖH nutzen, werden daher auch auf freiwilliger anderer zu bewerten. Positiv abgestimmte Ideen dieser Plattform müssen Basis Mitglieder bleiben. Aus diesem Grund fordern wir die schrittweise von der Hochschulvertretung behandelt werden und der Konsens dieser Abschaffung der Zwangsmitgliedschaft. Als ersten Schritt in diese Richtung online für alle Studierende frei zugänglich veröffentlicht werden. wollen wir allen Studierenden nach dem ersten Semester die Möglichkeit geben die Mitgliedschaft in der ÖH abzulegen. Studierenden ist es so möglich Da Studierende auch nicht entscheiden können, wofür die ÖH ihren die Vorteile der ÖH ein Semester aktiv kennenzulernen und danach frei zu Pflichtbeitrag ausgibt, wollen wir die Möglichkeit schaffen, den ÖH-Beitrag entscheiden ob sie diesen Service weiter nutzen wollen. Studierende die Ihre unkompliziert für Projekte zu widmen. Dadurch können sich Studierende Mitgliedschaft beendet haben, steht es natürlich frei jederzeit wieder Mitglied über die gewissenhafte Nutzung ihres Beitrages sicher sein und so auch aktiv zu werden. Eine laufende Evaluierung soll sicherstellen zu welchem Zeitpunkt bestimmen welchen Fokus die ÖH mit ihren Geldern setzt. und wie die Abschaffung der Zwangsmitgliedschaft vollständig umgesetzt werden soll. Studierende sollen in Zukunft auch leichter eine Urabstimmung einzufordern können. Diese soll durch 5% der Wahlberechtigen des jeweiligen Organs möglich sein. In Zukunft soll die Aufhebung dieser nur noch durch eine • Verschwendung verhindern erneute Urabstimmung und nicht mehr durch die eine 2/3 Mehrheit des zuständigen Organs, wie der Bundesvertretung oder der Hochschulvertretung Wir JUNOS sind der Meinung, dass Mitgliedsbeiträge der Studierenden möglich sein. stets rücksichtsvoll und nur für Anliegen der Studierenden verwendet werden sollten. Viele der derzeitigen ÖH-Exekutiven betreiben jedoch Die Durchführung einer Urabstimmung soll in ÖH-Organen in Zukunft bereits Misswirtschaften mit diesen Beiträgen indem sie z.B. immense Rücklagen durch eine einfache Mehrheit statt einer 2/3 Mehrheit zu beschließen sein. aufbauen und diese auf Sparkonten durch die Inflation entwerten lassen, statt sie für Studierende zu verwenden oder nicht studienrelevante Projekte fördern. Wir JUNOS wollen, dass Studierende selbst durch eine Abstimmung, • ÖH evaluieren über die Verwendung von mindestens einem Drittel des ÖH-Budgets entscheiden können. Wir fordern eine verpflichtende jährliche Evaluierung der ÖH-Arbeit mit Hilfe von online Feedbackbögen unter allen Studierenden. Die Ergebnisse dieser Evaluierung sollen der ÖH als Feedback dienen, genauer auf die Bedürfnisse ihrer Mitglieder einzugehenden. Weiters müssen die Ergebnisse für alle Studierende frei zugänglich online veröffentlicht werden.
14 PLÄNE FÜR EIN NEUES ÖSTERREICH – GRUNDLAGEN PLÄNE FÜR EIN NEUES ÖSTERREICH – GRUNDLAGEN 15 • ÖH digitalisieren Studentisches Die bundesweite Österreichische HochschülerInnenschaft sowie ihre lokalen Leben Körperschaften verschwenden jährlich durch den Druck von Zeitschriften, Flyer und Broschüren eine Unsumme an Geld und Papier. Wir Junos sind AUSBAU DES STIPENDIEN- UND BEIHILFENSYSTEMS der Meinung, dass eine moderne HochschülerInnenschaft im Zeitalter von Smartphones, Tablets und Notebooks der Umwelt zu liebe nachhaltiger Österreichs Beihilfensystem basiert auf dem Subsidiaritätsprinzip, agieren müsste. Daher wollen wir, dass die ÖH in Zukunft Papier einspart und wonach staatliche Beihilfen erst ausbezahlt werden, wenn ihre Informationen den Studierenden digital zur Verfügung stellt. Dies würde Studierende sich nicht selbst erhalten können und von ihrer Familie zu Einsparungen von über einer Millionen Euro führen. nicht ausreichend finanziell unterstützt werden können. Dadurch erhielten im Jahr 2011 22% der Bildungsinländer eine Studienbeihilfe. Darunter fallen 15% mit konventioneller Studienbeihilfe, 7% mit Selbsterhalterstipendium und 0,2%, die ein Studienabschluss-Stipendium. Neben den Studienbeihilfen steht Studierenden bis zur Vollendung des 24 Lebensjahres auch die Familienbeihilfe zur Verfügung, welche allerdings den Maximalauszahlungsbetrag der Studienbeihilfen verringert. In den letzten Jahren verabsäumte die Österreichische Bundesregierung einige Reformen, was zur einer Verschlechterung des Lebensstandards von Studierenden führte. Da wir der Meinung sind, dass erfolgreiches Studieren von der persönlichen Leistung abhängen sollte und nicht von den zur Verfügung stehenden finanziellen Mitteln, fordern wir: • Beihilfe und Stipendien reformieren In Österreich beträgt die bedarfsorientierte Mindestsicherung, welche den notwendigen monatlichen Bedarf an Nahrung, Kleidung, Körperpflege, Beheizung und Strom abdeckt 827,82 Euro pro Monat. Der maximale Höchstbetrag für die Studienbeihilfe Selbsterhalter-Stipendiums beträgt hingehen nur 679€ pro Monat. Da wir JUNOS der Meinung sind, dass Studierende nicht unter den Bedingungen der Mindestsicherung leben sollten, wollen wir den Höchstbetrag der Studienbeihilfe und des Selbsterhalte- Stipendiums auf 827,82€ angleichen. Wie bei der Mindestsicherung enthält dieser Betrag bereits einen Anteil von 25% für Wohnkosten, welcher bei niedrigen oder keinen Wohnkosten gekürzt werden kann. Im Gegensatz dazu erhalten Studierende in Zukunft keine Verringerung der Studienbeihilfe, wenn ihr Studienort mit dem Wohnsitz ihrer Eltern übereinstimmt. • Anspruchsalter Familienbeihilfe erhöhen Das durchschnittliche Alter eines Studierenden bei seinem Master- Studienabschuss betrug 2013 26,8. Dennoch beschloss die Bundesregierung 2011 das Anspruchsalter der Familienbeihilfe auf die Vollendung des
16 PLÄNE FÜR EIN NEUES ÖSTERREICH – GRUNDLAGEN PLÄNE FÜR EIN NEUES ÖSTERREICH – GRUNDLAGEN 17 24 Lebensjahres zu kürzen. Da sich dadurch die soziale Situation der Studierender erst nach 3 Semestern sein Studium wechseln, kommt es zur so Studierenden merklich verschlechterte, fordern wir die Rücknahme dieser genannten „Stehzeit“ und er verliert den Anspruch auf Studienbeihilfen und Kürzung und damit die Erhöhung des Anspruchsalter der Familienbeihilfe bis Familienbeihilfe für 3 Semester. Diese Rechtslage führt neben dem Verlust der zum vollenden 26 Lebensjahr. Beihilfe für eine lange Periode auch zur Rechtsunsicherheit der Studierenden und einen hohen Verwaltungsaufwand der Studienbehilhilfenbehörde bei der Prüfung der anzuerkennenden Leistung. Wir JUNOS fordern • Beihilfen an Inflation anpassen daher, dass Studierende den Anspruch auf Beihilfen haben solange sie ein Bachelorstudium betreiben (derzeit sieben Semester) und die gewünschte Durch Inflation wird der Betrag den Studierende erhalten und der Kreis Leistung erbringen. Anzahl und Zeitpunkt der Studienwechsel innerhalb an Studierenden, die Studienbeihilfe beziehen, von Jahr zu Jahr kleiner. der Bachelorstudien soll daher keine Rolle mehr spielen. Daher fordern wir eine automatische Inflationsanpassung des maximalen Auszahlungsbetrages, sowie der Bezugsanlagen aller Beihilfen. • Unterhalt vorschießen • Toleranzsemester anpassen Studierende, die ihren gesetzlich zustehenden Unterhalt nicht erhalten und ihn einklagen müssen, soll dies erleichtert werden, ohne dass Derzeit müssen Studierende erst Studiengebühren zahlen wenn sie ihre zahlungsunwillige Eltern von ihrer Unterhaltspflicht entlastet werden. Bis Regelstudienzeit + 2 Toleranzsemester überschreiten. Studienbeihilfen zum Urteil sollen Studierende daher die von der Studienbeihilfenbehörde steht Studierenden allerdings nur für die Regelzeit + 1 Toleranzsemester berechnete Unterhaltsleistung der Eltern von der Förderstelle ausbezahlt zu. Wir fordern daher die Toleranzsemester für Studienbeihilfen bekommen. Nach dem Urteil hat eine Rückzahlung zu erfolgen. Als Vorbild den Toleranzsemester von Studiengebühren auf 2 Toleranzsemester für dieses Modell dient das Unterhaltsvorschussgesetz für Minderjährige. gleichzusetzten. • Bürokratie für Drittstaatenangehörige abbauen • Bildungsdarlehen ausbauen Studierende aus Drittstaaten, die in Österreich um eine Studierende sollen zum Abdecken ihres Lebensunterhaltes die Möglichkeit Aufenthaltsbewilligung ansuchen, um hier studieren zu können müssen bekommen ein monatlich ausbezahltes bedingungsloses niedrig verzinstes bis zum 24. Lebensjahr 481,75 € für jeden Aufenthaltsmonat nachweisen Darlehen aufnehmen zu können. Die Rückzahlung dieses Darlehens geschieht können. Ab dem 24. Lebensjahr erhöht sich dieser Betrag auf 872,31 € für erst wenn Studierende im Berufsleben stehen und ist abhängig von der jedes Aufenthaltsmonat. Da wir JUNOS der Meinung sind, dass sich der Einkommenshöhe. Lebensstandard eines Studierenden nicht von einem aufs nächste Jahr verdoppelt, fordern wir die Senkung des Betrages ab dem 24. Lebensjahr auf 481,75 €. • Übergangsfristen ausbauen Beim Beenden eines Bachelor-Studiums muss binnen 24 Monaten ein Master • Studentische Mobilität erhöhen Studium inskribiert werden, um weiterhin Beihilfen zu erhalten. Personen, die nach ihrem Bachelor kurzzeitig einen Beruf nachgehen, haben daher oft In den letzten Jahren entwickelten sich besonders die Kosten für öffentliche keinen Anspruch mehr auf Beihilfen. Deshalb fordern wir die Ausweitung der Mobilität für Studierende als zusätzliche Belastung. Als bundesweite Übergangsfristen auf 30 Monate. Interessenvertretung aller Studierenden sehen wir JUNOS hier die ÖH in der Pflicht sich für einen kostengünstigen österreichweiten öffentlichen Verkehr • Studienwechsel erleichtern für Studierende einzusetzen. Derzeit sind maximal 2 Studienwechsel während eines Studiums zulässig, solange diese jeweils nach höchstens 2 Semestern stattfinden. Sollte ein
18 PLÄNE FÜR EIN NEUES ÖSTERREICH – GRUNDLAGEN PLÄNE FÜR EIN NEUES ÖSTERREICH – GRUNDLAGEN 19 Stärkung studentischer Vielfalt im Initiativen Hochschulsektor Hochschulen sind nicht nur ein Ort an dem Studierende fachspezifisches Einer der Kernwerte von uns JUNOS ist die Vielfalt – dies lässt sich Wissen erlernen, sondern auch neue Bekanntschaften schließen, soziale auch auf den Hochschulbereich anwenden. Wir JUNOS sind davon Kompetenzen erlernen und ihre Horizont erweitern wollen. Daher ist es keine überzeugt, dass unterschiedlichste Hochschultypen nicht nur ihre Seltenheit, dass eine Gruppe von Studierenden mit denselben Interessen Berechtigung im tertiären Bildungssektor haben, sondern diesen einen Club oder eine Initiative gründet. Wir JUNOS befürworten Initiativen, auch aufgrund ihrer unterschiedlichen Ausrichtungen bereichern. in denen Studierende weitere Kompetenzen erlernen und wollen, dass Hochschulen wie auch die ÖH diese vermehrt durch ihre Ressourcen, wie Seminarräume, Sportplätze oder finanziell unterstützen. Vorbildwirkung PÄDAGOGISCHE HOCHSCHULEN für uns hat hier Australien, indem studentische Sport oder beispielsweise Debattierclubs bereits landesweit Wettbewerbe bestreiten und Initiativen Das Vermitteln von Wissen an eine jüngere Generation gehört zu einer der zur Förderung des Gemeinwohls keine Seltenheit sind. anspruchsvollsten wie auch wichtigsten Berufe unserer Gesellschaft. Nur gut ausgebildete Lehrende sind auch in der Lage ihr Wissen ansprechend weiterzugeben. Dafür müssen Lehrende nicht nur über genug Wissen in ihrem Fach verfügen, sondern auch im Umgang mit Schülern erprobt sein und erziehungswissenschaftlich geschult sein. Eigenschaften auf die Pädagogische Hochschulen einen besonderen Wert legen und daher aus unserer Gesellschaft nicht wegzudenken sind. Damit Pädagogische Hochschulen die Ausbildung unserer Lehrerinnen und Lehrer noch weiter vorantreiben können, benötigt es endlich eine vollständigen Aufwertung der Institutionen als Einrichtungen des tertiären Bildungssektors. Damit dies gelingt müssen Pädagogische Hochschulen zum einen vom Bundesministerium für Bildung und Frauen in das Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft übergeführt werden und außerdem die Autonomie dieser gestärkt werden, um auf einer Augenhöhe mit Universitäten und Fachhochschulen zu sein. Zusätzlich müssen Pädagogischen Hochschulen auch die Möglichkeit bekommen eigene Forschung durchzuführen, um die PädagogInnenausbildung voranzutreiben. FACHHOCHSCHULEN In den letzten Jahren zeichnete sich ein Trend ab, bei dem Universitäten den Fachhochschulen durch ein „verschultes System“ immer ähnlicher wurden, aber auch umgekehrt Fachhochulen sich im Bereich der Forschung verstärkt an den Universitäten orientierten. Wir JUNOS sind davon überzeugt, dass diese Entwicklung nicht positiv für das Hochschulsystem ist. Die einzelnen Bereiche sollten sich auf ihre Stärken konzentrieren – praxisnahe und -orientierte Ausbildung an den Fachhochschulen, wissenschaftlich-fundierte Ausbildung auf den Universitäten – und nicht zwanghaft die Vorteile des anderen Typs kopieren.
20 PLÄNE FÜR EIN NEUES ÖSTERREICH – GRUNDLAGEN PLÄNE FÜR EIN NEUES ÖSTERREICH – GRUNDLAGEN 21 Diese Entwicklung ist sicherlich auch dadurch bedingt, dass in Österreich • Forschung an Fachhochschulen kein zentraler Hochschulplan existiert, der die strategische Richtung des Hochschulsektors definiert. Hier fordern wir das Ministerium unter Die Forschung an Fachhochschulen ist ein Bereich, der von der Politik größtmöglicher Einbingung von relevanten Interessensgruppen dazu auf, stiefmütterlich behandelt wird. Laut Fachhochschulstudiengesetz gibt es eine einen Plan auszuarbeiten anhand dessen die zukünftige Entwicklung des Verpflichtung der Fachhochschulen, Forschung durchzuführen. Gleichzeitig gesamten Hochschulbereichs gesteuert werden kann. erhalten sie für diese jedoch keine zusätzlichen finanziellen Mittel vom Bund für diese Forschung. Wir JUNOS fordern deshalb eine Basisabgeltung für die Durchführung von angewandter Forschung an den Fachhochschulen – • Weiterer Ausbau des FH Sektors Grundlagenforschung soll jedoch weiterhin im Universitätssektor verbleiben. Aufgrund der jedes Jahr steigenden Bewerberzahlen an den Fachhochschulen kann man klar erkennen, dass die Nachfrage nach Fachhochschul- • Gleiche Rechte für alle Studierenden Studienplätzen weit größer ist als das aktuelle Angebot. Die rechtliche Situation von Studierenden an Fachhochschulen hat sich in Im internationalen Vergleich mit sehr ähnlichen Hochschulräumen wie den letzten Jahren im Vergleich zu Universitätsstudierenden zwar verbessert, Deutschland und der Schweiz, in denen auch schon länger Fachhochschulen doch gibt es nach wie vor einige Bereiche, in denen Studierende von existieren, kann man erkennen, dass es langfristig auf ein Verhältnis der Fachhochschulen schlechter behandelt werden als Universitätsstudierende – Studierenden von etwa 40:60 hinauslaufen sollte (Fachhochschulen und dies ist natürlich abzulehnen! Pädagogische Hochschulen verglichen zu Universitäten) – dieses Ziel wird auch durch renommierte Studien gefordert. Die Benachteiligung von Fachhochschulstudierenden betrifft unterschiedlichste Bereiche – hier werden drei exemplarisch aufgeführt: Momentan sind nur rund 15 % aller Studierenden in Österreich an Fachhochschulen. Um das ambitionierte Ziel von 40 % erreichen zu können, Bei einigen Fachhochschulen müssen die Studierenden Studienverträge fordern wir JUNOS eine aktivere Gestaltung der Zukunft der Fachhochschulen unterzeichnen, die sie dazu zwingen das intellektuelle Eigentum an und einen stärkeren Ausbau von Studienplätzen. Projektergebnissen, Bachelor- oder Masterarbeiten an die jeweilige Fachhochschule abzutreten. Dies ist aus unserer Perspektive unerhört und gehört dringend reformiert. • Doktorat an Fachhochschulen Weiters gibt es für Fachhochschulen ein eigenes Matrikelnummernsystem. Wir JUNOS sind der Meinung, dass der Aufbau eigener Doktoratsprogramme Dies führt bei Doppelstudien an Fachhochschulen und Universitäten an Fachhochschulen nicht zielführend ist. Einerseits sind die notwendigen immer wieder zu Problemen oder erschwert zumindest administrative Ressourcen hierfür an Fachhochschulen nicht ausreichend vorhanden, Tätigkeiten. Außerdem führt dies bei externen Dienstleistern wie den andererseits gibt es auch Fachhochschulen, die den angemessenen Wiener Linien zu Schwierigkeiten, da diese die Studierendenausweise der wissenschaftlichen Qualitätslevel eines Doktoratsstudiums kaum erreichen Fachhochschulstudierenden nicht akzeptieren und diese daher eine eigene würden. „Berechtigungskarte“ anfordern müssen um das Studententicket nutzen zu können. Wenn es sich jedoch um Partnerprogramme zwischen einer Fachhochschule und einer Universität handelt, wo sich der jeweilige Hochschultyp mit seinen Diese und viele andere Benachteiligungen sind historisch gewachsen, jedoch Stärken einbringt, ist dies zu unterstützen – ein positives Paradebeispiel ohne nachvollziehbaren Grund. Wir JUNOS fordern eine bessere rechtliche hierfür ist die FH Burgenland mit ihrem kürzlich gestarteten „Joint PhD Stellung von FH-Studierenden und eine dementsprechende Reform des Programm“. FH-Gesetzes.
22 PLÄNE FÜR EIN NEUES ÖSTERREICH – GRUNDLAGEN PLÄNE FÜR EIN NEUES ÖSTERREICH – GRUNDLAGEN 23 • Studienjahrwiederholungen Von Seiten der ÖH sind vor allem die Genehmigungen von Studienjahr- wiederholungen an Fachhochschulen oft sehr fragwürdig geregelt, da die Entscheidung der Genehmigung zumeist von einer einzigen Person – dem Studiengangsleiter – abhängt. Dieses System führt zu Willkür die eingedämmt werden muss. Über die (letztinstanzliche) Entscheidung muss auf jeden Fall ein unabhängiges Gremium mit studentischer Mitbestimmung – das Kollegium – entscheiden. Wir fordern weiters die Einrichtung einer unabhängigen Ombudsstelle an Fachhochschulen, die die Studierenden in diesen Härtefällen über die Rechte, Pflichten und Fristen informieren soll. • Zahlungsfrist der Studiengebühren Studiengebühren auf der FH werden in Ausbildungsverträgen geregelt, wobei die Erhalter der FH eine Frist im eigenen Ermessen festsetzen dürfen. Es ist deshalb nicht durchsichtig ab wann diese Gebühren eingehoben werden. Wir fordern eine klare Festsetzung eines Zahlungszeitraumes, mit vier wöchiger Frist, welche die Planung des niedrigen Einkommens der Studierenden erleichtert. PRIVATUNIVERSITÄTEN Österreichs Privatuniversitäten tragen seit Jahren einen wichtigen Teil zu einem diversen Hochschulsystem bei und erfreuen sich einer stetig steigenden Studierendenzahl. Die hohe Nachfrage zeigt, dass viele Studierende bereit dazu sind, einen Beitrag zu ihrem Studium zu leisten, wenn sie dafür eine qualitativ hochwertige Ausbildung erhalten und das Service an dem Studierenden im Vordergrund steht.
24 PLÄNE FÜR EIN NEUES ÖSTERREICH – GRUNDLAGEN PLÄNE FÜR EIN NEUES ÖSTERREICH – GRUNDLAGEN 25 IMPRESSUM JUNOS – Junge Liberale Studierende Neustiftgasse 73–75 / 7 1070 Wien INTERNET junos.at E-MAIL ? FACEBOOK / JUNOSStudierende TWITTER @JUNOSStudies
junos.at
Sie können auch lesen