Iris von Carnap - Vier Jahreszeiten
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Iris von Carnap – Vier Jahreszeiten „Ach, nicht das bunte Ufer fliehet vorüber, sondern der Mensch und sein Strom; ewig blühen Jahreszeiten in den Gärten des Gestades hinauf und hinab; aber nur wir rauschen einmal vor den Gärten vorbei und kehren nicht um.“ Jean Paul F rühling, Sommer, Winter, Herbst – die vier Jahreszeiten führen uns nicht nur stetig erneut das Wachsen und Werden sowie das Verfallen und Vergehen der Natur vor Augen, welches als Metapher der Lebensalter unser Sein in der Flora widerzuspiegeln scheint, sie offerieren uns auch eine Diversität, die unserem Agieren einen jeweils anderen Rahmen bietet. Im Œuvre der Künstlerin Iris von Carnap begrüßt der Mensch den jahreszeitlichen Reigen mit Aktivität: So wie die Natur im Frühling erwacht, erheben sich nun auch ihre Protagonisten aus der Behaglichkeit des Winters, greifen beherzt zum Tennisschläger oder schwingen sich auf das Fahrrad, um Blütenmeere zu durchfahren. Der Sommer wird dann am Meer zelebriert, bei Sport und Spiel an des Wassers Gestaden, oder aber beim Sonnenbade am Pool. Der Herbst schließlich verdrängt den Menschen aus dem Bildwerk der Künstlerin, der farblichen Prachtentfaltung des Laubes im changierenden Lichteinfall angemessenen Raum gebend, bevor der Winter erneut humanen Besuch erhält: Auf verschneiten Hängen wird sich nun dem Skisport ebenso innbrünstig hingegeben wie dem Schneewandern und -tourengehen. All dies Tun basiert auf der Erkenntnis, dass Muße die Quelle eines glücklichen Lebens darstellt. Entsprechend still ist es in den Werken der Künstlerin, kein Zuviel stört den Augenblick, den sie verweilen lässt auf der Leinwand. Als sei ein Moment dem Zeitfluss enthoben worden, als habe die Künstlerin den Ablauf des Lebens unterbrochen, verharren die Protagonisten beglückt in dem, was sie gerade tun. Ihre Tätigkeit ist nicht spektakulär und schon gar nicht aufmerksamkeitsheischend: Iris von Carnaps Figuren sind gänzlich bei sich, vom Betrachterblick ungestört. Die Personnages der Künstlerin sind damit der heute vorherrschenden Inszenierung auf sämtlichen virtuellen Kanälen diametral entgegengesetzt – nicht nur in ihrem Verhalten wirken sie wie aus unserer Gegenwart gefallen, auch optisch scheinen sie vergangene Zeiten herauf zu beschwören. Behutsam gestaltet Iris von Carnap die Körper ihrer Figuren in feinmalerischer Meisterschaft, moduliert in Abstufungen von Grau, Schwarz und Weiß. Zeitversetzt präsentiert die Künstlerin ihre Figuren, als habe sie selbige einem Filmstill aus der Frühzeit der Cinematographie entnommen und in unsere Gegenwart transferiert. Iris von Carnap lässt Miniaturen von Persönlichkeiten entstehen, deren detailgetreue Wiedergabe eine anrührende Haptik hervorruft, die mit den Hintergründen wirkungsvoll kontrastiert: Erst die Protagonisten verleihen diesen Raum, lassen ihr Abstraktum zu einer Landschaft werden. Die Künstlerin erschafft mit ihrem Œuvre somit eine eigene Wirklichkeit, die von der Sehnsucht nach einer Welt geprägt ist, in welcher der Muße unbehelligt gehuldigt werden kann, eine Welt, die in realiter niemals existent war, aber in der Verklärung nostalgischer schwarz-weiß Aufnahmen aus den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts zumindest möglich schien. Obgleich ihre Persönlichkeiten schwarz-weiß wiedergegeben sind, quasi als Zitat der Zeit, der sie zu entstammen scheinen, sind doch sie es, die Farbigkeit in unsere Welt bringen, da sie all das verkörpern, was es dazu braucht – den Moment zu leben, der jetzt gerade stattfindet, und sich ihm mit allen Sinnen hinzugeben, denn: „Nur wer ein Auge dafür hat, sieht etwas Schönes und Gutes in jedem Wetter, er findet Schnee, brennende Sonne, Sturm und ruhiges Wetter schön, hat alle Jahreszeiten gern und ist im Grunde damit zufrieden, daß die Dinge so sind wie sie sind.“ (Vincent van Gogh) Dr. Sonja Lechner M.A. Kunsthistorikerin Kuratorin www.dr-sonja-lechner.de
Iris von Carnap www.irisvoncarnap.com 1972 geboren 1990 Abitur, München 1991 - 1992 Freie Mitarbeiterin der Gips-Bildhauerin Beate Schubert, München 1992 - 1995 Studium an der Fachakademie für Grafik & Werbung, Diplom, München 1995 - 1996 Grafik und Illustration in den Werbeagenturen, STAWICKI und IDEE & System, München 1996 - 1997 Zeichentrickstudio Munich Animation, Zeichnen der figürlichen Bewegungsabläufe, München 1997 Universität der Künste Berlin, Aktzeichnen, Berlin 1997 - 1998 Französisch- Studium an der Sorbonne, Diplom, Paris 1998 - 2000 Zeichentrickstudio LES CARTOONEURS ASSOCIES, Malerei der Szenenhintergründe der Zeichentrick-Serie Momie au Paire (Unsere Mumie ist die Beste), Paris 2000 - 2001 Atelierstipendium zur Förderung meiner Malerei, IN FACT, Paris 1997 Leben und arbeiten als freischaffende Künstlerin in Berlin 1997 - 2005 Leben und arbeiten als freischaffende Künstlerin in Paris 2005 - 2021 Leben und arbeiten als freischaffende Künstlerin in München und Limousin (Frankreich) Auszeichnung 2020: MUNICH PRESTIGE AWARDS - Gewinner in der Kategorie: Art studio of the year 2020 Corporate Live Wire (Birmingham) AUSSTELLUNGSAUSWAHL 2021 4 JAHRESZEITEN - Einzelausstellung, Kunstkonnex Artconsulting, München 2019 WASSER IN MALEREI UND FOTOGRAFIE, Galerie No.1,Oberbiberg 2018 EIN GESELLIGER HAUFEN, Galerie No.1,Oberbiberg 2018 TREE-OLOGIE- Einzelausstellung, Kunstkonnex Artconsulting, München 2017 ZEITVERSETZT- Einzelausstellung, Münchner Bank Frauenstr., München 2017 SELECTED WORKS- Einzelausstellung,Kunstkonnex Artconsulting, München 2015 ELEMENTARTEILCHEN, Stefan Vogt/ Galerie der Moderne,München 2014 Sammelausstellung,De Martino Gallery,Palermo 2013 STILL ALIVE, De Martino Gallery,München 2013 BREATH OF FRESH AIR, GLOBAL H2, Werkstatt Galerie,München 2012 Galerie Campoi, München 2010 INNENLEBEN - AUßENLEBEN, Goethe Institut, München 2007 EIN STÜCKCHEN ERDE- Einzelausstellung, Galerie im 84 GHz,JOUR FIX, München 2007- 2013 Kunst im Karrée, offene Ateliers in Schwabing, München 2003 IN FACT,Kunstsalon, Paris 2002 100,Galerie Right angle, Paris 2001 LES GARES DE PARIS, Kunstsalon Mairie du 19. arrondissement, Paris VERÖFFENTLICHUNG 2003 PLANETE JEUNESSE, Momi au Paire 2007 PAGE, Ein Stückchen Erde, 6 Meter Installation aus freischwebenden Küchenkrepp-Ölbildern 2013 MADAME, Kunst Porträt von Rüdiger von Naso, Zeit zum träumen 2013 Dr. Sonja Lechner M.A. Kunsthistorikerin, STILL ALIVE - Malerei von Nikola Hanke, Milana Schoeller und Iris von Carnap 2015 Dr. Sonja Lechner M.A. Kunsthistorikerin, ELEMENTARTEILCHEN - Wasserlandschaften von Iris von Carnap und Chris Tille 2015 EXKLUSIV- München.de,Kunst &Kultur, Text und Fotos Daniela Lindl 2015 DISY Magazine der Münchner Gesellschaft und Umgebung, Text Andrea Vodermayr 2017 Focus Artikel online, “Champagner -Matinee” in München, Kunst-Preview, Focus-online-Gastautorin Andrea Vodermayr 2017 Exklusiv- München.de Artikel, Kunst&Kultur, Autorin Andrea Vodermayr 2017 Dr. Sonja Lechner M.A. Kunsthistorikerin, SELECTED WORKS Online-Katalog 2017 Dr. Sonja Lechner M.A. Kunsthistorikerin, ZEITVERSETZT- Iris von Carnap, eine Ausstellung der Münchner Bank eG, Frauenplatz 2 2017 Fokus Artikel online, 04.12.2017,”Kunst in der Bank: VIPs feiern Opening der Ausstellung “ZEITVERSETZT”, Autorin Andrea Vodermayr 2017 TZ- Artikel, 05.12.2017, “Exklusiver Empfang in der Münchner Bank. Zur Vernissage der Künstlerin Iris von Carnap lud Kunsthistorikerin Dr. Sonja Lechner…Autorin Maria Zsolnay / Fotos: Antje Kuttner/ fkn 2017 PressReader-tz: 2017-12-05 2017 Welt am Sonntag -Artikel, 10.12.2017, “Geldanlage” Autorin Gesine Jordan 2017 Kultur -Artikel in der Rosenheimer,1/2018, “Vernissage mit Werken passend zur Jahreszeit” Autorin Daniela Lindl 2019 Süddeutsche Zeitung- Artikel, 19.07.2019, “Ein Tag am Meer”, Kultur im Landkreis, Autorin MM,Foto: Bardehle 2020 MUNICH PRESTIGE AWARDS - Gewinner in der Kategorie: Art studio of the year 2020, Corporate Live Wire (Birmingham)
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