ITunes und Computeraudio im Klartext - August 2011

 
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ITunes und Computeraudio im Klartext - August 2011
iTunes und Computeraudio
              im Klartext
                    August 2011
ITunes und Computeraudio im Klartext - August 2011
ITunes und Computeraudio im Klartext - August 2011
Was ist Computeraudio?
Angefangen bei iTunes® über das Streamen von Musik und Podcasts bis hin
zum Anschauen von YouTube-Videos, Fernsehsendungen oder Spielfilmen –
Computer ist die Schnittstelle, die den Menschen mit dem Universum der digi-
talen Unterhaltung verbindet. Computeraudio wiederzugeben kann so einfach
sein wie Daten oder Streams von einem tragbaren Mediaplayer (beispiels-
weise iPod®, iPad® oder ein Smartphone, wie das iPhone® oder ein Android-
Phone) abzuspielen. Es kann aber auch so anspruchsvoll sein wie ein aus
verschiedenen Komponenten bestehendes Home-Entertainment-System, in
dem ein High-End-Digital-Analog-Konverter (kurz: DAC) eingesetzt wird.

In dieser schönen neuen Welt des computerbasierten, digitalen Audio
ist es Realität, dass eine 16-Bit-/44,1-kHz-Lossless-Musikdatei im direk-
ten Vergleich deutlich besser klingen kann als die CD, von der sie gerippt
wurde. Eine hochaufgelöste 24-Bit-/88,2-kHz-Musikdatei kann tatsächlich
mit der Schönheit des Vinylklangs mithalten – und das ohne die Nachteile,
die unsere geliebten Schallplatten auch haben. Bitte beachten Sie, dass
die obige Aussage eine Reihe von „Kanns“ enthält. Hervorragende Audio-
wiedergabe in der Computeraudio-Welt ist möglich, aber sie funktioniert
nicht automatisch. So wie die Justage des Abtastwinkels wahrscheinlich
für den bestmöglichen Klang bei einem Plattenspieler entscheidend ist, so
ist etwas Wissen nötig, um die Hard- und Software zu optimieren, die die
Leistungsgrenzen für Computeraudio bestimmen.

AudioQuest hat die Broschüre Computeraudio im Klartext erstellt, um ei-
nige Mythen über Computeraudio zu beseitigen und die optimale Vorge-
hensweise beim Streamen, Erwerben und Verwalten von digitaler Musik
aufzuzeigen. Gleichzeitig werden einfache Anleitungen für bestmögliche
Leistung und Bedienfreundlichkeit bei der Wiedergabe der auf Ihrer Fes-
tplatte, Ihrem Netzwerkspeicher (Network Attached Storage, NAS) und
Ihrem Computer gespeicherten Musik vorgestellt. Außerdem gehen wir auf
die UPnP™-/DLNA®- und Apple-AirPlay®-Infrastruktur ein, mit der Sie Ihre
digitale Musikbibliothek (ver-)teilen können, nachdem sie in Ihrem Heim-
netzwerk angekommen ist. Links zu Setup-Guides für iTunes sowohl für
Apple-Mac-OS®-X als auch für Microsoft®-Windows®-Betriebssysteme
sind ebenso enthalten.

Weiterhin bieten wir praxiserprobte Tipps und Tricks für Musikliebhaber an,
die Computeraudio als Basis zum Erreichen des bestmöglichen Klangs
verwenden. Computeraudio ist etwas für jeden – unabhängig vom Budget
und vom Ehrgeiz, mit dem man in die Materie einsteigt.

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ITunes und Computeraudio im Klartext - August 2011
Die Zeit ist reif: Computeraudio
                    Wie Apple mit iTunes bewiesen hat, kann der Einstieg in
                    Computeraudio schnell und einfach sein, egal ob Sie einen
                    Mac oder einen Windows-PC verwenden. Zwar bieten die
                    aktuellsten Versionen der Mac®- und Windows-Betriebs-
                    systeme wertvolle Erweiterungen für Computeraudio, doch
    genügt bereits ein Computer mit Mac OS 9 beziehungsweise ein Windows-
    PC mit XP (oder aktueller), um loszulegen.

    Die einfachste Möglichkeit, Ihre digitale Musikbibliothek in Ihr Home-Enter-
    tainment-System zu integrieren, kann es sein, die Verbindung direkt vom
    Computer per HDMI, Toslink oder sogar mit einem analogen Miniklinke-
    auf-Cinch-Stereokabel zu herzustellen. Alternativ zur direkten Verbindung
    können Sie die Inhalte Ihres Computers auch an eine Settop-Box strea-
    men, die an einen AV-Receiver oder Surroundprozessor angeschlossenen
    ist. Apple TV® und Roku® sind gute Beispiele: eine handliche Box, ein
    HDMI-Kabel – und Sie sind im Geschäft. Bevor Sie anfangen, sollten Sie
    jedoch immer zuerst für sich festlegen, wie Sie Ihren Computer mit dem
    Audiosystem verbinden wollen.

    •                Analog: Alle modernen Computer sind mit einer internen
                     Soundkarte und einem analogen 3,5-mm-Kopfhörer-Aus-
                     gang ausgerüstet. Über diesen Anschluss können Kopfhör-
                     er, ein Verstärker oder aktive Desktop-Lautsprecher mit dem
        Computer verbunden werden. Bei dieser Vorgehensweise arbeitet man
        mit der in den Computer integrierten Digital-Analog-(D/A-)Wandlung, die
        in der Regel keine hochwertige Lösung darstellt. Dies lässt sich durch den
        Einsatz von Nachrüst-Soundkarten mit klassischen analogen RCA-Ste-
        reoausgängen verbessern.

    •               S/PDIF: (Sony/Philips Digital InterFace): S/PDIF bezieht
                    sich auf die koaxialen und digitalen optischen Toslink-
                    Verbindungen, die in der Welt der Unterhaltungselektronik
                    (UE) inzwischen allgegenwärtig sind und praktisch an je-
        dem seit den 1990ern produzierten AV-Receiver und Sourround-
        prozessor sowie an einer Vielzahl von externen DACs zu finden sind.
        Einige Computer sind mit einem digitalen Toslink- oder koaxialen Aus-
        gang ausgestattet. Mac-Computer kommen mit einem Kopfhöreraus-
        gang, der gleichzeitig als digitaler optischer Toslink-Ausgang dient,
        wenn er mit dem entsprechenden Kabel benutzt wird. Ist dieser Aus-
        gang nicht vorhanden, kann der Computer mit einer Karte mit S/PDIF-
        Ausgang nachgerüstet werden. Zusätzlich ist eine Reihe von Geräten

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ITunes und Computeraudio im Klartext - August 2011
erhältlich, die USB auf S/PDIF konvertieren und so ermöglichen, den
    Computer als Quelle für klassische, mit S/PDIF ausgestattete UE-
    Geräte zu verwenden. S/PDIF ist eine unidirektional (nur in einer Rich-
    tung) arbeitende digitale Verbindung, die digitale Signale in verschie-
    denen      Audioformaten    überträgt,   darunter     unkomprimiertes
    16-Bit-/44,1-kHz-PCM, in dem CDs codiert werden.

    S/PDIF arbeitet nicht mit feststehender Datenrate und ist deshalb mit
    hochaufgelösten Musikdateien bis 24 Bit/192 kHz kompatibel. Mit S/
    PDIF wird der originale Bit-Takt, der anfällig für Zeitfehler wie Jitter ist,
    per PLL (Phase-Locked Loop-Receiver) vom digitalen Audiodaten-Pa-
    ket extrahiert. Es gibt eine Reihe von hoch entwickelten und ausgerei-
    ften Lösungen, die Jitter korrigieren und die Wiedergabe auf dem ak-
    tuellsten Stand der Technik ermöglichen. Die Übertragung per S/PDIF
    funktioniert zuverlässig bis zu einer Kabellänge von 20 Metern.

•                 HDMI/Mini-Monitorschnittstelle: HDMI hat sich zum Stan-
                  dard für digitale Audio-/Videoverbindungen in der Unterhal-
                  tungselektronik entwickelt; immer mehr Computerhersteller
                  tragen dem Rechnung und statten ihre Geräte mit diesem An-
    schluss aus. HDMI bietet bidirektionale Kommunikation zwischen den ver-
    bundenen Geräten. Ein HDMI-Gerät, das digitale Audiofähigkeiten bietet,
    muss Stereo-PCM, das Basisformat, unterstützen. Häufig wird die HDMI-
    Audioperformance durch Taktfehler und Jitter beeinträchtigt. Weitere For-
    mate sind möglich, da HDMI bis zu acht Kanäle unkomprimiertes Audio bis
    zu einer Bittiefe von 24 Bit und einer Samplingrate von 192 kHz erlaubt.
    HDMI unterstützt außerdem veraltete, verlustbehaftet komprimierte Digital-
    Audio-Formate wie Dolby® Digital und DTS sowie bis zu acht Kanäle DSD
    Audio (das Datenformat, das auf Super Audio CDs zum Einsatz kommt).
    HDMI 1.3 und 1.4 unterstützen verlustfrei komprimiertes Audio in den For-
    maten Dolby TrueHD und DTS-HD Master Audio; beide ermöglichen bis zu
    7.1 Kanäle hochaufgelöstes Audio.

•                USB: Die Abkürzung USB steht für Universal Serial Bus.
                 Alle modernen Mac- und Windows-Computer sind mit ei-
                 nem oder mehreren USB-Anschlüssen sowie mit der nöti-
                 gen Hardware und den Treibern ausgestattet. Dem Namen
    entsprechend ist USB ein echter universeller, offener Standard. Das
    hat zur Folge, dass die Zahl der Computeraudio-Produkte in der Unter-
    haltungselektronik, die die USB-Schnittstelle verwenden, bereits groß
    ist, und sie wächst weiter. USB.org hat eine Reihe von offenen Stan-
    dards geschaffen, die jedem Hersteller den uneingeschränkten Zugang
    zur USB-Technologie erlauben. USB bietet bidirektionale Kommunika-

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tion und hervorragendes Potenzial für die Audioübertragung, da es so-
        wohl in asynchronem als auch in adaptivem Übertragungsmodus arbe-
        iten kann. Diese Unterschiede werden später in diesem Guide
        ausführlich erklärt. Die Kabellänge ist bei USB auf fünf Meter begrenzt,
        es sei denn, es wird ein Repeater oder ein aktiver USB-auf-Ethernet-
        Konverter eingesetzt.

    •                FireWire: FireWire, auch unter dem Namen IEEE 1394
                     bekannt, wurde als serieller Hochgeschwindigkeits-Bus
                     entwickelt, der große Datenmengen in Echtzeit in einer
                     Geschwindigkeit bis 800 Mbps bewegen kann. Für die
        Wiedergabe digitaler Musikdateien bietet FireWire ein großes Leis-
        tungspotenzial, da es ebenfalls sowohl im asynchronen als auch im
        adaptiven Übertragungsmodus arbeiten kann. Jeder Computer mit
        FireWire-Anschluss hat die nötigen Treiber an Bord, die dem Computer
        die Kommunikation und den Datentransfer von und zu einer externen
        FireWire-Festplatte erlauben. FireWire-Audiogeräte wie DACs benöti-
        gen jedoch spezielle Treiber, die die Kommunikation mit einem Com-
        puter ermöglichen, da es keine universellen FireWire-Audiotreiber gibt,
        die in die Betriebssysteme Mac OS X oder Windows integriert sind.
        FireWire ermöglicht bidirektionale Kommunikation und erlaubt Kabel-
        längen bis fünf Meter.

    •                 Ethernet: Audio over Ethernet (AoE) wurde für klangtreue
                      Audioübertragung mit niedrigen Latenzzeiten entwickelt
                      und bietet Potenzial für die Übertragung mit geringen Ver-
                      zerrungen und hoher Leistung. Es gibt verschiedene, un-
        tereinander nicht zwingend kompatible Protokolle für AoE, von denen
        einige, wie UPnP (Universal Plug ‘n’ Play) und DLNA (Digital Living
        Network Alliance), weiter unten im Detail erläutert werden. Bei Ver-
        wendung von Cat-5/-6/-7-Kabeln kann jedes Protokoll grundsätzlich bis
        zu 64 Audiokanäle mit 48 kHz übertragen. Einige davon können sogar
        Signale mit Samplingraten bis 192 kHz bei Bittiefen bis 32 Bit – bei
        entsprechender Reduzierung der verfügbaren Bandbreite – streamen.
        Ethernet bietet eine zuverlässige Verbindung bei möglichen Kabellän-
        gen bis etwa 100 Meter. Es gibt eine Vielzahl hervorragender Produkte
        von Sonos®, Meridian-Sooloos®, Linn®, Naim und Squeezebox (um
        nur einige Marken zu nennen), die digitale Musikdateien und Audio-
        daten zwischen einem Computer oder einem NAS-Laufwerk zu einem
        digitalen Audiogerät oder einem Home-Entertainment-System per Eth-
        ernet übertragen. Die Übertragung per Ethernet kann hervorragend
        sein, allerdings benötigen die Systeme einiger dieser Hersteller bis zu
        einem gewissen Grad Komponenten desselben Herstellers, um zusam-

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ITunes und Computeraudio im Klartext - August 2011
menarbeiten zu können – es entsteht eine Art „geschlossenes System“.
    Das beeinträchtigt zwar in keiner Weise die Leistung, sollte aber bei
    der Planung berücksichtigt werden.

•                Wi-Fi Streaming: Wie der Name andeutet, werden mit Wi-
                 Fi keine Kabel benötigt, um digital gespeicherte Musik auf
                 Computern innerhalb Ihres kabellosen Netzwerks oder
                 vom Computer zu Ihrem Home-Entertainment-System zu
    transportieren. Die Geräte von Sonos und Squeezebox arbeiten
    beispielsweise mit dieser Technik, ebenso wie Apples AirPlay (mehr
    dazu später). Es gibt einige Beschränkungen sowohl bei der Klangleis-
    tung als auch bei der Größe der Musikdateien, die verarbeitet werden
    können. Wi-Fi kann allerdings sehr komfortabel sein. Apple vertreibt
    außerdem einfache, preiswerte Airport-Express®-Boxen, die sich in
    jede Netzsteckdose stöpseln lassen und über Wi-Fi Musik von der
    iTunes-Library im Netzwerk (auf einem Mac oder Windows-PC) strea-
    men. Verbinden Sie ein einfaches 3,5mm auf chinch Kabel oder ein
    Toslink-Kabel mit einem Aktivlautsprecher oder einer Verstärker-Kom-
    ponente, und schon haben Sie dezentrales Audio.

•                DLNA (Digital Living Network Alliance): DLNA verteilt
                 digitale Mediendaten aus Computern und Medienservern
                 an verschiedene Unterhaltungselektronik-Komponenten,
                 die mit DLNA-Client-Funktionen ausgerüstet sind, über Eth-
    ernet und Wi-Fi. Zum Beispiel sind immer mehr handelsübliche Flach-
    bild-Fernsehgeräte und die Sony PlayStation3 digitale, DLNA-kompati-
    ble Media-Player, die Inhalte von DLNA-Medienservern wie Computer,
    NAS-Laufwerke usw. abrufen können. Sowohl der Server als auch die
    Client-Geräte müssen DLNA-kompatibel sein, damit Inhalte ausgetaus-
    cht werden können. DLNA ist Windows-basiert, und erste Erfahrungen
    deuten darauf hin, dass DLNA je nach den eingesetzten Hardware-Platt-
    formen Probleme bei der Interoperabilität machen kann. Zudem werden
    für Mac-Computer Softwarepakete von Drittherstellern wie TwonkyMe-
    dia benötigt, wenn sie in das DLNA-Ökosystem eingebunden werden
    sollen.

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Übernehmen Sie die Kontrolle
                           Unabhängig davon, welche Art der Computer-
                           audio-Verbindung für Sie am sinnvollsten ist,
                           stellen mobile, mit Apples iOS oder Android
                           betriebene Geräte hervorragend arbeitende,
                           schicke Touchscreen-Fernbedienungen für
                           dezentrale digitale Musikbibliotheken dar. Ap-
                           ple bietet im App-Store für iTunes-Bibliotheken
                           seine eigene, kostenlose Remote App für iPod
    Touch®, iPad und iPhone an. Naim, Meridien-Sooloos und Sonos
    sind einige der vielen Hersteller, die Fernbedienungs-Apps für ihre
    netzwerkbasierten Musiksysteme herstellen, die auf mobilen Apple-
    iOS-Geräten laufen. Wenn Sie ein Tablet wie das iPad für die Bedien-
    ung verwenden, werden Sie vermutlich irgendwann feststellen, dass
    Sie mehr, öfter und an mehr Orten in ihrem Zuhause Musik hören als
    vorher – einfach weil die Benutzerfreundlichkeit Ihrer Musikbibliothek
    deutlich gestiegen ist. Die Kinsky-Control-Point-Software von Linn
    läuft auf Desktop-PCs, Laptops oder dem iPad; da es sich um Open-
    Source-Software handelt, bietet sie die Möglichkeit, sie als Control-
    Point-Lösung innerhalb einer Reihe von UPnP-Systemen mit Kompo-
    nenten anderer Hersteller zu verwenden.

    Musikdateien speichern und sichern
    Die klanglichen Vorzüge von hohen Datenraten und verlustfreien oder un-
    komprimierten Musikdateien liegen auf der Hand und sind bedeutend. Zum
    Glück ist Festplattenspeicher für hochwertige, aber speicherintensive Da-
    teien heute günstiger denn je. Ein Terabyte an Festplattenspeicher bietet
    genug Platz für ca. 2000 CDs, die als komprimierte AIFF- oder WAV-Datei-
    en gespeichert werden, und es gibt viele Modelle namhafter Hersteller, die
    schon für weniger als 80 EURO zu haben sind. Das ist eine sehr erfreuli-
    che Entwicklung, wobei sich die PC-Formfaktoren im Laufe der Jahre stark
    verändert haben. Während zusätzliche interne Festplatten für herkömmli-
    che Desktop-Tower eine einfache und kostengünstige Angelegenheit sind,
    empfiehlt sich für Macs, Windows Laptops, iMacs oder Mac Mini-Comput-
    ern oft ein externer Massenspeicher. Externe Festplatten bieten den Vor-
    teil, dass nicht alles von einem einzigen System abhängt. Wenn der Com-
    puter abstürzt oder unbrauchbar wird, gehen nicht gleich das Geld und die
    Zeit verloren, die Sie in Ihre Computer-Musiksammlung gesteckt haben.

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Bei externen Festplatten steigen die Kosten mit der Geschwindigkeit
und der Qualität der Festplatte und mit der Geschwindigkeit der Übertra-
gungsschnittstelle. Festplatten mit USB 2.0 (480 Mbit/s) oder USB 3.0 (5
Gbit/s) sind am kostengünstigsten, Laufwerke mit FireWire- oder eSATA-
Schnittstelle kosten etwas mehr. Geschwindigkeit ist allerdings ein wich-
tiger Vorteil, denn die Datenübertragung beim Ripping und beim Sichern
von Daten geht dann nicht nur schneller vonstatten, sondern bietet auch
klanglich bessere Resultate. Das äußerst schnelle eSATA (3 Gbit/s) wird
häufiger auf Windows-basierten Computern als auf Mac-Plattformen be-
nutzt. Allerdings bietet der Handel sowohl für Windows- als auch für Apple-
basierte Computer Peripheriegeräte wie PCI-Karten zu einem geringen
Preis an. FireWire 800 ist auf Mac-Computern weit verbreitet und er-
möglicht Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 800 Mbit/s. FireWire
800-Laufwerke sind normalerweise kaum teurer als USB-Laufwerke. In na-
her Zukunft werden neuere Computersysteme mit Ein- und Ausgängen für
die neue Thunderbolt-Schnittstelle ausgerüstet, die die Übertragungsge-
schwindigkeit noch einmal auf 10 Gbit/s erhöht. Je schneller die Verbind-
ung zwischen der externen Festplatte, auf der die digitalen Musikdateien
gespeichert sind, und dem Computer, desto besser ist der Klang, den das
Computeraudiosystem aus den Daten herausholen kann.

Bei der Wahl der Schnittstelle für externe Festplatten gibt es bestimmte
Leistungsfallen, die man vermeiden sollte. Häufig wird der Fehler gemacht,
Musikdaten von einer externen Festplatte über den USB-Bus abzurufen,
während gleichzeitig Musikdaten an ein externes USB-Decodierungsgerät
wie ein DAC oder einen USB-S/PDIF-Konvertierer übertragen werden.
Das kann zu einem sogenannten Synchronisierungskonflikt führen. Dadu-
rch wird die Musikwiedergabe zwar nicht verhindert, aber das Leistungspo-
tenzial des computerbasierten Abspielsystems wird drastisch vermindert.
Vermeiden Sie daher Synchronisierungskonflikte mit einem USB-Decodi-
erungsgerät am besten, indem Sie eine externe Festplatte über FireWire,
eSATA oder - bei NAS-Laufwerken - über Ethernet anschließen.

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Höhere Übertragungsgeschwindigkeiten zwischen externer Festplatte und
    Computer sorgen auch für eine höhere Klangqualität. Wenn Sie also die
    Wahl zwischen einer Festplatte haben, die FireWire 800 und die entspre-
    chende Übertragungsgeschwindigkeit von 800 Mbit/s unterstützt, und ein-
    er FireWire 400-Festplatte mit 400 Mbit/s, ist die FireWire 800 die bessere
    Wahl, auch wenn sie ein paar Euro mehr kostet. Wenn die ThunderBolt-
    Schnittstelle mit ihrer Datenrate von 10 Gbit/s auf den Markt kommt, wird
    sie vermutlich noch bessere Klangergebnisse ermöglichen.

    NAS-Festplatten nutzen Wi-Fi oder Ethernet und bieten mehreren Com-
    putern und anderen Geräten im Netz Zugriff auf die gespeicherten Musik-
    dateien. Verkabeltes Ethernet ist in der Regel die zuverlässigste und stabil-
    ste Anschlussmöglichkeit für NAS-Laufwerke. Gigabit Ethernet ermöglicht
    Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 1 Gbit/s und Kabellängen von
    bis zu 330 m ohne Einsatz von Verstärkern oder Boostern.

    Behalten Sie stets im Hinterkopf, dass Festplatten ausfallen können und
    werden! Ihre Musiksammlung und die Zeit, die Sie für das Rippen investiert
    haben, sind sehr wertvoll und verdienen den Schutz einer regelmäßigen
    Datensicherung. Für die meisten Systeme empfehlen wir zusätzliche ex-
    terne Festplatten. Das heißt, dass Sie eine zusätzlich zur Festplatte, auf
    der Sie Ihre Musikdateien gespeichert haben, eine zweite Festplatte an-
    schließen, auf der Sie Ihre Bibliothek sichern, sei es über eine verdrahtete
    Schnittstelle oder über ein Netzwerk. Bei größeren Musikdateien und Bib-
    liotheken sollten Sie zumindest Ihre erste Hauptsicherung über eine ver-
    drahtete Schnittstelle anlegen. Datensicherungen können Sie einfach mit
    Drag&Drop vornehmen. Bei einer ganzen Bibliothek kann dies aber er-
    müdend sein. Es gibt jedoch eine Vielfalt an Sicherungsprogrammen von
    Drittanbietern für Windows und Mac, die zunächst eine vollständige Da-
    tensicherung auf einer externen Festplatte anlegen und diese später nach
    und nach mit den neuen und veränderten Dateien ergänzen (inkrementelle
    Sicherung). Apple bietet mit seiner Time Machine ein eigenes Datensicher-
    ungsprogramm an, das im Mac OSX-Betriebssystem bereits enthalten ist.
    Carbon Copy Cloner (bombich.com) und Chrono Sync (econtechnologies.
    com) sind preisgünstige und praktische Lösungen mit komfortablen Funk-

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tionen zur automatischen Datensicherung und zur Datensynchronisierung
zwischen Computern oder externen Festplatten. Die Datensicherung wird
inkrementell vorgenommen, wobei die Dateien in einer einfachen Ordner-
struktur gesichert werden. Bei Time Machine werden alle Dateien in nur
einer großen, komprimierten Sicherungsdatei untergebracht.

Eine komplexere, aber robuste Sicherungsstruktur bietet RAID (Redundant
Array of Independent Disks). RAID-Systeme bieten vielseitige Speicher-
möglichkeiten und sind durch ihre redundante Struktur sehr zuverlässig.
Dabei werden mehrere Festplattenkomponenten zu einer logischen Einheit
zusammengefasst. Die Daten verteilen sich dabei auf mehrere Laufwerke.
Fällt eine Festplatte aus, muss sie einfach nur ersetzt werden, ohne dass
es zu Ausfallzeit oder Datenverlust kommt. RAID kann sehr praktisch sein,
ist aber dank der etwas komplizierten Umsetzung nicht Jedermanns Sa-
che. Drobo (drobo.com) bietet unter der Marke „BeyondRAID“ schlüsself-
ertige Produkte an, die die Datensicherung automatisch vornehmen und
mehrere Festplatten-Arrays mit uneingeschränkter Datenredundanz um-
fassen. Diese Optionen sind komplexer und teurer, bieten aber bei einem
Ausfall einer Festplatte den Vorteil, dass keine Daten verloren gehen und
Sie Ihre Musik einfach weiterhören können. Sie müssen nur das defekte
Laufwerk ersetzen und können dann weitermachen. Der Aufpreis lässt sich
als eine Art Versicherungspolice betrachten.

Nicht alle Musikdateien sind gleich geschaffen
Bestes Audio kommt aus besten Quellmaterialien
Ob Sie die eigene CD-Bibliothek rippen oder Dateien aus einer Musik-

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Site wie HD Tracks (hdtracks.com) oder iTunes herunterladen: die Wahl
     des besten Musikformats und der optimalen Importeinstellungen spielt für
     die Qualität der Wiedergabe eine entscheidende Rolle. Zu viele Musikda-
     teien sind zu einem Synonym für niedrige Bitraten und oft minderwertig
     klingende MP3- oder AAC-Downloads (Advanced Audio Coding) gewor-
     den. MP3 und AAC sind verlustbehaftete Komprimierungsformate, die den
     größten Anteil der Originaldaten aus der Musikdatei permanent entfernen,
     teilweise bis zu 90%. Doch zum Glück sind nicht alle Musikdateien glei-
     ch geschaffen. Tatsächlich geht es um mehr als nur Einsen und Nullen.
     iTunes ist in der Lage, verlustfreie komprimierte und komprimierte Musik-
     dateien mit bis zu 32 Bit und 384 kHz zu unterstützen. Vor allem 128 Kbit/s
     AAC-Dateien sind im Apple iTunes-Store gesucht. MP3- und AAC-Dateien
     gibt es jedoch in ganz verschiedenen Datenraten. Höhere Datenraten wie
     192 Kbit/s oder sogar 320 Kbit/s können aus zahlreichen Quellen geladen
                                       werden und zeichnen sich durch hörbar
                                       besseren Klang aus. Zudem klingen AAC-
                                       oder MP3-Dateien mit einer größeren
                                       Bit-Tiefe wie 24 Bit deutlich besser als
                                       typische, verlustbehaftete 16-Bit-Datei-
                                       en. Beispiele finden Sie bei KEXP.org
                                       unter „podcast“. Immer öfter können ho-
                                       chauflösende Musikdateien mit größerer
                                       Bit-Tiefe und höheren Abtastraten als unk-
                                       omprimierte Dateien oder mit verlustfreier
                                       Komprimierung heruntergeladen werden.
     HD Tracks bietet nicht nur unkomprimierte Dateien mit 16-Bit/44,1 kHz an,
     sondern auch eine immer größer werdende Auswahl an Dateien mit bis
     zu 24 Bit/192 kHz. Zudem bieten Künstler wie Radiohead und Nine Inch
     Nails unkomprimierte, hochauflösende Dateien direkt auf ihren Websites
     an. Unkomprimierte oder verlustfreie hochauflösende Musikdateien kön-
     nen deutlich besser als CDs und komprimierte MP3- oder AAC-Dateien
     klingen. Wenn Sie beim Download die Wahl haben, sollten Sie sich also für
     die höchste Datenrate und Bit-Tiefe und eine möglichst geringe Komprim-
     ierung entscheiden. Ihre Ohren werden es Ihnen danken.

     Beim Rippen eigener CDs für die Musikbibliothek haben Sie mehr Ents-
     cheidungsfreiheit. Bei iTunes können Sie MP3 und AAC mit höherer Bitrate
     für Ihre Musik wählen (192 Kbit/s oder 320 Kbit/s) oder Ihre Musik mit ei-
     nem unkomprimierten Audioformat wie AIFF oder einem verlustfreien Kom-
     primierungsformat wie Apple Lossless rippen, die in beide qualitativ der CD
     entsprechen. Wie weiter unten näher ausgeführt, können Metadaten wie
     Songtitel, Cover und andere Komfortmerkmale aus dem Internet herun-

10
tergeladen werden, auch direkt mit Hilfe von iTunes, J. River und anderen
Musikverwaltungs- oder Abspielprogrammen. Metadaten machen den Um-
gang mit Computeraudio und Musikbibliotheken deutlich komfortabler. Sie
werden jedoch nicht von allen Dateiformaten unterstützt. Im Folgenden fin-
den Sie eine kurze Übersicht über die wichtigsten verlustfreien oder kom-
primierten Dateiformate und ihre jeweiligen Stärken und Schwächen:

Apple Lossless Compression. Dieses Apple-eigene Format wird in
iTunes angeboten und basiert auf einer verlustfreien Komprimierung. Da-
bei werden die gespeicherten Daten im Vergleich zur Original-Musikdatei
um die Hälfte reduziert, wobei jedoch jedes einzelne Bit bei der Wieder-
gabe wiederhergestellt wird. Der Vorgang ähnelt der ZIP-Komprimierung,
bei der eine große Datenmenge zu einer kleineren ZIP-Datei verarbeitet
und beim Öffnen der ZIP die ursprüngliche Dateigröße wiederhergestellt
wird. Obwohl es sich um ein Apple-basiertes System handelt, ist iTunes
auch unter Windows XP/Vista/7 vollständig mit Apple Lossless kompatibel
und bietet alle Ripping- und Wiedergabefunktionen. Apple Lossless bietet
auf beiden Plattformen uneingeschränkte Unterstützung von Metadaten.
Da die ursprüngliche Musikdatei Bit für Bit wiederhergestellt wird, bietet
Apple Lossless einen deutlich besseren Klang als die verlustreichen MP3-
Dateien und ist mit hoch auflösenden Musikdateien kompatibel. Interes-
santerweise können unkomprimierte Dateien wie WAV oder AIFF besser
klingen als verlustfreie Komprimierungsformate wie Apple Lossless oder
FLAC. Möglicherweise liegt das daran, dass der zusätzliche Dekomprim-
ierungsschritt entfällt, mit dem die ursprünglichen PCM-Datenpakete bei
der Wiedergabe in Echtzeit wiederhergestellt werden müssten. Probieren
Sie es einfach mal aus. Sie werden den Unterschied heraushören.

FLAC (Free Lossless Audio Codec). Ebenso wie Apple Lossless Com-
pression nutzt FLAC eine verlustfreie Komprimierung, die die Größe der
gespeicherten Musikdatei reduziert, stellt dann aber das Datenpaket der
ursprünglichen Musikdatei bei der Wiedergabe Bit für Bit wieder her. Das
Format unterstützt hochauflösendes Audio mit größeren Bit-Tiefen und
Abtastraten sowie das Hinzufügen von Metadaten, die auch bei der Da-
tensicherung erhalten bleiben. Obwohl FLAC ein sehr gängiges und akz-
eptiertes Format darstellt, wird es von iTunes nicht unterstützt. Das heißt,
dass Sie mit iTunes keine FLAC-Dateien rippen, speichern oder abspielen
können. Zur Konvertierung von FLAC-Dateien in iTunes-kompatible Date-
iformate wie Apple Lossless, AIFF, WAV, MP3 oder AAC stehen verschie-
dene Programme wie Max (sbooth.org/max), Fluke (macupdate.com/app/
mac/28768/fluke) oder DB Power Amp (dbpoweramp.com/dmc.htm) zur
Verfügung.

                                                                               11
Zu beachten ist, dass FLAC-Dateien hochwertige Musikdateien sind und
     bei einer Konvertierung nach MP3 oder AAC ein großer Anteil der ur-
     sprünglichen Musikdaten verloren geht. Damit die Integrität der FLAC-Da-
     teien gewahrt bleibt, müssen sie in ein verlustfreies oder unkomprimiertes
     Dateiformat wie Apple Lossless, AIFF oder WAV umgewandelt werden.
     Aus Gründen der Qualität sollten Sie unbedingt darauf achten!

     WAV (Waveform Audio File Format). Das Musikdateiformat WAV kann
     lineares PCM-Audio (das für CDs übliche Codierungsformat) in vollständig
     unkomprimierter Form speichern. Wenn Sie eine CD rippen und als unkom-
     primiertes WAV speichern, bleibt der Inhalt Bit für Bit erhalten. Die gerippte
     Musikdatei ist mit dem ursprünglichen Datenpaket der CD identisch. WAV-
     Dateien können auch hochauflösende Musikdateien mit größeren Bit-Ti-
     efen und Abtastraten als die CD-übliche Auflösung von 16 Bit/44,1 kHz
     aufnehmen. Unkomprimierte WAV-Dateien können in iTunes gerippt und
     abgespielt werden und sind von äußerst hoher Qualität. Allerdings bele-
     gen sie weitaus mehr Festplattenspeicher als AAC, MP3 oder Apple Loss-
     less. Die einzige nennenswerte Einschränkung von WAV-Dateien liegt da-
     rin, dass sie das Anhängen von Metadaten nicht unterstützen. Zusätzliche
     Daten wie Covergestaltung, Songtitel und andere Komfortmerkmale, die
     den Umgang mit der Musikbibliothek und die Wiedergabe einfacher und
     angenehmer machen, gehen bei einer nachfolgenden Generierung (Da-
     tensicherung) verloren.

     Wenn Sie Ihre Musik bereits als WAV-Dateien gerippt haben, können Sie
     sie mit iTunes zu AIFF konvertieren. Das geht ganz einfach. Markieren Sie
     alle WAV-Dateien, die Sie konvertieren möchten, und wählen Sie dann in
     der iTunes-Navigationsleiste aus dem Menü „Advanced“ (Weitere Funk-
     tionen) die Option „Convert to AIFF“ (Zu AIFF konvertieren). Achten Sie
     auf ausreichenden Festplattenspeicher, da sich hierdurch der Speicherbe-
     darf für die zu konvertierenden Musikdateien vorübergehend verdoppelt.
     Nach der Konvertierung der WAV-Dateien durch iTunes zu AIFF können
     Sie die WAV-Dateien löschen. Für hochauflösende Dateien empfehlen wir
     Max oder einen anderen Dateikonvertierer, der auf dem Zubehörmarkt
     erhältlich ist. iTunes konvertiert hochauflösende Dateien nicht mit voller
     Abtastrate. Bei einer Konvertierung außerhalb von iTunes gehen die ange-
     hängten Metadateien verloren; dieser Nachteil wiegt jedoch im Vergleich
     zu einem Verlust an Klangqualität geringer, der durch eine Herabsetzung
     der Abtastrate durch die integrierte WAV-AIFF-Konvertierung von iTunes
     entstünde.

     AIFF (Audio Interchange File Format). AIFF ist WAV ähnlich. In die-
     sem Musikdateiformat kann unkomprimiertes lineares PCM-Audio ges-

12
peichert werden. Wenn Sie eine CD rippen und als unkomprimiertes AIFF
speichern, bleibt der Inhalt Bit für Bit erhalten. Die gerippte Musikdatei ist
mit dem ursprünglichen Datenpaket der CD identisch. Ebenso wie WAV-
Dateien können auch AIFF-Dateien hochauflösende Musikdateien mit
größeren Bit-Tiefen und Abtastraten aufnehmen. AIFF-Dateien können un-
ter iTunes für Mac OSX und Windows XP/Vista/7 erstellt und abgespielt
werden und sind von äußerst hoher Qualität. Allerdings erfordern auch sie
deutlich mehr Festplattenspeicher. AIFF-Dateien unterstützen permanente
Metadaten wie Covergestaltung, Songtitel und andere Komfortmerkmale,
die den Umgang mit der Musikbibliothek und die Wiedergabe einfacher
und angenehmer machen. Bei einer Sicherung von AIFF-Musikdateien ble-
iben alle Metadaten erhalten. Daher ist AIFF in Bezug auf Klangleistung
und Vielseitigkeit die beste Allround-Lösung.

Wenn Sie Ihre Musikdateien in einem verlustfreien oder unkomprimierten
Format speichern, heißt das nicht, dass Sie weniger Musik auf dem iPod,
iPhone oder Mobilgerät unterbringen. iTunes ermöglicht eine Komprimier-
ung von Musik mit hoher Datenrate zu AAC mit 128 Kbit/s noch während
der Synchronisierung mit dem betreffenden Mobilgerät. Eine Aufteilung der
Dateien in getrennte Bibliotheken für hoch- und niedrigauflösende Bitraten
ist nicht erforderlich.

Digitale Musikdateien wiedergeben
Der Unterschied zwischen USB und FireWire
USB und FireWire bieten vielfältige Möglichkeiten zur Wiedergabe von
Musikdateien und erfordern kein proprietäres oder geschlossenes Sys-
tem aus Medienservern und Abspielgeräten eines bestimmten Herstellers.
Konkret ausgedrückt gibt es kleine, eigenständige Aktivlautsprecher mit
USB- oder Mini-USB-Buchse für den Anschluss an Ihrem Computer, die
keine weitere Elektronik erfordern und direkt auf dem Schreibtisch für ein
detailreiches Klangbild sorgen. Wer etwas höhere Ansprüche stellt, kann
mit USB- und FireWire-kompatiblen DACs (Digital-Analog-Konvertern)
und Vorverstärkern/Prozessoren die Tür zur Verbindung von Computern
und Einzelkomponenten-Musikanlagen auf dem Schreibtisch und über-
all sonst im Haus öffnen. Auch hierzu werden keine geschlossenen oder
proprietären Systeme für angeschlossene Komponenten oder Mediaser-
ver benötigt. Der DAC erhält seine digitalen Datenströme über USB oder
FireWire und wandelt sie in analoge Stereosignale um. Kostengünstige
DAC-Lösungen gibt es zuhauf, aber dem Audio-Enthusiasten, der mit dem
Klang seines Computeraudios unerreichte Höhen erklimmen möchte, sind
keine Grenzen gesetzt. Mit USB oder FireWire übertragenes Computerau-

                                                                                 13
dio kann nicht nur dieselbe Klangqualität bieten wie die CD, sondern weit
     darüber hinaus gehen.

     Seit dem Aufkommen der CD in den 80er Jahren spielen Computer bei
     der digitalen Musik, die wir alle hören, eine zentrale Rolle. Doch die Wie-
     dergabe von CDs wird immer wieder durch Synchronisierungsfehler bee-
     inträchtigt. Jitter ist der bekannteste Fehler. Bei digitalem Audio werden
     Amplituden, gemessen an der Zeitachse, codiert. Jitter bezeichnet Fehler
     in der Zeitgebung der Einsen und Nullen, aus denen sich der digitale Au-
     dio-Bitstream des PCM-Formats zusammensetzt. Wenn die Zeitgebung im
     Signalweg nicht stimmt, wird die ursprüngliche Aufnahme verzerrt. Zeit-
     geber in den Komponenten, die digitale in analoge Signale umwandeln,
     stellen die korrekte zeitliche Abfolge der Nullen und Einsen auf Basis der
     Abtastrate fest. Zeitgebungsfehler sind eine häufige Ursache für Jitter. Die
     weit verbreitete S/PDIF-Schnittstelle wurde ursprünglich zu Prüfungs- und
     Analysezwecken und nicht für die hochwertige Audiowiedergabe entwick-
     elt. Die digitale Audioübertragung über S/PDIF kann zu einem hohen Maß
     an Jitter im digitalen Wiedergabesystem führen, in dem der Transport
     einen festen und der DAC-Receiver einen variablen Frequenztakt nutzt
     und die Zeitgebung entsprechend bei jedem einzelnen eingehenden Au-
     diodatenpaket neu getaktet werden muss. Durch große Pufferspeicher und
     ausgeklügelte Phasenregelkreis-Receiver konnten Jitterfehler bei der CD-
     Wiedergabe bis zu einem gewissen Grad eingedämmt werden. USB und
     FireWire sind in der Lage, hochwertige Audiosignale zu übertragen, ohne
     das Wiedergabesystem mit Jitter zu kontaminieren. Dadurch sind USB und
     FireWire eine ausgezeichnete Wahl für hochwertige Computeraudiosys-
     teme.

     In der Regel erfolgt die Übertragung USB- und FireWire-Audio vom Com-
     puter an einen externen DAC entweder im adaptiven oder im asynchronen
     Betrieb. Werfen wir zunächst einen Blick auf den adaptiven Betriebsmo-
     dus. Wie der Name schon sagt, wird im adaptiven Betrieb ein adaptiver,
     also variabler Zeitgeber genutzt, besser bekannt unter der Bezeichnung

14
variabler Frequenztakt. Aufgrund der Natur der variablen Frequenztaktge-
bung ist dieser Modus jitteranfällig. Der adaptive Betrieb ähnelt S/PDIF
insofern, als die Audiodaten über den USB- oder FireWire-Bus laufen
und das System die 12 MHz Audiotaktung am USB-Bus des Computers
referenziert. Anders ausgedrückt steuert der Computer die Übertragung-
srate der Audiodaten. Da Computer stets mehrere Aufgaben nebenein-
ander ausführen, führt dies zu einer uneinheitlichen Zeitgebung für die
Audiodatenübertragung und somit zu Zeitgebungsfehlern in der nachge-
schalteten Masteraudiotaktung des DAC, da die variable Frequenztaktung
versucht, den Audiodatenstrom beim Eingang der einzelnen Datenpakete
jeweils neu zu takten. Man kann sich das wie ein Spiel vorstellen, bei dem
Sie einen Ball nach dem anderen fangen, der Ihnen zugeworfen wird, aber
bei dem jeder Ball mit einer anderen Geschwindigkeit geworfen wird. Wenn
das Timing immer gleich ist und Sie wissen, wann Sie den Ball erwarten
müssen, geht alles glatt. Wenn der Ball kurz vor oder nach dem Zeitpunkt
ankommt, an dem Sie ihn erwartet hätten, müssen Sie sich schnell da-
rauf einstellen, bevor der nächste Ball eintrifft, und es kommt öfter vor,
dass Sie einen Ball nicht fangen können. Ein weiteres Problem liegt da-
rin, dass die 12 MHz Taktgebung des USB-Busses und die Abtastrate fast
aller Musikdateien (16 Bit/44,1 kHz) nicht miteinander teilbar sind. Dadu-
rch wächst die Komplexität der Aufgabenstellung, die der DAC bewältigen
muss. Tatsächlich sind DAC-Lösungen mit adaptivem Betriebsmodus er-
hältlich, die die entstehende Jitterquote wesentlich reduzieren und für ein
ungetrübtes Hörerlebnis sorgen. Doch der Knackpunkt liegt darin, dass die
adaptive Übertragung selbst Jitter erzeugt (genau wie die S/PDIF-Schnitt-
stelle) und anderweitig im Wiedergabesystem ausgeglichen werden muss,
damit ein hochwertiger Klang entsteht. Einen Nachteil muss man immer in
Kauf nehmen.

Die asynchrone Übertragung über USB und FireWire folgt einem ganz an-
deren Prinzip. Bei einer rein asynchronen Übertragung ist der DAC be-
merkenswert unanfällig gegen Jitter, da ein Pufferspeicher im DAC den
Datenfluss steuert. Der DAC steuert die Audioübertragungsrate aus dem
Computer, ignoriert dabei die computerseitige USB-Taktung und ordnet den

                                                                              15
Computer statt dessen dem Pufferspeicher im DAC unter. Der DAC fordert
     die Audiodatenpakete vom Computer an und legt sie im Pufferspeicher ab.
     Der DAC-Pufferspeicher und der eigentliche Digitalkonverterchip werden
     dann mit ein und demselben festen Frequenztakt synchronisiert. Auf diese
     Weise wird eine nahezu fehler- und jitterfreie Übertragung gewährleistet.
     Um auf das Beispiel mit dem Ball zurückzukommen, kann man sich das
     als einen Ball vorstellen, der geworfen, dann gefangen und schließlich ab-
     gesetzt wird. Dann wird um einen neuen Ball gebeten usw. Das Ganze
     passiert perfekt im Zeittakt und im gleichbleibenden Rhythmus, sodass
     man immer fertig und vorbereitet ist, bevor man den nächsten Ballwurf an-
     fordert. Da anstelle des Computers ein asynchroner DAC die Audiodaten
     steuert, gelangt bei diesem Verfahren kein Jitter in das Wiedergabesys-
     tem. Deswegen muss im System auch nichts korrigiert werden.

     Derzeit arbeiten die meisten USB- und FireWire-DACs im adaptiven Be-
     trieb. DACs mit asynchronem Betriebsmodus sind seltener, da derzeit keine
     schlüsselfertigen OEM-Lösungen zur Verfügung stehen. DACs mit adapti-
     ver Übertragung können zweifellos hervorragend klingen und wir möchten
     nicht von ihnen abraten. Jedoch bieten asynchrone DACs des größte Po-
     tenzial für modernste, hochwertige Wiedergabe digitalisierter Musik.

     Nebenbei bemerkt gibt es auch USB-DACs mit „Synchronbetrieb“. Da
     das Audiogerät dem Computertakt direkt unterstellt wird, sind synchrone
     Geräte äußerst jitteranfällig und sind inzwischen fast vollständig vom
     USB/FireWire-DAC-Markt verschwunden.

     Digitale Musikdateien wiedergeben:
     iTunes und alternative Player-Softwarepakete
     Zur Wiedergabe von digitaler Musik auf einem Computer wird ein soft-
     waregestütztes Audio-Wiedergabeprogramm benötigt, das auf dem Com-
     puter ausgeführt werden muss. iTunes ist so einfach, dass es tagtäglich
     millionenfach auf Mac- und Windows-basierten Computern genutzt wird.
     iTunes eignet sich hervorragend zur Verwaltung der Musikbibliothek, aber
     auch zur Synchronisierung von Musikdateien mit ganz unterschiedlichen
     Smartphones und tragbaren Abspielgeräten. Damit iTunes für ein externes
     USB- oder FireWire-DAC genutzt werden kann, müssen die Einstellungen
     für den Audio-Eingang und -Ausgang des Computers verändert werden.
     Im Wesentlichen müssen Sie den Klang, der sonst zur Computerelektronik
     und den Lautsprechern gelangt, zu Ihrem externen DAC umleiten. (Links
     zu unseren ausführlichen Konfigurationsanweisungen für Windows und
     Mac finden Sie weiter unten.)

16
Seit der Freigabe von Mac 10.6.4 Snow Leopard unterstützt iTunes Musik-
dateien mit Bitraten von mehr als 32 Bit/384 kHz. Wenn Ihre Musikbiblio-
thek allerdings aus Dateien mit unterschiedlichen Abtastraten besteht (zum
Beispiel, wenn Sie die meisten Dateien mit 16 Bit/44,1 kHz von eigenen
CDs gerippt haben, aber manche Dateien 24 Bit/96 kHz aufweisen), sollten
Sie sich darüber im Klaren sein, dass die Musikdateien in ihrer ursprüngli-
chen Abtastrate am besten klingen. Vermeiden Sie unbedingt eine Um-
wandlung der Abtastrate in iTunes. Oberflächlich betrachtet könnte es zum
Beispiel sinnvoll erscheinen, für die Ausgabe von Audio MIDI auf Ihrem
Mac 96 kHz einzustellen, sodass Ihr 44,1 kHz-Material eine höhere Auflö-
sung erhält. Allerdings wird die Auflösung der Musikdatei bei der Wieder-
gabe dadurch nicht wirklich vergrößert. 44,1 kHz lässt sich nicht ohne Rest
durch 96 kHz teilen. Bei solchen Konvertierungen müssen aufwendige
Annäherungsrechnungen durchgeführt werden. Die konvertierten Abtast-
daten sind daher reine Schätzwerte, die mit dem ursprünglichen Daten-
paket nicht viel zu tun haben müssen. Das beste Klangergebnis erzielen
Sie, wenn Sie Ihre Musikdateien in der ursprünglichen Abtastrate an den
externen DAC senden.

Damit Musikdateien in iTunes mit der ursprünglichen Abtastrate wiedergege-
ben werden können, müssen Sie die Ausgangsrate in den Mac Audio MIDI-
Einstellungen manuell auf die Abtastrate der Musikdatei einstellen. Wenn
Sie zum Beispiel ein mit 96 kHz aufgezeichnetes Lied abspielen möchten,
muss die MIDI-Ausgabe ebenfalls auf 96 kHz eingestellt werden. Wenn das
MIDI auf 44,1 kHz eingestellt ist und Sie ein Lied mit 96 kHz auswählen, wird
es zwar abgespielt, aber nicht mit der ursprünglichen Abtastrate der Datei.
Vielmehr wird die Abtastrate der Datei konvertiert und die Musik mit der nied-
rigeren Rate von 44,1 kHz abgespielt. Dadurch gehen die klanglichen Vor-
teile der höheren Abtastrate verloren. Dies gilt auch in umgekehrter Richtung
entsprechend. Wenn das MIDI auf 96 kHz eingestellt ist und Sie einen mit
44,1 kHz codierten Titel abspielen, wird die Musikdatei von 44,1 kHz auf 96
kHz „hochgesampelt“ und führt zu denselben unerwünschten Ergebnissen
wie oben.

Im Gegensatz zum Mac Betriebssystem unterstützen Windows-Systeme
keine Abtastraten von mehr als 96 kHz. Windows 7 unterstützt auss-
chließlich Musikdateien mit bis zu 24 Bit/96 kHz. Wenn Sie Dateien mit
eine Abtastrate über 96 kHz wiedergeben möchten, müssen Sie einen
Drittanbieter-Treiber installieren. Thesycon bietet unter diesem Link einen
kostenlosen Treiber an:

thesycon.de/eng/usbio.shtml

Beachten Sie, dass iTunes auch unter Windows eine manuelle Ein-

                                                                                 17
stellung der Computeraudio-Ausgabeeinstellungen erforderlich macht,
     damit Musik mit der nativen Abtastrate wiedergegeben wird. Auf Win-
     dows-PCs verwenden Sie QuickTime, um die Computeraudio-Ausgabe
     für die Musikwiedergabe mit iTunes einzustellen.

     Es gibt jedoch eine Reihe von Drittanbieter-Playersoftware, die die na-
     tive Abtastrate von Musikdateien bei der Wiedergabe selbständig erkennt
     und die Audioausgabe des Computers entsprechend einstellt, sodass alle
     Musikdateien mit ihrer nativen Abtastrate an externe Audiogeräte übertra-
     gen werden. Zudem sind diese Drittanbieter-Player formatneutral. Mit ihnen
     können Sie fast jedes digitale Musikdateiformat abspielen, darunter FLAC,
     Ogg, Vorbis, Musepack, WavPack, Monkey’s Audio, Speex, Apple Loss-
     less, AAC, MP3, WAV und AIFF. Zahlreiche Drittanbieter-Player für den
     Mac arbeiten als nahezu unsichtbare Oberfläche für iTunes. Der Anwender
     verwaltet seine Bibliothek daher weiterhin mit der iTunes-Oberfläche, was
     oft ebenso so nahtlos wirkt wie die reine Arbeit mit iTunes. iTunes kann
     dabei seine Stärken bei der Bibliotheksverwaltung weiter ausspielen, also
     Musik importieren, wiedergeben und mit Mobilgeräten synchronisieren.
     Andere Player-Anbieter entwickeln eigene Benutzeroberflächen. Vom Be-
     dienkomfort abgesehen wäre zu bedenken, dass fast alle diese Drittanbi-
     eter-Player erkennbar besser klingen als iTunes selbst.

     Die erste Entscheidung bei der Wahl eines alternativen Player-Pakets lautet
     also, ob Sie eine Ergänzung zu iTunes oder ein ganz anderes Komplettpa-
     ket haben möchten. Wenn Sie iTunes vollständig ersetzen, geben Sie fast
     immer komfortable Möglichkeiten für die Bibliotheksverwaltung und die
     Wiedergabe auf. Wenn Sie das Ökosystem von Apple vollständig verlas-
     sen, fehlt Ihnen die schnelle und einfache Möglichkeit zur Synchronisation
     mit mobilen Geräten und anderen Apple-gestützten Musikverteilungsfunk-
     tionen wie Airplay, und Sie können Ihr iPad nicht mit dem entsprechen-
     den App als Fernbedienung nutzen. Auch wenn ein Programm wie Decibel
     (sbooth.org/Decibel) durch eine hervorragende und reine Klangqualität
     besticht, ist es doch oft der Bedienkomfort von iTunes, der Musikliebha-
     ber an den Computer fesselt. Wenn die Oberfläche von iTunes nicht mehr
     zur Verfügung steht, wird dies von vielen Anwendern als Nachteil anderer
     Player-Pakete empfunden.

18
Unter den gängigen Paketen für Mac zählt PureMusic (channld.com/pure-
music) unserer Meinung nach zu den besten Playern. Die Wiedergabe er-
folgt Bit für Bit; die Musikdateien werden also bei der Wiedergabe nicht wie
bei manchen anderen Paketen verändert. Das Programm kostet derzeit
(bei Redaktionsschluss) EUR 97,00, ist äußerst stabil und zuverlässig und
erzeugt einen deutlich besseren Klang als das ursprüngliche iTunes. Am-
arra (sonicstudio.com/amarra) ist eine weitere Option, die den Klang von
iTunes verbessert. Die aktuelle Softwareversion bietet eine Bit-für-Bit-Wie-
dergabe und nutzt ebenfalls die Oberfläche von iTunes. Amarra-Lizenzen
sind (mit USD 700 bei Redaktionsschluss) im oberen Preissegment ange-
siedelt. Decibel (sbooth.org/decibel) ist ein preisgünstiges Paket (ca. 24
EUR bei Redaktionsschluss) und bietet hervorragende Klangqualität. Es
kann Musik und Playlisten aus Ihrer iTunes-Bibliothek abspielen, greift je-
doch zur Bibliotheksverwaltung oder die Wiedergabe nicht auf die iTunes-
Oberfläche zurück. Sie müssen die Musikdateien, die Sie abspielen
möchten, manuell auswählen und sie in den Decibel-Player laden. Das ist
zwar etwas umständlicher, aber die Klangqualität ist derart gut, dass viele
Audiophile den Aufwand gern in Kauf nehmen.

                                                                               19
In der Windows-Welt bietet J. River Media Center (www.jriver.com) eine
     eigenständige Lösung für USD 50 an, die eine vollständige Alternative
     zu iTunes darstellt. Anders ausgedrückt, verzichtet J. River zum Rip-
     pen, Speichern und Abspielen von digitalen Musikdateien vollständig auf
     iTunes. J. River ist mit Windows 2000, XP, Vista, Windows 7 und Home
     Server kompatibel und synchronisiert Musik und andere Mediendaten mit
     iPods, iPhones, Android-basierten Telefonen und weiteren Mobilgeräten.
     Es unterstützt eine breite Vielfalt an digitalen Musikdateiformaten wie
     FLAC, WAV und AIFF, einschließlich hochauflösender Dateien mit bis zu
     24 Bit/192 kHz. Es ruft Metadaten aus dem Internet ab und hängt sie an die
     Dateien an; vor allem aber klingt es auf der Windows 7-Plattform besser
     als iTunes.

     Alles ist wichtig
     Wie bei jedem Audiosystem kommt es auf jedes Element an, wenn Wert
     auf erstklassigen Klang gelegt wird. Ob Sie einen externen USB- oder
     FireWire-DAC oder einen AV-Receiver verwenden: die Qualität des DAC ist
     entscheidend. Neben dem Vorverstärker, der Endstufe und den Lautspre-
     chern sind auch Verkabelung und Zubehör in einem computergestützten
     Audiosystem so wichtig wie bei einem vollständig analogen Audiosystem.
     Es kommt auf die analogen Zwischenverbindungen zwischen dem ex-
     ternen DAC und der Stereoanlage an, aber auch auf die Netzkabel, mit
     dem Sie die Computer-Audiokomponenten an das Stromnetz anschließen.
     Doch es müssen auch noch andere Gesichtspunkte in Betracht gezogen
     werden.

     Die Computerhardware spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Neben seinen
     typischen Hausaufgaben muss sich der Computer auch um das Heraus-

20
lösen der Audiodaten aus einem der vielen Dateiformate (siehe oben) küm-
mern, damit er Ihre Musikdateien in Echtzeit wiedergeben kann. Je mehr
Rechenleistung die CPU bietet und je mehr Arbeitsspeicher zur Verfügung
steht, desto besser klingt die wiedergegebene Musik. Zudem klingen neuere
64-Bit-Betriebssysteme wie Windows 7 und Mac OSX tendenziell besser
als ältere 32-Bit-Systeme. Ganz gleich, ob Sie Ihre Musik auf einer intern-
en oder einer externen Festplatte speichern: die Qualität der Festplatte
und die Art der Verbindung mit dem Computer sind ebenfalls Faktoren für
die Klangqualität von Computeraudio. Höhere Übertragungsraten klingen
besser; daher sind Festplatten mit hoher Umdrehungsgeschwindigkeit von
Vorteil. Ein Laufwerk mit 7200 U/min bietet eine bessere Klangleistung als
eines mit 5400 U/min. Noch besser klingen SSDs ohne mechanisch bewe-
gliche Teile. Bevor Sie sich ein SSD zulegen, sollten Sie jedoch die Tech-
nischen Angaben zur Geschwindigkeit prüfen und sich für das schnellste
Laufwerk entscheiden, das Ihr Budget zulässt. Doch da SSDs noch immer
verhältnismäßig teuer sind, werden die meisten von uns auf absehbare
Zeit bei herkömmlichen Festplatten bleiben. Wie bereits ausgeführt, sollten
Sie zudem unbedingt darauf achten, dass Ihre Festplatten eine möglichst
hohe Datenübertragungsrate bieten, und Ihre Computerkomponenten so
aufeinander abstimmen, dass bei der Übertragung von Musikdaten keine
Synchronisationskonflikte auftreten.

Solange sich SSDs nicht als Standardmassenspeicher durchsetzen, wird
Computeraudio ganz ohne rotierende Scheibe Science Fiction bleiben. Auch
Festplatten sind rotierende Scheiben, auch wenn sie sich mit sehr hoher Ge-
schwindigkeit drehen. Eine mechanische Isolierung sowohl des Musikservers
bzw. Computers, der die Musikdateien abspielt, als auch der externen Fest-
platten oder NAS-Laufwerke, auf denen die Musikdateien gespeichert sind,
verbessert die Klangqualität von Computeraudio drastisch. Computer, externe
Festplatten, Router und die verschiedenen Peripheriegeräte, die gegebenen-
falls an Ihrem Audiocomputer angeschlossen sind, besitzen elektronisch
verrauschte, „schmutzige“ Schaltnetzteile. Eine Isolierung dieser Computer-
komponenten von den anderen Hi-Fi-Komponenten durch hochwertige Leis-
tungsaufbereiter ist äußerst wichtig.

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Und natürlich kommt es auch auf neue Kabel an.
                             Beim Einsatz eines USB- oder FireWire-DAC wirkt
                             sich das USB- bzw. FireWire-Kabel, mit dem Sie
                             Computer und DAC verbinden, ganz wesentlich
                             auf den Klang aus, ebenso wie die Klangeigen-
                             schaften des eigentlichen DAC. Computeraudio
                             war noch nie einfach nur eine Abfolge von Nullen
                             und Einsen, und das gilt bis heute. Viel überra-
     schender und weniger offenkundig ist vielleicht die Tatsache, dass auch die
     Peripheriekabel am Computer für verblüffende Unterschiede bei der
     Klangqualität sorgen können. Die FireWire-, USB- und Ethernet-Kabel
     zwischen dem Computer und externen Laufwerken und Geräten können
     das Signal deutlich verzerren. Daher lässt sich der Hörgenuss bei Comput-
     eraudio insgesamt verbessern, indem man im gesamten Computeraudio-
     system ausschließlich Kabel mit geringster Verzerrung einsetzt.

     Computeraudio: erste Schritte
     Das Sie sich jetzt mit profundem Wissen gewappnet haben, können Sie
     endlich loslegen. Folgen Sie den Links zu den Audio-Konfigurationsan-
     weisungen für Ihren Mac bzw. Windows-Computer. Vor Allem aber sollten
     Sie Ihre Musik genießen: Neues entdecken oder Bekanntes wiederfinden.
     Die Zukunft des Computeraudio hat für Sie begonnen.

     Ausführliche Konfigurationsanweisungen für iTunes unter Mac OSX und
     Windows 7/XP: http://www.audioquest.com/pdfs/CA-Setup-Guide.pdf

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