Klaus Doldingers Passport feat. Johannes Tonio Kreusch Cornelius Claudio Kreusch Joo Kraus - Donnerstag 5. September 2013 20:00
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Philharmonie für Einsteiger 1 Klaus Doldingers Passport feat. Johannes Tonio Kreusch Cornelius Claudio Kreusch Joo Kraus Donnerstag 5. September 2013 20:00
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Philharmonie für Einsteiger 1 Klaus Doldingers Passport Klaus Doldinger sax Peter O’Mara g Patric Scales b Michael Horneck keyb Christian Lettner dr Biboul Darouiche perc Ernst Stroer perc feat. Johannes Tonio Kreusch g Cornelius Claudio Kreusch p Joo Kraus tp Donnerstag 5. September 2013 20:00 Pause gegen 20:55 Ende gegen 22:15
Klaus Doldingers Passport feat. Johannes Tonio Kreusch, Cornelius Claudio Kreusch und Joo Kraus Sonntagabend, 20.15 Uhr, direkt nach der Tagesschau. Crimetime in der ARD. Krimifreunde richten sich behaglich in ihren Ses- seln ein, denn der Tatort verspricht spannende neunzig Minu- ten Unterhaltung. Dass diese Sendung aus dem Programm des Ersten nicht mehr wegzudenken ist, liegt neben den Stories an der packenden Titelmelodie: eine fanfarenartige Sequenz, die schnell in einen rasanten Funkrhythmus übergeht. Die Kommis- sare kennt jeder, doch wer ist der Schöpfer dieses eingängigen Motivs? Klaus Doldinger, Jazz-Saxophonist, Komponist und Arrangeur, hat wie kaum ein Zweiter in der deutschen Musik- und Medienlandschaft seine prägende Handschrift hinterlassen. Alle Produktionen aufzuzählen, an denen Doldinger beteiligt war, würde schnell den Rahmen sprengen. Wer die Kassenschla- ger Das Boot oder Die unendliche Geschichte gesehen hat, weiß jedoch, wovon die Rede ist: man spricht von Doldinger als siche- rem Lieferanten für eindrucksvolle Filmmusik. Die Entscheidung, Ende der Sechzigerjahre Filmmusik zu schreiben, hatte wenig zu tun mit der Aufbruchstimmung des jungen deutschen Films und geschah »eher zufällig«, wie Doldinger betont, als er auf diese Anfangszeit angesprochen wird. »Ich habe über Bekannte eines Tages Anfragen bekommen, ob ich nicht auch Lust hätte, Film- musik zu schreiben, so lernte ich Volker Schlöndorff kennen, dann Reinhard Hauff und Margarethe von Trotta, und es hat sich alles im Schneeballverfahren entwickelt. Von dem Moment an, wo man etwas gemacht hat, und damit Aufmerksamkeit erregt, läuft so etwas dann von selbst.« Darüber hinaus ist Klaus Doldinger natürlich in erster Linie Musiker, Leiter der erfolgreichsten deutschen Jazzrock-Forma- tion, Passport. »Mit Sicherheit«, so Doldinger, habe die stän- dige Arbeit an Soundtracks im Laufe der Jahre auch die Stilis- tik seiner Musik entscheidend geprägt und »natürlich auch den musikalischen Horizont kolossal erweitert, wenn es darum ging, Spannungsszenen oder emotionale Momente mit konkreten Bil- dern und gesprochenen Texten musikalisch umzusetzen. Das 2
ist und bleibt für mich eine Herausforderung, die einen auf ganz andere Gedanken bringt, als wenn man nur an das Instrument denkt. Früher war die Arbeit an Soundtracks natürlich sehr viel umständlicher, man ging in eine Filmvorführung, oder man saß am Schneidetisch, aber ich verfügte schon ganz früh über eine Videokamera und habe mir damit die Filme vom Schneidetisch aufgezeichnet.« Fix im Aufspüren technischer Innovationen und musikalischer Trends war er schon immer, der trotz seiner 77 Jahre erstaunlich frisch wirkende Allroundmusiker. Parallel zu der Arbeit als Jazz- saxophonist mit seinem Quartett hat Doldinger in den Sechzi- gern auch Tanzmusik gemacht und durch den Kontakt mit dem damaligen Plattenproduzenten Siggi Loch Zugang zu populäre- ren Spielarten gefunden. »Von Siggi Loch kamen Anregungen, wie ich mein musikalisches Spektrum möglichst breit gestalten könnte«, erinnert sich Doldinger, »und so haben wir zusammen sehr viel Blues- und Beatproduktionen gemacht, mit Bands aus dem Hamburger ›Star Club‹ etwa, an denen ich als musikali- scher Leiter beteiligt war. Aus dieser sehr frühen Berührung mit dieser ganz andersartigen Musik kam bei mir plötzlich das Inte- resse für Rhythm & Blues. Mitte der Sechziger wollte ich dann selbst solche Musik spielen, und dann habe ich unter dem Pseu- donym Paul Nero viele Platten mit unterschiedlichen Konzepten eingespielt. Einmal haben wir Motown-Hits aufgenommen, dann eine Latin-LP. Das war praktisch die Schule, die mich neben der Zeit mit dem Jazzquartett dahin gebracht hat, eine Mischung zu versuchen, die sowohl den Jazz wie auch den stark rhythmus- betonten Aspekt der Musik einbringt, und die es mir gleichzeitig gestattet, damit auf der Bühne zu stehen, ohne dabei rot werden zu müssen. Daraus entstand Passport.« Anfang der Siebziger gegründet, hat Passport bis heute ein unverwechselbares Profil erhalten können, das vor allem aus den Komponenten Jazz und Blues besteht, dazu mit einer kräftigen Rockfärbung versehen. »Es war zunächst sehr schwer, überhaupt geeignete Musiker zu finden, die in der Lage waren, das adäquat zu spielen«, beschreibt Doldinger die Startschwierigkeiten, mit denen er als Initiator von Passport zu kämpfen hatte. »Udo Lin- denberg, unser erster Schlagzeuger, war damals weit und breit 3
der einzige, der wirklich in dieses Konzept reinpasste, der sowohl jazzig trommeln, als auch das, was ich an Rockeinflüssen von einem Drummer erwartete, einbringen konnte. Ein Curt Cress war dann später noch eine Stufe näher dran von dem, was ich mir dachte, und lange Jahre war er dann so etwas wie mein musika- lisches Sprachrohr.« Es spricht für die Uneitelkeit des Bandleaders, dass er stets bereit ist, das Rampenlicht mit anderen Kollegen zu teilen. Unverges- sen die beiden »Jubilee«-Konzerte Mitte der Siebzigerjahre im Gürzenich, in denen Doldinger den Saxophonisten Johnny Griffin und den Pianisten Les McCann besonders herausstellte. Diesmal mit dabei in der Kölner Philharmonie sind die Kreusch-Brüder Cornelius (Piano) und Johannes Tonio (Akustik-Gitarre) sowie der Jazztrompeter Joo Kraus. Doldinger kann auf mittlerweile 33 Passport-Alben zurückbli- cken, alljährlich erscheint eine neue Platte, die mit der Präzision eines Uhrwerks geplant und produziert wird. Das Prozedere dabei ist immer dasselbe: Fünf bis sechs Tage werden für die eigentli- chen Aufnahmen anberaumt, die Abmischung dagegen dauert drei Wochen. Im heimatlichen Icking bei München spart man sich die Anfahrtszeit, und neueste Aufnahmetechnik erlaubt dem rührigen Musiker eine quantitative Intensivierung seiner Arbeit. Wo früher vielleicht mit Papier und Bleistift hantiert wurde, lässt sich heute vieles auf dem Keyboard arrangieren. »Das Digitalver- fahren bedeutet leichtere Verfügbarkeit gewisser Sounds«, räumt Doldinger ein, »aber auch vor allem eine enorme Steigerung des Potentials. Die Zeiten, in denen man unproduktiv im Studio her- umgesessen hat, weil irgend etwas nicht funktionierte oder man endlos lange brauchte, um die einfachste Einstellung hinzukrie- gen, sind wohl endgültig passé.« Es spricht für die Experimentierfreude und Vielseitigkeit des Saxophonisten, stets ein offenes Ohr für die gängigen Sounds der kurzlebigen Musiktrends zu haben. So finden sich auf den Alben Zitate aus der jeweils aktuellen Musikszene, die Doldinger wohldosiert seinem Soundkonzept hinzufügt. »Ich nehme das auf, was ich höre und picke mir heraus, was mir gefällt«, erläu- tert Doldinger seine Arbeitsweise, »und oft stelle ich dann mit 4
Freuden fest: ›Menschenskinder, das haben wir ja in den Siebzi- gern auch schon mal so ähnlich gemacht!‹ Neben seiner Studio- arbeit findet Doldinger immer noch genügend Zeit für Konzerte. Aus gutem Grund, denn er »will zeigen, hier gibt es Musiker, die spielen sogar die Musik, die sie auf Platte aufgenommen haben, noch richtig auf der Bühne. Die meisten Produkte dieser Art heute sind ja im Studio nach langer Bastelarbeit entstanden, und es macht für mich schon einen großen Unterschied aus, ob da lebendige Musik passiert, oder ob nur im Studio gezaubert wurde, was auch gute Resultate erzeugen kann. Letztlich aber erscheint mir als ein vom Jazz kommender Musiker wichtig, die Musik lebendig auf der Bühne spielen zu können.« Doldinger bevorzugt nach wie vor, trotz aller technischen Mög- lichkeiten, den reinen Klang auf dem Instrument, bei ihm gibt es keinen gefilterten Saxophonsound: »Ich versuche meinen Klang möglichst unverfälscht zu erhalten. Ich denke, wenn man schon über einen guten Sound verfügt, sollte man ihn auch nicht bear- beiten. Das hängt natürlich auch mit der Auswahl der Stücke zusammen, die man als Instrumentalist gestaltet. Letztendlich ergibt sich, was einen selbst charakterisiert, aus dem ständigen Umgang mit der Materie und mit der Umsetzung seiner eigenen musikalischen Gedanken. Und da spielt bei mir natürlich das Konzept eine Rolle. Das, was ich komponiert habe im Laufe der Jahre, das lässt sich im Grunde genommen von mir als Musiker gar nicht mehr trennen. Ich finde, seine eigene Sache zu erarbei- ten, darin liegt auch eine große Chance für jeden Musiker.« Etwas Sorge bereitet Doldinger die Ausbildung des Jazznach- wuchses in Deutschland. Er, der schon als Kind noch mit der gan- zen Jazztradition in Berührung gekommen ist, und dem die Ent- wicklung zum Jazzmusiker seiner Eigeninitiative überlassen war, bedauert die stilistische Einseitigkeit so manches jungen Kolle- gen: »Ich habe den Einstieg über den traditionellen Jazz gehabt, auch über den Blues, ein sehr gesunder Vorgang, an dem man selber auch wachsen konnte, während die Jungen heute an den Jazzschulen bereits mit John Coltrane und relativ modernen Jazz beginnen. Und daran, finde ich jedenfalls, krankt das ganze Sys- tem, die traditionellen Wurzeln des Jazz gehen doch völlig ver- loren. Das Kuriose daran ist, dass die Großmeister des Modernen 5
Jazz, Coltrane etwa, auch ursprünglich in einer Rhythm & Blues Band angefangen haben. Wenn man sie nun schon zitiert, sollte man dies wissen. Auch heute finde ich es unverzichtbar, sich auf bestimmte Wurzeln zu besinnen, und nicht erst anno 1964 in den Jazz einzusteigen, denn bis dahin gab’s ja schon mehrere Deka- den interessanter Musik. Die jungen Musiker lassen sich so viel- leicht eine Menge entgehen.« Tom Fuchs 6
Biographien Johannes Tonio Kreusch Johannes Tonio Kreusch studierte am Salzburger Mozarteum und an der New Yorker Juilliard School. Seit sei- nem Solo-Debüt in der Carnegie Hall im Jahr 1996 führten ihn Konzertreisen als Solist und Kammermusiker in viele Städte Europas, der USA, des Fernen Ostens und Lateinamerikas. Durch seine intensive Zusammenarbeit mit Komponisten unserer Zeit entstanden zahlreiche neue Werke für Gitarre. Er arbeitet immer wieder mit renommierten Musikern aus den Bereichen Klassik und improvisierter Musik zusammen, wie beispielsweise mit Markus Stockhausen, seinem Bruder Corne- lius Claudio Kreusch oder Gitarrenkollegen wie u. a. Andy York, Badi Assad, Pavel Steidl und Antigoni Goni. Johannes Tonio Kreusch hat zahlreiche erfolgreiche CD- und Rundfunkaufnahmen produziert. Seine Aufnahmen umfassen nicht nur das Standardrepertoire von der Lautenmusik Johann Sebastian Bachs bis zu den Etüden von Heitor Villa-Lobos, son- dern auch Ersteinspielungen von zeitgenössischer Musik und eigene Kompositionen. Die französische Musikzeitung Classica Répertoire kürte seine CD-Einspielung der Villa-Lobos-Etüden mit dem »10 de Répertoire«-Preis. Neben seiner Konzerttätigkeit gibt Johannes Tonio Kreusch Seminare und Meisterkurse im In- und Ausland. Er ist Autor zahl- reicher gitarrenpädagogischer Veröffentlichungen und künstle- rischer Leiter der internationalen Gitarrenfestivals in Hersbruck und Wertingen und kuratiert zusammen mit Cornelius Claudio Kreusch die Konzertreihe Ottobrunner Konzerte bei München. In der Kölner Philharmonie ist er zum ersten Mal zu Gast. 7
Cornelius Claudio Kreusch Der Jazz-Pianist und Komponist Corne- lius Claudio Kreusch arbeitete bereits mit Herbie Hancock, Bobby McFerrin, Salif Keïta, Kenny Garrett, Bobby Wat- son, Greb Osby und vielen anderen bedeutenden Jazz Musikern. Ursprüng- lich klassisch ausgebildet bei Schülern von Francis Poulenc und Vladimir Horo- witz, studierte er intensiv bei Charles Mingus’ legendärem Pianisten Jaki Byard und schloss seine Stu- dien am Berklee College of Music in Boston und an der Manhat- tan School of Music in New York City mit Auszeichnungen ab. Er erhielt den Berklee Performance Award (1993 und 1994) ebenso wie den President’s Award der Manhattan School of Music (1995 und 1996). Der Pianist war Finalist beim Great American Jazz Piano Compe- tition, Gewinner im International Songwriting Competition in der Kategorie Jazz und gibt weltweit Konzerte bei Festivals wie dem Montreux Jazz Festival oder im Blue Note in New York. Er spielte in klassischen Konzertreihen und tourte in vielen Ländern, von Cuba über Indien bis Saudi Arabien. 16 CDs unter eigenem Namen, darunter die Erfolge Black Mud Sound, Scoop, Live! At Steinway Hall New York, Life is Beautiful, Heart & Soul, zahlreiche Preise und Kritikerlob zeugen von seiner ausgeprägten Schaffenskraft. Cornelius Claudio Kreusch ist auch der Gründer des weltweiten Aggregators und der digitalen Ver- triebs-platform MUSICJUSTMUSIC, die die international beach- tete Auszeichnung »100 Best Private Tech Companies in Europe« bekam. Bei uns ist er heute zum ersten Mal zu Gast. 8
Joo Kraus Joo Kraus ist aus der deutschen Musik- geschichte der letzten beiden Jahr- zehnte nicht wegzudenken. Einen exzel- lenten Namen konnte sich der Musiker mit dem Jazz-Award-prämierten Hip- Jazz-Projekt Tab Two machen. Aus- gestattet mit einer virtuellen Band war das Duo in den 90ern auf nahezu allen Festivals im In- und Ausland zu hören und erspielte sich in Europa, Amerika und Asien eine beachtliche Fange- meinde. Auf den Acid-Jazz, aber auch den späteren Hip-Hop und Drum’n’Bass hatte Tab Two einen großen Einfluss. Nach der Auf- lösung von Tab Two machte sich Joo Kraus schnell einen eigen- ständigen Namen als Trompeter und Komponist. Die Liste derer, die sich schon mit seinen Solis schmückten und seine Kompo- sitionen für eigene Projekte schätzen lernten ist lang, darunter Omar Sosa, BAP, Nana Mouskouri, Tina Turner, Xavier Naidoo, Pee Wee Ellis und Mezzoforte, verdeutlicht die Vielfältigkeit seiner Musikalität. Für sein mittlerweile fünftes Soloalbum Painting Pop erhielt er 2012 den ECHO Jazz als bester Trompeter. In der Kölner Philharmonie ist Joo Kraus zum ersten Mal zu hören. 9
Klaus Doldinger Klaus Doldinger wurde 1936 in Berlin geboren und verlebte seine Kindheit und Jugend in Berlin und Wien. In Düsseldorf absol- vierte er ab 1947 eine Ausbildung am Robert-Schumann-Kon- servatorium, wo er Klavier, Klarinette, Harmonielehre und Musik- theorie lernte. Ab 1952 spielte er bei den Feetwarmers, die sich dem Dixieland widmeten und drei Jahre später eine LP veröffent- lichten. Noch im gleichen Jahr stellte Doldinger mit Oskar’s Trio als 19-Jähriger seine erste eigene Formation auf die Beine. Klaus Doldinger begann 1958 das Studium der Musikwissenschaft, wurde Tonmeister und spielte nebenher in diversen Jazzgrup- pen. Seine erste USA-Tournee im Jahr 1960 führte zur Ehrenbür- gerschaft von New Orleans. Mit dem Klaus Doldinger Quartett tourte er durch die Schweiz, Italien und Frankreich. Das erste Album des Quartetts Jazz Made in Germany wurde 1962 von Siggi Loch produziert und in 20 Ländern veröffentlicht. Im Jahr darauf ging es zum ersten Mal nach Nordafrika und es gab erste Auf- träge für Werbefilme und Trickfilmproduktionen. Die folgenden Jahre tourte Klaus Doldinger durch Südamerika, er schrieb den ersten erfolgreichen Trailer zur Einführung des Farbfernsehens in 10
Deutschland und fand 1968 seine Heimat in München. Gleichzei- tig feierte er sein Debüt als Komponist eines Orchesterwerks und schrieb erste Filmmusiken. Mit der Gründung der Band Mother- hood ging er erneut auf die Suche nach der perfekten Jazzkon- stellation, die er 1971 schließlich mit Passport (in der damals ein junger Trommler namens Udo Lindenberg spielte) fand. 1973 kam Klaus Doldinger mit Second Passport erstmalig in die bundesdeutschen Charts. Zum 20-jährigen Bühnenjubiläum erschien der Meilenstein Doldinger’s Jubilee, und 1975 plazierte Passport das Album Cross Collateral in den US-Billboard-Charts. Passport wurde damit zu der deutschen Jazz-Institution. 1978 erhielt Klaus Doldinger das Bundesverdienstkreuz für »wich- tige und unüberhörbare Impulse, die er dem deutschen Kultur- leben gegeben hat und dafür, dass er international als ein Bot- schafter für Musik aus Deutschland akzeptiert worden ist«, so die Laudatio. Heute steht Klaus Doldinger jährlich 60 bis 80 Mal auf der Bühne. Weiterhin verwirklichte er in jüngerer Zeit sehr erfolg- reich Projekte, die Jazz mit sinfonischer Musik verbinden, etwa die von ihm komponierten Konzerte mit der Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, Orchesterwerke wie Jazzconcertino, Altokumu- lus und Cantilene for Saxo Tenor und die Umarbeitungen der Film- musiken zu Das Boot und Die Unendliche Geschichte zu Suiten sowie eine konzertante Version seines Tatort-Themas. In der Kölner Philharmonie war er zuletzt im Mai 2011 zu hören. 11
Klaus Doldingers Passport Schon nach den ersten Veröffentlichung von Passport 1971 nannte das renommierte Downbeat-Magazin Passport die »Antwort auf Weather Report«. Und als Cross Collateral als erstes deutsches Jazz-Album in die Billboard-Charts ging, war der Name Passport bereits selbst zu einer Referenz geworden, an der sich internatio- nale Jazz-Formationen messen lassen mussten. Zudem bestand Passport zu jedem Zeitpunkt aus hochtalentierten Musikern, die die Grenze zwischen Jazz, Rock und Weltmusik durchlässig werden ließen: Die aktuelle, schon 20 Jahre bestehende Foma- tion setzt sich zusammen aus wunderbaren Musikern wie Peter O’Mara (Gitarre), Ernst Stroer (Percussion), Patrick Scales (Bass), Biboul Darouiche (Percussion), Christian Lettner (Drums) und Michael Hornek (Keyboard), aber auch Musiker wie Udo Linden- berg (Drums), Curt Cress (Drums) und Wolfgang Schmid (Bass) waren schon dabei, um nur einige zu nennen. Passport war zuletzt im Mai 2011 in der Kölner Philharmonie zu Gast. 12
KölnMusik-Vorschau Oktober 15:00 Filmforum Not an Illusion New Sounds of Iran Regie: Torang Abedian KölnMusik gemeinsam mit DIWAN e. V., Iran 2009, 85 min Akademie der Künste der Welt und Die Regisseurin Torang Abedian wird Elbphilharmonie Konzerte Hamburg eine Einführung in den Film geben und anschließend mit dem Publikum FR diskutieren. 11 19:00 Karten an der Kinokasse Shahrokh Moshkin Ghalam & Barbad Project 17:00 Rana Shieh Kamancheh Filmforum Leila Bazeghi Ney Kiosk, a 33 year story Ramin Rahmi Gesang, Daf, Percussion Regie: Ala Mohseni Navid Mohsenipour Oboe USA / Iran 2012, 55 min Hamid Mohsenipour Percussion, Flöte Reza Mohsenipour Komposition, Der Regisseur Ala Mohseni wird eine Arrangements, Tar, Setar, Saz Einführung in den Film geben und Shahrokh Moshkin Ghalam Tanz anschließend mit dem Publikum diskutieren. Voyage en Perse Karten an der Kinokasse Gefördert durch das Kuratorium KölnMusik e. V. 19:00 21:00 Shanbehzadeh Ensemble Saeid Shanbehzadeh Gesang, Ney Mamak Khadem & Ensemble Anban, Percussion, Flöten Mamak Khadem Gesang, Daf Naghib Shanbehzadeh Percussion Sofia Lampropoulou Kanun Habib Meftah Boushehri Percussion Roozbeh Asadian Kamancheh, Begleitgesang Gefördert durch das Kuratorium Shahram Gholami Ûd KölnMusik e. V. Ioannis Plagianakos Bass Konstantinos Mertakis Percussion Gefördert durch das Kuratorium 21:00 KölnMusik e. V. Ajam Amin Ajami Gesang, Dotar, Oud Parham Ajami Gesang, Balaban, Sorna, Percussion SA Arash Fayyazi Gesang, 12 11:00 Streichinstrumente Nari-Man Drumcomputer, Percussion Zartosht Safari Ney, Gesang Tanzschule lindig.art Shohreh Khaatoon Keyboards, Per- Sufi-Tanz-Workshop mit cussion, Gesang Sharokh Moshkin Ghalam Gefördert durch das Kuratorium Der renommierte Tänzer Sharokh KölnMusik e. V. Moshkin Ghalam beherrscht den Sufi-Tanz virtuos und öffnet die Tür zur Musik und der Welt des Sufismus. 13
Ihr nächstes Abonnement-Konzert 23:00 Sa Nioosh Band Stadtgarten 02 November Soroosh Ghahramanloo Gesang, 20:00 Sitar Hamid Fathalizadeh Hamedani Daf, Carolin Widmann Violine Damam, Percussion Marie-Elisabeth Hecker Violoncello Arash Ardforoushan Gesang, Zwölf- Alexander Lonquich Klavier saitige Gitarre Bernd Alois Zimmermann Mostafa Mokhtarihizaji Synthesizer, Sonate für Violine und Klavier (1950) Klavier, Gesang Arash Ghahramanloo kalligrafische Robert Schumann Bühneneffekte Sonate für Violine und Klavier Nr. 1 a-Moll op. 105 (1851) Wolfgang Rihm Fremde Szene II (1982 – 83) SO für Violine, Violoncello und Klavier 13 11:00 Robert Schumann Trio für Violine, Violoncello und Klavier Nr. 3 g-Moll op. 110 (1851) Mohammad Reza Mortazavi Percussion Gefördert durch das Kuratorium Gefördert durch das Kuratorium KölnMusik e.V. KölnMusik e.V. Medienpartner: choices Portrait Carolin Widmann 1 12:00 Philharmonie für Einsteiger 2 Filmforum Sounds of Silence Dokumentarfilm, UK/D/Iran, 2006 Regie: Amir Hamz / Mark Lazarz Der Regisseur Amir Hamz wird eine Einführung in den Film geben und anschließend mit dem Publikum diskutieren. Karten an der Kinokasse 16:00 Pedram Derakhshani Ensemble Pedram Derakhshani Santur, Tombak, Gesang Bamdad Falahati Gesang Arjang Ataollahi Daf Kourosh Babaei Kamancheh Dara Daraee Bass Arash Pajand Percussion Mohammed Reza Tajbakhsh Klavier Gefördert durch das Kuratorium KölnMusik e. V. 14
Jan Garbarek Group Jan Garbarek sax Rainer Brüninghaus keyb Yuri Daniel b Trilok Gurtu perc, dr Donnerstag 07. November 2013 20:00 Jan Garbarek zählt zu den wichtigen zeitgenössischen Jazzmusikern in Europa und ist einer der herausragenden Vertreter der skandinavi- schen Jazz-Szene. Schon bei seinen vergangenen Konzerten in der Kölner Philharmonie hat er den Saal mit seinem Klangfarbenreichtum erfüllt.
Philharmonie-Hotline 0221 280 280 koelner-philharmonie.de Informationen & Tickets zu allen Konzerten in der Kölner Philharmonie! Kulturpartner der Kölner Philharmonie Redaktion: Sebastian Loelgen Corporate Design: hauser lacour kommunikationsgestaltung GmbH Herausgeber: KölnMusik GmbH Textnachweis: Der Text von Tom Fuchs Louwrens Langevoort ist ein Originalbeitrag für dieses Heft. Intendant der Kölner Philharmonie Fotonachweise: Nada Hakeem S. 8; und Geschäftsführer der Marc Lessing S. 9; Detlef Schäfer S. 7 KölnMusik GmbH Postfach 102163, 50461 Köln Gesamtherstellung: koelner-philharmonie.de adHOC Printproduktion GmbH
Donnerstag 24. Oktober 2013 20:00 Foto: Deutsche Grammophon/Mareike Foecking Eine außergewöhnliche musikalische Begegnung Hilary Hahn Violine Hauschka Klavier koelner-philharmonie.de 0221 280 280
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