Klaus Doldingers Passport feat. Johannes Tonio Kreusch Cornelius Claudio Kreusch Joo Kraus - Donnerstag 5. September 2013 20:00

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Philharmonie für Einsteiger 1

Klaus Doldingers Passport
feat.
Johannes Tonio Kreusch
Cornelius Claudio Kreusch
Joo Kraus
Donnerstag
5. September 2013
20:00
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Philharmonie für Einsteiger 1

Klaus Doldingers Passport
  Klaus Doldinger sax
  Peter O’Mara g
  Patric Scales b
  Michael Horneck keyb
  Christian Lettner dr
  Biboul Darouiche perc
  Ernst Stroer perc

feat.
Johannes Tonio Kreusch g
Cornelius Claudio Kreusch p
Joo Kraus tp

Donnerstag
5. September 2013
20:00

Pause gegen 20:55
Ende gegen 22:15
Klaus Doldingers Passport feat.
   Johannes Tonio Kreusch, Cornelius
     Claudio Kreusch und Joo Kraus

Sonntagabend, 20.15 Uhr, direkt nach der Tagesschau. Crimetime
in der ARD. Krimifreunde richten sich behaglich in ihren Ses-
seln ein, denn der Tatort verspricht spannende neunzig Minu-
ten Unterhaltung. Dass diese Sendung aus dem Programm des
Ersten nicht mehr wegzudenken ist, liegt neben den Stories an
der packenden Titelmelodie: eine fanfarenartige Sequenz, die
schnell in einen rasanten Funkrhythmus übergeht. Die Kommis-
sare kennt jeder, doch wer ist der Schöpfer dieses eingängigen
Motivs? Klaus Doldinger, Jazz-Saxophonist, Komponist und
Arrangeur, hat wie kaum ein Zweiter in der deutschen Musik-
und Medienlandschaft seine prägende Handschrift hinterlassen.
Alle Produktionen aufzuzählen, an denen Doldinger beteiligt war,
würde schnell den Rahmen sprengen. Wer die Kassenschla-
ger Das Boot oder Die unendliche Geschichte gesehen hat, weiß
jedoch, wovon die Rede ist: man spricht von Doldinger als siche-
rem Lieferanten für eindrucksvolle Filmmusik. Die Entscheidung,
Ende der Sechzigerjahre Filmmusik zu schreiben, hatte wenig zu
tun mit der Aufbruchstimmung des jungen deutschen Films und
geschah »eher zufällig«, wie Doldinger betont, als er auf diese
Anfangszeit angesprochen wird. »Ich habe über Bekannte eines
Tages Anfragen bekommen, ob ich nicht auch Lust hätte, Film-
musik zu schreiben, so lernte ich Volker Schlöndorff kennen,
dann Reinhard Hauff und Margarethe von Trotta, und es hat sich
alles im Schneeballverfahren entwickelt. Von dem Moment an,
wo man etwas gemacht hat, und damit Aufmerksamkeit erregt,
läuft so etwas dann von selbst.«

Darüber hinaus ist Klaus Doldinger natürlich in erster Linie
Musiker, Leiter der erfolgreichsten deutschen Jazzrock-Forma-
tion, Passport. »Mit Sicherheit«, so Doldinger, habe die stän-
dige Arbeit an Soundtracks im Laufe der Jahre auch die Stilis-
tik seiner Musik entscheidend geprägt und »natürlich auch den
musikalischen Horizont kolossal erweitert, wenn es darum ging,
Spannungsszenen oder emotionale Momente mit konkreten Bil-
dern und gesprochenen Texten musikalisch umzusetzen. Das

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ist und bleibt für mich eine Herausforderung, die einen auf ganz
andere Gedanken bringt, als wenn man nur an das Instrument
denkt. Früher war die Arbeit an Soundtracks natürlich sehr viel
umständlicher, man ging in eine Filmvorführung, oder man saß
am Schneidetisch, aber ich verfügte schon ganz früh über eine
Videokamera und habe mir damit die Filme vom Schneidetisch
aufgezeichnet.«

Fix im Aufspüren technischer Innovationen und musikalischer
Trends war er schon immer, der trotz seiner 77 Jahre erstaunlich
frisch wirkende Allroundmusiker. Parallel zu der Arbeit als Jazz-
saxophonist mit seinem Quartett hat Doldinger in den Sechzi-
gern auch Tanzmusik gemacht und durch den Kontakt mit dem
damaligen Plattenproduzenten Siggi Loch Zugang zu populäre-
ren Spielarten gefunden. »Von Siggi Loch kamen Anregungen,
wie ich mein musikalisches Spektrum möglichst breit gestalten
könnte«, erinnert sich Doldinger, »und so haben wir zusammen
sehr viel Blues- und Beatproduktionen gemacht, mit Bands aus
dem Hamburger ›Star Club‹ etwa, an denen ich als musikali-
scher Leiter beteiligt war. Aus dieser sehr frühen Berührung mit
dieser ganz andersartigen Musik kam bei mir plötzlich das Inte-
resse für Rhythm & Blues. Mitte der Sechziger wollte ich dann
selbst solche Musik spielen, und dann habe ich unter dem Pseu-
donym Paul Nero viele Platten mit unterschiedlichen Konzepten
eingespielt. Einmal haben wir Motown-Hits aufgenommen, dann
eine Latin-LP. Das war praktisch die Schule, die mich neben der
Zeit mit dem Jazzquartett dahin gebracht hat, eine Mischung zu
versuchen, die sowohl den Jazz wie auch den stark rhythmus-
betonten Aspekt der Musik einbringt, und die es mir gleichzeitig
gestattet, damit auf der Bühne zu stehen, ohne dabei rot werden
zu müssen. Daraus entstand Passport.«

Anfang der Siebziger gegründet, hat Passport bis heute ein
unverwechselbares Profil erhalten können, das vor allem aus den
Komponenten Jazz und Blues besteht, dazu mit einer kräftigen
Rockfärbung versehen. »Es war zunächst sehr schwer, überhaupt
geeignete Musiker zu finden, die in der Lage waren, das adäquat
zu spielen«, beschreibt Doldinger die Startschwierigkeiten, mit
denen er als Initiator von Passport zu kämpfen hatte. »Udo Lin-
denberg, unser erster Schlagzeuger, war damals weit und breit

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der einzige, der wirklich in dieses Konzept reinpasste, der sowohl
jazzig trommeln, als auch das, was ich an Rockeinflüssen von
einem Drummer erwartete, einbringen konnte. Ein Curt Cress war
dann später noch eine Stufe näher dran von dem, was ich mir
dachte, und lange Jahre war er dann so etwas wie mein musika-
lisches Sprachrohr.«

Es spricht für die Uneitelkeit des Bandleaders, dass er stets bereit
ist, das Rampenlicht mit anderen Kollegen zu teilen. Unverges-
sen die beiden »Jubilee«-Konzerte Mitte der Siebzigerjahre im
Gürzenich, in denen Doldinger den Saxophonisten Johnny Griffin
und den Pianisten Les McCann besonders herausstellte. Diesmal
mit dabei in der Kölner Philharmonie sind die Kreusch-Brüder
Cornelius (Piano) und Johannes Tonio (Akustik-Gitarre) sowie der
Jazztrompeter Joo Kraus.

Doldinger kann auf mittlerweile 33 Passport-Alben zurückbli-
cken, alljährlich erscheint eine neue Platte, die mit der Präzision
eines Uhrwerks geplant und produziert wird. Das Prozedere dabei
ist immer dasselbe: Fünf bis sechs Tage werden für die eigentli-
chen Aufnahmen anberaumt, die Abmischung dagegen dauert
drei Wochen. Im heimatlichen Icking bei München spart man
sich die Anfahrtszeit, und neueste Aufnahmetechnik erlaubt dem
rührigen Musiker eine quantitative Intensivierung seiner Arbeit.
Wo früher vielleicht mit Papier und Bleistift hantiert wurde, lässt
sich heute vieles auf dem Keyboard arrangieren. »Das Digitalver-
fahren bedeutet leichtere Verfügbarkeit gewisser Sounds«, räumt
Doldinger ein, »aber auch vor allem eine enorme Steigerung des
Potentials. Die Zeiten, in denen man unproduktiv im Studio her-
umgesessen hat, weil irgend etwas nicht funktionierte oder man
endlos lange brauchte, um die einfachste Einstellung hinzukrie-
gen, sind wohl endgültig passé.«

Es spricht für die Experimentierfreude und Vielseitigkeit des
Saxophonisten, stets ein offenes Ohr für die gängigen Sounds
der kurzlebigen Musiktrends zu haben. So finden sich auf den
Alben Zitate aus der jeweils aktuellen Musikszene, die Doldinger
wohldosiert seinem Soundkonzept hinzufügt. »Ich nehme das
auf, was ich höre und picke mir heraus, was mir gefällt«, erläu-
tert Doldinger seine Arbeitsweise, »und oft stelle ich dann mit

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Freuden fest: ›Menschenskinder, das haben wir ja in den Siebzi-
gern auch schon mal so ähnlich gemacht!‹ Neben seiner Studio-
arbeit findet Doldinger immer noch genügend Zeit für Konzerte.
Aus gutem Grund, denn er »will zeigen, hier gibt es Musiker,
die spielen sogar die Musik, die sie auf Platte aufgenommen
haben, noch richtig auf der Bühne. Die meisten Produkte dieser
Art heute sind ja im Studio nach langer Bastelarbeit entstanden,
und es macht für mich schon einen großen Unterschied aus, ob
da lebendige Musik passiert, oder ob nur im Studio gezaubert
wurde, was auch gute Resultate erzeugen kann. Letztlich aber
erscheint mir als ein vom Jazz kommender Musiker wichtig, die
Musik lebendig auf der Bühne spielen zu können.«

Doldinger bevorzugt nach wie vor, trotz aller technischen Mög-
lichkeiten, den reinen Klang auf dem Instrument, bei ihm gibt es
keinen gefilterten Saxophonsound: »Ich versuche meinen Klang
möglichst unverfälscht zu erhalten. Ich denke, wenn man schon
über einen guten Sound verfügt, sollte man ihn auch nicht bear-
beiten. Das hängt natürlich auch mit der Auswahl der Stücke
zusammen, die man als Instrumentalist gestaltet. Letztendlich
ergibt sich, was einen selbst charakterisiert, aus dem ständigen
Umgang mit der Materie und mit der Umsetzung seiner eigenen
musikalischen Gedanken. Und da spielt bei mir natürlich das
Konzept eine Rolle. Das, was ich komponiert habe im Laufe der
Jahre, das lässt sich im Grunde genommen von mir als Musiker
gar nicht mehr trennen. Ich finde, seine eigene Sache zu erarbei-
ten, darin liegt auch eine große Chance für jeden Musiker.«

Etwas Sorge bereitet Doldinger die Ausbildung des Jazznach-
wuchses in Deutschland. Er, der schon als Kind noch mit der gan-
zen Jazztradition in Berührung gekommen ist, und dem die Ent-
wicklung zum Jazzmusiker seiner Eigeninitiative überlassen war,
bedauert die stilistische Einseitigkeit so manches jungen Kolle-
gen: »Ich habe den Einstieg über den traditionellen Jazz gehabt,
auch über den Blues, ein sehr gesunder Vorgang, an dem man
selber auch wachsen konnte, während die Jungen heute an den
Jazzschulen bereits mit John Coltrane und relativ modernen Jazz
beginnen. Und daran, finde ich jedenfalls, krankt das ganze Sys-
tem, die traditionellen Wurzeln des Jazz gehen doch völlig ver-
loren. Das Kuriose daran ist, dass die Großmeister des Modernen

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Jazz, Coltrane etwa, auch ursprünglich in einer Rhythm & Blues
Band angefangen haben. Wenn man sie nun schon zitiert, sollte
man dies wissen. Auch heute finde ich es unverzichtbar, sich auf
bestimmte Wurzeln zu besinnen, und nicht erst anno 1964 in den
Jazz einzusteigen, denn bis dahin gab’s ja schon mehrere Deka-
den interessanter Musik. Die jungen Musiker lassen sich so viel-
leicht eine Menge entgehen.«

                                                     Tom Fuchs

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Biographien

      Johannes Tonio
         Kreusch

Johannes Tonio Kreusch studierte
am Salzburger Mozarteum und an der
New Yorker Juilliard School. Seit sei-
nem Solo-Debüt in der Carnegie Hall
im Jahr 1996 führten ihn Konzertreisen
als Solist und Kammermusiker in viele
Städte Europas, der USA, des Fernen
Ostens und Lateinamerikas. Durch
seine intensive Zusammenarbeit mit
Komponisten unserer Zeit entstanden zahlreiche neue Werke für
Gitarre. Er arbeitet immer wieder mit renommierten Musikern aus
den Bereichen Klassik und improvisierter Musik zusammen, wie
beispielsweise mit Markus Stockhausen, seinem Bruder Corne-
lius Claudio Kreusch oder Gitarrenkollegen wie u. a. Andy York,
Badi Assad, Pavel Steidl und Antigoni Goni.

Johannes Tonio Kreusch hat zahlreiche erfolgreiche CD- und
Rundfunkaufnahmen produziert. Seine Aufnahmen umfassen
nicht nur das Standardrepertoire von der Lautenmusik Johann
Sebastian Bachs bis zu den Etüden von Heitor Villa-Lobos, son-
dern auch Ersteinspielungen von zeitgenössischer Musik und
eigene Kompositionen. Die französische Musikzeitung Classica
Répertoire kürte seine CD-Einspielung der Villa-Lobos-Etüden
mit dem »10 de Répertoire«-Preis.

Neben seiner Konzerttätigkeit gibt Johannes Tonio Kreusch
Seminare und Meisterkurse im In- und Ausland. Er ist Autor zahl-
reicher gitarrenpädagogischer Veröffentlichungen und künstle-
rischer Leiter der internationalen Gitarrenfestivals in Hersbruck
und Wertingen und kuratiert zusammen mit Cornelius Claudio
Kreusch die Konzertreihe Ottobrunner Konzerte bei München. In
der Kölner Philharmonie ist er zum ersten Mal zu Gast.

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Cornelius Claudio
                                  Kreusch

                         Der Jazz-Pianist und Komponist Corne-
                         lius Claudio Kreusch arbeitete bereits
                         mit Herbie Hancock, Bobby McFerrin,
                         Salif Keïta, Kenny Garrett, Bobby Wat-
                         son, Greb Osby und vielen anderen
                         bedeutenden Jazz Musikern. Ursprüng-
                         lich klassisch ausgebildet bei Schülern
                         von Francis Poulenc und Vladimir Horo-
                         witz, studierte er intensiv bei Charles
Mingus’ legendärem Pianisten Jaki Byard und schloss seine Stu-
dien am Berklee College of Music in Boston und an der Manhat-
tan School of Music in New York City mit Auszeichnungen ab. Er
erhielt den Berklee Performance Award (1993 und 1994) ebenso
wie den President’s Award der Manhattan School of Music (1995
und 1996).

Der Pianist war Finalist beim Great American Jazz Piano Compe-
tition, Gewinner im International Songwriting Competition in der
Kategorie Jazz und gibt weltweit Konzerte bei Festivals wie dem
Montreux Jazz Festival oder im Blue Note in New York. Er spielte
in klassischen Konzertreihen und tourte in vielen Ländern, von
Cuba über Indien bis Saudi Arabien.

16 CDs unter eigenem Namen, darunter die Erfolge Black Mud
Sound, Scoop, Live! At Steinway Hall New York, Life is Beautiful,
Heart & Soul, zahlreiche Preise und Kritikerlob zeugen von seiner
ausgeprägten Schaffenskraft. Cornelius Claudio Kreusch ist auch
der Gründer des weltweiten Aggregators und der digitalen Ver-
triebs-platform MUSICJUSTMUSIC, die die international beach-
tete Auszeichnung »100 Best Private Tech Companies in Europe«
bekam. Bei uns ist er heute zum ersten Mal zu Gast.

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Joo Kraus
Joo Kraus ist aus der deutschen Musik-
geschichte der letzten beiden Jahr-
zehnte nicht wegzudenken. Einen exzel-
lenten Namen konnte sich der Musiker
mit dem Jazz-Award-prämierten Hip-
Jazz-Projekt Tab Two machen. Aus-
gestattet mit einer virtuellen Band war
das Duo in den 90ern auf nahezu allen
Festivals im In- und Ausland zu hören
und erspielte sich in Europa, Amerika
und Asien eine beachtliche Fange-
meinde. Auf den Acid-Jazz, aber auch den späteren Hip-Hop und
Drum’n’Bass hatte Tab Two einen großen Einfluss. Nach der Auf-
lösung von Tab Two machte sich Joo Kraus schnell einen eigen-
ständigen Namen als Trompeter und Komponist. Die Liste derer,
die sich schon mit seinen Solis schmückten und seine Kompo-
sitionen für eigene Projekte schätzen lernten ist lang, darunter
Omar Sosa, BAP, Nana Mouskouri, Tina Turner, Xavier Naidoo,
Pee Wee Ellis und Mezzoforte, verdeutlicht die Vielfältigkeit seiner
Musikalität. Für sein mittlerweile fünftes Soloalbum Painting Pop
erhielt er 2012 den ECHO Jazz als bester Trompeter. In der Kölner
Philharmonie ist Joo Kraus zum ersten Mal zu hören.

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Klaus Doldinger
Klaus Doldinger wurde 1936 in Berlin geboren und verlebte seine
Kindheit und Jugend in Berlin und Wien. In Düsseldorf absol-
vierte er ab 1947 eine Ausbildung am Robert-Schumann-Kon-
servatorium, wo er Klavier, Klarinette, Harmonielehre und Musik-
theorie lernte. Ab 1952 spielte er bei den Feetwarmers, die sich
dem Dixieland widmeten und drei Jahre später eine LP veröffent-
lichten. Noch im gleichen Jahr stellte Doldinger mit Oskar’s Trio
als 19-Jähriger seine erste eigene Formation auf die Beine. Klaus
Doldinger begann 1958 das Studium der Musikwissenschaft,
wurde Tonmeister und spielte nebenher in diversen Jazzgrup-
pen. Seine erste USA-Tournee im Jahr 1960 führte zur Ehrenbür-
gerschaft von New Orleans. Mit dem Klaus Doldinger Quartett
tourte er durch die Schweiz, Italien und Frankreich. Das erste
Album des Quartetts Jazz Made in Germany wurde 1962 von Siggi
Loch produziert und in 20 Ländern veröffentlicht. Im Jahr darauf
ging es zum ersten Mal nach Nordafrika und es gab erste Auf-
träge für Werbefilme und Trickfilmproduktionen. Die folgenden
Jahre tourte Klaus Doldinger durch Südamerika, er schrieb den
ersten erfolgreichen Trailer zur Einführung des Farbfernsehens in

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Deutschland und fand 1968 seine Heimat in München. Gleichzei-
tig feierte er sein Debüt als Komponist eines Orchesterwerks und
schrieb erste Filmmusiken. Mit der Gründung der Band Mother-
hood ging er erneut auf die Suche nach der perfekten Jazzkon-
stellation, die er 1971 schließlich mit Passport (in der damals ein
junger Trommler namens Udo Lindenberg spielte) fand.

1973 kam Klaus Doldinger mit Second Passport erstmalig in die
bundesdeutschen Charts. Zum 20-jährigen Bühnenjubiläum
erschien der Meilenstein Doldinger’s Jubilee, und 1975 plazierte
Passport das Album Cross Collateral in den US-Billboard-Charts.
Passport wurde damit zu der deutschen Jazz-Institution.

1978 erhielt Klaus Doldinger das Bundesverdienstkreuz für »wich-
tige und unüberhörbare Impulse, die er dem deutschen Kultur-
leben gegeben hat und dafür, dass er international als ein Bot-
schafter für Musik aus Deutschland akzeptiert worden ist«, so die
Laudatio. Heute steht Klaus Doldinger jährlich 60 bis 80 Mal auf
der Bühne. Weiterhin verwirklichte er in jüngerer Zeit sehr erfolg-
reich Projekte, die Jazz mit sinfonischer Musik verbinden, etwa
die von ihm komponierten Konzerte mit der Staatsphilharmonie
Rheinland-Pfalz, Orchesterwerke wie Jazzconcertino, Altokumu-
lus und Cantilene for Saxo Tenor und die Umarbeitungen der Film-
musiken zu Das Boot und Die Unendliche Geschichte zu Suiten
sowie eine konzertante Version seines Tatort-Themas.

In der Kölner Philharmonie war er zuletzt im Mai 2011 zu hören.

                                11
Klaus Doldingers Passport
Schon nach den ersten Veröffentlichung von Passport 1971 nannte
das renommierte Downbeat-Magazin Passport die »Antwort auf
Weather Report«. Und als Cross Collateral als erstes deutsches
Jazz-Album in die Billboard-Charts ging, war der Name Passport
bereits selbst zu einer Referenz geworden, an der sich internatio-
nale Jazz-Formationen messen lassen mussten. Zudem bestand
Passport zu jedem Zeitpunkt aus hochtalentierten Musikern,
die die Grenze zwischen Jazz, Rock und Weltmusik durchlässig
werden ließen: Die aktuelle, schon 20 Jahre bestehende Foma-
tion setzt sich zusammen aus wunderbaren Musikern wie Peter
O’Mara (Gitarre), Ernst Stroer (Percussion), Patrick Scales (Bass),
Biboul Darouiche (Percussion), Christian Lettner (Drums) und
Michael Hornek (Keyboard), aber auch Musiker wie Udo Linden-
berg (Drums), Curt Cress (Drums) und Wolfgang Schmid (Bass)
waren schon dabei, um nur einige zu nennen. Passport war
zuletzt im Mai 2011 in der Kölner Philharmonie zu Gast.

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KölnMusik-Vorschau

           Oktober                                                 15:00
                                                                Filmforum
                                                Not an Illusion
New Sounds of Iran
                                                Regie: Torang Abedian
KölnMusik gemeinsam mit DIWAN e. V.,            Iran 2009, 85 min
Akademie der Künste der Welt und
                                                Die Regisseurin Torang Abedian wird
Elbphilharmonie Konzerte Hamburg
                                                eine Einführung in den Film geben
                                                und anschließend mit dem Publikum
                   FR                           diskutieren.
                  11
                  19:00
                                                Karten an der Kinokasse

Shahrokh Moshkin Ghalam &
Barbad Project                                                     17:00
  Rana Shieh Kamancheh                                          Filmforum
  Leila Bazeghi Ney
                                                Kiosk, a 33 year story
  Ramin Rahmi Gesang, Daf, Percussion
                                                Regie: Ala Mohseni
  Navid Mohsenipour Oboe
                                                USA / Iran 2012, 55 min
  Hamid Mohsenipour Percussion, Flöte
	Reza Mohsenipour Komposition,                 Der Regisseur Ala Mohseni wird eine
  Arrangements, Tar, Setar, Saz                 Einführung in den Film geben und
  Shahrokh Moshkin Ghalam Tanz                  anschließend mit dem Publikum
                                                diskutieren.
Voyage en Perse
                                                Karten an der Kinokasse
Gefördert durch das Kuratorium
KölnMusik e. V.

                                                                  19:00
                  21:00                         Shanbehzadeh Ensemble
                                                	Saeid Shanbehzadeh Gesang, Ney
Mamak Khadem & Ensemble
                                                  Anban, Percussion, Flöten
  Mamak Khadem Gesang, Daf
                                                  Naghib Shanbehzadeh Percussion
  Sofia Lampropoulou Kanun
                                                  Habib Meftah Boushehri Percussion
	Roozbeh Asadian Kamancheh,
  Begleitgesang                                 Gefördert durch das Kuratorium
  Shahram Gholami Ûd                            KölnMusik e. V.
  Ioannis Plagianakos Bass
  Konstantinos Mertakis Percussion
Gefördert durch das Kuratorium                                    21:00
KölnMusik e. V.
                                                Ajam
                                                  Amin Ajami Gesang, Dotar, Oud
                                                	Parham Ajami Gesang, Balaban,
                                                  Sorna, Percussion
                   SA                           	Arash Fayyazi Gesang,
                  12
                  11:00
                                                  Streichinstrumente
                                                  Nari-Man Drumcomputer, Percussion
                                                  Zartosht Safari Ney, Gesang
           Tanzschule lindig.art
                                                	Shohreh Khaatoon Keyboards, Per-
Sufi-Tanz-Workshop mit                            cussion, Gesang
Sharokh Moshkin Ghalam
                                                Gefördert durch das Kuratorium
Der renommierte Tänzer Sharokh                  KölnMusik e. V.
Moshkin Ghalam beherrscht den
Sufi-Tanz virtuos und öffnet die Tür zur
Musik und der Welt des Sufismus.

                                           13
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                                             Abonnement-Konzert

                 23:00                                          Sa
Nioosh Band
              Stadtgarten
                                                               02
                                                             November
	Soroosh Ghahramanloo Gesang,
                                                               20:00
  Sitar
	Hamid Fathalizadeh Hamedani Daf,           Carolin Widmann Violine
  Damam, Percussion                          Marie-Elisabeth Hecker Violoncello
	Arash Ardforoushan Gesang, Zwölf-          Alexander Lonquich Klavier
  saitige Gitarre
                                             Bernd Alois Zimmermann
	Mostafa Mokhtarihizaji Synthesizer,
                                             Sonate für Violine und Klavier (1950)
  Klavier, Gesang
	Arash Ghahramanloo kalligrafische          Robert Schumann
  Bühneneffekte                              Sonate für Violine und Klavier Nr. 1
                                             a-Moll op. 105 (1851)
                                             Wolfgang Rihm
                                             Fremde Szene II (1982 – 83)
                 SO                          für Violine, Violoncello und Klavier
                13
                11:00
                                             Robert Schumann
                                             Trio für Violine, Violoncello und Klavier
                                             Nr. 3 g-Moll op. 110 (1851)
Mohammad Reza Mortazavi Percussion
                                             Gefördert durch das Kuratorium
Gefördert durch das Kuratorium
                                             KölnMusik e.V.
KölnMusik e.V.
                                             Medienpartner: choices
                                                	Portrait Carolin Widmann 1
                 12:00                            Philharmonie für Einsteiger 2
              Filmforum
Sounds of Silence
Dokumentarfilm, UK/D/Iran, 2006
Regie: Amir Hamz / Mark Lazarz
Der Regisseur Amir Hamz wird eine
Einführung in den Film geben und
anschließend mit dem Publikum
diskutieren.
Karten an der Kinokasse

                16:00
Pedram Derakhshani Ensemble
	Pedram Derakhshani Santur, Tombak,
  Gesang
  Bamdad Falahati Gesang
  Arjang Ataollahi Daf
  Kourosh Babaei Kamancheh
  Dara Daraee Bass
  Arash Pajand Percussion
  Mohammed Reza Tajbakhsh Klavier
Gefördert durch das Kuratorium
KölnMusik e. V.

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Jan Garbarek Group
 Jan Garbarek sax
 Rainer Brüninghaus keyb
 Yuri Daniel b
 Trilok Gurtu perc, dr

Donnerstag
07. November 2013
20:00

Jan Garbarek zählt zu den wichtigen zeitgenössischen Jazzmusikern
in Europa und ist einer der herausragenden Vertreter der skandinavi-
schen Jazz-Szene. Schon bei seinen vergangenen Konzerten in der
Kölner Philharmonie hat er den Saal mit seinem Klangfarbenreichtum
erfüllt.
Philharmonie-Hotline 0221 280 280
­koelner-­philharmonie.de
 Informationen & Tickets zu allen Konzerten
 in der Kölner ­Philharmonie!

Kulturpartner der Kölner Philharmonie

                                        Redaktion: Sebastian Loelgen
                                        Corporate Design: hauser lacour
                                        kommunikationsgestaltung GmbH
Herausgeber: KölnMusik GmbH             Textnachweis: Der Text von Tom Fuchs
Louwrens Langevoort                     ist ein Original­­­beitrag für dieses Heft.
Intendant der Kölner Philharmonie       Fotonachweise: Nada Hakeem S. 8;
und Geschäftsführer der                 Marc Lessing S. 9; Detlef Schäfer S. 7
KölnMusik GmbH
Postfach 102163, 50461 Köln             Gesamtherstellung:
­koelner-­philharmonie.de               adHOC ­Printproduktion GmbH
Donnerstag
                                             24. Oktober 2013
                                             20:00
Foto: Deutsche Grammophon/Mareike Foecking

                                             Eine außergewöhnliche musikalische Begegnung

                                             Hilary Hahn                       Violine

                                             Hauschka                          Klavier

                                                     koelner-philharmonie.de
                                                     0221 280 280
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