Klimaanpassung in der Stadt Bremen - Was wird zur Bewältigung der Folgen des Klimawandels getan - Fachtag, 15. September 2022 Stefan Wittig ...

Fachtag, 15. September 2022

 Klimaanpassung in der Stadt Bremen –
Was wird zur Bewältigung der Folgen des
          Klimawandels getan

               Stefan Wittig
    Kommunaler Klimaanpassungsmanager

Klimaanpassungsstrategie Bremen/Bremerhaven

 Klimafolgen-/Betroffenheitsanalyse
 gemeinsame Entwicklung zur Festlegung von Zuständigkeiten
 Zielkatalog mit 19 Zielen
 insg. 29 Schlüsselmaßnahmen: 10 für die Stadtgemeinde
  Bremen
 Strategie vom bremischen Senat 2018 beschlossen

                                                          www.klimaanpassung.bremen.de

Klimawandelbetroffenheit
An welche Klimaveränderungen muss Bremen sich anpassen?

                       weitere Information: DWD (2018) – Begleitstudie zur Klimaanpassungsstrategie
                       (https://www.klimaanpassung.bremen.de/sixcms/media.php/13/Wetter%20und%20Kli
                       ma%20im%20Land%20Bremen_WEB.pdf)

Klimafolgen: Übersterblichkeit durch Hitze

Hitze führt zu einer statistisch
sichtbaren Übersterblichkeit:

 insgesamt sind mindestens 7.500
  Todesfälle auf die außergewöhnlich
  hohe Hitze in den Jahren 2018 und
  2019 zurückzuführen
  (Quelle: Prognos AG 2022)

Klimafolgen: Extremwetterschäden in Deutschland seit 2018
 seit 2000 sind in Deutschland jährlich im Schnitt mindestens 6,6 Mrd. € an Schäden
  entstanden
 Summe der betrachtete Schadensereignisse durch Extremwetter in den Jahren
  2018-2021 über 80 Mrd. €
 Schäden entstand dabei durch klimawandelbedingte Extremwetterereignisse
 indirekte Schäden entlang der
  Wertschöpfungsketten
 hohe Kosten durch hitzebedingte
  Produktionsausfälle in Industrie
  und Gewerbe

                                              Übersicht über die Zusammensetzung der Gesamtschäden der Hitze-
                                              und Dürresommer 2018 und 2019 (Mrd. €)(Quelle: Prognos AG 2022)

Web-Portal Klimaanpassung:
      Daten-/Kartengrundlagen für Klimawandelbetroffenheit
Klimainformationssystem Bremen:
https://www.klimaanpassung.bremen.de/gis-
klimainfos-20821

 umfangreiche Daten-/Kartengrundlagen für
  Betroffenheit vorhanden

 Datengrundlage wird kontinuierlich ergänzt und
  aktualisiert

 Interpretationshilfen und Beratungsleistungen
  werden entwickelt

Kommunales Klimaanpassungsmanagement

Schlüsselmaßnahme HB 9
Umsetzungsmanagement                                                   Über Anpassungs-
                                                                          möglichkeiten
 Unterstützung und Umsetzung der                                      austauschen, über
  Klimaanpassungsmaßnahmen                                           Aktivitäten informieren

 Begleitung und Monitoring der Maßnahmenumsetzung
 Vermittlung von Handlungswissen
 Mainstreaming der Klimaanpassungsbelange in
  gesamtstädtische Planungs- und Strategieprozesse     Strategie
                                                     fortschreiben
 Koordinierung ressortübergreifender
                                                         (2023)
  Klimaanpassungsbelange und Netzwerkarbeit                                 Schnittstellen und
                                                                           Unterstützungsbedarf
                                                                               identifizieren

Schlüsselmaßnahme HB 1
Auskunfts- und Informationssystem Starkregenvorsorge (AIS)

 Datengrundlagen zu Überflutungsgefahren und Anpassungspotenzialen
  für städtische Planungsprozesse
 Unterstützung Risikomanagement und wassersensiblen
  Stadtentwicklung
Starkregen-Vorsorgeportal (www.starkregen.bremen.de)
 Grundstückseigentümer*innen über Überflutungsgefahren informieren:
  Eigenvorsorge stärken                                                Foto: hanseWasser Bremen

 Detailauskunft und kostenlose Vor-Ort-Beratung
  (hanseWasser Bremen)

Schlüsselmaßnahme HB 2 und HB 4
Überflutungsvorsorge bei Kanalerneuerungsprojekten und
Intensivierung des naturnahen Umgangs mit
Regenwasser

 Erhalt des natürlichen Gebietswasserhaushalts
 Bewirtschaftung und Rückhalt von Niederschlagswasser bei
  Starkregenereignissen an der Oberfläche
 wassersensible Oberflächengestaltung und Stadtentwicklung
 Konzeptentwicklung und Kooperation im KLAS-Projekt mit
  hanseWasser und ASV: Pilotprojekte umgesetzt
 Beiplan zum Flächennutzungsplan; Merkblatt für eine
  wassersensible Stadt- und Freiraumgestaltung
                                                              Bildquelle: MUST Städtebau

Schlüsselmaßnahme HB 3
Klimaangepasste Gestaltung und Unterhaltung von Gewässern

Erhöhung der Klimaresilienz von Still- und Fließgewässern
 naturnahe Fließgewässerentwicklung: Maßnahmen im Kontext
  europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL)
 Pflege und Entwicklung der Parkgewässer: Projekt KlimPark –
  Handlungskonzept zum klimaangepassten Management von
  Park- und urbanen Kleingewässern in Bremen

                                                                Bildquelle: pixabay

Schlüsselmaßnahme HB 5
Strategie zur Dach- und Freiflächenbegrünung

Stärkere Durchgrünung im Stadtgebiet, Schaffung naturnaher
Bereiche im urbanen Raum, Verbesserung Mikroklima und
Starkregenvorsorge
 Informations- und Beratungsangebote: Bremer Umwelt
  Beratung – Öffentlichkeitsarbeit
 Förderrichtlinie für Begrünung von Dächern im Bestand
 Begrünungsortsgesetz Bremen bei Neubau und wesentlichen
  Änderungen
 Gründachkataster Bremen (https://gruendach.bremen.de)

Schlüsselmaßnahme HB 6
Handlungskonzept Stadtbäume

Handlungsfelder für Klimaanpassung
(https://www.bauumwelt.bremen.de/umwelt/parks-
gruenflaechen/handlungskonzept-stadtbaeume-1267302)
 Erhöhung des Baumanteils – Neupflanzungen
 Auswahl zukunftsfähiger Baumarten: Klimabaumliste Bremen
 Baumstandorte als Retentionsflächen: z.B. Baumrigolen,
  Tiefbeete
 Erarbeitung eines Bewässerungsmanagementkonzeptes für
  Stadtbäume                                                 Foto: Stefan Wittig

Schlüsselmaßnahme HB 7

                                                                  Bildquelle: Kreiszeitung
Trinkwasserbereitstellung an Hitzetagen

Bereitstellung von kostenlosem Trinkwasser im öffentlichen Raum
 Zugang zu sauberem Trinkwasser für vulnerable
  Bevölkerungsgruppen
 10 Trinkwasserspender bzw. Trinkwasserbrunnen sind
  realisiert
 Prüfung weiterer Aufstellungsorte
 Informationskampagne für schutzbedürftige
  Bevölkerungsgruppen: Der Hitzeknigge – Tipps für das richtige
  Verhalten bei Hitze

Schlüsselmaßnahme HB 8
Klimaanpassungscheck für städtebauliche Planungsprozesse:
Leitfaden

  frühzeitige und systematische Berücksichtigung der
   Klimaanpassung
  Orientierungshilfe für die Einschätzung der
   Klimaanpassungsbedarfe bei der Durchführung von
   Bauleitplanverfahren
  Entscheidungshilfe zur Beurteilung der gesetzlichen
   Abwägungsanforderungen und des Handlungsbedarfs
  Informationsgrundlage für konkrete Festsetzungen und
   Darstellungen von Planungshinweisen in Bauleitpläne
                                                          Download:
                                                                 MUST Städtebau für KLAS-Projekt
                                                          https://www.klimaanpassung.bremen.de/sixcms
                                                          /media.php/13/20220221_Leitfaden-
                                                          Klimaanpassungscheck_formular.pdf

Starkniederschläge
 Planungshinweise für
 Gewerbegebiete

 Retention von Regenwasser auf
  blau-grünen Dächern
 Fassadenbegrünung
 helle Oberflächen
 Notwasserwege
 Kühlung durch Wasserbecken
 Regenwasserversickerung (Muden-
  Rigolen-Systeme)
 temporäre Retentionsflächen

                                    aus: StEP Klima KONKRET, SenStadtUm Berlin 2016

Entwicklungsstrategie „Zukunftsweisende Wirtschaftsstandorte“
Klimaschutz, Klimaanpassung und Biodiversität im Rahmen des GEP 2030 der Stadt
Bremen
Themen: Naturflächen für Biodiversität und Klimaresilienz
Maßnahmen:
 Erhalt und Entwicklung von Grün- und Wasserflächen:
  Grünflächen als Beitrag zum Mikroklima nutzen
 Regenwasserbewirtschaftung:
  Oberflächenversiegelung reduzieren
 Fassaden und Gründächer: Gründächer, helle Fassadenanstriche
  und Sonnenschutzelement nutzen
 Aufenthaltsqualitäten verbessern

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!

                           Stefan Wittig
                       Freie Hansestadt Bremen
Die Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und
                              Wohnungsbau
 Referat 20 „Umweltinnovationen & Anpassung an den Klimawandel“
               E-Mail: stefan.wittig@umwelt.bremen.de
                        Tel.: +49 421 361-42622