Kreuzweg-Spaziergang in der Karwoche und zu Ostern
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Kreuzweg-Spaziergang in der Karwoche und zu Ostern Herzlich Willkommen! – zum Kreuzweg-Spaziergang in Melsungen, Kirch- hof, Kehrenbach, Obermelsungen, Röhrenfurth oder Schwarzenberg! Du kannst diesen Weg alleine, zu zweit, mit deiner Familie, und vor allem gerne mit Kindern gehen! Dieser Spaziergang ist eine persönliche Andacht für dich, der dich auf Kar- freitag und Ostern vorbereiten möchte. Du gehst einen Weg, den du dir selbst aussuchst – am besten durch die Natur, z.B. auf Feldwegen oder durch ein Waldstück. Die 1. Station ist an der Kirche, die 2. bis 6. Station kannst du frei auf dei- nem Spaziergang als Haltepunkte wählen. Die letzte (7.) Station ist bei dir zu Hause (Aktion: „Ostergarten gestalten“) Die zeitliche Dauer richtet sich nach deiner Wegstrecke. Empfehlung: mindestens 45 Minuten Spaziergang einplanen und für die Aktion zu Hause noch einmal 15 Minuten. 1
Mitnehmen für den Weg: • ca. 20-30 cm Bindfaden pro Person (Wolle oder Paketband) • einen Beutel/Tasche/Rucksack (für ein- zusammelnde Objekte) • eine Fotokamera (z.B. Smartphone) zum Festhalten der Erlebnisse • Ansonsten: persönliche Verpflegung Für die Aktion zu Hause („Ostergarten gestalten“) kannst du gerne schon folgende Materialien bereitlegen: • eine Schale oder tiefen Teller (oder einen Platz im Garten auf dem Boden) • Erde, Moos • einen kleinen Blumentopf • ein Teelicht und Streichhölzer Hinweis: Wenn jede/r auf dem Kreuzwegspaziergang die Materialien aus den Aufga- ben sammelt (Blumen, Gräser, Zweige, Steine), kann jede/r zu Hause einen eigenen Ostergarten gestalten. Los geht’s! Gott segne dich auf dem Weg! 2
1. Station: An der Kirche Eine/r liest vor. Wir wollen uns heute an das Leben Jesu erinnern. An verschiedenen Stationen werden wir uns auf Ostern vorbereiten. Es ist ein gemeinsamer Weg, ein Gottesdienst zu Fuß. Mit Singen, Beten, Aktionen und Geschichten. Beginne deinen Weg mit einem Gebet: „Guter Gott, gehe mit mir auf diesen Weg! Du weißt, wie gerade oder steinig er ist. Begleite mich mit deinem Segen. Amen.“ Aufgabe „Sammeln“ • Jede/r von euch sammelt auf der ersten Wegstrecke zwei Blumen, Blätter oder Grashalme. • Du brauchst die zwei Blumen, Blätter oder Grashalme an der nächsten Station. • Lauf etwa 10 Minuten. Bleib dann an einem schönen Ort stehen. 3
2. Station: Am helllichten Tag: Der Einzug in Jerusalem Stellt euch in einen kleinen Kreis. Eine/r liest: Die Menschen freuen sich. Jesus kommt! Er reitet auf einem Esel. Viele Menschen kommen zusammen. Sie schmücken die Straßen und jubeln. Sie legen Palmzweige und Kleidung auf die Straße. Bald sieht es aus wie ein schöner Teppich. Sie winken mit Palmzweigen und rufen: „Wir haben Großartiges mit Jesus erlebt.“ „Er redet so wunderbar! „Er führt uns zu Gott.“ Quizfrage Was rufen die Menschen, als sie Jesus sehen, und was bedeutet es? 1. „Juchheissassa!“ → Das bedeutet: „Jetzt geht`s los!“ 2. „Halleluja!“ → Das bedeutet: „Lobet den Herrn!“ 3. „Hosianna!” → Das bedeutet: „Hilf doch!“ 4
Aufgabe „Was gibt dir gerade Grund zur Freude und zur Dankbarkeit?“ Leg deine Blumen, Blätter oder Gras- halme im Kreis auf den Boden und sage, worüber du dich freust oder wo- für du dankbar bist Zum Abschluss: • Mach ein Foto von deinen Blumen, Blättern oder Grashalmen. Nächste Wegstrecke • Sammle nun auf der nächsten Wegstrecke mehrere kleine Zweige. Vielleicht findet ihr auch abgeschnittene Zweige am Wegesrand. • Steck sie ein, du brauchst sie für zu Hause. • Lauf mindestens 5 Minuten. Bleib dann an einem dunkleren Ort stehen, wo Steine zu finden sind. 5
3. Station: Eine finstere Nacht: Die Verhaf- tung Stellt euch in einen kleinen Kreis. Eine/r liest: Es ist tiefe, finstere Nacht geworden. Nicht nur drau- ßen, auch in den Herzen. Auch Jesus hat Angst. Denn nicht alle Menschen jubeln ihm zu... Er weiß, was kommt. Und er kann nicht mehr. Er hat keine Kraft. Deshalb bittet er seine Freunde, die Jünger, mit ihm wach zu bleiben und zu be- ten. Jesus betet zu Gott: „Vater im Himmel, ich kann nicht mehr. Ich brauche deine Hilfe. Alles soll geschehen, wie du es willst, nicht wie ich es wünsche...!“ Die Verhaftung Nach seinem Gebet kommt Jesus gestärkt zu den Jün- gern zurück. Sie sind einge- schlafen. Das macht Jesus ganz traurig. Er ist ent- täuscht, dass sie ihm in sei- ner schweren Stunde nicht beistehen. Und dann passiert es: Jesus wird noch in dieser Nacht verraten, gefangen genom- men und abgeführt. 6
Aufgabe „Steine der Angst“ Auch wir haben manchmal Angst. Aber wir dürfen alle Ängste vor Gott bringen. Das wollen wir jetzt gemeinsam tun. Findest du in der Umgebung ein paar Steine? Deine Sorgen oder Ängste kannst du nun laut - oder leise in Gedanken - aussprechen. Lege dazu an diesem Ort einen Stein ab. Jede/r legt einen Stein ab und sagt etwas dazu. Gebet Den Kehrvers können alle zusammen sprechen: [Alle sprechen:] „Gott hält mich in seinen Händen.“ Eine/r liest das Gebet: Manchmal habe ich Angst. Ich bin ganz allein. Wer ist da, der mich tröstet? [Alle sprechen:] „Gott hält mich in seinen Händen.“ 7
Manchmal bin ich sehr traurig. Oft weiß ich nicht, warum. Wer ist da, der mich in den Arm nimmt? [Alle sprechen:] „Gott hält mich in seinen Händen.“ Manchmal habe ich das Gefühl, dass niemand mich leiden mag. Oft mag ich mich selbst nicht. Wer ist da, der mich verstehen will? [Alle sprechen:] „Gott hält mich in seinen Händen.“ Manchmal traue ich mich nicht, den Mund aufzumachen. Ich habe nicht den Mut, das Richtige zu sagen. Wer ist da, der mir hilft? [Alle sprechen:] „Gott hält mich in seinen Händen.“ Manchmal habe ich Angst vor dem Sterben. Ich versuche, mir das vorzu- stellen. Wer ist da, der mich in dieser Angst begleitet? [Alle sprechen:] „Gott hält mich in seinen Händen.“ Gott ist für mich da. Er hat mich lieb. Amen. Nächste Wegstrecke • Sammle nun auf der nächsten Wegstrecke zwei 20-30 cm lange Zweige • Du brauchst sie an der übernächsten Station. • Lauf mindestens 5 Minuten. 8
4. Station: Ein dunkler Tag: Das Verhör Stellt euch in einen kleinen Kreis. Eine/r liest: Jesus wird nun vor Gericht gestellt. Aber Pontius Pilatus findet ihn un- schuldig. Doch die Menge ruft laut: „Kreuzige ihn.“ Immer lauter werden sie. Das ist zu viel. Sie sind zu laut. Pilatus muss handeln und befiehlt mit schlechtem Gewissen: „Weg mit ihm und kreuzigt ihn!“ Jesus wird gefesselt. Ihm wird eine Dornenkrone aufgesetzt und ein Man- tel angezogen. Die Soldaten verhöhnen Jesus und rufen: „Hoch lebe der König der Ju- den!“ Sie schlagen ihn mit einem Stock auf den Kopf und spucken ihn an. 9
Aufgabe: „Nachdenken“ Denk mal über folgende Fragen nach: • „Wie gehst du mit anderen Menschen um?“ • „Tust du auch manchmal anderen weh und beschimpfst jemand anderen?“ Sei einen Moment still und denke darüber nach. Nächste Wegstrecke • Jede/r laufe danach für sich schweigend weiter. • Wenn du möchtest, tausche deine Gedanken nach etwa 5 Minu- ten auf der nächsten Wegstrecke miteinander aus. 10
5. Station: Am Tag wird`s Nacht: Die Kreuzi- gung Bleibe an einem Ort mit einer Erhöhung stehen. Als Jesus am Berg Golgatha an- kommt, werden ihm die Kleider weggerissen. Das Volk steht da und schaut zu. Jesus wird ans Kreuz genagelt. Darüber ein Schild: „Jesus aus Nazareth, König der Juden.“ Sie lachen. Plötzlich wird es dunkel. Mitten am Tag! Jesus ruft: „Vater, ich gebe mein Leben in deine Hände!“ Mit diesen Worten stirbt er. Aufgabe: „Kreuz binden“ Hole die gesammelten Zweige heraus. Oder suche spätestens jetzt zwei Zweige. Binde daraus ein etwa 20 bis 30 cm großes Kreuz mit deinem mitgenom- menen Bindfaden. Lege das Kreuz auf den Boden oder lehne es an eine Erhö- hung. Stellt euch in einen Kreis. Lies, wie die Geschichte weitergeht. 11
„Dein Wille geschehe“ - so hatte Jesus zu Gott im Garten Gethsemane ge- betet, erinnerst du dich? Er fühlte sich bei Gott geborgen. Und nun war die Stunde seines Todes da. Vielleicht bist du auch zur Zeit manchmal traurig. Da hilft es, wenn man mit Worten beten kann, die alle Christinnen und Christen der Welt ken- nen. Es ist ein Gebet, das Jesus seinen Jüngern - und damit auch uns - ge- geben hat: das Vaterunser. Vaterunser beten Falte die Hände und bete (gemeinsam): „Vater unser im Himmel. Geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Un- ser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.“ Mach ein Foto von deinem Kreuz / euren Kreuzen. Nimm das Kreuz mit nach Hause. Nächste Wegstrecke • Begib dich auf den Rückweg nach Hause. • Die nächste Station ist die letzte vor eurem Zuhause. 12
6. Station: Wann wird es wieder hell? Die Grablegung Stellt euch in einen kleinen Kreis. Eine/r liest: Die Freunde legen Jesus in ein Felsengrab und verschließen den Eingang mit einem großen Stein. Nun kann es Sabbat werden, das ist der freie Tag der Juden. Ruhe kehrt ein. Traurig gehen die Jüngerinnen und Jünger nach Hause. Auch wir gehen nun wieder langsam nach Hause. Wir wissen schon, dass mit dem Tode Jesu nicht alles vorbei war. Wir wis- sen, dass wir Ostern feiern werden... Das Kreuz ist für uns nicht nur ein Zeichen der Trauer und des Leidens, sondern auch ein Zeichen der Freude und der Hoffnung. Denn Jesus ist mitten unter uns. Aufgabe: „Großen Stein mitnehmen“ • Als Zeichen dafür, dass Jesus gestorben ist und begraben wurde, sammle auf der letzten Wegstrecke einen großen, flachen Stein. • Dieser Stein erinnert an den Stein, der das Grab von Jesus ver- schlossen hat. • Gehe nun nach Hause. 13
7. Station: Ostergarten gestalten Suche dir zu Hause einen geeigneten Ort, am besten draußen, wo du einen Ostergarten gestaltest. Vielleicht hast du schon vor deinem Kreuzweg-Spaziergang die Materialien bereitgestellt. Du brauchst jetzt: • eine Schale oder tiefen Teller (oder einen Platz im Garten auf dem Boden) • Erde, Moos • einen kleinen Blumentopf als Höhlengrab • ein Teelicht und Streichhölzer Dazu lege das, was du auf dem Spazier- gang gesammelt hast: • Blumen/Blätter/Grashalme. • Zweige, Steine • den großen, flachen Stein und • das entstandene Holzkreuz. Wenn du nun den Ostergarten gestaltest, erinnerst du dich noch einmal an den hinter dir liegenden Weg. Aufgabe: „Schritt-für-Schritt-Anleitung: Ostergarten ge- stalten“ Wie das Kind in der Krippe an Weihnachten anzeigt, dass eine göttliche Zeit auf der Erde angebrochen ist, so steht auch die „Osterkrippe" mit dem beiseite gerollten Stein für etwas völlig Neues: Jesus steht von den Toten auf! Ein neues Leben beginnt. Das Leben mit Gott wird immer siegen! 14
1. Erde Als Zeichen für den Weg, den Jesus mit seinen Freunden gegangen ist und für die vielen erlebten Geschichten auf diesem Weg, fülle jetzt Erde in deine Schale, Gefäß, Teller oder auf den Boden. Bedecke sie gerne mit etwas Moos. 2. Zweige Als Zeichen für die Palmzweige steck deine kleinen Zweige in den entstehen- den Ostergarten. 3. Steine Als Zeichen, dass wir unsere Angst vor Gott bringen können und Gott all diese Sorgen und Ängste hört, lege in den Ostergarten einige kleine Steine. 4. Holzkreuz Als Zeichen dafür, dass Jesus am Kreuz für uns gestorben ist, stecke das gebun- dene Holzkreuz in den Ostergarten. 5. Großer, flacher Stein (Grabstein) Als Zeichen, dass Jesus gestorben ist und be- graben wurde, lege einen Blumentopf als Höh- lengrab in den Ostergarten und verschließ das Grab mit einem großen, flachen Stein. 15
6. Licht Als Zeichen für unsere Hoffnung stell ein Teelicht in deinen Ostergar- ten und zünde es jetzt an. Halte einen Moment lang Stille und sprich dieses Gebet: „Jesus, danke, dass du für mich gestorben bist, damit ich leben kann. Du bist bei mir, egal, wie es mir geht! Dafür danke ich dir! Jesus, sei mein Licht! In jedem Augenblick: in den hellen und dunklen Stunden meines Lebens! Amen.“ 7. Segen Nun beende deinen Kreuzweg-Spaziergang mit einem Segen. Stellt euch dazu im Kreis auf. Eine/r von euch spricht es vor und macht die Bewegungen vor. Die anderen sprechen nach und machen die Bewegungen dazu. Gott, du bist innen Arme vor der Brust kreuzen und außen Arme zur Seite strecken und um mich herum. einmal drehen Du gibst meinen Beinen festen Stand. fest auftreten Dein Segen hält mich geborgen in dei- ner Hand. Hände zu einer Schale formen Amen. 16
Nachwort: „Ostern – der Stein ist weggerollt, das Grab ist leer – Jesus lebt!“ An Ostern lade ich dich ein, die Auferstehung von Jesus zu feiern und den großen, flachen Stein von deiner Osterkrippe beiseite zu rollen...! Ich hoffe, der Kreuzweg-Spaziergang hat dich bereichert! Im Namen der Kirchengemeinden Melsungen, Kirchhof, Kehrenbach, Obermelsungen, Röhrenfurth und Schwarzenberg wünsche ich dir Gottes Segen in der Karwoche und frohe Ostern! Bleib behütet! Pfarrer Henning Meinecke 17
Fotos: „Oster(vor-)freude teilen“ Mach zum Abschluss ein Foto von deinem Ostergarten. Und wenn du magst, teile deine geschossenen Bilder mit anderen! Überflute deine sozialen Netzwerke mit der guten Nachricht, die Hoffnung gibt: Jesus ist gestorben und auferstanden! Teile mit den geschossenen Bildern deine Oster(vor-)Freude, deine Sor- gen, deine Gedanken und Fragen: • Über deine Sozialen Kanäle, Messengerdienste • Mit den Hashtags (auf Instagram, Facebook): #ostergarten #kreuzwegspaziergang #osterfreudeteilen #dekanatmelsungen • Gerne an Pfarrer Henning Meinecke: @meineglaubensecke (Instagram) pfarramt.roehrenfurth@ekkw.de 18
Quellen: Dieser Kreuzwegspaziergang und die Mehrzahl der Bilder basiert auf dem Actionbound „Kreuzweg mit Familien“ von Katrin Rouwen. Er stammt aus dem Buch „Actionbound“, das im Herbst 2021 erscheinen wird.1 1K. Müller/ K. Rouwen, "Actionbound. Smartphone-Abendteuer in der Praxis mit Kindern und Jugendlichen. Alle Grundlagen inklusive 10 fertige Bounds", Buch+Musik, Stuttgart 2021. 19
„Christus spricht: Ich lebe, und ihr sollt auch leben.“ Johannes-Evangelium 14,19 Dieses Heftchen kannst du auch „mobil“ auf deinem Smartphone mitnehmen. Einfach QR-Code abscannen! 20
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