Gottesdienst in Breuningsweiler / Schelmenholz; 31.1.2021; Letzter So. n. Epiphanias

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Pfarrer Dr. Karl Braungart

Gottesdienst in Breuningsweiler / Schelmenholz; 31.1.2021; Letzter So. n.
Epiphanias
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Vorspiel
Lied: EG 56 „Weil Gott in tiefster Nacht erschienen“
Kehrvers: Weil Gott in tiefster Nacht erschienen,
kann unsre Nacht nicht traurig sein!
1.Der immer schon uns nahe war,
stellt sich als Mensch den Menschen dar.
Weil Gott in tiefster Nacht erschienen,
kann unsre Nacht nicht traurig sein!

 Bist du der eignen Rätsel müd?
2.

Es kommt, der alles kennt und sieht!
Weil Gott in tiefster Nacht erschienen,
kann unsre Nacht nicht traurig sein!

 Er sieht dein Leben unverhüllt,
3.

zeigt dir zugleich dein neues Bild.
Weil Gott in tiefster Nacht erschienen,
kann unsre Nacht nicht traurig sein!
4.Nimm an des Christus Freundlichkeit,
trag seinen Frieden in die Zeit!
Weil Gott in tiefster Nacht erschienen,
kann unsre Nacht nicht traurig sein!

 Schreckt dich der Menschen Widerstand,
5.

bleib ihnen dennoch zugewandt!
Weil Gott in tiefster Nacht erschienen,
kann unsre Nacht nicht endlos sein!

Votum: Wir beginnen diesen Gottesdienst im Namen Gottes, des Vaters und des Sohnes
und des Heiligen Geistes.
           AMEN
Pers. Gruß: Herzl. Willkommen; letzter Sonntag nach Epiphanias geht es darum wie sich
Jesus uns Menschen zeigt, von seiner menschlichen und seiner göttliche Seite her.
Wochenspruch: "Über dir geht auf der Herr, und seine Herrlichkeit erscheint über dir."
Jes.60,2

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EG 714 Psalm 27
Der Herr ist mein Licht und mein Heil;
     vor wem sollte ich mich fürchten?
Der Herr ist meines Lebens Kraft;
     vor wem sollte mir grauen?
Eines bitte ich vom Herrn, das hätte ich gerne:
     dass ich im Hause des Herrn bleiben könne mein Leben lang,
zu schauen die schönen Gottesdienste des Herrn
     und seinen Tempel zu betrachten.
Denn er deckt mich in seiner Hütte zur bösen Zeit,
er birgt mich im Schutz seines Zeltes
     und erhöht mich auf einen Felsen.
Herr, höre meine Stimme, wenn ich rufe;
     sei mir gnädig und erhöre mich!
Mein Herz hält dir vor dein Wort:
»Ihr sollt mein Antlitz suchen.«
     Darum suche ich auch, Herr, dein Antlitz.
Verbirg dein Antlitz nicht vor mir,
     verstoße nicht im Zorn deinen Knecht!
Denn du bist meine Hilfe; verlass mich nicht
     und tu die Hand nicht von mir ab, Gott, mein Heil!
Denn mein Vater und meine Mutter verlassen mich,
     aber der Herr nimmt mich auf.
Ich glaube aber doch, dass ich sehen werde
     die Güte des Herrn im Lande der Lebendigen.
Harre des Herrn!
     Sei getrost und unverzagt und harre des Herrn!
                                                                  Psalm 27,1.4.5.7-10.13-14
           EHR SEI DEM VATER UND ...

Gebet
Guter Gott,
Du wirst oft mit dem leuchtenden Morgenstern verglichen,
der aufgeht und das Dunkel vertreibt.
Leuchte jetzt hell in diesem Gottesdienst!
Leuchte in unsere Herzen und erfülle uns.
Deine Liebe ist ein warmes Licht.

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Das bitten wir dich durch Jesus Christus unseren Bruder.
Amen.
Stilles Gebet

Schriftlesung: 2. Mose 34, 29-35
29 Als nun Mose vom Berge Sinai herabstieg, hatte er die zwei Tafeln des Gesetzes in
seiner Hand und wusste nicht, dass die Haut seines Angesichts glänzte, weil er mit Gott
geredet hatte. 30 Als aber Aaron und alle Israeliten sahen, dass die Haut seines
Angesichts glänzte, fürchteten sie sich, ihm zu nahen. 31 Da rief sie Mose, und sie
wandten sich wieder zu ihm, Aaron und alle Obersten der Gemeinde, und er redete mit
ihnen. 32 Danach nahten sich ihm auch alle Israeliten. Und er gebot ihnen alles, was der
HERR mit ihm geredet hatte auf dem Berge Sinai. 33 Und als er dies alles mit ihnen
geredet hatte, legte er eine Decke auf sein Angesicht. 34 Und wenn er hineinging vor den
HERRN, mit ihm zu reden, tat er die Decke ab, bis er wieder herausging. Und wenn er
herauskam und zu den Israeliten redete, was ihm geboten war, 35 sahen die Israeliten,
wie die Haut seines Angesichts glänzte. Dann tat er die Decke auf sein Angesicht, bis er
wieder hineinging, mit ihm zu reden.
Lied: EG 67 „Herr Christ, der einig Gotts Sohn“
1. Herr Christ, der einig Gotts Sohn,
Vaters in Ewigkeit,
aus seim Herzen entsprossen,
gleichwie geschrieben steht,
er ist der Morgensterne,
sein Glänzen streckt er ferne
vor andern Sternen klar;

2. für uns ein Mensch geboren
im letzten Teil der Zeit,
dass wir nicht wärn verloren
vor Gott in Ewigkeit,
den Tod für uns zerbrochen,
den Himmel aufgeschlossen,
das Leben wiederbracht:

3. lass uns in deiner Liebe
und Kenntnis nehmen zu,
dass wir am Glauben bleiben,
dir dienen im Geist so,
dass wir hier mögen schmecken
dein Süßigkeit im Herzen

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und dürsten stets nach dir.

4. Du Schöpfer aller Dinge,
du väterliche Kraft,
regierst von End zu Ende
kräftig aus eigner Macht.
Das Herz uns zu dir wende
und kehr ab unsre Sinne,
dass sie nicht irrn von dir.

5. Ertöt uns durch dein Güte,
erweck uns durch dein Gnad.
Den alten Menschen kränke,
dass der neu’ leben mag
und hier auf dieser Erden
den Sinn und alls Begehren
und G’danken hab zu dir.

Predigt über 2.Petr. 1,16-19

Liebe Gemeinde,
"Ea war einmal..." , so fangen immer die Märchen an. Und die meisten von uns hören gern
Märchen, Fabeln oder Fantasie Geschichten bis zu Science Fiction. Die Älteren werden
vielleicht widersprechen und sagen, dass man früher viel mehr erzählt hat, aber heute..... .
Trotzdem: schaut euch Harry Potter an, oder "Der Herr der Ringe", das sind moderne
Märchen. Je technisierter alles wird, desto mehr braucht man auch die Gegenwelt der
Fantasie, um im Gleichgewicht zu bleiben.
Was hat das nun mit dem Predigttext zu tun? Folgendes: Sind vielleicht auch die
Geschichten um Jesus Märchen? Sind die Berichte in den Evangelien etwa auch
sagenhafte Überlieferungen? Könnte es nicht sein, dass der ganze christliche Glaube
nichts weiter ist als das Für-Wahr-Halten von "ausgeklügelten Fabeln"?
      Text 2.Petr. 1,16-19
16 Denn wir sind nicht ausgeklügelten Fabeln gefolgt, als wir euch kundgetan haben die
Kraft und das Kommen unseres Herrn Jesus Christus; sondern wir haben seine
Herrlichkeit selber gesehen.
 17 Denn er empfing von Gott, dem Vater, Ehre und Preis durch eine Stimme, die zu ihm
kam von der großen Herrlichkeit: Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe.
 18 Und diese Stimme haben wir gehört vom Himmel kommen, als wir mit ihm waren auf
dem heiligen Berge.
 19 Umso fester haben wir das prophetische Wort, und ihr tut gut daran, dass ihr darauf
achtet als auf ein Licht, das da scheint an einem dunklen Ort, bis der Tag anbreche und
der Morgenstern aufgehe in euren Herzen.

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Der Petrusbrief ist wohl einer der jüngsten Briefe der Bibel (120 n.Chr.- Verfasser nicht
Petrus, sondern ein Schüler – nimmt Autorität des Petrus in Anspruch – war damals üblich
– sagt Dinge, die er von Petrus hat)
, und man merkt da schon eine Entwicklung drin. Da haben sich alle möglichen Lehren
verbreitet, vor allem der Zweifel und die Interpretationen. Wie sieht es denn jetzt aus mit
dem Reich Gottes und der Wiederkunft, und dem Frieden auf Erden. Das sind doch alles
keine realen Dinge. Das muss man ganz anders verstehen, irgendwie spirituell, aber
wirklich real war das doch nicht. Vielleicht war es ja auch die Fantasie der Jünger. Fabeln
einer frustrierten Anhängerschaft. Es reicht doch aus , wenn man irgendwie den Funken
des Göttlichen spürt.
Ich bin sicher, dass viele von uns so manchmal ihre Schwierigkeiten haben mit den
unglaublichen Dingen, die von Jesus überliefert sind: Wasser in Wein verwandeln, Kranke
durch ein Wort heilen, sogar Tote erwecken. Das ging den frühen Christen nicht anders. Je
weiter die Zeit fortschritt, desto mehr verblasste die unmittelbare Erinnerung an den
Menschen Jesus.

Hier meldet sich Petrus als Weggefährte Jesu und Augenzeuge der Ereignisse zu Wort.
"Wir haben seine Herrlichkeit selber gesehen", schreibt er. Die Geschichten um Jesus, die
Berichte über ihn sind keine Märchen. Ich, Petrus, war dabei. Was euch im Rückblick
märchenhaft erscheint, haben wir, seine Freunde und Begleiter, miterlebt und können es
bezeugen.

So wie Petrus haben auch die anderen Frauen und Männer, die Jesus persönlich
begegnet sind, ihre Erlebnisse weitergesagt. Sie haben es immer wieder geschildert, wie
es ihnen ergangen ist in der Gesellschaft dieses Jesus aus Nazareth. Sie hatten es
miterlebt - manche vom ersten Zusammentreffen bis zum bitteren Ende in Jerusalem, und
weiter bis zum Erscheinen des Auferstandenen in ihrer Mitte.
Liebe Gemeinde, wenn das anders gewesen wäre, meint ihr, dass sich dann das
Christentum so ausgebreitet hätte bis auf den heutigen Tag. Ich glaube nicht, dass
Märchen oder Fantasiegeschichten so krisenfest sind im alltäglichen Leben.
Und Petrus hat noch seinen Trumpf in der Hand. Er kann sagen: ich habe es selber
gesehen. Wir waren doch nicht blind und nicht taub. Wir haben doch die Stimme vom

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Himmel gehört: "Das ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe." Wir waren doch
mit auf dem Berg, und wir haben Jesus gesehen, als den Christus im Licht.

Dort auf diesem Berg ist den Jüngern deutlich geworden, dass in Jesus Gott selbst bei
ihnen war, dass durch ihn Gott selbst redete und handelte. Diese Gewissheit gab ihnen
Sicherheit und Kraft am Glauben, selbst in Anfechtung, Verfolgung und Märtyrertod. Ein
Märchen hätte ihnen solche Kraft nicht geben können. Selbsterfundene Phantasien
zerplatzen da wie Seifenblasen.
Wir sind ja die Nachfolger der ersten Jünger, die das alles miterlebt haben. Aber wir haben
es halt nicht selber miterlebt, sondern nur vermittelt bekommen. Was sagt uns nun Petrus
in seinem Brief?
"Darum glauben wir umso fester der Botschaft, die von den Propheten verkündet wurde.
Ihr tut gut daran, sie ernst zu nehmen. Sie ist wie eine Lampe, die in der Dunkelheit
brennt, bis der Tag anbricht und das Licht des Morgensterns eure Herzen hell macht."
Wenn die Zeiten um einen herum unsicher und manchmal auch dunkel sind, ist es gut,
wenn man eine Lampe, ein Licht hat. Das ist sehr viel wert. Das Evangelium von Jesus
Christus, im Neuen Testament überliefert und in der Kirche gepredigt, kann mir wie ein
Licht helfen, mich im Dunklen zurecht zu finden.
Manchmal kann dieses Licht ja auch nicht richtig leuchten, im Streit, in der Gewalt und in
der Lieblosigkeit und wenn wir gar nicht mehr nach Gottes Willen fragen. Tragen wir das
Licht der Hoffnung noch in uns, wenn wirtschaftliche Sorgen und Ängste uns bedrücken.
Im Gleichnis vom Vierlei Acker beschreibt Jesus, wie leicht die Sorgen, der Reichtum und
das Luxusleben den aufkeimenden Glauben ersticken.

Es lohnt sich aber auch, dieses Licht Gottes, die Botschaft Jesu, in uns zu bewahren.
Menschen sind in Notzeiten von Gottes Wort getröstet worden. In dunklen Stunden hat
das Licht neue Hoffnung ausstrahlen lassen. In unsicheren Zeiten hat das Licht Gottes
immer wieder Orientierung und Lebenssinn gegeben. Ihr tut gut daran, dass ihr es
behütet wie ein Kerzenlicht, welches in einem dunklen Ort scheint, bis der Tag anbricht
und der Morgenstern in euren Herzen aufgeht.
Der Morgenstern ist kein kleines Licht. Er ist ein großes Licht, das das Ende der Nacht
ankündigt und sie langsam vertreibt. Deswegen ist das auch ein schönes Bild, wenn der
Morgenstern im Herzen aufgeht. Die Angst und die Depressionen, die Pandemie und
Probleme, der Hass und die Gewalt weichen und das Herz strahlt. Das ist kein Märchen

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und keine Phantasie. Die Weihnachtszeit ist mit dem heutigen Sonntag zu Ende. Noch
einmal erstrahlt der Stern der Geburt Jesu. Aber dieses Licht brennt auch weiter. Auch
dann, wenn das Leben an seine Grenzen kommt. Dann spiegelt sich das Licht im noch
helleren Licht der Auferstehung am Ostermorgen.
Amen
Stille

FÜRBITTENGEBET
Lebendiger Gott,
Licht lässt du aufscheinen in dieser Welt.
Wie sehr sehnen wir uns danach.
Wie dringend braucht es deine Schöpfung.
Wie abhängig ist die Welt von deinem Licht.

Wir bitten dich um Licht
in den Herzen und Köpfen der Mächtigen,
damit Besonnenheit ihre Entscheidungen bestimmt,
damit Klugheit ihr Handeln regiert,
damit Weisheit ihre Worte lenkt.
Um dein Licht, Lebendiger,
bitten wir dich.
Erhöre uns

Wir bitten dich um Licht
in den Kliniken und an den Betten der Sterbenden,
damit die Pflegenden gesund bleiben,
damit Kranken genesen,
damit Lebensmut die Schatten des Todes vertreibt
und Trost die Trauernden erreicht.
Um dein Licht, Lebendiger,
bitten wir dich.
Erhöre uns.

Wir bitten dich um Licht
an den Orten des Grauens und der Angst,
an den Orten der Zerstörung,

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an den Orten des Aufbruchs und der Hoffnung,
damit dein Leben einkehrt.
Wir bitten dich um Licht
in deiner Gemeinde,
in den Herzen aller,
die dir, Lebendiger, vertrauen.
Um dein Licht und deine Liebe,
bitten wir dich.
Durch Jesus Christus lass es aufscheinen –
heute und alle Tage.
Amen.                                                                (nach VELKD,
Wochengebet)

Vaterunser

Vater unser im Himmel!
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme,
dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich
und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.

Lied: NL 162 Kanon „In Christus hat sich der Himmel geerdet“

In Christus hat sich der Himmel geerdet, Gnade fand Grund, sie pflanzte sich ein. Der
Glaube erblühte. Gott spricht: Ihr werdet himmlisches Wort in Menschenschrift sein.
Ostinato: Hat der Himmel sich geerdet, hat der Himmel sich geerdet! In Christus …

En Christ le ciel a pris pied sur la terre, grâce semée et enracinée, la foi naît et fleurit. Dieu
confie sa Parole vivante à l'humanité.

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Ostinato: Ciel a pris pied sur la terre, ciel a pris pied sur la terre. En Christ le …

Text: Ilona Schmitz-Jeromin 2015; französisch: Christian Kempf 2017. Melodie: Martin Peter 2015.
© Texte: Strube, München. © Melodie: beim Urheber

Segen

Der Herr segne Euch und behüte Euch.
Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über Euch und sei Euch gnädig.
Der Herr erhebe sein Angesicht auf Euch und gebe Euch Frieden. Amen

Nachspiel

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