Lehrplanrichtlinien für die Berufsschule Fachklassen Friseur/Friseurin Unterrichtsfächer: Betriebsorganisation und Kundenmanagement

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BAYERISCHES STAATSMINISTERIUM FÜR UNTERRICHT UND KULTUS

Lehrplanrichtlinien für die Berufsschule

Fachklassen Friseur/Friseurin

Unterrichtsfächer: Betriebsorganisation und Kundenmanagement
                   Pflege und Gestaltung
                   Formgebung und Farbveränderung

Jahrgangsstufen 10 bis 12

Juni 2008
Die Lehrplanrichtlinien wurden mit Verfügung vom 02.07.2008 (AZ VII.3-5S9414P20-1-6.65521)
für verbindlich erklärt und gelten mit Beginn des Schuljahres 2008/2009.

Herausgeber:
Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung, Schellingstr. 155, 80797 München,
Telefon 089 2170-2211, Telefax 089 2170-2215
Internet: www.isb.bayern.de

Herstellung und Vertrieb:
Offsetdruckerei + Verlag Alfred Hintermaier, Inh. Bernhard Hintermaier,
Nailastr. 5, 81737 München, Telefon 089 6242970, Telefax 089 6518910
E-Mail: shop@hintermaier-druck.de
Inhaltsverzeichnis                                     Friseur/-in

INHALTSVERZEICHNIS
EINFÜHRUNG                                              SEITE

1   Bildungs- und Erziehungsauftrag der Berufsschule         1
2   Ordnungsmittel und Stundentafeln
3   Leitgedanken für den Unterricht an Berufsschulen
4   Verbindlichkeit der Lehrplanrichtlinien
5   Übersicht über die Fächer und Lernfelder
6   Berufsbezogene Vorbemerkungen

LEHRPLANRICHTLINIEN

Jahrgangsstufe 10
Betriebsorganisation und Kundenmanagement
Pflege und Gestaltung
Formgebung und Farbveränderung

Jahrgangsstufe 11
Pflege und Gestaltung
Formgebung und Farbveränderung

Jahrgangsstufe 12
Betriebsorganisation und Kundenmanagement
Pflege und Gestaltung
Formgebung und Farbveränderung

ANHANG:

Mitglieder der Lehrplankommission
Verordnung über die Berufsausbildung
Einführung                                                                 Friseur/-in

EINFÜHRUNG
1 Bildungs- und Erziehungsauftrag der Berufsschule
   Die Berufsschule hat gemäß Art. 11 BayEUG die Aufgabe, den Schülerinnen und
   Schülern berufliche und allgemein bildende Lerninhalte unter besonderer Berück-
   sichtigung der Anforderungen der Berufsausbildung zu vermitteln. Die Berufs-
   schule und die Ausbildungsbetriebe erfüllen dabei in der dualen Berufsausbildung
   einen gemeinsamen Bildungsauftrag.

   Die Aufgabe der Berufsschule konkretisiert sich in den Zielen,
   – eine Berufsfähigkeit zu vermitteln, die Fachkompetenz mit allgemeinen Fä-
       higkeiten humaner und sozialer Art verbindet,
   – berufliche Flexibilität zur Bewältigung der sich wandelnden Anforderungen in
       Arbeitswelt und Gesellschaft auch im Hinblick auf das Zusammenwachsen
       Europas zu entwickeln,
   – die Bereitschaft zur beruflichen Fort- und Weiterbildung zu wecken,
   – die Fähigkeit und Bereitschaft zu fördern, bei der individuellen Lebensgestal-
       tung und im öffentlichen Leben verantwortungsbewusst zu handeln.

   Zur Erreichung dieser Ziele muss die Berufsschule
   – den Unterricht an einer für ihre Aufgabe spezifischen Pädagogik ausrichten,
       die Handlungsorientierung betont,
   – unter Berücksichtigung notwendiger beruflicher Spezialisierung berufs- und
       berufsfeldübergreifende Qualifikationen vermitteln,
   – ein differenziertes und flexibles Bildungsangebot gewährleisten, um unter-
       schiedlichen Fähigkeiten und Begabungen sowie den jeweiligen Erfordernis-
       sen der Arbeitswelt und der Gesellschaft gerecht zu werden,
   – auf die mit Berufsausübung und privater Lebensführung verbundenen Um-
       weltbedrohungen und Unfallgefahren hinweisen und Möglichkeiten zu ihrer
       Vermeidung bzw. Verminderung aufzeigen.

   Die Berufsschule soll darüber hinaus im allgemein bildenden Unterricht und so-
   weit es im Rahmen berufsbezogenen Unterrichts möglich ist, auf die Kernfragen
   unserer Zeit eingehen, wie
    – Arbeit und Arbeitslosigkeit,
    – friedliches Zusammenleben von Menschen, Völkern und Kulturen in einer
       Welt unter Wahrung ihrer jeweiligen kulturellen Identität,
    – Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen sowie
    – Gewährleistung der Menschenrechte.

                                                                              Seite 1
Friseur/-in                                                                                     Einführung

2 Ordnungsmittel und Stundentafeln
      Ordnungsmittel

      Den Lehrplanrichtlinien1 liegen der Rahmenlehrplan für den Ausbildungsberuf Fri-
      seur/Friseurin – Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 10.04.2008 – und die
      Verordnung über die Berufsausbildung zum Friseur/zur Friseurin vom 21. Mai
      2008 (BGBl. I, Nr. 19, S. 856 ff.) zugrunde.

      Der Ausbildungsberuf Friseur/Friseurin ist keinem Berufsfeld zugeordnet. Die
      Ausbildungszeit beträgt 3 Jahre.

      Stundentafeln

      Den Lehrplanrichtlinien liegen die folgenden Stundentafeln zugrunde:

      Einzeltagesunterricht                                         1,5 Tage 1 Tag             1 Tag

      Fächer                                                        Jgst. 10      Jgst. 11     Jgst. 12
      Religionslehre                                                 1             1            1
      Deutsch                                                        1             1            1
      Sozialkunde                                                    1             1            1
                                                                     3             3            3

      Betriebsorganisation und Kundenmanagement                      2,5           -             2
      Pflege und Gestaltung                                          4             2,5           2
      Formgebung und Farbveränderung                                 3,5           3,5           2
                                                                    10             6             6

      Zusammen                                                      13             9             9

      Wahlunterricht2

_______________
1
    Lehrplanrichtlinien unterscheiden sich von herkömmlichen Lehrplänen darin, dass die Formulierungen der
    Lernziele und Lerninhalte aus den KMK-Rahmenlehrplänen im Wesentlichen unverändert übernommen wer-
    den.
2
    gemäß BSO in der jeweils gültigen Fassung

Seite 2
Einführung                                                                 Friseur/-in

3 Leitgedanken für den Unterricht an Berufsschulen
   Lernen hat die Entwicklung der individuellen Persönlichkeit zum Inhalt und zum
   Ziel. Geplantes schulisches Lernen erstreckt sich dabei auf vier Bereiche:
   – Aneignen von bildungsrelevantem Wissen,
   – Einüben von manuellen bzw. instrumentellen Fertigkeiten und Anwenden ein-
      zelner Arbeitstechniken, aber auch gedanklicher Konzepte,
   – produktives Denken und Gestalten, d. h. vor allem selbstständiges Bewältigen
      berufstypischer Aufgabenstellungen,
   – Entwickeln einer Wertorientierung unter besonderer Berücksichtigung berufs-
      ethischer Aspekte.

   Diese vier Bereiche stellen Schwerpunkte dar, die einen Rahmen für didaktische
   und methodische Entscheidungen geben. Im konkreten Unterricht werden sie oft
   ineinander fließen.

   Die enge Verknüpfung von Theorie und Praxis ist das grundsätzliche didaktische
   Anliegen der Berufsausbildung. Für die Berufsschule heißt das: Theoretische
   Grundlagen und Erkenntnisse müssen praxisorientiert vermittelt werden und zum
   beruflichen Handeln befähigen. Neben der Vermittlung von fachlichen Kenntnis-
   sen und der Einübung von Fertigkeiten sind im Unterricht verstärkt überfachliche
   Qualifikationen anzubahnen und zu fördern.

   Lernen wird erleichtert, wenn der Zusammenhang zur Berufs- und Lebenspraxis
   deutlich zu erkennen ist. Dabei spielen konkrete Handlungssituationen, aber auch
   in der Vorstellung oder Simulation vollzogene Operationen sowie das gedankliche
   Nachvollziehen und Bewerten von Handlungen eine wichtige Rolle. Methoden, die
   Handlungskompetenz unmittelbar fördern, sind besonders geeignet und sollten
   deshalb in der Unterrichtsplanung angemessen berücksichtigt werden. Hand-
   lungskompetenz wird verstanden als die Bereitschaft und Fähigkeit des Einzel-
   nen, sich in gesellschaftlichen, beruflichen und privaten Situationen sachgerecht
   sowie individuell und sozial verantwortlich zu verhalten.
   Handlungsorientierter Unterricht ist ein didaktisches Konzept, das fach- und hand-
   lungssystematische Strukturen miteinander verschränkt. Dieses Konzept lässt
   sich durch unterschiedliche Unterrichtsmethoden verwirklichen. Die Auswahl der
   Unterrichtsmethoden orientiert sich an den aktuellen Empfehlungen der Unter-
   richtswissenschaften.

   Im Unterricht ist zu achten auf
   – eine sorgfältige und rationelle Arbeitsweise,
   – Sparsamkeit beim Ressourceneinsatz,
   – die gewissenhafte Beachtung aller Maßnahmen, die der Unfallverhütung und
      dem Umweltschutz dienen,
   – sorgfältigen Umgang mit der deutschen Sprache in Wort und Schrift.

   Im Hinblick auf die Fähigkeit, Arbeit selbstständig zu planen, durchzuführen und
   zu kontrollieren, sind vor allem die bewusste didaktische und methodische Pla-
   nung des Unterrichts, die fortlaufende Absprache der Lehrer für die einzelnen Fä-
   cher bis hin zur gemeinsamen Planung fächerübergreifender Unterrichtseinheiten
   erforderlich. Darüber hinaus ist im Sinne einer bedarfsgerechten Berufsausbil-

                                                                              Seite 3
Friseur/-in                                                                Einführung

   dung eine kontinuierliche personelle, organisatorische und didaktisch-
   methodische Zusammenarbeit mit den anderen Lernorten des dualen Systems si-
   cherzustellen.

4 Verbindlichkeit der Lehrplanrichtlinien
   Die Ziele und Inhalte der Lehrplanrichtlinien bilden zusammen mit den Prinzipien
   des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland, der Verfassung des
   Freistaates Bayern und des Bayerischen Gesetzes über das Erziehungs- und Un-
   terrichtswesen die verbindliche Grundlage für den Unterricht und die Erziehungs-
   arbeit. Im Rahmen dieser Bindung trifft der Lehrer seine Entscheidungen in päda-
   gogischer Verantwortung.

   Die Inhalte der Lehrplanrichtlinien werden innerhalb einer Jahrgangsstufe in der
   Reihenfolge behandelt, die sich aus der gegenseitigen Absprache der Lehrkräfte
   zur Abstimmung des Unterrichts ergibt. Sind mehrere Lernfelder in einem Fach
   gebündelt, so ist deren Reihenfolge nicht verbindlich. Ebenso sind dann die Zeit-
   richtwerte der Lernfelder als Anregung gedacht.

5 Übersicht über die Fächer und Lernfelder
    Jahrgangsstufe 10
    Betriebsorganisation und Kundenmanagement
    In Ausbildung und Beruf orientieren                               60 Std.
    Kunden empfangen und betreuen                                     40 Std.
                                                                     100 Std.

    Pflege und Gestaltung
    Haare und Kopfhaut pflegen                                        80 Std.
    Frisuren empfehlen                                                80 Std.
                                                                     160 Std.

    Formgebung und Farbveränderung
    Haare schneiden                                                   80 Std.
    Frisuren erstellen                                                60 Std.
                                                                     140 Std.

    Jahrgangsstufe 11
    Pflege und Gestaltung
    Haare tönen                                                       60 Std.
    Hände und Nägel pflegen und gestalten                             40 Std.
                                                                     100 Std.

Seite 4
Einführung                                                                          Friseur/-in

       Formgebung und Farbveränderung
       Haare dauerhaft umformen                                                60 Std.
       Haare färben und blondieren                                             80 Std.
                                                                              140 Std.

       Jahrgangsstufe 12
       Betriebsorganisation und Kundenmanagement
       Betriebliche Prozesse mitgestalten                                      80 Std.

       Pflege und Gestaltung
       Haut dekorativ gestalten                                                80 Std.

       Formgebung und Farbveränderung
       Komplexe Friseurdienstleistungen durchführen                            80 Std.

6 Berufsbezogene Vorbemerkungen
6.1 Ausbildungsprofil

      Friseure und Friseurinnen gestalten Frisuren und führen pflegende und dekorative
      kosmetische Behandlungen der Haut einschließlich Maniküre aus. Ein wesentli-
      ches Element ihrer Berufstätigkeit besteht darin, Kunden typgerecht zu beraten.

      Friseure und Friseurinnen
      • beurteilen, reinigen und pflegen Haar und Kopfhaut,
      • beherrschen verschiedene Haarschneidetechniken,
      • formen Frisuren durch Wickel-, Wellen-, Föhn- und Frisiertechniken,
      • führen Dauerwellen und farbverändernde Haarbehandlungen aus,
      • beurteilen, reinigen und pflegen Haut und Fingernägel,
                            3
      • gestalten Make-up.

      Der Friseurberuf gehört somit zu den Berufen, bei denen umfassende Dienstleis-
      tungen erbracht werden, die hohe Kompetenzen in den Bereichen Beratung, Be-
      handlung und Beurteilung verlangen. (…)
      Neben dem soliden handwerklichen Können wird von Friseuren und Friseurinnen
      ein hohes Maß an fachlichem Wissen, Einfühlungsvermögen, Menschenkenntnis,
      Kommunikationskompetenz, Kreativität und Flexibilität erwartet. Als Dienstleis-
      tende müssen sie ihr Handeln und Auftreten an den Erwartungen und Wünschen
      der Kunden orientieren und durch ihre berufliche Handlungsfähigkeit erfüllen.

_______________
3
    vgl. Ausbildungsberufsbild des Bundesinstituts für Berufsbildung (BBIB)

                                                                                         Seite 5
Friseur/-in                                                                   Einführung

      Nur so wird es möglich sein, das notwendige Vertrauensverhältnis zwischen Fri-
      seur und Kunden aufzubauen und die gewünschte Kundenbindung für eine gesi-
      cherte berufliche Existenz zu erlangen.

      Des Weiteren nehmen Salonmarketing, betriebliche Organisation und unterneh-
      merisches Handeln einen hohen Stellenwert ein. Die Schülerinnen und Schüler
      sollen in die Lage versetzt werden, unternehmerische Entscheidungen vorzube-
      reiten, zu verstehen, nachvollziehen und mittragen zu können. 4

6. 2 Allgemeine Hinweise

      Für den Prüfungsbereich Wirtschafts- und Sozialkunde wesentlicher Lehrstoff der
      Berufsschule wird auf der Grundlage der "Elemente für den Unterricht der Berufs-
      schule im Bereich Wirtschafts- und Sozialkunde gewerblich-technischer Ausbil-
      dungsberufe" (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 10.05.2007) vermittelt.

      Folgende sieben Lernfelder sind innerhalb der ersten 18 Monate der Ausbildung
      zu unterrichten, da sie Gegenstand des ersten Teils der gestreckten Gesellenprü-
      fung sind:
      - In Ausbildung und Beruf orientieren (10. Jgst.)
      - Kunden empfangen und betreuen (10. Jgst.)
      - Haare und Kopfhaut pflegen (10. Jgst.)
      - Frisuren empfehlen (10. Jgst.)
      - Haare schneiden (10. Jgst.)
      - Frisuren erstellen (10. Jgst.)
      - Haare dauerhaft umformen (11. Jgst.)

      Alle Ziele und Inhalte der Lernfelder sind konsequent aus beruflichen Handlungs-
      situationen des Friseurhandwerks abgeleitet, um den Schülerinnen und Schülern
      den Erwerb einer möglichst umfassenden beruflichen Handlungskompetenz zu
      ermöglichen. Durch die Verknüpfung von technologischen, rechnerischen und
      praktischen Aspekten eines Arbeitsprozesses werden neben der Fachkompetenz
      die Kommunikations- und Sozialkompetenz sowie die Methoden- und Lernkompe-
      tenz gefördert.

      Der Rahmenlehrplan enthält keine methodische Festlegung. Im handlungsorien-
      tierten Unterricht ist die gesamte Bandbreite einsetzbar. Bei der Auswahl sollten
      vor allem Methoden und Konzepte, die das eigenverantwortliche Arbeiten, selbst
      reguliertes Lernen und das Vollziehen von vollständigen Handlungen bei den
      Schülern einfordern, besondere Berücksichtigung finden.

      Es wird aus organisatorischen Gründen nicht immer möglich sein, bestimmte be-
      rufliche Handlungen in der Berufsschule von den Schülerinnen und Schülern voll-
      ständig ausführen zu lassen. In diesen Fällen kann eine Simulation der Handlung
      oder ein gedankliches Nachvollziehen sinnvoll sein.

_______________
4
    übernommen aus dem Rahmenlehrplan für Friseur/in vom 10.04.2008, S. 6

Seite 6
Einführung                                                                 Friseur/-in

   Die Lernfelder können innerhalb einer Jahrgangsstufe zeitlich nacheinander oder
   parallel angeboten werden. Dies erfordert eine besonders exakte Abstimmung
   zwischen den Lehrkräften bei der Erstellung der didaktischen Jahresplanung.

   Die angegebenen Inhalte ergänzen die Zielformulierungen in den einzelnen Lern-
   feldern bzw. verweisen auf wichtige fachspezifische Schwerpunkte, die im aus-
   gewählten Lernfeld behandelt werden müssen. Die Liste bietet großen Freiraum
   zur Erweiterung und Aktualisierung im Hinblick auf die Anpassung an die gewähl-
   te exemplarische Handlungssituation und die Einbindung von modernen Entwick-
   lungen des Berufs Friseur/in.
   Bereits behandelte Inhalte werden in den jeweils folgenden Lernfeldern nicht wie-
   derholt aufgeführt.

   Mathematische, naturwissenschaftliche, sicherheitstechnische, ökonomische und
   ökologische Aspekte sind in den Lernfeldern integrativ zu vermitteln. Das Üben
   und Vertiefen mathematischer Inhalte muss während der gesamten Ausbildung in
   ausreichendem Maße sichergestellt sein.
   Darüber hinaus sind in allen Lernfeldern Aspekte des Haut- und Gesundheits-
   schutzes, der Ergonomie, der Unfallverhütung, der Hygiene sowie der Qualitätssi-
   cherung an entsprechender Stelle einzubinden.

   Sachgerechte Dokumentation und mediale Aufbereitung sind Unterrichtsprinzip.
   Schülerinnen und Schüler sind im Umgang mit aktuellen Medien zur Informati-
   onsbeschaffung und -bearbeitung zu fördern.

   Das Lernfeld „In Ausbildung und Beruf orientieren“ beinhaltet Ziele, die auch Ge-
   genstand des bayerischen Soziallehrkundelehrplans sind. Um Überschneidungen
   zu vermeiden, wird eine Absprache der Lehrkräfte vor Ort empfohlen.

   In den Lernfeldern sind fremdsprachige Ziele und Inhalte integriert. Schülerinnen
   und Schüler sind zu ermutigen, ihre fremdsprachigen Kompetenzen situations-
   adäquat einzusetzen. Auf die Vermittlung von berufsspezifischen Fachbegriffen in
   deutscher und englischer Sprache sollte geachtet werden.

   Zur Veranschaulichung der fachlichen Kenntnisse sowie zur Einübung von Fertig-
   keiten sind Stundenanteile in den jeweiligen Lernfeldern ausgewiesen, um exem-
   plarisch fachpraktische Lerninhalte (fpL) vermitteln zu können.

   Betriebspraktika des Lehrpersonals werden empfohlen.

   Um der geforderten Handlungsorientierung gerecht zu werden, sind für den Un-
   terricht integrierte Fachräume anzustreben.

                                                                              Seite 7
Friseur/-in                                                        Lehrplanrichtlinien

LEHRPLANRICHTLINIEN
BETRIEBSORGANISATION UND KUNDENMANAGEMENT
Jahrgangsstufe 10

Lernfeld                                                                   60 Std.
In Ausbildung und Beruf orientieren

Ziele
Die Schülerinnen und Schüler erkunden den Betrieb, beschreiben das Berufsbild
und setzen sich mit den an sie gestellten Anforderungen auseinander.
Die Schülerinnen und Schüler informieren sich über die gesetzlichen und vertragli-
chen Regelungen der Ausbildung. Sie ermitteln den organisatorischen Aufbau, den
Standort sowie die Zielgruppe des Betriebes. Sie beschreiben die Funktion, Aus-
stattung und Nutzung der Betriebsräume sowie die Einsatzbereiche der Arbeitsmit-
tel und Präparate. Sie informieren sich über Produkt- und Dienstleistungsangebote
und erläutern die Anforderungen an Friseure und Friseurinnen als Dienstleistende.
Die Schülerinnen und Schüler reflektieren und artikulieren eigene Möglichkeiten,
Interessen und Erwartungen sowohl im Hinblick auf die persönliche als auch beruf-
liche Entwicklung. Sie vergleichen die unterschiedlichen Anforderungen an die Mit-
arbeiter des Betriebes und reflektieren die eigene Rolle im Team. Sie machen sich
mit den bestehenden Regeln und Vorschriften im Betrieb und in der Schule vertraut
und halten sie ein. Sie nehmen Mitwirkungs- und Mitbestimmungsrechte wahr.
Die Schülerinnen und Schüler formulieren ästhetische und hygienische Anforderun-
gen, die an Friseure und Betriebe gestellt werden, und tragen zur Umsetzung bei.
Sie führen ihre Arbeiten unter Berücksichtigung der Hygienemaßnahmen, des
Haut-, Gesundheits- und Umweltschutzes sowie ökonomischer Aspekte durch.
Dazu führen sie Verbrauchsberechnungen durch.
Die Schülerinnen und Schüler erfüllen ihre Aufgaben zielorientiert und verantwor-
tungsbewusst. Sie reflektieren ihre Arbeitsweise und wägen die Vor- und Nachteile
der einzelnen Maßnahmen ab.
Die Schülerinnen und Schüler setzen zur Informationsgewinnung und -aufbereitung
unterschiedliche Methoden und Medien ein.

Inhalte
Berufsgeschichte
Ausbildungs-, Arbeits- und Tarifverträge
Gewerkschaften
Aus-, Fort-, Weiterbildung
Anforderungen an Arbeitskleidung
Aushangpflichtige Bestimmungen

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Lehrplanrichtlinien                                                            Friseur/-in

Infektionsschutzgesetz
Viren, Bakterien, Pilze
Infektionen: Tröpfchen-, Kontakt- und indirekte Infektion, Selbstübertragung
Ekzeme, Allergien, Haltungsschäden, Krampfadern
Berufsunfälle und präventive Maßnahmen
Energieverbrauchsberechnung
Energiesparmaßnahmen
Abfallentsorgung

                                                                                  Seite 9
Friseur/-in                                                      Lehrplanrichtlinien

BETRIEBSORGANISATION UND KUNDENMANAGEMENT
Jahrgangsstufe 10

Lernfeld                                                                 40 Std.
Kunden empfangen und betreuen

Ziele
Die Schülerinnen und Schüler betreuen Kunden vor, während und nach der Be-
handlung.
Die Schülerinnen und Schüler vereinbaren Termine mit Kunden unter Berücksichti-
gung betrieblicher Abläufe. Sie erarbeiten Standards zum Telefonieren und wenden
diese an.
Die Schülerinnen und Schüler achten auf ihr persönliches Erscheinungsbild und
Verhalten und empfangen Kunden freundlich und höflich. Sie geleiten die Kunden
zum vorbereiteten Bedienungsplatz und bieten Serviceleistungen an. Sie erfassen
unter Berücksichtigung des Datenschutzes persönliche Daten, bringen die Wün-
sche der Kunden mit zielgerichteten Fragestellungen in Erfahrung und leiten diese
weiter. Während des weiteren Aufenthaltes betreuen sie die Kunden respektvoll,
verbindlich sowie situationsgerecht und kommunizieren mit den Kunden adressa-
tengerecht. Sie beachten dabei deren Wertvorstellungen und Lebenssituationen.
Gegebenenfalls verständigen sie sich in einer Fremdsprache auf einfachem Niveau.
Reklamationen und Beschwerden nehmen sie verständnisvoll entgegen und leiten
diese an die zuständigen Kollegen weiter. Sie verabschieden Kunden.
Die Schülerinnen und Schüler reflektieren ihr Kommunikationsverhalten insbeson-
dere im Hinblick auf die Kundenbindung.

Inhalte
Begrüßungsformen
Kundentypen
Verbale und nonverbale Kommunikation
Distanzzonen
Kommunikationsmodelle
Serviceangebote
Gesprächstechniken: Fragetechnik, aktives Zuhören
Gesprächsführungstechniken: Informationsgespräch
PC als Organisationsmittel
Gesellschaftsnormen
Verabschiedungsformen

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Lehrplanrichtlinien                                                      Friseur/-in

PFLEGE UND GESTALTUNG
Jahrgangsstufe 10

Lernfeld                                                                 80 Std.
Haare und Kopfhaut pflegen                                          fpL 40 Std.

Ziele
Die Schülerinnen und Schüler stellen den Haar- und Kopfhautzustand fest und füh-
ren Reinigungs- und Pflegemaßnahmen durch.
Die Schülerinnen und Schüler erstellen Behandlungskonzepte zur Haar- und Kopf-
hautpflege. Sie beschreiben den Aufbau und das Aussehen des Haares. Sie erläu-
tern die Entstehung und das Erscheinungsbild von Haaranomalien und Schäden
des Haarschaftes sowie deren Auswirkungen auf die Reißfestigkeit und Saugfähig-
keit des Haares. Sie beschreiben den Aufbau und das Erscheinungsbild der
gesunden Kopfhaut und erläutern die Entstehung der Kopfhautzustände und
-veränderungen.
Die Schülerinnen und Schüler führen unter Berücksichtigung der Empfindungen und
Wahrnehmungen der Kunden Beratungsgespräche zur Reinigung und Pflege der
Haare und der Kopfhaut. Dazu beurteilen sie den Haar- und Kopfhautzustand, wäh-
len Präparate und stellen deren Nutzen für die Kunden heraus.
Die Schülerinnen und Schüler planen die Reinigungs- und Pflegemaßnahmen, auch
bei Haarersatz. Sie richten ihren Arbeitsplatz ein und achten bei der Durchführung
der Reinigungs- und Pflegemaßnahmen kontinuierlich auf das Wohlbefinden der
Kunden. Sie halten die Regeln zum Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz ein,
ermitteln Möglichkeiten zur Einsparung von Wasser und führen Berechnungen dazu
durch.
Die Schülerinnen und Schüler reflektieren Arbeitsplanung und Vorgehen und über-
tragen die relevanten Daten unter dem Aspekt der Qualitätssicherung in eine Kun-
denkartei.

Inhalte
Gesprächsführungstechniken: Beratungs- und Verkaufsgespräch
Pigmentflecken
Behandlungsverbot bei Kopflausbefall und infektiösen Hauterkrankungen
Desinfektion
TRGS und Hautschutzplan
Kritischer Umgang mit Werbeaussagen
Nomenklatur der Inhaltsstoffe INCI
Tensidarten und Wirkung
Elektrostatische Aufladung
Emulsionen

                                                                           Seite 11
Friseur/-in                Lehrplanrichtlinien

Ansatzhaarwäsche
Haar- und Kopfhautwässer
Kopfmassage

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Lehrplanrichtlinien                                                          Friseur/-in

PFLEGE UND GESTALTUNG
Jahrgangsstufe 10

Lernfeld                                                                     80 Std.
Frisuren empfehlen                                                      fpL 40 Std.

Ziele
Die Schülerinnen und Schüler beraten Kunden über Möglichkeiten der Frisurenges-
taltung.
Die Schülerinnen und Schüler erstellen ein Beratungskonzept zur Frisurengestal-
tung. Sie informieren sich über traditionelle und aktuelle Frisuren, bezeichnen sie
und beschreiben ihre jeweilige Grundform sowie die formgebenden Gestaltungs-
elemente.
Die Schülerinnen und Schüler erfragen den Frisurenwunsch der Kunden und bieten
eine Beratung an. Sie erfassen die individuellen Gegebenheiten und entwickeln un-
ter Beachtung der optischen Erscheinung der Kunden sowie ästhetischer Kriterien
Frisurenvorschläge. Sie begründen diese und präsentieren sie mit Unterstützung
ausgewählter oder selbst erstellter Medien. Sie setzen moderne sowie herkömmli-
che Medien personen- und sachgerecht ein und beraten den Kunden auf der
Grundlage des entwickelten Beratungskonzeptes. Auf Kunden mit einer zu geringen
Haarfülle gehen sie mit der notwendigen Sensibilität ein. Sie geben Empfehlungen
zu Variationsmöglichkeiten der geplanten Frisur bzw. im Herrenbereich auch der
geplanten Form des Bartes. Dabei stellen sie die Vorteile der unterschiedlichen
Vorschläge heraus. Sie dokumentieren die Frisurenempfehlung in der Kundendatei.
Die Schülerinnen und Schüler überprüfen ihr Beratungskonzept, analysieren ihr
Kommunikationsverhalten, nehmen begründete Kritik an, grenzen Fehlerquellen ein
und entwickeln Lösungsmöglichkeiten.
Schülerinnen und Schüler vergleichen die Einkaufspreise aktueller Branchensoft-
ware zur Frisurenberatung und wägen Kosten und Nutzen im Vergleich zu her-
kömmlichen Medien ab.

Inhalte
Umriss- und Kammführungslinien
Konturenverlauf
Volumen
Haarqualität und -quantität
Haarwechsel und Haarausfall
Haarersatz
Erscheinungsbild und Stil der Kunden
Kopf-, Gesichts- und Körperformen, Proportionen
Betonung und Ausgleich

                                                                               Seite 13
Friseur/-in                                                       Lehrplanrichtlinien

FORMGEBUNG UND FARBVERÄNDERUNG
Jahrgangsstufe 10

Lernfeld                                                                  80 Std.
Haare schneiden                                                      fpL 40 Std.

Ziele
Die Schülerinnen und Schüler entwickeln Haarschneidekonzepte und führen Haar-
schnitte und die Formung des Bartes durch.
Die Schülerinnen und Schüler ermitteln den Frisurenwunsch mit Hilfe von Anschau-
ungsmitteln und stellen beeinflussende individuelle Gegebenheiten für den Haar-
schnitt bzw. die Bartformung fest. Unter Berücksichtigung dieser Ergebnisse sowie
aktueller Fachinformationen und Frisurentrends bzw. Bartformen entwickeln sie ein
Haarschneidekonzept hinsichtlich der Schnittform und Struktur des zu erstellenden
Haarschnitts, der Arbeitsweise und Schneidetechniken sowie einzusetzender Ar-
beitsmittel. Sie begründen ihren Vorschlag und erläutern dem Kunden Möglichkei-
ten zur Gestaltung unterschiedlicher Frisuren auf der Basis des jeweiligen Haar-
schnitts.
Die Schülerinnen und Schüler bereiten den Arbeitsplatz vor oder beheben Mängel.
Sie führen den geplanten Haarschnitt durch und setzen die Arbeitsmittel unter Be-
rücksichtigung hygienischer, ergonomischer und sicherheitstechnischer Aspekte
ein. Im Fall der Versorgung von Schnittverletzungen beachten sie den Gesund-
heitsschutz. Sie überprüfen das Schneideergebnis, identifizieren Ursachen von
Schnittfehlern und führen Korrekturen aus. Sie reflektieren die durchgeführten Ar-
beiten hinsichtlich der Vorgehensweise und der Arbeitstechniken, entwickeln Hand-
lungsalternativen und begründen ihre Entscheidungen.
Die Schülerinnen und Schüler reinigen und pflegen oder entsorgen die eingesetzten
Materialien und Arbeitsmittel unter Beachtung des Umweltschutzes und der Ar-
beitssicherheit.
Die Schülerinnen und Schüler kalkulieren die Kosten für die Anschaffung einer
Erstausstattung zur Durchführung von Haarschnitten. Sie ermitteln die Lohnkosten
als Hauptkostenfaktor für Kinder-, Damen- und Herrenhaarschnitte bzw. die For-
mung des Bartes.

Inhalte
Haarwuchsrichtungen und Konturenverlauf
Zu verdeckende Hautveränderungen
Kompakte, graduierte und gestufte Schnittformen
Einsatzmöglichkeiten und Qualitätsmerkmale der Arbeitsmittel
Stumpf Schneiden, Effiliertechniken
Rasieren
Infektionsschutz vor AIDS und Hepatitis

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Lehrplanrichtlinien   Friseur/-in

Hygieneverordnung

                        Seite 15
Friseur/-in                                                         Lehrplanrichtlinien

FORMGEBUNG UND FARBVERÄNDERUNG
Jahrgangsstufe 10

Lernfeld                                                                    60 Std.
Frisuren erstellen                                                     fpL 40 Std.

Ziele
Die Schülerinnen und Schüler erstellen eine Frisur anhand einer Bildvorlage.
Die Schülerinnen und Schüler planen den Arbeitsablauf aufgrund des ermittelten
Kundenwunsches und der technischen Umsetzungsmöglichkeiten. Sie informieren
sich über aktuelle und historische Arbeitstechniken zur Frisurengestaltung und ent-
scheiden, mit welchen Arbeitstechniken der Frisurenwunsch erfüllt werden kann.
Sie bereiten den Arbeitsplatz vor, wählen die Arbeitsmittel aus und bereiten das
Haar auf die Weiterbehandlung vor.
Die Schülerinnen und Schüler beschreiben dem Kunden den Vorgang der Umfor-
mung des Haares, die auf Feuchtigkeit und Wärme basiert. Sie erläutern ihm die
Wirkung der Präparate zum Styling und Frisurenfinish und gehen dabei auf die
Auswirkungen auf die Struktur und den Gesundheitszustand des Haares ein.
Die Schülerinnen und Schüler formen das Haar schonend mit thermischen Geräten
unter Berücksichtigung ergonomischer und sicherheitstechnischer Aspekte. Sie set-
zen Wellen- und Lockentechniken ein, frisieren das umgeformte Haar und überprü-
fen das Ergebnis anhand der Vorlage. Sie präsentieren dem Kunden die Frisur, ak-
zeptieren Kritik und unterbreiten zur Kundenbindung Variationsvorschläge für die
nächste Behandlung sowie für zu Hause.
Die Schülerinnen und Schüler reinigen und pflegen oder entsorgen die eingesetzten
Arbeitsmittel unter Beachtung von Hygiene, Umweltschutz und Arbeitssicherheit.
Sie berechnen den Bedienungspreis für die erstellte Frisur. Sie dokumentieren die
Arbeitsergebnisse, reflektieren ihre Arbeitsweise auch unter ökonomischen Ge-
sichtspunkten und entwickeln Alternativen.

Inhalte
Geschichtliche und modische Entwicklungen
Funktion und Qualitätsmerkmale der Arbeitsmittel
Bindungen und Umformungsprozess im Haarkeratin
Saugfähigkeit, Hygroskopizität und Dehnbarkeit des Haares
Einsatz von Medien
Frisier- und Finishtechniken
Styling- und Finishpräparate und deren Inhaltsstoffe

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Lehrplanrichtlinien                                                        Friseur/-in

PFLEGE UND GESTALTUNG
Jahrgangsstufe 11

Lernfeld                                                                   60 Std.
Haare tönen                                                           fpL 10 Std.

Ziele
Die Schülerinnen und Schüler tönen Haare mit direkt ziehenden Farbstoffen.
Die Schülerinnen und Schüler erstellen ein Behandlungskonzept zur Tönung des
Haares. Sie informieren sich über die Grundlagen der Farblehre sowie über Präpa-
rate, Arbeitstechniken der Tönung und aktuelle Modetrends.
Die Schülerinnen und Schüler ermitteln im Kundengespräch die Zielfarbe. Sie stel-
len unter Berücksichtigung der Ausgangsfarbe und Haarqualität die verschiedenen
Möglichkeiten und Grenzen der Behandlungsverfahren auf der Grundlage der Wir-
kungsweise von direkt ziehenden Farbstoffen vor. Sie erstellen Behandlungspläne,
erläutern sie dem Kunden und empfehlen Farbpflegepräparate.
Die Schülerinnen und Schüler führen unter Berücksichtigung der Vorschriften des
Arbeits- und Gesundheitsschutzes die Behandlung durch und beurteilen das Farb-
ergebnis. Sie erkennen Arbeitsfehler und korrigieren diese. Sie reinigen und pflegen
oder entsorgen Arbeitsmittel unter Beachtung des Umweltschutzes und der Arbeits-
sicherheit.
Die Schülerinnen und Schüler berechnen den Behandlungspreis mit Hilfe des Minu-
tenkostensatzes. Sie reflektieren Arbeitsplanung und Vorgehen und übertragen die
relevanten Daten unter dem Aspekt der Qualitätssicherung in eine Kundenkartei.

Inhalte
Psychologische Wirkung von Farben
Motive zur Farbveränderung
Licht und Farbe
Farbkreis
Kalte und warme Farben und Farbtypen
Klar- und Trübfarben
Harmonie und Kontraste
Entstehung der Naturhaarfarbe
Farbtiefe/Farbrichtung
Farbordnungssysteme
Pflanzenfarbe/Pflanzentönung
Applikationstechniken
Kritischer Umgang mit Werbeaussagen

                                                                             Seite 17
Friseur/-in                                                        Lehrplanrichtlinien

PFLEGE UND GESTALTUNG
Jahrgangsstufe 11

Lernfeld                                                                   40 Std.
Hände und Nägel pflegen und gestalten                                 fpL 10 Std.

Ziele
Die Schülerinnen und Schüler führen eine Maniküre mit Hand- und Armmassage
durch.
Die Schülerinnen und Schüler erstellen Behandlungskonzepte zur Maniküre mit
Hand- und Armmassage. Sie informieren sich über den Aufbau von Hand und Arm,
des Nagels und dessen Funktion und unterscheiden zwischen medizinisch und
kosmetisch zu behandelnden Nagelanomalien. Sie verschaffen sich einen Überblick
über Wirkung und Zusammensetzung der in Frage kommenden Präparate und ma-
chen sich mit der Funktionsweise der benötigten Arbeits- und Hilfsmittel vertraut.
Die Schülerinnen und Schüler ermitteln den Kundenwunsch und führen eine Hand-
und Nagelbeurteilung durch. Sie beraten die Kunden hinsichtlich Ausgleichsmög-
lichkeiten durch Feilen und Lackieren und berücksichtigen in diesem Zusammen-
hang den Anlass der Behandlung und gegebenenfalls den Beruf der Kunden. Sie
empfehlen Präparate zur Hand- und Nagelpflege und informieren den Kunden ge-
gebenenfalls über die Möglichkeit zum Verlängern der Nägel.
Die Schülerinnen und Schüler richten sich ihren Arbeitsplatz ein, wählen Präparate
und Arbeitsmittel aus. Sie führen auf Grundlage des Behandlungsplans und unter
Beachtung hygienischer, ergonomischer und sicherheitstechnischer Aspekte eine
Maniküre mit Hand- und Armmassage durch. Sie gestalten die Nägel nach ästheti-
schen Gesichtspunkten.
Die Schülerinnen und Schüler überprüfen und bewerten das Behandlungsergebnis
und reflektieren die durchgeführten Arbeiten hinsichtlich der Vorgehensweise und
der Arbeitstechniken. Sie entwickeln Handlungsalternativen und begründen ihre
Entscheidungen. Sie reinigen und pflegen oder entsorgen die eingesetzten Ar-
beitsmittel unter Beachtung des Umweltschutzes und der Arbeitssicherheit.
Die Schülerinnen und Schüler kalkulieren die Kosten für die Anschaffung einer
Erstausstattung zur Durchführung einer Maniküre mit Handmassage.

Inhalte
Nagelveränderungen
Nagelerkrankungen
Präparate und deren Inhaltsstoffe
Ablauf einer Maniküre
Massagegriffe und ihre Wirkung

Seite 18
Lehrplanrichtlinien                                                        Friseur/-in

FORMGEBUNG UND FARBVERÄNDERUNG
Jahrgangsstufe 11

Lernfeld                                                                   60 Std.
Haare dauerhaft umformen                                              fpL 20 Std.

Ziele
Die Schülerinnen und Schüler formen das Haar dauerhaft um und bereiten es für
die Weiterbehandlung vor.
Die Schülerinnen und Schüler erfassen den Frisurenwunsch des Kunden und ermit-
teln anhand des Haar- und Hautzustandes, ob eine dauerhafte Umformung der
Haare durchgeführt werden kann. Sie erläutern unter Berücksichtigung der Frisier-
gewohnheiten den Nutzen der Umformung. Sie informieren sich über die wesentli-
chen Inhaltsstoffe der Wellpräparate und beschreiben deren Wirkung auf das Haar
sowie deren Bedeutung für den Prozess der Umformung. Sie begründen anhand
der vorliegenden Haarqualität die Auswahl der Präparate und berechnen anhand
des Mischungsverhältnisses die erforderlichen Mengen an Konzentrat und Lö-
sungsmittel. Sie wählen die Arbeitsmittel aus, vergleichen die unterschiedlichen Wi-
ckeltechniken, begründen ihre Auswahl und erstellen einen Behandlungsplan unter
Berücksichtigung der Gebrauchsanweisung.
Die Schülerinnen und Schüler richten ihren Arbeitsplatz ein und führen den Umfor-
mungsprozess unter Beachtung des Arbeitsschutzes sowie der vorgeschriebenen
kundenbezogenen Gesundheitsschutzmaßnahmen durch. Sie geben dem Kunden
Ratschläge zum Umgang mit dauerhaft umgeformten Haaren und empfehlen Prä-
parate zur Weiterbehandlung. Sie beurteilen das Umformungsergebnis, reagieren
sachlich auf Kritik und zeigen bei Kundenreklamationen Lösungsstrategien auf. Sie
reinigen und pflegen oder entsorgen die eingesetzten Arbeitsmittel unter Beachtung
des Umweltschutzes und der Arbeitssicherheit.
Die Schülerinnen und Schüler führen eine Preisberechnung unter Berücksichtigung
der Materialkosten durch. Sie reflektieren Arbeitsplanung und Vorgehen und über-
tragen die relevanten Daten unter dem Aspekt der Qualitätssicherung in eine Kun-
denkartei.

Inhalte
Feinbau des Haares
Kapillarität, Saugfähigkeit und Dehnungsverhalten
Hautunverträglichkeiten
Wickeltechniken und Wickelschemata
Vorbehandlung, Zwischenbehandlung, Abschlussbehandlung
Chemische und physikalische Vorgänge im Haar
Beeinflussung chemischer Vorgänge
Dauerwellfehler

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Friseur/-in                         Lehrplanrichtlinien

Kartei- und Kassenführungssysteme

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Lehrplanrichtlinien                                                       Friseur/-in

FORMGEBUNG UND FARBVERÄNDERUNG
Jahrgangsstufe 11

Lernfeld                                                                  80 Std.
Haare färben und blondieren                                           fpL 40 Std.

Ziele
Die Schülerinnen und Schüler verändern die Haarfarbe durch oxidativ wirkende
Präparate.
Die Schülerinnen und Schüler erstellen Behandlungskonzepte zur Färbung und
Blondierung des Haares. Sie informieren sich über Färbe- und Blondierpräparate
und deren Zusammensetzung. Sie beschreiben ihre Wirkung auf das Haar und ver-
schaffen sich einen Überblick über Arbeitstechniken sowie aktuelle Modetrends.
Die Schülerinnen und Schüler ermitteln den Kundenwunsch und beraten den Kun-
den typgerecht unter Berücksichtigung der Ergebnisse der Haar- und Kopfhautdi-
agnose und der technologischen Möglichkeiten. Sie beschreiben die chemischen
Prozesse der oxidativen Behandlungen, erstellen Behandlungspläne, erläutern sie
dem Kunden und empfehlen Pflegepräparate.
Die Schülerinnen und Schüler richten sich ihren Arbeitsplatz ein und bereiten die
Arbeitsmittel und Präparate unter Berücksichtigung des Schutzes der Atemwege
und der Haut vor. Sie nehmen Berechnungen für die Zubereitung von Rezepturen
vor. Sie führen die Behandlung durch und beachten dabei den Arbeits- und Ge-
sundheitsschutz. Sie überwachen den chemischen Prozess und reagieren auf Ab-
weichungen. Sie schließen die Behandlung durch Pflegemaßnahmen ab.
Die Schülerinnen und Schüler beurteilen das Farbergebnis, erkennen Arbeitsfehler
und korrigieren diese. Sie reinigen und pflegen oder entsorgen Arbeitsmittel unter
Beachtung des Umweltschutzes und der Arbeitssicherheit.
Die Schülerinnen und Schüler reflektieren Arbeitsplanung, Vorgehen und Ergebnis.
Sie übertragen die relevanten Daten unter dem Aspekt der Qualitätssicherung in
eine Kundenkartei.

Inhalte
Geschichte der Haarfarbe
Kosmetikverordnung
Oxidationsmittel
Gefahr durch Metallsalze
Haut- und Haarschäden
Applikationstechniken
Mischungsrechnen/Mischungskreuz
Ökonomische Gesichtspunkte
Alkalischer und saurer Farbabzug

                                                                            Seite 21
Friseur/-in                   Lehrplanrichtlinien

Verhalten bei Reklamationen

Seite 22
Lehrplanrichtlinien                                                       Friseur/-in

BETRIEBSORGANISATION UND KUNDENMANAGEMENT
Jahrgangsstufe 12

Lernfeld                                                                  80 Std.
Betriebliche Prozesse mitgestalten

Ziele
Die Schülerinnen und Schüler wirken bei der Planung, Organisation und Gestaltung
von Betriebsabläufen mit und tragen zur Optimierung bei.
Die Schülerinnen und Schüler informieren sich über Qualitäts- und Zeitvorgaben im
Rahmen des Salonkonzeptes, planen Betriebsabläufe sowohl im eigenen Verant-
wortungsbereich als auch im Team. Sie gestalten so die Teamentwicklung im Salon
mit und nutzen dabei Kenntnisse über Feedback und Zeitmanagement.
Die Schülerinnen und Schüler wählen Organisationsmittel aus und wenden diese in
Salon und Lager an. Sie setzen Marketinginstrumente zur Kundengewinnung und
Kundenbindung ein, greifen Kundenanregungen auf, unterbreiten Vorschläge, be-
sprechen diese im Salonteam und tragen damit zur Optimierung der Betriebsorga-
nisation bei. Sie messen ihr Verhalten und ihre Arbeitsergebnisse an den Qualitäts-
vorgaben und ziehen daraus Konsequenzen zur Verbesserung der Kundenzufrie-
denheit und Qualitätssteigerung. Sie nutzen Informations- und Kommunikationssys-
teme unter Beachtung der Grundsätze des Datenschutzes.
Die Schülerinnen und Schüler kalkulieren Preise für Friseurdienstleistungen und
Verkauf kosten-, konkurrenz- und kundenorientiert und analysieren die Auswirkung
der Preisgestaltung auf die Wirtschaftlichkeit des Friseurbetriebes. Sie erläutern
den Kunden Preisveränderungen. Sie entwickeln ein Bewusstsein für verantwor-
tungsvolles Handeln im Umgang mit Arbeitsmitteln, Arbeitszeit und Präparaten. Sie
führen die Kasse nachvollziehbar und gewissenhaft.

Inhalte
Marketing: Produkt-, Preis- und Kommunikationspolitik
Salon-/Betriebspolitik
Wareneingang
Kaufvertrag
Lagerhaltung
Warenbestandserfassung/Inventur
Standard- und Branchensoftware
Wettbewerbsrecht
Kassensysteme

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Friseur/-in                                                        Lehrplanrichtlinien

PFLEGE UND GESTALTUNG
Jahrgangsstufe 12

Lernfeld                                                                   80 Std.
Haut dekorativ gestalten                                              fpL 20 Std.

Ziele
Die Schülerinnen und Schüler verändern das optische Erscheinungsbild des Ge-
sichtes durch dekorative kosmetische Maßnahmen.
Die Schülerinnen und Schüler ermitteln den Kundenwunsch. Sie bestimmen den
Hauttyp und Hautzustand, die Hautveränderungen sowie anatomischen Merkmale
für eine dekorative Gesichtsbehandlung. Sie erstellen einen Behandlungsplan und
beraten den Kunden unter Einbezug aktueller Informationsmittel und unter Berück-
sichtigung modischer Aspekte. Sie bringen ihre Kenntnisse aus der Farb- und
Formlehre zur Typberatung ein und stellen den Behandlungsplan vor. Sie berück-
sichtigen bei der Planung das Gestalten und Färben der Augenbrauen und Wim-
pern. Sie ergänzen ihre Empfehlungen durch Hinweise auf pflegende kosmetische
Verfahren und Präparate, wenn dadurch zu einer Verbesserung des Hautbildes des
Kunden beigetragen werden kann.
Die Schülerinnen und Schüler richten den Arbeitsplatz für die dekorative Gesichts-
behandlung ein. Sie führen die Behandlung durch, indem sie entsprechend der Pla-
nung das Gesicht reinigen, die Make-up-Grundlage auftragen und das Gesicht de-
korativ gestalten. Dafür setzen sie unter Beachtung hygienischer, ergonomischer
und sicherheitstechnischer Aspekte unterschiedliche Arbeitsmittel und Präparate
zum Kaschieren, Modellieren und Betonen ein.
Die Schülerinnen und Schüler überprüfen und bewerten das Behandlungsergebnis
und führen bei Bedarf Korrekturen durch. Sie reinigen und pflegen oder entsorgen
die eingesetzten Arbeitsmittel unter Beachtung des Umweltschutzes und der Ar-
beitssicherheit.
Die Schülerinnen und Schüler reflektieren die durchgeführten Arbeiten hinsichtlich
der Vorgehensweise und der Arbeitstechniken. Sie berechnen den Bruttoverkaufs-
preis von kosmetischen Präparaten.

Inhalte
Schönheitsideale
Farbliche Hautveränderungen
Tages-Make-up
Festliches Make-up
Desinfektion/Sterilisation
Kalkulationsfaktor

Seite 24
Lehrplanrichtlinien                                                           Friseur/-in

FORMGEBUNG UND FARBVERÄNDERUNG
Jahrgangsstufe 12

Lernfeld                                                                      80 Std.
Komplexe Friseurdienstleistungen durchführen                             fpL 60 Std.

Ziele
Die Schülerinnen und Schüler realisieren umfassende Behandlungskonzepte für
typ- und anlassbezogene Veränderungen des äußeren Erscheinungsbildes von
Kunden.
Die Schülerinnen und Schüler informieren den Kunden über die Dienstleistungsan-
gebote des Salons. Sie nutzen Werbemittel, um darauf hinzuweisen.
Die Schülerinnen und Schüler ermitteln den Kundenwunsch und beraten die Kun-
den mit Hilfe von Anschauungsmaterialien über die Behandlungsmöglichkeiten. Sie
entwickeln ein eigenes kreatives Gestaltungskonzept und erstellen dazu einen de-
taillierten Arbeits-, Zeit- und Kostenplan. Sie achten auf eine effiziente Arbeitsweise
und berücksichtigen Wechselwirkungen zwischen unterschiedlichen Behandlungen.
Sie stellen ihr Konzept dem Kunden vor.
Die Schülerinnen und Schüler wählen die Arbeitsmittel und Präparate aus, stellen
sie bereit und richten ihren Arbeitsplatz ein. Sie setzen ihren Behandlungsplan um.
Die Schülerinnen und Schüler beurteilen den Arbeitsprozess und das Arbeitsergeb-
nis anhand von Qualitätskriterien. Sie ziehen Schlussfolgerungen für eine Verbes-
serung des Gesamtkonzeptes.

Inhalte
Mode und Zeitgeist
Frisuren zu besonderen Anlässen
Dekorative Gestaltung des Gesichtes zu besonderen Anlässen
Nageldesign
Spezielle Colorationstechniken
Langhaartechniken
Einarbeiten von Haarersatz und Accessoires
Haarverdichtung und -verlängerung
Wechselwirkung oxidativer und reduktiver Behandlungsverfahren
Hygienische, ergonomische und sicherheitstechnische Aspekte
Arbeits- und Gesundheitsschutz

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Anhang                                                              Friseur/-in

ANHANG
Mitglieder der Lehrplankommission:

Werner Dannhart            Landesverband Bayern Lehrer im Berufsfeld Körper-
                           pflege, Kirchheim
Christian Kaiser           Innung für Friseure und Kosmetiker München
Ruth Selzam                Staatl. BS II Bamberg
Alfred Steinberger         Städt. BS für Körperpflege München
Gisela Stautner            ISB, München

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