MEDIENINFORMATION DIE BELAGERUNG VON KORINTH - SPIELZEIT 22 23 - Theater Erfurt
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DIE BELAGERUNG VON KORINTH LE SIÈGE DE CORINTHE OPER [TRAGÉDIE LYRIQUE] IN DREI AKTEN MUSIK VON GIOACHINO ROSSINI Text von Luigi Balocchi und Alexandre Soumet Uraufführung Paris 1826 Kritische Neuausgabe herausgegeben von Damien Colas In französischer Sprache mit Übertiteln PREMIERE: 28. JANUAR 2023, 19 UHR, GROßES HAUS Candela Gotelli (Pamyra) (c) Lutz Edelhoff Ihre Ansprechpartnerin: Marlies Reich | Leiterin Marketing & Kommunikation Theater Erfurt | Theaterplatz 1 | 99084 Erfurt | Tel.: +49 361 22 33 112 Postanschrift: Theater Erfurt | Postfach 80 05 54 | 99031 Erfurt www.theater-erfurt.de | E-Mail: reich@theater-erfurt.de
HANDLUNG ERSTER AKT Nach der Einnahme von Konstantinopel / Byzanz (heute: Istanbul) setzt der türkische Sultan Mahomet II. seinen Erobe- rungszug auf dem europäischen Kontinent fort und belagert die Stadt und Festung Korinth. Angesichts der aussichtslo- sen Lage der Verteidiger stellt deren Anführer Cléomène die Kämpfer vor die Wahl: weiterkämpfen oder sich ergeben. Die Krieger entscheiden sich einstimmig für den Kampf und schwören, ihr Vaterland zu verteidigen. Vor diesem Hin- tergrund möchte Cléomène die Hochzeit seiner Tochter Pamyra mit dem jungen Soldaten Néoclès besiegeln. Pamyra fleht ihren Vater an, davon abzusehen und gesteht ihm, dass sie einem gewissen Almanzor Treue schwur, den sie vor einiger Zeit in Athen kennengelernt hatte. Plötzlich sind Entsetzensschreie zu hören: Die Türken erklimmen die Stadtmau- ern. Angesichts der Gefahr überreicht Cléomène Pamyra einen Dolch: Sie solle sich im Falle einer Niederlage lieber das Leben nehmen als zur Sklavin zu werden. Mahomets Truppen rücken in die Stadt ein, während sich die letzten Verteidiger in die Burg zurückziehen. Der Eroberer erweist sich als Beschützer der Künste, indem er seinen Soldaten verbietet, die Stadt und ihre Kulturgüter zu zerstören. Ein gefangener Grieche wird vorgeführt, es ist Cléomène, der es ablehnt, seinen Soldaten zu befehlen, die Waffen niederzulegen. Da stürzt Pamyra herein und bittet um Gnade für ihren Vater. Die Liebenden erkennen sich, der über- glückliche Mahomet bietet seinen Gegnern die Freiheit, doch Cléomène verflucht seine Tochter. ZWEITER AKT Während der Hochzeitsvorbereitungen wird Pamyra vom Konflikt zwischen ihrer Liebe zu Mahomet und dem Verrat am Vaterland gequält. In die beginnende Hochzeitsfeier wird der gefangene Grieche Néoclès, der potenzielle Bräutigam Pamyras, zu Mahomet gebracht, der Pamyra demütigt, indem er darauf hinweist, dass alle griechischen Frauen gelobt haben, als Märtyrerinnen zu sterben. Als Néoclès im Begriff ist, zu sagen, wer er ist, rettet ihm Pamyra das Leben mit der Behauptung, er sei ihr Bruder. Da hört man in der Ferne die Schreie der griechischen Frauen und Krieger, die unter Waffen aus der Burg strömen. Pamyra entscheidet sich daraufhin, mit ihrem Volk zu sterben, Mahomet befiehlt die vollständige Zerstörung Korinths. DRITTER AKT Néoclès war es gelungen, sich in die Burg zu retten, und er betet zu Gott, das griechische Volk nicht zu verlassen. Cléomène und Pamyra kommen hinzu, erst misstraut der Vater seiner Tochter, doch dann verzeiht er ihr und verheiratet sie mit Néoclès. Inzwischen wurde die Burg von türkischen Soldaten umzingelt. Den Griechen bleibt nur ein ruhmreicher Tod. Als der Priester Hiéros die Fahnen segnen will, verkündet er eine Vision: Nach Jahrhunderten der Sklaverei wird Griechenland die Freiheit wiedererlangen. Als Mahomet und die türkischen Soldaten in die Burg eindringen, ersticht sich Pamyra. Ihre Ansprechpartnerin: Marlies Reich | Leiterin Marketing & Kommunikation Theater Erfurt | Theaterplatz 1 | 99084 Erfurt | Tel.: +49 361 22 33 112 Postanschrift: Theater Erfurt | Postfach 80 05 54 | 99031 Erfurt www.theater-erfurt.de | E-Mail: reich@theater-erfurt.de
EINE BRANDAKTUELLE OPER Schon vor dem Beginn des griechischen Aufstands gegen die Herrschaft des Osmanischen Reiches 1821 hatte sich Gioachino Rossini mit einem Stoff beschäftigt, der die griechisch-türkische Geschichte zum Gegenstand hat. In seiner 1820 in Neapel uraufgeführten Oper Maometto secondo geht es um eine Liebesgeschichte vor historischen Hinter- grund: Nach der Eroberung von Konstantinopel 1453 durch Sultan Maometto (Mehmed II.) drangen dessen Truppen auf dem europäischen Festland vor und belagerten 1470 die venezianische Festung Negroponte. Maometto secondo konnte einen Achtungserfolg erzielen, geriet aber trotz Einstudierungen in Mailand, Venedig und Wien bald wieder in Vergessenheit. Nachdem sich Rossini in Paris niedergelassen hatte, adaptierte er mehrfach frühere italienische Werke für die franzö- sische Bühne. Aus Maometto secondo wurde Le Siège de Corinthe (Die Belagerung von Korinth), jedoch handelte es sich dabei um eine nicht nur überarbeitete, sondern in großen Teilen neu komponierte Oper. Die Autoren reagierten damit auf die aktuellen Kämpfe in Griechenland im Jahre 1826, insbesondere den Fall von Mesolongi. Paris war ein aktives Zentrum der Unterstützung des griechischen Aufstands und die politische Bedeutung des Werkes war of- fensichtlich. Es handelte sich wahrscheinlich um eine der ersten Opern, die sich direkt mit der aktuellen Geschichte auseinandersetzte. Die Originalversion der Belagerung, wie sie am 9. Oktober 1826 uraufgeführt wurde, ist in Vergessenheit geraten, da die Oper im Laufe der Aufführungen immer wieder mehr oder weniger stark verändert wurde. Die ersten Eingriffe erfolgten schon sehr früh, sogar unter den Augen des Komponisten Rossini, der kaum etwas anderes tun konnte, als die Entscheidungen der Opernleitung zu erdulden. Die neue wissenschaftlich-kritische Neuausgabe von Damien Colas entstand auf der Basis der erhaltenen originalen Instrumentalstimmen und war erstmals 2017 beim Rossini-Festival im italienischen Pesaro zu hören. Probenfoto (c) Lutz Edelhoff Ihre Ansprechpartnerin: Marlies Reich | Leiterin Marketing & Kommunikation Theater Erfurt | Theaterplatz 1 | 99084 Erfurt | Tel.: +49 361 22 33 112 Postanschrift: Theater Erfurt | Postfach 80 05 54 | 99031 Erfurt www.theater-erfurt.de | E-Mail: reich@theater-erfurt.de
GEDANKEN ZUR INSZENIERUNG In der Oper Die Belagerung von Korinth bedingen sich zwei Handlungsstränge gegenseitig: die Liebesgeschichte zwischen Pamyra und Mahomet auf der einen und auf der anderen Seite die historisch begründeten Ereignisse um die Belagerung und spätere Eroberung der Festung Korinth durch die türkische Armee. Die „verbotene Liebe“ zwischen der Griechin und dem türkischen Sultan erweist sich im Laufe der Handlung als nicht tragfähig genug, da sie auf der Angabe einer falschen Identität basierte. Pamyra hatte offenbar vor längerer Zeit in Athen einen gewissen Almanzor kennengelernt und sich in ihn verliebt. Als Pamyra angesichts der Bedrohungslage in der belagerten Stadt Korinth von ihrem Vater zu der Heirat mit dem jungen griechischen Kämpfer Néoclès gedrängt wird, lehnt sie diese Hochzeit mit Verweis auf ein Treueversprechen an Almanzor ab. Man kann in Pamyra somit durchaus eine moderne Frau sehen, weil sie frei über ihr Schicksal entscheidet und nicht auf Weisung des Vaters handelt. Die Version, in der wir die Oper Le Siège de Corinth aufführen, entstand vor dem Hintergrund der griechischen Frei- heitskriege der 1820er Jahre mit einer ganz klaren Parteinahme für die christlichen Griechen gegen die muslimischen Osmanen. Der Text und die Musik wirken heute sehr patriotisch und auch sehr parteiisch. Doch beim genaueren Hinse- hen sind Zweifel an einer allzu simplen Parteilichkeit angebracht. Wir sehen diese Oper in aller erster Linie als Protest gegen (den) Krieg. Sie hat etwas Pazifistisches und macht uns deutlich, was passiert, wenn die Gewaltspirale nicht mehr aufzuhalten ist. Die zugrundeliegende historische Situation weist viele Parallelen zum Ukrainekrieg auf, doch kann und will unsere Inszenierung kein bloßes Abbild von Realität sein, sondern eine eigene Realität schaffen. Probenfoto (c) Lutz Edelhoff Ihre Ansprechpartnerin: Marlies Reich | Leiterin Marketing & Kommunikation Theater Erfurt | Theaterplatz 1 | 99084 Erfurt | Tel.: +49 361 22 33 112 Postanschrift: Theater Erfurt | Postfach 80 05 54 | 99031 Erfurt www.theater-erfurt.de | E-Mail: reich@theater-erfurt.de
BESETZUNG Mahomet II Arturo Espinosa Musikalische Leitung Yannis Pouspourikas Cléomène, Anführer der Griechen Luc Robert Inszenierung Markus Dietz Pamyra, seine Tochter Candela Gotelli Bühne Ines Nadler Néoclès, junger griechischer Krieger Brett Sprague Kostüme Mayke Hegger Hiéros, alter Grabwächter Emanuel Jessel Videodesign Mayke Hegger / Lukas Eicher Adraste, Vertrauter Cléomènes Ks. Jörg Rathmann Licht Torsten Bante Omar, Vertrauter Mahomets Tobias Schäfer Chor Markus Baisch Ismène, Vertraute Pamyras Valeria Mudra Dramaturgie Arne Langer Musikalische Assistenz Clemens Fieguth Musikalische Einstudierung Ralph Neubert (Studienleiter), Stefano Cascioli, Philharmonisches Orchester Erfurt April Xi Yuan Foo, Yuki Nishio Opernchor des Theaters Erfurt Regieassistenz / Tänzer:innen Abendspielleitung Milena Galvan Odar, Statisterie und Bürgerstatisterie Stephan Witzlinger Bühnenbildassistenz Tamara Stotz Inspizienz Marion Kardos Die aktuelle Tagesbesetzung entnehmen Sie bitte den Aushängen im Foyer oder der Website des Theaters Erfurt, wo Sie auch Biografien der beteiligten Künstler finden: www.theater-erfurt.de/korinth Premiere: Sa, 28.01.2023, 19 Uhr, Großes Haus Weitere Vorstellungen: Sa, 05.02. | Mi, 08.02. | Sa, 25.02. | Fr, 03.03. | So, 12.03. | So, 26.03. | Fr, 14.04.2023 Informationen und Reservierungen unter Tel. + 49 361 22 33 155 Premierenkarten Für die Premiere am 28. Januar 2023, um 19 Uhr im Großen Haus, können Sie sich ab sofort Ihre Presse- und Begleit- karte sichern. Entweder per Mail: michael@theater-erfurt.de oder telefonisch unter 0361 22 33 224. Wir freuen uns auf Ihren Besuch. Bildmaterial der Produktion zum Download finden Sie unter www.theater-erfurt.de/foto Ihre Ansprechpartnerin: Marlies Reich | Leiterin Marketing & Kommunikation Theater Erfurt | Theaterplatz 1 | 99084 Erfurt | Tel.: +49 361 22 33 112 Postanschrift: Theater Erfurt | Postfach 80 05 54 | 99031 Erfurt www.theater-erfurt.de | E-Mail: reich@theater-erfurt.de
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