MUSEUM 2019 CONVERSATIONS - Goethe-Institut

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MUSEUM 2019 CONVERSATIONS - Goethe-Institut
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MUSEUM
CONVERSATIONS
2019
SUMMARY OF RESULTS
MUSEUM 2019 CONVERSATIONS - Goethe-Institut
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SEPTEMBER 18-20 | 2019 WINDHOEK, NAMIBIA

Photographs by Shawn van Eeden / Creative Lab
Graphic harvesting by Sonja Niederhumer
Layout by Style Graphics CC
Edited by Goethe-Institut Namibia
www.goethe.de/namibia
MUSEUM 2019 CONVERSATIONS - Goethe-Institut
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RÜCKBLICK                                                                                                                                 IN RETROSPECT
DANIEL STOEVESANDT - INSTITUTSLEITER GOETHE-INSTITUT NAMIBIA                                                                              DANIEL STOEVESANDT - DIRECTOR GOETHE-INSTITUT NAMIBIA

Die Museumsgespräche waren ein gro-           erhalten und weitergeführt – daher müss-      All dies zeigt deutlich: Das Museum ist da,   Museum Conversations 2019 was a great success, mainly reali-              last years, a process has been started that will hopefully reshape
ßer Erfolg, der ohne den unermüdlichen        ten sie weiterentwickelt werden.              es ist weiterhin sehr relevant, da es eine    sed by an exceptional group of participants and speakers from all         not only museums in Africa but also relations between the North
Einsatz einer ganz besonderen Mischung                                                      Brücke zwischen der Vergangenheit und         over Africa and Europe, who came to Namibia to discuss various            and South.
von Teilnehmenden und Sprechenden aus         Es ist daher höchste Zeit die Museumskon-     dem Heute schlägt, eine Vergangenheit die     topics around museum work in Africa and strongly engage with
verschiedensten Ländern Afrikas und aus       zepte in Afrika und die Art des Ausstel-      ohne Museen und Archive längst in Verges-     each other. We expected heated debates about restitution, emotio-
Europa nicht möglich gewesen wäre. Sie        lens zu überdenken – genauso wie es viele     senheit geraten wäre. Museen – nicht nur in   nal moments when it comes to human remains and also controver-
kamen nach Namibia um verschiedene            Museen derzeit auch in Europa tun. Die        Afrika – müssen partizipativer werden, ihre   sial concepts on how to curate and work in the future museums of
Aspekte der Museumsarbeit in Afrika zu        Konferenz hat gezeigt, dass dieser Konti-     communities mehr einbeziehen und mehr         Africa.
diskutieren und gemeinsam künftige Kon-       nent gut daran tut, seiner jungen Genera-     digitale Angebote schaffen um auch ländli-
zepte zu erarbeiten. Wir erwarteten hit-      tion zuzuhören, wenn es um die Neuge-         che Gebiete mit zu erreichen.                 Since we started this event series two years ago, I’ve heard many
zige Debatten über Restitution, emotionale    staltung von Museumsarbeit geht. Museen                                                     times that the museums are not African and they are brought here
Momente wenn es um menschliche Über-          müssen nicht immer in den typischen           Wann immer man von Museen in Afrika           mainly by colonial powers to demonstrate their strength. Others
reste geht aber auch kontroverse Diskus-      Gebäuden verortet sein, die wir alle von      spricht, berührt man auch die europäische     added, although this is very true, museums have become realities
sionen über die Arbeit in afrikanischen       den ersten Museumsbesuchen in unserer         Verantwortung in Afrika, die sich aus der     in Africa, they have not been demolished after the country’s inde-
Museen und deren Kuration.                    Kindheit im Kopf haben. Museen finden         Kolonialvergangenheit ergibt. Dabei geht      pendence but maintained, and therefore need to be redeveloped.
                                              im öffentlichen Raum statt, in Form von       es vor allem um Restitution von Objekten
Seit wir diese Veranstaltungsserie vor etwa   öffentlichen Vorführungen, an den Wänden      und menschlichen Überresten aus Europa.       It is about time to rethink the concept of museums and format of
zwei Jahren gestartet haben, habe ich         als Graffiti und in vielen anderen Formen     Diese Diskussionen sind oft nicht einfach,    exhibitions in Africa. Many museums in Europe are doing this at the
immer wieder gehört, Museen seien nicht       von kultureller Darstellung in Afrika. Kul-   wie wir auch in dieser Konferenz erlebt       moment. The conference has shown that Africa needs to listen to
afrikanisch, sie seien lediglich durch die    turelle Repräsentation findet auch in der     haben. Aber hier in Windhoek merkte man,      its younger generation when it starts redeveloping and reshaping
Kolonialherren auf den Kontinent gebracht     Musik statt, die Referenzen zum histori-      dass wir uns in kleinen Schritten vorwärts    its museums. Museums no longer need to be in that typical building
worden um die eigene Macht und Über-          schen Erbe herstellt und natürlich findet     bewegen, meist auch aufeinander zu. Kon-      that many of us know from one of the first museum visits in our
legenheit zu demonstrieren. Andere wie-       es mehr und mehr im digitalen Raum statt.     zeptionelle Fragen werden immer mehr          childhood. Museums are in the streets through public performan-
derum verwiesen darauf, dass obgleich         Die junge Generation will ihr kulturelles     beantwortet und es gibt erste Restitutions-   ces, murals, graffiti and many other forms of cultural expressions of
dies stimme, Museen Teil einer afrikani-      Erbe nicht länger in Museen eingesperrt       projekte von denen man lernen kann. Ganz      a contemporary Africa. It also manifests through music that makes
schen Wirklichkeit geworden sind, schließ-    sehen, sondern in einem modernen Alltag       sicher hat in den vergangenen Jahren ein      references to heritage and of course, it is more present digitally.
lich wurden sie nach Unabhängigkeit der       integriert finden.                            Prozess begonnen, der die Museen in Afrika    The younger generation does not want its cultural heritage being
Ländern nicht etwa abgerissen, sondern                                                      hinterfragt, aber auch, der die Beziehungen   locked away in museums; it wants to engage with the past through
                                                                                            zwischen Nord und Süd verändern wird.         today’s activities.

                                                                                                                                          This all shows: The museum is present and relevant since it creates
                                                                                                                                          a bridge between the past and today that – without a museum or
                                                                                                                                          an archive – would often not exist. Museums – not only in Africa –
                                                                                                                                          have to become more participatory, community-focused and digital.

                                                                                                                                          Wherever we talk about museums, it is to some extent also about
                                                                                                                                          Europe’s responsibilities in Africa that derive from its colonial past.
                                                                                                                                          It is very often about the return of objects and human remains
                                                                                                                                          from collections in Europe or other parts of the world. These are
                                                                                                                                          not easy discussions, as we have witnessed during this conference,
                                                                                                                                          and despite the difficulties, we often see progress in small steps;
                                                                                                                                          there are more specifications in conceptional questions and lessons
                                                                                                                                          can be learnt from the first restitution projects. Certainly, over the
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UNSERE VISION EINES MUSEUMS FÜR AFRIKA                                                                                                        THE MUSEUM WE WANT FOR AFRIKA
BY GOODMAN GWASIRA, UNIVERSITY OF NAMIBIA                                                                                                     BY GOODMAN GWASIRA, UNIVERSITY OF NAMIBIA

Das Symposium Museum Conversations,           haben eine enorme Auswirkung auf                 Hier und Jetzt liegt“. Wir können die          The Museum Conversations symposium that took place in Windhoek from                future. It was therefore delightful to witness the youth
das vom 18. - 20. September 2019 in           die Authentizität des Prozesses. Das             Jugend nicht ausgrenzen und davon              18-20 September 2019 provided a unique platform for discussions and                engaging with museum issues and at this rate, it can be
Windhoek stattfand, bot eine einzigartige     Symposium enthüllte die allgemeine               ausgehen, dass ihre Zeit irgendwann in         exchanges on current issues regarding the desirable museum format for Africa       safely hoped that museums are in good hands.
Plattform für Diskussionen und den            und oft irreführende Konzeptualisierung          der Zukunft kommen wird. So war es             in the 21st century. It was a forum for debates and cross-fertilisation of ideas
Austausch über aktuelle Fragen zu             der Dekolonisierung als den Umgang               erfreulich festzustellen, dass sich junge      that helped to think of ways of developing better methods and realising            The venue of the symposium was in itself an act of
einem für Afrika im 21. Jahrhundert           mit afrikanischen „Objekten“, die unter          Menschen mit der Thematik des Museums          better solutions for our challenges in the museum world. Some of the themes        decolonising the spaces where such discussions should
erstrebenswerten Museumsformat. Es war        den Bedingungen kolonialer Gewalt                auseinandersetzen. In diesem Sinne kann        that were covered in the symposium include decolonisation of the museum,           take place. It was not at a university or a museum.
ein Diskussionsforum, eine Ideenschmiede,     gesammelt und exportiert wurden. Erstens         man mit Zuversicht davon ausgehen, dass        specifically ethnographic museums in Africa, restitution of African “museum        Being in Katutura was an act of taking the museum
die dazu beitrug, Wege zu finden, bessere     sind dies nicht nur Objekte - sie haben          die Museen in guten Händen sind.               objects” and new approaches to museology in Africa. Although many issues           conversation to the people and acknowledging that no
Methoden für unsere Herausforderungen         Seelen und, unter anderen Sachverhalten,                                                        were discussed around the aforesaid themes, in this reflection I focus on          one has monopoly over the discussions. It recognised
in der Museumslandschaft zu entwickeln        handelt es sich um Vorfahren. Zweitens           Der Veranstaltungsort des Symposiums an        one of the urgent themes for the Namibian context (and perhaps relevant            the importance of marginalised voices and of those
und bessere Lösungen umzusetzen. Zu den       gibt es auch in unseren Museen einige            sich war schon ein Dekolonisierungsakt         elsewhere in Africa); decolonisation.                                              who reside in the former black townships. Thus, the
auf dem Symposium diskutierten Themen         „Objekte“ und die Auseinandersetzung             der Räumlichkeiten, in denen solche                                                                                               museum, through the Goethe-Institut was in service of
gehörten die Dekolonisierung des Museums,     mit der kolonialen Ethnographie sollte           Diskussionen stattfinden sollten. Es           A recurrent echo in most of the discussions was that decolonising                  the community. Some community activists who attended
insbesondere der ethnographischen Museen      sich nicht nur auf exportierte „Objekte“         handelte sich dabei weder um eine              ethnographic collections / museums cannot be done in isolation, it has to be       the symposium felt respected and appreciated that
in Afrika, die Rückgabe afrikanischer         konzentrieren, sondern auch auf die in           Universität noch um ein Museum. Die            done in collaboration with the people who were alienated by colonialism for        they could participate at their own “doorstep”. This, in
Museumsobjekte und neue Ansätze der           unseren lokalen Sammlungen, von denen            Zusammenkunft in Katutura war ein              it to be emancipatory. It is through inclusive and participatory approaches        itself, was one step towards the museum that we want
Museologie in Afrika. Trotz zahlreicher       manche aus den gleichen Hintergründen            Schritt, der Bevölkerung die Gespräche         that museums can be relevant in the African context. The process of                for Africa. A concept of the museum that engages local
Diskussionen zu den oben genannten            stammen wie beispielsweise jene in               über das Museum näher zu bringen               decolonisation is much more complex than removing or re-contextualising            communities. Museum Conversations 2019 encouraged
Themen konzentriere ich mich in dieser        europäischen Museen. Das Argument                und anzuerkennen, dass niemand ein             exhibits and collections that may be deemed offensive. It entails decolonising     us to think differently and confront the general idea
Reflexion auf eines der dringlichsten         hier ist, wenn wir uns zu stark auf die          Monopol über die Diskussionen besitzt. Die     methodologies and understanding the circumstances that particular collections      of heritage. It challenged heritage academics, activists
Themen für den namibischen Kontext (und       externe Herausforderung der Rückgabe             Bedeutung marginalisierter Stimmen von         were assembled. The very spaces where the decolonisation discourse takes           and practitioners to start acting and stop theorising the
möglicherweise auch für andere Regionen       von Kulturgütern an unsere Länder auf            Menschen aus den ehemaligen schwarzen          place have a huge implication on the genuineness of the process.                   museum in Africa. Above all, it demonstrated that every
Afrikas), die Dekolonisierung.                Kosten der internen Herausforderung              Townships wurde wahrgenommen. So                                                                                                  voice is critical in the “rethinking” of the museum in
                                              kolonialer Sammlungen in unseren Museen          diente das Museum über das Goethe-             The symposium debunked the general and often misleading conceptualisation          Africa.
Ein wiederholtes Signal in einem              konzentrieren, riskieren wir, die Kolonialität   Institut der Gemeinschaft. Eine Reihe          of decolonisation as denoting the dealing with African “objects” that were
Großteil der Diskussionen war, dass           in der Darstellung und den Erzählungen, die      von Community-Aktivisten unter den             collected and exported under circumstances of colonial violence. Firstly,
die Dekolonisierung ethnographischer          wir um die Objekte herum entwickeln, zu          Symposiumsteilnehmenden, fühlten sich          these were not just objects, they have souls - in other circumstances they are
Sammlungen und Museen nicht isoliert,         replizieren.                                     respektiert und schätzten es, dass sie an      ancestors. Secondly, there are some “objects” in our museums and confronting
sondern in Zusammenarbeit mit vom                                                              der Veranstaltung „direkt vor ihrer Haustür“   colonial ethnography should not only focus on “objects” that were exported
Kolonialismus entfremdeten Personen           Zwei herausragende Aspekte der Konferenz         teilnehmen konnten. Das an sich war            but also those that we have in our local collections, some of which were from
erfolgen muss, um emanzipatorisch zu sein.    waren neben der Qualität der Keynotes,           schon ein Schritt in Richtung des Museums,     the same contexts as those in European museums, for instance. The argument
Es sind die integrativen und partizipativen   Workshops und Debatten, die Auswahl              das wir für Afrika vor Augen haben. Ein        here is if we focus too much on the external challenge of restitution of
Ansätze, durch die Museen im afrikanischen    der Teilnehmer und die gezielte Wahl             Museumskonzept, das lokale Gemeinden           heritage objects back to our countries at expense of the internal challenge of
Kontext eine Relevanz erlangen können. Der    des Veranstaltungsortes in Katutura. Die         einbezieht. Die Museumsgespräche 2019          colonial collections that are in our museums, we risk replicating coloniality in
Prozess der Dekolonisierung ist wesentlich    Diskussionen spiegelten die Vielfalt der         sind für uns ein Ansporn zum Umdenken          representation and the narratives that we develop around the objects.
komplexer als die bloße Beseitigung oder      Teilnehmenden wider und profitierten             und zur Auseinandersetzung mit der
Rekontextualisierung von Exponaten und        davon. Neben Wissenschaftlern,                   Grundidee des Erbes. Sie waren ein             Two of the most outstanding aspects of the conference - besides the
Sammlungen, die als anstößig betrachtet       Fachleuten und Kulturerbe-Aktivisten,            Aufruf an Wissenschaftler, Aktivisten und      quality of keynote speeches, workshops and debates - were the selection
werden könnten. Es geht darum, Methoden       zählten auch Studierende zu den                  Experten, Maßnahmen zu ergreifen und           of participants and the deliberate choice of venue in Katutura. The
zu dekolonisieren und die Umstände            Symposiumsteilnehmenden. Um die                  der Theoretisierung des Museums in Afrika      conversations reflected and benefited from participants‘ diversity. In addition
zu verstehen, unter denen bestimmte           Notwendigkeit der Einbindung der Stimmen         ein Ende zu setzen. Vor allem aber wurde       to academics, practitioners and heritage activists, the symposium included
Sammlungen zusammengestellt wurden.           der jungen Generation zu unterstreichen,         deutlich, dass jede Stimme entscheidend für    students. It is important to include the voices of the youths, as participants
Schon die Räumlichkeiten, in denen            wurden die Teilnehmenden immer wieder            das „Überdenken“ des Museums in Afrika         were continuously reminded that the “future is now”. We cannot afford to
der Dekolonisationsdiskurs stattfindet,       daran erinnert, dass „die Zukunft im             ist.                                           marginalise the youth and expect that their time will come some day in the
MUSEUM 2019 CONVERSATIONS - Goethe-Institut
8                                                                                                                                                                                                                                                                                       9

KEYNOTE ADDRESS                                                                                                                                 Diese regionalen Museums-Netzwerke
                                                                                                                                                mit einer eigenständigen Expertise und
                                                                                                                                                                                             - Zur Zeit entstehen große Museumspro-
                                                                                                                                                                                               jekte in Äthiopien, Nigeria, Kongo oder
                                                                                                                                                                                                                                             Fortsetzung finden und die Gesellschaft
                                                                                                                                                                                                                                             abbilden und diskursfähig machen.
PROF. KLAUS-DIETER LEHMANN, PRÄSIDENT DES GOETHE-INSTITUTS (GERMANY)
                                                                                                                                                unsere Hauptkonferenz sind deshalb             sind fertig gestellt, wie in Ruanda, im       Von gesellschaftlicher Relevanz ist die
                                                                                                                                                gerade jetzt so wichtig, weil die afrika-      Tschad oder in Tansania. Einige der           gleichberechtigte kulturelle Teilhabe.
                                                                                                                                                nische kulturelle Infrastruktur vor einem      Museen werden mit der Unterstützung
                                                                                                                                                Wendepunkt steht. Das gilt besonders für       ausländischer Staaten gegründet, wie        Der afrikanische Kontinent muss darauf
                                                                                                                                                die Museen.                                    beispielsweise das Zivilisationsmuseum      Antworten für sich und im globalen Kon-
                                                                                                                                                                                               in Dakar. Auch dort, wo der Museums-        text finden, nicht als defensiver Empfän-
Der südafrikanische Maler Ernest Mancoba,      Museen sind geeignet, diesen kulturel-          über ein intensives Netz und arbeitet aktu-      - Eine Reihe der bestehenden Museen            bau fremd finanziert wird, arbeiten         ger sondern als offensiver Ideengeber.
2002 verstorben, sagte in einem Gespräch,      len Dialog in und mit der Gesellschaft zu       ell in elf Instituten sowie weiteren verschie-     in Afrika sind europäische Schöpfun-         die Museen beeindruckend unabhän-           Afrika hat nicht nur eine Zukunft, es wird
„Trotz unserer Wissenschaft, mit allem,        ermöglichen, Vergangenheit und Zukunft zu       denen Präsenzformen. Für das Goethe-In-            gen aus ethnologischer Sicht. Die Kolo-      gig. Der intellektuelle Kolonialismus hat   sie auch maßgeblich gestalten. Ich sehe in
was wir glauben zu wissen, kennen wir die      verbinden, als Bildungs- und Lernorte zu        stitut ist es ein glücklicher Umstand, mit         nialmächte etablierten beispielsweise        hier ein Ende gefunden. Das muss die        der jetzigen Situation Chancen für einen
Zukunft nicht, kennen wir nicht das Morgen.    wirken, generationenübergreifend zu ver-        diesem Netz so eng mit den afrikanischen           zwischen 1825 und 1892 sechs Museen          Herangehensweise in der Gegenwart           wirkungsvollen Neubeginn in der Muse-
Doch Künstler und Poeten, diese Leute, die     mitteln und soziale Funktionen zu erfüllen.     Kolleginnen und Kollegen, Wissenschaftlern         in Südafrika, es folgten in den Jahren       sein, die zentrale Stellung der afrika-     umsplanung in Afrika, zum einen in der
nicht nur mathematisch denken, könnten         Ihre Prägung muss jedoch immer spezi-           und Künstlern zusammenarbeiten zu kön-             1900 und 1901 zwei Museen in Zim-            nischen Experten bei der Erforschung        Neugestaltung bestehender Museen, zum
uns die Zukunft näher bringen.“                fisch das gesellschaftliche und historische     nen. So war es möglich im Vorfeld unserer          babwe, je eins in Uganda 1908, in Kenia      und Präsentation ihrer eigenen Kultur.      anderen in der Neudefinition von Muse-
                                               Umfeld berücksichtigen und sie müssen           jetzigen Schlusskonferenz „Museumsgesprä-          1909 und Mozambik 1913. Generationen                                                     umsstrukturen und –aufgaben. Während
Das Nachdenken über die Welt von morgen        unabhängig in ihrer inhaltlichen Arbeit sein.   che 2019“ an sieben verschiedenen Stand-           übergreifend setzen sich Experten, aber    - Und weil die Museumsarbeit in afri-         das europäische Museum stark durch die
ist ein zentraler Teil des Engagements des     Nur dann sind sie Teil der Gesellschaft und     orten lokale und regionale Treffen zu veran-       besonders auch Kuratoren und eine            kanischen Ländern aktuell stark durch       Aufklärung geprägt war, als ein Tempel
Goethe-Instituts für internationale kultu-     glaubwürdig.                                    stalten: in Kigali, Windhoek, Ouagadougou,         junge Bildungselite inzwischen kritisch      die Diskussion um die Rückgabe von          der Kunst, auch als ein Mausoleum, kann
relle Zusammenarbeit. In Projekten und Ini-                                                    Kinshasa, Accra, Dar Es Salaam und Lagos.          mit den vorhandenen Sammlungen und           Kulturgütern bestimmt wird, müssen          das afrikanische Museum ein Kind der
tiativen werden global Zukunftsthemen mit      Das Goethe-Institut hat schon sehr früh mit     Sie standen ganz im Zeichen der Stimmen            ihrer Präsentation in ihren Ländern          die kolonialen und postkolonialen Fra-      Emanzipation sein.
Partnern identifiziert und formuliert.         seinen Partnern in der Welt große Projekte      Afrikas, zunehmend auch im Kontext globa-          auseinander. Zurecht! Sie waren Aus-         gen zwischen den ehemaligen Kolonial-
                                               zu Fragen des Museums der Zukunft und           ler Fragen und einem übergreifenden kon-           druck der vorherrschenden Ideologie,         mächten und den Ursprungsländern der        Ein Ort des Dialogs, der Aktion und der
Diese Lerngemeinschaften leben von der         seiner Rolle in der Gesellschaft durchge-       zeptionellen Diskurs über Museumsarbeit            die die ungerechten und ungleichen           Objekte gemeinsam verhandelt wer-           Lebendigkeit, ein Museum ohne Mau-
Vielzahl der Perspektiven, von Blick und       führt, in Südamerika mit „Museale Episo-        in Afrika. Auch wenn es in der Vergangen-          Beziehungen in Zeiten des Kolonialis-        den. Erklärtes Ziel muss die Dekoloni-      ern, das die Straße und ihre Menschen
Gegenblick, vom Austausch über Länder-         den“, in Südostasien und dem Pazifik mit        heit bereits einen Meinungsaustausch über          mus wissenschaftlich legitimieren soll-      sierung des Denkens sein. Es geht um        mit ihren Fragen, ihren Erfahrungen und
grenzen und Sprachbarrieren hinweg. Wir        „Transitioning Museums in South East Asia“      Ländergrenzen hinweg zu Museumsfragen              ten. Sie dienten der europäischen Vor-       mehr als um Restitution der Objekte, es     ihren Erlebnissen einbezieht – ein sozi-
glauben an die Kraft der Kultur, wir wissen    und in Indien mit „Museum of the Future“.       im Zusammenhang mit Panafrikanismus,               herrschaft. Geschichte geschieht nicht,      geht um den Verlust des Selbstwertge-       aler Raum, der die spezifischen Kultur-
aber auch, Kultur ist nicht per se friedens-   Afrika gehört in diesen großen Kontext.         Négritude und vorkolonialer Realität gab           sie wird gemacht. Deshalb geht es um         fühls durch die Kolonialherrschaft und      techniken aufnimmt und zum Klingen
stiftend, sondern sie muss sich öffnen, eine   Außerdem organisierte das Institut inter-       und auch bilaterale Beziehungen zwischen           einen grundlegenden Bedeutungs-              deren Folgen bis heute. Es genügt nicht,    bringt. So kann das Museum nicht nur ein
gegenseitige Wertschätzung besitzen und        nationale Konferenzen in Deutschland,           afrikanischen und europäischen Museen              wandel des Museums in Afrika, der            einfach Objekte zurückzugeben, es geht      integraler Teil der Gesellschaft werden
Verständigung anstreben.                       die die Rolle der Museen auch im Zusam-         aufgebaut wurden, so hat dieses Projekt            die Rückgewinnung der afrikanischen          um die Menschen. Davon unbenom-             sondern zugleich auch befruchtend sein
                                               menhang mit der Restitution aufgrund der        einen besonderen Ansatz und Ertrag. Durch          Geschichte ermöglicht.                       men: Raubkunst bleibt Raubkunst und         für die Debatten in Afrika und darüber
                                               Kolonialgeschichte thematisierten. Alle         seinen intensiven regionalen Vorlauf konnte                                                     muss entsprechend deklariert werden.        hinaus. Es lohnt sich den Kanon neu zu
                                               Aktivitäten waren geprägt von der erwei-        das Thema in seinen Fragekomplexen zum           - Eine zweite Gruppe von Museen wurde          Argumente gegen berechtigte Rückga-         überdenken.
                                               terten Perspektive, Vergangenheit nicht         einen gut fokussiert und damit konzent-            im Zusammenhang mit dem Ende der             ben wegen unzulänglicher Ausstattung
                                               als abgeschlossenes Kapitel zu behandeln        riert für die Schlusskonferenz genutzt wer-        Kolonialzeit unmittelbar mit der Unab-       der Institutionen sollten eher dazu füh-    Das Goethe-Institut bringt sich mit seinen
                                               sondern als historische Verpflichtung für       den. Zum anderen erlaubt die Vernetzung            hängigkeit der Staaten gegründet.            ren, die afrikanischen Museen zu stär-      Möglichkeiten und seiner Expertise gern
                                               die Zukunft. Das betrifft auch die politi-      der afrikanischen und europäischen Dis-            Dabei spielten häufig nationale Narra-       ken als das eurozentrische Weltbild zu      in den gemeinsamen Erkenntnis- und
                                               schen und ökonomischen Asymmetrien und          kussion zu Fragen der Restitution und der          tive zur Bildung von Identitäten eine        zementieren.                                Planungsprozess ein, um Entwicklungen
                                               Ungerechtigkeiten, die aus der Kolonialzeit     Bedeutung des kulturellen Erbes den aktu-          Rolle. Sowohl die erste als auch die                                                     anzustoßen, Alternativen zu diskutieren
                                               fortwirken.                                     ellen Stand der Debatten erstmals zu bün-          zweite Kategorie vermitteln ein abge-      - Schließlich geht es um die Herausforde-     und internationale Beziehungen auf- und
                                                                                               deln und damit auch Lösungsvorschläge zu           schlossenes Thema und agieren nicht          rungen der Globalisierung, der Moder-       auszubauen.
                                               Zukunftsentwürfe für Afrika müssen in           erarbeiten. Insgesamt war die Vorgehens-           mit den gesellschaftlichen Entwicklun-       nisierung und Digitalisierung. Es geht
                                               Afrika entstehen. Mit insgesamt 47 Län-         weise geeignet, den Kreis der Teilnehmer           gen der heutigen Zeit, sie sind fixiert      nicht darum eine riesige Wissensma-         - Es kann helfen, geeignete Voraus-
                                               dern, mehr als 650 Millionen Einwohnern         zu erweitern und damit die Zusammen-               auf Vergangenheit. Um die Museen mit         schine in Gang zu halten, es muss eine        setzungen zu schaffen für Planungs-
                                               und mehr als 1.000 Sprachen ist Subsaha-        arbeit über Ländergrenzen als Chance zu            den Fragen unserer Zeit zu positionie-       verständliche Bedienungsanleitung             gruppen, die unabhängig den afrika-
                                               ra-Afrika eine stark heterogene, zugleich       begreifen.                                         ren bedarf es eher eines mobilen, flexi-     geben, damit die Museen als Teil der          nischen Diskurs zur Museumsplanung
                                               aber durch seine Vielfalt auch eine kulturell                                                      blen und dialogfähigen Typus.                Zivilgesellschaft sich nicht abschließen      definieren
                                               reiche Region. Das Goethe-Institut verfügt                                                                                                      sondern ihre Sammlungen jeweils eine
MUSEUM 2019 CONVERSATIONS - Goethe-Institut
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                                                                                                                                           KEYNOTE ADDRESS
                                                                                                                                           PROF. KLAUS-DIETER LEHMANN, PRESIDENT GOETHE-INSTITUT (GERMANY)

- Es kann strategische Allianzen zwischen    Es gibt eine direkte Verbindung zwischen       Das Goethe-Institut kann einen Denkraum,       The South African painter Ernest Mancoba,       In addition, the institute organised interna-      could be well focused and thus used for the
  verschiedenen Disziplinen ermöglichen      dem kolonialen Geschehen und den aktuel-       einen Diskurs- und Resonanzraum anbieten.      who died in 2002, said during a conver-         tional conferences in Germany, which also          final conference. For another, the networ-
                                             len Themen. Deshalb ist und bleibt Restitu-    Es ist seit Jahrzehnten im Dialog mit staat-   sation, “Despite our science, with ever-        addressed the role of museums in connec-           king of the African and European discussion
- Es kann Weiterbildungsmaßnahmen orga-      tion auch bei den hier behandelten struktu-    lichen und zivilgesellschaftlichen Kulturak-   ything we think we know, we do not know         tion with restitution due to colonial history.     on questions of restitution and the signifi-
  nisieren, um einen guten Informationss-    rellen Themen eine zentrale Frage. Sie muss    teuren und genießt deren Vertrauen. Es         the future, we do not know tomorrow. But        All of these activities were shaped by the         cance of cultural heritage allows the latest
  tand bei Kuratoren, Planern und Regie-     in den zivilgesellschaftlichen und kulturel-   kann strukturell unterstützen oder ermögli-    artists and poets, these people who do not      extended perspective of treating the past          state of the debates to be consolidated for
  rungsstellen herzustellen                  len Initiativen Antworten finden. Deshalb      chen, ohne in die gesellschaftliche Selbst-    just think mathematically, could bring us       not as a closed chapter, but as an historic        the first time so that proposed solutions can
                                             gehört für das Goethe-Institut in diesen       vergewisserung einzugreifen. Es ist sich       closer to the future.”                          obligation for the future. This also applies       also be elaborated. Overall, the approach
- Es kann Verbindungen schaffen zwischen     Kontext die Förderung der Provenienzfor-       bewusst, dass dekolonisierte Beziehun-                                                         to the political and economic asymmetries          was suitable for expanding the circle of par-
  künstlerischer Produktion und musealer     schung, das Öffnen der Archive, der Aus-       gen Grundlage für jede Kooperation sein        Thinking about the world of tomorrow is a       and injustices that continue to exist from         ticipants and thus understanding the coope-
  Präsentation                               tausch von Experten, die Anerkennung des       müssen.                                        central part of the Goethe-Institut’s commit-   the colonial era.                                  ration across borders as an opportunity.
                                             Unrechts und eine gemeinsame Verantwor-                                                       ment to international cultural cooperation.
- Es kann öffentliche Debatten initiieren    tung. Es geht um die Dekolonisierung des       Die Erfahrungen, die bisher mit den ver-       In projects and initiatives, global topics of   Future plans for Africa must be created in         These regional museum networks with inde-
  und dabei besonders junge Leute, Schulen   Denkens.                                       schiedenen Aktivitäten mit afrikanischen       the future are identified and formulated        Africa. With 47 countries, more than 650           pendent expertise and our main conference
  und Regierungsstellen berücksichtigen                                                     Partnern gemacht wurden, sind sehr positiv     with partners. These learning communities       million inhabitants and more than 1,000            are so important right now because African
                                             Bisher wurde die Debatte um das koloni-        und von gegenseitigem Interesse geprägt,       thrive on the multitude of perspectives, on     languages, sub-Saharan Africa is a very            cultural infrastructure is at a turning point.
- Es kann aus der Erfahrung mit der          ale Erbe vorwiegend unter Intellektuellen,     sei es auf dem Gebiet der Bildung, der         views and counterviews, on dialogue across      heterogeneous region, but at the same time         This is especially true for museums.
  eigenen Vergangenheit ein Forum zur        Politikern und Aktivisten mit europäischem     Unterstützung beim Aufbau von kulturel-        national borders and language barriers. We      it is a culturally rich region due to its diver-
  gemeinsamen Auseinandersetzung mit         Bildungshintergrund geführt. Es kommt          ler Infrastruktur oder bei der Aufarbeitung    believe in the power of culture, but we also    sity. The Goethe-Institut has an intensive         A number of the existing museums in Africa
  dem deutschen Kolonialismus bieten         dem Goethe-Institut darauf an, die Stimmen     des Kolonialismus. Dies kommt dem neuen        know that culture is not peace making as        network and is presently working in ele-           were created by Europeans from an eth-
                                             derer zu hören, deren Erfahrung, Wissen        Schwerpunkt Museumsgespräche und Muse-         such, but must open up, have mutual appre-      ven institutes as well as in other different       nological point of view. For example, the
- Es kann die derzeit auch in Deutschland    und Selbstverständnis in den Ursprungslän-     umsplanung unmittelbar zugute.                 ciation and seek understanding.                 manifestations. For the Goethe-Institut it’s       colonial powers established six museums
  intensiv geführte Diskussion über die      dern geprägt wurden. Dafür Begegnungen,                                                                                                       a fortunate circumstance to be able to work        in South Africa between 1825 and 1892,
  künftige Rolle der Museen in der Gesell-   Netzwerke und Plattformen zu ermöglichen,                                                     Museums are suited for enabling this cultu-     so closely in this network with African col-       followed by two museums in Zimbabwe in
  schaft mit der Meinungsbildung in den      ist deshalb eine wichtige Initiative.                                                         ral dialogue in and with society, for connec-   leagues, scientists and artists. For example,      1900 and 1901, one each in Uganda in 1908,
  afrikanischen Ländern verbinden.                                                                                                         ting the past and the future, for acting as     we were able to organise local and regio-          Kenya in 1909 and Mozambique in 1913.
                                                                                                                                           educational and learning places, commu-         nal meetings in seven different locations          Experts from across generations, but in
                                                                                                                                           nicating across generations and fulfilling      – in Kigali, Windhoek, Ouagadougou, Kin-           particular curators and a young, educated
                                                                                                                                           social functions. However, their character      shasa, Accra, Dar es Salaam and Lagos –            elite are now critically examining existing
                                                                                                                                           must always take specific account of their      in advance of this final conference of the         collections and their presentation in their
                                                                                                                                           social and historical environment and they      Museum Conversations 2019. They were               countries. Rightly so! They were an expres-
                                                                                                                                           must be independent in their work. Only         dominated by the voices of Africa, also            sion of the prevailing ideology intended to
                                                                                                                                           then are they part of society and credible.     increasingly in the context of global issues       scientifically legitimise unjust and unequal
                                                                                                                                                                                           and an overarching conceptual discourse            relations in times of colonialism. They ser-
                                                                                                                                           At a very early stage, the Goethe-Institut      on museum work in Africa. Although there           ved European hegemony. History doesn’t
                                                                                                                                           and its partners around the world carried       had already been an exchange of views in           happen; it’s made. Therefore, it’s about
                                                                                                                                           out major projects on questions about the       the past on issues of museums related to           a fundamental change of meaning of the
                                                                                                                                           museum of the future and its role in soci-      Pan-Africanism, Négritude and pre-colonial         museum in Africa that facilitates the reco-
                                                                                                                                           ety, in South America with the Museum           reality, as well as the bilateral relations bet-   very of African history.
                                                                                                                                           Episodes, in Southeast Asia and the Pacific     ween African and European museums, this
                                                                                                                                           with Transitioning Museums in Southeast         project has a particular approach and yield.       A second group of museums was founded
                                                                                                                                           Asia and in India with Museum of the            For one thing, due to its intensive regional       at the end of the colonial era directly on
                                                                                                                                           Future. Africa belongs in this big context.     forerun, the complex questions of the topic        the independence of the states. National
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narratives for the formation of identities      The African continent must find answers          Germany about the future role of museums
often played a role here. Both the first and    for itself and in a global context, not as       in society with the formation of opinion in      KEYNOTE ADDRESS
second category convey a closed topic and       a defensive recipient but as an offensive        African countries.                               PROF. GEORGE ABUNGU (KENYA)
do not react to the social developments of      source of ideas. Africa not only has a future,                                                    FORMER ASSOCIATE PROFESSOR OF HERITAGE STUDIES (UNIVERSITY OF MAURITIUS)
today; they are fixed on the past. In order     it will also shape it decisively. In the pre-    There is a direct link between colonial          DIE FRAGE VON RÜCKGABE UND RÜCKKEHR: EIN INTERESSENAUSTAUSCH
to position the museums with the questions      sent situation, I see opportunities for an       events and current issues. For this rea-
of our time, more of a mobile, flexible and     effective new start in museum planning           son, restitution is and will remain a key
dialogue-capable type is needed.                in Africa, on the one hand in the redesign       issue in the structural themes discussed         Die Frage des Erbes und dessen Rückgabe       Im Mittelpunkt der früheren Aneignung von      wie beispielsweise in Amerika, Australien
                                                of existing museums, and on the other in         here. It has to find answers in civil society    aus europäischen Museen ist in jüngster       fremdem Erbe standen Museen - ein westli-      und einigen Teilen Afrikas, führte dies zur
At present, large-scale museum projects         the redefinition of museum structures and        and cultural initiatives. For this reason, for   Zeit zu einem wichtigen Diskussionsthema      ches Konzept, das die Sammlung von Objek-      Vernichtung von Bevölkerungen, Völker-
are being worked on in Ethiopia, Nigeria        tasks. While the European museum was             the Goethe-Institut, promoting provenance        geworden, zumal es sich auf politischer       ten, die als einzigartig gelten, unabhängig    mord und zum Diebstahl von Land, natürli-
and Congo, or have been completed as in         strongly influenced by the Enlightenment,        research, opening archives, exchanging           Ebene etabliert hat. Obwohl dies kein neues   von ihrer Herkunft und oft mit allen Mit-      chen- und anderen Kulturerbe-Ressourcen
Rwanda, Chad and Tanzania. Some of the          as a temple of art, as a mausoleum even,         experts, recognising injustice and shared        Diskussionsthema ist, hat die Einbeziehung    teln, charakterisiert und fördert, um sie im   im Allgemeinen.
museums, such as the Museum of Black            the African museum can be a child of eman-       responsibility belong in this context. It’s      von keinem geringeren als dem französi-       Namen der „Nachwelt“ für immer zu erhal-
Civilisations in Dakar, are being founded       cipation; a place of dialogue, action and        about the decolonisation of thought.             schen Präsidenten Emmanuel Macron in der      ten. Obwohl sich dieses Konzept über die       So sind die Museen, insbesondere die im
with the support of foreign countries. Even     liveliness, a museum without walls, which                                                         Debatte und seine Erklärung, sich zur Rück-   ganze Welt verbreitet hat, widerspricht es     Westen, und die zur Zeit der Eroberung
where museum construction is funded from        includes the street and its people with          So far, the colonial heritage debate has         gabe der in Frage gestellten, afrikanischen   gelegentlich den lokalen Gepflogenheiten -     und Kolonisierung entstandenen, in ihrer
the outside, the museums work impressi-         their questions and their experiences – a        been conducted primarily among intellectu-       Kulturgüter, die in der Kolonialzeit erwor-   vor allem in Afrika, wo ein Teil des Erbes     Geschichte - der Geschichte des Sammelns
vely independently. Intellectual colonialism    social space that takes up specific cultural     als, politicians and activists with European     ben wurden, zu verpflichten, die Debatte      zum Verfall bestimmt ist, nach ihrem Dienst    ihrer Kollektionen und in ihren Sammlungen
has come to an end here. That must be the       techniques and brings them to life. Thus,        educational backgrounds. The Goethe-Insti-       aufgeheizt und beispiellos vorangetrieben.    in Tod und im Untergang zu verschwinden.       an sich - tief verwurzelt in Kontroversen,
approach in the present, the central posi-      the museum not only can become an inte-          tut wants to hear the voices of those whose                                                                                                   Widersprüchen und Auseinandersetzun-
tion of African experts in the exploration      gral part of society, but at the same time       experience, knowledge and self-image have        Diese Frage der Wiedergutmachung muss         Heute besteht jedoch kein Zweifel mehr         gen. Diese Auseinandersetzungen betref-
and presentation of their own culture.          be fruitful for the debates in Africa and        been shaped in the countries of origin. To       jedoch aus einer breiteren Perspektive        daran, dass es in Museen um Menschen           fen natürlich die Beziehungen, einschließ-
                                                beyond. It’s worth rethinking the canon.         facilitate encounters, networks and plat-        betrachtet werden, wobei die globale Dyna-    geht, und dass Menschen Erbe schaffen, das     lich der Machtverhältnisse zwischen dem
And because the museum work in African                                                           forms is therefore an important initiative.      mik von Vergangenheit und Gegenwart, ein-     entweder schon in Museen gelandet ist oder     Westen und dem Rest der Welt. Der Westen,
countries is currently heavily influenced by    With its possibilities and expertise, the                                                         schließlich Kolonialismus, Geopolitik und     noch in Museen enden wird, doch sowohl         der heute über großen Reichtum verfügt -
the discussion about the return of cultural     Goethe-Institut wants to contribute to the       The Goethe-Institut can offer a space for        Globalisierung, berücksichtigt werden muss.   der Mensch als auch das Erbe sind an sich      welcher größtenteils auf die Enteignung von
assets, the colonial and postcolonial issues    common process of knowledge and plan-            thought, a space for discourse and reso-         Oben genannte Kriterien prägen und defi-      politisch. Das Erbe ist Macht und Museen       Ressourcen aus anderen Teilen der Welt
between the former colonial powers and          ning in order to initiate developments, dis-     nance. It has engaged in dialogue with state     nieren seit mehreren Jahrhunderten die        sind dessen privilegierte Verwalter, aber      zurückzuführen ist -, bewahrt in seinen
the countries of the objects’ origins must be   cuss alternatives and build and expand           and civil society cultural actors for deca-      menschlichen Beziehungen. Beziehungen, in     das Erbe, insbesondere das Kulturerbe, ist     Museen auch einige der größten und viel-
negotiated together. The decolonisation of      international relations.                         des and enjoys their trust. It can support       denen Europa als Zentrum angesehen wird,      nicht unbeteiligt oder neutral.                fältigsten Sammlungen, darunter auch sol-
thought must be the stated goal. It’s about                                                      or facilitate structurally without interfering   während der Rest der Welt am Rande oder                                                      che, die unter Zwang, durch illegalen Handel
more than restitution of the objects; it’s      It can help to create suitable conditions for    with social self-assurance. It’s aware that      an der Peripherie agiert, wobei möglicher-    Anhand des Erbes können andere unter-          oder reine Eroberung erworben wurden.
about the loss of self-esteem through colo-     planning groups that independently define        decolonised relationships must be the basis      weise gegenwärtig Nordamerika - und ins-      stützt oder gedemütigt werden. Es ist daher
nial rule and its consequences to this day.     the African discourse on museum planning.        for any cooperation.                             besondere die USA - die Ausnahme bilden.      nicht ungewöhnlich, dass viele der Samm-       Die aktuelle Diskussion über die Restitution
It’s not enough to simply return objects;                                                                                                         Dieses Zentrum der globalen Dynamik war       lungen aus den kolonisierten Teilen der        ist daher tief in diese vergangenen Zusam-
it’s about the people. Notwithstanding this,    It can facilitate strategic alliances between    The experiences we’ve had so far in our          auch der Ursprung für Eroberungen und die     Welt entweder dazu verwendet wurden, die       menhänge von Eroberung und Kolonisa-
stolen art is stolen art and must be decla-     different disciplines.                           various activities with African partners are     Disposition fremden Erbes. Dies ist umso      Unterlegenheit der Kolonisierten abzulei-      tion eingebettet, deren Auswirkungen auch
red accordingly. Arguments against legiti-                                                       very positive and marked by mutual inte-         mehr der Grund, warum die Diskussion          ten, oder, wenn diese Sammlungen als qua-      heute noch spürbar sind. Darüber hinaus
mate returns due to inadequate institutio-      It can organise training to provide good         rest, be it in the field of education, support   sowohl politisch als auch wissenschaftlich    litativ hochwertig angesehen wurden, zu        ist weithin bekannt, dass westliche Museen
nal facilities should lead to strengthening     information for curators, planners and           for the development of cultural infrastruc-      geführt werden sollte und warum Macrons       zeigen, dass es in anderen Teilen der Welt     und einige Institutionen nicht nur kultu-
African museums rather than cementing the       government agencies.                             ture or the reappraisal of colonialism. This     Intervention überfällig war.                  vereinzelt Orte gab, an denen große oder       relle Materialsammlungen besitzen, sondern
Eurocentric view of the world.                                                                   directly benefits the new focus on museum                                                      interessante Dinge gefunden worden sind,       auch menschliche Überreste, die illegal aus-
                                                It can create connections between artistic       talks and museum planning.                                                                     die mit denen im Westen vergleichbar sind.     gegraben, verkauft und nach Europa trans-
Finally, it’s about the challenges of globa-    production and museum presentation.                                                                                                             Beide Gründe galten als Rechtfertigung für     portiert wurden. All dies, wird heute noch
lisation, modernisation and digitisation.                                                                                                                                                       die Eroberung und Herrschaft mit der dar-      als „Sammlung“ bezeichnet.
It’s not about keeping a huge knowledge         It can initiate public debates, especially                                                                                                      aus resultierenden Plünderung des fremden
machine running; there must be an under-        taking into account young people, schools                                                                                                       Erbes.                                         Die zugrunde liegende Realität ist, dass
standable instruction manual so that the        and government agencies.                                                                                                                                                                       einige Teile der Welt immensen Ungerech-
museums as part of civil society do not                                                                                                                                                         Abgesehen von ihrer oft behaupteten, aber      tigkeiten ausgesetzt waren, darunter die
complete themselves but so that their col-      From its experience with its own past, it                                                                                                       unzutreffenden Absicht, die „Anderen“ „zivi-   Ungerechtigkeit von Sklavenhandel, Sklave-
lections each find a continuation and depict    can provide a forum for a common exami-                                                                                                         lisieren“ zu wollen, bestand die koloniale     rei und Kolonialismus, die bis heute Narben
their society and make it capable of dis-       nation of German colonialism.                                                                                                                   Agenda aus Eroberung, Aneignung von Land       im menschlichen Gedächtnis hinterlassen
course. Equal cultural participation is of                                                                                                                                                      und Ressourcen und der Fremdherrschaft         haben. Es sei jedoch darauf hingewiesen,
social relevance.                               It can link the current intense discussion in                                                                                                   über bestimmte Völker. In einigen Fällen,      dass diese Ungerechtigkeiten nicht regional
MUSEUM 2019 CONVERSATIONS - Goethe-Institut
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begrenzt waren, sondern fast jeder Kon-           (kulturellen und natürlichen) Erbe befassen.     Allerdings haben Museen durchaus von              Kolonialmächte sind Narben, die durch           und ausplündern‘.“                               sowohl menschliche Überreste als auch
tinent der Welt irgendwann einmal zum                                                              Sammlungen aller Art profitiert. Es ist wich-     Verleugnung und politisches Geschick nur                                                         heilige Gegenstände aufbewahren. Diese
Opfer wurde. Die Rückgabe ist daher ein           Das UNESCO-Übereinkommen von 1970                tig anzumerken, dass nicht alle Sammlungen        schwer zu beseitigen sind.                      Der Kolonialismus war nicht nur eine Rea-        Museen müssen in einer Weise zerstört,
globales Phänomen und eine Herausfor-             über das Verbot und die Verhinderung der         in den Museen weltweit illegal erworben                                                           lität, sondern auch bedrückend und böse.         dekonstruiert und rekonstruiert werden,
derung, die globale Lösungen, sowie eine          unerlaubten Einfuhr, Ausfuhr und Weiter-         wurden oder das Ergebnis unorthodoxer             Wie der große kenianische Gelehrte Ngungi       Daher müssen seine bösen Taten unweiger-         damit sie einen wahren Paradigmenwechsel
gründliche Untersuchung der Auswirkungen          gabe von Kulturgütern regelt ausdrücklich        und unethischer Praktiken sind. Im Gegen-         Wathiong‘o einmal bemerkte, „kamen die          lich zu einer Art restaurativer Gerechtigkeit    widerspiegeln.
der Kolonialisation erfordert, um tragfähige      die Rolle des Kulturgutes und die Verant-        teil, Millionen von Museumssammlungen             Europäer zuerst mit der Bibel und dem           führen. Wenn die Rückkehr von „Dingen“,
Dekolonisationsmechanismen und -prozesse          wortung der Partner/Staaten. Es ist der          wurden legal erworben und sind von gro-           Kreuz und forderten uns auf, unsere Augen       die für ein Volk von Bedeutung sind und          Schließlich, so unterschiedlich die einzelnen
einzuführen.                                      Auffassung, dass der Austausch von Kul-          ßem wissenschaftlichen und anderen Wert.          zu schließen. Als wir die Augen wieder öff-     dessen Erdenleben bis heute beeinflussen,        Fälle auch sein mögen und spezifische Vor-
                                                  turgütern zwischen den Nationen zu wis-          Allerdings verfügt eine große Zahl, insbe-        neten, waren das Land und die Freiheit ver-     dazu beitragen kann, dann soll es so sein.       gehensweisen erfordern, sollte man auch
Die Agenda der Dekolonisierung, die mög-          senschaftlichen, kulturellen und päda-           sondere westlicher Museen, noch über Treu-        schwunden. Als wir um die Rückgabe unse-                                                         aus einigen guten Beispielen lernen um das
licherweise der Restitution vorausgehen           gogischen Zwecken das Wissen über die            handsammlungen, die durch Eroberungen,            res Landes baten, wurde uns gesagt, dass        Die Rückgabe ist jedoch nicht die ultimative     Rad nicht neu erfinden zu müssen. Dazu
sollte, sollte sich nicht nur mit der Frage der   menschliche Zivilisation erweitert, das kul-     Invasionen, Diebstähle und Plünderungen           irdische Güter uns nicht helfen würden, in      Antwort auf diese vergangenen Ungerech-          gehören unter anderem der Fall zwischen
Rückgabe, Rückführung und der Wiedergut-          turelle Leben aller Völker bereichert und        erworben wurden - einige enthalten immer          den Himmel zu kommen. Dies könne nur            tigkeiten; sie ist vielmehr als Teil des Deko-   den Schweden und kanadischen Ureinwoh-
machung befassen, sondern auch mit der            den gegenseitigem Respekt und die Wert-          noch menschliche Überreste, die in der            das Wort Gottes, und wir sollten warten,        lonisationsprozesses zu betrachten, der          nern, in dem die Kanadier und die Schwe-
Frage der Machtverhältnisse, der Sprache          schätzung unter den Nationen fördert.            Vergangenheit auf unethische und illegale         bis wir „irgendwo dort oben“ im Himmel          notwendig ist, um Macht und Machtverhält-        den über die Rückgabe von Objekten der
und des Vokabulars der Beziehungen; und                                                            Weise erworben wurden.                            belohnt würden. Auf das Kreuz folgten dann      nisse auszugleichen, einige der vergange-        kanadischen Ureinwohner verhandelt haben
im Falle von Museen, in denen ein Großteil        Die UNESCO ist eine Mitgliedstaatenorga-                                                           Waffen.“                                        nen Ungerechtigkeiten zu beheben und eine        und neue Objekte für die Schweden ange-
des Erbes und der menschlichen Überreste          nisation, deren Mitglieder sich gemeinsam        Afrika und Kolonialismus - Der afrikani-                                                          neue Beziehung aller Gemeinschaften der          fertigt wurden, um die heiligen zu ersetzen.
aufbewahrt werden, mit der Dekolonisie-           an ihre Zusagen halten sollten. Jedes Mit-       sche Kontinent war Opfer von Sklaverei,           Kurz, uns wurde gesagt, dass unsere Trom-       Welt zu entwickeln, die die Menschenrechte       Ein weiteres Beispiel ist der Fall Dänemark/
rung der Praktiken, der Erzählungen, als          glied ist jedoch unabhängig und kann in          Sklavenhandel und Kolonialismus. Der Skla-        meln und Instrumente der Macht, Autorität       als grundlegend anerkennen - einschließlich      Island/Grönland, in dem Dänemark den bei-
auch der Sammlungen in diesen Museen.             der Praxis tun, was es will, und trotz dieser    venhandel beraubte dem Kontinent einige           und Nationalität - unsere Musikinstrumente,     der Rechte des Erbes und der Gleichheit -        den letzteren Ländern umfangreiche Samm-
                                                  Übereinkommen bleibt das Problem, dass           seiner leistungsfähigsten Menschen und            die unsere Vorfahren und die spirituelle        für eine neue Weltordnung.                       lungen zurückgab und es gibt weitere Fälle,
Andernfalls gäbe es keinen realistischen          Vertragsstaaten illegal erworbenes Frem-         hinterließ viele Orte unerschlossen und           Welt repräsentieren - teuflische und heid-                                                       sogar zwischen einzelnen Museen im Nor-
Prozess der Bereinigung vergangener Fehler        derbe besitzen. Da solche Konventionen auf       brach. Der Kolonialismus mit den damit ver-       nische Zeichen sind, die gesammelt und          Rückgabe ist nicht nur objektbasiert - Die       den und Süden.
und keine Wiederherstellung und Normali-          internationalem Recht beruhen und Gesetze        bundenen Ausbeutungen, Unterwerfungen             verbrannt werden sollten. Diese „heidni-        Diskussionen über die Wiedergutmachung
sierung der Weltbeziehungen.                      nicht rückwirkend anwendbar sind, sehen          und Völkermorden zielte auf die Aneignung         schen Symbole“ landeten jedoch als günstig      sollten als Katalysator für die Korrektur        Positiv ist auch der Ansatz der Bundes-
                                                  viele Länder keine Verpflichtung, diese ver-     von Arbeit, Ressourcen, Erbe und sogar des        erworbene Sammlungen in ausländischen           vergangener Fehler dienen, wo immer sie          regierung, sich in einigen ihrer Museums-
Der Ansatz der UNESCO - Einer der Gele-           gangenen Ungerechtigkeiten zu korrigieren,       menschlichen Geistes ab.                          Museen.                                         auch begangen wurden. Darüber hinaus             sammlungen, insbesondere bei den ver-
genheiten für einen Dialog zu diesem              da dies als Akzeptanz solcher Ungerech-                                                                                                            sollte die Frage der Rückgabe nicht objekt-      dächtigen, der Provenienzforschung zu
Thema bot die UNESCO, die versuchte, die          tigkeiten angesehen würde und als solche         Präsident Macron lag also nicht falsch, als       Museen im Norden profitierten daher von         basiert bleiben, sondern auch das soge-          verpflichten und eine Politik der Proveni-
Fragen der Rückgabe, Rückkehr und Rück-           nicht nur alte Wunden öffnen, sondern die        er in Algier, Algerien, sagte, dass der Koloni-   den kolonialen Aktionen der erzwungenen         nannte Immaterielle umfassen, das sich           enzforschung und Restitution, insbesondere
führung durch verschiedene Konventionen           betroffenen Staaten auch einem Entschädi-        alismus ein Verbrechen gegen die Mensch-          und „freiwilligen“ Übernahme des Erbes der      gelegentlich auf das Gedächtnis und nicht        im Hinblick auf menschliche Überreste, zu
und Abkommen anzugehen. Es sei darauf             gungsprozess aussetzen könnte. So versu-         heit sei. Bis 2015 hat die Bundesregierung        „Anderen“. Viele große Museen im Norden         auf physische Objekte oder den Raum              entwickeln.
hingewiesen, dass alle diese Terminologien        chen Afrika und der Rest der ehemals kolo-       den Völkermord an den Herero und Nama in          waren nicht nur passive Nutznießer, oft von     beschränkt. Andere Formen der Rückgabe
zwar einige Unterschiede aufweisen, aber          nisierten Welt weiterhin fast erfolglos, ihren   Namibia in den Jahren 1904 bis 1908 nicht         Militärexpeditionen, sondern planten und        sollten auch Land und Eigentum einschlie-        Was die Museen im Allgemeinen betrifft,
auf die eine oder andere Weise miteinander        Fall zu vertreten.                               anerkannt, und als sie es schließlich taten,      führten zusammen mit dem Militär Strafex-       ßen, das afrikanischen Ländern weggenom-         so muss für eine normale und nüchterne
verbunden sind und die Wiederherstellung                                                           war es nur vage.                                  peditionen auf der Suche nach Kulturgut         men wurde.                                       Betrachtung der Restitutionsdiskussion,
dessen bedeuten, was verloren gegangen            Museen und Sammlungen - Der Mensch hat                                                             durch.                                                                                           die einen annähernd akzeptablen Weg für
ist oder sich der rechtmäßige „Eigentümer“        sich von jeher für fremdes Erbe interessiert,    Heutzutage gibt es viele ungelöste Fra-                                                           In Südafrika muss das Problem der Lan-           die Zukunft darstellt, die Diskussion von
auf unethische oder illegale Weise angeeig-       und die Sammlung des Erbes landete in der        gen, darunter der Maji-Maji-Aufstand und          Diese wurden im Rahmen des Sammelns             denteignung und Zwangsräumung, dass die          der Prämisse ausgehen, dass Museen keine
net hat.                                          „Wunderkammer“, dem „Kuriositätenkabi-           die Niederschlagung in Tansania; die Inva-        und der wissenschaftlichen Forschung vor-       Menschen nicht nur ihres materiellen, son-       neutralen Orte sind und dass insbeson-
                                                  nett“ oder der „Kriegskiste“ und schließlich     sion und Plünderung des Königreichs Benin         genommen und haben sich inzwischen als          dern auch ihres geistigen Eigentums enteig-      dere viele westliche Museen immer noch
Selbst die jüngsten Äußerungen verschiede-        führte es zur Schaffung moderner Museen.         durch britische Truppen im Jahr 1897,             reine Plünderungsexpeditionen erwiesen.         net hat, im Rahmen der Wiedergutmachung          ein umstrittenes Erbe enthalten. So sind sie
ner politischer Führungskräfte sowie Stel-        Museen, insbesondere in der westlichen           wobei die königlichen Bronzen wegge-              Mit den Worten eines Michel Leiris in einem     angegangen werden. Darüber hinaus sind           Orte der Konfrontation und der umstritte-
lungnahmen verschiedener Staaten deuten           Praxis, sind jedoch keine Neuheit, weil es       schafft wurden, die heute in zahlreichen          Brief an seine Frau vom 19. September 1931:     viele afrikanische Museen ein Produkt des        nen Geschichte, einschließlich der histo-
darauf hin, dass Erbe oder kulturelles Erbe       sie bereits in der griechischen und römi-        Museen in Europa und Nordamerika unter-           „Wir plündern die Afrikaner unter dem Vor-      Kolonialismus, und einige setzen sich auch       rischen Ungerechtigkeiten einiger Gesell-
Macht bedeuten. Es definiert nicht nur, wer       schen Zeit gab. Das Besondere an Museen          gebracht sind. Die Ermordung politischer          wand, andere zu lehren, sie zu lieben und       weiterhin für die gleichen Ziele der Enteig-     schaften weltweit. Dies muss behoben
wir sind, sondern auch unsere Beziehung zu        ist, dass sie durch ihre Sammlungen immer        und religiöser Führungskräfte im Namen            ihre Kultur kennenzulernen, das heißt, letzt-   nung und Einbehaltung des gesamten Erbes         werden, damit die menschliche Normalität
anderen. Aus diesem Grund hat die UNESCO          die nationale Leidenschaft geweckt haben.        der Zivilisation und die Überführung einer        endlich noch mehr Ethnografen auszubil-         auf unbegrenzte Dauer ein. In Afrika gibt        Bestand haben kann.
so viele Konventionen, die sich mit dem                                                            großen Anzahl von Kulturgütern auf die            den, die sich ihnen nähern, sie auch ,lieben    es zum Beispiel Museen, die noch immer
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